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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum selbsttätigen Öffnen
und Schließen einer Heckklappe oder eines Heckdeckels eines
Fahrzeugs.
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Im
Stand der Technik sind verschiedene selbsttätige öffnungs-
und Schließmechanismen für ein "handfreies" öffnen
und Schließen von Heckklappen bekannt.
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Aus
der
DE 10 2005
021 145 A1 ist beispielsweise eine Heckklappe mit selbsttätiger Öffnungs- und
Schließfunktion mit einem fernbetätigbaren Verriegelungsmechanismus
bekannt, wobei im entriegelten Zustand ein Öffnungsmechanismus
nach Empfang eines Signals oder der Betätigung eines Schalters
aktiviert wird und die Heckklappe öffnet oder schließt.
Dabei ist der Öffnungsmechanismus insbesondere als ein
Fußschalter, z. B. ein Trittschalter, ausgebildet, der
in entsprechend korrespondierender Höhe am Fahrzeug angeordnet
ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum selbsttätigen Öffnen
und Schließen einer Heckklappe oder eines Heckdeckels anzugeben,
welche eine optimale Betätigung des Öffnungsmechanismus
und ein ungehindertes Fahren ermöglicht.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch
1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Der
Kern der Erfindung besteht darin, dass die Vorrichtung zum selbsttätigen Öffnen
und Schließen einer Heckklappe oder eines Heckdeckels eine Betätigungsvorrichtung
umfasst, die als eine in Abhängigkeit von einem Fahrzeugzustand
selbsttätig ausfahrbare oder einfahrbare Fußbetätigungseinrichtung
ausgebildet ist.
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Durch
eine ein- bzw. ausfahrbare Fußbetätigungseinrichtung
ist sichergestellt, dass einerseits im eingefahrenen Zustand der
Fußbetätigungseinrichtung ein Fahren des Fahrzeugs
ohne Beschädigung angrenzender Objekte und andererseits
im ausgefahrenen Zustand der Fußbetätigungseinrichtung eine
einfache und komfortable Betätigung dieser ermöglicht
sind.
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Beispielsweise
wird die Fußbetätigungseinrichtung beim Fahren
des Fahrzeugs derart insbesondere in den Fahrzeugheckbereich eingefahren bzw.
eingeschwenkt, dass die Fußbetätigungseinrichtung
nicht über den Fahrzeugheckbereich hinaussteht, so dass
beispielsweise angrenzende Fahrzeuge oder Objekte beim Rückwärtsfahren
nicht beschädigt werden können.
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Durch
Ausfahren der Fußbetätigungseinrichtung beispielsweise
im abgestellten Zustand ist eine einfache und optimale Betätigung
der Fußbetätigungseinrichtung gegeben.
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Zweckmäßigerweise
ist die Fußbetätigungseinrichtung im abgestellten
Zustand des Fahrzeugs selbsttätig ausfahrbar. Hierzu ist
die Fußbetätigungseinrichtung derart an den Fahrzeugzustand
koppelbar, dass insbesondere beim Abziehen des Zündschlüssels,
bei ausgeschaltetem Motor und geöffneter Fahrzeugtür
oder dem Zustand, kein Schlüssel im Fahrzeug detektiert,
ein automatisches Ausfahren erfolgt.
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Um
ein sicheres und insbesondere unfallfreies Fahren zu ermöglichen,
ist die Fußbetätigungseinrichtung beim Starten
des Fahrzeugs, insbesondere bei auf mindestens die erste Stellung
geschaltetem Zündschalter, bei Drehen des gesteckten Zündschlüssels
oder bei Betätigung des Start-Buttons bzw. des Start-Buttons
und der Bremse, selbsttätig einfahrbar.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Dabei
zeigen:
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1 schematisch
einen Heckbereich eines Fahrzeugs mit integrierter ein- und ausfahrbarer
Fußbetätigungsvorrichtung zum Öffnen
und Schließen einer Heckklappe oder eines Heckdeckels im
ausgeklappten Zustand, und
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2 schematisch
eine Fußbetätigungsvorrichtung.
