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Die
Erfindung betrifft eine Bogenrotationsdruckmaschine mit Druckwerken
zum Bedrucken von Bogen und einem einen Sammelzylinder und mindestens
zwei umlaufende Bogenfördersysteme enthaltenden Ausleger,
gemäß dem Oberbegriff des 1. Anspruchs.
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Im
Bereich der Bogenrotationsdruckmaschinen werden immer höhere
Druckgeschwindigkeiten gefordert. Problematisch stellt sich dabei
der Bogenausgang der Druckmaschine dar, bei dem in immer kürzeren
Zeiträumen die Bogen gefördert, abgebremst, ausgerichtet
und auf einem Auslegerstapel abgelegt werden müssen. Dabei
darf es weder zu Beschädigungen vor allem der Bogenvorderkanten noch
zum Abschmieren der Bogen kommen.
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Aus
der
DE-OS 2 231 768 ist
eine Bogenablegevorrichtung für Druck- und Papierverarbeitungsmaschinen
bekannt, bei der die Bogen von einem Sammelzylinder gesammelt und
von einer kontinuierlich langsam laufenden Ablegekette auf einem
Auslegerstapel abgelegt werden. Die als Bogenpakete gesammelten
Bogen werden dabei vom Sammelzylinder an ein Greifersystem einer
diskontinuierlich angetriebenen Übergabe- und Verzögerungskette
abgegeben. Das Greifersystem nimmt das Bogenpaket mit hoher Geschwindigkeit
vom Sammelzylinder auf, zieht es mit Maschinengeschwindigkeit vom
Sammelzylinder ab und verzögert die Fördergeschwindigkeit
während des Transportes des Bogenpaketes zur Ablegekette.
Die verlangsamten Bogenpakete werden von der Übergabe-
und Verzögerungskette an die Ablegekette übergeben
und von dieser langsam auf dem Auslegerstapel abgelegt. Das Greifersystem der Übergabe-
und Verzögerungskette wird nach der Übergabe des
Bogenpaketes wieder auf Maschinengeschwindigkeit beschleunigt, um
das nächste Bogenpaket vom Sammelzylinder aufnehmen zu
können.
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Nachteilig
an dieser Lösung ist, dass eine Verzögerung entgegen
der Schwerkraft durch den Transport der Bogenpakete am oberen Trum
nicht optimal genutzt werden kann und sich Probleme beim Antrieb
der Greifersysteme und der Führung der Bogenpakete ergeben.
Vor allem bei beidseitig bedruckten Bogen kann es zum Abschmieren
der Bogen auf dem Sammelzylinder kommen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu
schaffen, die auch bei hohen Bogenfördergeschwindigkeiten
eine schonende und abschmierfreie Ablage der bedruckten Bogen auf
dem Auslegerstapel ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des 1. Anspruchs
gelöst.
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Die
Erfindung hat den Vorteil, dass die gesammelten Bogen als Bogenpakete
mit einer gegenüber der Druckgeschwindigkeit stark verringerten Geschwindigkeit
auf dem Auslegerstapel abgelegt werden können. Dadurch
kann in vorteilhafter Weise die Einwirkzeit der Blasluft, die die
Bogenablage auf dem Auslegerstapel unterstützt, verlängert
werden. Eine längere Blaslufteinwirkung führt
zur verbesserten Abstapelqualität und somit zu einem exakteren Auslegerstapel.
Gleichzeitig kann die Maschinengeschwindigkeit erhöht und
damit der Durchsatz der Druckmaschine gesteigert werden.
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Durch
die Verzögerung der Bogenpakete entgegen der Schwerkraft
werden die Bogen automatisch gestrafft und somit ein Verknicken
oder Verstauchen der Bogen verhindert. Mögliche Kollisionen von
folgenden Greiferwagen mit noch fallenden Einzelbogen werden eliminiert.
Die variable Auslegung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
gestattet eine wählbare günstige Zugänglichkeit
des Auslegerstapels. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
kann vorteilhafterweise sowohl im einseitigen Schöndruck
als auch im beidseitigen Schön- und Widerdruck verwendet
werden.
