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Die Erfindung betrifft ein Produkt zur Haarfärbehandlung sowie ein zugehöriges Verfahren zur Anwendung eines solchen Haarfärbeproduktes. Dabei ermöglicht das gattungsgemäße Haarfärbeprodukt die gleichzeitige Verwendung mehrerer Haarfärbezubereitungen auf dem Haar.
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Konventionelle Haarbehandlungsprodukte zur Haarfärbung sind in ihrer Anwendung üblicherweise sehr zeitaufwendig und erfordern sehr häufig ein mehrstufiges Vorgehen. So beschreibt die
WO 2004/041020 A2 beispielsweise ein baukastenartig aufgebautes System zur farbverändernden Haarbehandlung, welches neben einer Bleichkomponente auch eine weitere farbgebende Haarbehandlungskomponente umfasst. Ziel dieses Haarbehandlungssystems ist vor allem die Erzeugung eines multitonalen Haarfärbeergebnisses. Dazu ist es jedoch erforderlich, für das genannte Haarbehandlungssystem eine Vielzahl einzelner Systemkomponenten bereitzustellen und, wie erwähnt, mehrere Haarbehandlungsschritte ablaufen zu lassen. Insbesondere wird für ein multitonales Haarfärbeergebnis das Haar zunächst einer Bleichbehandlung unterzogen, um im Anschluss daran mittels einer farbgebenden Haarfärbezubereitung Haarsträhnen mit einem anderen Farbton zu erzeugen. Diese Art der Haarbehandlung nicht nur vom Einsatz der verwendeten Arbeitsmittel als auch vom Zeiteinsatz her unerwünscht aufwändig.
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Die
WO 2015/177577 A1 offenbart darüber hinaus eine Vorrichtung sowie ein zugehöriges Verfahren zur Erzeugung eines räumlichen und/oder mehrfarbigen Musters auf dem Haar in nur einem einzigen Arbeitsschritt. Dazu wird die zu behandelnden Haarsträhne in eine druckerpressenartige Vorrichtung eingelegt. Diese druckerpressenartige Vorrichtung besitzt eine Ober- und ein Unterteil und verleiht der behandelten Haarsträhne aufgrund der Ober-/Unterteilgestaltung beispielsweise eine spezifische räumliche Struktur, die auch im Haar verbleibt. Dies kann auch noch mit mehreren Farbschattierungen überlagert werden, so dass Haar zusätzlich noch mit verschiedenen Farbtönen „bedruckt“ werden kann. Die beschriebene Vorrichtung ist sehr aufwändig und jeweils nur für eine spezifische Gestaltungsform verwendet werden. Die Einsatzmöglichkeiten sind somit sehr beschränkt.
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Aus der
US 2015/0359310 A1 ist ferner ein Applikationssystem zur mehrfarbigen Haarbehandlung in nur einem Arbeitsschritt bekannt, bei dem der Applikator mehrere Kartuschen zur Aufnahme der jeweiligen Färbezubereitungen umfasst. Diese Färbezubereitungen können durchaus unterschiedlich sein, so dass auch ein multitonales Haarfarbergebnis erzielt werden kann. Jede der Kartuschen weist auch eine entsprechende Produktabgabeöffnung auf, über die die Haarfärbezubereitung auf die zu behandelnde Haarsträhne aufgebracht wird. Das dortige Applikationssystem eignet sich jedoch nur für sehr niedrig-viskose Färbezubereitungen und darüber hinaus auch nur für langfristig lagerstabile Zusammensetzungen. Dies trifft im Falle von färbenden Haarbehandlungszusammensetzungen allenfalls auf zeitlich kurz anhaltende Haartönungszubereitungen zu. Lang anhaltende insbesondere reaktiver Haarfärbezubereitungen lassen sich in Verbindung mit einem derartigen Applikator nicht verwenden.
