DE102007048073A1 - Verfahren zum Verbringen von Sonarbojen in ein Zielgebiet und Flugkörper zur Durchführung dieses Verfahrens - Google Patents
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- F42B12/56—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect for dispensing materials; for producing chemical or physical reaction; for signalling ; for transmitting information for dispensing discrete solid bodies
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Abstract
Um Sonarbojen (11) auch bei schlechten Wetterverhältnissen in ein Zielgebiet zu verbringen, ohne dass hierzu ein Luftfahrzeug oder ein Schiff erforderlich ist, schlägt die Erfindung vor, die Sonarbojen (11) mit Hilfe von unbemannten Flugkörpern (1), und zwar insbesondere mit Hilfe von Trägergeschossen, die aus einem Geschütz (beispielsweise einem Schiffsgeschütz) verschossen werden können, über das entsprechende Zielgebiet zu tranportieren und mittels einer in dem Flugkörper (1) angeordneten Ausstoßladung (9) dann über der Wasseroberfläche des Zielgebietes aus dem Flugkörper (1) auszustoßen.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbringen von Sonarbojen in ein Zielgebiet. Die Erfindung bezieht sich ferner auf einen Flugkörper zur Durchführung dieses Verfahrens.
- Sonarbojen werden zur U-Bootortung oder zur Ortung anderer Schallquellen unter Wasser eingesetzt. Hierzu werden die Sonarbojen üblicherweise von einem Flugzeug oder einem Hubschrauber in einem vorgegebenen Zielgebiet abgeworfen. Durch den Aufschlag auf die Wasseroberfläche wird ein Hydrophon aktiviert und sinkt an einem Draht auf eine vorgegebene Tiefe. Die von der Boje empfangenen Signale des Hydrophons werden anschließend beispielsweise an das Flugzeug oder den Hubschrauber oder an eine andere zentrale Stelle zur Auswertung gesendet.
- Nachteilig ist bei dem Absetzen der Sonarbojen mittels eines Flugzeuges oder Hubschraubers unter anderem, dass das Verbringen der Sonarbojen in das Zielgebiet relativ kostenaufwendig und nur bei entsprechend ausreichend guten Wetterverhältnissen möglich ist. Außerdem ist bei einer gegnerischen Luftüberlegenheit im Zielgebiet das Absetzen von Sonarbojen mit großer Gefahr für das jeweilige Luftfahrzeug und seine Besatzung verbunden.
- Es ist ferner bekannt, Sonarbojen von Schiffen aus in dem entsprechenden Zielgebiet abzusetzen. Nachteilig ist in diesem Falle ebenfalls, dass sich die Schiffe in den Bereich begeben müssen, in dem U-Boote vermutet werden, so dass sie unter Umständen von den dort befindlichen U-Booten geortet und bekämpft werden.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs erwähnten Art anzugeben, welches es ermöglicht, Sonarbojen auch bei schlechten Wetterverhältnissen in ein Zielgebiet zu verbringen, ohne dass hierzu ein Luftfahrzeug oder ein Schiff erforderlich ist. Ferner soll ein Flugkörper offenbart werden, der eine bevorzugte Durchführung des Verfahrens ermöglicht.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale des Anspruchs 1 und hinsichtlich des Flugkörpers zur Durchführung des Verfahrens durch die Merkmale des Anspruchs 4 gelöst. Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
- Die Erfindung beruht im wesentlichen auf dem Gedanken, die Sonarbojen nicht mittels bemannter Luftfahrzeuge oder durch Schiffe in das Zielgebiet zu verbringen, sondern mit Hilfe von unbemannten Flugkörpern, und zwar insbesondere mit Hilfe von Trägergeschossen, die aus einem Geschütz (beispielsweise einem Schiffsgeschütz) verschossen werden können. Bei den Flugkörpern kann es sich aber auch um Raketen oder Drohnen handeln.
- Der jeweilige erfindungsgemäße Flugkörper weist eine Hülle auf, die einen sich in Richtung der Längsachse des Flugkörpers erstreckenden ersten Hüllenabschnitt mit einem zylinderförmigen Hohlraum umschließt, innerhalb dessen mindestens eine sich im wesentlichen über die gesamte axiale Länge des Hohlraumes erstreckende Sonarboje gelagert ist. An den ersten Hüllenabschnitt schließt sich vorderseitig ein zweiter Hüllenabschnitt an, in dem eine durch einen Geschosszünder aktivierbare Ausstoßladung enthalten ist, die nach ihrer Zündung ein Ausschieben der Sonarboje aus dem Flugkörper bewirkt.
- Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei dem Flugkörper um ein aus einem Geschütz verschießbares drallstabilisiertes Trägergeschoss. Bei diesem Trägergeschoss ist der erste Hüllenabschnitt heckseitig durch einen abtrennbaren Geschossboden und bugseitig durch eine verschiebbare Ausstoßplatte verschlossen, derart, dass bei Aktivierung der Ausstoßladung die Ausstoßplatte und die sich anschließende Sonarboje heckseitig verschoben werden und die Sonarboje nach Abtrennen des Geschossbodens aus der zylinderförmigen Geschosshülle herausgeschoben wird.
- Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei dem Trägergeschoss um ein aus einer Glattrohrwaffe, vorzugsweise einem Mörser, verschießbares Trägergeschoss, bei dem zum Herausdrücken der jeweiligen Sonarbojen vorgesehen ist, dass das Trägergeschoss sich je nach Aufbau in zwei Teile teilt oder dass der vordere bzw. hintere Bereich des Trägergeschosses abreißt, um die Sonarboje freizugeben.
- Da zur Zielortung innerhalb des Zielgebietes mehrere, verteilt angeordnete Sonarbojen erforderlich sind, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der zylinderförmige Hohlraum des jeweiligen Flugkörpers und die darin befindlichen Sonarbojen derart ausgebildet sind, dass mindestens drei parallel zueinander angeordnete Sonarbojen in dem Hohlraum lagerbar sind. Durch den bei Abschuss von drallstabilisierten Flugkörpern vorhandene Drall, der sich auf die Sonarbojen überträgt, werden die Bojen durch die Zentrifugalkräfte zu den Seiten hin beschleunigt, so dass sie voneinander beabstandet auf der Wasseroberfläche auftreffen. Dabei hängt der sich auf dem Wasser ergebende gegenseitige Abstand der Sonarbojen wesentlich von der Ausstoßhöhe der Bojen über dem Zielgebiet ab.
- Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den folgenden, anhand von Figuren erläuterten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
-
1 den Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Trägergeschoss und -
2 einen Querschnitt des in1 dargestellten Trägergeschosses entlang der in1 mit II-II versehenen Schnittlinie. - In
1 ist mit1 ein erfindungsgemäßes, aus einer Artilleriewaffe verschießbares drallstabilisiertes Trägergeschoss bezeichnet. Das Trägergeschoss1 weist eine sich in Richtung der Längsachse2 erstreckende Geschosshülle3 auf. Die Geschosshülle3 setzt sich aus einem relativ langen ersten Hüllenabschnitt4 und einem als Ogive ausgebildeten zweiten Hüllenabschnitt5 zusammen. Dabei umschließt der erste Hüllenabschnitt4 einen sich in axialer Richtung erstreckenden zylinderförmigen Hohlraum6 . Dieser Hohlraum6 ist heckseitig durch einen abtrennbaren Geschossboden7 verschlossen. - In dem zweiten Hüllenabschnitt
5 befindet sich geschossspitzenseitig ein Geschosszünder8 sowie eine durch den Geschosszünder8 aktivierbare Ausstoßladung9 . Außerdem ist in dem Übergangsbereich zwischen dem zweiten Hüllenabschnitt5 und dem zylinderförmigen Hohlraum6 eine Ausstoßplatte10 vorgesehen, welche in Richtung auf den Geschossboden7 in den zylinderförmigen Hohlraum6 einschiebbar ist. - Erfindungsgemäß sind innerhalb des zylinderförmigen Hohlraumes
6 drei parallel zueinander angeordnete Sonarbojen11 gelagert, die sich im Wesentlichen über die gesamte axiale Länge des Hohlraumes6 erstrecken. - Um die Sonarbojen
11 in ein Zielgebiet zu verbringen, wird der Geschosszünder8 des Trägergeschosses1 entsprechend programmiert, d. h. das Zeitintervall festgelegt, nach dem die Sonarbojen11 aus dem Trägergeschoss1 ausgestoßen werden sollen. Außerdem wird durch Richten des entsprechenden Geschützes, mit dem das Trägergeschoss1 verschossen wird, die Höhe des Ausstoßpunktes über dem Zielgebiet vorgegeben. - Nach Abschuss des Trägergeschosses
1 zündet dann der Geschosszünder8 die Ausstoßladung9 , sobald das an dem Geschosszünder8 vorprogrammierte Zeitintervall abgelaufen ist. Durch die beim Abbrennen der Ausstoßladung9 entstehenden Gase wird in dem zweiten Hüllenabschnitt5 ein Druck aufgebaut, der zu einer heckseitigen Verschiebung der Ausstoßplatte10 führt, so dass nach Abtrennen des Geschossbodens7 die Sonarbojen11 aus dem ersten Hüllenabschnitt4 der Geschosshülle3 herausgeschoben werden und sich aufgrund ihres Dralles auf der Wasseroberfläche verteilen. - Die durch die Sonarbojen ermittelten Daten (einschließlich der mittels GPS bestimmten Positionsdaten der einzelnen Sonarbojen) werden per Funk an eine zentrale Stelle übermittelt, wo aus den Einzelinformationen der drei Sonarbojen die exakte Position, beispielsweise eines Unterseebootes, berechnet werden kann.
