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Die
Erfindung betrifft ein Kontrollsystem sowie ein Verfahren zum Durchführen einer
Personenkontrolle, bei der Personen hinsichtlich ihrer Identität überprüft werden
und in Abhängigkeit
von ihrer überprüften Identität und gegebenenfalls
weiteren Überprüfungsinformationen
eine Kontrollentscheidung getroffen wird, welche in der Regel über einen
Zugang in einen und/oder Ausgang aus einem Bereich und/oder ein
Passieren einer Kontrollstelle einer Grenze entscheidet.
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Personenkontrollen
werden in der Regel an Grenzen durchgeführt. Bei den Grenzen kann es
sich sowohl um hoheitliche Grenzen als auch um ablauforganisatorische
Grenzen, z. B. bei einer Passagierkontrolle bei einem Inlandsflug,
oder auch Grenzen zu Gebäuden
oder Geländen
handeln. Bei einem einfachen bekannten Kontrollsystem bzw. Verfahren
zur Personenkontrolle wird ein Identitätsdokument einer Person auf
Echtheit überprüft. Anhand
von die Person identifizierenden Daten in dem Identitätsdokument
wird zusätzlich
eine Identitätsprüfung der
Person ausgeführt.
Sind beide Überprüfungen positiv,
d. h., wird das Identitätsdokument
als echt verifiziert und zusätzlich
eine Übereinstimmung
zwischen der Personenidentität
in dem Identitätsdokument
und der Person festgestellt, so wird eine Kontrollentscheidung gefällt, die
ein Passieren der Grenze durch die Person gestattet. Fällt hingegen
eine der beiden Überprüfungen negativ
aus, so wird ein Passieren der Grenze durch die Person unterbunden.
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Zusätzlich besteht
an vielen Grenzen ein Bedürfnis,
einen Personenkreis einzugrenzen, der diese Grenze passieren darf.
Personen, die beispielsweise durch kriminelle Handlungen in einem
Hoheitsgebiet eines Staates aufgefallen sind und daraufhin aus diesem
Staat abgeschoben wurden, sollen bei einer Grenzkontrolle daran
gehindert werden, das Hoheitsgebiet dieses Staates erneut zu betreten.
Daher werden die die Person identifizierenden Daten vorzugsweise
auch mit Überprüfungsinformationen
abgeglichen, die beispielsweise eine Fahndungsliste und/oder Informationen über abgeschobene und/oder
unerwünschte
Personen usw. umfassen. Der Personenkreis, der eine Grenze passieren
darf, kann auch anderweitig eingeschränkt sein. Für Personen einiger Nationalitäten kann beispielsweise
ein Visum erforderlich sein, welches in dem Identitätsdokument
angebracht ist.
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Um
eine Abfertigung an Kontrollstellen der Grenzen zu beschleunigen
und eine Erfassung der die Person identifizierenden Daten in dem
Identitätsdokument
zu beschleunigen und weitgehend fehlerfrei zu gestalten, sind die
Identitätsdokumente
geschaffen worden, bei denen die die Person identifizierenden Informationen
zumindest teilweise maschinenlesbar, d. h. durch eine Kontrolleinrichtung
erfassbar, ausgestaltet sind.
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Hierdurch
wird zwar die Abfertigung an einer Kontrollstelle dadurch beschleunigt,
dass ein Erfassen der in dem Sicherheitsdokument angegebenen die
Person identifizierenden Daten beschleunigt wird, jedoch wird die
Zeit, die benötigt
wird, um diese Informationen gegen die Überprüfungsinformationen, die vorzugsweise
in einer Kontrolldatenbank abgelegt sind, benötigt wird, nicht reduziert.
Daher treten an Kontrollstellen für die zu kontrollierenden Personen häufig lange
Wartezeiten auf, insbesondere dann, wenn eine Vielzahl von Personen
zeitgleich oder in einem kurzen Zeitraum die Grenze passieren möchte.
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Der
Erfindung liegt die technische Aufgabe zugrunde, ein Kontrollsystem
und ein Kontrollverfahren zu schaffen, mit denen eine für die Personenkontrolle
benötigte
Zeit reduziert werden kann, ohne eine Zuverlässigkeit der Personenkontrolle
zu beeinträchtigen.
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Die
technische Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Kontrollverfahren
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie ein Kontrollsystem
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 11 erfindungsgemäß gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Hierfür wird ein
Verfahren zur Durchführung einer
Personenkontrolle umfassend die Schritte vorgeschlagen: Erfassen
einer Passierabsicht einer Person; Übermitteln von Ankündigungsdaten,
die die Passierabsicht der Person angeben und die Person identifizierende
Daten (ID-Daten) umfassen, an eine Kontrollinstanz; Abgleichen der
die Person identifizierenden Daten (ID-Daten) gegen Überprüfungsinformationen einer
Kontrolldatenbank und Erzeugen der für die Personenkontrolle benötigten Prüfungsdaten; Übermitteln
der Prüfungsdaten
an mindestens eine Kontrolleinrichtung mindestens einer Kontrollstelle;
Erfassen von Kontrollinformationen der Person mittels der Kontrolleinrichtung;
Auswerten der Kontrollinformationen anhand der Prüfungsdaten
und Erzeugen einer Kontrollentscheidung sowie Ausgeben der Kontrollentscheidung.
Eine Passierabsicht ist die Absicht einer Person, eine Grenze überschreiten
zu wollen. Diese wird in Form von Ankündigungsdaten, die zusätzlich die
Person identifizierende Daten umfassen, an die Kontrollinstanz übermittelt,
um dieser im Vorfeld der Kontrolle zu ermöglichen, einen Abgleich mit Überprüfungsinformationen
auszuführen.
Die Überprüfungsinformationen
können
beispielsweise Zugangslisten, Fahndungslisten usw. umfassen. Bei
diesem Abgleich werden so genannte Prüfungsdaten erzeugt, die für die eigentliche
Personenkontrolle anschließend
benötigt
werden. Die Prüfungsdaten
umfassen in der Regel ein Ergebnis des Abgleichs mit den Überprüfungsdaten
sowie zumindest einen Teil der die Person identifizierenden Daten,
um die Prüfungsdaten
der Person an der Kontrollstelle zuordnen zu können. Die Prüfungsdaten werden
an mindestens eine Kontrolleinrichtung einer Kontrollstelle der
Grenze übermittelt,
die die Person passieren möchte.