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Die
US 2011/0132390 A1 beschreibt außerdem ein mehrteiliges Haarfärbesystem, welches unter anderem einen Auftragspinsel mit mehreren voneinander separierten Borstenbüscheln sowie ein zugehöriges Tablett mit mehreren Fächern zur Aufnahme von mehreren Haarfärbezubereitungen umfasst. Dabei kann während der Haarfärbeanwendung jedes einzelne Borstenbüschel aus jeweils einem Tablettfach eine Haarfärbezubereitung aufnehmen und auf das Haar aufbringen, um auf dem Haar eine multitonale Haarfärbung zu erzielen. Als nachteilig erweist sich hier neben dem komplexen Aufbau des Gesamtsystems der voneinander separierte Auftrag der ggf. unterschiedlichen Haarfärbezubereitungen auf das Haar. Dadurch werden einzelne Haarfärbezubereitungen klar voneinander getrennt auf das Haar aufgetragen. Darüber hinaus müssen bei flexibler Verwendung einer unterschiedlichen Anzahl von mehreren Haarfärbezubereitungen eine Vielzahl jeweils angepasst gestalteter Tabletts vorgehalten werden.
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Die
US 2013/0152962 A1 offenbart weiterhin ein mehrteiliges System zur kosmetischen Hautbehandlung, welches unter anderem ein Auftragsgerät mit mehreren voneinander separierten Auftragsflächen sowie einen schachtelartigen Behälter mit mehreren Fächern zur Aufnahme von mehreren hautkosmetischen Zubereitungen umfasst. Dabei kann im Zuge der hautkosmetischen Anwendung jede separate Auftragsfläche eine eigene hautkosmetischen Zubereitungen aufnehmen und für die Aufbringung auf die Haut bereitstellen. Insofern wird ein Auftragsgerät bereitgestellt, mit dem man aufgrund seiner separaten Auftragsflächen sequentiell oder nacheinander auch unterschiedliche hautkosmetische Zubereitungen auftragen kann jedoch nicht gleichzeitig. Ferner ist das System zur Hautbehandlung in Bezug auf das Auftragsgerät sowie auch den schachtelartigen Behälter unnötig komplex gestaltet.
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Ausgehend davon besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein Haarbehandlungsprodukt mit mehreren Haarfärbezubereitungen anzugeben, welches auf einfachem Wege eine multitonale Haarfarbbehandlung ermöglicht. Darüber stellt sich die Erfindung die ergänzende Aufgabe eine Anwendungsmethode für ein gattungsgemäßes Haarbehandlungsprodukt zu bestimmen, welche sich unkompliziert realisieren lässt sowie flexibel anwendbar ist.
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Gelöst wird die Aufgabe durch ein Haarbehandlungsprodukt mit mehreren Haarfärbezubereitungen zur Anwendung auf dem Haar gemäß Patentanspruch 1. Danach umfasst das Haarbehandlungsprodukt ein Tablett zur Aufnahme mehrerer Haarfärbezubereitungen, wobei das Tablett auf zwei gegenüberliegenden Seiten, d. h. der Tablettoberseite und der Tablettunterseite, jeweils mindestens zwei Mulden aufweist, die durch eine Trennwand voneinander separiert sind, um in jeder Mulde jeweils eine Haarfärbezubereitung für die Anwendung vorzuhalten.
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Unter einem Tablett im Sinne der Erfindung wird dabei eine im Wesentlichen gleichmäßig ebene Gestaltungsform verstanden, die zumindest auf einer Seite eine Anordnung mehrerer nebeneinander liegender, fächerartiger Mulden aufweist, welche der Aufnahme der einzelnen Haarfärbezubereitungen dienen. Gewissermaßen ist das erfindungsgemäße Tablett somit vergleichbar zu einer Farbpalette, wie sie auch von Kunstmalern verwendet wird.
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In diesem Zusammenhang ist eine Haarfärbezubereitung im Verständnis der Erfindung jede haarfarbverändernde Zusammensetzung. Die Verwendung mehrerer unterschiedlicher Haarfärbezubereitung gestattet hierbei die Erzielung multitonaler Haarfärbeergebnisse. Als geeignete haarfarbverändernde Zusammensetzungen können insbesondere Haarfärbe-, Haarbleich- und Haartönungszubereitungen zum Einsatz kommen, unter anderem semi-permanente Zusammensetzungen oder Kombinationen von semi-permanenten mit permanenten Zusammensetzung vor allem zur Bleichanwendung.
