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Die
Erfindung betrifft eine Bogenrotationsdruckmaschine mit Druckwerken
zum Bedrucken von Bogen und einem einen Sammelzylinder und eine Ablageeinrichtung
enthaltenden Ausleger, gemäß dem Oberbegriff des
1. Anspruchs.
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Im
Bereich der Bogenrotationsdruckmaschinen werden immer höhere
Druckgeschwindigkeiten gefordert. Problematisch stellt sich dabei
der Bogenausgang der Druckmaschine dar, bei dem in immer kürzeren
Zeiträumen die Bogen gefördert, abgebremst, ausgerichtet
und auf einem Auslegerstapel abgelegt werden müssen. Dabei
darf es weder zu Beschädigungen vor allem der Bogenvorderkanten noch
zum Abschmieren der Bogen kommen.
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Aus
der
DE-PS 1 007 782 ist
eine Bogenablegevorrichtung für Druck- und Papierverarbeitungsmaschinen
bekannt. Hierin wird vorgeschlagen, einem am Ausgang der Maschine
befindlichen Sammelzylinder einen exzentrisch gelagerten Zylinder nachzuordnen.
Dieser exzentrisch gelagerte Zylinder übernimmt die Bogenpakete
vom Sammelzylinder mit Maschinengeschwindigkeit und gibt diese verzögert
an einen nachgeordneten Zylinder, welcher die verlangsamten Bogenpakete
zur Ablage auf einem Stapel an eine Auslegerkette abgibt.
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Nachteilig
an dieser Lösung ist, dass der massereiche exzentrisch
gelagerte Zylinder ständig verzögert und beschleunigt
werden muss. Die dadurch hervorgerufenen Störmomente wirken
negativ auf den Antrieb der Maschine. Da für die Bogenübergabe
ein Übergabepunkt zwischen dem Sammelzylinder und dem exzentrisch
gelagerten Zylinder erforderlich ist, ist eine exakte Einstellung
der Bewegungsbahn des exzentrisch gelagerten Zylinders nötig.
Eine Anpassung der Vorrichtung an verschieden starke Bogenpakete
ist daher nur schwer möglich. Es ist ebenfalls nur schwer
möglich, die Vorrichtung ohne Sammelbetrieb zu betreiben.
Dies schränkt die Flexibilität und damit die Anwendbarkeit
der Vorrichtung ein.
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Aus
der
DE-AS 1 158 525 ist
eine Bogenfördervorrichtung für bogenverarbeitende
Maschinen bekannt. In dieser Veröffentlichung wird vorgeschlagen,
die von einem Sammelzylinder gesammelten Bogenpakete durch einen
umlaufenden Greiferarm bei einem Umlauf von 540° abzubremsen
und danach an eine Auslegevorrichtung abzugeben.
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Nachteilig
an dieser Lösung ist, dass die Bogenpakete während
der Verzögerungsphase nur an der Vorderkante geklemmt werden.
Dadurch besteht die Gefahr, dass die einzelnen Bogen der Bogenpakete
verrutschen. Die Bewegungsbahn der Bogenpakete durchquert während
des anderthalbfachen Umlaufes des Greiferarms die Auslegervorrichtung,
was zu konstruktiven Problemen führt. Es ist auch hier
nur schwer möglich, die Vorrichtung ohne Sammelbetrieb
zu betreiben.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine vielseitig einsetzbare
Vorrichtung zu schaffen, die eine sichere und abschmierfreie Ablage von
bedruckten Bogen auf einem Auslegerstapel ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des 1. Anspruchs
gelöst.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, dass die gesammelten Bogen als Bogenpakete
mit einer gegenüber der Druckgeschwindigkeit stark verringerten Geschwindigkeit
auf dem Auslegerstapel abgelegt werden können. Dadurch
kann in vorteilhafter Weise die Einwirkzeit der Blasluft, die die
Bogenablage auf dem Auslegerstapel unterstützt, verlängert
werden. Eine längere Blaslufteinwirkung führt
zur verbesserten Abstapelqualität und somit zu einem exakteren Auslegerstapel.