Beim Eintreffen an der entsprechenden Kontrollstelle liegen somit
Prüfungsdaten vor,
die u. a. beispielsweise Informationen darüber umfassen, ob aufgrund eines
Abgleichs der die Person identifizierenden Daten gegen die Überprüfungsinformationen
ein Passieren der Grenze erlaubt oder nicht erlaubt sein wird. Diese Überprüfung, die
in der Regel zeitintensiv ist, kann somit bereits im Vorfeld vor
der eigentlichen Kontrolle ausgeführt werden. An der Kontrollstelle
werden mittels der Kontrolleinrichtung Kontrollinformationen der
Person erfasst. Dieses sind zum einen Informationen, die aus dem
Identitätsdokument
erfasst werden, um eine Zuordnung der übermittelten Prüfungsdaten
zu der Person zu ermöglichen
und eine Überprüfung des
Identitätsdokuments
zu ermöglichen,
d. h. eine Prüfung
ermöglichen,
ob die Person diejenige ist, deren Identitätsinformationen in dem Identitätsdokument
abgespeichert bzw. angegeben sind. Darüber hinaus werden als Kontrollinformationen
Informationen über
die Person selbst erfasst, die eine Identifikation der Person ermöglichen.
In der einfachsten Ausführungsform kann
die Kontrolleinrichtung hierfür
Eingabemittel umfassen, über
die das Personal der Kontrollstelle Informationen eingibt, die aus
dem Identitätsdokument
entnommen sind und/oder aus einer Befragung der zu kontrollierenden
Person resultieren und/oder durch das kontrollierende Personal wahrgenommene Informationen
umfassen, beispielsweise ein Ergebnis eines Passbild-Gesichts-Vergleichs.
Die Kontrollinformationen werden unter Zuhilfenahme der Prüfungsdaten
ausgewertet und eine Kontrollentscheidung erzeugt, welche beispielsweise
angibt, ob die Person die Grenze passieren darf oder nicht. Diese wird
von der Kontrolleinrichtung ausgegeben. Ein Kontrollsystem zum Durchführen von
Personenkontrollen umfasst somit mindestens eine Absichtserfassungseinrichtung
zum Erfassen einer Passierabsicht einer Person, eine Zentralsteuereinrichtung
einer Kontrollinstanz, die informationstechnisch mit der Absichtserfassungseinrichtung
verbunden ist, so dass der Kontrollinstanz Ankündigungsdaten übermittelbar
sind, die eine Passierabsicht einer Person angeben und die Person
identifizierende Daten umfassen, eine mit der Zentralsteuereinrichtung
verknüpfte Kontrolldatenbank
mit Überprüfungsinformationen der
Kontrollinstanz, wobei die Zentralsteuereinrichtung zum Abgleichen
der die Person identifizierenden Daten gegen die Überprüfungsinformationen und
zum Erzeugen von für
die Personenkontrolle benötigten
Prüfungsdaten
ausgebildet ist, und mindestens eine Kontrolleinrichtung mindestens
einer Kontrollstelle, die informationstechnisch mit der Zentralsteuereinrichtung
verbunden ist, um die Prüfungsdaten
zu empfangen, wobei die Kontrolleinrichtung mindestens eine Kontrollinformationserfassungseinrichtung
zum Erfassen von Kontrollinformationen der Person, eine Auswerteeinrichtung
zum Auswerten der Kontrollinformationen anhand der Prüfungsdaten und
Treffen einer Kontrollentscheidung sowie eine Ausgabeeinheit zum
Ausgeben der Kontrollentscheidung umfasst. Im Falle, dass Kontrollpersonal
nicht nur zur Überwachung
der Kontrolleinrichtungen, sondern zum abschließenden Entscheiden über das Passieren
der Grenze eingesetzt wird, ist die Kontrollentscheidung der Kontrolleinrichtung
als Entscheidungsempfehlung für
das Kontrollpersonal anzusehen und somit eine Kontrollempfehlung.
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Bei
diesem Kontrollsystem wird erreicht, dass die Zeitdauer, die zum
Ausführen
der Personenkontrolle an der Kontrollstelle benötigt wird, deutlich reduziert
ist, da ein Abgleich der die Person identifizierenden Daten gegen
die Überprüfungsinformationen
bereits nach Ankündigung
der Passierabsicht noch vor einem Eintreffen der Person an der Kontrollstelle
vorgenommen werden kann. Da die Zeiten, die die einzelnen Personen
an der Kontrolleinrichtung der Kontrollstelle warten müssen, reduziert
werden, kann die Anzahl der Kontrolleinrichtungen an einer Kontrollstelle
reduziert werden, ohne die Kontrollkapazität der Kontrollstelle zu verringern.
Ohne eine Verringerung der Kontrolleinrichtungen ist das Kontrollsystem
in der Lage, eine erhöhte
Anzahl von Personen an einer Kontrollstelle zu kontrollieren. Dadurch,
dass der Abgleich der die Person identifizierenden Daten gegen die Überprüfungsinformationen zentral
ausgeführt
wird, kann auf einfache Weise sichergestellt werden, dass ein Abgleich
jeweils gegen aktuelle Überprüfungsinformationen
vorgenommen wird, sofern sichergestellt ist, dass die Zentraleinrichtung
jeweils über
die aktuellen Überprüfungsinformationen
verfügt.
Diese häufig
sensiblen Daten müssen nicht
aus der Zentralsteuereinrichtung zu den Kontrollstellen übermittelt
werden. Zu den Kontrolleinrichtungen der Kontrollstellen werden
lediglich Prüfungsdaten übermittelt,
die lediglich das Ergebnis des Abgleichs umfassen müssen und
somit hinsichtlich ihrer Menge stark reduziert sind.
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Da
eine Passierabsicht durch die zu kontrollierende Person auf möglichst
einfache Weise erfasst und übermittelt
werden soll, sieht ein bevorzugtes Kontrollsystem vor, dass die
Absichtserfassungseinrichtung mittels der Zentralsteuereinrichtung über eine
Vertrauenseinrichtung informationstechnisch verbunden ist, die eine
ID-Informationen-Datenbank umfasst,
und ausgebildet ist, anhand erfasster Ankündigungsdaten zumindest einen
Teil der die Person identifizierenden Daten aus der ID-Informationen-Datenbank
abzurufen und den Absichtsdaten zuzufügen. Erfolgt die Übermittlung
der Ankündigungsdaten
somit über
eine Vertrauenseinrichtung, so ist vorteilhafterweise vorgesehen,
dass diese zumindest einen Teil der die Person identifizierenden Daten
aus einer ID-Informationen-Datenbank
der Vertrauenseinrichtung abruft und den Ankündigungsdaten zufügt. Die
Passierabsicht in den ursprünglichen
Ankündigungsdaten,
die von der Absichtserfassungseinrichtung aus übermittelt werden, muss somit nur
solche Informationen umfassen, die es der Vertrauenseinrichtung
ermöglichen,
die Person zu identifizieren, die eine Grenze passieren möchte. Die
für den
Abgleich mit den Überprüfungsdaten
benötigten die
Person identifizierenden Informationen können dann aus der Datenbank
der Vertrauenseinrichtung abgerufen und den Ankündigungsdaten zugefügt werden,
die dann an die Kontrollinstanz übermittelt werden.
