DE102007054047A1

DE102007054047A1 - Verbundglasscheibe für ein Fahrzeug

Info

Publication number: DE102007054047A1
Application number: DE200710054047
Authority: DE
Inventors: Erik Dipl.-Ing. Barth
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2007-11-13
Filing date: 2007-11-13
Publication date: 2008-08-14

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Verbundglasscheibe (1) für eine Windschutzscheibe (6), welche wenigstens zwei Glasscheiben (2, 3) umfasst. Dabei weist eine innere, einem Fahrzeuginnenraum zugewandte Glasscheibe (3) eine Wärme dämmende Eigenschaft auf, welche mittels einer ausgebildeten Schicht, insbesondere einer Indium-Zinn-Oxid-Schicht, auf der gesamten Oberfläche der Glasscheibe (3) realisiert wird. Die äußere Glasscheibe (2) ist als eine Klarglasscheibe ausgebildet. Für eine Verwendung von Funktionselementen, beispielsweise einer Infrarotkamera und/oder einer Antenne, weist die Glasscheibe (3) mit Wärme dämmender Eigenschaft entsprechend der Position der im Fahrzeuginnenraum angeordneten Funktionselemente einen Einschnitt (5) auf.

Description

Die Erfindung betrifft eine Verbundglasscheibe für ein Fahrzeug, wobei die Verbundglasscheibe wenigstens zwei Glasscheiben umfasst.
Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Verbundglasscheiben, welche sich als Fahrzeugscheibe eignen, bekannt. Heute werden von der Automobilindustrie hohe Standards im Bezug auf Wärmedämmung und optische Eigenschaften, wie beispielsweise Durchlässigkeit elektromagnetischer Wellen, gefordert. Klarglasscheiben weisen eine gute Funktionalität hinsichtlich der Reichweite von Infrarotkameras und/oder Antennen, aber keine ausreichende Wärmedämmung auf. Verbundglasscheiben aus Grünglas dämmen die Wärme, schränken aber die Reichweite der Infrarotkamera ein.
Aus der DE 603 06 820 T2 ist eine Verbundglasscheibe bekannt, welche wenigstens zwei Glasscheiben und wenigstens einen thermoplastischen Kunstharzfilm, der zwischen den zwei Glasscheiben vorgesehen ist, umfasst. Dabei weist die Verbundglasscheibe eine Wärme dämmende Eigenschaft auf. Die wärme dämmende Eigenschaft wird durch eine transparente Schicht, insbesondere eine Indium-Zinn-Oxid-Schicht, auf einer der Glasscheiben realisiert. Weiterhin ist ein konkaver Abschnitt vorgesehen, durch welchen beispielsweise eine Kommunikation durch Übertragung von elektromagnetischen Wellen ermöglicht wird. Nachteilig dabei ist, dass in diesem konkaven Abschnitt die transparente Schicht zur Wärmedämmung aufgebracht ist, die bei Verwendung einer Infrarotkamera in diesem Abschnitt die Infrarot-Strahlung stark reflektiert. Dadurch ist die Reichweite der Infrarotkamera eingeschränkt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Verbundglasscheibe für den Einsatz in Fahrzeugen aufzuzeigen, welche einfach und kostengünstig aufgebaut ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die erfindungsgemäße Verbundglasscheibe für ein Fahrzeug umfasst eine äußere Glasscheibe und eine innere Glasscheibe. In einer erfinderischen Weise besitzen die innere und die äußere Glasscheibe unterschiedliche optische Eigenschaften, wobei die innere Glasscheibe wenigstens einen Einschnitt und/oder wenigstens einen Ausschnitt aufweist. Dadurch wird eine einfach aufgebaute Verbundglasscheibe für Fahrzeuge bereitgestellt, welche sich besonders gut für einen Einsatz im Zusammenhang mit Bildgebender Sensorik (Funktionseinheit) eignet. Die Verbundglasscheibe ist dabei insbesondere im Bereich des wenigstens einen Einschnitts und/oder des wenigstens einen Ausschnitts sowohl für sichtbare als auch für nichtsichtbare, z. B. Infrarote, optische Strahlung in hohem Maße transparent. Derartige Verbundglasscheiben eignen sich für einen Einsatz in Fahrzeugen beispielsweise als Windschutz-, Heck- und Seitenscheiben. Die äußere Glasscheibe, vorzugsweise eine Klarglasscheibe, besitzt eine hohe Transparenz bzw. einen hohen Transmissionsgrad. Die innere Glasscheibe besitzt vorzugsweise eine Wärme dämmende Eigenschaft, welche beispielsweise durch eine Wärme dämmende Schicht realisiert. Die