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Vor
allem bei dünnen Papiersorten ergeben sich die Vorteile,
dass eine erhöhte Fallzeit zur Verfügung steht,
sowie die größeren Bogenpaketgewichte einen Fallschirmeffekt
eliminieren. Die Bogenpakete werden durch die erfindungsgemäße
Vorrichtung langsamer an die zum Ausrichten der Bogen am Auslegerstapel
angeordneten Vorderkantenanschläge geführt. Dies
schont die Bogenvorderkanten, vor allem bei hohen Maschinendrehzahlen.
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Im
Folgenden soll die Erfindung beispielhaft erläutert werden.
Die dazugehörige Zeichnung stellt dabei schematisch dar:
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Figur:
Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine mit Sammelzylinder, Verzögerungskette, Übergabetrommel
und Auslegerkette über dem Auslegerstapel.
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In
Bogenrotationsdruckmaschinen werden einzelne Bogen an Bogenführungszylindern
durch die Druckmaschine gefördert und in Druckwerken entsprechend
dem gewünschten Motiv bedruckt. Im Druckwerk wird ein Plattenzylinder
von einem Farbwerk eingefärbt. Der eingefärbte
Plattenzylinder überträgt die Druckfarbe auf einen
verbundenen Gummizylinder, der mit einem verbundenen Gegendruckzylinder
einen Druckspalt bildet. Beim Durchlaufen des Druckspalts werden
die Bogen vom Gummizylinder eingefärbt. Nach dem letzten
Druckwerk können die bedruckten Bogen weiterbearbeitet
oder im Ausleger der Druckmaschine zu einem Bogenstapel ausgelegt
werden. Die Druckmaschine kann sowohl im Schöndruck als
auch im Schön- und Widerdruck betrieben werden. Im Schöndruck
werden die Bogen einseitig bedruckt, während im Schön-
und Widerdruck beide Bogenseiten bedruckt werden. Für den
Schön- und Widerdruck ist in der Druckmaschine eine Wendevorrichtung
vorgesehen, die die Bogen für den Widerdruck umstülpt.
Die Wendevorrichtung arbeitet nach dem bekannten Prinzip der Hinterkantenwendung
und kann als Eintrommelwendung oder als Dreitrommelwendung ausgebildet
sein. Alternativ kann der erfindungsgemäße Ausleger
auch nach einem Querschneider in einer Rollenrotationsdruckmaschine
eingesetzt werden.
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Wie
aus der dargestellten Fig. einer ersten Ausführungsform
der Erfindung ersichtlich, enthält der Ausleger einer Bogenrotationsdruckmaschine
einen Sammelzylinder 2, ein als Verzögerungskette 3 ausgebildetes
erstes Bogenfördersystem, eine Übergabetrommel 4,
ein als Auslegerkette 5 ausgebildetes zweites Bogenfördersystem
und einen Auslegerstapel 6. Der Sammelzylinder 2 ist
einer der Druckmaschine zugeordneten Maschinenkette 1 nachgeordnet.
Die Förderrichtung der Bogen entspricht der Richtung von
der Maschinenkette 1 zum Auslegerstapel 6. Der
Sammelzylinder 2 und die Übergabetrommel 4 weisen
bekannte Greifersysteme auf, mit denen die zu fördernden
Bogen oder Bogenpakete fixiert werden können. Die Maschinenkette 1,
die Verzögerungskette 3 und die Auslegerkette 5 weisen
jeweils zwei seitlich geführte umlaufende Ketten mit Greiferwagen
auf, die ebenfalls Greifersysteme umfassen. Über die als
Klemmgreifer ausgebildeten Greifersysteme werden die Bogen oder
Bogenpakete an den Vorderkanten geklemmt und so auf der Mantelfläche
der rotierenden Zylinder gehalten oder mit den umlaufenden Greiferwagen
mitgeführt. Zwischen den Greifersystemen der Zylinder und
den Greifersystemen der Greiferwagen werden die Bogen oder Bogenpakete
im Greiferschluss übergeben. Die Zylinder und die Ketten
bewegen sich in der in der Fig. dargestellten Richtung und fördern
damit die Bogen oder Bogenpakete durch den Ausleger der Druckmaschine
zum Auslegerstapel 6. In der dargestellten Ausführungsform
sind der Sammelzylinder 2 und die Übergabetrommel 4 doppelt
groß mit je zwei Greifersystemen ausgebildet. Der Umfang
von doppelt großen Zylindern entspricht in etwa zwei maximalen
Bogenlängen plus Zylinder gruben. Alternativ können aber
auch andere Zylindergrößen verwendet werden. Die
Ketten laufen über Umlenkrollen, die weitgehend variabel
gestaltet werden können.
