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TECHNISCHES GEBIET
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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Befestigung eines Objekts
für den
mobilen Einsatz, insbesondere zur Befestigung eines Objekts an einem Fahrzeug,
umfassend wenigstens ein Befestigungsmittel zum Anlegen an das Objekt
bzw. um das Objekt.
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STAND DER TECHNIK
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Zur
Befestigung von Objekten, beispielsweise von Gepäckstücken, außen an einem Fahrzeug, z. B.
an einem Zweirad, werden in der Regel Spannbänder aus Gummi, Schnüre, Zurrgurte
mit Klemm-/ oder Ratschenmechanismus, etc., verwendet. Die Befestigungsmittel
müssen
lose mitgeführt
und bei Bedarf einem Stauraum entnommen werden. Dabei kann es vorkommen,
dass ein geeignetes Befestigungsmittel nicht vorliegt. So kann ein
Befestigungsmittel für
einen aktuellen Bedarfsfall häufig
nicht ausreichend lang sein.
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Lange
Befestigungsmittel sind dagegen nur mit erheblichem Aufwand am Fahrzeug
anzubringen. Der nicht benötigte
Teil von Befestigungsmitteln großer Länge muss, nachdem das Objekt
befestigt ist, transportsicher verstaut werden. Außerdem bergen herkömmliche
Gurte, Schnüre,
Spann- und Zurrgurte bzw. -bänder
ein Sicherheitsrisiko, da sich die Enden der am Fahrzeug befestigten
Gurte, insbesondere bei der Verwendung sehr langer Gurte, lösen und Schaden
verursachen können.
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Herkömmliche
Befestigungssysteme sind insgesamt unpraktisch in der Handhabung
und problematisch hinsichtlich ihrer Verfügbarkeit.
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Ausgehend
davon besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine
Vorrichtung zur Befestigung eines Objekts an einem Fahrzeug bereitzustellen,
mit deren Hilfe unterschiedlich große Objekte praktisch und komfortabel
am Fahrzeug befestigt werden können.
Darüber
hinaus soll die Verfügbarkeit
eines geeigneten Befestigungsmittels für unterschiedlich große zu befestigende
Objekte dauerhaft sicher gestellt werden.
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TECHNISCHE LÖSUNG
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Vorrichtung zur Befestigung eines Objekts für den mobilen
Einsatz, insbesondere zur Befestigung eines Objekts an einem Fahrzeug,
nach Anspruch 1. Vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Befestigung eins Objekts für
den mobilen Einsatz, insbesondere zur Befestigung eins Objekts an
einem Fahrzeug, umfasst wenigstens ein Befestigungsmittel zum Anlegen
an bzw. um das zu befestigende Objekt, wenigstens ein Trägerteil
zum Anbringen am Fahrzeug, und wenigstens eine Vorrichtung zum Aufwickeln
des Befestigungsmittels. Die Vorrichtung zum Aufwickeln des Befestigungsmittels
weist wenigstens eine am Trägerteil
angeordnete Spule zum Aufwickeln und/oder zum Spannen des Befestigungsmittels,
wenigstens eine Betätigungsvorrichtung
zum Drehen der Spule relativ zum Trägerteil, und wenigstens eine
Sperrvorrichtung zum Sperren der Drehung der Spule in wenigstens
einer ersten Drehrichtung relativ zum Trägerteil auf.
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Die
Erfindung stellt ein Zurrsystem mit axialer Betätigung sowie einer Aufwickelvorrichtung
für das
Befestigungsmittel dar. Als Befestigungsmittel wird vorzugsweise
ein Gurt verwendet. Wahlweise können
jedoch auch Spanngurte, Zurrgurte und -bänder, Schnüre, Spannbänder, elastische oder unelastische
Mittel, etc., verwendet werden.
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Als
Spule kann eine beliebige Gurthaspel mit einem Wickelkörper eingesetzt
werden. Der Spulenkörper
kann insbesondere zylindrisch ausgebildet sein. Er kann jedoch auch
jede andere geeignete Geometrie aufweisen, die ein Aufwickelnd es
Befestigungsmittels durch eine Rotation der Spule relativ zum Trägerteil
ermöglicht.
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Die
Gurtaufwicklung kann beispielsweise federbetätigt sein. Dadurch steht der
herausgezogene Gurt stets unter einer gewissen Zugspannung. Wird der
Gurt losgelassen, so rollt er sich mit Hilfe der Federkraft selbst
auf der Spule auf.
