DE102007043310A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Betreiben einer Spulstelle einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben einer Spulstelle einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine, die zum Traversieren eines auf eine Textilspule auflaufenden Fadens einen einzelmotorisch angetriebenen, mit einem Energiespeicher ausgestatteten Fingerfadenführer aufweist und mit einer Saugdüse ausgestattet ist, die zum Aufnehmen eines Fadenendes in den Bereich der Oberfläche der Textilspule schwenkbar ist. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Fingerfadenführer (13), bevor die Saugdüse (17) ihre Fadenendaufnahmestellung (I) einnimmt, in einer Endlage (E) so positioniert ist, dass eine Kollision mit der Saugdüse (17) zuverlässig vermieden wird.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Positionieren eines Fingerfadenführers gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
- Es ist bekannt, daß zur Herstellung von Textilspulen wenigstens zwei Voraussetzungen erfüllt sein müssen.
- Zum einen muß die Textilspule in Rotation versetzt und zum anderen muß der auf die rotierende Textilspule auflaufende Faden längs der Spulenachse traversiert werden.
- Wenn der Faden dabei sehr langsam traversiert wird, entsteht eine Textilspule mit weitestgehend parallelen Wicklungen.
- Soll eine solche Textilspule ein größeres Volumen und im wesentlichen rechtwinklig zur Spulenachse angeordnete flache Stirnseiten besitzen, sind beidseits der Wicklungen Begrenzungsscheiben erforderlich.
- Diese Begrenzungsscheiben können vermieden werden, wenn der Faden so schnell traversiert wird, dass sich eine Kreuzbewicklung ergibt.
- Da moderne Textilmaschinen bei der Herstellung von Kreuzspulen bekanntlich mit relativ hohen Wicklungsgeschwindigkeiten arbeiten, ist auch bei der Traversierung des auflaufenden Fadens eine sehr hohe Traversierrate erforderlich.
- Im Zusammenhang mit der Traversierung von Fäden bei der Herstellung von sogenannten Kreuzspulen sind Changiereinrichtungen in den unterschiedlichsten Ausführungsformen bekannt.
- Neben sogenannten Riemchenfadenführern sind beispielsweise bevorzugt als Nuttrommeln ausgebildete Fadenführungstrommeln oder auch Fingerfadenführer im Einsatz.
- Derartige Fingerfadenführer werden dabei in der Regel jeweils über einen separaten elektromechanischen Antrieb beaufschlagt. Außerdem sind solche Fingerfadenführer in der Regel mit Energiespeichern ausgestattet, deren potentielle Energie zu den Umkehrpunkten des Fingerfadenführers hin stetig zunimmt.
- Die
DE 199 60 024 A1 beschreibt einen solchen Fingerfadenführer, der durch einen elektromechanischen Antrieb beaufschlagt wird und gleichzeitig mit wenigstens einer am Antriebsgehäuse festgelegten Drehfeder, vorzugsweise einer Spiralfeder, verbunden ist. - Da die potentielle Energie einer solchen Spiralfeder zu den Totpunkten des Traversierbereiches hin stetig zunimmt, bildet ein angetriebener Fingerfadenführer, an den eine solche Spiralfeder angeschlossen ist, ein im wesentlichen harmonisch oszillierendes mechanisches System.
- Des Weiteren sind beispielsweise durch die
DE 103 32 399 A1 auch Fingerfadenführer mit einem magnetischen Energiespeicher bekannt. - Der Energiespeicher weist zwei stationär angeordnete Permanentmagnete und einen mit dem Fingerfadenführer traversierbaren Permanentmagneten auf, wobei die Permanentmagnete so angeordnet sind, dass sich jeweils gleichsinnig gerichtete Pole gegenüberstehen.
- Die stationär angeordneten Permanentmagnete sind außerdem jeweils links bzw. rechts des Schwenkbereiches des Fingerfadenführers so nahe zu einer die Schwenkachse des Fingerfadenführers darstellenden Motorwelle des elektromechanischen Antriebes positioniert sind, dass die Magnetkräfte der Permanentmagnete bei ausgeschaltetem Antrieb eine Rückstellung des Fingerfadenführers in den Bereich einer neutralen Mittellage initiieren.
- Der Einsatz, insbesondere eines magnetischen Energiespeichers, hat unter anderem den Vorteil, dass eine solche Einrichtung keiner mechanischen Abnutzung unterliegt und daher eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer besitzt. Außerdem ist ein solcher magnetischer Energiespeicher relativ kostengünstig herstellbar und arbeitet unter allen Betriebsbedingungen äußerst zuverlässig.
- Nachteilig bei einer solchen Einrichtung ist allerdings, dass, wenn keine besonderen Maßnahmen ergriffen werden, bei solchen Einrichtungen stets die Gefahr besteht, dass es zu einer Kollision zwischen der spulstelleneigenen Saugdüse und dem Fingerfadenführer kommt, wenn die Saugdüse zur Aufnahme eines auf die Textilspule aufgelaufenen Fadenendes in ihre so genannte Fadenaufnahmestellung geschwenkt wird.
- Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zu schaffen, die sicherstellt, dass der Fingerfadenführer nicht mit der in einer Fadenaufnahmestellung positionierten Saugdüse kollidieren kann.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren bzw. eine Vorrichtung gelöst, die die im Kennzeichen des Anspruches 1 bzw. die im Anspruch 5 beschriebenen Merkmale aufweist.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Das erfindungsgemäße Verfahren, bei dem der Fingerfadenführer, bevor die Saugdüse ihre Fadenendaufnahmestellung einschwenkt, so in einer Endlage positioniert wird, dass eine Kollision mit der Saugdüse zuverlässig vermieden wird, hat einerseits den Vorteil, dass Beschädigungen des relativ empfindlichen Fingerfadenführers sicher vermieden werden können und anderseits der Spulbereich der Spulstelle für das Bedienpersonal oder ein selbsttätig arbeitendes Serviceaggregat gut zugänglich bleibt.
- In bevorzugter Ausführungsform ist dabei, wie im Anspruch 2 beschrieben, vorgesehen, dass der Fingerfadenführer in der Endlage arretiert wird. Auf diese Weise kann jederzeit sichergestellt werden, dass der Fingerfadenführer auch bei einem eventuellen Stromausfall, bei dem auch der Fadenführerantrieb stromlos wäre, nicht unter der Wirkung seines Energiespeichers in die Mitte seines Traversierbereichs verlagert wird und dort mit der Saugdüse kollidiert, was zu Beschädigungen am Fingerfadenführer führen könnte.
- Die Arretierung des Fingerfadenführers in der Endlage erfolgt entweder, wie im Anspruch 3 dargelegt, formschlüssig, oder, wie im Anspruch 4 beschrieben, kraftschlüssig.
- Die im Anspruch 5 beschriebene, mechanische Arretierungseinrichtung ist dabei durch die nach oben schwenkende Saugdüse aktivierbar.
- Wie im Anspruch 6 dargelegt, besteht die Arretierungseinrichtung in vorteilhafter Ausführungsform aus einer am Motorgehäuse des Fadenführerantriebes angeordneten, schwenkbar gelagerten Fangeinrichtung und einer am Fingerfadenführer angeordneten Fangkerbe.
- Da die Fangeinrichtung außer einem Fangblech, das in die Fangkerbe am Fingerfadenführer einrasten kann, einen Betätigungsarm aufweist, mit dem die Saugdüse beim Einschwenken in ihre Fadenaufnahmestellung korrespondiert, ist auf einfache und zuverlässige Weise sichergestellt, dass der Fingerfadenführer beim Einschwenken der Saugdüse in ihrer Fadenendaufnahmestellung stets so positioniert ist, dass eine Kollision dieser beiden Bauelemente vermieden wird.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
- Es zeigt:
-
1 in Seitenansicht eine Spulstelle einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine mit einem Fingerfadenführer, der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren betrieben wird sowie schematisch eine Vorrichtung zum Arretieren des Fingerfadenführers in einer Endlage, -
2 eine perspektivische Ansicht auf einen elektromagnetischen Antrieb eines Fingerfadenführers mit der erfindungsgemäßen, durch die Saugdüse aktivierbaren Vorrichtung, zum Arretieren des Fingerfadenführers in einer Endlage. - In
1 ist in Seitenansicht schematisch die Arbeitsstelle2 einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine dargestellt. Es handelt sich im vorliegenden Fall um einen sogenannten Kreuzspulautomaten1 . Auf den Arbeitsstellen2 derartiger Kreuzspulautomaten1 werden, wie bekannt und daher nicht näher erläutert, die auf einer Ringspinnmaschine produzierten Spinnkopse3 zu großvolumigen Kreuzspulen5 umgespult. - Die Kreuzspulen
5 werden nach ihrer Fertigstellung mittels eines (nicht dargestellten) selbsttätig arbeitenden Serviceaggregates, vorzugsweise eines Kreuzspulenwechslers, auf eine maschinenlange Kreuzspulentransporteinrichtung7 übergeben und zu einer maschinenendseitig angeordneten Spulenverladestation oder dergleichen transportiert. - Solche Kreuzspulautomaten
1 weisen in der Regel außerdem eine Logistikeinrichtung in Form eines Spulen- und Hülsentransportsystems6 auf. In diesem Spulen- und Hülsentransportsystem6 laufen, auf Transporttellern11 , die Spinnkopse3 beziehungsweise Leerhülsen um. Von dem Hülsentransportsystem6 sind in1 lediglich die Kopszuführstrecke24 , die reversierend antreibbare Speicherstrecke25 , eine der zu den Spulstellen2 führenden Quertransportstrecken26 sowie die Hülsenrückführstrecke27 dargestellt. - Die einzelnen Spulstellen verfügen des weiteren, wie bekannt und daher nur angedeutet, über verschiedene Einrichtungen, die einen ordnungsgemäßen Betrieb dieser Arbeitsstellen
