DE102007048348A1 - Gurtaufroller - Google Patents

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Wolfgang Holbein
Martin Prokscha
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ZF Automotive Germany GmbH
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TRW Automotive GmbH
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    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60RVEHICLES, VEHICLE FITTINGS, OR VEHICLE PARTS, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • B60R22/00Safety belts or body harnesses in vehicles
    • B60R22/34Belt retractors, e.g. reels

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
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Abstract

Ein Gurtaufroller hat ein Gehäuse (12) und eine im Gehäuse (12) aufgenommene Gurtspule (14), wobei eine Achse (16) der Gurtspule (14) an wenigstens einem Ende (36) in einem Radiallager (38) und einem räumlich davon getrennten Axiallager (42) gelagert ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Gurtaufroller.
  • In einer verbreiteten herkömmlichen Konstruktion eines Gurtaufrollers ist ein rahmenförmiges Gehäuse vorgesehen, zwischen dessen beiden Seitenwänden eine Gurtspule angeordnet ist, auf die das auszugebende und einzuziehende Gurtband eines Sicherheitsgurtes aufgewickelt ist.
  • Um die Reibungskräfte beim Auf- und Abrollen des Gurtbands möglichst gering zu halten, ist es bekannt, beide Enden der Achse der Gurtspule in sogenannten Spitzenlagern zu lagern, die im Rahmen ausgebildet sind. In diesen Spitzenlagern erfolgt sowohl die radiale als auch die axiale Lagerung des Endes der Gurtspulenachse in einer trichterartigen Aufnahme, in der sich ein zugespitzter Endabschnitt der Gurtspulenachse dreht. Derartige Spitzenlager sind zwar kostengünstig zu fertigen und weisen im Normalbetrieb recht niedrige Reibungskräfte auf, sie sind aber nur bedingt geeignet, was die Aufnahme der bei einer Gurtstraffung auftretenden hohen Belastungen angeht.
  • Pyrotechnische, meist nur einmalig einsetzbare Gurtstraffer werden mittlerweile serienmäßig in Personenkraftwagen eingesetzt. Immer häufiger werden inzwischen aber auch reversible, mehrfach einsetzbare Gurtstraffer eingebaut, in denen z. B. ein Elektromotor bereits in einer Gefahrensituation vor einem Unfall das Gurtband einzieht (sogenannte Precrash-Straffer). Bei einer präventiven Straffung treten zwar meist niedrigere Kräfte auf als bei einer Straffung im Fall eines Unfalles, dennoch sind die auftretenden Belastungen immer noch höher als im normalen Fahrbetrieb. Hinzu kommt, daß bei Precrash-Straffern die Belastung wiederholt auftreten kann.
  • Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Gurtaufroller dahingehend zu verbessern, daß dieser eine hohe Lebensdauer hat und trotzdem gleichzeitig geringe Herstellungskosten aufweist.
  • Dies wird bei einem Gurtaufroller mit einem Gehäuse und einer im Gehäuse aufgenommenen Gurtspule erreicht, indem eine Achse der Gurtspule an wenigstens einem Ende in einem Radiallager und einem räumlich davon getrennten Axiallager gelagert ist. Die axiale Lagerung und die radiale Lagerung erfolgen erfindungsgemäß an unterschiedlichen Positionen und nicht wie in einem herkömmlichen Spitzenlager an derselben Position. Dies bietet den Vorteil, daß die radiale Lagerung auf einfache Weise zur Aufnahme hoher Straffkräfte konfiguriert werden kann. Die axiale Lagerung hingegen ist keinen hohen Kräften unterworfen und kann entsprechend einfach ausgeführt werden. Trotz der aufwendigeren Lagerung der Gurtspulenachse gegenüber dem Stand der Technik können so die Herstellungskosten gering gehalten werden.
  • Vorzugsweise liegt das Axiallager in Axialrichtung weiter außen, also weiter von einem Wickelkörper der Gurtspule entfernt als das Radiallager. Die Achse der Gurtspule kann hierdurch nahe am Wickelkörper durch das Radiallager abgestützt werden, was die Kraftaufnahme verbessert.
  • Das Radiallager kann den Wickelkörper räumlich von einer Antriebsseite des Gurtaufrollers trennen. Die Antriebsseite des Gurtaufrollers umfaßt dabei vorzugsweise auch den Antrieb eines Gurtstraffers. Das Radiallager läßt sich dabei als Dichtung zwischen dem Aufnahmeraum des Wickelkörpers der Gurtspule und der Antriebsmechanik einsetzen, um die Antriebsseite des Gurtaufrollers vor Verschmutzung zu schützen.
  • Das Radiallager ist vorzugsweise in einer inneren Trennwand des Gehäuses angeordnet, die die notwendige Stabilität aufweist, um die Belastungskräfte im Straffall aufzunehmen. Diese innere Trennwand trennt bevorzugt auch die Antriebsseite des Gurtaufrollers vom Wickelkörper der Gurtspule.
  • Bevorzugt greift ein Antrieb eines Gurtstraffers zwischen dem Radiallager und dem Axiallager an der Achse der Gurtspule an. Der Angriff erfolgt dabei vorzugsweise möglichst nahe am Radiallager, um die auftretenden Belastungen zu minimieren.
  • In einer möglichen Konstruktion liegt im Axiallager eine flache Stirnseite der Achse an einer parallel dazu angeordneten flachen Wand des Gehäuses an. Die Gehäusewand kann federnd ausgebildet sein, so daß eine gewisse Vorspannung in axialer Richtung, die über die Federkraft des Gehäuses einstellbar ist, auf die Achse der Gurtspule aufgebracht werden kann. Die Reibungskräfte zwischen dem Ende der Achse und der Gehäusewand sind relativ gering, so daß keine nennenswerten Reibungsverluste auftreten.
  • Vorzugsweise ist eine Antriebsfeder des Gurtaufrollers im Bereich des Axiallagers angeordnet. Die Antriebsfeder, beispielsweise in Form einer Uhrenfeder, dient wie herkömmlich bekannt zum Aufwickeln des Gurtbandes im Normalbetrieb des Gurtaufrollers. Die Feder kann das Ende der Achse und die axiale Lagerung umgeben.
  • Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen. In diesen zeigen:
