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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen antimikrobiell ausgerüsteten
Transportbehälter, insbesondere zur Beförderung
von Lebensmitteln.
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Es
ist bekannt, dass einige Metalle einen antimikrobiellen Effekt ausüben.
Dies trifft vor allem für Silber zu, welches zudem aus
toxikologischen Gesichtspunkten unbedenklich ist. Daher werden antimikrobielle
Zusammensetzungen auf der Basis von Silber in der Medizintechnik
bei der Herstellung beispielsweise von Kathetern, Stands, Prothesen, Wundverbänden
sowie chirurgischen Operationsbestecken verwendet. Beispielhaft
wird diesbezüglich auf die
EP 1 133 327 B1 verwiesen.
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Die
antimikrobielle, insbesondere antibakterielle, Wirkung von Silber
wird vor allem auf die aus Silberatomen durch Oxidation freigesetzten
Silberionen zurückgeführt. Diese weisen eine generell
hohe Bindungsaffinität zu schwefel-, sauerstoff- und stickstoffhaltigen
Gruppen von Enzymen des mikrobiellen Atmungs- und Elektronentransportsystems
auf. Durch die Bindung an die betreffenden Enzyme wird das Atmungs-
bzw. Elektronentransportsystem von Mikroorganismen lahmgelegt, so
dass diese absterben. Der antimikrobielle Effekt von Silberionen
beruht des Weiteren vermutlich auch auf deren Fähigkeit,
für die Unversehrtheit vor allem von bakteriellen Zellwänden
erforderliche Metallionen, beispielsweise Calcium- und Zinkionen,
zu verdrängen. Dadurch werden die bakteriellen Zellwände
geschädigt, so dass es zu einer Lyse der betreffenden Bakterien kommt.
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Außerhalb
der Medizintechnik kommen antimikrobielle Zusammensetzungen bislang
dagegen nur vereinzelt zum Einsatz. Ein zusätzliches Einsatzgebiet
betrifft etwa die Ausrüstung von Kleidungstextilien, insbesondere
Sport- und Outdoor-Textilien, zur Reduzierung von Schweißgeruch.
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Demgegenüber
ist bezüglich einer Verwendung von antimikrobiellen Zusammensetzungen
oder Verbindungen im Lebensmittelbereich bislang wenig bekannt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, ein nach hygienischen
Gesichtspunkten verbessertes Transportbehältnis bereitzustellen,
das sich insbesondere zur Beförderung von Lebensmitteln
eignet.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
einen Transportbehälter, insbesondere zur Beförderung
von Lebensmitteln, insbesondere Warm- und/oder Kaltspeisen, umfassend
einen polymeren Schaumstoff mit einem antimikrobiellen Wirkstoff.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem
erfindungsgemäßen Transportbehälter um
einen Transportbehälter aus einem polymeren Schaumstoff,
der einen antimikrobiellen Wirkstoff aufweist.
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In
einer weiteren Ausführungsform ist der Transportbehälter
ein Isolierbehälter, vorzugsweise ein Wärmeisolierbehälter.
Erfindungsgemäß kann es sich bei dem Transportbehälter
insbesondere um eine Thermobox handeln.
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Der
Transportbehälter kann grundsätzlich in verschiedenen
Formen vorliegen. Quaderförmige Transportbehälter
sind bevorzugt. Der Transportbehälter kann beispielsweise
zusammenfaltbar sein, insbesondere als Falt-Box vorliegen. Der Transportbehälter
weist vorzugsweise Dimensionen auf, die eine Beförderung
bzw. einen Transport von Warm- und/oder Kaltspeisen ermöglichen,
insbesondere von Fleisch, Gemüse, Beilagen, Nudeln, Reis,
Pasta, Salaten, Torten, Konfitüren, Eis und anderen Warm- oder
Kaltspeisen. Der Transportbehälter kann in einer weitergehenden
Ausführungsform Kavitäten in verschiedenen Dimensionen
aufweisen, die eine sichere Aufbewahrung oder Lagerung der Lebensmittel
während des Transports erlauben.
