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Die Erfindung betrifft eine Instrumententafel für ein Kraftfahrzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
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Instrumententafeln für Kraftfahrzeuge weisen auf ihrer Beifahrerseite üblicherweise eine Airbaganordnung auf, die in der Instrumententafel befestigt ist.
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Aus der
EP 1 151 898 A1 ist eine Instrumententafel für ein Kraftfahrzeug bekannt, die eine solche Airbaganordnung mit einer, einen Schusskanal begrenzenden Schusskanalwand aufweist, die als ein separates Bauteil mit der Instrumententafel verbindbar ist.
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Die darin gezeigte rahmenartige Schusskanalwand ist im Querschnitt mit einem Befestigungsschenkel abgewinkelt. Die Schusskanalwand ist über den Befestigungsschenkel an der Unterseite eines Instrumententafelträgers befestigt. Der Schusskanal trägt üblicher Weise ein Airbagmodul. Bei dessen Auslösung wird die Verbindungsstelle zwischen der Schusskanalwand und der Unterseite des Instrumententafelträgers mechanisch nachteilig auf Zug belastet.
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Aus der
DE 199 49 170 A1 ist eine gattungsgemäße Instrumententafel bekannt, welche eine Airbageinheit aufweist. Die Airbaganordnung ist in der Nähe einer Öffnung des Armaturenbretts angeordnet. Ein Vorsprungabschnitt von dem Umfangsrandabschnitt der Öffnung des Armaturenbretteinsatzes hervor. Eine obere Fläche des Vorsprungabschnitts bildet eine erste Dichtungsfläche und eine untere Fläche berührt eine zweite Dichtungsfläche. Die Dichtungsflächen verhindern, dass Schaummittel während des Schäumungsprozesses des Armaturenbretts entweicht. Die
US 2006/0214399 A1 und die
JP 2006/151 128 A offenbart eine Instrumententafel mit einem Airbag. Das obere Ende einer Schusskanalwand liegt auf einem Auflagenabschnitt auf. Als weiterer Stand der Technik ist die
US 2005/0151353 A1 ,
EP 1564085 A1 ,
DE 200 23 347 U1 ,
WO 03/045738 A1 und
DE 10 2004 023 682 A1 zu nennen.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Instrumententafel für ein Kraftfahrzeug bereitzustellen, bei der in fertigungstechnisch einfacher Weise eine Airbaganordnung vorgesehen ist, mit der die Instrumententafel bei Auslösung des Airbags mechanisch günstiger belastbar ist.
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Die Aufgabe der Erfindung ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart.
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Gemäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 weist die Instrumententafel im Öffnungsrandbereich der Airbagaustrittsöffnung einen, dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Auflageabschnitt für die Schusskanalwand auf. Die Schusskanalwand wird somit fertigungstechnisch günstig von der, dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite in die Instrumententafel eingesetzt. Bei einer unfallbedingten Auslösung der Airbaganordnung wird die Verbindungsstelle zwischen dem Auflageabschnitt und der darauf abgestützten Schusskanalwand mechanisch auf Druck belastet. Zur sicheren Abstützung kann die Schusskanalwand einen Tragabschnitt aufweisen, mit dem die Schusskanalwand auf dem Auflageabschnitt der Instrumententafel abgestützt ist. Der Tragabschnitt kann sich rahmenartig um die ebenfalls rahmenartig gestaltete Schusskanalwand erstrecken. Der Tragabschnitt kann bevorzugt ein von der Schusskanalwand abgewinkelter flanschartiger Tragabschnitt sein, der den Auflageabschnitt der Instrumententafel übergreift.
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Der Auflageabschnitt der Instrumententafel ist an einem separaten Auflageelement vorgesehen, das wiederum mit der Instrumententafel verbindbar ist. Auf diese Weise kann der Auflageabschnitt unabhängig von der Instrumententafel zunächst separat hergestellt und entsprechend an seine Stützfunktion angepasst werden. Das Auflageelement kann sich rahmenartig um die Airbagdurchgangsöffnung herum erstrecken. Für eine montagetechnisch einfache Halterung ist das Auflageelement über eine Rastverbindung mit der Unterseite eines Instrumententafelträgers verbindbar.