  • 1 eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Gurtaufrollers;
  • 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II in 1; und
  • 3 eine vergrößerte Detailansicht des in 2 linksseitigen Endes der Achse der Gurtspule in 2.
  • 1 zeigt einen Gurtaufroller 10 eines Fahrzeugsicherheitssystems, von der Seite gesehen. In 2 ist der Gurtaufroller 10 in einer Schnittansicht gezeigt. In ein Gehäuse 12 ist eine Gurtspule 14 eingesetzt, auf deren Wickelkörper 15 ein (nicht gezeigtes) Gurtband eines Sicherheitsgurtes aufgerollt ist, das im normalen laufenden Betrieb des Gurtaufrollers 10 ausgegeben und eingezogen wird, je nach der gerade benötigten Gurtbandlänge. Die Gurtspule 14 besitzt eine Achse 16, die beidseitig im Gehäuse 12 gelagert ist.
  • Eine bekannte Sperrmechanik arretiert die Gurtspule 14, wenn z. B. die Fahrzeugbeschleunigung einen vorbestimmten Wert überschreitet. Die an der in 2 rechten Seiten des Gurtaufrollers 10 vorgesehene Sperrmechanik ist nicht im Detail dargestellt.
  • Die in 2 linke Seite des Gurtaufrollers 10 stellt die Antriebsseite des Gurtaufrollers 10 dar.
  • Auf der der Sperrseite gegenüberliegenden Antriebsseite weist der Gurtaufroller 10 eine starre Gehäusewand auf, die als stabile innere Trennwand 24 ausgebildet ist. In 2 in Axialrichtung A mit Abstand links neben der inneren Trennwand 24 erstreckt sich eine zweite äußere Gehäuseseitenwand 26, die den Gurtaufroller 10, ebenso wie die erste Gehäuseseitenwand 20, nach außen abschließt.
  • Im Inneren des Gehäuses 12 liegt auch ein Straffantrieb 28, hier in Form eines Elektromotors, der an der inneren Trennwand 24 fest befestigt ist. In einem zwischen der inneren Trennwand 24 und der äußeren Gehäuseseitenwand 26 gebildeten Hohlraum liegt eine (nicht gezeigte) Antriebsmechanik, die die Achse 16 der Gurtspule 14 mit dem Straffantrieb 28 verbindet.
  • Eine spiralförmig aufgewickelte Antriebsfeder 34 ist in einer schalenförmigen Aufnahme 32 der äußeren Gehäuseseitenwand 26 aufgenommen und mit der Achse 16 verbunden. Die Antriebsfeder 34 liefert im Normalbetrieb eine Rückstellkraft, um das Gurtband auf die Gurtspule 14 aufzuwickeln.
  • Sperrseitig ist das in 2 rechte Ende 18 der Achse 16 in einer starren Gehäuseseitenwand 20 in einem herkömmlichen Spitzenlager 22 gelagert.
  • Am antriebsseitigen Ende 36 der Achse 16 hingegen ist die Lagerung in radialer Richtung räumlich von der Lagerung in axialer Richtung getrennt.
  • Die Lagerung der Gurtspulenachse 16 erfolgt bezüglich der radialen Richtung r in einem Radiallager 38, welches in der inneren Trennwand 24 angeordnet ist und das zur Aufnahme der bei einer Straffung auftretenden hohen Kräfte ausgelegt ist. Für das Radiallager 38 kann z. B. ein Kugel- oder Wälzlager herkömmlicher Bauart eingesetzt werden. Das Radiallager 38 ist in eine Öffnung 40 der inneren Trennwand 24 eingepaßt und sorgt auch für eine Abdichtung zwischen der inneren Trennwand 24 und dem Wickelkörper 15 der Gurtspule 14. Insbesondere entsteht hierdurch eine Abdichtung des Raumes 30 gegenüber dem Wickelkörper 15 der Gurtspule 14, in dessen Bereich durch das Auf- und Abwickeln des Gurtbandes Verschmutzungen auftreten, wobei die Antriebsseite des Gurtaufrollers 10 durch das Radiallager 38 weitgehend gegen das Eindringen von Verschmutzungen abgedichtet ist. Eine gute Abdichtung kann beispielsweise durch Verwendung eines engen Spalts in einem als Radiallager 38 eingesetzten Wälzlager erzielt werden.
  • Das Radiallager 38 bewirkt im wesentlichen keine axiale Lagerung der Achse 16 der Gurtspule 14. Diese erfolgt in einem Axiallager 42, das räumlich vom Radiallager 38 getrennt ist und sich am Kontaktpunkt des äußeren Endes 36 der Achse 16 mit der äußeren Gehäuseseitenwand 26 befindet. Im Axiallager 42 liegt eine flache Stirnwand 44 des Endes 36 der Achse 16 plan gegen einen flachen Abschnitt 46 der äußeren Gehäuseseitenwand 26. An dieser Stelle erfolgt nur eine axiale Lagerung, aber keine radiale.
  • Eine geeignete Vorspannung in axialer Richtung A läßt sich einfach durch eine entsprechende Wahl der Elastizität der äußeren Gehäuseseitenwand 26, der sperrseitigen Gehäuseseitenwand 20 oder einer Kombination aus beidem erreichen. Durch diese Konstruktion wird eine Überbestimmung der Position der Gurtspulenachse in axialer Richtung vermieden.
  • Die Achse 16 kann, wie hier gezeigt, aus mehreren verschiedenen Bauteilen zusammengesetzt sein, könnte aber auch als ein einstückiges durchgängiges Bauteil ausgebildet sein. Im gezeigten Beispiel enthält die Gurtspule 14 einen Torsionsstab 50, dementsprechend ist die Achse 16 auch hinsichtlich der Kraftübertragung bei Überschreiten einer bestimmten Kraftschwelle geteilt, so wie dies bei herkömmlichen Systemen bekannt ist.
  • Am antriebsseitigen Ende 36 ist das Radiallager 38 in einem Bereich angeordnet, der als einstückiger Fortsatz 48 an den Wickelkörper 15 ausgebildet ist.
  • Die Übertragung der Federenergie der Antriebsfeder 34 erfolgt auf einen Lagerstift 52, der in den Fortsatz 48 eingesteckt und mit diesem form- und kraftschlüssig verbunden ist.
  • Es wäre möglich, auch auf der Sperrseite des Gurtaufrollers 10 eine derartige getrennte Lagerung vorzusehen.
  • Anstelle des Elektromotors könnte der Straffantrieb 28 des Gurtstraffers auch pyrotechnisch ausgebildet sein. Es wäre auch möglich, den Straffantrieb 28 außerhalb des Gehäuses 12 des Gurtaufrollers 10 und vom Gurtaufroller 10 separat anzuordnen.
  • Der Einsatz einer aus einem Radiallager und einem davon räumlich getrennten Axiallager bestehenden Lagerung ist auch bei anderen Gurtaufrollern möglich. Er ist sowohl vorteilhaft bei der Verwendung von reversibel arbeitenden, mehrfach einsetzbaren Straffvorrichtungen, wie etwa Precrash-Straffern, als auch bei einmalig bei einem Unfall eingesetzten, meist pyrotechnischen Straffvorrichtungen.

