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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Behandlung von Haaren mit
einem entsprechenden Haarbehandlungsprodukt sowie das dazu zugehörige
Behandlungsverfahren. Vor allem in Verbindung mit menschlichem Haar
sind derartige Behandlungsprodukte sowie entsprechende Vorrichtungen
in unterschiedlichsten Ausprägungen aus dem Stand der Technik
bekannt. Beispielsweise Haarfärbeprodukte und Haarpflegeprodukte
werden häufig mittels spezifisch gestalteter Applikationsvorrichtungen
auf das Haar aufgebracht, um so jeweils eine optimale Wirkungsweise
des jeweiligen Behandlungsprodukts zu erzielen.
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So
beschreibt die
DE 19922092 beispielsweise
eine Applikationsvorrichtung zur Strähnchenfärbung
mit einem Produktbehälter sowie einem damit verbundenen
Auftragskopf. Am Auftragskopf sind neben Austrittsöffnungen
für die Ausgabe des Haarfärbemittels auch Führungszinken
ausgebildet, die das Haar während des Färbevorgangs
kontrolliert an den Austrittsöffnungen vorbei führen.
Der hier beschriebene Auftragskopf ist spezifisch an den jeweiligen
Behälter angepasst und erstreckt sich mit seinen Austrittsöffnungen
schräg zur Behälterlängsachse. Daraus
ergibt sich eine beschränkte Bewegungsfreiheit für
die gesamte Applikationsvorrichtung während der Haarfärbung,
worunter auch die vielseitige Verwendbarkeit einer solchen Vorrichtung
leidet. Darüber hinaus ist eine Färbung insbesondere
des Haaransatzes nur eingeschränkt möglich.
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Aus
der
US 7,025,069 ist
ferner eine Applikationsvorrichtung zum Aufbringen eines Haarproduktes
auf bestimmte Bereiche des Haars bekannt. Die zangenartige Applikationsvorrichtung
besitzt an ihrem ersten Arm einen Haken zur Selektion einzelner Haarsträhnen
sowie eine topfförmige Ausnehmung zur Aufnahme des Haarproduktes.
Am zweiten Arm ist eine schwammartige Erhebung angeformt, die im geschlossenen
Zustand der zangenartigen Applikationsvorrichtung während
der Anwendung die selektierte Haarsträhne durch das Haarprodukt
in der topfförmigen Ausnehmung führt. Die Handhabung
dieser Vorrichtung zur Selektion sowie Färbung von Haarsträhnen
ist nicht ganz einfach und gestattet zudem keine vollständige
Färbung des Haaransatzes.
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Ausgehend
davon besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine Vorrichtung
zur Behandlung von Haaren mit einem Produkt anzugeben, die besonders
einfach in der Verwendung ist und eine möglichst vollständige
Behandlung der gesamten Haarlänge erlaubt.
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Gelöst
wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung zur Behandlung von Haaren
mit einem Haarbehandlungsprodukt gemäß Patentanspruch
1. Danach umfasst die Vorrichtung mindestens ein Halteelement zur
Aufnahme und Fixierung von Haaren, ein Applikationselement zum Aufbringen
von einem Behandlungsprodukt auf die Haare und einen Träger,
an dem das Halteelement und das Applikationselement räumlich
voneinander getrennt angeordnet sind. Dabei dient die räumliche
Trennung von Halte- und Applikationselement der gezielten separaten
Auslegung der beiden Teile. Im Einzelnen werden mittels des Halteelements
einzelne Haare bzw. Haarsträhnen selektiert und von diesem
aufgenommen. Die einzelnen Haare bzw. Haarsträhnen werden
im Halteelement zumindest derart fixiert, dass eine sehr exakte Behandlung
der Haare bzw. Haarsträhnen mittels des Applikationselements
ermöglicht wird. Im Falle einer Haarfärbebehandlung
gestattet dies beispielsweise die Umsetzung sehr feiner Strähncheneffekte. Um
insbesondere eine vollständige Haarbehandlung über
die gesamte Haarlänge zu erreichen, ist es sinnvoll, dass
die durch das Haltelement und das Applikationselement definierten
Ebenen einen Winkel einschließen. Auf diesem Wege vereinfacht
sich die Handhabung der Vorrichtung, wobei durch schlichte Drehbewegung
der Vorrichtung die Lage des Halteelements und des Applikationselements
relativ zum Haar geändert werden kann.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführung der Vorrichtung ist der vom Haltelement
und dem Applikationselement eingeschlossene Winkel größer
als 45°, bevorzugt größer als 90°.
