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Die
vorliegende Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zur
Herstellung eines Verbundwerkstoffs oder eines Verbundwerkstoffkörpers
oder eines Verbundkörpers, bestehend aus einem kohlenstoffhaltigen
Material, insbesondere einem Kohlenstoffnanomaterial, und einem
metallischen Material. Weiterhin betrifft die Erfindung auch einen
solchen Verbundwerkstoff, einen Verbundwerkstoffkörper
sowie einen Verbundkörper, bestehend aus einem solchen Verbundwerkstoff.
Schließlich betrifft die Erfindung auch eine Anschlussvorrichtung
für ein Halbleiterbauelement.
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Derartige
Verbundwerkstoffe sind bereits in verschiedenen Ausgestaltungen
im Stand der Technik bekannt.
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Beispielsweise
wird in der
JP 2006001232
A ein Verbundwerkstoff offenbart, der eine gute Wärmeleitfähigkeit
aufweisen soll, und der als Wärmesenke verwendet werden
kann. Die Herstellung dieses Verbundwerkstoffes ist anhand der Querschnittsansichten
von
1a und
1b veranschaulicht und
erfolgt, indem verschiedene Schichten unterschiedlicher Materialien
laminiert werden. Bei einem Schichttyp handelt es sich um Schichten
10 aus
einem kristallinen Kohlenstoffmaterial, bei dem es sich beispielsweise
um Kohlenstoff-Nanotubes handeln kann. Der andere Schichttyp besteht
aus Metallschichten
20,
21,
22. Die Schichten
werden, wie in
1a dargestellt, übereinander
zu einem Stapel
51 angeordnet und anschließend
einem „Verbundschritt" unterzogen. Bei diesem Verbundschritt
handelt es sich nach der bekannten Lehre um einen Sinterprozess,
der bei erhöhten Temperaturen durchgeführt wird.
Die Sintertemperaturen liegen dabei im Bereich der Schmelztemperatur
der Metalle der Metallschichten. Im gefertigten Sinterkörper
55 liegen, wie
in
1b dargestellt, zwischen im wesentlichen unveränderten
Metallschichten
20,
21,
22 im wesentlichen
gesinterte Kohlenstoffschichten
15 vor, deren Dicke durch
die Sinterung deutlich unter der der ursprünglichen Kohlenstoffschichten
10 liegt.
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Nachteilig
bei dieser bekannten Lösung ist allerdings, dass die einzelnen
Schichtstrukturen während des Verbundschritts nicht aufgelöst
werden. Vielmehr erfolgt durch die Erhitzung nur eine Anschmelzung
der Schichten, und damit lediglich eine Verschmelzung in den Randbereichen.
Aus diesem Grund lässt sich bei dem bekannten Verbundwerkstoff
nur eine anisotrope Wärmeleitfähigkeit realisieren.
Das bedeutet, dass der Grad der Wärmeleitfähigkeit
davon abhängt, wie der Verbundwerkstoff ausgerichtet ist
und in welcher Orientierung er sich zu seinem äußeren
Bezugssystem befindet.
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Die
Patentschrift
US 6,649,265
B1 offenbart die Infiltration eines kohlenstoffhaltigen
Körpers mit einem Matrixmetall zur Schaffung eines Kohlenstoff-Metall-Verbundwerkstoffes.
Nachteilig an diesem Verfahren ist der große Diffusionsweg
und die große Diffusionszeit des Matrixmetalls in den kohlenstoffhaltigen
Körper bei der Infiltration, die zu einer unvollständigen
Infiltration führen kann und/oder zu einer Auflösung
der Kohlenstoffstrukturen im Matrixmetall die mit einer lokalen
Verringerung der Wärmeleitfähigkeit insbesondere
in den äußeren Randbereichen des gebildeten Verbundwerkstoffbereiches
einhergeht.
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Ausgehend
vom genannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundwerkstoffs
sowie einen Verbundwerkstoff, einen Verbundwerkstoffkörper
und einen Verbundkörper bereitzustellen, mit dem die zuvor
genannten Nachteile vermieden werden können. Insbesondere
soll eine Lösung für einen Verbundwerkstoff bereitgestellt
werden, der eine möglichst gute und möglichst
isotrope Wärmeleitfähigkeit aufweist, so dass
der Grad der Wärmeleitfähigkeit richtungsunabhängig
ist und sich der Verbundwerkstoff in allen Raumrichtungen möglichst
gleich verhält.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
das Verfahren zur Herstellung eines Verbundwerkstoffs oder Verbundwerkstoffkörpers
mit den Merkmalen gemäß dem unabhängigen
Patentanspruch 1, den Verbundwerkstoff mit den Merkmalen gemäß dem
unabhängigen Patentanspruch 7, den Verbundwerkstoffkörper
mit den Merkmalen gemäß den unabhängigen
Patentansprüchen 15 und 16, den Verbundkörper
mit den Merkmalen gemäß dem unabhängigen
Patentanspruch 17 sowie die Anschlussvorrichtung für ein
Halbleiterbauelement mit den Merkmalen gemäß dem
unabhängigen Patentanspruch 19. Weitere Merkmale und Details
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung
sowie den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im
Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang
mit dem erfindungsgemäßen Verbundwerkstoff, dem
erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffkörper
und dem erfindungsgemäßen Verbundkörper,
so dass das bezüglich des Verfahrens Gesagte vollinhaltlich
auch im Zusammenhang mit dem Verbundwerkstoff, dem Verbundwerkstoffkörper
und dem Verbundkörper gilt, und jeweils umgekehrt. Ebenso
gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren, Verbundwerkstoff, Verbundwerkstoffkörper und
Verbundkörper beschrieben sind, selbstverständlich
auch im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen
Anschlussvorrichtung, und umgekehrt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt einen Verbundwerkstoff sowie einen
Verbundwerkstoffkörper, ebenso wie ein Verfahren zur Herstellung
eines Verbundwerkstoffs bereit, wobei der Verbundwerkstoff eine
gute thermische Leitfähigkeit zwischen dem kohlenstoffhaltigen
Material und dem metallischen Material aufweist. Dies wird dadurch
unterstützt, dass eine gute Benetzbarkeit vorliegt. Der
Verbundwerkstoff stellt nunmehr einen Gesamtverbund dar, bei dem
die ursprünglich, im Ausgangszustand vorhandenen Einzelschichten
der Materialien aufgelöst sind. Der Zwischenstoff, der
aus wenigstens einem Ausgangsstoff hergestellt wurde, bleibt in
seiner Ausgangsstruktur nicht erhalten. Vielmehr wird er von dem
metallischen Matrixmaterial infiltriert, wobei das metallische Matrixmaterial
in den Zwischenstoff „aufgesogen" wird. Die ehemals bestehende
Schichtenfolge wird bei der vorliegenden Erfindung, im Gegensatz
zu der aus dem Stand der Technik bekannten Lösung, vorzugsweise
so aufgelöst, dass der resultierende Verbundwerkstoff eine
isotrope, zumindest aber eine annähernd isotrope Wärmeleitfähigkeit
aufweist.
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Gemäß dem
ersten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung eines
Verbundwerkstoffs oder Verbundwerkstoffkörpers oder Verbundkörpers,
bestehend aus einem kohlenstoffhaltigen Material, insbesondere einem
Kohlenstoffnanomaterial, und einem metallischen Material, bereitgestellt,
welches durch folgende Schritte gekennzeichnet ist:
- a) Herstellen eines Schichtstapels aus zwei oder mehr Schichten,
wobei wenigstens eine der Schichten in Form eines kohlenstoffhaltigen
Zwischenstoffs ausgebildet ist und wobei wenigstens eine Schicht
in Form einer metallhaltigen Matrixschicht ausgebildet ist;
- b) Aufheizen des Schichtstapels auf eine bestimmte Prozesstemperatur,
bei der die Matrixschicht aufgeschmolzen wird;
- c) Vollständiges Infiltrieren des Zwischenstoffs mit aufgeschmolzenem
Matrixmaterial; und
- d) Abkühlen des entstandenen Verbundwerkstoffs oder
Verbundwerkstoffkörpers oder Verbundkörpers.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren wird ein Verbundwerkstoff
oder Verbundwerkstoffkörper oder Verbundkörper
hergestellt, der zunächst aus einem kohlenstoffhaltigen
Material besteht. Grundsätzlich ist die Erfindung dabei
nicht auf bestimmte Materialien beschränkt. Vorteilhaft
handelt es sich jedoch um Kohlenstoffnanomaterialien, wobei die
Erfindung natürlich auch nicht auf bestimmte Kohlenstoffnanomaterialien
beschränkt ist. Einige vorteilhafte, jedoch nicht ausschließliche
Beispiele werden im weiteren Verlauf der Beschreibung näher
erläutert. Bei der zweiten Komponente des Verbundwerkstoffs
handelt es sich um ein metallisches Material. Auch diesbezüglich
ist die Erfindung nicht auf bestimmte Metalle oder Metalllegierungen
beschränkt. Auch hierzu werden vorteilhafte, jedoch nicht
ausschließliche Beispiele im weiteren Verlauf der Beschreibung
näher erläutert.
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Wenn
mit dem Verfahren ein Verbundwerkstoffköper oder Verbundkörper
hergestellt wird, zeichnet sich dieser vorzugsweise dadurch aus,
dass er in der weiter unten im Zusammenhang mit den jeweiligen Erfindungsaspekten
im Detail beschriebenen Weise ausgebildet ist. Unter einem Verbundwerkstoffkörper
soll generell ein Körper mit ein oder zwei Verbundwerkstoffschichten
verstanden werden. Unter einem Verbundkörper soll generell
ein Körper mit mehr als zwei Verbundwerkstoffschichten
verstanden werden.
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Vorteilhaft
kann das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung
eines Verbundwerkstoffs oder Verbundwerkstoffkörpers oder
Verbundkörpers aus Kohlenstoffnanomaterial und einer Cu-Legierung verwendet
werden. Ein derartiger Verbundwerkstoff kann beispielsweise als
Wärmesenkenmaterial eingesetzt werden, welches eine hohe
Wärmeleitfähigkeit, bei einstellbarer Wärmedehnung
und elektrischer Leitfähigkeit, aufweist.