Claims (8)

  1. Gurtaufroller mit einem Gehäuse (12) und einer im Gehäuse (12) aufgenommenen Gurtspule (14), wobei eine Achse (16) der Gurtspule (14) an wenigstens einem Ende (36) in einem Radiallager (38) und einem räumlich davon getrennten Axiallager (42) gelagert ist.
  2. Gurtaufroller nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Axiallager (42) in Axialrichtung (A) weiter außen liegt als das Radiallager (38).
  3. Gurtaufroller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Radiallager (38) einen Wickelkörper (15) der Gurtspule (14) von einer Antriebsseite des Gurtaufrollers (10) trennt.
  4. Gurtaufroller nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Radiallager (38) die Antriebsseite gegenüber der Gurtspulenseite des Gurtaufrollers (10) abdichtet.
  5. Gurtaufroller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Antrieb eines Gurtstraffers zwischen dem Radiallager (38) und dem Axiallager (42) angreift.
  6. Gurtaufroller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Radiallager (42) in einer inneren Trennwand (24) des Gehäuses (12) angeordnet ist.
  7. Gurtaufroller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Axiallager (42) eine flache Stirnwand (44) der Achse (16) an einem parallel dazu angeordneten flachen Wandabschnitt des Gehäuses (12) anliegt.
  8. Gurtaufroller nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Antriebsfeder (34) des Gurtaufrollers (10) im Bereich des Axiallagers (42) angeordnet ist.
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