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Mit
Hilfe der Erfindung wird sichergestellt, dass ein Befestigungsmittel
in jedem Fall sofort in einer benötigten Länge verfügbar ist. Durch eine Festmontage
der Vorrichtung zum Aufwickeln des Gurts am Fahrzeug, beispielsweise
an einem Zweirad, wird kein Stauraum mit mitgeführten Befestigungsmitteln belegt.
Außerdem
wird der Benutzer davon befreit, stets geeignete Befestigungsmittel
für unterschiedliche
Anwendungsfälle
mitzuführen
und im Bedarfsfall zur Hand zu haben. Die Handhabung der Vorrichtung ist
zudem komfortabel, da keine losen Enden oder Teile von Befestigungsmitteln,
die nicht benötigt
werden, separat befestigt oder verstaut werden müssen.
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Insbesondere
weist die Sperrvorrichtung wenigstens ein Sperrrad auf. Das Sperrrad
weist zum einen entlang der Umfangsfläche angeordnete steile Zacken
auf, die eine Drehung des Sperrrads und der daran gekoppelten Spule
in einer ersten Drehrichtung, insbesondere zum Abwickeln des Befestigungsmittels,
verhindern, wenn ein entsprechendes Sperrelement in Eingriff mit
den Zacken gebracht wird. Zwischen den Zacken weist das Sperrrad
relativ flache Laufflächen
auf, über
die ein Sperrelement gleiten und so eine Drehung des Sperrrads und
der daran gekoppelten Spule in einer zweiten Drehrichtung, insbesondere
zum Aufwickeln und Spannen des Befestigungsmittels, zulassen kann.
Insbesondere ist das Sperrrad mit der Spule drehfest verbunden,
d. h. das Sperrrad rotiert zusammen mit der Spule relativ zum Trägerteil.
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In
einer speziellen Ausführungsform
weist die Sperrvorrichtung wenigstens ein Sperrelement auf, das
am Trägerteil
angeordnet ist. Das Sperrelement kann beispielsweise einen Sperrbolzen
aufweisen, der über
eine Druckfeder so gelagert ist, dass er gegen die Umfangsfläche des
Sperrrads gedrückt wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist die Sperrvorrichtung eine Feststelleinrichtung
für das
Sperrelement, insbesondere einen Verriegelungsmechanismus für das Sperrelement,
auf, mit der das Sperrelement in einer ersten Position derart festgelegt
werden kann, dass die Sperrvorrichtung die Drehung des Sperrrads
freigibt. Das Sperrrad in somit in einer Freilaufstellung drehbar
angeordnet, insbesondere in der ersten und in der zweiten Drehrichtung.
Der Sperrbolzen ist in dieser Stellung in einer vom Sperrrad zurückgezogenen Position
positioniert. Damit kann das Befestigungsmittel durch Herausziehen
von der Spule abgewickelt werden.
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Zusätzlich oder
alternativ dazu kann die Sperrvorrichtung eine Feststelleinrichtung
für das Sperrelement
aufweisen, mit der das Sperrelement in einer zweiten Position derart
festgelegt werden kann, dass die Sperrvorrichtung die Drehung des
Sperrrads in wenigstens einer Drehrichtung des Sperrrads sperrt.
Auf diese Weise kann komfortabel mittels der Drehung der Betätigungsvorrichtung
das Befestigungsmittel abschnittweise auf die Spule aufgespult und
gespannt werden. Durch die Einstellung der Sperrvorrichtung wird
ein Abwickeln aufgrund der Spannung des Befestigungsmittels verhindert.
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Die
Sperrvorrichtung kann mittels der Feststelleinrichtung wahlweise
auf Verrastung zur Verhinderung der Drehung der Spule in wenigstens
einer der Drehrichtungen oder auf Freilauf des Sperrrads (und damit
der Spule) geschaltet werden.
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Die
Vorrichtung weist eine Verriegelung derart auf, dass und wenigstens
in einer zweiten Position einstellbar ist, in der das Sperrelement
mit dem Sperrrad im Kontakt steht.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist die Vorrichtung wenigstens ein elastisches Element
auf, das zur Ausübung
einer Zugkraft auf das Befestigungsmittel angeordnet ist. Während des
Abwickelns des Befestigungsmittels von der Spule wird das elastische
Element gespannt. Das elastische Element bildet eine Rückholfeder
für das abgewickelte
Befestigungsmittel und umfasst beispielsweise eine aufgewickelte
Blattfeder. Das Befestigungsmittel wird somit, sofern sein Ende
freigegeben wird, durch die Federkraft automatisch auf die Spule
aufgewickelt. Dadurch wird vermieden, dass das freie Ende des Befestigungsmittels
lose im Bereich des Fahrzeugs angeordnet ist.