Damit sind Halteelement und Applikationselement hinreichend weit
voneinander räumlich getrennt, um sich in ihrer jeweiligen
Funktion nicht unerwünscht gegenseitig zu beeinflussen.
Insbesondere wird vermieden, dass das Halteelement durch anhaftendes
Behandlungsprodukt beeinträchtigt wird. Besonders bevorzugt
sind Halteelement und Applikationselement gegenüberliegend
am Träger angeordnet und schließen damit einen
Winkel von 180° ein. Darüber hinaus vereinfacht diese
Anordnung die vollständige Behandlung der gesamten Haarlänge,
indem die zu behandelnden Haare zunächst am Haaransatz
vom Halteelement aufgenommen werden, um nach Drehung der Vorrichtung
um die eige ne Längsachse mittels des Applikationselements
ausgehend vom Haaransatz bis zur Haarspitze mit Behandlungsprodukt
versehen zu werden.
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Zur
Verbesserung der Handhabung der Vorrichtung ist vorgesehen, dass
am Träger ein Griffbereich für die Hand des Benutzers
ausgebildet ist, wobei die Schnittgerade der durch das Haltelement
und das Applikationselement definierten Ebenen im wesentlichen parallel
ist zu der durch den Griffbereich definierten Achse. Insbesondere
ist es denkbar, den Trägerkörper mit Griffbereich
kurbelartig zu gestalten. Alternativ kann es in einigen Anwendungsfällen bevorzugt
sein, dass die Schnittgerade der durch das Haltelement und das Applikationselement
definierten Ebenen identisch ist mit der durch den Griffbereich definierten
Achse. Für diesen Fall ist der Träger im Wesentlichen
stabförmig ausgebildet.
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Eine
weitere sinnvolle Ausführung der Vorrichtung erreicht man
dadurch, dass das Halteelement kammartig ausgeführt ist.
Die jeweiligen Kammzinken sowie die einzelnen Kammzinkenabstände sind
dabei derart bemessen bzw. eingestellt, dass einzelne Haare bzw.
Haarsträhnen mittels des kammartigen Halteelements mühelos
aufgenommen und fixiert werden können.
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Eine
weiterentwickelte Variante des Halteelements sieht vor, dass an
diesem zumindest teilweise Widerhaken angeformt sind. Die Widerhaken
erleichtern die Selektion sowie Aufnahme bestimmter einzelner Haare
bzw. Haarsträhnen durch das Halteelement und ermöglichen
dadurch erst die selektive Behandlung definierter Haarpartien.
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Gemäß einer
ersten Ausführungsform des Applikationselements umfasst
dieses Borsten zum Auftragen des Behandlungsprodukts auf die Haare. Die
Borsten sorgen sowohl für eine gute Produktverteilung als
auch für einen gleichmäßigen Produktauftrag
auf das Haar.
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Eine
alternative Ausgestaltung der Vorrichtung sieht ein modifiziertes
Applikationselement mit einem schwammartigen Auftragskörper
vor. Der schwammartige Auftragskörper gewährleistet
einen gleichmäßigen Produktauftrag und sowie die
Aufnahme einer großen Produktmenge, um eine lange Anwendungsdauer
sicher zu stellen.
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Eine
weitere Vorrichtungsalternative ergibt sich dadurch, dass das Applikationselement
einen drehbaren, insbesondere rollenartigen Auftragskörper
aufweist. Dabei bewirkt der rollenartige Auftragskörper,
in der Art einer Malerrolle, eine Übertragung des Behand lungsprodukts
auf das vorselektierte Haar. Diese Form des Produktauftrags zeichnet
sich durch eine sehr gleichmäßige Auftragsmenge
aus.