Wärme dämmende Glasscheibe weist an einer bevorzugt geeigneten Stelle wenigstens einen Einschnitt und/oder wenigstens einen Ausschnitt auf. Bei dem wenigstens einen Einschnitt und/oder wenigstens einen Ausschnitt handelt es sich dabei vorzugsweise um einen kreisförmigen Ausschnitt, welcher an die Geometrie des Kameraobjektivs angepasst ist. Im Zusammenhang mit dem Ausschnitt sind aber auch beliebige andere geometrische Formen möglich. Eine Verbundglasscheibe mit Ausschnitt weist beispielsweise gegenüber einer Verbundglasscheibe mit Einschnitt eine höhere Strukturstärke auf und ist daher in der Regel stabiler als eine Verbundglasscheibe mit Einschnitt.
Für eine optimale Verwendung von beispielsweise einer im Fahrzeuginnenraum angeordneten, durch die Fahrzeugscheibe nach außen gerichteten Funktionseinheit, z. B. einer Infrarotkamera und/oder einer Antenne, weist die innere Glasscheibe mit der Wärme dämmenden Eigenschaft in Abhängigkeit von der Position des oder der Funktionselemente den wenigstens einen Einschnitt und/oder wenigstens einen Ausschnitt auf. Das heißt, die Position(en) des oder der Einschnitt(e) und/oder Ausschnitt(e) wird zweckmäßigerweise in Abhängigkeit von der Position des oder der Funktionselemente gewählt. Dadurch ist die Reichweite des oder der Funktionselement(e), insbesondere einer Infrarotkamera, nicht eingeschränkt. Die erfindungsgemäße Verbundglasscheibe kann somit in verschiedenen Bereichen ihrer Oberfläche unterschiedliche optische Eigenschaften aufweisen.
Darüber hinaus kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Verbundglasscheibe diese mit verschiedenen akustischen Eigenschaften hergestellt werden, um beispielsweise Geräusche von außen im Innenraum des Fahrzeuges zu mindern.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigen:
1 schematisch eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Verbundglasscheibe, und
2 schematisch eine erfindungsgemäße Verbundglasscheibe für eine Windschutzscheibe.
Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
1 zeigt eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Verbundglasscheibe 1.
Die Verbundglasscheibe 1 umfasst mindestens zwei Glasscheiben, wobei eine als eine Klarglasscheibe 2 und eine weitere als eine Glasscheibe 3 mit wärme dämmender Eigenschaft ausgebildet ist. Die Wärme dämmende Eigenschaft wird beispielsweise mittels einer transparenten auf der gesamten Oberfläche der Glasscheibe 3 ausgebildeten Schicht, insbesondere einer Indium-Zinn-Oxid-Schicht, realisiert. Diese Indium-Zinn-Oxid-Schicht wird üblicherweise durch eine Kathodenzerstäubung auf die Glasscheibe 3 aufgebracht.
Darüber hinaus kann beispielsweise mit einer entsprechenden Spannungsversorgung die aufgebrachte Schicht, insbesondere eine Indium-Zinn-Oxid-Schicht als Heizvorrichtung der Verbundglasscheibe 1 genutzt werden.
Die Klarglasscheibe 2 und die Wärme dämmende Glasscheibe 3 werden beispielsweise mit einem thermoplastischen Kunstharz 4, insbesondere Polyvinyl-Butyral (ein Schmelzklebstoff in Form von Zwischenfolien für Verbundglas), aneinander befestigt und bilden die Verbundglasscheibe 1.
Für eine Verwendung von Funktionselementen, beispielsweise einer Infrarotkamera und/oder einer Antenne, weist die Wärme dämmende Glasscheibe 3 entsprechend der Position der im Fahrzeuginnenraum angeordneten Funktionselemente zumindest einen Einschnitt 5 auf. Alternativ oder zusätzlich ist aber auch ein hier nicht gezeigter Ausschnitt möglich. Dabei können je nach Anzahl und Position von Funktionselementen mehrere Einschnitte vorgesehen sein. Der oder die Einschnitte 5 können bevorzugt gebohrt oder gelasert sein.
2 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Verbundglasscheibe 1 als eine Windschutzscheibe 6 für ein nicht näher dargestelltes Fahrzeug. Die Verbundglasscheibe 1 umfasst die Klarglasscheibe 2 sowie die Glasscheibe 3, welche eine Wärme dämmende Eigenschaft aufweist. Dabei ist die Klarglasscheibe 2 zur Außenseite des Fahrzeuges und die Wärme dämmende Glasscheibe 3 nach innen in den Fahrzeuginnenraum gerichtet angeordnet.