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Einander
entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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1 zeigt
einen Heckbereich 1 eines Fahrzeugs. Dabei handelt es sich
bei dem in 1 dargestellten Fahrzeug um
eine Limousine mit einem einen Laderaum, insbesondere einen Kofferraum,
verschließbaren Heckdeckel 2. Alternativ kann
es sich in nicht näher dargestellter Art und Weise auch
um ein Fahrzeug mit Heckklappe handeln.
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Der
Heckdeckel 2 ist mit einem nicht näher dargestellten,
insbesondere elektrisch angetriebenen, z. B. elektromechanisch oder
elektrohydraulisch angetriebenen, Öffnungs- und Schließmechanismus (im
Weiteren kurz Öffnungsmechanismus genannt) gekoppelt, wobei
der Heckdeckel 2 über einen Gelenkmechanismus
an der Fahrzeugkarosserie 3 bewegbar angeordnet ist.
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Je
nach Art und Ausführung des Heckdeckels 2 oder
einer Heckklappe öffnet oder schließt dieser bzw.
diese im Wesentlichen durch eine Öffnungs- bzw. Schließbewegung
parallel zur Fahrzeugkontur bzw. zur Ebene der einer die Laderaumöffnung
begrenzenden Fahrzeugstruktur. Alternativ kann insbesondere der
Heckdeckel 2 oder auch die Heckklappe um eine im Wesentlichen
horizontale Achse im Bereich unterhalb der Heckscheibe bzw. am Fahrzeugdach
zwischen einer Offen- und einer Schließstellung geschwenkt
werden. In diesem Ausführungsbeispiel kann der Heckdeckel 2 bzw.
die Heckklappe mit einer entsprechenden Sensorik und/oder Aktorik
versehen sein, die eine Verletzungsgefahr durch eine Öffnungs-
bzw. Schließbewegung vermeidet.
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Um
ein einfaches Öffnen und Schließen des Heckdeckels 2 ohne
Zuhilfenahme der Hände (auch "handfreies Öffnen
und Schließen" genannt) zu ermöglichen, ist im
Heckbereich 1, insbesondere im Stoßfänger 4 eine
Betätigungsvorrichtung 5 integriert, die insbesondere
integraler Bestandteil eines Verriegelungs- und Öffnungsmechanismus
ist.
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Zusätzlich
oder alternativ kann ein Betätigungstaster in nicht näher
dargestellter Art und Weise im Arm- oder Handbereich, insbesondere
im Heckdeckel 2 oder in der Heckklappe selbst integriert sein.
Dabei kann die Betätigungsvorrichtung 5 parallel
zum Betätigungstaster geschaltet sein, so dass entweder
mit Betätigung der Betätigungsvorrichtung 5 oder
des Betätigungstasters bei bereits entriegeltem Heckdeckel 2 dieser
geöffnet bzw. geschlossen wird.
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Um
eine Verletzungsgefahr für den Laderaumnutzer durch das Öffnen
oder Schließen des Heckdeckels 2 zu vermeiden
und um eine handfreie und komfortable Betätigung des Öffnungsmechanismus
für den Heckdeckel 2, wenn z. B. ein Gegenstand
getragen wird, zu ermöglichen, ist die Betätigungsvorrichtung 5 als
eine selbsttätig ein- und ausfahrbare Fußbetätigungseinrichtung 6,
z. B. eine Pedale, ausgebildet, die insbesondere im ausgefahrenen
Zustand den Öffnungsmechanismus des Heckdeckels 2 erst
dann betätigt, wenn der Verriegelungsmechanismus den Heckdeckel 2 entriegelt
hat.
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Dabei
wird die Betätigungsvorrichtung 5 fahrzeugzustandsabhängig
ein- bzw. ausgefahren. Insbesondere ist die Betätigungsvorrichtung 5 während
der Fahrt und/oder bei Nichtgebrauch (z. B. bei abgestelltem und
parkendem Fahrzeug) eingefahren und nicht sichtbar im Stoßfänger 4 angeordnet.
Zum Öffnen bzw. Schließen des Heckdeckels 2 ist
die Betätigungsvorrichtung 5 aus dem Stoßfänger 4 bewegbar,
insbesondere fahr- und/oder schwenk- bzw. klappbar.