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Zur Erhöhung der Flexibilität ist die Muldenanzahl auf den gegenüberliegenden Tablettseiten unterschiedlich, insbesondere besitzt das Tablett auf einer Seite zwei Mulden und auf der gegenüberliegenden Seite drei Mulden. Auf diesem Wege kann das Tablett je nach Anwendungsfall entweder zwei oder drei Haarfärbezubereitung in den jeweiligen Mulden aufnehmen.
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Zur verbesserten Handhabung des Haarbehandlungsprodukts ist vorgesehen, dass das Tablett wenigstens ein Befestigungselement zur Aufnahme eines Identifikationshinweises für die in den Mulden aufgenommenen Haarfärbezubereitungen aufweist. Bevorzugt weist das Tablett genauso viele Befestigungselemente auf wie auch Mulden vorhanden sind, so dass die Haarfärbezubereitungen in allen Mulden entsprechend gekennzeichnet werden können. Üblicherweise handelt es um kartenähnliche Identifikationshinweise, die jeweils in seitliche Schlitze oder vergleichbare Befestigungselemente am Tablett eingeschoben werden. Analog können auch klemmen- oder klammerartige Befestigungselemente zum Einsatz gelangen.
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Darüber hinaus sind die einzelnen Tabletts derart gestaltet, dass sie übereinander stapelbar sind. Dazu besitzt jedes Tablett an Ober- und Unterseite zueinander korrespondierende Erhebungen bzw. Vertiefungen. Diese Erhebungen und Vertiefungen passen derart ineinander, dass sich mehrere Tabletts mühelos übereinander stapeln lassen. Dies vereinfacht weiterhin die Handhabung der Tabletts.
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Eine weitere sinnvolle Ausführung des Haarbehandlungsprodukts erreicht man dadurch, dass jede Mulde ein Mindestfassungsvermögen von etwa 100ml aufweist. Auf diesem Wege kann eine für eine Anwendung ausreichende Menge von Haarfärbezubereitung in der Mulde aufgenommen werden.
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Eine weiterentwickelte Variante des Haarbehandlungsprodukts sieht vor, dass jede Mulde eine im Wesentlichen rechteckige Grundfläche aufweist. Diese Gestaltungsform der Mulde erweist sich in der Anwendung als besonders vorteilhaft. Ferner sind die seitlichen Begrenzungen einer jeden Mulde bevorzugt abgerundet ausgeführt, um auf diesem Wege die Reinigung der Mulden nach einer Verwendung des Tabletts zu vereinfachen.
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Eine sinnvolle Ausführungsform des Haarbehandlungsprodukts ergibt sich dadurch, dass es neben dem Tablett weiterhin ein Auftragselement umfasst, um mindestens zwei Haarfärbezubereitungen aufzunehmen sowie auf das Haar aufzutragen. Das Auftragselement dient dabei im Zusammenwirken mit dem Tablett dem Transport der Haarfärbezubereitungen vom Tablett zum Haar. Bevorzugt besitzt das Auftragselement eine schwammartige Auftragsfläche, so dass es besonders wirkungsvoll Haarfärbezubereitung aufnehmen, zwischenzeitlich speichern und anschließend auf die zu behandelnde Haarzone auftragen kann. Insbesondere ist das gesamte Auftragselement als Schwamm ausgeführt. Weiterhin ist die Auftragsfläche vorteilhaft profiliert ausgeführt, um so die Aufnahmefähigkeit des Auftragselementes zu steigern sowie die Handhabung beim Auftragen der Haarfärbezubereitung zu verbessern. Grundsätzlich ist die Auftragsfläche bevorzugt durchgängig ausgebildet und weist somit keine Unterteilung in mehrere voneinander getrennte Sektionen auf. Dies bietet den wichtigen Vorteil, dass die auf der Auftragsfläche aufgenommenen unterschiedlichen Haarfärbezubereitungen während der Anwendung leicht ineinander verschwimmen können bzw. sich an den Grenzbereichen zwischen den einzelnen Sektionen leicht vermischen können. Dadurch wird im Färbungsendergebnis auf dem Haar ein harmonischer Farbübergang zwischen den einzelnen, verwendeten Farbtönen erreicht und gerade nicht ein unerwünscht abrupter Farbwechsel von einem Farbton zum nächsten. Dies entspricht exakt dem gewünschten Färbeergebnis und kommt zudem den natürlichen Farbschattierungsschwankung des unbehandelten Haares am nächsten.