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Um eine Schaumschicht mit in etwa gleichmäßiger Materialdicke auf den Instrumententafelträger auf tragen zu können, ist es von Vorteil, wenn ein Flächenübergang zwischen dem Instrumententafelträger und der Schusskanalwand flächenbündig mit nahezu durchgehender Fläche gestaltet ist. Hierfür kann der erfindungsgemäße Auflageabschnitt gegenüber der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite des Instrumententafelträgers um einen Abstand zurückgesetzt sein. Der Abstand kann im Wesentlichen der Materialstärke des Tragabschnittes entsprechen.
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Für eine einfache, insbesondere werkzeugfreie Montage der Schusskanalwand in dem Instrumententafelträger ist eine Rastverbindung zwischen der Schusskanalwand und dem Instrumententafelträger bevorzugt. Hierzu ist die Schusskanalwand außenseitig mit zumindest einem Rastelement, etwa einem Rastvorsprung, ausgebildet, mit dem dem Instrumententafelträger zugeordnete Auflageelement verrastbar ist. Das Auflageelement ist bevorzugt zwischen dem Rastvorsprung und der Unterseite des Tragschenkels der Schusskanalwand eingerastet. Zum Abdecken der Airbagdurchgangsöffnung des Schusskanals ist ein Airbagdeckel vorgesehen, der üblicherweise flächenbündig in der Instrumententafel vorgesehen ist. Hierzu kann sich der Airbagdeckel auf einer Stützfläche der Schusskanalwand bzw. des Instrumententafelträgers abstützen.
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Für eine flächenbündige Anordnung des Airbagdeckels in der Instrumententafel kann die Stützfläche gegenüber der dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite der Instrumententafel bzw. der Schusskanalwand um einen Abstand zurück gesetzt sein, der in etwa der Materialstärke des Airbagdeckels entspricht.
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Bevorzugt können der Airbagdeckel und die Schusskanalwand als separate Bauteile gebildet sein, die über ein Scharnierelement, etwa ein Fangband, miteinander in Verbindung sind. Der Airbagdeckel und die Schusskanalwand können auf diese Weise unabhängig voneinander in Abhängigkeit ihrer Funktion angepasst und gegebenenfalls auch aus unterschiedlichem Kunststoffmaterial gebildet werden. Montagetechnisch günstig ist es, wenn sowohl die Schusskanalwand als auch der Airbagdeckel als Kunststoffbauteile, insbesondere im Spritzgussverfahren, hergestellt werden. Im Spritzgussverfahren kann das die beiden Bauteile verbindende Scharnierelement sowohl im Airbagdeckel als auch in der Schusskanalwand eingebettet werden. Hierzu kann ein erster Verbindungsabschnitt des Scharnierelements in ein Formwerkzeug zur Herstellung der Schusskanalwand, und ein zweiter Verbindungsabschnitt des Scharnierelements in ein zweites Formwerkzeug zur Herstellung des Airbagdeckels eingelegt werden. Anschließend kann in die entsprechenden Kammern der Formwerkzeuge Kunststoffmaterial eingebracht werden, wodurch sich die Verbindungsabschnitte des Scharnierelements in dem Kunststoffmaterial einbetten können.
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Die Formung der Schusskanalwand und des Airbagdeckels kann unabhängig von der Herstellung des Instrumententafelträgers erfolgen. Durch das oben angegebene Spritzgussverfahren können darüber hinaus der Airbagdeckel und die Schusskanalwand gleichzeitig in einem Spritzgussverfahrensschritt hergestellt werden.
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Zur Fertigstellung der Instrumententafel kann bei durch den Airbagdeckel geschlossener Airbagdurchgangsöffnung eine Schaumschicht und/oder eine Slushhaut auf den Instrumententafelträger und den Airbagdeckel in einem Schäumungsvorgang aufgebracht werden. Um zu verhindern, dass Schaummaterial durch die Trennfugen zwischen dem Instrumententafelträger und der Schusskanalwand bzw. zwischen der Schusskanalwand und dem Airbagdeckel in den Schusskanal eindringt, können die Trennfugen mit einem Dichtmaterial gefüllt werden.
