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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Reflektor, insbesondere einen
Reflektor für Straßenleitpfosten, mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
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Bei
Straßen werden Straßenleitpfosten beidseitig der
Fahrbahn in Abständen von ca. 50 m aufgestellt, um den
Fahrbahnverlauf zu markieren. Üblicherweise sind die Straßenleitpfosten
in ihrem oberen Bereich mit Reflektoren versehen, um auch bei Dunkelheit
ihre Funktion zu erfüllen. Heute werden meist Leitpfosten
mit dreieckförmigen Hohlprofilen aus Kunststoff eingesetzt,
die nach verschiedensten Verfahrenstechniken hergestellt werden,
wie z. B. im Spritzgießverfahren, Extrusionsverfahren oder
Blasverfahren. Auf den der Straße zugewandten Seiten der
Leitpfosten sind Aufnahmeflächen als Sitz für
Reflektoren vorgesehen, wobei die Aufnahmeflächen in der
Regel als Vertiefungen oder Einziehungen innerhalb der Seiten des
Leitpfostens so ausgeführt sind, dass die Reflektoren bündig
mit der Seitenfläche des Straßenleitpfostens abschließen
und im eingebauten Zustand nicht über die Seitenaußenfläche
des Leitpfostens hinausstehen. Dies hat den Vorteil, dass ein gewisser
Schutz vor Beschädigungen gegeben ist und auch Schmutzpartikel
keine vorstehenden Flächen zur Anlagerung finden.
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Es
werden heute unterschiedliche Reflektortypen eingesetzt, wovon die
gebräuchlichsten die sog. Kunststoffprismenreflektoren
und die Glasperlenreflektoren sind. Weniger häufig werden
Folienreflektoren eingesetzt. Die Befestigung der Reflektoren erfolgt üblicherweise über
Schraubverbindungen oder sog. Spreiznieten. Bei der Befestigung
mit Spreiznieten hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, die
Aufnahmelöcher für die Spreiznieten schon direkt bei
der Fertigung des Pfostens mit einzuformen. Dies erspart den zusätzlichen
Arbeitsgang des Bohrens, wodurch gleichzeitig Ungenauigkeiten vermieden werden,
die beim nachträglichen Bohren auftreten können
und dann die exakte Lage des Reflektors beeinträchtigen.
Beim Verschrauben von Reflektoren werden die Schrauben direkt in
den Kunststoff eingedreht, wozu in der Regel Blech- oder Spaxschrauben verwendet
werden, was die Gefahr mit sich bringt, dass der Kunststoff beim
Eindrehen der Schrauben ausreißt, so dass die Befestigung
des Reflektors nicht die angestrebte Festigkeit erhält.
Das Verschrauben hat darüber hinaus den Nachteil, dass
es ein relativ aufwändiger Arbeitsgang ist und die Reflektoren
bei zu starkem Eindrehen leicht beschädigt werden können.
Somit haben sich in der neueren Zeit die sog. Spreiznieten oder
Spreizdübel durchgesetzt, die aus einer Spreizhülse
und einem Spreizstift bestehen. Dabei trägt das Oberteil
der Spreizhülse einen Halbrundkopf, dessen Unterfläche
sich in eine entsprechende Einsenkung im Reflektor einsetzt. Die Spreizhülse
selber ragt durch den Reflektor und das entsprechende Aufnahmeloch
im Leitpfosten in das Innere des Leitpfostens und wird beim Durchtreiben des
Spreizstiftes aufgespreizt, womit dann die Befestigung des Reflektors
erfolgt.
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Die
Verwendung von sog. Spreiznieten oder Spreizdübeln zur
Befestigung von Reflektoren an Kunststoffleitpfählen wird
in der
DE 69 425 67
U1 und in der
DE
94 07 256 U1 beschrieben.
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Das
Einführen der Spreizdübel oder Spreiznieten erfolgt üblicherweise
von Hand unter Zuhilfenahme eines sog. Nietgerätes, das üblicherweise
zur Montage und Demontage der Reflektoren eingesetzt wird. Spreizdübel
können für sämtliche auf dem Markt erhältlichen
Reflektortypen eingesetzt werden.
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Die
Fertigung der Leitpfosten selber sowie der Reflektoren ist weitgehend
automatisiert, was dazu führt, dass sowohl Leitpfosten
als auch Reflektoren schnell in großen Stückzahlen
hergestellt werden können. Dagegen erfolgt das Einlegen
der Reflektoren in die entsprechende Vertiefung im Leitpfosten sowie
das Vernieten der Reflektoren immer noch von Hand bzw. mit Hilfe
von teuren Sondervorrichtungen, sodass dieser Schritt mittlerweile
mitentscheidend ist für die Produktionskapazität
bzw. die Produktionskosten von Straßenleitpfosten. Der
zeitaufwändige Teil dieses Arbeitsschrittes ist insbesondere das
Einlegen des Reflektors, das Einstecken der Spreizdübel
und das Aufsetzen des Nietgerätes mit anschließendem
Vernieten des Spreizdübels.