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Zur
Durchführung des Verfahrens wird zunächst ein
Schichtstapel aus zwei oder mehr Schichten hergestellt. Dabei ist
wenigstens eine Schicht in Form eines kohlenstoffhaltigen Zwischenstoffs
ausgebildet. Wenigstens eine andere Schicht ist in Form einer metallhaltigen
Matrixschicht ausgebildet. Grundsätzlich ist es ausreichend,
wenn zwei Schichten vorhanden sind, wobei jeweils eine Schicht von einem
der vorgenannten Typen verwendet wird. Vorteilhaft wird jedoch ein
Schichtstapel mit mehr als zwei Schichten hergestellt. Bei einem
Schichtstapel mit drei Schichten beispielsweise sind zwei Schichten
desselben Typs, und eine Schicht des jeweils anderen Typs vorgesehen.
Bei Schichtstapeln von vier oder mehr Schichten sind vorzugsweise
zwei oder mehr Schichten des einen Typs und zwei oder mehr Schichten
des jeweils anderen Typs vorgesehen.
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Vorteilhaft
kann dabei vorgesehen sein, dass der Schichtstapel aus mehr als
zwei Schichten hergestellt wird, wobei die Schichten in Form eines
kohlenstoffhaltigen Zwischenstoffs und in Form einer metallhaltigen
Matrix alternierend gestapelt werden.
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Wenigstens
eine der Schichten ist als Schicht in Form eines kohlenstoffhaltigen
Zwischenstoffs ausgebildet. Hierbei handelt es sich allgemein um
eine kohlenstoffhaltige Netzwerkstruktur. Selbstverständlich
ist die Erfindung nicht auf bestimmte Zwischenstoffe beschränkt.
Einige vorteilhafte, jedoch nicht ausschließliche Beispiele
werden im weiteren Verlauf der Beschreibung näher erläutert.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren kann vorteilhaft auch
den Schritt umfassen, dass in einem vorgelagerten Schritt die wenigstens
eine Schicht in Form eines kohlenstoffhaltigen Zwischenstoffs zunächst
erst hergestellt wird. Hierzu kann beispielsweise vorgesehen sein,
dass die Schicht(en) in Form eines kohlenstoffhaltigen Zwischenstoffs
aus wenigstens einem kohlenstoffhaltigen Ausgangsstoff, insbesondere
aus wenigstens einem aus einem Kohlenstoffnanomaterial bestehenden
Ausgangsstoff, hergestellt wird/werden.
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Dabei
ist die Erfindung nicht auf bestimmte Ausgangsstoffe beschränkt.
Nachfolgend werden verschiedene vorteilhafte, jedoch nicht ausschließliche
Beispiele geeigneter Ausgangsstoffe beschrieben.
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Beispielsweise
kann es sich bei dem Ausgangsstoff um Kohlenstoffnanofasern (CNF:
Carbon Nanofiber) handeln. Hierbei handelt es sich in der Regel
um nicht-hohle, aus Graphenschichten aufgebaute Nanofasern auf Kohlenstoffbasis
mit typischen geometrischen Abmessungen von 50 bis 500 nm im Durchmesser
und mit einer Länge von 1–500 μm. Die CNF
können in verschiedenen Modifikationen (Anordnung der graphitischen
Ebenen) vorliegen. Zu nennen sind beispielsweise folgende Modifikationen:
- PL (Platelet type): Die Graphenschichten sind senkrecht zur
Faserachse gestapelt.
- HB (Herringbone type): Die Graphenschichten sind gewinkelt zur
Faserachse gestapelt, und im Querschnitt als Fischgrätmuster
erkennbar.
- SC (Screw type): Diese Modifikation basiert auf dem Herringbone-Typ,
weist jedoch eine zusätzliche Verdrillung in Schraubenform
auf.
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Beispielsweise
kann es sich bei dem Ausgangsstoff um Kohlenstoffnanoröhrchen
(CNT: Carbon Nanotube) handeln. Hierbei handelt es sich in der Regel
um Nanoröhrchen auf Kohlenstoffbasis, die typische geometrische
Abmessungen von 1–50 nm im Durchmesser und einer Länge
von 1–100 μm aufweisen. Die CNT können
in verschiedenen Modifikationen vorliegen. Zu nennen sind beispielsweise folgende
Modifikationen:
- SW (Single Walled): Die Nanoröhrchen
bestehen aus einem Graphitrohr.
- DW (Double Walled): Die Nanoröhrchen bestehen aus 2
ineinander geschachtelten Graphitröhrchen
- MW (Multi Walled): Die Nanoröhrchen bestehen. aus mehreren
ineinander geschachtelten Graphitröhrchen
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Der
Ausgangsstoff kann aus einem einzigen dieser Materialien, oder aber
aus beliebigen Kombinationen der Materialien und Modifikationen
bestehen. Wichtig ist lediglich, dass der Ausgangsstoff überwiegend,
bevorzugt ausschließlich aus Kohlenstoffnanomaterial besteht.
Um dies zu unterstreichen, wird der Ausgangsstoff im Folgenden auch
mit CNX-Y bezeichnet. Die Bezeichnung CNX-Y steht dabei als Abkürzung
für CNF und/oder CNT mit den verschiedensten oben genannten
Erscheinungsformen und Modifikationen. Dabei steht das X für
die Art des Kohlenstoffnanomaterials, also Kohlenstoffnanofasern
(CNF) oder Kohlenstoffnanoröhrchen (CNT), wobei natürlich
auch Mischungen zwischen CNF und CNT enthalten und mit umfasst sind.
Y steht für die Modifikation des Kohlenstoffnanomaterials,
sowie natürlich auch für Mischungen aus den verschiedenen
Erscheinungsformen Y (im Fall von CNF: PL, HB, SC und Fall von CNT:
SW, DW, MW).
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Die
verschiedenen Ausgangsstoffe können zusätzlich
mit einer Oberflächenmodifikation A und/oder Beschichtung
B versehen werden.
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Unter
einer Oberflächenmodifikation A sind beispielsweise Funktionalisierungen
wie C-H, C-OH, C-OOH, eine Hydrierung (nasschemisch oder über die
Gasphase), ein Ausheizen bei Temperaturen größer
1200°C, eine Graphitierung bei Temperaturen um 2900°C,
eine Behandlung mit Argon-, Stickstoff-, Sauerstoff- oder Wasserstoffplasma
beziehungsweise deren Gemenge, oder dergleichen zu verstehen.
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Unter
einer Beschichtung B ist beispielsweise die Beschichtung mit wenigstens
einem benetzungsfördernden Element (was im weiteren Verlauf der
Beschreibung noch näher erläutert wird) beziehungsweise
einer Karbidschicht, Borid, Silizid oder Nitridschicht des benetzungsfördernden
Elements zu verstehen. Eine Beschichtung muss nicht als deckende
Schicht vorliegen, sollte aber vorteilhaft eine Flächenbelegung
von zumindest 10%, vorteilhaft von zumindest 25% aufweisen.
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Auch
wenn vorstehend der Begriff „Oberflächenmodifikation"
beziehungsweise „Beschichtung" in der Einzahl verwendet
wird, so schließt dies natürlich nicht aus, dass
es sich dabei auch um mehrere „Oberflächenmodifikationen"
beziehungsweise „Beschichtungen" handeln kann, die nacheinander
appliziert werden.
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Aus
dem Ausgangstoff wird zunächst eine Schicht in Form eines
Zwischenstoffs hergestellt. Dabei ist die Erfindung nicht auf bestimmte
Zwischenstoffe beschränkt. Nachfolgend werden verschiedene
vorteilhafte, jedoch nicht ausschließliche Beispiele geeigneter
Zwischenstoffe beschrieben.
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Beispielsweise
kann der Zwischenstoff „papierartig" ausgebildet sein.
Bei einer derartigen Ausgestaltung handelt es sich um ein kohlenstoffhaltiges Netzwerk
aus CNX-Y/CNX-Y-AB mit losen, eventuell leicht verschlauften, Kontakten
zwischen den einzelnen CNX-Y/CNX-Y-AB mit der Möglichkeit
einer bevorzugter Ausrichtung der CNX-Y/CNX-Y-Z in x-y Richtung
und einer Dicke des Papiers in der Größenordnung
50 bis 500 μm. Die Dichte des Papiers ist einstellbar im
Bereich 0,15 bis 0,4 g/cm3.
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Beispielsweise
kann der Zwischenstoff auch „filzartig" ausgebildet sein.
Bei einer derartigen Ausgestaltung handelt es sich um ein kohlenstoffhaltiges Netzwerk
aus CNX-Y/CNX-Y-AB mit losen, eventuell leicht verschlauften, Kontakten
zwischen den einzelnen CNX-Y/CNX-Y-AB und mit der Möglichkeit
einer bevorzugter Ausrichtung der CNX-Y/CNX-Y-AB in x-y Richtung.
Die Dicke z des Filzes liegt typischerweise über 0,5 mm.
Die Dichte des Filzes ist einstellbar im Bereich 0,15 bis 0,4 g/cm3.
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Der
Zwischenstoff kann auch als dreidimensionales Netzwerk ausgebildet
sein. Hierbei handelt es sich um ein kohlenstoffhaltiges Netzwerk
aus CNX-Y/CNX-Y-AB mit de facto gefestigten Verschlaufungen zwischen
den einzelnen CNX-Y/CNX-Y-AB. Die Dichte des dreidimensionalen Netzwerkes
ist einstellbar im Bereich 0,05 bis 0,4 g/cm3.
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Alle
Zwischenstoffe CNX-Y können nachträglich mit einer
wie oben beschriebenen Oberflächenmodifikation A und/oder
einer wie oben beschriebenen Beschichtung B versehen werden.
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Wenigstens
eine der Schichten ist als Schicht in Form eines metallischen Matrixmaterials ausgebildet.
Hierbei kann es sich um wenigstens ein Reinmetall oder wenigstens
eine Metalllegierung handeln. Selbstverständlich ist die
Erfindung nicht auf bestimmte Matrixmaterialien beschränkt.
Einige vorteilhafte, jedoch nicht ausschließliche Beispiele werden
nachfolgend näher erläutert.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren kann dabei auch den
vorgelagerten Schritt umfassen, dass das metallische Matrixmaterial
beziehungsweise die daraus bestehende Schicht zunächst
hergestellt wird.
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Ein
metallisches Matrixmaterial aus Reinmetall kann beispielsweise aus
wenigstens einem Metall wie Cu, Ni, Co, Ag, Au, Mg und Al bestehen.