Gleichzeitig kann die Maschinengeschwindigkeit erhöht und
damit der Durchsatz der Druckmaschine gesteigert werden.
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Vor
allem bei dünnen Papiersorten ergeben sich die Vorteile,
dass eine erhöhte Fallzeit zur Verfügung steht,
sowie die größeren Bogenpaketgewichte einen Fallschirmeffekt
eliminieren. Die Bogenpakete werden durch die erfindungsgemäße
Vorrichtung langsamer an die zum Ausrichten der Bogen am Auslegerstapel
angeordneten Vorderkantenanschläge geführt. Dies
schont die Bogenvorderkanten, vor allem bei hohen Maschinendrehzahlen.
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Die
Verzögerung der Bogenpakete an einer Leitfläche
ermöglicht den Einsatz erheblicher Verzögerungskräfte
auf die Bogen in Umfangsrichtung. Durch die so möglichen
hohen Verzögerungskräfte ergeben sich in günstiger
Weise kürzere Bremswege und damit kleinere Bauhöhen
der Verzögerungseinrichtung. Die nötigen räumlichen
Abmessungen eines Auslegers einer Druckmaschine können
dadurch reduziert werden. Eine Führung an der Leitfläche
verhindert ebenfalls ein Verknicken oder Verstauchen der Bogen.
Die erfin dungsgemäße Vorrichtung kann vorteilhafterweise
sowohl im einseitigen Schöndruck als auch im beidseitigen
Schön- und Widerdruck verwendet werden.
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Ein
weiterer Vorteil ergibt sich in einer Ausführungsform der
Erfindung durch die Umschaltbarkeit der Vorrichtung zwischen dem
Sammelbetrieb und der Einzelbogenauslage. Während leichte
Bedruckstoffe mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung besser
als Bogenpakete abgelegt werden, bietet sich für schwerere
und biegesteifere Bedruckstoffe, wie Karton, die Einzelbogenauslage
an. Auch im Schön- und Widerdruck kann es vorteilhaft sein,
die Bogen einzeln abzulegen.
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Im
Folgenden soll die Erfindung beispielhaft erläutert werden.
Die dazugehörige Zeichnung stellt dabei schematisch dar:
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Figur:
Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine mit Sammelzylinder, Verzögerungseinrichtung, Übergabetrommel
und Auslegerkette über dem Auslegerstapel für
den Sammelbetrieb und einem Bogenführungszylindern für
die alternative Einzelbogenauslage.
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In
Bogenrotationsdruckmaschinen werden einzelne Bogen an Bogenführungszylindern
durch die Druckmaschine gefördert und in Druckwerken entsprechend
dem gewünschten Motiv bedruckt. Im Druckwerk wird ein Plattenzylinder
von einem Farbwerk eingefärbt. Der eingefärbte
Plattenzylinder überträgt die Druckfarbe auf einen
verbundenen Gummizylinder, der mit einem verbundenen Gegendruckzylinder
einen Druckspalt bildet. Beim Durchlaufen des Druckspalts werden
die Bogen vom Gummizylinder eingefärbt. Nach dem letzten
Druckwerk können die bedruckten Bogen weiterbearbeitet
oder im Ausleger der Druckmaschine zu einem Bogenstapel ausgelegt
werden. Die Druckmaschine kann sowohl im Schöndruck als
auch im Schön- und Widerdruck betrieben werden. Im Schöndruck
werden die Bogen einseitig bedruckt, während im Schön-
und Widerdruck beide Bogenseiten bedruckt werden. Für den
Schön- und Widerdruck ist in der Druckmaschine eine Wendevorrichtung
vorgesehen, die die Bogen für den Widerdruck umstülpt.
Die Wendevorrichtung arbeitet nach dem bekannten Prinzip der Hinterkantenwendung
und kann als Eintrommelwendung oder als Dreitrommelwendung ausgebildet
sein. Alternativ kann der erfindungsgemäße Ausleger
auch nach einem Querschneider in einer Rollenrotationsdruckmaschine
eingesetzt werden.