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Der
vorliegenden Erfindung lag somit das Problem zugrunde, eine Befestigungsmöglichkeit
für Reflektoren an Straßenleitpfosten zu finden,
die die Nachteile des Standes der Technik nicht aufweist.
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Gelöst
wird diese Aufgabe bzw. dieses Problem durch einen Reflektor mit
den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungsformen
und weitere Ausgestaltungen dieses Reflektors sind in den Unteransprüchen
wiedergegeben.
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Ausgehend
von einem handelsüblichen Reflektor, der aufgebaut ist
aus einer Reflektorplatte und mindestens einem Reflexionselement,
besteht der erfindungswesentliche Schritt darin, den Reflektor mit
Rastelementen zu versehen, die die Aufgabe der Spreiznieten übernehmen
und mit deren Hilfe der Reflektor in den entsprechenden Aufnahmelöchern
im Bereich der Aufnahmefläche für den Reflektor
eingeclipst werden kann.
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Vorteilhaft
sind diese Rastelemente auf der Rückseite der Reflektorplatte
angeordnet. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, Rastelemente
an den Schmalseiten des Reflektors 1 wiederum an der Reflektorplatte
oder aber auch am Reflexionselement vorzusehen, die dann in seitliche
oder rückwärtige Aufnahmeöffnungen eingeclipst
werden.
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Da
sowohl bei Kunststoffprismenreflektoren, bei Folienreflektoren als
auch bei Glasperlenreflektoren die Reflektorplatten jeweils die
Träger für die Reflexionselemente bilden, kann
die Erfindung für sämtliche Typen von Reflektoren
genutzt werden. Während die Kunststoffprismenreflektoren
mit separat gefertigten Rückplatten ausgerüstet
sind, die mit einer Kunststofftripelspiegelplatte als Reflexionselement verschweißt
oder verklebt werden, bestehen die Glasperlenreflektoren aus einer
Reflektorplatte, in welche die Glasperlen direkt eingebettet sind.
Die Folienreflektoren sind ähnlich wie die Kunststoffprismenreflektoren
aufgebaut, wobei die Reflexionsfolien auf die separate Reflektorplatte
geklebt werden.
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Die
Verbindung des Rastelementes mit der Reflektorplatte erfolgt vorteilhaft
durch direktes Angießen bzw. Anspritzen im Werkzeug für
die Reflektorplatte bei der Fertigung der Reflektorplatte selber, sodass
Reflektorplatte und Rastelement aus einem Stück ausgebildet
sind. Diese Verfahrensvariante kann bei allen drei Reflektortypen
eingesetzt werden.
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Es
besteht jedoch auch die Möglichkeit, insbesondere bei Kunststoffprismenreflektoren
und Folienreflektoren, die eine separate Reflektorplatte aufweisen,
in der Reflektorplatte entsprechende Aufnahmelöcher vorzusehen,
in die dann die Rastelemente vor dem Verschweißen oder
Verkleben der Reflektorplatte mit den Reflexionselementen, wie z.
B. Reflexionsfolie oder Kunststofftripelspiegelplatte, eingeführt
werden. In beiden Fällen werden dann Reflektorplatte und
Reflexionselement anschließend miteinander zum fertigen
Reflektor verklebt oder verschweißt, der nun direkt in
die entsprechenden Aufnahmelöcher am Leitpfosten eingeclipst
werden kann, was für die gesamte Fertigung des Leitpfostens eine
nicht unbeträchtliche Arbeitserleichterung mit sich bringt.
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Eine
elegante Möglichkeit zur Realisierung der vorliegenden
Erfindung besteht bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung
darin, die fertigen Rastelemente in das Werkzeug für die
Reflektorplattenfertigung einzulegen und anschließend zu
Umspritzen oder zu umgießen. Diese Verfahrensvariante kann
wiederum für alle drei Reflektortypen eingesetzt werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform für den Kunststoffprismenreflektor
kann das Reflexionselement auf seiner Innenseite mit einer Verspiegelung
versehen werden, was die Reflexionswirkung nach einem Wassereintritt
aufrechterhält und verlängert.
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Die
vorliegende Erfindung bedeutet nicht nur eine beträchtliche
Arbeitserleichterung für die Endfertigung von Straßenleitpfosten,
sondern bringt gleichzeitig eine Kapazitätserhöhung
für Fertigung von Straßenleitpfosten mit sich,
da die Montage der Reflektoren am Leitpfosten bislang als ein geschwindigkeitsbestimmender
Schritt die Leitpfostenfertigung beeinflusste. Mit dem erfindungsgemäßen
Reflektor ist es nun möglich, die Fertigmontage der Leitpfosten
erheblich zu verkürzen und damit die Produktivität
zu erhöhen.