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Eine
Legierung aus metallischem Matrixmaterial (Matrix L) kann zumindest
aus 80 Gewichtsprozent aus dem Metall bestehen. Der Rest kann von
einem oder mehren Legierungselementen und/oder intermediären
Phasen gebildet werden. Als Legierungselemente kommen beispielsweise
Elemente/Verbindungen in Frage, die die Benetzung zwischen CNX-Y/CNX-Y-AB
fördern und/oder den Schmelzpunkt der Matrix erniedrigen.
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Matrix
Metall sowie auch Matrix Legierungen können beispielsweise
als Folie, Blech oder Platte zum Einsatz kommen.
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Nachdem
ein geeigneter Schichtenstapel hergestellt worden ist, wird dieser
dem „Verbundschritt" unterworfen. Dazu wird der Schichtstapel
zunächst auf eine bestimmte Prozesstemperatur aufgeheizt,
bei der die Matrixschicht aufgeschmolzen wird. Dabei ist die Erfindung
nicht auf bestimmte Temperaturwerte beschränkt. Diese ergeben
sich vielmehr je nach verwendetem Material. Einige vorteilhafte,
jedoch nicht ausschließliche Beispiele hierzu werden im
weiteren Verlauf der Beschreibung näher erläutert.
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Nachdem
der Schichtstapel auf die Prozesstemperatur aufgeheizt wurde, wird
der Zwischenstoff infiltriert. Dabei kann die Infiltration grundsätzlich durch
ein beliebiges Verfahren erfolgen. Insbesondere wird jedoch ein
Verfahren eingesetzt, welches das Aufbringen von Temperatur und
Druck kontrolliert ermöglicht. Dies wird im weiteren Verlauf
der Beschreibung noch näher erläutert.
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Erfindungsgemäß ist
vorgesehen, dass der Zwischenstoff vollständig infiltriert
wird. Die Infiltration sieht dabei vor, dass die aufgeschmolzene
Matrixschicht beziehungsweise das aufgeschmolzene Matrixmaterial
der Matrixschicht in den Zwischenstoff hinein infiltriert.
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Ein
vollständiges Infiltrieren besagt dabei, dass der Zwischenstoff
vollständig infiltriert ist, was bedeutet, dass alle Poren
des Zwischenstoffs mit aufgeschmolzenem Material gefüllt
sind.
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Beispielsweise
kann vorgesehen sein, dass genau soviel Matrixmaterial vorgesehen
ist, dass dieses von der Menge her genau ausreicht, um den Zwischenstoff
zu infiltrieren. Natürlich kann auch vorgesehen sein, dass
mehr Matrixmaterial vorhanden ist, als für das Infiltrieren
des Zwischenstoffs eigentlich erforderlich wäre. In einem
solchen Fall wird der hergestellte Verbundwerkstoff beziehungsweise
ein aus diesem hergestellter Verbundwerkstoffkörper dadurch
gekennzeichnet sein, dass die Schichten Verbundwerkstoff jeweils
voneinander durch eine dünne Restschicht (nicht infiltrierten)
Matrixmetalls beabstandet sind.
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Die
vollständige Infiltration der kohlenstoffhaltigen Schicht
mit Matrixmetall stellt gegenüber der Lehre der
JP 2006001232 A einen
wesentlichen Unterschied dar: Wird die Schicht nicht vollständig
infiltriert, so bleibt sie porig und damit bruchempfindlich und
thermisch nur unzureichend leitfähig. Soll sie auf jeden
Fall vollständig infiltriert werden, so wird in der Regel
immer mit einem Matrixmetallüberschuss gearbeitet, was
dann zur Folge hat, dass Matrixmetall nach der Infiltration auf
beiden Seiten des gebildeten Verbundwerkstoffes übrig bleibt.
In einem Vielschicht-Stapel bedeutet dies, dass zwischen einzelnen
Lagen Verbundwerkstoff immer noch (wenn auch sehr dünne)
Lagen des ursprünglichen Matrixmaterials übrig
bleiben können. Es charakterisiert das erfindungsgemäße
Verfahren, dass im gebildeten Verbundwerkstoffkörper diese
Mehrlagenstruktur sichtbar bleiben kann.
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Die
Infiltration eines Stapels aus vielen dünnen Schichten
stellt weiterhin einen wesentlichen Unterschied zur Lehre gemäß der
US 6,649,265 B1 dar, bei
der nur ein Körper infiltriert wird. Gemäß der
vorliegenden Erfindung liegt, wie weiter unten noch näher
erläutert wird, der Schichtdickenbereich für Kohlenstoffschicht
vorteilhaft im Bereich von 10 μm bis 500 μm, bevorzugt
25 μm bis 250 μm, besonders bevorzugt 50 bis 150 μm.
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Nach
Abschluss der Infiltration wird der entstandene Verbundwerkstoff
abgekühlt. Anschließend kann dieser zu einem Verbundwerkstoffkörper
oder Verbundkörper verfestigt werden. Eine nachfolgende Weiterbehandlung
mit oder ohne Wärmebeaufschlagung ist ebenso denkbar wie
die Formgebung durch Umformen (beispielsweise Extrudieren, Walzen
oder dergleichen) und/oder subtraktive Formgebung (beispielsweise
spanende Bearbeitung, Läppen, Polieren, Ätzen
oder dergleichen) und das Auftragen anderer Materialien (beispielsweise
durch physikalisches oder chemisches Abscheiden aus der Dampfphase
und/oder elektrolytische Abscheidung oder dergleichen).
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Mittels
des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen sich beispielsweise
Zwischenstoffe aus Kohlenstoffnanomaterial und Cu-Folien durch abwechselnde
Schichtung und anschließendes Aufschmelzen des Cu unter
Druck erzeugen. Daraus entstehende Verbundwerkstoffe beziehungsweise
Verbundwerkstoffkörper oder Verbundkörper sind
in mehrfacher Ausgangsschichtung Cu-Nfach(Zwischenstoff-Cu-Zwischenstoff)-Cu
(N>=1) beispielsweise geeignet
für die Anwendung als Wärmesenke für Wärmequellen
jeglicher Art. Besonders geeignet sind diese Wärmesenken
zur epitaxieseitigen Kontaktierung von Halbeiterbauelementen, insbesondere
Laserdioden, wobei bevorzugt der thermische Ausdehnungskoeffizient
des Verbundwerkstoffkörpers dem des Halbleiterbauelementes
zumindest näherungsweise entspricht. Darüber hinaus
sind Verbundwerkstoffkörper in einfacher Ausgangsschichtung
Cu-Zwischenstoff-Cu besonders geeignet für die Anwendung
als elektrische Leiterfolien/Kontaktbleche, beispielsweise für
die substratseitige elektrische Kontaktierung von Halbleiterbauelementen,
insbesondere Laserdioden.
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Die
Eigenschaften des Verbundwerkstoffs können besonders gut
eingestellt werden, beispielsweise der CTE (Wärmedehnung)
durch Anteile von CNF-PL und CNF-HB im verwendeten Zwischenstoff.
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Eine
Benetzung von CNX (Sammelbegriff für Carbon Nanotubes =
CNT und Carbon Nanofibers = CNF) kann beispielsweise durch Cu-Schmelzen
mittels Legierungsmetallen, beziehungsweise durch Vorbeschichtung,
erfolgen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren wird nun zur Verdeutlichung
anhand eines Beispiels erläutert. Zunächst erfolgt
ein Stapeln von Zwischenstoff CNX-Y und/oder CNX-Y-AB und dem Matrix
Metall und/oder der Matrix Legierung, beziehungsweise ein alternierendes
Stapeln. Anschließend folgt ein Prozess, der das Aufschmelzen
(beispielsweise ein Heißpressen mit Aufschmelzen) des Matrix
Metalls beziehungsweise der Matrix Legierung und Infiltration durch
Druckaufgabe des Zwischenstoffes beinhaltet.
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Das
Ergebnis ist ein hochwärmeleitfähiger Werkstoff
(beispielsweise größer 300 W/m/K zumindest in
eine Raumrichtung) mit definiertem, niedrigen thermischen Ausdehnungskoeffizienten
(CTE = Coefficient of Thermal Expansion) von beispielsweise kleiner
12 ppm/K, vorzugsweise 6–8 ppm/K (zumindest in einer Raumrichtung).
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Zur
Realisierung können folgende Schritte durchgeführt
werden:
Herstellung der entsprechenden Ausgangstoffe, gegebenenfalls
mit einer Oberflächenmodifikation A und/oder Beschichtung
B;
Herstellung der entsprechenden Zwischenstoffe, gegebenenfalls
mit einer entsprechenden Oberflächenmodifikation A und/oder
Beschichtung B.
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Ziel
der Oberflächenmodifikation A und/oder Beschichtung B ist
durch Benetzung eine möglichst schnelle (dabei jedoch vollständige)
Infiltration zu ermöglichen. Die Beschichtung B kann aber
auch in Kombination mit einer Matrix Legierung die Funktion haben,
zu starke Reaktionen zwischen dem CNX-Y Zwischenstoff und den Legierungselementen
in der Matrix Legierung zu unterbinden. Als dritte Funktion erfüllt
die Oberflächenmodifikation A beziehungsweise die Beschichtung
B die Funktion, eine gute thermische beziehungsweise mechanische
Anbindung zwischen Matrix Material beziehungsweise Matrix Legierung
und den CNX-Y beziehungsweise CNX-Y-AB zu ermöglichen.
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Die
Herstellung des Verbundwerkstoffes erfolgt durch Anordnung von Matrix
und Zwischenstoff, beispielsweise in alternierender Weise, gefolgt
von der Infiltration des Zwischenstoffes unter Druck und Temperatur.
Der Verbundwerkstoff kann beispielsweise als Wärmesenke
für Laserdioden eingesetzt werden.
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Generell
besteht eine schlechte Benetzbarkeit von Kohlenstoffmaterialien
mit Kupfer. Das gilt beispielsweise auch für Graphitoberflächen,
die Cu-Schmelztropfen abweisen. Das Problem wird durch die große
spezifische Oberfläche von CNX noch verstärkt.
Durch die schlechte Benetzbarkeit ist ein vollständiges
Infiltrieren poröser, kohlenstoffbasierter Strukturen schwierig.
Selbst wenn die Infiltration gelingt, ist eine wärmeleitende
Kontaktierung der einzeln für sich sehr gut wärmeleitenden
Matrix Metalle und CNX nicht gewährleistet.