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Eine weitere Ausgestaltungsform des Haarbehandlungsprodukts sieht vor, dass die Auftragsfläche an die Gesamtgröße der korrespondierenden Muldengrundflächen angepasst ist. Daraus ergibt sich auch für die Auftragsfläche im Wesentlichen eine Rechteckform. Dabei entspricht die Größe der Auftragsfläche maximal der Gesamtgröße der Muldengrundflächen. Die Gesamtgröße der Auftragsfläche liegt vorzugsweise in einem Bereich von 20-150cm2, besonders bevorzugt in einem Bereich von 50-100cm2. So wird einerseits eine hinreichend exakte Färbebehandlung der ausgewählten Haarsträhne und andererseits eine sehr nutzerfreundliche Handhabung des Auftragselements mit nur einer Hand ermöglicht.
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Eine vorteilhafte Variante des Haarbehandlungsprodukts weist ein Auftragselement mit ergonomische Formgebung auf, welche die einfache Handhabung des Auftragselements mit nur einer Hand ermöglicht. Dazu kann das Auftragselement auch optional seitliche Griffmulden oder sonstige geeignete Greifabschnitte aufweisen.
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Gemäß einer weiterentwickelten Variante des Haarbehandlungsproduktes umfasst es ferner optional mindestens ein Blatt als Unterlage für die zu behandelnde Haarsträhne umfasst. Dabei wird das Blatt im Zuge der Anwendung des Haarbehandlungsproduktes unter diejenige separierte Haarsträhne gelegt, welche es zu behandeln gilt. Mit dem untergelegten Blatt lässt sich die Haarfärbezubereitung vor allem deutlich exakter auf die Haarsträhne auftragen ohne eine unerwünschte Verunreinigung nicht zu behandelnder Haarzonen mit Haarfärbezubereitung zu riskieren. Das Blatt kann je nach Anwendungsfall bevorzugt papierartig oder folienartig ausgebildet sein.
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Darüber hinaus wird auch ein zugehöriges Verfahren zur Haarbehandlung unter Verwendung eines oben beschriebenen, erfindungsgemäßen Haarbehandlungsproduktes mit einem Tablett sowie einem Auftragselement unter Schutz gestellt. Danach werden zunächst mehrere, unterschiedliche Haarfärbezubereitungen zur späteren Anwendung auf dem Haar hergestellt. Diese Haarfärbezubereitungen können insbesondere als Mischungen aus mehreren Einzelsubstanzen vermengt und vorgelegt werden. Danach werden die einzelnen Mulden des Tabletts mit den verschiedenen vorgefertigten Haarfärbezubereitungen befüllt. Dies kann optional unter Zuhilfenahme von Werkzeugen wie Spateln, Pinseln oder Ähnlichem erfolgen. Anschließend wird das Auftragselement an seiner Auftragsfläche mit den mehreren Haarfärbezubereitungen durch Aufdrücken des Auftragselements auf die Mulden benetzt, wobei die Auftragsfläche nebeneinanderliegend mit den unterschiedlichen Haarfärbezubereitungen versehen ist. Hierbei ist es hilfreich, wenn die Haarfärbezubereitungen eine gewisse Mindestviskosität aufweisen, was ein allzu starkes Vermischen der einzelnen Haarfärbezubereitungen untereinander unterbindet. Idealerweise liegt die Viskosität der einzelnen Haarfärbezubereitungen dabei in einem Bereich von 100-100000 mPas (ermittelt mit Brookfield Viskosimeter bei 20°C, 20 Umdrehungen/min). Daraufhin wird die zu behandelnde Haarsträhne vom übrigen Haar separiert und optional auf das wenigstens eine Blatt aufgelegt. Nun können die mehreren Haarfärbezubereitungen mittels des Auftragselements in einem Zug gleichzeitig auf die Haarsträhne aufgebracht werden. Dabei wird der eigentliche Auftrag der Haarfärbezubereitungen auf die Haarsträhne mit einer vom Haaransatz zur Haarspitze ausgerichteten Bewegung vollzogen. Nach Verstreichen der notwendigen Einwirkzeit der Haarfärbezubereitungen auf der Haarsträhne von etwa 5-60 min, wird zunächst das Unterlegblatt von der Haarsträhne entfernt und in der Folge überschüssige Haarfärbezubereitung aus dem Haar ausgewaschen. Optional kann das erfindungsgemäße Haarbehandlungsverfahren noch durch geeignete insbesondere haarpflegende Nachbehandlungsschritte ergänzt werden. Grundsätzlich ist der Einsatz des Unterlegblatts im Rahmen des Anwendungsverfahrens nicht obligatorisch. Das Weglassen des oder der Blätter vereinfacht unter Umständen den Materialaufwand und die Anwendung. Allerdings ermöglicht die optionale Verwendung eines oder mehrerer Blätter ein exakteres Haarfärben und verhindert wirksam das unerwünscht Färben nicht für die Färbebehandlung vorgesehener Haarpartien.