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Die
Demontage von beschädigten oder auch noch intakten erfindungsgemäßen
Reflektoren ist unkompliziert und kann mit einfa chen Werkzeugen,
wie z. B. einem Vakuumsauger, einem abgewinkelten Stahlprofil oder
einem Schraubendreher bewerkstelligt werden.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die beim Stand
der Technik durch die Befestigungsmittel hervorgerufenen reflexionsfreien
Bereiche wegfallen und nun die gesamte Reflexionsebene des Reflexionselementes
zur Reflexion genutzt werden kann.
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Der
erfindungsgemäße Reflektortyp hat den zusätzlichen
Vorteil, dass er auch für schon auf dem Markt befindliche
bzw. bereits eingesetzte Leitpfosten als Ersatzreflektor eingesetzt
werden kann, da in der Regel die dafür notwendigen Bohrungen
zur Aufnahme eines Reflektors vorhanden sind.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Abbildungen erläutert,
dabei zeigen:
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1 eine
perspektivische Darstellung eines Kunststoffprismenreflektors mit
Sicht auf die Rückseite,
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2 die
Seitenansicht des Reflektors aus 1,
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3 eine
perspektivische Draufsicht auf einen Ausschnitt des Reflektors aus
den 1 und 2,
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4 Seitenansichten
von Leitpfosten und
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5 eine
Draufsicht auf einen Glasperlenreflektor.
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In
der 1 ist ein Langreflektor 1 perspektivisch
dargestellt. Der Reflektor 1 besteht aus einer Reflektorplatte 3 und
einem Reflexionselement 4, die miteinander verbunden sind.
In der gewählten Darstellung sind die Reflexionsprismen 6 im
Bereich des Reflexionselementes 4 nicht zu erkennen. Die
Reflektorplatte 3 ist mit zwei Rastelementen 5 versehen, mit
deren Hilfe der Reflektor 1 in die Aufnahmelöcher eines
Leitpfostens 2 eingeclipst werden kann.
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Die 2 zeigt
den Langreflektor 1 aus 1 in der
Seitenansicht mit Rastelementen 5, der Reflektorplatte 3 und
dem Reflexionselement 4. Auch bei dieser Darstellung sind
die Reflexionsprismen 6 des Reflexionselementes 4 nicht
zu erkennen.
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Die 3 schließlich
zeigt eine Draufsicht auf einen Teilausschnitt eines Langreflektors 1 mit Reflexionselement 4,
Reflektorplatte 3 und Rastelement 5. In dieser
Darstellung sind auch Details einer Ausführungsform für
ein Rastelement 5 zu erkennen, das sich bei dieser bevorzugten
Ausführung lediglich in eine Raumrichtung hin verbreitert
und insgesamt drei Ausnehmungen 7 aufweist, die ein Zusammenquetschen
des Rastelementes 5 und damit das Einclipsen ermöglichen.
Neben derartigen Rastelementen 5 können jedoch
auch Schnappverbindungen, Rastnasen oder jede andere beliebige Clipsverbindung
eingesetzt werden, um die erfindungsgemäße Aufgabe
zu lösen. In der gewählten Darstellung sind die
Reflexionsprismen 6 zu erkennen, die im Reflexionselement 4 als
Reflektortripel ausgebildet sind.
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Die 4 zeigt
jeweils zwei unterschiedliche Seitenansichten von Leitpfosten 2 mit
Reflektoren 1, wobei die Leitpfostenseite mit dem einzelnen
Langreflektor 1 üblicherweise auf der rechten
Straßenseite zu sehen ist, während die Leitpfostenseite
mit den beiden Rundreflektoren 1 die linke Straßenseite markiert.
Selbstverständlich sind andere Anordnungen der Reflektoren
je nach Vorschrift möglich.
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Die 5 zeigt
eine Draufsicht auf einen Glasperlenreflektor 1, wobei
die Vorderseite der Reflektorplatte 3 als Reflexionselement 4 ausgebildet ist,
in dem einzelne Glasperlen als Reflexionsperlen eingebettet sind.
Auf der Rückseite der Reflektorplatte 3 ist ein
Rastelement 5 zu erkennen, mit dem der Reflektor in eine
entsprechende Bohrung am Leitpfosten geclipst werden kann.
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- 1
- Reflektor
- 2
- Straßenleitpfosten
- 3
- Reflektorplatte
- 4
- Reflexionselement
- 5
- Rastelement
- 6
- Reflexionsprismen
- 7
- Ausnehmung
- 8
- Reflexionsperle
- 9
- Reflektorschmalseite
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 6942567
U1 [0004]
- - DE 9407256 U1 [0004]