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Die Airbaganordnung kann in einer Modulbauweise als von der Instrumententafel separate Baueinheit vorgefertigt werden. Bekanntermaßen kann die Schusskanalwand ein Airbagmodul tragen. Das Airbagmodul kann ein aus einem aus Kunststoffmaterial oder Metall gefertigtes Airbaggehäuse, einen Airbagsack und einen Gasgenerator aufweisen. Das Airbagmodul kann beispielsweise in Schraubverbindung an der Schusskanalwand gehaltert sein. Im Sinne einer Bauteilreduzierung ist es jedoch vorteilhaft, wenn das Airbaggehäuse des Airbagmoduls materialeinheitlich und/oder einstückig mit der Schusskanalwand ausgebildet ist. Das Airbaggehäuse ist üblicher Weise wannenförmig mit einer hochgezogenen Seitenwand sowie einer nach oben offenen Gehäuseseite gebildet. Bei einer materialeinheitlichen sowie einstückigen Herstellung kann sich an das untere Ende der Schusskanalwand übergangslos die hochgezogene Gehäuse-Seitenwand des Airbaggehäuses anschließen. Aus Sicherheitsgründen kann hierbei der Gasgenerator des Airbagmoduls außenseitig am Airbaggehäuse, insbesondere am Boden des Airbaggehäuse, angeordnet sein.
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Wie oben bereits erwähnt, können der Airbagdeckel und der Instrumententafelträger separate Bauteile sein. In diesem Fall wird vor dem Schäumungsvorgang zur Auftragung einer Schaumschicht der Airbagdeckel auf die Airbagdurchgangsöffnung gelegt und anschließend die Schaumschicht sowohl auf den Instrumententafelträger als auch auf den Airbagdeckel aufgebracht. Um während des Schäumungsvorganges sicher zu stellen, dass kein Schaummaterial in den Schusskanal eindringt, kann die Stützfläche zur Abstützung des Airbagdeckels bzw. der Airbagdeckel selbst mit einer Rillenstruktur ausgebildet sein, die zwischen dem Airbagdeckel und der Stützfläche eine Labyrinthdichtung bildet.
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Die in der Stützfläche gebildete Rillenstruktur kann Nuten aufweisen, die über Trennwände von einander beabstandet sind. Für eine vollständige, umfangsseitige Abdichtung kann die Rillenstruktur die Airbagdurchgangsöffnung im Wesentlichen vollständig umziehen.
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Zur Steigerung der Dichtwirkung kann der Airbagdeckel bzw. die Stützfläche mit der Oberseite der Trennwände der Rillenstruktur stoffschlüssig verbunden sein. Ein solcher Stoffschluss ist in einfacher Weise durch ein Anschmelzen der Oberseite der Trennwände der Rillenstruktur und durch ein anschließendes Aufsetzen des separaten Airbagdeckels auf die weiche Kunststoffschmelze erreichbar. Die Stoffschlussverbindung ist dabei so auszulegen, dass beim Schäumen kein Schaum in den Schusskanal eindringen kann.
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Nachfolgend sind drei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Figuren beschrieben.
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Es zeigen:
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1 in einer perspektivischen Teilansicht einen Instrumententafelträger mit teilweise herausgenommener Schusskanalwand;
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2 in einer schematischen Seitenschnittdarstellung eine Airbaganordnung der Instrumententafel;
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3 in einer schematischen Schnittdarstellung Formwerkzeuge mit darin geformten Airbagdeckel sowie geformter Schusskanalwand;
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4 in einer Schnittdarstellung die fertiggestellte mehrschichtige Instrumententafel im Übergangsbereich zwischen dem Airbagdeckel und dem angrenzenden Randabschnitt der Instrumententafel;
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5 in einer perspektivischen Teilansicht eine Airbaganordnung mit geöffneten, gegenüber dem Instrumententafelträger aufgestellten Airbagdeckel gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel;
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6 in einer perspektivischen Ansicht einen Instrumententafelträger gemäß eines nicht vom Schutzumfang umfassten Ausführungsbeispiels; und
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7 in einer vergrößerten Schnittansicht die Stützfläche des Instrumententafelträgers für den Airbagdeckel.
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In der 1 ist ein Ausschnitt eines beifahrerseitigen Instrumententafelträgers 1 für ein Kraftfahrzeug gezeigt. Der Instrumententafelträger 1 dient als ein Basisteil zur weiteren Herstellung einer in der 4 gezeigten, später beschriebenen Instrumententafel 43. Dem in der 1 gezeigten Instrumententafelträger 1 ist eine rahmenartige, rechteckförmige Schusskanalwand 2 sowie ein Airbagdeckel 3 zugeordnet. Die Schusskanalwand 2 begrenzt einen Schusskanal, mit dem ein sich entfaltender Airbagsack in Richtung auf den Airbagdeckel 3 geführt wird.