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Abhängig
vom Matrix Metall beziehungsweise der Matrix Legierung kann es zum
Auflösen der CNX in der Schmelze der Matrix Legierung kommen, wenn
der Infiltrationsprozess zu lange andauert. Die Dauer des Infiltrationsprozesses
hängt wiederum von der Benetzbarkeit ab. Neben der Benetzbarkeit
ist die Gesamtporosität, die Porengrößenverteilung
und die Dicke des zu infiltrierenden Zwischenstoffes entscheidend,
wie gut, vollständig und mit wärmeleitenden Kontakten
die Matrix-Schmelze die CNX-Struktur durchdringt. Bei guter Benetzbarkeit
kann prinzipiell der Lotuseffekt (schlechte Netzung plus Nanostruktur
= besonders stark abweisender Effekt) umgekehrt werden in einen
die Schmelze in die Poren „einsaugenden" Kapillareffekt.
Alle diese Probleme können mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren und dem erfindungsgemäßen Verbundwerkstoff
nunmehr vermieden werden.
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Beispielsweise
lässt sich die vorliegende Erfindung auch durch ein Verfahren
zur Herstellung eines Verbundwerkstoffes von Kohlenstoff in einem Matrix
Metall beziehungsweise einer Matrix Legierung, beschreiben, das
folgende Schritte aufweist: Herstellung der entsprechenden Ausgangstoffe CNX-Y,
gegebenenfalls mit einer Oberflächenmodifikation A und/oder
Beschichtung B; Herstellung der entsprechenden Zwischenstoffe aus
CNX-Y, gegebenenfalls mit einer entsprechenden Oberflächenmodifikation
A und/oder Beschichtung B; Herstellung des Verbundwerkstoffes durch
Anordnung von Matrix Metal oder Matrix Legierung und Zwischenstoff CNX-Y-AB,
beispielsweise in alternierender Weise, gefolgt von der Infiltration
des Zwischenstoffes unter Druck und Temperatur; sowie die Abkühlung
des durch Infiltration des Zwischenstoffes entstandenen Gefüges
und seine Verfestigung zu einem Verbundwerkstoffkörper.
Eine zusätzliche Wärmebehandlung kann noch zur
Homogenisierung des Gefüges bzw. zur Ausbildung von entsprechenden
Grenzflächen angewendet werden. Ebenso kann eine Nachverdichtung
durch einen Press-, Streck- oder Umformprozess erfolgen.
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Vorteilhaft
kann die wenigstens eine Schicht in Form eines kohlenstoffhaltigen
Zwischenstoffs und/oder die wenigstens eine Schicht in Form einer metallhaltigen
Matrix und/oder der kohlenstoffhaltige Ausgangsstoff bei ihrer Herstellung
und/oder bei der Herstellung des Schichtstapels und/oder vor dem Aufheizen
des Schichtstapels auf die Prozesstemperatur mit einem benetzungsfördernden
Material versehen werden. Als Benetzungsfördernde Elemente können
beispielsweise, jedoch nicht ausschließlich, die Elemente
aus der 3., 4., 5. und 6. Nebengruppe sowie der Selten-Erd-Metalle
des Periodensystems der chemischen Elemente, Silizium und/oder Bor
verwendet werden, vorzugsweise die Refraktärmetalle (4.,
5, und 6. Nebengruppe = Ti, Zr, Hf; V, Nb, Ta; Cr, Mo, W). Die benetzungsfördernden
Metalle können mit dem Kohlenstoff teilweise reagieren.
Im Verbundwerkstoff können Reaktionsprodukte bis zu 10
Volumenprozent vorliegen.
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Vorzugsweise
kann/können die wenigstens eine Schicht in Form eines kohlenstoffhaltigen
Zwischenstoffs und/oder die wenigstens eine Schicht in Form einer
metallhaltigen Matrix Schichtdicken im Bereich von 10 μm
bis 500 μm, bevorzugt 25 μm bis 250 μm,
besonders bevorzugt 50 bis 150 μm aufweisen.
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Vorteilhaft
kann der Schichtstapel mit einer Heizrate von wenigstens 10 K/min,
bevorzugt größer 20 K/min, besonders bevorzugt
größer 50 K/min aufgeheizt werden. Beispielsweise
kann vorgesehen sein, dass die Anordnung aus Matrix Metall/Legierung
und Zwischenstoff CNX-Y-AB in ein entsprechendes Werkzeug oder in
eine entsprechende Form eingelegt und mit einer Heizrate von zumindest
10 K/min, bevorzugt über 20 K/min, besonders bevorzugt über
50 K/min hochgeheizt wird.
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In
weiterer Ausgestaltung kann der Schichtstapel auf eine Prozesstemperatur
aufgeheizt werden, die dem 1,02- bis 1,3-fachen der Schmelztemperatur
des Materials der metallhaltigen Matrixschicht entspricht. Beispielsweise
kann vorgesehen sein, dass die Anordnung aus Matrix Metall/Legierung
und Zwischenstoff CNX-Y-AB auf eine Endtemperatur, die 1,02 bis
1,3 fachen der Schmelztemperatur des Matrix Metalls beziehungsweise
der Matrix Legierung entspricht, hochgeheizt wird.
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Vorteilhaft
kann die Infiltration des Zwischenstoffs zumindest zeitweilig bei
einem bestimmten Druck erfolgen, der im Bereich von 0,1 bis 2000
MPa, bevorzugt im Bereich von 0,1 bis 100 MPa, besonders bevorzugt
im Bereich von 0,1 bis 20 MPa liegt. Vorzugsweise kann der Druck
ab dem Zeitpunkt des Erreichens der Prozesstemperatur ausgeübt
werden. Somit kann beispielsweise vorgesehen sein, dass nach Erreichen
der Schmelztemperatur beziehungsweise der gewünschten Endtemperatur
Druck ausgeübt wird, der im Bereich 0,1 bis 2000 MPa liegen kann,
bevorzugt im Bereich 0,1 bis 100 MPa liegt, besonders bevorzugt
im Bereich zwischen 0,1 und 20 MPa.
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Vorteilhaft
kann der Druck ab dem Zeitpunkt des Erreichens der Prozesstemperatur
ausgeübt werden.
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Vorzugsweise
kann der Druck für eine vorgegebene Zeitdauer ausgeübt
werden, die im Bereich von 0,1 bis 100 Minuten, bevorzugt von 0,1
bis 30 Minuten, besonders bevorzugt von 0,1 bis 10 Minuten liegt.
Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass der Druck bei der Endtemperatur
für eine Zeit von 0,1 bis 100 Minuten, bevorzugt 0,1 bis
30 Minuten, besonders bevorzugt von 0,1 bis 10 Minuten aufrechterhalten
wird. Gegebenenfalls kann der Druck auch noch zumindest zeitweilig
während des Abkühlvorgangs aufrechterhalten werden.
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In
weiterer Ausgestaltung kann die Abkühlung des Verbundwerkstoffs
mit einer Abkühlrate von größer/gleich
5 K/min durchgeführt wird. Beispielsweise kann vorgesehen
sein, dass nach der Haltezeit bei der Endtemperatur eine Abkühlung
mit einer Abkühlrate von zumindest 10 K/min erfolgt.
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Vorzugsweise
kann zumindest der Schritt der Infiltration des Zwischenstoffs unter
Vakuum, unter einem Inertgas, unter Wasserstoff oder unter Luft stattfinden.
Beispielsweise kann der Infiltrationsprozess bevorzugt unter Vakuum
stattfinden. Abhängig von dem gewählten Matrix
Metall oder der Matrix Legierung kann er auch unter Inertgas oder
Wasserstoff, und in besonderen Fällen auch unter Luft stattfinden.
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Nachfolgend
werden verschiedene Details beschrieben, mittels derer die vorliegende
Erfindung vorteilhaft weitergebildet werden kann.
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Beispielsweise
können als metallische Matrixschicht Cu-Legierungs-Folien
mit Anteil Ti, Cr u./o. Mo verwendet werden. Diese verbessern die
Benetzbarkeit von Kohlenstoff-Cu-Grenzflächen. Dies könnte
ausreichen, um die dünnen Zwischenstoffe mit der Schmelze
zu durchdringen und auch die Wärmeleitung zwischen Kohlenstoff
und Kupfer zu gewährleisten.
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Alternativ
könnte aus derselben Motivation heraus eine vorherige Beschichtung
der CNX mit einer metallischen Schicht erfolgen, die beim Herstellstellprozess
in ein Karbid übergeführt werden können.
Ebenso ist aber direkte Abscheidung von Metall-Karbiden, Metall-Boriden,
Metall-Siliziden und/oder Metall-Nitriden denkbar. Anschließend
erfolgt die Herstellung von Zwischenstoff aus den beschichteten
CNX, und Verwenden reiner Cu-Folien als metallisches Matrixmaterial.
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Übergangsschichten
könnten mit Ti, Cr und/oder Mo versehen sein. Eventuell
könnte eine weitere Übergangsschicht Cu sein,
welches durch Colloidal Microwave Processing (=CMP) oder andere Beschichtungsprozesse
auf CNX aufgebracht wird. Hier ist dann die Benetzung über
die auf den CNX lokalisierten benetzungsfördernden Metalle
gewährleistet.
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Alternativ
wäre ein Beschichten des aus reinen CNX hergestellten Zwischenstoffs
(Methoden alternativ galvanisch/Physical Vapour Deposition = PVD/Chemical
Vapour Deposition = CVD) mit Ti, Cr und/oder Mo möglich,
sowie einer anschließenden Kombination mit reinen Cu-Folien.
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Auch
ist ein Kombinieren von den oben genannten Beschichtungen der CNX
und/oder Zwischenstoffe mit Verwendung von Cu-Legierungsfolien denkbar.
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Die
Zwischenstoffe können durch teilweises Ersetzen des CNT-Y-Anteils
durch CNF-Y variiert. Hierdurch wird Porenstruktur und Benetzbarkeit
beeinflusst.
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Die
Dicke des Zwischenstoffs kann vorteilhaft zwischen 50 μm
und 250 μm variiert werden.
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Durch
die beiden vorgenannten Punkte wird die genaue Einstellung des CTE
(Wärmedehnverhaltens) des Zwischenstoffs, aber auch des
Verbundwerkstoffs, ermöglicht.
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Eine
Anpassung der Porenstruktur des Zwischenstoffs und der Oberflächenfunktionalisierung kann
durch Verwenden unterschiedlicher Lösemittel bei der Herstellung
erreicht werden. Hierdurch kann Einfluss auf das Infiltrationsverhalten
beim Heißpressen mit der Cu-haltigen Folie und auch auf
das Benetzungsverhalten genommen werden. Man spricht von nasschemischer
Funktionalisierung. In der Tendenz sind unpolare Oberflächengruppen
auf den CNX förderlich für die Benetzung mit Metallschmelzen.