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Vorzugsweise
weist das Trägerteil
wenigstens ein Gehäuse
mit einem Innenraum auf, in dem eine oder mehrere der Komponenten
der Vorrichtung zum Aufwickeln des Befestigungsmittels angeordnet sind.
Das Trägerteil
wird vorzugsweise direkt am Fahrzeug befestigt. Zum Schutz vor äußeren Einflüssen ist
das Trägerteil
als wenigstens teilweise geschlossenes Gehäuse ausgebildet, in dem die
Spule, das Sperrrad und/oder das elastische Element an einer Drehachse
angeordnet sind. Das Betätigungselement,
das ebenfalls mit der Achse verbunden ist, kann beispielsweise deckelförmig ausgebildet
sein und eine Seite des Gehäuses
nach Außen
hin abdecken.
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Insbesondere
umfasst das Betätigungselement
wenigstens einen Drehgriff zum manuellen Drehen der Spule zum Aufwickeln
und/oder Spannen des Befestigungsmittels. Das Betätigungselement
ist mit der Spule und dem Sperrrad zumindest in einer Drehrichtung
drehfest verbunden, d. h. die Spule und das Sperrrad drehen sich
bei der Betätigung
des Betätigungselements
mit diesem zusammen. Selbstverständlich
sind jedoch auch aufwändigere
Konstruktionen denkbar, beispielsweise eine Konstruktion, bei der
sich das Betätigungselement
lediglich in einer ersten Drehrichtung zum Aufwickelnd es Befestigungsmittels
dreht, in einer zweiten Drehrichtung zum Abwickeln des Befestigungsmittels
jedoch gegenüber
der Spule freilaufend angeordnet ist.
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Vorzugsweise
weist die Vorrichtung zum Aufwickeln des Befestigungsmittels wenigstens
eine Drehachse auf, über
die die Spule und/oder das Sperrrad und/oder die Betätigungsvorrichtung und/oder
das elastische Element drehfest miteinander verbunden sind.
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Beim
Aufwickeln des Befestigungsmittels wird die Betätigungsvorrichtung um die Achse
gedreht. Mit der Betätigungsvorrichtung
drehen sich auch die Spule und das Sperrrad, so dass das Befestigungsmittel
aufgewickelt und gespannt wird. Ein Abwickeln des Befestigungselements
von der Spule wird durch das Eingreifen des Sperrelements in die steilen
Zacken des Sperrrads verhindert. Außerdem ist der an das Objekt
angelegte und an diesem gespannte Gurt in seiner endgültigen gewünschten Länge durch
die Sperrvorrichtung in seiner Länge
fixiert.
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Das
elastische Element, beispielsweise eine Blattfeder, wird durch die
Drehung beim Abwickeln des Gurts gespannt, so dass Energie gespeichert
ist, die später
zum Automatischen Spannen und/oder Aufwickeln des Gurts verwendet
werden kann. Das elastische Element wirkt dabei als Rückholfeder. Durch
das gespannte elastische Element wird auch eine Gegenkraft erzeugt,
so dass stets nur die gewünschte
Länge des
Befestigungsmittels abgewickelt ist.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden anhand der Beschreibung
eines speziellen Ausführungsbeispiels
in Verbindung mit den beigefügten
Zeichnungen deutlich. Es zeigen die
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1 ein
an einem Motorrad montiertes erfindungsgemäßes Zurrsystem;
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2 eine
erste Darstellung des erfindungsgemäßen Zurrsystems mit geöffnetem
Gehäuse;
und
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3 eine
zweite Darstellung des erfindungsgemäßen Zurrsystems mit geöffnetem
Gehäuse.
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BESCHREIBUNG EINES SPEZIELLEN
AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
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In
der 1 ist ein an einem Motorrad 1 fest montiertes
erfindungsgemäßes Zurrsystem 2 dargestellt.
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Das
Zurrsystem 2 umfasst ein Gehäuse 3 und wenigstens
einen Gurt 4. Ein Teil der Länge des Gurts 4 ist
im Gehäuse 3 angeordnet.