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Wie
aus der dargestellten Fig. einer ersten Ausführungsform
der Erfindung ersichtlich, enthält der Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine
einen Sammelzylinder 2, eine Verzögerungseinrichtung 3,
eine Übergabetrommel 4, eine Auslegerkette 5 und
einen Auslegerstapel 6. Der Sammelzylinder 2 ist
einer der Druckmaschine zugeordneten Maschinenkette 1 nachgeordnet.
Zwischen dem Sammelzylinder 2 und der Übergabetrommel 4 ist
parallel zu der Verzögerungseinrichtung 3 ein
Bogenführungszylinder 7 angeordnet. Die Förderrichtung
der Bogen entspricht der Richtung von der Maschinenkette 1 zum
Auslegerstapel 6. Der Sammelzylinder 2, die Übergabetrommel 4 und
der Bogenführungszylinder 7 weisen bekannte Greifersysteme
auf, mit denen die zu fördernden Bogen oder Bogenpakete
fixiert werden können. Über die als Klemmgreifer
ausgebildeten Greifersysteme werden die Bogen oder Bogenpakete an
den Vorderkanten geklemmt und so auf der Mantelfläche der
rotierenden Zylinder gehalten. Die Zylinder rotieren in der in der
Fig. dargestellten Richtung und fördern damit die Bogen
oder Bogenpakete durch den Ausleger der Druckmaschine zum Auslegerstapel 6.
In der dargestellten Ausführungsform sind der Sammelzylinder 2,
die Übergabetrommel 4 und der Bogenführungszylinder 7 doppelt
groß mit je zwei Greifersystemen ausgebildet. Der Umfang von
doppelt großen Zylindern entspricht in etwa zwei maximalen
Bogenlängen plus Zylindergruben. Eine Umdrehung der Zylinder
entspricht folglich zwei maximalen Bogenlängen. Die Zylinder
rotieren somit mit halber Maschinengeschwindigkeit, wobei Maschinengeschwindigkeit
hierbei die Geschwindigkeit bedeutet, mit der die Plattenzylinder
der Druckwerke umlaufen. Alternativ können aber auch andere
Zylindergrößen oder eine andere Anzahl von Zylindern verwendet
werden. Jedem Zylinder können Bogenleitbleche zugeordnet
werden, die die Bogenführung auf dem Zylinder unterstützen.
Die Bogenleitbleche können zusätzliche Blas- oder
Saugeinrichtungen aufweisen.
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In
den Druckwerken der Druckmaschine werden die Bogen mit Druckfarbe
bedruckt. Vorteilhafterweise wird schnell trocknende Druckfarbe,
wie UV-Farbe oder IR-Farbe verwendet. Den Druckwerken können
ein oder mehrere Lackwerke nachgeordnet sein, in denen ein Schutzlack
auf die Bogen aufgebracht wird, wobei vorzugsweise eine Schutzlackierung
auf Wasserlackbasis verwendet wird. Durch die vor dem Sammelzylinder 2 auf
die Bogen aufgebrachte Schutzschicht wird ein Abklatschen der Bogen
beim Übereinanderlegen zu einem Bogenpaket vermieden. Die
Bogen werden von Bogenführungszylindern im Greiferschluss
durch die Druckwerke bzw. Lackwerke befördert. Nach dem
oder den Lackwerken können weitere Veredelungseinheiten
in der Druckmaschine angeordnet werden.
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In
der Druckmaschine können die Bogen nach dem letzten Druckwerk
oder dem Lackwerk ein Trockenwerk oder eine Trockenstrecke durchlaufen. Das
Trockenwerk kann in Modulbauweise mit separatem Gestell ausgebildet
sein, wobei die Bogen mittels Bogenführungszylindern gefördert
werden. In dem Trockenwerk oder auf der Trockenstrecke werden die
bedruckten und ggf. lackierten Bogen so weit getrocknet, dass bei
einem Übereinanderliegen der Bogen auf dem Sammelzylinder 2 kein
Abschmieren der Bogen möglich ist. Im Trockenwerk bzw.
auf der Trockenstrecke sind ein oder mehrere entsprechende Trockner
angeordnet. Die Trocknung kann auf verschiedene Arten wie IR-Trocknung,
UV-Trocknung oder Heißlufttrocknung realisiert werden.