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In
den Druckwerken der Druckmaschine werden die Bogen mit Druckfarbe
bedruckt. Vorteilhafterweise wird schnell trocknende Druckfarbe,
wie UV-Farbe verwendet. Den Druckwerken können ein oder
mehrere Lackwerke nachgeordnet sein, in denen ein Schutzlack auf
die Bogen aufgebracht wird, wobei vorzugsweise eine Schutzlackierung
auf Wasserlackbasis verwendet wird. Durch die vor dem Sammelzylinder 2 auf
die Bogen aufgebrachte Schutzschicht wird ein Abklatschen der Bogen
beim Übereinanderlegen zu einem Bogenpaket vermieden. Die
Bogen werden von Bogenführungszylindern im Greiferschluss
durch die Druckwerke bzw. Lackwerke befördert. Nach dem
oder den Lackwerken können weitere Veredelungseinheiten
in der Druckmaschine angeordnet werden.
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In
der Druckmaschine können die Bogen nach dem letzten Druckwerk
oder dem Lackwerk ein Trockenwerk oder eine Trockenstrecke durchlaufen. Das
Trockenwerk kann in Modulbauweise mit separatem Gestell ausgebildet
sein, wobei die Bogen mittels Bogenführungszylindern gefördert
werden. In dem Trockenwerk oder auf der Trockenstrecke werden die
bedruckten und gegebenenfalls lackierten Bogen so weit getrocknet,
dass bei einem Übereinanderliegen der Bogen auf dem Sammelzylinder 2 kein Abschmieren
der Bogen möglich ist. Im Trockenwerk bzw. auf der Trockenstrecke
sind ein oder mehrere entsprechende Trockner angeordnet. Die Trocknung kann
auf verschiedene Arten wie IR-Trocknung, UV-Trocknung oder Heißlufttrocknung
realisiert werden. Für die bevorzugten Wasserlacke eignet
sich die Infrarottrocknung (IR-Trocknung). Es können je nach
verwendeter Druckfarbe bzw. verwendetem Lack die geeignete Trocknungsart
oder eine günstige Kombination der Trocknungsarten verwendet
werden. Es kann auch eine Trocknereinrichtung einem Bogenführungszylinder
des letzten Druckwerkes bzw. Lackwerkes zugeordnet sein. Es ist
auch möglich, dem Sammelzylinder 2 eine weitere
separate Trocknereinrichtung zuzuordnen. Diese Trocknereinrichtungen
haben den Vorteil, dass das Trockenwerk bzw. die Trockenstrecke
entfallen und somit die Förderstrecke der Bogen in der
Druckmaschine verkürzt werden kann. Die Trocknereinrichtungen
können auch das Trockenwerk oder die Trockenstrecke ergänzen. Über
die in der Fig. dargestellte Maschinenkette 1 können
die Bogen durch eine Trockenstrecke gefördert werden.
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Von
der Maschinenkette 1 werden die bedruckten, lackierten
und getrockneten Bogen zum Ausleger der Druckmaschine gefördert.
Im Ausleger der Druckmaschine wirkt die Maschinenkette 1 mit dem
Sammelzylinder 2 zusammen. Der Sammelzylinder 2 wird
so tief wie möglich angeordnet, um einen möglichst
großen hochlaufenden Verzögerungs weg zu erreichen.
Die von der Maschinenkette 1 einzeln und kontinuierlich
geförderten Bogen werden an den Sammelzylinder 2 abgegeben.