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Als
mögliche Innenmaße für den Transportbehälter
(Länge × Breite × Höhe [cm])
werden beispielhaft genannt:
53,5 × 33,9 × 8,2;
53,5 × 33,9 × 11,7; 53,5 × 33,9 × 16,7;
53,5 × 33,9 × 21,7; 53,5 × 33,9 × 25,7;
54,0 × 33,5 × 11,5; 54,0 × 33,5 × 16,5;
54,0 × 33,5 × 21,5; 54,0 × 33,5 × 25,6;
53,5 × 33,0 × 47,0; 53,5 × 33,0 × 8,0;
53,5 × 33,0 × 12,0; 33,0 × 27,0 × 8,2;
33,0 × 27,0 × 11,7; 33,0 × 27,0 × 16,7;
33,0 × 27,0 × 21,7; 33,0 × 27,0 × 25,0;
33,0 × 27,0 × 35,0; 33,5 × 27,5 × 11,5; 33,5 × 27,5 × 16,5;
33,5 × 27,5 × 21,5; 56,2 × 23,9 × 13,0;
56,2 × 23,9 × 16,0; 56,2 × 23,9 × 21,0;
53,5 × 53,5 × 8,2; 53,5 × 53,5 × 16,7;
53,5 × 53,5 × 22,5; 53,5 × 53,5 × 30,0;
62,5 × 42,5 × 8,0; 62,5 × 42,5 × 12,0;
62,5 × 42,5 × 16,0; 62,5 × 42,5 × 20,0;
62,5 × 42,5 × 26,0; 62,5 × 42,5 × 30,0;
62,0 × 40,5 × 51,0; 62,5 × 42,5 × 30,0;
62,5 × 42,5 × 8,0; 62,5 × 42,5 × 12,0;
62,0 × 42,0 × 111,0; 62,0 × 42,0 × 37,0;
35,0 × 35,0 × 10,0; 35,0 × 35,0 × 17,5;
35,0 × 35,0 × 26,5; 35,0 × 35,0 × 30,5; 35,0 × 35,0 × 34,0;
35,0 × 35,0 × 20,5; 57,0 × 36,5 × 20,0;
32,0 × 24,0 × 9,0; 36,0 × 37,0 × 23,5.
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Als
mögliche Außenmaße (Länge × Breite × Höhe
[cm]) werden beispielhaft genannt:
59,5 × 39,0 × 14,2;
59,5 × 39,0 × 17,7; 59,5 × 39,0 × 22,7;
59,5 × 39,0 × 27,7; 59,5 × 39,0 × 31,7;
67,0 × 40,0 × 17,5; 67,0 × 40,0 × 22,5;
67,0 × 40,0 × 27,5; 67,0 × 40,0 × 31,0;
63,0 × 50,0 × 58,5; 59,5 × 39,0 × 12,5;
59,5 × 39,0 × 16,5; 39,0 × 33,0 × 14,2;
39,0 × 33,0 × 17,7; 39,0 × 33,0 × 22,7;
39,0 × 33,0 × 27,7; 39,0 × 33,0 × 31,0;
39,0 × 33,0 × 41,0; 47,0 × 35,0 × 17,5;
47,0 × 35,0 × 22,5; 47,0 × 35,0 × 27,5;
63,0 × 30,0 × 20,0; 63,0 × 30,0 × 23,0;
63,0 × 30,0 × 28,0; 59,5 × 59,5 × 14,2;
59,5 × 59,5 × 22,7; 59,5 × 59,5 × 28,5;
59,5 × 59,5 × 36,0; 68,5 × 48,5 × 14,0;
68,5 × 48,5 × 18,0; 68,5 × 48,5 × 22,0;
68,5 × 48,5 × 26,0; 68,5 × 48,5 × 32,0;
68,5 × 48,5 × 36,0; 70,0 × 58,0 × 62,0;
70,0 × 58,0 × 62,0; 71,0 × 49,0 × 34,0;
68,5 × 48,5 × 12,5; 68,5 × 48,5 × 16,5;
69,0 × 49,0 × 140,0; 69,0 × 49,0 × 37,0;
41,0 × 41,0 × 16,5; 41,0 × 41,0 × 24,0;
41,0 × 41,0 × 33,0; 41,0 × 41,0 × 37,0;
41,0 × 41,0 × 40,0; 41,0 × 41,0 × 25,5;
59,5 × 39,5 × 26,0; 36,0 × 35,0 × 13,5;
46,0 × 42,0 × 28,5.