Direkt nach üblicher Herstellung sind jedoch die Oberflächen
der CNX mit sauerstoffhaltigen (und damit polaren Gruppen) abgesättigt.
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Die
CNX können zur Erhöhung der Wärmeleitfähigkeit
im Verbundwerkstoff zuvor bei Temperaturen von 1000°C bis
3000°C ausgeheizt werden. Dabei wird die kristalline Struktur
der Graphenschichten perfektioniert, Fehlstellen heilen aus, amorphe Restanteile
wandeln um. Dies ist der Grund für die verbesserte Elektronen-
und Wärmeleitung. Zudem können auch polare Oberflächengruppen
beziehungsweise der chemisch gebundene oberflächliche Sauerstoff
minimiert werden.
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Durch
die Verwendung von binder- und tensidfreiem Zwischenstoff wird eine
deutlich bessere Benetzbarkeit und Wärmeleitung erreicht
als bei binder- oder tensidhaltigen Systemen.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Verbundwerkstoff bereitgestellt,
aufweisend einen kohlenstoffhaltigen Füllstoff, der insbesondere aus
einem Kohlenstoffnanomaterial gebildet ist, wobei der Verbundwerkstoff
von dem kohlenstoffhaltigen Füllstoff durchsetzt ist, und
weiterhin aufweisend einen metallhaltigen Matrixwerkstoff, der aus
wenigstens einem reinen Metall oder wenigstens einer Metalllegierung
gebildet ist, wobei der metallhaltige Matrixwerkstoff vollständig
im Füllstoff infiltriert ist.
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Der
Verbundwerkstoff wird vorteilhaft mittels eines wie vorstehend beschriebenen
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt, so dass
bezüglich der Ausgestaltung, Zusammensetzung und Funktionsweise
des Verbundwerkstoffs zunächst auf die vorstehenden Ausführungen
zum erfindungsgemäßen Verfahren vollinhaltlich
Bezug genommen und verwiesen wird.
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Der
Verbundwerkstoff besteht zunächst aus einem kohlenstoffhaltigen
Füllstoff, wobei der Verbundwerkstoff von dem Füllstoff
durchsetzt ist. Beispielsweise kann der Verbundwerkstoff durch einen netzwerkartigen,
auf Kohlenstoff basierenden Füllstoff durchsetzt sein,
der aus einem Zwischenstoff in Form eines Papier/Filz/3D-Netzwerks
aus den Ausgangstoffen CNX-Y und/oder CNX-Y-AB entstanden ist.
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Der
Zwischenstoff wurde zunächst aus wenigstens einem kohlenstoffhaltigen
Ausgangsstoff hergestellt. Für den Zwischenstoff kann beispielsweise
ein Ausgangsstoff CNX in Form von Kohlenstoffnanoröhren
oder Kohlenstoffnanofasern verwendet werden, die einen Durchmesser
zwischen 8 und 50 nm beziehungsweise 50 und 500 nm aufweisen können.
Weiterhin können diese eine Länge aufweisen, die
im Bereich zwischen 1 und 500 μm liegt. Im Zwischenstoff
können diese Kohlenstoffnanoröhren oder Kohlenstoffnanofasern
dabei ein loses Netzwerk bilden (lose oder leicht verschlaufte Kontakte
zwischen den Berührungspunkten wie bei Papier oder Filz), oder
durch den Herstellprozess als durchgängiges dreidimensionales
Netzwerk mit de facto gefestigten Verschlaufungen vorliegen, dessen
Poren von der Metallmatrix infiltriert sind.
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Für
die Ausgangsstoffe CNX kann beispielsweise folgendes gelten: CNT
können mit der Struktur SW, DW oder MW zur Anwendung kommen,
und die CNF können in den Strukturen PL, HB oder SC zur Anwendung
kommen.
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Für
die Ausgangsstoffe kann weiterhin gelten, dass die CNX-Y mit Oberflächenmodifikationen A
und/oder Beschichtungen B zur Anwendung kommen können.
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Die
Oberflächenmodifikation A kann dabei eine Funktionalisierung
durch C-H, C-OH, C-OOH, eine Hydrierung (jeweils nasschemisch oder über
die Gasphase), ein Ausheizen bei Temperaturen größer 1200°C,
eine Graphitierung bei Temperaturen um 2900°C, eine Plasmabehandlung
(Stickstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Argon oder deren Mischungen)
oder dergleichen beinhalten.
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Die
Beschichtung B kann dabei beinhalten eine Beschichtung mit einer
Benetzungsfördernden Schicht (hierzu kommen die weiter
oben angeführten Elemente in Betracht); Beschichtungen,
die eine Reaktion mit einer Matrix Legierung unterbinden, beispielsweise
mit den Karbiden der benetzungsfördernden Schichten, sowie
deren hochschmelzende Nitride, Silizide und/oder Boride; Beschichtungen,
die mit Verfahren wie PVD, CVD, Colloidal Microwave Processing,
nasschemischen oder alternativen Verfahren aufgebracht werden. Die
Beschichtungen müssen nicht notwendigerweise als vollständige Schicht
vorliegen.
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Vorteilhaft
kann der aus den Ausgangsstoffen CNX-Y hergestellte Zwischenstoff
nachträglich einer Oberflächenmodifikation A und/oder
Beschichtung B unterworfen werden, wie dies weiter oben bereits
beschrieben ist. In diesem Fall erfolgt insbesondere die Beschichtung
mit einem CVI Verfahren oder einem nasschemischen Verfahren.
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Beispielsweise
kann der Zwischenstoff CNX-Y-AB als Papier mit einer geometrischen
Dicke von 50 bis 500 μm, oder als Filz mit einer Dicke
größer 500 μm, oder als dreidimensionales
Netzwerk mit einer Dicke größer 5 mm vorliegen.
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Beispielsweise
kann der Zwischenstoff CNX-Y-AB mit einer Dichte im Bereich 0,05–0,4 g/cm3 herstellbar sein. Die Primärporengröße
kann beispielsweise im Bereich 10 bis 1000 nm liegen.
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Vorteilhaft
kann/können der kohlenstoffhaltige Füllstoff und/oder
der metallhaltige Matrixwerkstoff ein benetzungsförderndes
Material aufweisen. Beispielsweise kann/können das/die
benetzungsförderliche Metall(e) für den Matrixwerkstoff,
beispielsweise eine Matrixlegierung, wenigstens ein Element aus
der 4., 5. und 6. Nebengruppe des Periodensystems der chemischen
Elemente, Silizium oder Bor sein. Die benetzungsfördernden
Metalle können vorteilhaft mit dem Kohlenstoff reagieren.
Die Reaktionsprodukte können bis zu 10 Volumenprozent im
Verbundwerkstoff vorliegen. Reaktionsprodukte des Metalls, der Metall
Legierung oder der benetzungsfördernden Elemente mit der
verwendeten Atmosphäre können bis zu einem maximalen
Anteil von 10 vol% im Verbundwerkstoff vorliegen.
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Vorteilhaft
weist das benetzungsfördernde Material ein Refraktärmetall,
Silizium und/oder Bor auf.
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Vorteilhaft
kann vorgesehen sein, dass das benetzungsfördernde Material,
beispielsweise ein Metall, derart ausgebildet ist, dass es mit dem
Kohlenstoff reagiert oder reagieren kann, und dass die Reaktionsprodukte
mit bis zu 10 Volumenprozent im Verbundwerkstoff vorliegen.
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Vorteilhaft
können etwaige Reaktionsprodukte des Metalls, der Metall
Legierung oder der benetzungsfördernden Elemente mit der
verwendeten Atmosphäre (z. B. Restsauerstoff) bis zu einem
maximalen Anteil von 10 vol% im Verbundwerkstoff vorliegen.
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Vorzugsweise
kann der Verbundwerkstoff in zumindest einer Raumrichtung einen
thermischen Ausdehnungskoeffizienten kleiner/gleich 12 ppm/K, vorzugsweise
im Bereich von 6 bis 8 ppm/K aufweisen.
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In
weiterer Ausgestaltung kann der Verbundwerkstoff in zumindest einer
Raumrichtung eine thermische Leitfähigkeit von größer/gleich
300 W/mK, bevorzugt von größer/gleich 400 W/mK,
besonders bevorzugt von größer/gleich 500 W/mK
aufweisen. Bevorzugt liegt eine isotrope, zumindest aber mäßig anisotrope
Wärmeleitfähigkeit vor.
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Vorzugsweise
kann der Verbundwerkstoff eine Dichte von größer
80%, bevorzugt von größer 90%, besonders bevorzugt
von größer als 95% aufweisen.
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Ein
Verbundwerkstoff gemäß der vorliegenden Erfindung
kann beispielsweise auf einem Matrix Metall und/oder einer Matrix
Legierung, und einem auf Kohlenstoff basierenden Füllstoff
basieren, wobei der Füllstoff in der Matrix teilweise netzwerkartig
vorliegt. Der Füllstoff wird vorteilhaft über
einen Zwischenstoff CNX-Y-AB hergestellt. Die netzwerkartige, auf
Kohlenstoff basierende Struktur kann aus den Ausgangsstoffen Kohlenstoff
Nanofasern CNF und/oder Kohlenstoff Nanoröhrchen CNT mit
verschiedenen Strukturen Y und/oder weiteren kohlenstoffbasierten
Materialien bestehen, die in weiterer Folge zu einem Zwischenstoff
in Form von Papier, Filz oder 3-D-Netzwerk weiterverarbeitet werden
und anschließend mit dem Matrix Metall oder der Matrix Legierung
infiltriert werden. Der auf Kohlenstoff basierende Füllstoff
liegt wenigstens teilweise im Matrix Metall beziehungsweise in der
Matrix Legierung als netzwerkartige Struktur vor, vorteilhaft mit
einem Anteil von 10 bis 80 Volumenprozent, wobei davon zwischen
0 bis 5 Volumenprozent in nicht faserartiger Struktur vorliegen
können (zum Beispiel als amorpher Kohlenstoff). Der Rest
ist dann das Matrix Metall beziehungsweise die Matrix Legierung,
sowie gegebenenfalls etwaige Reaktionsprodukte zwischen Matrix Metall/Legierung
und dem Kohlenstoff basierenden Füllstoff. Die Reaktionsprodukte
mit dem Füllstoff liegen dabei maximal mit einem Anteil
von 10 Volumenprozent vor, Reaktionsprodukte mit der Atmosphäre
(z. B. Oxide) liegen mit maximal 10 vol% vor. Die CNT beziehungsweise
CNF können in verschiedenen Strukturen Y vorliegen. Die
CNX können mit Oberflächenmodifikationen A und/oder
Beschichtungen B versehen sein. Als Matrix Metall kann Cu, Ni, Ag,
Au, Mg, Co und Al verwendet werden, und bei Anwendung von Legierungen
dieser Metalle können diese zumindest aus 80 Gewichtsprozent
des Metalls zusammengesetzt sein. Als Legierungselemente kommen
vorteilhaft Legierungselemente zur Anwendung, die entweder den Schmelzpunkt
des Metalls erniedrigen und/oder benetzungsfördernd mit
dem auf Kohlenstoff basierenden Füllstoff agieren (in dem sie
beispielsweise ein Karbid mit der Oberfläche des CNX-Y/CNX-Y-AB
bilden).