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Die
Passierabsicht wird bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung mittels
einer räumlich
getrennt von der Kontrolleinrichtung ausgebildeten elektronischen
Kommunikationsvorrichtung, insbesondere einem Mobiltelefon, einem
persönlichen
digitalen Assistenten (PDA), einem Laptop, einem Computer oder einer ähnlichen
Vorrichtung, erfasst. Dieses bietet den Vorteil, dass eine Passierabsicht
durch die Person auf einfache Weise erfasst und abgesandt werden
kann. Sie kann insbesondere zeitlich vor dem Eintreffen an der Kontrollstelle
angekündigt
werden, d. h., an einem Ort, der räumlich von der Kontrollstelle
entfernt ist.
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Um
eine Passierabsicht mittels eines Mobiltelefons zu erfassen, ist
bei einer bevorzugten Ausführungsform
vorgesehen, dass ein Anwendungsmodul, beispielsweise ein als Java-Skript
ausgebildetes Modul, beispielsweise von der Vertrauenseinrichtung abgerufen
und auf das Mobiltelefon installiert wird. Mit Hilfe eines solchen
Moduls ist es komfortabel möglich,
die für
eine Passierabsicht benötigten
Informationen durch das Mobiltelefon zu erfassen und zugleich eine
Vollständigkeit
der durch die Vertrauenseinrichtung und/oder die Kontrollinstanz
benötigten Informationen
zu gewährleisten.
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Bei
einer Ausführungsform
der Erfindung werden beispielsweise Informationen über die
zu passierende Kontrollstelle sowie Identifizierungsformationen
benötigt,
die beispielsweise die Person ausreichend identifizieren und/oder
der Vertrauenseinrichtung ermöglichen,
diese Informationen aus der ID-Informationen-Datenbank den Ankündigungsdaten hinzuzufügen.
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Insbesondere
bei Kontrollinstanzen, die eine Vielzahl und/oder komplexe die Person
identifizierende Informationen, beispielsweise biometrische Daten,
wie einen Fingerabdruck, mehrere Fingerabdrücke, ein Irismuster eines Auges
oder beider Augen der Person, Gesichtsforminformationen usw. bei
der Kontrolle nutzen, ist eine Eingabe dieser Informationen durch
den Nutzer schwierig oder unmöglich
und vor allem fehlerträchtig.
Daher ist es vorteilhaft, die die Person identifizierenden Informationen
zuvor einer Vertrauenseinrichtung zukommen zu lassen, die diese
später
aus einer Datenbank den Ankündigungsdaten
zufügt.
Bei einem bevorzugten Kontrollsystem sind mit der Vertrauenseinrichtung
weitere Kontrollinformationserfassungseinheiten gekoppelt, über die
weitere Kontrollinformationen erfassbar sind, aus denen die die
Person identifizierbaren Daten ableitbar sind und/oder abgeleitet
werden. Die weiteren Kontrollinformationen können beispielsweise mittels
der weiteren Kontrollinformationserfassungseinheiten direkt von
der zu kontrollierenden Person erfasst werden. Bei einer Ausführungsform der
Erfindung ist daher vorgesehen, dass die Kontrollinformationserfassungseinheiten
und/oder die weiteren Kontrollinformationserfassungseinheiten Fingerabdruckscanner,
Irisscanner, 3D-Personenscanner,
insbesondere Gesichtsscanner, Videoerfassungseinheiten, alphanumerische
Erfassungseinheiten, Spracherfassungs-, Erkennungs- und/oder Analyseeinrichtungen
sowie Dokumenterfassungseinrichtungen umfassen. Die Dokumenterfassungseinrichtungen
können
sämtliche
Einrichtungen sein, die in der Lage sind, in einem Identitätsdokument
eingespeicherte die Person identifizierende Daten zu erfassen. Insbesondere
können
sie somit einen Dokumentenscanner, eine Texterkennungseinheit, RFID-Lesegeräte, Chiplesegeräte usw.
umfassen. Da die in Chips oder RFID-Vorrichtungen gespeicherten
biometrischen Daten bei Identitätsdokumenten,
beispielsweise Reisepässen,
gegen ein unbefugtes Auslesen geschützt sind, werden die biometrischen
Daten von der Vertrauenseinrichtung in der Regel über die
weiteren Kontrollerfassungseinrichtungen direkt von der Person erfasst.
Die Vertrauenseinrichtung wird hierfür mit einer Vielzahl weiterer Kontrollinformationserfassungseinheiten
gekoppelt sein, die räumlich
verteilt an verschiedenen Orten aufgestellt sind, um Personen zu
ermöglichen,
sich bei der Vertrauenseinrichtung zu registrieren und ihre die
Person identifizierenden Daten zu hinterlegen.
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Um
nach einer Registrierung beim Ankündigen einer Kontrollabsicht
nur eine geringe Datenmenge übertragen
zu müssen
und sicherzustellen, dass nur die Person selbst ein Zufügen dieser
die Person identifizierender Daten zu den Ankündigungsdaten auslösen kann,
ist bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung vorgesehen, dass die Vertrauenseinrichtung einen Tokenerzeuger
umfasst, mittels dem beim Erfassen der die Person identifizierenden
Daten ein Token erzeugt wird, über
den eine Zuordnung der die Person identifizierenden Daten in der
ID-Informationen-Datenbank
möglich
ist. Das Token kann beispielsweise eine persönliche Identifikationsnummer
(PIN) sein. Um eine Passierabsicht einer Grenze anzukündigen,
müssen
mittels der Absichtserkennungseinrichtung, beispielsweise einem
Mobiltelefon, nur dieses Token an die Vertrauenseinrichtung übermittelt
werden, anhand dessen die Vertrauenseinrichtung die Person identifizieren kann
und die die Person identifizierenden Daten den Ankündigungsdaten
zufügen
kann.
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Um
zu gewährleisten,
dass ein Abgleich der die Person identifizierenden Daten gegen die Überprüfungsinformationen
bei der Kontrollinstanz zwar zeitlich vorgelagert zu der eigentlichen
Kontrolle, jedoch möglichst
zeitnah zu der Kontrolle erfolgt, um sicherzustellen, dass der Abgleich
gegen möglichst
aktuelle Überprüfungsdaten
erfolgt, wird die Kontrollinstanz ein Zeitfenster vorgeben, welches
angepasst an die Verarbeitungsdauer der Ankündigungsdaten angepasst ist.
In der Regel der Fälle
wird das Zeitfenster so bemessen sein, dass sich die zu kontrollierende
Person bereits auf dem Weg zu der Kontrollstelle befindet, wenn
sie die Passierabsicht ankündigt.