Für die bevorzugten Wasserlacke eignet sich die Infrarottrocknung
(IR-Trocknung). Es können je nach verwendeter Druckfarbe
bzw. verwendetem Lack die geeignete Trocknungsart oder eine günstige
Kombination der Trocknungsarten verwendet werden. Es kann auch eine
Trocknereinrichtung einem Bogenführungszylinder des letzten
Druckwerkes bzw. Lackwerkes zugeordnet sein. Es ist auch möglich,
dem Sammelzylinder 2 eine weitere separate Trocknereinrichtung
zuzuordnen. Diese Trocknereinrichtungen haben den Vorteil, dass
das Trockenwerk bzw. die Trockenstrecke entfallen und somit die
Förderstrecke der Bogen in der Druckmaschine verkürzt werden
kann. Die Trocknereinrichtungen können auch das Trockenwerk
oder die Trockenstrecke ergänzen. Über die in
der Fig. dargestellte Maschinenkette 1, die von doppelt
großen Kettenrädern geführt wird, können
die Bogen durch eine Trockenstrecke gefördert werden. Die
Maschinenkette 1 weist zwei seitlich umlaufende Ketten
auf, zwischen denen Greiferwagen für den Bogentransport
angeordnet sind. Von der Maschinenkette 1 werden die bedruckten,
lackierten und getrockneten Bogen zum Ausleger der Druckmaschine
gefördert. Die Förderbewegung der Bogen kann dabei
durch stützende Elemente, wie Bogenleitbleche oder Leitstäbe
unterstützt werden. Im Ausleger der Druckmaschine wirkt
die Maschinenkette 1 mit dem Sammelzylinder 2 zusammen.
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Die
Druckmaschine kann zwischen Sammelbetrieb und Einzelbogenauslage
umgestellt werden. Bei der Einzelbogenauslage werden die einzelnen Bogen
von der Maschinenkette 1 an den Sammelzylinder 2 übergeben.
Der Sammelzylinder 2 übergibt die Bogen ohne zu
Sammeln dem Bogenführungszylinder 7, der die Einzelbogen
direkt an die Übergabetrommel 4 weiterfördert.
Die einzelnen Bogen werden von der Übergabetrommel 4 an
Greiferwagen 5.1 der Auslegerkette 5 übergeben,
welche die Bogen über den Auslegerstapel 6 fördern.
Die einzelnen Bogen werden bei der Einzelbogenauslage mit unverminderter
Geschwindigkeit zum Auslegerstapel 6 gefördert.
Dafür wird die Auslegerkette 5 auf Maschinengeschwindigkeit
umgestellt. Der Durchmesser der Kettenräder der Auslegerkette 5 kann
den Erfordernissen entsprechend angepasst werden, um einerseits
Bau raum zu sparen und andererseits möglichst wenige Kettenradumdrehungen
auszuführen. Die Verzögerungseinrichtung 3 kann
bei der Einzelbogenauslage in einer neutralen Stellung stillgesetzt und
verriegelt werden.
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Alternativ
kann die Druckmaschine im Sammelbetrieb betrieben werden. Dabei
werden die Bogen ebenfalls einzeln von der Maschinenkette 1 an den
Sammelzylinder 2 abgegeben. Der Sammelzylinder 2 sammelt
die Bogen zu Bogenpaketen und gibt diese an die Verzögerungseinrichtung 3 ab.
Mittels der Verzögerungseinrichtung 3 wird jedes
Bogenpaket von Maschinengeschwindigkeit auf Ablagegeschwindigkeit
abgebremst. Durch die Übergabetrommel 4 werden
die verzögerten Bogenpakete von der Verzögerungseinrichtung 3 übernommen und
an die Greiferwagen 5.1 der Auslegerkette 5 übergeben.