-
- 1
- Flugkörper, Trägergeschoss
- 2
- Längsachse
- 3
- Hülle, Geschosshülle
- 4
- erste Hüllenabschnitt
- 5
- zweite Hüllenabschnitt
- 6
- Hohlraum
- 7
- Geschossboden
- 8
- Geschosszünder
- 9
- Ausstoßladung
- 10
- Ausstoßplatte
- 11
- Sonarboje
Claims (7)
- Verfahren zum Verbringen von Sonarbojen in ein Zielgebiet, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweilige Sonarboje mit Hilfe eines unbemannten Flugkörpers über das entsprechende Zielgebiet transportiert und mittels einer in dem Flugkörper angeordneten Ausstoßladung über der Wasseroberfläche des Zielgebietes aus dem Flugkörper ausgestoßen wird.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Sonarboje mit Hilfe eines aus einem Geschütz verschießbaren drallstabilisierten Trägergeschosses über das entsprechende Zielgebiet transportiert und heckseitig aus dem Trägergeschoss ausgestoßen wird.
- Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens drei Sonarbojen mit dem drallstabilisierten Trägergeschoss über das Zielgebiet transportiert werden und dass das entsprechende Geschütz derart gerichtet wird, dass die Höhe, bei welcher die Sonarbojen aus dem Trägergeschoss ausgestoßen werden, einen vorgegebenen Mindestabstand der auf die Wasseroberfläche auftreffenden Sonarbojen sicherstellt.
- Flugkörper zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit den Merkmalen: a) der Flugkörper (
1 ) besitzt eine Hülle (3 ), die einen sich in Richtung der Längsachse (2 ) des Flugkörpers (1 ) erstreckenden ersten Hüllenabschnitt (4 ) mit einem zylinderförmigen Hohlraum (6 ) umschließt, b) innerhalb des zylinderförmigen Hohlraumes (6 ) ist mindestens eine sich im wesentlichen über die gesamte axiale Länge des Hohlraumes (6 ) erstreckende Sonarboje (11 ) gelagert, c) an den ersten Hüllenabschnitt (4 ) schließt sich vorderseitig ein zweiter Hüllenabschnitt (5 ) an, in dem eine durch einen Geschosszünder (8 ) aktivierbare Ausstoß ladung (9 ) enthalten ist, die nach ihrer Zündung ein Ausschieben der Sonarboje (11 ) aus dem Flugkörper (1 ) bewirkt. - Flugkörper nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Flugkörper (
1 ) um ein aus einem Geschütz verschießbares drallstabilisiertes Trägergeschoss handelt, dessen erster Hüllenabschnitt (4 ) heckseitig durch einen abtrennbaren Geschossboden (7 ) und vorderseitig durch eine verschiebbare Ausstoßplatte (10 ) verschlossen ist, derart, dass bei Aktivierung der Ausstoßladung (9 ) die Ausstoßplatte (10 ) und die sich anschließende Sonarboje (11 ) heckseitig verschoben werden und die Sonarboje (11 ) nach Abtrennen des Geschossbodens (7 ) aus dem zylinderförmigen Hohlraum (6 ) herausgeschoben wird. - Flugkörper nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Flugkörper (
1 ) um ein aus einer Glattrohrwaffe, vorzugsweise einem Mörser, verschießbares Trägergeschoss handelt. - Flugkörper nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der zylinderförmige Hohlraum (
6 ) des Flugkörpers (1 ) derart ausgebildet ist, dass mindestens drei parallel zueinander angeordnete Sonarbojen (11 ) in ihm lagerbar sind.
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