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Das Tablett mit den an den Begrenzungsrändern abgerundeten Mulden kann im Anschluss an die Haarbehandlung mühelos gereinigt werden und eignet sich insofern für eine Mehrfachverwendung. Zur Aufbewahrung können mehrere Tabletts wie schon erwähnt übereinander gestapelt werden und so vorteilhaft platzsparend gelagert werden.
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Grundsätzlich eignen sich das erfindungsgemäße Haarbehandlungsprodukt sowie auch das zugehörige Anwendungsverfahren zur multitonalen Haarfärbung vor allem für den professionellen Einsatz beim Friseur. Letztlich sind das Produkt wie auch das Verfahren jedoch so flexibel verwendbar, dass auch ein Einsatz durch den Nutzer selbst im Rahmen eine Heimanwendung denkbar ist.
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Weitere Erfindungsmerkmale werden im Folgenden auch anhand des in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiels erläutert.
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Es zeigt:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer Tablettoberseite,
- 2 eine perspektivische Ansicht einer Tablettunterseite,
- 3 einen Stapel aus mehreren Tabletts in Seitenansicht,
- 4 zwei Ansichten eines schwammartigen Auftragselements,
- 5 eine Ansicht des Auftragselements und des Tabletts bei der Verwendung,
- 6 eine Ansicht des Haarbehandlungsverfahrens.
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Das in den 1-3 gezeigte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Tabletts 1 für die Haarfärbebehandlung weist sowohl auf der Oberseite 2 als auch auf der Unterseite 3 Mulden 4 zur Aufnahme der Haarfärbezubereitungen 21, 22, 23 auf. Die einzelnen Mulden 4 sind dabei durch einen außenliegenden Rand 5, 5' sowie eine Trennwand 6 voneinander separiert. Damit sind die Mulden als fachartige Vertiefungen am Tablett 1 ausgebildet. Jede der Mulden 4 weist eine im Wesentlichen rechteckige Grundform, so dass auch die Grundfläche 7 jeder Mulde 4 im Wesentlichen ein Rechteck bildet. Diese Grundform hat sich für die Haarbehandlungsanwendung als äußerst zweckmäßig erwiesen. Darüber hinaus weist jede der Mulden ein Mindestfassungsvermögen von 100ml auf, um so die für eine Anwendung notwendig Menge an Haarfärbezubereitung 21, 22, 23 aufnehmen zu können. An seinen Begrenzungen bzw. Kanten 8 ist jede Mulde 4 leicht abgerundet ausgeführt, um so die Reinigung der Mulden 4 nach einer Haarbehandlung zu erleichtern.