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Gemäß einem
dritten Aspekt der Erfindung wird ein Verbundwerkstoffkörper
bereitgestellt, der auf unterschiedliche Weise ausgebildet sein
kann. Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform
kann vorgesehen sein, dass der Verbundwerkstoff in einer einzigen
Schicht zwischen zwei metallhaltigen Matrixwerkstoff enthaltenden
Restschichten vorliegt. Gemäß einer anderen bevorzugten
Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass der Verbundwerkstoff
in zwei Schichten vorliegt, zwischen denen eine metallhaltigen Matrixwerkstoff
enthaltende Restschicht angeordnet ist. Bezüglich der Ausgestaltung,
Zusammensetzung und Funktionsweise des Verbundwerkstoffkörpers
wird zunächst auf die vorstehenden Ausführungen
zum erfindungsgemäßen Verfahren und zum erfindungsgemäßen
Verbundwerkstoff vollinhaltlich Bezug genommen und verwiesen.
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Gemäß einem
vierten Aspekt der Erfindung wird ein Verbundkörper bereitgestellt,
enthaltend einen wie vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen
Verbundwerkstoff, wobei der Verbundwerkstoff in drei oder mehr übereinander
gestapelten Schichten vorliegt. Bezüglich der Ausgestaltung,
Zusammensetzung und Funktionsweise des Verbundkörpers wird
zunächst auf die vorstehenden Ausführungen zum
erfindungsgemäßen Verfahren und zum erfindungsgemäßen
Verbundwerkstoff vollinhaltlich Bezug genommen und verwiesen.
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Vorteilhaft
können die Schichten Verbundwerkstoff, wie weiter oben
schon erläutert wurde, jeweils voneinander durch eine dünne
Restschicht (nicht infiltrierten) metallhaltigen Matrixwerkstoffs
beabstandet sein.
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Gemäß noch
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Anwendungsfall bereitgestellt,
bei dem der vorstehend beschriebene Verbundwerkstoff zum Einsatz
kommen kann. Vorteilhaft kann dies in einer Anschlussvorrichtung
der Fall sein, die insbesondere als Anschlussvorrichtung für
ein Halbleiterbauelement, beispielsweise für ein Laserdiodenelement,
ausgebildet sein kann.
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Vorteilhaft
ist daher eine Anschlussvorrichtung für ein Halbleiterbauelement,
insbesondere für ein Laserdiodenelement, die dadurch gekennzeichnet
ist, dass sie einen wie weiter oben beschriebenen erfindungsgemäßen
Verbundwerkstoff und/oder wenigstens einen wie weiter oben beschriebenen
erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffkörper
und/oder wenigstens einen wie weiter oben beschriebenen erfindungsgemäßen
Verbundkörper aufweist. Bezüglich der Ausgestaltung,
Zusammensetzung und Funktionsweise der Anschlussvorrichtung wird
daher zunächst auf die vorstehenden Ausführungen
zum erfindungsgemäßen Verfahren und zum erfindungsgemäßen
Verbundwerkstoff und zum erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffkörper
und zum erfindungsgemäßen Verbundkörper
vollinhaltlich Bezug genommen und verwiesen.
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Vorteilhaft
wird eine Anschlussvorrichtung für ein Halbleiterbauelement
bereitgestellt, die wenigstens eine erste Kontaktfläche
und wenigstens eine zweite, der ersten Kontaktfläche zumindest
abschnittsweise gegenüberliegende Kontaktfläche
aufweist, wobei die erste Kontaktfläche in, vorzugsweise stoffschlüssiger,
Verbindung mit wenigstens einem erfindungsgemäßen
Verbundkörper und/oder erfindungsgemäßen
Verbundwerkstoffkörper, und die zweite Kontaktfläche
in, vorzugsweise stoffschlüssiger, Verbindung mit wenigstens
einem erfindungsgemäßen Verbundkörper
und/oder erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffkörper
steht.
-
Besonders
bevorzugt ist eine Ausgestaltung, bei der eine Anschlussvorrichtung
für ein Halbleiterbauelement bereitgestellt wird, die wenigstens
eine erste Kontaktfläche und wenigstens eine zweite, der ersten
Kontaktfläche zumindest abschnittsweise gegenüberliegende
Kontaktfläche aufweist, wobei die erste Kontaktfläche
in, vorzugsweise stoffschlüssiger, Verbindung mit wenigstens
einem erfindungsgemäßen Verbundkörper,
und die zweite Kontaktfläche in, vorzugsweise stoffschlüssiger,
Verbindung mit wenigstens einem erfindungsgemäßen
Verbundwerkstoffkörper steht.
-
Weitere
Anwendungsbeispiele für die – nicht auf eine einzige
Verbindungsart – beschränkte Verbindung von erfindungsgemäßen
Verbundwerkstoffkörpern mit den Kontaktflächen
von Halbleiterbauelementen im Allgemeinen sind denkbar und schränken den
Umfang der Erfindung keinesfalls ein. So eignen sich die erfindungsgemäßen
Verbundwerkstoffkörper auch insbesondere zur elektrischen
Kontaktierung und Wärmeableitung von Hochleistungshalbleiterschaltelementen,
zu denen Hochleistungstransistoren, beispielsweise MOSFETs (Metal
Oxide Semiconductor Field Effect Transistor) und IGBTs (Insulated
Gate Bipolar Transistor), und Hochleistungsthyristoren, beispielsweise
SCRs (Silicon-Controlled Rectifier), GTOs (Gate Turn-Off thyristor)
und IGCTs (Integrated Gate-Commutated Thyristor), zählen.
-
Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Dazu veranschaulichen anhand von Querschnittsdarstellungen
-
1a, 1b die
Herstellung eines Verbundwerkstoffkörpers nach dem Stand
der Technik;
-
2a bis 2c eine
erste Variante eines ersten Ausführungsbeispieles für
ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung
des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs;
-
3a, 3b eine
zweite Variante des ersten Ausführungsbeispieles für
ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung
des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs;
-
3c eine
erste bevorzugte Weiterbildung der zweiten Variante des ersten Ausführungsbeispieles
für ein erfindungsgemäßes Verfahren zur
Herstellung des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs;
-
3d eine
zweite bevorzugte Weiterbildung der zweiten Variante des ersten
Ausführungsbeispieles für ein erfindungsgemäßes
Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen
Verbundwerkstoffs;
-
4a bis 4d eine
erste Variante eines zweiten Ausführungsbeispieles für
ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung
des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs;
-
5a, 5b eine
zweite Variante eines zweiten Ausführungsbeispieles für
ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung
des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs;
-
6a bis 6c eine
erste Variante eines dritten Ausführungsbeispieles für
ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung
des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs;
-
7a, 7b eine
zweite Variante eines dritten Ausführungsbeispieles für
ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung
des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffs; und
-
8a, 8b ein
Anwendungsbeispiel für den Einsatz des erfindungsgemäßen
Verbundwerkstoffs.
-
Ausführungsbeispiel 1
-
Zur
Herstellung des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffes
werden in einem ersten Verfahrensschritt ein 100 μm dünner,
aus Filtration einer Dispersion entstandenen „papierartiger"
kohlenstoffhaltiger (bevorzugt CNT-/CNF-basierter) Zwischenstoff 10,
sowie eine erste 50 μm dünne Kupferfolie 21 und
eine zweite 50 μm dünne Kupferfolie 22 bereitgestellt
(2a). Der Zwischenstoff 10 kann dabei
beispielsweise mittels eines Beschichtungsverfahren aus der Gasphase
(Chemical Vapor Deposition) hergestellt und mit Chrom beschichtet
werden. In einem zweiten Verfahrensschritt wird der Zwischenstoff 10 zwischen
die beiden Kupferfolien 21 und 22 gebracht und
mit beiden Kupferfolien auf einander gegenüberliegenden
Seiten in Kontakt gebracht (2b).
-
Anschließend
wird der so gebildete Stapel 50 mit Wärme und
Druck beaufschlagt. Dazu wird der Stapel in eine geeignete Graphitform
mit einer Kavität eingelegt, ein Stempel aufgesetzt und
der Stapel in einer Heißpresse unter Wasserstoff bei einer
Heizrate von 50 K/min bis auf eine Temperatur von 1150°C hoch
geheizt. Nach Erreichen dieser Temperatur wird der Stapel mit einem
mechanischen Druck von 20 MPa beaufschlagt wobei die Kupferfolien 21 und 22 aufschmelzen
und das flüssige Kupfer von dem Zwischenstoff 10 wenigstens
teilweise aufgenommen wird. Bei diesem Infiltrationsprozess werden
im wesentlichen alle Freiräume des Zwischenstoffs 10 mit flüssigem
Kupfer belegt. Der Stapel wird für 10 Minuten bei der Maximaltemperatur
gehalten, ebenso bleibt dabei der mechanische Druck aufrecht. Die
Abkühlung erfolgt mit einer Kühlrate von etwa
20 K/Min.
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Nach
dem Abkühlen und Erstarren des flüssigen Kupfers
liegt ein Kohlenstoff-Kupfer-Verbundwerkstoff-Schicht 30 von
100 μm in einer etwa 120 μm dünnen, folienförmigen
Verbundwerkstoffkörper 60 vor, der auf einer ersten
Seite der Verbundwerkstoff-Schicht 30 eine erste 5 μm
dünne Restschicht 40 Kupfer trägt und
auf einer zweiten, der ersten Seite gegenüberliegenden,
Seite der Verbundwerkstoff-Schicht 30 eine zweite 5 μm
dünne Restschicht Kupfer trägt (2c).