Die Auslegerkette 5 fördert die Bogenpakete über
den Auslegerstapel 6 und gibt diese dann für die
Ablage frei. Im Sammelbetrieb kann der Bogenführungszylinder 7 stillgesetzt
oder weggeschwenkt werden. In einer nicht dargestellten Ausführungsform
der Erfindung kann der Sammelzylinder 2 auch einem Bogenführungszylinder
eines letzten Druckwerkes oder einem Lackwerk direkt nachgeordnet
werden.
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Um
die einzelnen Bogen aufnehmen und sammeln zu können, weist
der Sammelzylinder 2 Fixierorgane auf. Diese Fixierorgane
sind als zwei verschiedenartige Greifersysteme ausgebildet, die
jeweils Greiferfinger aufweisen und mit Greiferauflagen zusammenwirken.
Bei jeder Umdrehung des Sammelzylinders 2 übernimmt
der Sammelzylinder 2 mit einem ersten bekannten normalen
Greifersystem den Bogen von der vorgeordneten Maschinenkette 1. Der
Bogen legt sich somit während der Umdrehung des Sammelzylinders 2 auf
dessen Mantelfläche bzw. auf einen schon gesammelten Bogen.
Für die Fixierung bereits gesammelter Bogen enthält
der Sammelzylinder 2 ein weiteres zweites, so genanntes
Schleichgreifersystem. Dieses Schleichgreifersystem fixiert die
bereits gesammelten Bogen, wenn sich das andere normale Greifersystem
für die Aufnahme eines weiteren Bogens öffnet.
Jeder vom Sammelzylinder 2 aufgenommene Bogen legt sich somit
auf die geschlossenen Schleichgreifer, bevor ihn das normale Greifersystem
erfasst. Wird der Bogen auf dem Sammelzylinder 2 wieder
von dem normalen Greifersystem gehalten, lösen sich die Schleichgreifer,
verfahren in Rotationsrichtung des Sammelzylinders 2 aus
dem Bogenpaket und fixieren das Bogenpaket durch erneutes Greifen
für die nächste Bogenaufnahme. Das normale Greifersystem öffnet
sich bei jeder Bogenübernahme und zur Übergabe
des Bogenpaketes. Das Schleichgreifersystem ist bei jeder Bogenübernahme
geschlossen und im Bereich der Übergabe des Bogenpaketes
immer noch geöffnet. Die Greifersysteme weisen eine genügend
große Vorfederung auf, um auch Bogen mit höheren
Grammgewichten fixieren zu können.
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Für
eine optimale Fixierung der auf dem Sammelzylinder 2 gesammelten
Bogen weist der Sammelzylinder 2 absenkbare Greiferauflagen
auf. Bei jedem aufgenommenen Bogen werden die Greiferauflagen jeweils
um die entsprechende Bogenstärke abgesenkt, um eine exakte
Lage der Bogen auf dem Sammelzylinder 2 zu gewährleisten.
Zur Absenkung der Greiferauflagen ist eine rotierende archimedische
Spirale mit einer Steigung entsprechend der Bogenstärke
vorgesehen. Für verschiedene Bogenstärken sind
verschiedene archimedische Spiralen mit entsprechend verschiedener
Steigung vorgesehen. Alternativ könnte die Stellbewegung aber
auch von einem Servomotor mit stufenförmig programmierten
Wegen vorgenommen werden. Der Sammelzylinder 2 weist eine
abklappbare Mantelfläche auf, deren Oberfläche
aus einer farbabweisenden Beschichtung, vorzugsweise einer Teflonbeschichtung,
besteht. Diese Teflonbeschichtung verhindert ein Abschmieren der
Bogen bei der Bogenaufnahme durch den Sammelzylinder 2 und
beim Abziehen des Bogenpaketes vom Sammelzylinder 2 durch
die Verzögerungseinrichtung 3. Zur weiteren Verringerung
des Abschmierens der zu sammelnden Bogen auf dem Sammelzylinder 2 kann
dieser mit einer Blaslufteinrichtung ausgebildet sein. Alternativ
zu dem Doppelgreifersystem können die Fixierorgane des
Sammelzylinders 2 auch als Punkturnadeln ausgebildet sein.
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Auf
die oben beschriebene Weise sammelt der Sammelzylinder 2 gleichzeitig
zwei Bogenpakete von jeweils einer Stärke von drei Bogen.