Der Sammelzylinder 2 gleicht einem doppelt großen
Bogenführungszylinder und rotiert mit halber Maschinengeschwindigkeit in
der in der Fig. angegebenen Richtung. Maschinengeschwindigkeit bedeutet
hierbei die Geschwindigkeit, mit der auch die Plattenzylinder der
Druckwerke umlaufen. Bei einer Umdrehung nimmt der Sammelzylinder 2 somit
zwei Bogen auf. Der Sammelzylinder 2 sammelt die Bogen
zu zwei separaten Bogenpaketen. Alternativ kann der Sammelzylinder 2 auch
einem Bogeführungszylinder des letzten Druckwerkes oder
einem Lackwerk direkt nachgeordnet werden.
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Um
die einzelnen Bogen aufnehmen und sammeln zu können, weist
der Sammelzylinder 2 Fixierorgane auf. Diese Fixierorgane
sind als zwei verschiedenartige Greifersysteme ausgebildet, die
jeweils Greiferfinger aufweisen und mit Greiferauflagen zusammenwirken.
Bei jeder Umdrehung des Sammelzylinders 2 übernimmt
der Sammelzylinder 2 mit einem ersten bekannten normalen
Greifersystem den Bogen von der vorgeordneten Maschinenkette 1. Der
Bogen legt sich somit während der Umdrehung des Sammelzylinders 2 auf
dessen Mantelfläche bzw. auf einen schon gesammelten Bogen.
Für die Fixierung bereits gesammelter Bogen enthält
der Sammelzylinder 2 ein weiteres zweites, so genanntes
Schleichgreifersystem. Dieses Schleichgreifersystem fixiert die
bereits gesammelten Bogen, wenn sich das andere normale Greifersystem
für die Aufnahme eines weiteren Bogens öffnet.
Jeder vom Sammelzylinder 2 aufgenommene Bogen legt sich somit
auf die geschlossenen Schleichgreifer, bevor ihn das normale Greifersystem
erfasst. Wird der Bogen auf dem Sammelzylinder 2 wieder
von dem normalen Greifersystem gehalten, lösen sich die Schleichgreifer,
verfahren in Rotationsrichtung des Sammelzylinders 2 aus
dem Bogenpaket und fixieren das Bogenpaket durch erneutes Greifen
für die nächste Bogenaufnahme. Das normale Greifersystem öffnet
sich bei jeder Bogenübernahme und zur Übergabe
des Bogenpaketes. Das Schleichgreifersystem ist bei jeder Bogenübernahme
geschlossen und im Bereich der Übergabe des Bogenpaketes
immer noch geöffnet. Die Greifersysteme weisen eine genügend
große Vorfederung auf, um auch Bogen mit höheren
Grammgewichten fixieren zu können.
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Für
eine optimale Fixierung der auf dem Sammelzylinder 2 gesammelten
Bogen weist der Sammelzylinder 2 absenkbare Greiferauflagen
auf. Bei jedem aufgenommenen Bogen werden die Greiferauflagen jeweils
um die entsprechende Bogenstärke abgesenkt, um eine exakte
Lage der Bogen auf dem Sammelzylinder 2 zu gewährleisten.
Zur Absenkung der Greiferauflagen ist eine rotierende archimedische
Spirale mit einer Steigung entsprechend der Bogenstärke
vorgesehen. Für verschiedene Bogenstärken sind
verschiedene archimedische Spiralen mit entsprechend verschiedener
Steigung vorgesehen. Alternativ könnte die Stellbewegung aber
auch von einem Servomotor mit stufenförmig programmierten
Wegen vorgenommen werden. Der Sammelzylinder 2 weist eine
abklappbare Mantelfläche auf, deren Oberfläche
aus einer farbabweisenden Beschichtung, vorzugsweise einer Teflonbeschichtung,
besteht. Diese Teflonbeschichtung verhindert ein Abschmieren der
Bogen bei der Bogenaufnahme durch den Sammelzylinder 2 und
beim Abziehen des Bogenpaketes vom Sammelzylinder 2 durch
die Verzögerungskette 3. Zur weiteren Verringerung
des Abschmierens der zu sammelnden Bogen auf dem Sammelzylinder 2 kann
dieser mit einer Blaslufteinrichtung ausgebildet sein. Alternativ
zu diesem Doppelgreifersystem können die Fixierorgane des
Sammelzylinders 2 auch als Punkturnadeln ausgebildet sein.