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Eine
sinnvolle Ausgestaltung der Vorrichtung ergibt sich dadurch, dass
die Haare im Halteelement unter Reibschluss fixierbar sind. Zum
einen sind die Haare bzw. Haarsträhnen damit kontrolliert
im Halteelement fixiert, um eine sorgfältige sowie exakte
Behandlung ggf. nur bestimmter Haarpartien zu erlauben. Andererseits
lässt die reibschlüssige Fixierung unter Überwindung
des Reibungswiderstands eine Bewegung der Haare innerhalb des Halteelements zu,
so dass die einzelnen Haare bzw. Haarsträhnen unter Vorspannung
am Applikationselement vorbeigezogen werden können. Gemäß einer
weiterentwickelten Vorrichtungsvariante ist der durch die Haare in
Verbindung mit dem Halte- sowie Applikationselement definierte,
durchschnittliche Gesamtreibungswiderstand kleiner als der durchschnittliche
Haarwurzelwiderstand. Das bedeutet, dass während einer Haarbehandlung
die Haare innerhalb des Halte- sowie Applikationselements einen
geringeren Reibungswiderstand erfahren als der Haarwurzelwiderstand.
Hierbei wird unter dem Haarwurzelwiderstand der durchschnittliche
Widerstand eines Haares bzw. einer Haarwurzel gegen Ausreißen
aus der Haut verstanden. Damit ist der Reibungswiderstand, den die Haare
in der Vorrichtung während einer Haarbehandlung erfahren
gezielt derart eingestellt, dass die Haare während der
Haarbehandlung nicht ausgerissen werden.
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Eine
besonders anwendungsfreundliche Vorrichtungsvariante lässt
sich dadurch erreichen, dass die Vorrichtung einen Behälter
für zumindest ein flüssiges oder viskoses Behandlungsprodukt
umfasst, welcher in Verbindung mit dem Applikationselement steht.
Dadurch wird eine kontinuierliche Haarbehandlung u. U. über
eine große Anwendungsfläche ermöglicht.
Vorzugsweise ist der Behälter dabei zumindest teilweise
elastisch verformbar, so dass bei Druckeinwirkung auf den Behälter
das enthaltene Behandlungsprodukt ausgegeben wird. Eine alternative
Ausführungsform sieht vor, dass der Behälter derart
angeordnet ist, dass er beim Applikationsvorgang durch die Wirkung
der Erdanziehungskraft Produkt ausgibt. Bei entsprechender Haltung
der gesamten Vorrichtung mit Behälter fließt das
Behandlungsprodukt somit selbsttätig aus dem Behälter
aus.
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Eine
weitere sinnvolle Variante der Vorrichtung ergibt sich dadurch,
dass der Behälter mehr als eine Kammer aufweist. Die mehreren
Kammern können dabei ggf. unterschiedliche Produkte oder
Produktkomponenten beinhalten, um auf diese Weise eine besonders
vielseitig einsetzbare Vorrichtung zu erhalten.
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Darüber
hinaus wird auch ein zugehöriges Verfahren zur Behandlung
von Haaren mit einem Behandlungsprodukt unter Verwendung einer oben
beschriebenen Vorrichtung unter Schutz gestellt. Dieses Verfahren
startet zunächst mit dem Ansetzen des Halteelerents an
den Haaransatz einer Haarsträhne. Darauf wird die zu behandelnde
Haarsträhne durch Drehbewegung der Vorrichtung um die durch
die Haltelementebene und die Applikationselementebene definierte
Schnittachse im Halteelement aufgenommen und fixiert. Anschließend
wird durch weitere Drehung der Vorrichtung um die durch die Haltelementebene
und die Applikationselementebene definierte Schnittachse auch das
Applikationselement an die Haarsträhne im Bereich des Haaransatzes
angelegt. Hierbei liegt die unter Reibschluss im Halteelement fixierte
Haarsträhne unter Vorspannung am Applikationselement an.
Schließlich erfolgt der eigentliche Auftrag des Behandlungsprodukts
auf die Haarsträhne durch Vorbeiziehen des Applikationselements
an der vorgespannten Haarsträhne vom Haaransatz zur Haarspitze.
Besonders vorteilhaft lässt sich ein derartiges Verfahren
im Bereich der Haarfärbung, vor allem Strähnchenfärbung,
oder aber der sonstigen vorzugsweise kosmetischen Haarbehandlung
anwenden.