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Die Schusskanalwand 2 ist ein gegenüber dem Instrumententafelträger 1 separates Bauteil. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist in der 1 die Schusskanalwand 2 geringfügig von dem Instrumententafelträger 1 angehoben gezeigt. Der Airbagdeckel 3 ist ebenfalls aus Gründen der Übersichtlichkeit in einem geöffneten, hochgestellten Zustand gezeigt.
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Der Airbagdeckel 3 deckt in seiner, in der 4 gezeigten Einbaustellung eine Airbagdurchgangsöffnung 5 ab. Ein, die Airbagdurchgangsöffnung 5 begrenzender Öffnungsrand 7 der Schusskanalwand 2 ist gemäß der 1 abgestuft ausgeführt. Der abgestufte Öffnungsrand 7 weist eine horizontale Tragschulter 9 sowie eine vertikale Begrenzungswand 11 auf. Bei geschlossener Airbagdurchgangsöffnung 5 stützt sich der Airbagdeckel 3 mit seinem Randabschnitt auf der Tragschulter 9 ab.
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Wie aus der 1 hervorgeht, weist die Schusskanalwand 2 an ihrer Oberseite als Tragabschnitt einen Tragschenkel 13 auf. Der Tragschenkel 13 ist von der Schusskanalwand 2 nach außen abgewinkelt und erstreckt sich außenseitig rahmenartig um die Airbagdurchgangsöffnung 5. Der Instrumententafelträger 1 ist auf einer, dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite mit einem Auflageabschnitt 15 versehen, der gegenüber einer Oberfläche des Instrumententafelträgers 1 um einen Abstand a zurückgesetzt ist. Der Auflageabschnitt 15 des Instrumententafelträgers 1 umzieht rahmenartig eine Montageöffnung, in der die Schusskanalwand 2 einsetzbar ist.
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In der 2 ist in einer Seitenschnittdarstellung der Instrumententafelträger 1 mit eingesetzter Schusskanalwand 2 sowie einem an der Schusskanalwand 2 montierbaren Airbagmodul 17 gezeigt. Daraus geht hervor, dass der Auflageabschnitt 15 für den Tragschenkel 13 der Schusskanalwand 2 auf einem separaten Auflageelement 19 ausgebildet ist. Das Auflageelement 19 ist im Profil plattenförmig ausgebildet und erstreckt sich rahmenartig um die Schusskanalwand 2. Das Auflageelement 19 ist gemäß der 2 an einer Unterseite des Instrumententafelträgers 1 befestigt, und zwar über eine lediglich schematisch angedeutete Rastverbindung 21 mit einem an der Unterseite des Instrumententafelträgers 1 vorgesehenen Rastelement, das das Aufnahmelement 19 untergreift. Die Schusskanalwand 2 ist ebenfalls über eine Rastverbindung 23 im Instrumententafelträger 1 gehaltert. Hierzu hintergreift ein außenseitig an der Schusskanalwand 2 vorgesehener Rastvorsprung 25 eine Innenseite des Auflageelementes 19. Das Auflageelement 19 ist somit zwischen dem Tragschenkel 13 und dem Rastelement 25 verrastet.
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Die Schusskanalwand 2 kann außerdem das in der 2 gezeigte Airbagmodul 17 tragen. Hierzu sind die Schusskanalwand 2 und ein Airbaggehäuse 29 des Airbagmoduls 17 mit gegenüberliegenden Befestigungsflanschen 31 ausgebildet, die über eine angedeutete Schraubverbindung 32 miteinander verschraubbar sind. Das Airbaggehäuse 29 ist wannenförmig mit einer nach oben offenen Gehäuseseite sowie einer hochgezogenen Seitenwand ausgebildet. Am oberen Ende der hochgezogenen Seitenwand ist der Befestigungsflansch 31 abgewinkelt vorgesehen. Innerhalb des Airbaggehäuses 29 befindet sich ein Airbagsack 33. Außenseitig am Boden des Airbaggehäuses 29 ist ein Gasgenerator 34 des Airbagmoduls angeordnet.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind der Airbagdeckel 3 und die Schusskanalwand 2 als Kunststoffbauteile separat voneinander in einem Spritzgussverfahren hergestellt. Der Airbagdeckel 3 ist gemäß den Figuren über ein Gewebefangband 35 mit der Schusskanalwand 2 in Verbindung. Das Fangband 35 wird dabei im Spritzgussverfahren sowohl im Airbagdeckel 3 als auch in der Schusskanalwand 2 eingebettet.