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Im
Detail ist die Betätigungsvorrichtung 5 derart
an den Fahr- bzw. Fahrzeugzustand koppelbar, dass diese beispielsweise
im abgestellten Zustand des Fahrzeugs, d. h.:
- – beim
Abziehen des Zündschlüssels oder
- – bei ausgeschaltetem Motor und Fahrzeugtür
geöffnet oder
- – kein Schlüssel im Fahrzeuginnenraum detektiert,
selbsttätig ausfährt und/oder ausschwenkt.
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Zum
Einfahren bzw. Einschwenken der Betätigungsvorrichtung 5 ist
diese derart an den Fahr- bzw. Fahrzeugzustand koppelbar, dass diese
beim Starten des Fahrzeugs, beispielsweise:
- – beim
gesteckten Zündschalter auf der ersten Stellung (= so genannte
Radiostellung oder Klemme 15R) oder
- – bei Drehen des gesteckten Zündschlüssels
oder
- – bei Betätigung des Start-Buttons oder
- – bei Betätigung des Start-Buttons und der
Bremse, selbsttätig einfährt bzw. einschwenkt.
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Dabei
kann die Betätigungsvorrichtung 5, wie in 2 näher
gezeigt, zumindest zwischen einer den eingefahrenen Zustand repräsentierenden Endstellung
I und einer den ausgefahrenen Zustand repräsentierenden
Endstellung III und einer beliebigen Zwischenstellung II bewegbar
sein.
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Je
nach Art und Ausführung der Betätigungsvorrichtung 5 ist
diese lediglich um eine erste Drehachse D1 zwischen der Endstellung
I und III schwenkbar im Stoßfänger 4 angeordnet.
In diesem Ausführungsbeispiel ist die Drehachse D1 derart
tief im Stoßfänger 4 angeordnet, dass
das betätigbare Ende, insbesondere die Fußbetätigungseinrichtung 6 in
der Endstellung I bündig mit der Kontur des Stoßfängers 4 abschließt.
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Alternativ
kann die Betätigungsvorrichtung 5, wie durch die
gestrichelte Liniendarstellung gezeigt, im Stoßfänger 4 translatorisch
in Richtung R1 in die Zwischenstellung II bewegt und in dieser um
eine zweite Drehachse D2 in Richtung R2 geschwenkt werden.
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Die
Betätigungsvorrichtung 5 ist insbesondere als
ein Trittschalter oder ein Federstabtaster ausgebildet. Dabei kann
die Betätigungsvorrichtung 5 elektromechanisch
oder elektrohydraulisch aus dem Stoßfänger 4 schräg
nach vorne und/oder unten ausgefahren und/oder geschwenkt werden,
so dass eine komfortable Betätigung ermöglicht
ist.
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Um
ein unberechtigtes Öffnen des Heckdeckels 2 zu
vermeiden, ist dieser darüber hinaus mit einem nicht näher
dargestellten, insbesondere fernbetätigbaren Verriegelungsmechanismus
versehen. Dieser Verriegelungsmechanismus ist mit dem Öffnungsmechanismus
und der Betätigungsvorrichtung 5, wie nachfolgend
näher beschrieben, koppelbar.
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Dabei
kann der Verriegelungsmechanismus zum Ver- und/oder Entriegeln des
Fahrzeugs in einem ersten Ausführungsbeispiel ein so genanntes elektronisches
Fahrberechtigungs- und/oder Zugangsberechtigungssystem (kurz KEYLESS-GO
genannt) sein, welches ohne mechanische Schlüssel arbeitet.
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Dabei
erfolgt Zugang, Sichern und Komfortschließen des Fahrzeugs
durch Annäherung eines Berechtigten mit einem elektronischen
Schlüssel in Form beispielsweise einer Chip-Karte und Betätigung
eines Bedienelements, welches sich beispielsweise in einem Türaußengriff
befindet und mit berührungssensiblen Sensoren oder Tasten
ausgestattet ist.
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Für
den Zugang, das Sichern und das Komfortschließen bzw. Komfortöffnen
wird eine Prüfung und Identifikation des Berechtigten erst
nach Berührung des Türaußengriffs bzw.
der Fußbetätigungseinrichtung 6 durch Übertragung
von Authentifikationsdaten ausgeführt. Die Datenübertragung
erfolgt beispielsweise über eine Funkschnittstelle, eine
optische Schnittstelle, eine induktive Kopplung.