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Weitere
Erfindungsmerkmale werden im Folgenden auch anhand des in den Figuren
gezeigten Ausführungsbeispiels erläutert.
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Es
zeigt:
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1 Eine
Ausführungsform der Vorrichtung zur Haarbehandlung in perspektivischer
Ansicht;.
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2 Die
Vorrichtung zur Haarbehandlung gemäß 1 in
Draufsicht;
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3 Die Verwendung der Vorrichtung aus 1 während
einer Haarbehandlung in drei Abbildungen.
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Das
in den Figuren gezeigte Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung 1 zur
Haarbehandlung ist vor allem zur Behandlung von menschlichem Kopfhaar
geeignet, kann aber grundsätzlich auch zur Behandlung von
jedwedem Haar verwendet werden. Im Zuge einer solchen Haarbehandlung
wird auf das Haar ein Haarbehandlungsprodukt aufgebracht. Beispielsweise
bei Haarfärbevorgängen kann eine derartige Vorrichtung 1 vorteilhaft
zum Auftragen eines Haarfärbemittels verwendet werden.
Im Einzelnen umfasst die Vorrichtung 1 einen stabförmigen
Träger 2, an dem ein Halteelement 3 zur
Aufnahme und Fixierung von Haaren und ein Applikationselement 4 zum
Aufbringen eines Haarbehandlungsprodukts auf das Haar, räumlich
getrennt voneinander, angeordnet sind. Sowohl das Halteelement 3 als
auch das Applikationselement 4 sind im Wesentlichen eben gestaltet.
Um eine einfache sowie zweckmäßige Handhabung
der Gesamtvorrichtung 1 zu erreichen, sind das Halteelement 3 und
das Applikationselement 4 derart am Träger 2 angeordnet,
dass die durch das Halteelement 3 und das Applikationselement 4 definierten
Ebenen X, Y einen Winkel α einschließen. Dieser
Winkel α ist im gezeigten Ausführungsbeispiel
als stumpfer Winkel α ≥ 90° ausgebildet,
so dass sich aufgrund der räumlichen Anordnung eine klare
Funktionstrennung zwischen Halteelement 3 und Applikationselement 4 ergibt,
die unter anderem für Haarfärbeanwendung gewünscht
ist. Je nach Anwendungsfall sind jedoch auch andere Winkelmaße
vorteilhaft. So bietet sich beispielsweise ein Winkel a von 180° besonders
bei Haarbehandlungen des Haaransatzes an, während bei anderen
kosmetischen Haarbehandlungen auch ein spitzer Winkel 45° ≤ α ≤ 90° sinnvoll
sein kann.
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Das
Halteelement 3 ist im Wesentlichen kammartig gestaltet
und weist demzufolge mehrere Kammzinken 5 auf, wobei die
Kammzinken 5 und die Zinkenzwischenräume 6 derart
gestaltet sind, dass sie eine gute Aufnahme sowie Fixierung der
Haare gestatten. Grundsätzlich dient das Halteelement 3 während
einer Haarbehandlung zunächst der Selektion der zu behandelnden
Einzelhaare bzw. Haarsträhnen 8. In diesem Zusammenhang
kann es sinnvoll sein die Kammzinken 5 mit nicht gezeigten
Widerhaken zu versehen, die die Auswahl ganz bestimmter Haarpartien
für die Haarbehandlung erleichtern. Ein solcher Widerhaken
wäre vorzugsweise im Bereich der Spitze an den jeweiligen
Kammzinken 5 angeformt. Nach der Selektion werden die zu behandelnden
Haare 8 in den Zinkenzwischenräumen 6 aufgenommen,
wobei sie dort, insbesondere reibschlüssig, fixiert werden.