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Außerdem verfügt das Tablett 1 an seiner Seite über vorzugsweise schlitz- oder klammerartige Befestigungselemente 9, welche der Aufnahme von Identifikationshinweisen für die Haarfärbezubereitungen 21, 22, 23 dienen. Dabei sind genauso viele Befestigungselemente 9 wie Mulden 4 vorgesehen, um alle aufgenommenen Haarfärbezubereitungen 21, 22, 23 entsprechend kennzeichnen zu können. Die nicht gezeigten Identifikationshinweise der Haarfärbezubereitungen 21, 22, 23 sind vorzugsweise kartenähnlich ausgeführt und zeigen eindeutige Kennzeichnungshinweise der jeweiligen Haarfärbezubereitung 21, 22, 23.
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Wie den 1-3 zu entnehmen ist besitzt das Tablett auf seiner Oberseite 2 drei Mulden 4 und auf seiner Unterseite 3 zwei Mulden 4. Diese Muldenanordnung ermöglicht einen flexiblen Einsatz des Tabletts 1 im Rahmen von verschiedenen Haarfärbebehandlungen.
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Mit 3 wird verdeutlicht, dass sich mehrere Tabletts 1 sehr platzsparend übereinander gestapelt aufbewahren lassen. Dazu sind die Ränder 5, 5' auf der Ober- 2 und der Unterseite 3 derart gestaltet, dass sie formschlüssig ineinander passen und so ein sicheres Stapeln mehrerer Tabletts 1 gestatten.
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In den 4a, b ist in zweit Ansichten ein schwammartiges Auftragselement 10 gezeigt, welches zum Aufnehmen sowie Auftragen der Haarfärbezubereitungen 21, 22, 23 auf die zu behandelnde Haarsträhne vorgesehen ist. Dazu umfasst das Auftragselement 10 eine Auftragsfläche 11, die mit den Haarfärbezubereitungen 21, 22, 23 benetzt werden kann. Zumindest an der Auftragsfläche 11 besteht das Auftragselement 10 vorzugsweise aus einem schwammartigen Material, wodurch das Auftragselement sehr aufnahmefähig für die Haarfärbezubereitungen 21, 22, 23 gestaltet ist. Darüber hinaus ist die Auftragsfläche 11 profiliert gestaltet und zwar sind an der Auftragsfläche 11 vorstehende Rippen 12 ausgebildet. Diese Rippen 12 sind bevorzugt in Hauptanwendungsrichtung des Auftragselements 10 ausgerichtet und erleichtern sowohl die Aufnahme wie auch den Auftrag der Haarfärbezubereitungen 21, 22, 23.
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Das Ausführungsbeispiel des Auftragselementes 10 aus den 4-6 ist vollständig als Schwamm ausgebildet. Dabei ist das Auftragselement 10 außerdem ergonomisch geformt und somit für die nutzerfreundliche Verwendung mit nur einer Hand ausgelegt. Dazu weist das Auftragselement 10 ergänzend an den Seiten Griffmulden 13 oder analog wirkende Griffabschnitte auf. Ein derartig ausgeführtes schwammartiges Auftragselement 10 ist nicht zuletzt aufgrund seiner elastischen Verformbarkeit unabhängig von der Handgröße durch jeden Nutzer mit nur einer Hand zu verwenden.
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Grundsätzlich sind das Auftragselement 10 sowie seine Auftragsfläche 11 in der jeweiligen Größe an die Gesamtgröße aller Mulden 4 auf dem Tablett 1 angepasst. Im Einzelnen ist die Auftragsfläche 11 nur geringfügig kleiner als die Gesamtfläche der korrespondierenden Muldengrundflächen 7 am Tablett 1. Ferner ist auch die Auftragsfläche 11 im Wesentlichen rechteckig. Durch diese Anpassung erleichtert sich die Anwendung und zudem kann vom Auftragselement 10 eine optimale Menge an Haarfärbezubereitungen 21, 22, 23 aufgenommen werden.