2 gewährleisten. Eine dieser Einrichtungen ist beispielsweise die Spulvorrichtung4 . Wie üblich, besitzt die Spulvorrichtung4 einen Spulenrahmen8 , der um eine Schwenkachse12 beweglich gelagert ist und der, zum Beispiel zur Fertigung von konischen Kreuzspulen, um eine weitere, orthogonal zur Schwenkachse12 angeordnete Achse verschwenkbar sein kann. - In dem in
1 dargestellten Ausführungsbeispiel liegt die Kreuzspule5 während des Spulbetriebes mit ihrer Oberfläche auf einer durch einen Elektromotor33 angetriebenen Stütz- und Andrückwalze9 auf, die die im Spulenrahmen frei rotierbar gelagerte Kreuzspule5 über Reibschluss mitnimmt. - Der Elektromotor
33 ist über eine Steuerleitung mit einem Arbeitsstellenrechner28 verbunden, der seinerseits über eine Busverbindung29 an eine Zentralsteuereinheit30 angeschlossen ist. - Zur Changierung des Fadens
16 während des Spulprozesses ist eine Fadenchangiereinrichtung10 vorgesehen. - Eine solche in der
2 etwas näher dargestellte, mit einem Energiespeicher ausgestattete Fadenchangiereinrichtung10 ist beispielsweise in derDE 103 32 399 A1 relativ ausführlich beschrieben. - Die Fadenchangiereinrichtung
10 besteht im wesentlichen aus einem Fingerfadenführer13 , der, durch einen elektromechanischen Antrieb14 beaufschlagt, den Faden16 zwischen den Stirnseiten der Kreuzspule5 traversiert. - Der in
1 nur angedeutete, mit einem magnetischen Energiespeicher ausgestattete elektromechanische Antrieb14 für den Fingerfadenführer13 ist in2 perspektivisch in einem größeren Maßstab dargestellt. - Wie ersichtlich, weist der Antrieb
14 , der über eine Steuerleitung15 ebenfalls mit dem Arbeitsstellenrechner28 verbunden ist, ein Motorgehäuse22 mit Kühlrippen23 auf. - An der vorderen Motorabdeckung ist über eine Schwenkachse
32 eine Arretierungseinrichtung18 begrenzt beweglich gelagert, die den Fingerfadenführer13 bei Bedarf in einer Endlage E festlegt. - Die Arretierungseinrichtung
18 besteht im Wesentlichen aus einer schwenkbar gelagerten Fangeinrichtung19 und einer am Fingerfadenführer13 angeordneten Fangkerbe20 , wobei die Fangeinrichtung19 ihrerseits über ein Fangblech21 und einen Betätigungsarm32 verfügt. - An den Betätigungsarm
32 legt sich die Saugdüse17 an, wenn sie in ihre Fadenaufnahmestellung I einschwenkt und dreht dabei das Fangblech21 so in Richtung des Fingerfadenführers13 , dass das Fangblech21 in die Fangkerbe20 einrastet, wenn der Fingerfadenführer13 in seine Endlage E traversiert wird. Das eingerastete Fangblech21 fixiert über die Fangkerbe20 dann den Fingerfadenführer13 sicher in dieser Endlage E. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19960024 A1 [0011]
- - DE 10332399 A1 [0013, 0038]
Claims (7)
- Verfahren zum Betreiben einer Spulstelle einer Kreuzspulen herstellenden Textilmaschine, die zum Traversieren eines auf eine Textilspule auflaufenden Fadens einen einzelmotorisch angetriebenen, mit einem Energiespeicher ausgestatteten Fingerfadenführer aufweist und mit einer Saugdüse ausgestattet ist, die zum Aufnehmen eines Fadenendes in den Bereich der Oberfläche der Textilspule schwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Fingerfadenführer (
13 ), bevor die Saugdüse (17 ) ihre Fadenendaufnahmestellung (I) einnimmt, in einer Endlage (E) so positioniert wird, dass eine Kollision mit der Saugdüse (17 ) zuverlässig vermieden wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Fingerfadenführer (
13 ) in der Endlage (E) arretiert wird. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Fingerfadenführer (
13 ) in der Endlage (E) formschlüssig arretiert wird. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Fingerfadenführer (
13 ) in der Endlage (E) kraftschlüssig arretiert wird. - Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Arretierungseinrichtung (
18 ) zum Festlegen des Fingerfadenführers (13 ) in der Endlage (E) vorgesehen ist, die durch die in Richtung (R) nach oben schwenkte Saugdüse (17 ) aktivierbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierungseinrichtung (
18 ) aus einer am Motorgehäuse (22 ) des Fadenführerantriebes (14 ) angeordneten, schwenkbar gelagerten Fangeinrichtung (19 ) und einer am Fingerfadenführer (13 ) angeordneten Fangkerbe (20 ) besteht. - Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Fangeinrichtung (
19 ) ein Fangblech (21 ) sowie einen Betätigungsarm (31 ) aufweist, mit dem die Saugdüse (17 ) beim Einschwenken in ihre Fadenaufnahmestellung (I) korrespondiert.
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