Dies ermöglicht eine sehr effektive und zugleich exakte
Behandlung der ausgewählten Haare 8. Der reibschlüssige
Halt der Haare 8 im Halteelement 3 kann vor allem
durch entsprechende Gestaltung der Zinkenzwischenräume 6 beeinflusst
werden, z. B. indem die Zinkenzwischenräume 6 recht
klein gewählt werden. Ferner kann der reibschlüssige
Halt der Haare 8 im Halteelement 3 erhöht
werden, indem in den Zinkenzwischenräumen 6 nicht
gezeigte zusätzliche Halteborsten ausgebildet sind. Die
reibschlüssige Fixierung der Haare 8 im Halteelement 3 gewährleistet
somit eine exakte Arbeitsweise während der eigentlichen
Haarbehandlung und ermöglicht gleichzeitig eine vollständige
Behandlung der der gesamten Haarlänge, da das Halteelement 3 unter Überwindung
des Reibungswiderstands dennoch kammartig durch die Haare gezogen werden
kann. Hierfür ist grundsätzlich wichtig, dass der
durchschnittliche Gesamtreibungswiderstand, den die Haare 8 während
einer Haarbehandlung innerhalb des Halteelements 3 erfahren,
geringer ist als der durchschnittliche Haarwurzelwiderstand, wobei
der Haarwurzelwiderstand den Widerstand eines Haars bzw. einer Haarwurzel
gegen Ausreißen aus der Haut beschreibt. Damit wird verhindert,
dass Haare infolge der Haarbehandlung aus der Haut ausgerissen werden.
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Das
Applikationselement 4 dient dem eigentlichen Auftrag eines
zugehörigen Produktes während der Haarbehandlung.
Dafür muss des Applikationselement 4 geeignet
sein, zumindest eine bestimmte Menge an Haarbehandlungsprodukt aufzunehmen und
kontrolliert an das Haar abzugeben. Bei dem in den Figuren gezeigten
Ausführungsbeispiel der Vorrichtung 1 handelt
es sich um eine Vorrichtung für die diskontinuierliche
Haarbehandlung. Das heißt vor einem Applikationsvorgang
muss das Applikationselement 4 zunächst mit einer
ausreichenden Menge an Haarbehandlungsprodukt getränkt
werden, bevor über das Applikationselement 4 diese
begrenzte Produktmenge an das Haar abgegeben werden kann. Aufgrund
der begrenzten Produktaufnahmenfähigkeit des Applikationselements 4 muss
dieses in regelmäßigen Abständen erneut
mit Produkt getränkt werden. In diesem Zusammenhang erweisen
sich für das Applikationselement 4 saugfähige
bzw. poröse Gestaltungsformen als vorteilhaft. Beispielweise
kann dass Applikationselement 4 pinsel- bzw. bürstenartig mit
einer Vielzahl von Borsten oder flexiblen Zinken ausgeführt
sein. Darüber hinaus ist es möglich die Produktaufnahmefähigkeit über
die Materialeigenschaften des Applikationselements 4 gezielt
einzustellen, indem des Applikationselement 4 aus einem saugfähigen
oder porösen Schwamm- oder Sintermaterial besteht. Ferner
ist es auch denkbar, das Applikationselement 4, analog
zu einer Malerrolle, mit einem geeigneten, drehbaren rollen- oder
walzenartigen Auftragskörper für das Behandlungsprodukt
zu versehen.
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Eine
kontinuierliche Arbeitsweise während der Haarbehandlung
lässt sich dadurch erreichen, dass die Vorrichtung 1 einen
nicht in den Figuren gezeigten Behälter für ein
flüssiges oder viskoses Haarbehandlungsprodukt aufweist,
der in Verbindung mit dem Applikationselement 4 steht.
Damit kann das Applikationselement 4 kontinuierlich mit
Produkt versorgt werden und der Produktauftrag auf das Haar muss
während der Haarbehandlung nicht notwendigerweise unterbrochen
werden. Die Produktabgabe aus dem Behälter an das Applikationselement 4 erfolgt
bevorzugt in Abhängigkeit von der Behälterposition über
die Wirkung der Erdanziehungskraft oder über Druckeinwirkung
auf den Behälter, wobei dieser dafür zumindest
teilweise elastisch verformbar gestaltet ist. Für eine
besonders vielseitige Verwendbarkeit der Vorrichtung 1 ist
vorgesehen, den Produktbehälter mit mehreren Kammern zu
versehen, so dass entweder unterschiedliche Produkte oder aber verschiedene
Produktkomponenten während der Haarbehandlung verarbeitet
werden können.