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Auf
die oben beschriebene Weise sammelt der Sammelzylinder 2 gleichzeitig
zwei Bogenpakete von jeweils einer Stärke von drei Bogen.
Der Sammelzylinder 2 übergibt die Bogenpakete
abwechselnd an einen Greiferwagen der Verzögerungskette 3.
Bei jeder Bogenübergabe öffnet sich das normale Greifersystem
des Sammelzylinders 2 und übergibt das jeweilige
Bogenpaket an die Verzögerungskette 3. Die beiden
Greifersystemarten des Sammelzylinders 2 werden üblicherweise
von Steuerkurven gesteuert. Es können je nach Anforderung
eine ungeradzahlige Anzahl von Bogen auf dem Sammelzylinder 2 zu
Bogenpaketen gesammelt werden. In einer anderen nicht dargestellten
Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, den Sammelzylinder
einfach groß auszubilden und mit einem Satz Fixierorganen zu
versehen. Hierbei rotiert der Sammelzylinder entsprechend mit Maschinengeschwindigkeit
und sammelt geradzahlig oder ungeradzahlig viele Bogen zu Bogenpaketen.
Es ist auch denkbar, den Sammelzylinder dreifach groß mit
drei Sätzen Fixierorganen auszubilden. Dies erfordert eine
Rotationsgeschwindigkeit des Sammelzylinders von einem Drittel der Maschinengeschwindigkeit
und ermöglicht das Sammeln von geradzahlig vielen Bogen
zu drei Bogenpaketen. Alle Sammelzylinder 2 sind derart
umschaltbar ausgebildet, dass diese als Bogenführungszylinder fungieren
können und die Bogen so ohne zu sammeln an die Greiferwagen
des nachgeordneten Bogenfördersystems übergeben.
Die Bogenfördersysteme und die Übergabetrommel 4 werden
in dieser Betriebsweise kontinuierlich angetrieben. Die Anzahl der
Greiferwagen der Bogenfördersysteme müsste dabei
der kontinuierlichen Bogenfolge angepasst werden. Die einzelnen
Bogen werden dabei mit unverminderter Geschwindigkeit zum Auslegerstapel 6 gefördert.
Eine solche Betriebsweise kann bei stärkeren Bedruckstoffen
mit höheren Grammgewichten angewendet werden.
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Die
Verzögerungskette 3 umfasst zwei Greiferwagen,
mit denen abwechselnd Bogenpakete vom Sammelzylinder 2 übernommen
werden. Die Greiferwagen übernehmen die Bogenpakete mit
Maschinengeschwindigkeit vom Sammelzylinder 2 und ziehen
die Bogenpakete mit Maschinengeschwindigkeit ab. Auf diese Weise
wird eine die Bogen beschädigende Relativbewegung zwischen
Bogenpaket und Mantelfläche des Sammelzylinders 2 vermieden. Vorteilhafterweise
werden die Bogenpakete am unteren Trum der Verzögerungskette 3 geführt,
was ein faltenfreies Verzögern der hängenden Bogenpakete ermöglicht.
Die diskontinuierlich angetriebene Verzögerungskette 3 verzögert
die Bogenpakete entgegen der Schwerkraft auf dem nahezu senkrecht
hochlaufenden Förderbereich. Die Verzögerung ist
dabei geringer als die Erdbeschleunigung ausgelegt, um die Bogen
der Bogenpakete gestrafft zu halten. Mit dieser verringerten Fördergeschwindigkeit
werden die Bogenpakete an die Übergabetrommel 4 übergeben. Die
Verzögerungskette 3 wird anschließend
wieder beschleunigt, um mit dem zweiten Greiferwagen das nächste
Bogenpaket vom Sammelzylinder 2 zu empfangen. Der diskontinuierliche
Antrieb der Verzögerungskette 3 kann mittels eines
elektronisch steuerbaren Servomotors erfolgen. In einer Weiterbildung der
Erfindung ist vorgesehen, die Bogenpakete während der Verzögerung
an einem Leitblech zu führen, wobei die Verzögerung
größer als die Erdbeschleunigung ausgelegt werden
kann. Um eine Verrutschen der einzelnen Bogen der Bogenpakete zu
vermeiden, können Blasluftvorrichtungen an der Verzögerungsstrecke
angeordnet sein, die die Bogen während der Verzögerung
fixieren.