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Bei
einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass
die mindestens eine Kontrollstelle oder eine Gruppe von Kontrollstellen aus
einer Gesamtheit von Kontrollstellen automatisch anhand der erfassten
Passierabsicht und/oder Informationen über die Übertragung der Ankündigungsdaten
ermittelt werden und die Prüfungsdaten nur
an die Kontrolleinrichtungen dieser Kontrollstellen oder die Kontrolleinrichtungen
der Gruppe von Kontrollstellen übermittelt
werden. Wird beispielsweise die Passierabsicht mittels eines Mobiltelefons
erfasst, so lässt
sich aus den Kommunikationsdaten des Mobiltelefons mit dem Mobiltelefonnetzbetreiber die
Position des Mobiltelefons ermitteln. Diese Information kann den
Ankündigungsdaten
zugefügt
werden, so dass die Vertrauenseinrichtung die örtlich nächstgelegenen Kontrollstellen
ermitteln kann. Wird die Passierabsicht beispielsweise mittels eines
Computers auf einer Fähre
erfasst, so lässt
sich hieraus anhand des Zielhafens der Fähre die Kontrollstelle ermitteln,
an der die Person die Grenze passieren möchte.
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Insbesondere
an hoheitlichen Grenzen von Staaten, die eine Vielzahl von Kontrollstellen
aufweisen, ist es schwierig sicherzustellen, dass an allen Kontrollstellen
jeweils nach demselben Standard die Personenkontrollen durchgeführt werden.
Darüber hinaus
ist es schwierig, aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Identitätsdokumente,
die in den unterschiedlichen Staaten hergestellt werden, jeweils
die aktuellsten Informationen über
die einzelnen Identitätsdokumentarten
sowie die Verfahren zur Prüfung und
Verifizierung der Echtheit dieser Identitätsdokumente an den einzelnen
Kontrollstellen verfügbar
zu halten. Zur Lösung
dieses Problems wird daher vorgeschlagen, die Zentraleinrichtung
der Kontrollinstanz mit einer so genannten Passiersteuerungstabellen-Datenbank
zu versehen, in der kontrollrelevante Informationen abgespeichert
sind. Diese können
verwendet werden, um den Abgleich der die Person identifizierenden
Daten mit den Überprüfungsdaten
korrekt auszugestalten. Ein Abgleich der Ankündigungsdaten erfolgt somit
zweckmäßig abhängig von
den Informationen der Passiersteuerungstabellen-Datenbank.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist vorgesehen, dass die Zentralsteuereinrichtung
ausgebildet ist, den Prüfungsdaten
Passiersteuerungstabellendaten zuzufügen. Somit werden die für die jeweilige
Kontrolle relevanten Informationen der Passiersteuerungstabellen-Datenbank
an die jeweilige Kontrollstelle übermittelt,
an der die eigentliche Kontrolle ausgeführt wird. Hierdurch wird sichergestellt,
dass an der jeweiligen Kontrollstelle eine Kontrolle entsprechend
dem zentral festgelegten Überprüfungsstandard
ausgeführt wird.
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Bei
einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Kontrolleinrichtung ausgebildet ist, bei der Erfassung
und Auswertung der Kontrollinformationen mittels der in den Prüfungsdaten übermittelten
Passiersteuerungstabellendaten gesteuert und/oder konfiguriert zu werden.
Auf diese Weise ist es möglich,
die Kontrollen abhängig
von einer aktuellen Bedrohungslage und/oder abhängig von einer konkreten Kontrollsituation
zentral zu steuern. Ändert
sich die Sicherheitslage, so können
die Prüfungsdaten
zentral verändert werden
und hierüber
die Kontrolle der Person an der Kontrollstelle gesteuert und beeinflusst
werden. Liegt beispielsweise eine normale Gefährdungslage vor, so kann es
vorgesehen sein, dass nur bestimmte Identifizierungsmerkmale der
Person als Kontrollinformationen erfasst und ausgewertet werden.
Ebenso können
nur bestimmte Sicherheitsmerkmale des Identitätsdokuments erfasst und verifiziert
werden. Ändert
sich hingegen die Sicherheitslage, so kann durch eine einfache Änderung
der den Prüfungsdaten zugefügten Passiersteuerungstabellendaten
erreicht werden, dass mehr und/oder andere Identifizierungsmerkmale
der Person als Kontrollinformationen erfasst werden und andere oder
mehr Sicherheitsmerkmale des Identitätsdokuments erfasst und verifiziert
werden. Ebenfalls ist es denkbar, dass die Art der Auswertung und/oder
Verifikation der einzelnen Identifikationsmerkmale und/oder Sicherheitsmerkmale
auf unterschiedliche Art und Weise ausgeführt werden. Hierdurch kann
die Qualität
der Personenkontrollen deutlich erhöht werden. Selbst wenn ein
Teil der die Person identifizierenden Merkmale beispielsweise über eine
alphanumerische Erfassungseinheit, insbesondere eine Tastatur, mit
Hilfe eines Bediensteten der Kontrollinstitution erfasst werden
müssen,
kann anhand der Passiersteuerungstabellendaten erreicht werden,
dass die Kontrolleinrichtung den Bediensteten auffordert, die richtigen Identifikationsmerkmale
einzugeben und somit gegenüber
einer bisher üblichen
Kontrolle einen einheitlichen Standard in jedem Fall und für jedes
Sicherheitsdokument zu gewährleisten.
Hierdurch werden die Bediensteten der Kontrollinstitution entlastet und
ein Schulungsaufwand der Bediensteten reduziert, da ihnen assistiert
durch die Kontrolleinrichtung die für die jeweilige Kontrolle nötigen Prüfungsinformationen,
beispielsweise durch ein Anzeigen von Anweisungen auf einer Ausgabeeinrichtung
der Kontrolleinrichtung, angezeigt werden.
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Andere
Ausführungsformen
können
mehrere Kontrollinstanzen und/oder mehrere Vertrauenseinrichtungen
umfassen. Eine große
Kontrollinstanz kann darüber
hinaus mehrere Zentralsteuereinrichtungen und Passiersteuerungstabellen-Datenbanken und
Kontrolldatenbanken mit Überprüfungsinformationen
umfassen, die jeweils zueinander synchronisiert gehalten werden.
Hierdurch kann ein höherer Abfertigungsdurchsatz
und eine Redundanz hinsichtlich einer Ausfallsicherheit einer der
Zentralsteuereinrichtungen oder einer der Datenbanken erreicht werden.
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Die
Kontrollentscheidung kann in einer Form ausgegeben werden, dass
sie zum Ansteuern von Sperrmitteln verwendet werden kann, die einen
Zugang zu einem Bereich und/oder einen Ausgang aus einem Bereich
verwehren oder freigeben. Die Ausgabe kann insbesondere in Form
eines informationstechnisch verarbeitbaren Signals erfolgen. So können vollautomatische
unbemannte Kontrolleinrichtungen an Kontrollstellen eingerichtet
werden. Gegebenenfalls kann eine menschliche Kontrollperson zur Überwachung
der Kontrolleinrichtungen von der Kontrollstelle eingesetzt sein.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf
eine Zeichnung näher
erläutert.
Hierbei zeigen:
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1a und 1b ein
schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Durchführen einer
Personenkontrolle; und
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2 eine
schematische Darstellung eines Kontrollsystems.