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Die Herstellung des Airbagdeckels 3 und der Schusskanalwand 2 geht aus der 3 hervor. Dem zufolge erfolgt das Spritzgussverfahren mit zwei Formwerkzeugen 36 und 37. Jedes der beiden Formwerkzeuge 36, 37 begrenzt jeweils eine Kammer 38 für den Airbagdeckel 3 und eine Kammer 39 für die Schusskanalwand 2. Die beiden Kammern 38, 39 sind voneinander unabhängig. Entsprechend werden auch der Airbagdeckel 3 und die Schusskanalwand 2 als voneinander separate Bauteile geformt. Zur Spritzgussformung werden jeweils die beiden Formhälften der Formwerkzeuge 36, 37 geschlossen. Anschließend wird flüssiges Kunststoffmaterial in die von den Formwerkzeugen begrenzten Kammern 38, 39 eingebracht. Die beiden geschlossenen Kammern 38, 39 sind dabei über Durchlasskanäle 40 nach außen hin offen. Durch jeden dieser Durchlasskanäle 40 wird vor dem Spritzgießformen jeweils ein Fangbandabschnitt 41 in die Kammern 38, 39 eingeführt. Nach dem Einbringen des Kunststoffmaterials in die beiden Kammern 38, 39 sind daher die beiden Fangband-Verbindungsabschnitte 41 fest in den Airbagdeckel 3 bzw. in die Schusskanalwand 2 eingebettet. Der zwischen den beiden eingebetteten Fangband-Abschnitten 41 befindliche mittlere Fangbandabschnitt ist demgegenüber nicht eingebettet und wirkt nach einer Airbag-Auslösung als ein Airbagdeckel-Scharnier.
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In der 4 ist die fertiggestellte Instrumententafel 43 in einer vergrößerten schematischen Schnittdarstellung gezeigt. Demzufolge ist in einem Schäumvorgang eine Schaumschicht 45 und eine Slushhaut 46 auf den Instrumententafelträger 1 sowie auf den Airbagdeckel 3 aufgetragen. Der Airbagdeckel 3 ist vor dem Schäumungsvorgang auf die Tragschulter 9 der Schusskanalwand 2 aufgelegt worden. Die in der vorliegenden Ausführungsform entstehende Fuge zwischen dem Instrumententafelträger 1 und dem Tragschenkel 13 der Schusskanalwand 2 sowie die Fuge zwischen dem Tragschenkel 13 und dem Airbagdeckel 3 ist durch ein Dichtmittel 47 abgedichtet, damit während des Schäumvorgangs kein Schaummaterial in den Schusskanal eindringen kann.
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In der 5 ist eine Airgabanordnung gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel gezeigt. Die in der 5 gezeigte Airbaganordnung ist im Wesentlichen baugleich mit der Airbaganordnung der 1 bis 4 gestaltet. Für die baugleichen bzw. funktionsgleichen Merkmale sind daher die gleichen Bezugsziffern verwendet und es wird auf die obigen Erläuterungen verwiesen.
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Im Unterschied zu der Schusskanalwand 2 des ersten Ausführungsbeispiels ist hier vorzugsweise in einem Spritzgussverfahren das wannenförmige Airbaggehäuse 29 des Airbagmoduls 17 materialeinheitlich sowie einstückig mit der Schusskanalwand 2 ausgebildet. Das Airbaggehäuse 29 geht dabei mit seiner hochgezogenen Seitenwand mit einer Abstufung unmittelbar an das untere Ende der Schusskanalwand 2 über.
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In diesem Ausführungsbeispiel ist der Airbagsack 33 bereits vor dem Schäumvorgang am Instrumententafelträger 1 in das Airbaggehäuse 29 einzusetzen. Hierzu wird der Airbagsack 33 des Airbagmoduls 17 bei noch geöffnetem Airbagdeckel 3 durch die Airbagdurchgangsöffnung 5 von der, dem Fahrzeuginnenraum zugewandten Seite des Instrumententafelträgers 1 eingeführt. Die Gasgenerator 34 wird wie im ersten Ausführungsbeispiel außenseitig am Boden des Airbaggehäuses 29 montiert.
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Nach erfolgtem Zusammenbau des Airbagmoduls 17 am Instrumententafelträger 1 wird dann, wie im ersten Ausführungsbeispiel, die Airbagdurchgangsöffnung 5 mit dem Airbagdeckel 3 geschlossen. Anschließend wird in einem Schäumvorgang die Schaumschicht 45 sowie die Slushhaut 46 auf die Oberseite des Instrumententafelträgers 1 aufgebracht.