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Durch
die mit konstanter langsamer Geschwindigkeit rotierende Übergabetrommel 4 werden die
verzögerten Bogenpakete von der Verzögerungskette 3 übernommen
und an die nachgeordnete Auslegerkette 5 übergeben.
Die Auslegerkette 5 weist drei Greiferwagen 5.1 auf,
die in zueinander gleichmäßigen Abständen
angeordnet sind und gleichmäßig mit der Auslegerkette 5 umlaufen.
Die Greiferwagen 5.1 übernehmen die Bogenpakete
und führen diese über den Auslegerstapel 6.
Die Bogenpakete werden über rotierende mit Saugluft beaufschlagte Bogenbremsen 6.1 geführt,
welche die Bogen für die Ablage abbremsen und somit straffen. Über
dem Auslegerstapel 6 werden die Bogenpakete von den Greiferwagen 5.1 freigegeben.
Die über dem Auslegerstapel 6 freigegebenen Bogenpakete
stoßen gegen Vorderkantenanschläge und werden
somit auf dem Auslegerstapel 6 ausgerichtet. Die Ablagebewegung
der Bogenpakete wird durch Blasluft oberhalb und Saugluft unterhalb
der Bogenpakete unterstützt. In Abhängigkeit der
räumlichen Anordnung des Auslegerstapels 6 ist
es auch möglich, der Auslegerkette 5 eine andere
Anzahl von Greiferwagen 5.1 zuzuordnen. In einer anderen
Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, jeweils fünf
Bogen zu einem Bogenpaket zu sammeln und an eine mit einem Greiferwagen
ausgerüstete Verzögerungskette zu übergeben.
Die Verzögerungskette ü bergibt die verzögerten
Bogenpakete an eine einfach große Übergabetrommel,
die ebenfalls diskontinuierlich angetrieben wird, um die Bogenpakete
nach der Verzögerungskette weiter zu verzögern.
Die Übergabetrommel übergibt die weiter verzögerten
Bogenpakete an die Auslegerkette, wobei die Übergabetrommel
weiter langsam rotiert, so dass die Mantelfläche der Übergabetrommel
zur Bogenführung der von der Auslegerkette geförderten
Bogenpakete dienen kann. Dabei ist es denkbar, auch die Auslegerkette
diskontinuierlich anzutreiben, um die Bogenpakete bis zur Freigabe über
dem Auslegerstapel noch weiter zu verzögern.
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Um
Beschädigungen der Bogen oder Bogenpakete und des Auslegerstapels 6 zu
vermeiden, laufen die Bogenpakete über Bogenbremsen 6.1.
Diese Bogenbremsen 6.1 sind vor dem Auslegerstapel 6 angeordnet,
rotieren etwa 20% langsamer als die Fördergeschwindigkeit
der Bogenpakete und straffen beim Passieren der Bogenpakete somit
den untersten Bogen eines Bogenpaketes. Ein gestraffter unterster
Bogen wirkt wie ein Träger für die anderen zwei
Bogen des Bogenpaketes und führt zu einer exakten Ablage
des Bogenpaketes auf dem Auslegerstapel 6. In einer Weiterbildung
der Erfindung ist es vorgesehen, die Bogenbremsen 6.1 wegzulassen, wenn
der Schutzlack eine exakte Stapelbildung ohne Abschmieren der Bogen
ermöglicht. Bei einer diskontinuierlich angetriebenen Auslegerkette 5 folgt
die Umfangsgeschwindigkeit der Bogenbremsen 6.1 der diskontinuierlich
umlaufenden Auslegerkette 5.
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- 1
- Maschinenkette
- 2
- Sammelzylinder
- 3
- Verzögerungskette
- 4
- Übergabetrommel
- 5
- Auslegerkette
- 5.1
- Greiferwagen
- 6
- Auslegerstapel
- 6.1
- Bogenbremsen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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