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Nachfolgend
soll anhand der 1a und 1b, die
ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens 101 zum
Durchführen
einer Personenkontrolle darstellt, und 2, die schematisch ein
Kontrollsystem 1 darstellt, eine bevorzugte Kontrolle erläutert werden.
Mit dem Kontrollsystem 1 interagiert eine Person 3 in
dem beschriebenen Ausführungsbeispiel
zu drei unterschiedlichen Zeitpunkten t1,
t2 und t3. Eine
Entscheidung, ob die Person 3 eine Grenze 5 passieren
darf oder nicht, trifft eine Kontrollinstanz 7. Handelt
es sich beispielsweise bei der Grenze 5 um eine Staatsgrenze,
so wird die Kontrollinstanz 7 eine hoheitliche Einrichtung,
beispielsweise der Bundesgrenzschutz, die Polizei, der Zoll oder
das Militär,
sein. Handelt es sich bei der Grenze um eine Ablaufgrenze oder beispielsweise
die Grenze eines Sportgeländes
oder eines Werksgeländes, kann
es sich um eine andere Institution handeln, die für eine Personenabfertigung
an dieser Grenze verantwortlich ist.
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Diese
Kontrollinstanz 7 legt diejenigen Kriterien fest, die erfüllt sein
müssen,
damit die Person 3 die Grenze 5 passieren darf.
An derselben Grenze 5 können
diese Kriterien für
unterschiedliche Personen 3 und zu unterschiedlichen Zeiten
verschieden sein. Ebenso kann es eine Rolle spielen, aus welcher Richtung
sich die Person 3 der Grenze 5 nähert. Soll die
Grenze 5, die beispielsweise eine Staatsgrenze ist, an
einem Flughafen passiert werden, so können die Kriterien von dem
Einreiseland der Person abhängen.
Ebenso kann eine allgemeine Gefährdungslage
die Kriterien beeinflussen, die die Person 3 erfüllen muss,
um die Grenze 5 passieren zu dürfen. Alle diese Informationen
werden in einer so genannten Passiersteuerungstabelle (Passage Control
Table – PCT)
zusammengefasst.
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In
dieser Passiersteuerungstabelle (PCT), die vorzugsweise in einer
Passiersteuerungstabellen-Datenbank 9 abgelegt wird, sind
darüber
hinaus Informationen über
Identitätsdokumente
abgelegt, die die Personen, die die Grenze 5 passieren
wollen, mit sich führen
können.
Bei diesen Identitätsdokumenten
kann es sich beispielsweise um Reisepässe, Personalausweise, Identitätskarten,
Führerscheine, Werksausweise
usw. handeln. In der Regel wird es sich bei dem Identitätsdokument
um ein so genanntes Sicherheitsdokument handeln. Als Sicherheitsdokumente
werden solche Dokumente betrachtet, die ein oder mehrere Sicherheitsmerkmale
umfassen, die ein Duplizieren und/oder Verfälschen von Informationen gegenüber einem
einfachen Kopieren erschweren oder unmöglich machen sollen, die in
dem Identitätsdokument
gespeichert sind. Zu den Informationen, die in dem Identitätsdokument
gespeichert sind, gehören
in der Regel u. a. ein Name, ein Geburtsdatum, ein Geburtsort, ein
Wohnort, eine Nationalität,
eine Körpergröße, eine
Augenfarbe, eine Hautfarbe, eine Geschlechtsbezeichnung, eine grafische
Darstellung der dem Identitätsdokument
zugeordneten Person, insbesondere ein Passbild, biometrische Daten
der dem Identitätsdokument
zugeordneten Person, beispielsweise Fingerabdruckdaten, Irisinformationen,
Gesichtsinformationen usw. Zusätzlich
zu den Informationen, die die Person identifizieren, der das Identitätsdokument
zugeordnet ist, umfassen Identitätsdokumente
häufig
auch Informationen, die das Identitätsdokument selbst identifizieren,
beispielsweise eine Ausweisnummer, charakteristische Sicherheitsmerkmale
usw.
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Bei
Sicherheitsdokumenten ist es üblich, dass
nur ein Teil der Sicherheitsmerkmale öffentlich bekannt gegeben werden,
um die Fälschung und/oder
ein Duplizieren des Identitätsdokuments durch
unautorisierte Stellen zu erschweren. Um jedoch einer Kontrollinstanz
eine Verifikation hinsichtlich der Echtheit des Identitätsdokuments
zu gestatten, müssen
der Kontrollinstanz die notwendigen Informationen bereitgestellt
werden, welche Sicherheitsmerkmale in den einzelnen Identitätsdokumenten
enthalten sind und wie diese hinsichtlich ihrer Echtheit überprüft und verifiziert werden
können.
All diese Informationen sind zusätzlich
in der Passiersteuerungstabelle PCT enthalten.
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Ferner
werden bei einer bevorzugten Ausführungsform der Passiersteuerungstabelle
PCT Informationen zugefügt,
die einzelne Überprüfungsszenarien,
beispielsweise in Abhängigkeit
von dem Einreiseland, der Sicherheitslage usw. festlegen. Ferner sind
für die
einzelnen Sicherheitsszenarien Anweisungen und/oder Steuerungsinformationen
vorhanden, anhand derer die Kontrolleinrichtungen 13 an Kontrollstellen 15 der
Kontrollinstanz 7 an der Grenze 5 Kontrollen ausführen können. Im
beispielhaften Verfahren ist im Verfahrensschritt 103 das
Erstellen und Aktualisieren der PCT als ein Verfahrensschritt zusammengefasst.
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Die
Passiersteuerungstabelle PCT wird von der Kontrollinstanz vorzugsweise
in Auszügen
veröffentlicht,
um beispielsweise der Person 3 bekannt zu geben, in welchen
der Passierszenarien welches Identitätsdokument mitzuführen ist.
Für die
Person 3 kann es beispielsweise ausreichen, bei einer Einreise
aus einem Land A ein Identitätsdokument
mitzuführen,
welches keine maschinenauslesbaren biometrischen Daten umfasst.
Bei einer Einreise aus dem Land B kann es hingegen beim Passieren
derselben Grenze 5 erforderlich sein, dass das Identitätsdokument 11 eines
ist, welches maschinenlesbare biometrische Daten der Person umfasst.
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Bei
dem in 2 dargestellten Kontrollsystem 1 wird
ein Teil der Passiersteuerungstabelle 9 somit an eine Vertrauenseinrichtung 17,
vorzugsweise elektronisch, exportiert bzw. dieser zugänglich gemacht 105.
Die Vertrauenseinrichtung 17 ist eine Institution, der
die Person 3 zeitlich vorgelagert vor dem Passieren der
Grenze 5 zu einem Zeitpunkt t1 die
diese Person 3 identifizierenden Daten zur treuhänderischen
Verwaltung übergibt.