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Der
polymere Schaumstoff ist in einer weiteren Ausführungsform
aus einem thermoplastischen, insbesondere wärmeisolierenden,
Kunststoff gebildet. Erfindungsgemäß ist es insbesondere
vorgesehen, dass der polymere Schaumstoff aus einem Polyolefin,
vorzugsweise aus Polypropylen, gebildet ist.
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Besonders
bevorzugt ist der polymere Schaumstoff expandiertes Polypropylen
(EPP). Die Verwendung von expandiertem Polypropylen als polymerer
Schaumstoff ist besonders vorteilhaft, da EPP ein lebensmittelechtes
Kunststoffprodukt darstellt. Expandiertes Polypropylen zeichnet
sich weiterhin durch vorteilhafte physikalische und mechanische
Eigenschaften, wie beispielsweise eine ausgezeichnete Formstabilität, Stoßfestigkeit,
Temperaturbeständigkeit sowie eine geringe Wärmeleitfähigkeit, aus.
Des weiteren handelt es sich im Falle von EPP um einen umweltfreundlich
herstellbaren Kunststoff, der gewöhnlich ohne Verwendung
von halogenierten Kohlenwasserstoffen, Blei, Cadmium, Quecksilber oder
chromhaltigen Verbindungen hergestellt wird. Weiterhin ist expandiertes
Polypropylen mit besonderem Vorteil recyclingfähig. Beispielsweise
können EPP-Schaumstoffabfälle in bestimmten Mengen
wieder einem Formteilherstellungsprozess zugeführt werden.
Gewöhnlich bestehen EPP-Produkte aus lediglich einem Material,
so dass ihre Entsorgung wesentlich einfacher als bei anderen Kunststoffprodukten
ist. Grundsätzlich lässt sich EPP durch geeignete Schmelzprozesse
wieder in das Ausgangsmaterial Polypropylen zurückführen.
Dort wo ein Werkstoffrecycling unwirtschaftlich oder nicht durchführbar
ist, können EPP-Abfälle durch Rohstoffrecycling
wieder in den Stoffkreislauf eingeführt werden. Ein besonderer
Vorteil von expandiertem Polypropylen liegt darin, dass es keinen
geeigneten Nährboden für Mikroorganismen, insbesondere
Bakterien und Schimmelpilzen darstellt.
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In
einer weitergehenden Ausführungsform liegt der antimikrobielle
Wirkstoff in dem polymeren Schaumstoff dispergiert vor. Der antimikrobielle
Wirkstoff kann insbesondere auf der Oberfläche des polymeren
Schaumstoffs dispergiert vorliegen. Erfindungsgemäß ist
es insbesondere vorgesehen, dass der Wirkstoff gleichmäßig
verteilt, insbesondere gleichmäßig dispergiert,
im Schaumstoff vorliegt.
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Der
polymere Schaumstoff besitzt üblicherweise eine poröse
Struktur. Bevorzugt befindet sich der antimikrobielle Wirkstoff
in Poren und/oder Verbindungskanälen zwischen Poren des
Schaumstoffs.
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Weiterhin
kann es erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass
der antimikrobielle Wirkstoff schichtförmig vorliegt, insbesondere
in Form von mindestens einer Schicht auf der Oberfläche
des Transportbehälters.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform ist der Transportbehälter
zumindest zum Teil, vorzugsweise vollständig, mit dem antimikrobiellen
Wirkstoff beschichtet. Erfindungsgemäß ist es
insbesondere vorgesehen, dass der Transportbehälter eine
zumindest teilweise, vorzugsweise vollständig, mit dem
antimikrobiellen Wirkstoff beschichtete Oberfläche aufweist.
Bei der Oberfläche des Transportbehälters handelt
es sich vorzugsweise um seine Innenoberfläche. Erfindungsgemäß ist
es weiterhin bevorzugt, dass nur die Innenoberflächen des
Transportbehälters mit dem Wirkstoff beschichtet sind.
Dies ist besonders vorteilhaft, da hierdurch das zu befördernde Gut,
insbesondere Lebensmittel, unmittelbar von einer antimikrobiellen
Umgebung eingeschlossen werden kann. Die Beschichtung des Transportbehälters wirkt
vorteilhafterweise als Barriere für Mikroorganismen und
verhindert dadurch eine mikrobielle Kolonisierung des Transportbehälters,
insbesondere in seinem Inneren.