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Zur
einfachen Handhabung der Vorrichtung 1 ist an einem Ende
des Trägers 2 ein Griffbereich 7 für
die Hand des Benutzers angeformt. Infolge der stabförmigen
Gesamtausführung der Vorrichtung 1 fällt
für das gezeigte Ausführungsbeispiel die Griffachse
B mit der Schnittgeraden A der durch das Haltelement 3 und
das Applikationselement 4 definierten Ebenen X, Y zusammen.
Je nach Anwendungsfall kann es jedoch auch sinnvoll sein den Träger 2 kurbelartig
zu gestalten, so dass die Griffachse B parallel zur Schnittgeraden
A der durch das Haltelement 3 und das Applikationselement 4 definierten
Ebenen X, Y verläuft. Hierdurch kann die Bewegungsfreiheit
der Gesamtvorrichtung 1 beispielsweise zur Behandlung der
Haaransätze erhöht werden.
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Der 3a–c
ist in drei Abbildungen in Prinzipdarstellung die grundlegende Verfahrensweise während
einer Haarbehandlung mittels der beschriebenen Vorrichtung 1 zu
entnehmen. In einem ersten Schritt gemäß 3a werden
mittels des Halteelements 3 bestimmte Haare bzw. Haarsträhnen 8 von den übrigen
nicht zu behandelnden Haaren selektiert. Dazu werden die Spitzen
der Kammzinken 5 des Halteelements 3 vorzugsweise
am Haaransatz, d. h. unmittelbar in der Nähe der Haut bzw.
Kopfhaut 9, angesetzt. Dies gestattet eine sehr exakte
Haarbehandlung durch sehr genaue Haarselektion. Die Haarselektion
durch das Halteelement 3 kann wie bereits erwähnt
durch nicht gezeigte Widerhaken an den Kammzinken 5 noch
unterstützt werden. In einem zweiten Schritt nimmt das
kammartige Halteelement 3 zwischen den Kammzinken 5 die
selektierten Haare 8 auf, indem die Vorrichtung 1 um
ihre Längsachse in der angegebenen Drehrichtung 10 gedreht wird.
Dabei werden die Haare 8 unter Reibschluss im Halteelement 3 fixiert.
Die Drehbewegung in der Drehrichtung 10 wird so lang fortgesetzt,
bis das Applikationselement 4 mit den selektierten Haaren 8 in Kontakt
kommt (siehe 3a–b). Der Ansatzpunkt der
Vorrichtung 1 am Haar wird dabei vorzugsweise so gewählt,
dass durch geeignete Anlage des Applikationselements 4 am
Haar 8 insbesondere auch der Haaransatz nahe der Kopfhaut 9 mit
Behandlungsprodukt versehen werden kann. Selbstverständlich muss
das aufnahmefähige Applikationselement 4 vor der
eigentlichen Haarbehandlung mit einem geeigneten Haarbehandlungsprodukt
getränkt werden. Durch die reibschlüssige Fixierung
der Haare 8 im Halteelement 3 liegen die zu behandelnden
Haare 8 vorteilhaft unter Vorspannung am Applikationselement 4,
so dass eine sehr exaktes Arbeiten sowie ein definierter Produktauftrag
möglich wird.
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Zur
weiteren Haarbehandlung insbesondere der gesamten Haarlänge
vom Haaransatz bis zur Haarspitze gemäß 3c wird
das Halteelement 3 unter Überwindung des Gesamtreibungswiderstands,
den die selektierte Haarsträhne 8 innerhalb des
Halteelements 3 erfährt, kammartig durch das Haar
gezogen. Die diesbezügliche Bewegungsrichtung 11 der
Vorrichtung 1 verläuft im Wesentlichen vom Haaransatz
zur Haarspitze. Dabei wird das Haar 8 über die
gesamte Länge unter Vorspannung am Applikationselement 4 vorbeigezogen.
Währenddessen überträgt das Applikationselement 4 das
jeweilige Behandlungsprodukt auf das Haar 8.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung 1 sowie das
zugehörige Behandlungsverfahren lässt sich insbesondere
zur Haarfärbung, vor allem Strähnchenfärbung,
sowie zum Auftragen sonstiger kosmetischer Haarpflegeprodukte anwenden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19922092 [0002]
- - US 7025069 [0003]