Dies bedeutet, dass die Person 3 sich bei der Vertrauenseinrichtung 17 registriert,
wie im Verfahrensschritt 107 angedeutet ist. Beim Registrieren
werden jene Daten erfasst 109, die bei einer Kontrolle
der Person an der Grenze 5 ausgewertet und/oder überprüft werden
können. Dieses
sind in der Regel die Informationen, die in dem Identitätsdokument 11 drucktechnisch,
holografisch, elektronisch und/oder auf andere Weise abgespeichert
sind. Aus Gründen
des Datenschutzes und insbesondere eines Aufrechterhaltens einer
Fälschungssicherheit
sind diese Daten zumindest teilweise in dem Identitätsdokument 11 codiert
und/oder gegen ein Abrufen der Daten gesichert. Daher wird es in
der Regel für
die Vertrauenseinrichtung 17 nicht möglich sein, die die Person
identifizierenden Daten vollständig
aus dem Identitätsdokument 11 auszulesen.
Die vollständige
Erfassung der in dem Identitätsdokument 11 gespeicherten
Informationen wird Kontrollerfassungseinheiten 19 der Kontrolleinrichtungen 13 an
den Kontrollstellen 15 vorbehalten bleiben. Mit der Vertrauenseinrichtung 17 sind
jedoch vorzugsweise weitere Kontrollerfassungseinheiten 21 gekoppelt,
die die Person identifizierende Merkmale und Daten erfassen können. Ebenso
wie die Kontrollerfassungseinheiten 19 können die
weiteren Kontrollerfassungseinheiten 21 alle möglichen
Einrichtungen umfassen, die geeignet sind, die Person 3 selbst
oder deren Merkmale 111, das Identitätsdokument 5 und/oder
die darin gespeicherten Informationen zu erfassen 113.
Beispielsweise können
die Kontrollerfassungseinheiten 19 und weiteren Kontrollerfassungseinheiten 21 optische
Scanner, 3D-Scanner, Texterkennungssysteme, Bilderkennungssysteme, Holografielesegeräte, Barcodereader,
Fingerabdruckscanner, Videokameras, Irisscanner usw. umfassen sowie
Systeme, mit denen weitere Informationen erfasst werden können. Diese
weiteren Systeme können
beispielsweise ein Terminal mit einer Tastatur und/oder einer Maus,
einem Trackball, einem Joystick oder Ähnlichem sowie Spracherfassungs-
und -erkennungs- und/oder Analyseeinheiten umfassen.
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Bei
einer typischen Registrierung der Person 3 werden somit
ein Teil der die Person identifizierenden Daten aus dem ID-Dokument 11 erfasst,
in dem beispielsweise die Daten einer maschinenlesbaren Zone (MRZ – machine
readable zone) mittels eines entsprechenden Lesegerätes erfasst
werden. Darüber
hinaus werden beispielsweise ein oder mehrere Fingerabdrücke erfasst,
ein Irisscann eines oder beider Augen ausgeführt, eine Gesichtsstruktur
mittels eines 3D-Gesichtsscanners erfasst und/oder einzelne die
Person identifizierende Informationen, beispielsweise ein Name,
ein Vorname, ein Geburtsname, ein Geburtsort, ein Geburtsdatum,
eine Nationalität,
ein Geschlecht, eine Hautfarbe, eine Augenfarbe usw. über eine
Eingabeeinrichtung eingegeben und/oder erfasst. Welche Informationen
zu erfassen sind und wie diese zu erfassen sind, ergibt sich beispielsweise
aus dem Teil der Passiersteuerungstabelle PCT, die an die Vertrauenseinrichtung 17 übermittelt
worden ist. Ferner können
bei der Registrierung auch Informationen erfasst werden, die nur
für ein
Passieren einer bestimmten Grenze und/oder nur in einem bestimmten
Zeitraum von Relevanz sind. Solche Informationen oder Daten können beispielsweise
ein Visum oder Ähnliches
betreffen. Um zu erreichen, dass eine Registrierung möglichst
vollständig
ausgeführt
wird, wird die Erfassung der die Person identifizierenden Daten über die
weiteren Kontrollinformationserfassungseinrichtungen 21 anhand
der der Vertrauenseinrichtung 17 übermittelten PCT-Daten. Vorzugsweise
werden die PCT-Daten zur
Steuerung der Kontrolleinrichtung 13 verwendet.
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Um
die erfassten die Person 3 identifizierenden Daten der
Person 3 auf einfache Weise zuordnen zu können und
zu verhindern, dass ein Dritter unautorisiert Zugang zu den die
Person 3 identifizierenden Daten erhalten kann, wird bei
der Registrierung ein Token erzeugt 115. Das Token wird
der Person 3 ausgegeben 117. Dieses kann beispielsweise
in elektronischer Form mittels einer Übertragung per Email und/oder
SMS oder Ähnliches
an eine Kommunikationseinrichtung der Person 3 erfolgen 117.
Die die Person identifizierenden Informationen werden mit dem Token
in einer ID-Informationen-Datenbank 25 abgespeichert 119.
Eine solche Registrierung führt
die Person zu dem Zeitpunkt t1 mit der Vertrauenseinrichtung 17 aus.
Sofern für
das Passieren der Grenze 5 keine für einen einmaligen Passiervorgang erforderlichen
Informationen, wie beispielsweise ein Visum, benötigt werden, wird diese Registrierung
einmalig ausgeführt
und kann für
eine beliebige Anzahl von Passagen der Grenze 5 und/oder
weiterer Grenzen verwendet werden.
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Steht
ein unmittelbares Passieren der Grenze 5 durch die Person 3 bevor,
so kündigt
die Person 3 diese Passierabsicht der Kontrollinstanz 7 zum Zeitpunkt
t2 an 121 (Ankündigen), der nach dem Zeitpunkt
t1 und vor einer Kontrolle an der Kontrollstelle 15 zum
Zeitpunkt t3 liegt.
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Um
die Passierabsicht anzukündigen,
verwendet die Person 3 eine Absichtserfassungseinrichtung 27.
Diese ist vorzugsweise als Kommunikationseinrichtung ausgebildet,
die der Person 3 zugeordnet ist. Bei der Absichtserfassungseinrichtung 27 kann
es sich beispielsweise um ein Mobiltelefon, einen persönlichen
digitalen Assistenten PDA, einen Personal Computer, aber auch um
Kommunikationseinrichtungen handeln, die der Person 3 nicht
direkt zugeordnet sind, ein öffentliches
Telefon, einen öffentlichen
Computer, ein Faxgerät,
ein spezielles Terminal zum Ankündigen
von Grenzpassierabsichten usw. Ist die Absichtserfassungseinrichtung 27 beispielsweise
als Mobiltelefon ausgebildet, so kann die Person 3 vorzugsweise
ein beispielsweise in Java-Skript ausgeführtes Erfassungsmodul von der Vertrauenseinrichtung 17 abrufen 123.
Ein Ausführen dieses
Moduls auf dem Mobiltelefon leitet die Person 3 an, die
Informationen einzugeben, die benötigt werden, um die Passierabsicht
zu vervollständigen.