Der andere Teil des Gurts 4 ist in der erforderlichen Länge zur
Befestigung eines Gepäckstücks 5 am
Motorrad 1 außerhalb
des Gehäuses 3 angeordnet.
Der Gurt 4 kann über
eine schlitzförmige Öffnung 7 in
beliebiger Länge
aus dem Gehäuse 3 herausgezogen
werden.
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An
der Stirnseite des Gehäuses 3 ist
eine Handhabe 6 angeordnet, die ein Griffteil aufweist,
um den Gurt 4 aufzuwickeln bzw. zu Spannen, so dass das
Gepäckstück 5 sicher
am Motorrad 1 befestigt werden kann.
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Die 2 zeigt
das Gehäuse 3 und
das vom Gehäuse 3 abgenommene
Aufwickelsystem 8 zum Aufwickeln/Abwickeln des Gurts 4.
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Das
Aufwickelsystem 8 weist eine Spule 9 zum Aufwickeln
des Gurts 4 auf. Die Spule 9 ist drehfest mit
der Handhabe 6 zum Spannen des Gurts 4 verbunden.
Mittels einer Drehung der Handhabe 6 kann somit der Gurt 4 auf
die Spule 9 aufgewickelt werden.
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Darüber hinaus
umfasst das Aufwickelsystem 8 ein Sperrrad 10 mit
relativ flachen Gleitflächen, unterbrochen
von steilen Zacken.
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Am
Gehäuse 3 ist
ein Sperrelement 11 mit einem Sperrbolzen 11' angeordnet,
der mit dem Sperrrad 10 zusammenwirken kann. In der Darstellung
gemäß der 2 ist
der Sperrbolzen 11' jedoch
verriegelt in einer zurückgezogenen
Position angeordnet, in der er nicht in Kontakt mit dem Sperrrad 10 gerät, wenn
das Aufwickelsystem 8 bestimmungsgemäß im Gehäuse 3 angeordnet wird.
In dieser Stellung des Sperrbolzens 11' kann der Gurt 4 von der
mit dem Sperrrad 10 drehfest gekoppelten Spule 9 durch
Herausziehen des Gurts 4 aus dem Gehäuse 3 abgewickelt
werden.
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Das
Aufwickelsystem 8 weist darüber hinaus eine Rückholfeder 12,
beispielsweise eine aufgewickelte Blattfeder, auf, die sich beim
Abwickeln des Gurts 4 spannt, so dass stets eine gewisse
Zugkraft auf den Gurt 4 wirkt.
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Die
Spule 9, das Sperrrad 10, und die Handhabe 6 sind
an einer Drehachse 13 drehfest zueinander angeordnet. Die
Blattfeder 12 wird ebenfalls durch die Drehung der Spule 9 aufgewickelt
bzw. abgewickelt. Das Aufwickelsystem 8 wird im Betriebszustand
als Ganzes drehbar (um die Achse 13) gegenüber dem
Gehäuse 3 angeordnet.
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Die 3 zeigt
das Gehäuse 3 des
erfindungsgemäßen Zurrsystems 2 bei
abgenommenem Aufwickelsystem 8.
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In
dieser Darstellung ist das Sperrelement 11 entriegelt,
so dass der Sperrbolzen 11' über eine Druckfeder
in einer Verriegelungsstellung für
das Sperrrad 10 gedrückt
wird. In dieser Stellung greift der Verriegelungsbolzen 11', wenn das Aufwickelsystem 8 bestimmungsgemäß im Gehäuse 3 angeordnet
wird, am Sperrrad 10 an und kontaktiert dessen Lauffläche. Durch
den Eingriff des Sperrbolzens 11' in die Zacken des Sperrrads 10 ist
lediglich eine Drehung des Aufwickelsystems 8 um die Achse 13 in
einer ersten Drehrichtung (Aufwickelrichtung) möglich, während die Drehung in einer
zweiten, entgegen gesetzten Drehrichtung (Abwickelrichtung) durch
den Sperrbolzen 11' im
Zusammenwirken mit den Zacken des Sperrrads 10 verhindert
wird.
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Die 3 zeigt
darüber
hinaus ein im Gehäuse 3 vorgesehenes
Lager 14 für
die drehbare Lagerung der Achse 13 des Aufwickelsystems 8 relativ zum
Gehäuse 3 und
zum Sperrbolzen 11 im Betriebszustand des Zurrsystems 2.