Der Sammelzylinder 2 übergibt die Bogenpakete
abwechselnd der Verzögerungseinrichtung 3. Bei
jeder Bogenübergabe öffnet sich das normale Greifersystem des
Sammelzylinders 2 und übergibt das jeweilige Bogenpaket
an die Verzögerungseinrichtung 3. Die beiden Greifersystemarten
des Sammelzylinders 2 werden üblicherweise von
Steuerkurven gesteuert. Es können je nach Anforderung eine
ungeradzahlige Anzahl von Bogen auf dem Sammelzylinder 2 zu
Bogenpaketen gesammelt werden. In einer anderen nicht dargestellten
Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, den Sammelzylinder
einfach groß auszubilden und mit einem Satz Fixierorganen
zu versehen. Hierbei rotiert der Sammelzylinder entsprechend mit
Maschinengeschwindigkeit und sammelt geradzahlig oder ungeradzahlig
viele Bogen zu Bogenpaketen. Es ist auch denkbar, den Sammelzylinder
dreifach groß mit drei Sätzen Fixierorganen auszubilden.
Dies erfordert eine Rotationsgeschwindigkeit des Sammelzylinders
von einem Drittel der Maschinengeschwindigkeit und ermöglicht
das Sammeln von geradzahlig vielen Bogen zu drei Bogenpaketen.
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Die
beiden vom doppelt großen Sammelzylinder 2 gesammelten
Bogenpakete werden abwechselnd an die Verzögerungseinrichtung 3 abgegeben. Die
Verzögerungseinrichtung 3 enthält einen
umlaufenden Greiferarm 3.1 mit Greifern 3.2, die
in einem konstanten Abstand um eine Rotationsachse rotieren. Weiterhin
enthält die Verzögerungseinrichtung 3 ein
hohlzylinderförmiges Leitblech 3.3, welches konzentrisch
um die Rotationsachse der Greifer 3.2 angeordnet ist. Das
Leitblech 3.3 ist dabei weiter von der Rotationsachse beabstandet
als die Greifer 3.2 des Greiferarms 3.1. Zwischen
den Greifern 3.2 und dem Leitblech 3.3 entsteht
somit ein geringer Abstand. Die Greifer 3.2 des Greiferarms 3.1 übernehmen
bei jedem Umlauf des Greiferarms 3.1 ein Bogenpaket vom
Sammelzylinder 2 und ziehen das Bogenpaket während
ca. einer viertel Drehung vom Sammelzylinder 2 ab. Nach
dem Abziehen eines aus drei Bogen bestehenden Bogenpaketes wird
der Greiferarm 3.1 verzögert, bis dieser nach
einem halben Umlauf ein Drittel der Fördergeschwindigkeit
erreicht hat. Das Bogenpaket wird dabei vom Greiferarm 3.1 an
dem feststehenden Hohltrommel-Leitblech 3.3 geführt.
Dabei wird das Bogenpaket durch die Verzögerung beim Abbremsen,
die Fliehkraft und die Schwerkraft faltenfrei an das Leitblech 3.3 gedrückt.
Mit der verringerten Fördergeschwindigkeit wird das Bogenpaket
an die konstant mit einem Sechstel Maschinengeschwindigkeit umlaufende Übergabetrommel 4 übergeben.
Durch die Übergabetrommel 4 werden die Bogenpakete
von der Verzögerungseinrichtung 3 übernommen
und der nachgeordneten ebenfalls langsam laufenden Auslegerkette 5 übergeben.
Der Greiferarm 3.1 der Verzögerungseinrichtung 3 wird
anschließend wieder beschleunigt, um das nächste
Bogenpaket vom Sammelzylinder 2 zu empfangen. Der so diskontinuierlich
umlaufende Greiferarm 3.1 kann durch an sich bekannte mechanische
Viergelenk-Getriebe mit Kurvensteuerung oder mit einem elektronisch
gesteuerten Servomotor angetrieben werden. In einer Weiterbildung
der Erfindung kann das Leitblech 3.3 mit einer Blasluftvorrichtung
versehen sein, um zwischen dem Bogenpaket und dem Leitblech 3.3 einen
die Bogenseite schützenden Luftfilm zu erzeugen. In einer
anderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, die Übergabetrommel 4 im
Sammelbetrieb diskontinuierlich anzutreiben, um die Bogenpakete
nach der Verzögerungseinrichtung 3 weiter zu verzögern.