Das Absichtserfassungsmodul ist vorzugsweise von der Vertrauenseinrichtung 17 so
abgefasst, dass es die der Vertrauenseinrichtung 17 übermittelten
PCT-Daten verwendet, um die für
ein Passieren einer Grenze benötigten
Informationen vollständig
erfasst 125. Ist die Person 3 bei der Vertrauenseinrichtung 17 registriert,
müssen
nur wenige die Person 3 identifizierende Daten, beispielsweise
das Token, angegeben werden. Für
eine konkrete Passierabsicht kann es beispielsweise erforderlich
und ausreichend sein, den Staat anzugeben, aus dem die Einreise
erfolgen soll, die Kontrollstelle 15 anzugeben, an der
die Grenze 5 passiert werden soll, und das Token, über den
die die Person 3 identifizierenden Daten in der ID-Informationen-Datenbank 25 aufgefunden
werden können.
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Von
dem Mobiltelefon werden Ankündigungsdaten,
die die Passierabsicht und die die Person identifizierenden Daten
umfassen, hier das Token, zu der Kontrollinstanz 7 übermittelt 127.
Die Übermittlung
erfolgt beispielsweise über
einen Mobiltelefonbetreiber 29, der hier schematisch mittels
stilisierter Empfangsantennen dargestellt ist, und die Vertrauenseinrichtung 17,
die informationstechnisch mit einer Zentralsteuereinrichtung 31 der
Kontrollinstanz 7 verbunden ist. Während der Übermittlung der Ankündigungsdaten
wertet eine Ankündigungsdatenauswerteeinheit 33 der
Vertrauenseinrichtung 17, die mittels eines prozessgesteuerten
Rechners ausgebildet sein kann, die Ankündigungsdaten aus 129,
analysiert hierbei das Token und fügt die mit dem Token verknüpften, die
Person 3 identifizierenden Daten, die aus der ID-Informationen-Datenbank 25 abgerufen
werden 131, in die Ankündigungsdaten
ein 133. Hierbei werden vorzugsweise nur die die Person 3 identifizierenden
Daten in die Ankündigungsdaten eingefügt, die
gemäß der der
Vertrauenseinrichtung 17 übermittelten PCT-Daten von
der Kontrollinstanz 7 benötigt werden, um ein Passieren
der Grenze 5 vorzubereiten.
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Hierdurch
wird die Datenmenge der an die Kontrollinstanz 7 übermittelten
Ankündigungsdaten sinnvoll
begrenzt.
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Um
eine Kontrolle der Person an der Kontrollstelle 15 sinnvoll
vorzubereiten, wertet die Zentralsteuereinrichtung 31 die
Ankündigungsdaten
unter Berücksichtigung
der in der Passiersteuertabelle PCT enthaltenen Daten aus 135.
Hierbei werden die die Person identifizierenden Daten u. a. mit Überprüfungsinformationen,
die beispielsweise Fahndungsinformationen umfassen, verglichen 137.
Die Überprüfungsinformationen
sind in einer Kontrolldatenbank 32 abgelegt. Ist die Person 3 beispielsweise
als gesuchte Person in einer Fahndungsliste aufgeführt, so
würde bei
diesem Abgleich auffallen, dass diese Person von einer staatlichen
Stelle gesucht wird. Als Ergebnis des Abgleichs werden Prüfungsdaten
erzeugt 139, die zu den Kontrolleinrichtungen 13 der Kontrollstelle 15 übermittelt
werden 141. Die Prüfungsdaten
umfassen all jene Informationen, die für eine Kontrolle an der Grenze 5 benötigt werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform
werden den Prüfungsdaten
somit jene PCT-Daten der Passiersteuerungstabelle zugefügt, die
zur Steuerung der Kontrolleinrichtungen und/oder zum Unterstützen einer
korrekten geregelten Kontrolle an der Kontrollstelle benötigt werden.
Die Prüfungsdaten
werden ferner ein Ergebnis des Abgleichs gegen die Überprüfungsdaten
sowie vorzugsweise zumindest einen Teil der die Person identifizierenden
Daten umfassen, um die Prüfungsdaten
der Person 3 an der Kontrollstelle 15 zuordnen
zu können.
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Zu
einem Zeitpunkt t3, der zeitlich nach den Zeitpunkten
t1 und t2 liegt,
wird die Person 3 an der Kontrollstelle 15 vor
dem Passieren der Grenze 5 kontrolliert. Hierbei werden
von der Person 3 und in der Regel auch von dem Identitätsdokument 11 Merkmale
als Kontrollinformationen mittels der Kontrollinformationserfassungseinheiten 19 erfasst 143.
Das Erfassen erfolgt über
die Kontrollinformationserfassungseinheiten 19 der Kontrolleinrichtung 13 bevorzugt
automatisiert und/oder gesteuert anhand der mit den Prüfungsdaten übermittelten PCT-Daten.
Diese legen fest, welche Merkmale der Person und auf welche Weise
diese zu erfassen sind sowie welche Merkmale des Identitätsdokuments 11 zu
erfassen und auf welche Weise diese zu verifizieren sind. Einzelne
Erfassungsschritte und/oder Kontroll- und Verifikationsschritte
können
eine Unterstützung
durch ein Kontrollpersonal (nicht dargestellt) erfordern. Beispielsweise kann
eine Übereinstimmung einer
Personenidentität
zwischen den von der Vertrauenseinrichtung 17 übermittelten
die Person identifizierenden Daten und der Person 3 anhand
eines auf einer Ausgabeeinrichtung dargestellten Passbilds erfolgen,
dessen Daten von der Vertrauenseinrichtung 17 an die Kontrollinstanz 7 übermittelt
wurden. Den Identitätsabgleich
zwischen diesem übermittelten
Passbild und der Person und gegebenenfalls zusätzlich einem Passbild in dem
Identitätsdokument 11 kann
durch ein solches Kontrollpersonal ausgeführt werden und ein Ergebnis
dieser Identitätsprüfung mittels
einer Tastatur, eines Schalters und/oder einer beliebigen anderen
Erfassungseinrichtung, beispielsweise auch einer Spracherkennungseinrichtung,
erfasst werden. Die erfassten Kontrollinformationen werden anschließend gemeinsam mit
den Prüfungsdaten
und gegebenenfalls hierin enthaltenen PCT-Daten ausgewertet 145,
um eine Kontrollentscheidung abzuleiten. Die Kontrollentscheidung
wird von einer Auswerteeinrichtung 35 getroffen und über eine
Ausgabeeinheit 37 ausgegeben 147. Bei einer unbemannten
Kontrolleinrichtung kann die Ausgabe der Kontrollentscheidung auch
erfolgen, indem beispielsweise ein elektronisches Signal ausgegeben
wird, welches eine mechanische Sperreinrichtung (nicht dargestellt)
freigibt, so dass die Person 3 die Grenze 5 passieren
kann, sofern die Kontrollentscheidung im Hinblick auf eine Passiererlaubnis
positiv ausgefallen ist. Andernfalls wird der Person 3 die
negative Kontrollentscheidung akustisch, optisch oder auf andere
Weise ausgegeben.