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Anhand der 5-6 wird das entsprechende erfindungsgemäße Verfahren zur Anwendung des vorbeschriebenen Haarbehandlungsproduktes verdeutlicht. Grundsätzlich dient das Haarbehandlungsverfahren der multitonalen Haarfarbbehandlung, um die zu behandelnden Haarpartien in einem Schritt mit mehreren Farbtönen gleichzeitig zu versehen. Dazu werden zunächst die Mulden 4 auf dem Tablett 1 mit unterschiedlichen Haarfärbezubereitungen 21, 22, 23 befüllt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel werden die drei Mulden 4 der Tablettoberseite 2 mit drei unterschiedlichen Haarfärbezubereitungen 21, 22, 23 befüllt. Dabei können die einzelnen Haarfärbezubereitungen 21, 22, 23 durchaus auch aus Einzelsubstanzen vorgemischt werden. Vorzugsweise weisen die einzelnen Haarfärbezubereitungen 21, 22, 23 eine gewisse Mindestviskosität auf, was die Handhabung deutlich vereinfacht. Auf die gefüllten Mulden 4 wird dann das zugehörige schwammartige Auftragselement 10 gedrückt, wodurch dessen Auftragsfläche 11 mit den drei Haarfärbezubereitungen 21, 22, 23 benetzt wird. Im Einzelnen entstehen auf der Auftragsfläche drei Zonen mit den drei Haarfärbezubereitungen 21, 22, 23.
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6 zeigt den eigentlichen Auftrag der Haarfärbezubereitungen 21, 22, 23 auf die zu behandelnde Haarsträhne 24. Dazu wird zunächst die zu behandelnde Haarsträhne 24 von übrigen Haar 20 separiert und auf ein Unterlegblatt 25 gelegt. Das Unterlegblatt 25 verhindert einerseits die Verunreinigung nicht zu behandelnder Haarpartien mit Haarfärbezubereitungen 21, 22, 23 und erleichtert andererseits das Auftragen der Haarfärbezubereitungen 21, 22, 23 auf die Haarsträhne 24. Das Unterlegblatt ist im Einzelnen je nach Anwendungsfall papier- oder folienartig gestaltet. Die Hauptauftragsrichtung 26 der Haarfärbezubereitungen 21, 22, 23 und damit die Hauptbewegungsrichtung 26 des Auftragselementes 10 verläuft dabei vom Haaransatz bis zur Haarspitze und deckt somit die gesamte Haarlänge ab. Durch den gleichzeitigen Auftrag dreier Haarfärbezubereitungen 21, 22, 23 auf die Haarsträhne 24 kann die Haarfärbebehandlung sehr rasch durchgeführt werden.
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Nach Versteichen einer hinreichenden Einwirkzeit der Haarfärbezubereitungen 21, 22, 23 auf der Haarsträhne 24 wird das Unterlegblatt 25 entfernt und die überschüssige Haarfärbezubereitung 21, 22, 23 aus dem Haar ausgewaschen.
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Sowohl das schwammartige Auftragselement 10 als auch das Tablett 1 eignen sich ganz grundsätzlich für eine Wiederverwendung. Das Auftragselement 10 und das Tablett 1 lassen sich nach erfolgter Haarbehandlung mühelos reinigen und so für die nächste Haarbehandlung vorbereiten.
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Grundsätzlich ist das erfindungsgemäßen Haarbehandlungsverfahren gleichermaßen in Verbindung mit Haarfärbe-, Haarbleich- und Haartönungsprodukten einsetzbar. Dabei erfolgt die Anwendung des Haarbehandlungsverfahrens vornehmlich im professionellen Haarbehandlungsumfeld, d. h. beim Friseur. Allerdings ist die Gestaltung des Haarbehandlungsproduktes sowie des zugehörigen Anwendungsverfahrens derart universell, dass auch eine Einsatz durch den Nutzer selbst im Rahmen einer Heimanwendung durch aus denkbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1.
- Tablett
- 2.
- Tablettoberseite
- 3.
- Tablettunterseite
- 4.
- Mulde
- 5.
- Rand
- 6.
- Trennwand
- 7.
- Grundfläche
- 8.
- Muldenkante
- 9.
- Befestigungselement
- 10.
- Auftragselement
- 11.
- Auftragsfläche
- 12.
- Rippen
- 13.
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- 14.
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- 15.
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- 16.
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- 17.
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- 18.
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- 19.
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- 20.
- Haar
- 21.
- Haarfärbezubereitung 1
- 22.
- Haarfärbezubereitung 2
- 23.
- Haarfärbezubereitung 3
- 24.
- Haarsträhne
- 25.
- Blatt
- 26.
- Hauptauftragsrichtung