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Der
Vorteil der bekannten Datenübertragungsformen liegt darin,
dass der Berechtigte vor dem Einsteigen weder Schlüssel
noch Karte in die Hand nehmen muss. Vielmehr kann die Chip-Karte
in der Hemd- oder Jackentasche stecken bleiben. Sobald der Berechtigte,
z. B. der Fahrer, einen Türgriff berührt oder
die ausgefahrene bzw. ausgeschwenkte Fußbetätigungseinrichtung 6 am
Heck betätigt, empfängt seine Chip-Karte Signale
induktiver Antennen, die in den Türen und im Stoßfänger 4 des
Fahrzeugs untergebracht sind. Daraufhin sendet die Karte per Funk
einen Identifikationscode ans Fahrzeug. Stimmt dieser mit dem gespeicherten
Wert überein, wird das Fahrzeug entriegelt und der Benutzer
kann die Tür öffnen bzw. der Heckdeckel 2 wird
selbsttätig geöffnet. Der induktive Datentransfer
dauert nur wenige Sekundenbruchteile.
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Zum
Sichern und somit Verriegeln des Fahrzeugs nach dem Aussteigen genügt
es, eine Taste am Türgriff oder die Fußbetätigungseinrichtung 6 am Kofferraumdeckel
zu drücken, um die induktiven Antennen zu aktivieren. Sofort
tauscht das Fahrberechtigungssystem mit der Chip-Karte Daten aus,
die für das spätere Entriegeln gespeichert werden
und sichert anschließend das Fahrzeug.
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Somit
kann bei Verwendung eines Keyless-Go-Systems als Verriegelungsmechanismus, bei
welchem eine Identifikation eines berechtigten Nutzers im Fangbereich
des Fahrzeugs stattfindet, durch einmaliges Betätigen der
Fußbetätigungseinrichtung 6 der Betätigungsvorrichtung 5 der
Heckdeckel 2 entriegelt und geöffnet werden. D.
h. das Betätigen der Fußbetätigungseinrichtung 6 wirkt
wie das Betätigen bzw. Berühren eines Türaußengriffs
oder Schalters. Beim Verriegeln ist je nach Ausführung des
Keyless-Go-Systems durch Betätigung der Fußbetätigungseinrichtung 6 zum
Schließen nur das Schließen oder Schließen
und Verriegeln ermöglicht, da das Verriegeln beispielsweise
bei Verlassen des Fangbereichs des Fahrzeugs erfolgt.
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In
einem zweiten Ausführungsbeispiel kann der Verriegelungsmechanismus
zum Ver- und/oder Entriegeln des Fahrzeugs ein fernbetätigbares Schließsystem,
z. B. ein Infrarot-Schließsystem, sein, welches ohne mechanische
Schlüssel arbeitet. Dabei entriegelt bzw. verriegelt der
berechtigte Nutzer das Fahrzeug über eine Bedieneinheit,
insbesondere eine Fernbedienung des Schließsystems, z.
B. beim Rauslaufen aus dem Supermarkt, wodurch automatisch die Betätigungsvorrichtung 5 ausgefahren und/oder
ausgeschwenkt wird. Sobald der Nutzer am Fahrzeug angekommen ist,
kann er durch Betätigung der Fußbetätigungseinrichtung 6 den
Heckdeckel 2 öffnen und durch nochmaliges Betätigen
wieder schließen.
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Dabei
kann durch einmalige Betätigung der Fußbetätigungseinrichtung 6 bei
entriegeltem Fahrzeug der Heckdeckel 2 automatisch geöffnet
bzw. geschlossen werden. Alternativ kann über die Betätigungsvorrichtung 5 durch
beispielsweise zweimalige Betätigung der Fußbetätigungseinrichtung 6 über einen
längeren Zeitraum das Fahrzeug ver- bzw. entriegelt und
der Heckdeckel 2 geschlossen bzw. geöffnet werden.
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- 1
- Heckbereich
- 2
- Heckdeckel
- 3
- Fahrzeugkarosserie
- 4
- Stoßfänger
- 5
- Betätigungsvorrichtung
- 6
- Fußbetätigungsvorrichtung
- I
- Endstellung
- II
- Zwischenstellung
- D1
- Drehachse
- D2
- zweite
Drehachse
- R1,
R2
- Richtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005021145
A1 [0003]