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Wird
an der Kontrollstelle Kontrollpersonal eingesetzt, welches über den
Zugang zu oder Ausgang aus einem Bereich wacht, so ist die Kontrollentscheidung
der Kontrolleinrichtung als Kontrollempfehlung bzw. Entscheidungsempfehlung
für das
Kontrollpersonal anzusehen. Die Passierentscheidung trifft in einem
solchen Fall das Kontrollpersonal.
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Das
beschriebene Verfahren und das beschriebene Kontrollsystem 1 bieten
den Vorteil, dass die Zeit, welche im Zeitpunkt t3 für die tatsächliche Kontrolle
der Person 3 an der Kontrollstelle 15 benötigt wird,
deutlich reduziert werden kann, da ein Abgleich der die Person identifizierenden
Daten mit den Überprüfungsinformationen
und ein Beschaffen der möglicherweise
notwendigen PCT-Daten, die angeben, wie die Sicherheitsmerkmale
des Identitätsdokuments 11 zu
verifizieren und/oder auszulesen sind, bereits zeitlich vor der
Kontrolle der Kontrollstelle 15 bzw.
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Kontrolleinrichtung 13 übermittelt
werden oder stattfinden. Bei Kontrollstellen 15, die mehrere Kontrolleinrichtungen 13 aufweisen,
kann es vorgesehen sein, dass die Personen 3, die ihren
Grenzübertritt
angekündigt
haben, bevorzugt abgefertigt werden. Beispielsweise ist es möglich, einzelne
Kontrolleinrichtungen 13 vorzusehen, die nur Personen 3 benutzen
dürfen,
die sich vorher für
ein Passieren der Grenze 5 angemeldet bzw. angekündigt haben.
Die übrigen
Personen müssen
an einer anderen Kontrolleinrichtung die Zeit abwarten, die benötigt wird,
um den Abgleich der die Person 3 identifizierenden Daten
mit den Überprüfungsdaten
während
der Kontrolle am Zeitpunkt t3 auszuführen. Bei
gegebener Anzahl der Kontrolleinrichtungen 13 kann durch
das erfindungsgemäße System
die für
die Kontrolle der einzelnen Personen benötigte Zeit reduziert werden
und somit eine größere Anzahl
von Personen im gleichen Zeitraum kontrolliert werden. Bei gleicher
Anzahl der kontrollierten Personen kann andernfalls somit die Anzahl
der benötigten
Kontrolleinrichtungen reduziert werden.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass in den Ankündigungsdaten,
d. h. beim Erfassen der Passierabsicht, die konkrete Kontrollstelle
nicht erfasst werden muss, sondern diese anhand der Informationen,
die beim Übermitteln
der Ankündigungsdaten
anfallen, von der Vertrauenseinrichtung 17 und/oder der
Kontrollinstanz 7 automatisch ermittelt werden. Wird als
Absichtserfassungseinrichtung ein Mobiltelefon genutzt, so kann
anhand des Sendemastes, über
den die Ankündigungsdaten
erfasst werden, auf den Ort der Person 3 geschlossen werden.
Da eine Ankündigung in
einem gewissen zeitlichen Fenster vor der eigentlichen Kontrolle
an der Grenze 5 erfolgen muss, kann aus der Position der
Person 3 zum Zeitpunkt t2 der Ankündigung
und aus geografischen Informationen über die Kontrollstellen 15 die
Kontrollstelle 15 oder die Gruppe von Kontrollstellen 15 ermittelt
werden, zu der sich die Person 3 mit hoher Wahrscheinlichkeit bewegen
wird, um die Grenze 5 zu passieren.
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Für den Fachmann
versteht es sich, dass sowohl das Kontrollsystem 1 als
auch das beschriebene Verfahren 101 modifiziert und erweitert
werden können.
Insbesondere im Hinblick auf das beschriebene Verfahren 101 soll
angemerkt werden, dass nicht sämtliche
beschriebenen Verfahrensschritte in der angegebenen Reihenfolge
oder überhaupt
erforderlich sind, um das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft ausführen zu
können.
-
- 1
- Kontrollsystem
- 3
- Person
- t1–t3
- Zeitpunkte
- 5
- Grenze
- 7
- Kontrollinstitutionen
- 9
- Passiersteuerungstabellen-Datenbank
- 11
- ID-Dokument
- 13
- Kontrolleinrichtung
- 15
- Kontrollstelle
- 17
- Vertrauenseinrichtung
- 19
- Kontrollerfassungseinrichtung
- 21
- weitere
Kontrollerfassungseinrichtung
- 23
- Tokenerzeuger
- 25
- ID-Informationen-Datenbank
- 27
- Absichtserfassungseinrichtung
- 29
- Mobiltelefonbetreiber
- 31
- Zentralsteuereinrichtung
- 32
- Kontrolldatenbank
- 33
- Ankündigungsdatenauswerteeinheit
- 35
- Auswerteeinrichtung
- 37
- Ausgabeeinheit
- 101
- Verfahren
- 103
- Erstellen/Aktualisieren/Abspeichern
der Passiersteuerungstabelle (PCT)
- 105
- Exportieren/Bereitstellen
eines Teils der PCT (z. B. Übermitteln
an Vertrauenseinrichtung)
- 107
- Registrieren
- 109
- Erfassen
von weiteren Kontrollinformationen (ID-Informationen)
- 111
- Erfassen
von Daten über
die Person
- 113
- Erfassen
von Daten über
das Identitätsdokument
- 115
- Token
erzeugen
- 117
- Ausgeben
des Token an die Person
- 119
- Ablegen
der ID-Informationen in der ID-Informationen-Datenbank
- 121
- Ankündigen der
Passierabsicht
- 123
- Abruf
eines Erfassungsmoduls
- 125
- Erfassen
der Ankündigungsdaten
- 127
- Übertragen
der Ankündigungsdaten
- 129
- Auswerten
der Ankündigungsdaten
(Suche Token)
- 131
- Abrufen
der ID-Daten zu dem Token aus ID-Informationen-Datenbank
- 133
- Einfügen ID-Informationen
in Ankündigungsdaten
- 135
- Auswerten
der Ankündigungsdaten
unter Berücksichtigung
der PCT-Daten
- 137
- Abgleichen
der ID-Daten mit den Überprüfungsdaten
- 139
- Erzeugen
Prüfungsdaten
(Einfügen
PCT-Daten)
- 141
- Übertragen
der Prüfungsdaten
an Kontrolleinrichtung(n) der Kontrollstelle(n)
- 143
- Erfassen
der Kontrollinformationen unter Berücksichtigung der PCT-Daten
- 145
- Auswerten
der Kontrollinformationen unter Einbeziehung der Prüfungsdaten
und Erzeugen einer Kontrollentscheidung
- 147
- Ausgeben
der Kontrollentscheidung