Dabei ist es denkbar auch die Auslegerkette 5 diskontinuierlich anzutreiben,
um die Bogenpakete bis zur Freigabe weiter zu verzögern.
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Die Übergabetrommel 4 fördert
im Sammelbetrieb die Bogenpakete und bei der Einzelbogenauslage
die einzelnen Bogen zur Auslegerkette 5. Die Auslegerkette 5 weist
zwei seitlich umlaufende Ketten mit vier dazwischen angeordneten
Greiferwagen 5.1 auf, die in zueinander gleichmäßigen
Abständen angeordnet sind und gleichmäßig
mit den Ketten umlaufen. Die Greiferwagen 5.1 übernehmen
die Bogen oder Bogenpakete und fördern diese über
den Auslegerstapel 6. Für den Transport enthalten
die Greiferwagen 5.1 Klemmgreifer, die die abzulegenden
Bogen oder Bogenpakete an den Vorderkanten klemmen und so mit der
umlaufenden Auslegerkette 5 über den Auslegerstapel 6 fördern.
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Die
Bogen oder Bogenpakete werden über rotierende mit Saugluft
beaufschlagte Bogenbremsen 6.1 geführt, welche
die Bogen für die Ablage abbremsen und somit straffen. Über
dem Auslegerstapel 6 werden die Bogen oder Bogenpakete
von den Klemmgreifern freigegeben. Die von den Greiferwagen 5.1 über
dem Auslegerstapel 6 freigegebenen Bogen oder Bogenpakete
stoßen gegen Vorderkantenanschläge und werden
somit auf dem Auslegerstapel 6 ausgerichtet. Die Ablagebewegung
der Bogen oder Bogenpakete wird durch Blasluft oberhalb und Saugluft
unterhalb der Bogen oder Bogenpakete unterstützt. In Abhängigkeit
der räumlichen Anordnung des Auslegerstapels 6 ist
es auch möglich, der Auslegerkette 5 eine andere
Anzahl von Greiferwagen 5.1 zuzuordnen.
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Um
Beschädigungen der Bogen oder Bogenpakete und des Auslegerstapels 6 zu
vermeiden, laufen die Bogen oder Bogenpakete über die Bogenbremsen 6.1.
Diese Bogenbremsen 6.1 sind vor dem Auslegerstapel 6 angeordnet,
rotieren etwa 20% langsamer als die Fördergeschwindigkeit
der Bogen oder Bogenpakete und straffen beim Passieren der Bogen
oder Bogenpakete somit den Bogen oder den untersten Bogen eines
Bogenpaketes. Ein gestraffter unterster Bogen wirkt wie ein Träger
für die anderen zwei Bogen des Bogenpaketes und führt
zu einer exakten Ablage des Bogenpaketes auf dem Auslegerstapel 6.
In einer Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, die Bogenbremsen 6.1 wegzulassen, wenn
der Schutzlack eine exakte Stapelbildung ohne Abschmieren der Bogen
ermöglicht. Bei einer diskontinuierlich angetriebenen Auslegerkette 5 folgt
die Umfangsgeschwindigkeit der Bogenbremsen 6.1 der diskontinuierlich
umlaufenden Auslegerkette 5.
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- 1
- Maschinenkette
- 2
- Sammelzylinder
- 3
- Verzögerungseinrichtung
- 3.1
- Greiferarm
- 3.2
- Greifer
- 3.3
- Leitblech
- 4
- Übergabetrommel
- 5
- Auslegerkette
- 5.1
- Greiferwagen
- 6
- Auslegerstapel
- 6.1
- Bogenbremsen
- 7
- Bogenführungszylinder
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 1007782 [0003]
- - DE 1158525 [0005]