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Der
antimikrobielle Wirkstoff ist vorzugsweise ein anorganischer Wirkstoff.
Beispielsweise kann es sich bei dem Wirkstoff um ein Metall oder
eine Metalllegierung handeln. Als geeignete Metalle bzw. Metalllegierungen
kommen insbesondere Kupfer, Silber, Gold, Zink und/oder deren Legierungen
in Betracht. Silber ist in dieser Ausführungsform bevorzugt.
In einer weitergehenden Ausführungsform können
die Metalle, insbesondere Silber, als nanoförmige Partikel
vorliegen.
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Weiterhin
kann der antimikrobielle Wirkstoff ein Metallsalz, insbesondere
ein in wässrigen Medien schwer lösliches Metallsalz,
sein. Bevorzugt handelt es sich bei dem Metallsalz um ein Silbersalz,
insbesondere um Silberacetat, Silbercarbonat, Silbernitrat, Silberiodid,
Silberiodat, Silberpalmitat und/oder Silberlaurat.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem
antimikrobiellen Wirkstoff um antimikrobielle Keramikteilchen, insbesondere um
antimikrobielle Ionenaustausch-Keramikteilchen. Derartige Keramikteilchen
umfassen Zeolithe, Hydroxyapatit, Zirkoniumphosphate und andere
Ionenaustausch-Keramiken.
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Besonders
bevorzugt ist der antimikrobielle Wirkstoff ein Zeolith. Zeolithe
sind gewöhnlich kristalline Alumosilikate, insbesondere
Alkali- und/oder Erdalkali-Alumosilikate, der allgemeinen Formel M2/zO·Al2O3·xSiO2·yH2O. In dieser Formel ist M normalerweise
ein ein- oder mehrwertiges Metall, H, NH4 usw.,
z die Wertigkeit, x = 1,8 bis ca. 12 und y = 0 bis ca. 8. Zeolithe
besitzen gewöhnlich eine dreidimensionale Gerüststruktur.
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Erfindungsgemäß kann
es sich bei dem antimikrobiellen Wirkstoff um natürliche
und/oder synthetische antimikrobielle Zeolithe handeln. Derartige
Zeolithe umfassen beispielsweise Sodalith, Mordenit, Analcit, Clinoptilolith,
Chabazit und Erionit.
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Bevorzugt
weist der antimikrobielle Zeolith eine mittlere Porengröße
von etwa 4 Angström auf. Die durchschnittliche Teilchengröße
beträgt etwa 1 bis 3 μm, bevorzugt 2 bis 3 μm.
Die spezifische Oberfläche der Zeolithteilchen beträgt
in einer bevorzugten Ausführungsform mindestens 150 m2/g, wobei die spezifische Oberfläche
bis zu 600 m2/g betragen kann (wasserfreier
Zeolith als Standard). Des weiteren kann der antimikrobielle Zeolith
eine Temperaturstabilität größer 800°C
aufweisen. Das SiO2/Al2O3-Molverhältnis in der Zeolithzusammensetzung
kann weniger als 14, insbesondere weniger als 11, betragen.
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Gewöhnlich
handelt es sich bei dem antimikrobiellen Zeolith um einen Zeolith,
der antimikrobiell wirksame Metallionen aufweist. Bei den Metallionen kann
es sich insbesondere um Kupfer-, Silber-, Gold- und/oder Zinkionen
handeln. Bevorzugt weist der antimikrobielle Zeolith Silberionen
auf.
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Die
antimikrobiell wirksamen Metallionen können in einer möglichen
Ausführungsform auf die Zeolithoberfläche aufgebracht
sein. Insbesondere können an der Oberfläche des
Zeoliths vorhandene Poren mit den Metallionen bzw. deren Salze versehen,
insbesondere beschichtet, sein. Die Zeolithoberfläche kann
insbesondere in einer weiteren möglichen Ausführungsform
von einer metallionenhaltigen Schicht überzogen sein. In
dieser Ausführungsform können vor allem oberflächliche
Poren des Zeoliths vollständig durch diese Überzugsschicht
bedeckt sein. Erfindungsgemäß kann es weiterhin
vorgesehen sein, dass sich die metallionenhaltige Schicht an Größe
und Form der Zeolithporen anpasst, so dass die poröse Zeolithstruktur
erhalten bleibt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform ist der antimikrobielle
Wirkstoff ein Zeolith mit ionenausgetauschten antimikrobiellen Metallionen.