Vorzugsweise kann durch Anschluss einer Spannungsversorgung an die transparente Wärme dämmende Schicht, beispielsweise die Indium-Zinn-Oxid-Schicht, diese als Heizvorrichtung für die Windschutzscheibe 6 genutzt werden.
Die Wärme dämmende Glasscheibe 3 weist einen Einschnitt 5 auf, welcher beispielsweise zentriert am oberen Rand der Windschutzscheibe ausgebildet ist. Die Position des Einschnittes 5 ist derart gewählt, dass von üblicher Weise im nicht näher dargestellten Rückspiegel angeordneten Funktionselementen, wie z. B. Sensoren, eine Infrarotkamera und/oder eine Antenne ausgesendete elektromagnetische Wellen auf den für diese durchlässigen Einschnitt 5 gerichtet sind. Die Funktionselemente können dabei sowohl im Rückspiegel als auch mittels einer Trägerplatte an der Fahrzeugscheibe befestigt sein. Im letzteren Fall wird die Trägerplatte vorzugsweise direkt auf die Fahrzeugscheibe aufgeklebt. Der Einschnitt 5 dient somit als Öffnung zur optimalen Übertragung elektromagnetischer Wellen, insbesondere Infrarotstrahlung. Durch den für elektromagnetische Wellen durchlässigen Einschnitt 5 ist die Reichweite des betreffenden Funktionselementes, z. B. einer Infrarotkamera, nicht eingeschränkt. In Abhängigkeit von der Anzahl und Position der Funktionselemente kann die Windschutzscheibe 6, insbesondere deren Wärme dämmende Glasscheibe 3 ein oder mehrere solche Einschnitte 5 an einer geeigneten Stelle aufweisen, die beispielsweise gebohrt oder gelasert sind. In Abhängigkeit des/der Funktionselement(e) können in Bezug auf einen Einschnitt 5 alternativ oder zusätzlich auch ein oder mehrere Ausschnitte vorgesehen sein.
Darüber hinaus kann in einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Verbundglasscheibe 1 diese mit verschiedenen akustischen Eigenschaften hergestellt werden, um beispielsweise Geräusche von außen im Innenraum des Fahrzeuges zu mindern. Hierzu weist die äußere Klarglasscheibe 2 eine gleich bleibende Dicke und die innere Glasscheibe 3 eine variierende Dicke auf. Bevorzugt müssen dadurch beispielsweise Regen- und/oder Lichtsensoren nicht auf eine Gesamtdicke der Verbundglasscheibe 1 abgestimmt werden. Dabei kann die innere Glasscheibe 3 beispielsweise mit unterschiedlicher Dicke gezogen oder gegossen werden.
In besonders bevorzugter Weise eignet sich die erfindungsgemäße Verbundglasscheibe 1 für den Einsatz als Heckscheibe in einem Fahrzeug. Hierbei weist die Verbundglasscheibe wenigstens einen Einschnitt 5 und/oder wenigstens einen Ausschnitt auf, welcher einen Durchlassbereich zumindest für elektromagnetische Wellen aufweist. Der wenigstens eine Einschnitt 5 und/oder der wenigstens eine Ausschnitt ist/sind dabei in einem Bereich der Verbundglasscheibe angeordnet, in welchem sich eine Bremsleuchte, insbesondere die dritte Bremsleuchte, des Fahrzeugs befindet. Die optische Strahlung der Bremsleuchte breitet sich somit besonders gut durch die Verbundglasscheibe 1 hindurch aus und ist deshalb im Fahrzeugumfeld besonders gut sichtbar. Alternativ oder zusätzlich kann sich der wenigstens eine Einschnitt 5 und/oder der wenigstens eine Ausschnitt auch in einem Bereich einer Rückfahrkamera befinden.
Weiterhin besteht die Möglichkeit, dass die erfindungsgemäße Verbundglasscheibe 1 auch als Seitenscheibe in einem Fahrzeug eingesetzt wird. In diesem Zusammenhang befindet sich der wenigsten eine Einschnitt und/oder der wenigstens eine Ausschnitt im Bereich einer Totwinkel-Kamera.
Darüber hinaus ist es auch möglich, die erfindungsgemäße Verbundglasscheibe 1 als Windschutzscheibe in einem Fahrzeug einzusetzen, wobei sich der wenigstens eine Einschnitt und/oder der wenigstens eine Ausschnitt vorzugsweise im Bereich einer Umgebungskamera und/oder eines Regensensors angeordnet ist.
Der Einsatz der erfindungsgemäßen Verbundglasscheibe ist nicht auf die oben beschriebenen Anwendungen begrenzt, diese sollen lediglich beispielhaft Einsatzmöglichkeiten aufzeigen. Es sind darüber hinaus auch weitere beliebige andere Anwendungen der erfindungsgemäßen Verbundglasscheibe in einem Fahrzeug möglich.