Die Restschichten resultieren aus der Forderung, den Zwischenstoff 10 vollständig zu
infiltrieren und keine nennenswerte Restporosität im gebildeten
Verbundwerkstoff zuzulassen, weshalb mit einem Materialüberschuss
an Kupfer gearbeitet wird. Ein geringer Anteil des Kupfers findet
sich nach der Infiltration im Spalt zwischen der Graphitform und dem
Stempel.
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In
einer zweiten Variante dieses Ausführungsbeispiels werden
Zwischenstoff 10 und Kupferfolien 20 alternierend
gestapelt (3a). Den äußeren
Abschluss des Stapels 51 in Stapelrichtung bilden auf einer
ersten Seite des Stapels eine Kupferfolie 21 und auf der
der ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite des Stapels
eine Kupferfolie 22. Der Stapel 51 wird der ersten
Variante vergleichbaren Bedingungen zur Infiltration des Zwischenstoffs 10 mit
dem verflüssigten Kupfer der Kupferfolien 20, 21 und 22 unterworfen,
wobei unter Abkühlung ein Verbundkörper 61 mit
Verbundwerkstoff-Schichten 30 von 100 μm Dicke,
zwischen denen 10 μm dünne Kupferschichten 40 nicht
infiltrierten Kupferfolienmaterials liegen, geschaffen wird (3b).
Die beiden äußeren Seiten des Verbundkörpers
weisen Kupferschichten 41 und 42 von 50 μm
Dicke auf, die daraus resultieren, dass die äußeren
Kupferfolien 20 nur in eine Richtung den Zwischenstoff 10 infiltrieren
können.
-
In
einer ersten bevorzugten Weiterbildung der zweiten Variante des
ersten Ausführungsbeispieles wird nach Abschluss des Infiltrationsprozesses der
Druck auf den Stapel – vorzugsweise uniaxial in Stapelrichtung – erhöht,
wodurch die nicht infiltrierten flüssigen Restbestandteile
der Kupferschichten 20, 21 und 22 seitlich
aus dem Stapel austreten. Dieser Materialaustritt 43 füllt
den Spalt zwischen Graphit und Stempel und erstarrt bei Abkühlung
zusammen mit dem infiltrierten Material (3c). Bei
diesem Herstellungsverfahren verschwindet das Matrixmetall weitgehend
aus der Schnittstelle zwischen den Verbundwerkstoff-Schichten 30,
wobei die Verbundwerkstoff-Schichten 30 allerdings noch
einzeln als solche zu erkennen sind.
-
In
einer zweiten bevorzugten Weiterbildung der zweiten Variante des
ersten Ausführungsbeispieles wird nach Abschluss des Infiltrationsprozesses der
Druck auf den Stapel vorzugsweise uniaxial in Stapelrichtung über
den Druck bei der ersten bevorzugten Weiterbildung erhöht,
wodurch nicht nur die nicht infiltrierten flüssigen Restbestandteile
der Kupferschichten 20 aus dem Stapel herausgedrückt
werden sondern auch die infiltrierten Zwischenstoffe 10 oberflächlich
derart in Kontakt kommen, vorzugsweise sogar ineinander greifen,
dass die infiltrierten Zwischenstoffe 10 nach Abkühlung
und Verfestigung des infiltrierten Metalls nicht mehr als von einander
getrennte Verbundwerkstoff-Schichten 30 erkennbar sind,
sondern – wie in 3d dargestellt – einen
im wesentlichen einheitlichen Verbundwerkstoffbereich 35 bilden.
-
Ausführungsbeispiel 2
-
Ein
150 μm dünnes Papier 10 (4a),
bestehend aus Kohlenstoffnanofasern, wird unter Vakuum allseitig
durch physikalische oder – weniger bevorzugt – chemische
Abscheidung aus der Dampfphase mit einer Aluminium-Silizium Legierung
beschichtet, und zwar solange, bis sich auf der jeweiligen Seite
sowie auf den Seitenkanten/-flächen des Papiers eine geschlossene
Aluminiumschicht 23 auf dem Papier ausbildet (4b).
Verbleibende Hohlräume im Papier bleiben gegenüber
natürlichen Umgebungsbedingungen abgeschlossen. Somit kann das
Aluminiumbeschichtete Papier 52 in ein flüssiges Medium
gebracht werden, ohne dass das flüssige Medium in das Papier
beziehungsweise seine Hohlräume eindringt. In diesem flüssigen
Medium wird eine feldinduzierte – vorzugsweise eine elektrolytische
oder elektrophoretische – Abscheidung von Aluminium auf
dem aluminiumbeschichteten Papier 52 durchgeführt,
und zwar solange, bis die feldinduziert abgeschiedene Aluminiumschicht 24 des
so geformten Schichtkörpers 53 eine Dicke von
50 μm besitzt (4c).
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In
einer ersten Variante des zweiten Ausführungsbeispieles
wird der Schichtkörper 53 mit Wärme und
Druck beaufschlagt. Dazu wird der Schichtkörper in eine
mit Bornitrid beschlichtete Graphitform gelegt und in einer Heißpresse
unter Argon auf eine Temperatur von 720°C mit einer Heizrate
von 20 K/min hochgeheizt. Nach Erreichen der Temperatur wird ein mechanischer
Druck von 10 MPa innerhalb von 5 Minuten aufgebracht. Danach wird
die Probe mit 10 K/min abgekühlt. Durch diesen Prozess
wird das Papier infiltriert, wobei das Aluminium der Metallisierungen 23 und 24 zusammen
mit den benetzungsförderlichen Metallen von dem Papier 10 wenigstens
teilweise aufgenommen wird. Bei diesem Infiltrationsprozess werden
im wesentlichen alle Freiräume des Papiers 10 mit
flüssigem Aluminium belegt. Nach dem Abkühlen
und Erstarren des flüssigen Aluminiums liegt ein Kohlenstoff-Aluminium-Verbundwerkstoff-Schicht 30 von
150 μm Dicke in einer etwa 170 μm dünnen,
folienförmigen Verbundwerkstoffkörper 64 vor,
in dem die Verbundwerkstoff-Schicht 30 allseitig von einer
Hülle 44 nicht infiltrierten Aluminiums umschlossen
ist (4d).
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In
einer zweiten Variante des zweiten Ausführungsbeispieles
werden mehrere Schichtkörper 53 übereinander
unter Ausbildung eines Stapels 54 (5a) gestapelt
und anschließend mit Wärme und Druck beaufschlagt
wie in der ersten Variante ausgeführt. Unter diesen Bedingungen
wird das Papier infiltriert, wobei das Aluminium der Metallisierungen 23 und 24 zusammen
mit den benetzungsförderlichen Metallen von den Papieren 10 wenigstens
teilweise aufgenommen wird. Bei diesem Infiltrationsprozess werden
im wesentlichen alle Freiräume der Papiere 10 mit
flüssigem Aluminium belegt.
-
Nach
dem Abkühlen und Erstarren des flüssigen Aluminiums
liegen mehrere Kohlenstoff-Aluminium-Verbundwerkstoff-Schichten 30 von
150 μm Dicke in einem Verbundkörper 65 vor,
die voneinander durch Restschichten nicht infiltrierten Aluminiums
beabstandet und allseitig von einer Hülle 44 nicht
infiltrierten Aluminiums umschlossen sind (5b).
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Analog
der bevorzugten Weiterbildungen der zweiten Variante des vorangegangenen
ersten Ausführungsbeispieles kann auch in bevorzugten Weiterbildungen
der zweiten Variante des vorliegenden zweiten Ausführungsbeispieles
der Druck bei Ende der vollständigen Infiltration der Papiere 10 so
erhöht werden, dass im wesentlichen keine Restbestandteile
nicht infiltrierten Aluminiums mehr zwischen den infiltrierten Aluminiumschichten
vorliegen, sondern diese aus dem Stapel der Verbundwerkstoffschichten 30 heraus
in die den Verbundwerkstoffschichtenstapel beziehungsweise in den
Spalt zwischen Graphitform und Stempel gedrückt werden.
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Ausführungsbeispiel 3
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Eine
50 μm dünne Silberfolie 20 (6a) wird
in einem Bad elektrophoretisch an zwei einander gegenüberliegenden
Seiten mit Kohlenstoffnanoröhrchen beschichtet, die nach
Beendigung des Beschichtungsprozesses als zwei Schichten 11 und 12 von
25 μm Dicke eines kohlenstoffhaltigen Zwischenstoffes beiderseits
an der Silberfolie haften und mit dieser einen Schichtkörper 55 bilden
(6b).
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In
einer ersten Variante des dritten Ausführungsbeispieles
wird der Schichtkörper 55 mit Wärme und
Druck beaufschlagt. Dazu wird der Schichtkörper in eine
Graphitform eingelegt, ein Stempel aus Graphit aufgesetzt und in
einer Heißpresse bei 50 K/min Heizrate auf 1030°C
hochgeheizt. Nach Erreichen der Temperatur wird ein mechanischer
Druck von 5 MPa innerhalb von 10 Minuten aufgebracht. Nach Erreichen
der Maximaltemperatur erfolgt die Abkühlung des Schichtkörpers
bei einer Kühlrate von 10 K/min. Durch diesen Prozess wird
der Schichtkörper infiltriert, wobei das flüssige
Silber der Silberfolie 20 zumindest teilweise von den Kohlenstoffnanoröhrchenschichten 11 und 12 aufgesogen
wird. Bei diesem Infiltrationsprozess werden im wesentlichen alle
Freiräume der Schichten 11 und 12 mit
flüssigem Silber belegt.
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Nach
dem Abkühlen und Erstarren des flüssigen Silbers
liegen zwei voneinander durch eine etwa 5 μm dünne
Restschicht 40 nicht infiltrierten Silbers beabstandete
Kohlenstoff-Silber-Verbundwerkstoff-Schichten 31 und 32 von
etwa 25 μm Dicke in einem etwa 55 μm dünnen,
folienförmigen Verbundwerkstoffkörper 66 vor
(6c).