Bei dieser Ausführungsform sind die antimikrobiellen Metallionen
durch eine Ionenaustauschreaktion in den Zeolith eingebracht. Durch
eine derartige Ionenaustauschreaktion können ursprünglich
im Zeolith vorhandene Kationen, beispielsweise Natrium-, Kalium-, Calcium-
und/oder Magnesiumionen, zumindest zum Teil gegen antimikrobielle
Metallionen ausgetauscht werden. Erfindungsgemäß kann
der Anteil an antimikrobiellen Metallionen im Zeolith 0,1 bis 70
Gew-%, insbesondere 0,1 bis 50 Gew-%, insbesondere 0,1 bis 30 Gew-%,
vorzugsweise 0,1 bis 20 Gew-%, betragen.
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Der
antimikrobielle Zeolith weist vorteilhafterweise einen niedrigen
Ionenaustauschgrad auf. Der Ionenaustauschgrad kann erfindungsgemäß geringer
als die Ionenaustausch-Sättigungskapazität des
Zeoliths sein. In einer möglichen Ausführungsform
weist ein erfindungsgemäß verwendeter Zeolith antimikrobielle
Metallionen in einer Menge zwischen 20 und 90%, insbesondere 30
bis 70%, vorzugsweise 40 bis 60%, der theoretischen Ionenaustauschkapazität
des Zeoliths auf.
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Die
antimikrobielle Wirkung des erfindungsgemäß verwendeten
Wirkstoffs richtet sich mit besonderem Vorteil gegen eine Vielzahl
von Mikroorganismen, insbesondere Bakterien, Hefen und Pilze. Die
antimikrobielle Wirkung beruht vor allem auf einer konzentrationsabhängigen
Wachstumshemmung der Mikroorganismen. Bei den in ihrem Wachstum hemmbaren
Bakterien handelt es sich beispielsweise um Bacillus cereus, Bacillus
thuringiensis, Chaetomium globosum, Enterobacter aerogenes, Escherichia coli,
Klebsiella pneumoniae, Legionella pneumophila, Listeria monocytogenes,
Mycobacterium tuberculosis, Porphyromonas gingivalis, Proteus mirabilis, Proteus
vulgaris, Pseudomonas aeruginosa, Salmonella gallinarum, Salomonella
typhimurium, Staphylococcus aureus, Staphylococcus epidermidis,
Staphylococcus agalactiae, Staphylococcus faecalis, Staphylococcus
mutans, Vibrio parahemolyticus. Bei den hemmbaren Hefen und Pilzen
handelt es sich vor allem um Aspergillus niger, Aureobasidium pullulans, Candida
albicans, Gliocladium virens, Penicillium funiculosum, Saccharomyces
cerevisiae, Stachybotrys, Trycophyton mentagrophytes.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung des Transportbehälters,
wobei der polymere Schaumstoff mit dem antimikrobiellen Wirkstoff
ausgerüstet wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform wird zur Ausrüstung
des polymeren Schaumstoffs ein nicht antimikrobiell ausgerüsteter
Transportbehälter mit dem antimikrobiellen Wirkstoff zumindest
zum Teil, vorzugsweise vollständig, beschichtet. Bevorzugt
wird die Oberfläche, insbesondere die Innenoberfläche,
des Transportbehälters mit dem antimikrobiellen Wirkstoff
beschichtet. Als Beschichtungstechniken kommen grundsätzlich
alle dem Fachmann geläufigen Verfahren in Betracht. Beispielsweise
kann die Beschichtung des Transportbehälters durch ein Tauchbadverfahren,
ein Sprüh- oder Streichverfahren vorgenommen werden. In dieser
Ausführungsform wird der antimikrobielle Wirkstoff zweckmäßigerweise
in Form einer flüssigen Dispersion, insbesondere Suspension
oder Lösung, bereitgestellt.