1: Verbundglasscheibe
2: Klarglasscheibe
3: Glasscheibe mit Wärme dämmender Schicht
4: thermoplastischer Kunstharz
5: Einschnitt
6: Windschutzscheibe

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 60306820 T2 [0003]

Claims

Verbundglasscheibe (1) für ein Fahrzeug, wobei die Verbundglasscheibe (1) wenigstens eine äußere Glasscheibe (2) und eine innere Glasscheibe (3) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Glasscheibe (2) und die innere Glasscheibe (3) unterschiedliche optische Eigenschaften aufweisen, wobei die innere Glasscheibe (3) wenigstens einen Einschnitt (5) und/oder wenigstens einen Ausschnitt aufweist.
Verbundglasscheibe (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Glasscheibe (3) eine Wärme dämmende Eigenschaft aufweist.
Verbundglasscheibe (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die innere Glasscheibe (3) eine Indium-Zinn-Oxid-Schicht aufweist, womit die Wärme dämmende Eigenschaft realisiert wird.
Verbundglasscheibe (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der äußeren Glasscheibe (2) um eine Klarglasscheibe handelt, welche eine hohe Transparenz aufweist.
Verbundglasscheibe (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die äußere Glasscheibe (2) einen Transmissionsgrad im Bereich von 1 aufweist.
Verbundglasscheibe (1) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbundglasscheibe (1) zumindest im Bereich des wenigstens einen Einschnitts (5) und/oder des wenigstens einen Ausschnitts der inneren Glasscheibe (3) einen Durchlassbereich für zumindest elektromagnetische Wellen aufweist.
Verwendung einer Verbundglasscheibe (1) nach einem der Patentansprüche 1 bis 6 als Heckscheibe in einem Fahrzeug, wobei der wenigstens eine Einschnitt (5) und/oder der wenigstens eine Ausschnitt im Bereich einer dritten Bremsleuchte und/oder einer Rückfahrkamera des Fahrzeugs angeordnet ist.
Verwendung einer Verbundglasscheibe (1) nach einem der Patentansprüche 1 bis 6 als Seitenscheibe in einem Fahrzeug, wobei der wenigstens eine Einschnitt (5) und/oder der wenigstens eine Ausschnitt im Bereich einer Totwinkel-Kamera angeordnet ist.
Verwendung einer Verbundglasscheibe (1) nach einem der Patentansprüche 1 bis 6 als Windschutzscheibe (6) in einem Fahrzeug, wobei der wenigstens eine Einschnitt (5) und/oder der wenigstens eine Ausschnitt im Bereich einer Umgebungskamera und/oder eines Regensensors angeordnet ist.