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In
einer zweiten Variante des dritten Ausführungsbeispieles
werden mehrere Schichtkörper 55 übereinander
unter Ausbildung eines Stapels 56 (5a) gestapelt,
wobei Schichten 11 und 12 zweier benachbarter
Schichtkörper 55 teilweise ineinander greifen
(7a). Anschließend wird der Stapel 56 mit
Wärme und Druck beaufschlagt. In dieser Variante wird ein
mechanischer Druck von 20 MPa angewendet, wodurch das flüssige
Silber der Silberfolien 20 zumindest teilweise von den
Kohlenstoffnanoröhrchenschichten 11 und 12 aufgesogen
wird. Bei diesem Infiltrationsprozess werden im wesentlichen alle
Freiräume der Schichten 11 und 12 mit
flüssigem Silber belegt.
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Nach
dem Abkühlen und Erstarren des flüssigen Silbers
liegen voneinander durch etwa 5 μm dünne Restschichten 40 nicht
infiltrierten Silbers beabstandete innere Kohlenstoff-Silber-Verbundwerkstoff-Schichten 30 von
etwa 40 μm Dicke zwischen zwei äußeren
Kohlenstoff-Silber-Verbundwerkstoff-Schichten 31 und 32 von
etwa 25 μm Dicke in einem Verbundkörper 67 vor.
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Auch
in dieser Variante des dritten Ausführungsbeispieles können
in bevorzugten Weiterbildungen die Restschichten Silber im flüssigen
Zustand aus dem Stapel von Verbundwerkstoffschichten 30, 31 und 32 herausgepresst,
werden, was die Bildung eines einheitlichen Verbundwerkstoffbereiches
im Verbundkörper begünstigt.
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Anwendungsbeispiel
-
8a und 8b veranschaulichen
die Anwendung des erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffes
zur Wärmeableitung und Kontaktierung in einer als Diodenlaserbauelement 70 bezeichneten
Anschlussvorrichtung für ein Laserdiodenelement, dessen
Strahlungsemission im Betrieb in Richtung des Pfeils 76 erfolgt.
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Ein
Laserdiodenelement 71 mit einem thermischen Ausdehnungskoeffizienten
von etwa 6,5 ppm/K besitzt eine epitaxieseitige Kontaktfläche 72 und
eine, der epitaxieseitigen Kontaktfläche gegenüberliegende,
substratseitige Kontaktfläche 74. Zwischen einem
Verbundkörper als Wärmeleitkörper 69, in
dem der erfindungsgemäße Verbundwerkstoff in fünfzehn übereinander
gestapelten Schichten vorliegt, und der epitaxieseitigen Kontaktfläche 72 des Laserdiodenelementes
besteht eine erste stoffschlüssige Verbindung, die beispielsweise
durch eine Lötung mit einem ersten metallischen Lot 73 hergestellt
wurde. Über den Wärmeleitkörper erfolgt
auch die Stromzuführung an die epitaxieseitige Kontaktfläche 74 des
Laserdiodenelementes 71. Der Wärmeleitkörper
kann beispielsweise einer der Verbundkörper 61, 62, 63, 65 und 67 aus
den drei vorangegangenen Ausführungsbeispielen sein.
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Zwischen
einem Verbundwerkstoffkörper als elektrischem Leiterblech 68,
in dem der erfindungsgemäße Verbundwerkstoff in
einer einzelnen Schicht vorliegt, und der substratseitigen Kontaktfläche 74 des
Laserdiodenelementes besteht eine zweite stoffschlüssige
Verbindung, die beispielsweise durch eine Lötung mit einem
zweiten metallischen Lot 75 hergestellt wurde.
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Das
Leiterblech kann beispielsweise einer der Verbundwerkstoffkörper 60 und 64 aus
dem ersten und zweiten Ausführungsbeispielen sein.
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Leiterblech 68 und
Wärmeleitkörper 69 besitzen einen thermischen
Ausdehnungskoeffizienten von etwa 6,5 ppm/K. Das metallische Lot 73, 75 ist
in beiden stoffschlüssigen Verbindungen ein hoch wechsellastbeständiges
Gold-Zinn-Lot mit einem Gehalt an Goldatomen, der anteilsmäßig
den Gehalt an Zinnatomen übersteigt. Vor der Verbindung
der Verbundwerkstoffkörper und/oder Verbundkörper
mit dem Laserdiodenelement wurden die Verbundwerkstoffkörper
und/oder Verbundkörper mit geeigneten für die
Lötung geeigneten Schichten versehen.
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Durch
die Verwendung von hoch elektrisch und thermisch leitfähigen
Verbundwerkstoffkörpern und/oder Verbundkörpern
in hoch wechsellastbeständiger und mechanisch spannungsarmer
stoffschlüssigen Verbindungen mit dem Laserdiodenelement
wird ein extrem leistungsfähiges und zuverlässiges
Diodenlaserbauelement geschaffen.
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In
einer ersten Variante dieses Anwendungsbeispiels ist das Leiterblech 68 ein
Verbundwerkstoffkörper, in dem der erfindungsgemäße
Verbundwerkstoff in zwei Schichten vorliegt, beispielsweise ein Verbundwerkstoffkörper 66 aus
dem dritten Ausführungsbeispiel.
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In
einer zweiten Variante dieses Anwendungsbeispiels ist die Lage der
beiden Verbundwerkstoffkörper bezüglich der beiden
Kontaktflächen vertauscht.
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Abschließend
zu diesem Anwendungsbeispiel gilt die Bemerkung, dass eine stoffschlüssige Verbindung
nicht notwendigerweise auf eine einzige Fügezone zwischen
Laserdiodenelement und Verbundwerkstoffkörper und/oder
Verbundkörper beschränkt ist. Varianten dieses
Anwendungsbeispieles, in denen wenigstens eine der oder gegebenenfalls
auch beide stoffschlüssigen Verbindungen zwei oder mehr
Fügezonen aufweisen, zwischen denen weitere Körper
stoffschlüssig angeordnet sein können, sind denkbar
und je nach Anforderung der Anwendung auch sinnvoll.
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- 10
- Schicht
mit kohlenstoffhaltigem Zwischenstoff, vorgesehen die Positionierung
zwischen zwei Schichten 20
- 11
- erste äußere
Schicht mit kohlenstoffhaltigem Zwischenstoff in einseitiger Nachbarschaft
einer Schicht 20
- 12
- zweite äußere
Schicht mit kohlenstoffhaltigem Zwischenstoff in einseitiger Nachbarschaft
einer Schicht 20
- 15
- gesinterte
kohlenstoffhaltige Schicht
- 20
- metallhaltige
Matrixschicht, angeordnet zwischen zwei Schichten 10
- 21
- erste äußere
metallhaltige Matrixschicht in einseitiger Nachbarschaft einer Schicht 10
- 22
- zweite äußere
metallhaltige Matrixschicht in einseitiger Nachbarschaft einer Schicht 10
- 23
- aus
der Dampfphase abgeschiedene Metallisierung
- 24
- feldinduziert
in flüssigem Medium abgeschiedene Metallisierung
- 30
- Verbundwerkstoffschicht,
hervorgegangen aus einer mit Matrixmaterial beidseitig infiltrierten
Schicht 10
- 31
- erste
Randverbundwerkstoffschicht, hervorgegangen aus einer mit Matrixmaterial
einseitig infiltrierten Schicht 10
- 32
- zweite
Randverbundwerkstoffschicht, hervorgegangen aus einer mit Matrixmaterial
einseitig infiltrierten Schicht 10
- 35
- Verbundwerkstoffbereich,
hervorgegangen aus mehreren, einander benachbarten, mit Matrixmaterial
infiltrierten Schichten 10
- 40
- Restschicht
nicht infiltrierten Matrixschichtmaterials, angeordnet zwischen
zwei Verbundwerkstoffschichten 30
- 41
- erste äußere
Restschicht nicht infiltrierten Matrixschichtmaterials in einseitiger
Nachbarschaft einer Verbundwerkstoffschicht 30 oder eines
Verbundwerkstoffbereiches 35
- 42
- zweite äußere
Restschicht nicht infiltrierten Matrixschichtmaterials in einseitiger
Nachbarschaft einer Verbundwerkstoffschicht 30 oder eines
Verbundwerkstoffbereiches 35
- 43
- Materialaustritt,
entstanden durch das Herausdrücken nicht infiltrierten
Matrixschichtmaterials aus dem Bereich zwischen zwei infiltrierten Schichten 10
- 44
- Hülle
nicht infiltrierten Matrixschichtmaterials, die Verbundwerkstoffschicht/Verbundwerkstoffschichten 30 oder
Verbundwerkstoffbereich 35 allseitig umschließend
- 50
- Stapel
aus Schicht 10 zwischen zwei Schichten 21 und 22
- 51
- Stapel
aus mehreren abwechselnd angeordneten Schichten 10 und 20 beziehungsweise 21 und 22
- 52
- Schichtkörper
aus Schicht 10 und auf dieser aufgedampften Metallisierung 23
- 53
- Schichtkörper
aus Verbundwerkstoffkörper 52 und feldinduziert
in flüssigem Medium auf diesem abgeschiedenem Metallisierung 24
- 54
- Stapel
aus mehreren Schichtkörpern 53
- 55
- Schichtkörper
aus Schicht 20 und auf dieser abgeschiedenen kohlentstoffhaltigen
Schichten 11 und 12
- 56
- Stapel
aus mehreren Schichtkörpern 55
- 59
- Sinterkörper,
bestehend aus Schichten 15 und 20
- 60
- Verbundwerkstoffkörper,
hergestellt aus Stapel 50
- 61
- Verbundkörper,
hergestellt aus Stapel 51
- 62
- Verbundkörper,
hergestellt aus Stapel 51
- 63
- Verbundkörper,
hergestellt aus Stapel 51
- 64
- Verbundwerkstoffkörper,
hergestellt aus Schichtkörper 53
- 65
- Verbundkörper,
hergestellt aus Stapel 54
- 66
- Verbundwerkstoffkörper,
hergestellt aus Schichtkörper 55
- 67
- Verbundkörper,
hergestellt aus Stapel 56
- 68
- Leiterblech
- 69
- Wärmeleitkörper
- 70
- Anschlussvorrichtung
(Diodenlaserbauelement)
- 71
- Laserdiodenelement
- 72
- epitaxieseitige
Kontaktfläche
- 73
- epitaxieseitiges
Lot
- 74
- substratseitige
Kontaktfläche
- 75
- substratseitiges
Lot
- 76
- Lichtemissionsrichtungspfeil
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - JP 2006001232
A [0003, 0040]
- - US 6649265 B1 [0005, 0041]