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In
einer weiteren Ausführungsform wird die Ausrüstung
des polymeren Schaumstoffs während seiner Herstellung vorgenommen.
Erfindungsgemäß ist es insbesondere vorgesehen,
dass bereits das dem Schaumstoff zugrunde liegende Polymer, das sogenannte
Schaumstoffmaterial, mit dem antimikrobiellen Wirkstoff versetzt
wird.
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Bevorzugt
umfasst das Herstellungsverfahren für den Transportbehälter
die Schritte:
- – Herstellen einer Mischung
aus dem antimikrobiellen Wirkstoff und einem geschmolzenen polymeren
Schaumstoffmaterial,
- – Extrudieren der hergestellten Mischung unter Bildung
von antimikrobiellen Schaumstoffsträngen,
- – Zerkleinern der Schaumstoffstränge unter
Bildung von antimikrobiellen Schaumstoffpartikeln,
- – Verarbeiten der Schaumstoffpartikel unter Bildung
des Transportbehälters.
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In
einer weitergehenden bevorzugten Ausführungsform wird das
Extrudieren als sogenannte Schaumextrusion vorgenommen. Hierbei
wird das geschmolzene Schaumstoffmaterial (polymeres Ausgangsmaterial
zur Herstellung des Schaumstoffs) zusammen mit dem antimikrobiellen
Wirkstoff in einem Extruder unter hohen Drücken mit einem
geeigneten Treibgas, beispielsweise Pentan oder Kohlendioxid, versetzt.
Beim Austreten aus einer Lochdüse expandiert das Schaumstoffmaterial
auf das 20- bis 50-fache. Die entstehenden antimikrobiellen Schaumstränge
können beispielsweise durch rotierende Messer in einem
Wasserringgranulator oder Unterwassergranulator zu antimikrobiellen
Schaum stoffpartikeln granuliert werden. Die Schaumstoffpartikel können
einen Durchmesser von 2 bis 8 mm aufweisen. Die Schaumstoffpartikel
werden gewöhnlich vom Wasser abgeschieden, getrocknet und
in geeigneten Vorratsbehältern, beispielsweise Silos, konditioniert.
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In
einer weiteren Ausführungsform wird die Verarbeitung der
antimikrobiellen Schaumstoffpartikel zu dem Transportbehälter
durch einen sogenannten Formteilprozess vorgenommen. Hierbei werden die
zu verarbeitenden Schaumstoffpartikel in eine formgebende Umgebung,
sogenannte Formteilwerkzeuge, überführt und durch
Einwirken von Wasserdampf zu einem Formteil verschweißt.
Geeignete Werkzeuge werden gewöhnlich aus gefrästen
Aluminiumplatten oder gegossenem Aluminium gefertigt. Die Werkzeuge
werden meistens nachträglich mit Bohrungen versehen, um
Dampfdüsen einzubringen. Die antimikrobiellen Schaumstoffpartikel
können pneumatisch über geeignete Füllvorrichtungen,
beispielsweise Füllinjektoren, in das formgebende Werkzeug
eingebracht werden. Dieses befindet sich in einer Dampfkammer. Die
Befüllung des Formteilwerkzeugs kann grundsätzlich
durch zwei Verfahren vorgenommen werden. Bei dem sogenannten Druckfüllverfahren
wird das Werkzeug unter einem Gegendruck befüllt. Beim
sogenannten Crack-Verfahren erfolgt die Befüllung des Werkzeugs
bei einem niedrigen Druckniveau. Nach Beendigung des Füllvorgangs
wird das Formteilwerkzeug mit den darin enthaltenen antimikrobiellen
Schaumstoffpartikeln verschlossen. Zur Formteilherstellung wird
Wasserdampf als Energieträger verwendet. Durch Beaufschlagung
des Formteilwerkzeugs mit Wasserdampf wird eine Erhöhung
des Partikelinnendrucks in dem Werkzeug erreicht. Weiterhin werden
die im Werkzeug befindlichen Schaumstoffpartikel auf diese Weise
erhitzt, angeschmolzen und zu einem antimikrobiellen Formteil verschweißt.
Nach Herstellung des Formteils wird das Formteilwerkzeug mit Kühlwasser beaufschlagt.