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In den 6 und 7 sind in einem weiteren, nicht vom Schutzumfang umfassten Ausführungsbeispiel der Instrumententafelträger 1 mit darin eingesetzter Schusskanalwand 2 gezeigt. Dabei überlappt der Tragabschnitt 13 der Schusskanalwand 2, wie in den beiden anderen Ausführungsbeispielen, den Auflageabschnitt 15 des Instrumententafelträger 1. Im Unterschied zu den vorangegangenen Ausführungsbeispielen ist die Stützfläche 49 zur Abstützung des Airbagdeckels 3 auf der Oberseite des Tragschenkels 13 der Schusskanalwand 2 vorgesehen. Der Airbagdeckel 3 liegt daher nicht auf einem entsprechend angepassten, die Airbagdurchgangsöffnung 5 umziehenden Öffnungsrand 7 der Schusskanalwand 2. Vielmehr überlappt der Airbagdeckel 3 den Öffnungsrand 7, wie in der 7 gezeigt ist. Die Stützfläche 49 ist dabei zur Ausbildung einer Labyrinthdichtung zwischen dem Airbagdeckel 3 und dem Tragabschnitt 13 mit einer Rillenstruktur ausgebildet. Die Rillenstruktur weist eine Anzahl parallel zueinander um die Airbagdurchgangsöffnung verlaufende Nuten 51 auf, die über Trennwände 53 voneinander beabstandet sind.
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Der Airbagdeckel 3 liegt daher im Einbauzustand auf den Oberseiten der Trennwände 53. Mittels der somit bereit gestellten Labyrinthdichtung zwischen dem Airbagdeckel 3 und der Schusskanalwand 2 ist gewährleistet, dass während des Schäumvorgangs zum Auftragen der Schaumschicht 45 auf dem Instrumententafelträger 1 und den Airbagdeckel 3 kein Schaummaterial in den Schusskanal eindringen kann.
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Zur Steigerung der Dichtwirkung kann der Airbagdeckel 3 stoffschlüssig mit der Oberseite der Trennwände 53 der Stützfläche 49 verbunden sein. Ein solcher Stoffschluss kann durch ein Anschmelzen der Oberseite der Trennwände 53 und durch ein nachfolgendes Aufdrücken des Airbagdeckels 3 auf die weiche Kunststoffschmelze der Trennwände 53 bewerkstelligt werden.
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Der in der 7 gezeigte separate Airbagdeckel 3 kann, wie in den vorangegangen Ausführungsbeispielen, mittels eines Scharnierelements, etwa dem Fangband 35 mit dem Instrumententafelträger 1 oder der Schusskanalwand 2 verbunden sein. Wie aus der 7 weiter hervorgeht, ist die Stützfläche 49 gegenüber der Oberfläche des Instrumententafelträgers 1 um den Abstand a zurückgesetzt, der in etwa der Materialstärke des Airbagdeckels 3 entspricht. Auf diese Weise kann ein in etwa flächenbündiger Übergang von der Instrumententafel 1 auf den Airbagdeckel 3 bewerkstelligt werden. In Abwandlungen zu dem gezeigten Ausführungsbeispiel kann die Stützfläche 49 für den Airbagdeckel 3 auch unmittelbar im Instrumententafelträger 1 vorgesehen sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Instrumententafelträger
- 2
- Schusskanalwand
- 3
- Airbagdeckel
- 5
- Airbagdurchgangsöffnung
- 7
- Öffnungsrand
- 9
- Tragschulter
- 11
- Begrenzungswand
- 13
- Tragschenkel
- 15
- Auflageabschnitt
- 17
- Airbagmodul
- 19
- Auflageelement
- 21
- Rastverbindung
- 23
- Rastverbindung
- 25
- Rastvorsprung
- 29
- Airbaggehäuse
- 31
- Befestigungsflansch
- 32
- Schraubverbindung
- 33
- Airbagsack
- 34
- Gasgenerator
- 35
- Gewebefangband
- 36
- Formwerkzeug
- 37
- Formwerkzeug
- 38
- Kammer
- 39
- Kammer
- 40
- Durchlasskanäle
- 41
- Fangband-Abschnitt
- 43
- Instrumententafel
- 45
- Schaumschicht
- 46
- Slushhaut
- 47
- Dichtmittel
- 49
- Stützfläche
- 51
- Nuten
- 53
- Trennwände