Durch diesen Kühlvorgang wird der Formteilinnendruck gewöhnlich
so weit abgebaut, dass ein Aufplatzen der Formteiloberfläche
verhindert wird. Die Kühlzeit ist im Wesentlichen von der Formteildichte
und insbesondere der Dicke des Formteils abhängig. Das
Entformen des Formteils wird gewöhnlich durch einen mechanischen
Auswerfer und/oder mit Druckluft vorgenommen. In der Regel werden
die antimikrobiellen Formteile nach dem Entformen noch getempert.
Dies dient vor allem der Beseitigung von Zwickelwasser sowie der
Dimensionsstabilisierung des Formteils. Die Temperung wird vorzugsweise
bei ca. 80°C durchgeführt. Weiterhin wird die
Temperung gewöhnlich mindestens 6 h durchgeführt.
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Die
Erfindung betrifft schließlich die Verwendung des Transportbehälters
zur Beförderung von Lebensmitteln, insbesondere zur Beförderung
von Warm- und/oder Kaltspeisen. Die Lebensmittelbeförderung
betrifft vor allem die Auslieferung von Lebensmitteln an Kunden.
Der Transportbehälter eignet sich vor allem für
einen Einsatz im Bereich von Großküchen, Catering,
Betriebs- und/oder Sozialverpflegung.
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Durch
die Erfindung wird ein antimikrobiell ausgerüsteter Transportbehälter
für Lebensmittel, insbesondere Warm- und/oder Kaltspeisen,
bereitgestellt, bei dem das Behältermaterial einen antimikrobiellen
Wirkstoff aufweist. Bei dem Behältermaterial handelt es
sich erfindungsgemäß um einen polymeren Schaumstoff.
Dieser stellt aufgrund seiner Materialbeschaffenheit vorzugsweise
kein geeigneten Nährboden für Mikroorganismen
dar, so das deswegen bereits eine mikrobielle Kolonisierung oder
Besiedelung des Transportbehälters erschwert wird. Zur Verbesserung
der antimikrobiellen Eigenschaften weist der polymere Schaumstoff
erfindungsgemäß einen antimikrobiellen Wirkstoff
auf. Dadurch werden mit besonderem Vorteil die antimikrobiellen
Eigenschaften des Transportbehälters insgesamt verbessert.
Insbesondere kann dadurch die Hygiene im Transportbehälter
erhöht werden. Des weiteren kann durch die antimikrobielle
Ausrüstung des Transportbehälters auch eine Geruchsbildung
im Behälter weitgehend vermieden werden.
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Weitere
Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Figurenbeschreibung in Kombination mit den Merkmalen der Unteransprüche.
Dabei können die Merkmale jeweils für sich alleine
oder in Kombination miteinander verwirklicht sein. Die Figur wird
durch ausdrückliche Bezugnahme zum Inhalt dieser Beschreibung
gemacht.
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Die
Figur zeigt schematisch eine für die Beförderung,
insbesondere Auslieferung, von Warm- oder Kaltspeisen geeignete
Thermobox 10 aus expandiertem Polypropylen. Bei dem expandiertem
Polypropylen handelt es sich gewöhnlich um einen geschäumten
Kunststoff, der gewöhnlich eine poröse Struktur
aufweist. Die poröse Schaumstoffstruktur des Transportbehälters
ist mit einem antimikrobiellen Zeolith, beispielsweise mit einem
unter der Produktbezeichnung AW-10N kommerziell erhältlichen
Zeolith, ausgerüstet. Hierbei handelt es sich um Zeolithteilchen
vom Typ A mit einem Durchmesser von ca. 2,5 μm, welche
einen Anteil von ca. 0,6 Gew-% ionenausgetauschtem Silber aufweisen.
Die Schaumstoffstruktur kann beispielsweise nur an den Innenoberflächen 11 des
Transportbehälters 10 antimikrobiell ausgerüstet
sein. Im Transportbehälter 10 befindet sich ein
Porzellantablett 12, das drei Kavitäten 14; 16; 18 aufweist.
Diese können mit Warm- und/oder Kaltspeisen befällt
sein. In diese können beispielsweise entsprechend geformte
Porzellanschalen oder Teller mit Warm- und/oder Kaltspeisen gestellt
werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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