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Die
Erfindung betrifft eine Tresorbefestigungsvorrichtung für Nutzfahrzeugkabinen
zur diebstahlsicheren Anordnung eines Tresors an Karosserieteilen
im Innenraum einer Nutzfahrzeugkabine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
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In
Nutzfahrzeugkabinen von LKWs sind bisher keine Tresore oder Safes
serienmäßig eingebaut worden.
Allenfalls individuell eingebaute Tresore sind vereinzelt bekannt
geworden, wobei es sich hierbei um herkömmliche standardisierte Tresore
handelt, die nachträglich
durch eine Verschraubung derjenigen mit einer Bodenplatte der Nutzfahrzeugkabine gesichert
eingebaut worden sind. Hierbei handelt es sich um eine Verschraubung
des Tresors mit der Bodenplatte mittels ohnehin in dem Tresorboden
angeordneten Löchern.
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Derartige
mit der Bodenplatte verschraubte Tresore weisen nachteilhaft eine
ungünstige
Platzierung innerhalb der Nutzfahrzeugkabine auf, da jeder Teil
des Bodenbereiches, in der Nutzfahrzeugkabine bevorzugt für andere
Einrichtungen, wie beispielsweise die Fahrzeugsitze, Betten oder
Kocheinrichtungen, verwendet wird.
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Die
Anordnung eines Tresors an einem anderen Ort der Nutzfahrzeugkabine
hat sich bisher als unmöglich
erwiesen, da eine zwingend notwendige Befestigung des Tresors an
einem festen Bauteil der Nutzfahrzeugkabinen entweder dazu führte, dass das
Bauteil beispielsweise als Zwischenwand einschließlich dem
Tresor aus der Nutzfahrzeugkabine mitherausgerissen wurde oder bei
einer Befestigung des Tresors an einem Außenkarosserieteil der Nutzfahrzeugkabine
keine zuverlässige,
dauerhafte und insbesondere stabile Befestigung des Tresors an dem
dünnwandigen
Blech der Karosserieteile erzielt werden konnte.
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Demzufolge
liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Tresorbefestigungsvorrichtung
für einen
Tresor in einer Nutzfahrzeugkabine zur Verfügung zu stellen, die eine stabile,
dauerhafte, platzsparende und diebstahlsichere Befestigung und Anordnung
des Tresors innerhalb der Nutzfahrzeugkabine erlaubt.
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Diese
Aufgabe wird mittels einer Tresorbefestigungsvorrichtung gemäß den Merkmalen
des Patentanspruches 1 gelöst.
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Ein
wesentlicher Punkt der Erfindung liegt darin, dass bei einer Tresorbefestigungsvorrichtung für Nutzfahrzeugkabinen
zur diebstahlsicheren Anordnung eines Tresors an Karosserieteilen
im Innenbereich einer Nutzfahrzeugkabine ein erstes an einer Rückwand des
Tresors angebrachtes Plattenelement und ein mit dem ersten Plattenelement
verbundenes parallel ausgerichtetes zweites Plattenelement angeordnet
werden, wobei mindestens eines der Plattenelemente zu dem anderen
Plattenelement hingewandte Einrastvorsprünge und das andere Plattenelement
komplementär
ausgebildete Einrastausnehmungen aufweist/aufweisen. Hierdurch wird
vorteilhaft ermöglicht,
dass ein Tresor nicht nur im Bodenbereich der Nutzfahrzeugkabine,
sondern auch im Wandbereich der Nutzfahrzeugkabine angeordnet werden
kann. Insbesondere an der Kabinenfrontseite oberhalb der Windschutzscheibe
im Dachbereich ist eine derartige Tresorbefestigungsvorrichtung
bevorzugt einsetzbar, da es sich hierbei um einen Bereich innerhalb
der Nutzfahrzeugkabine handelt, der für keine anderweitigen Verwendungen
oder Einrichtungen benötigt
wird. Zudem kann ein gewaltsames Entfernen des Tresors aus diesem
oberen Dachbereich nur durch Zerstörung des gesamten Dachbereichs und
damit der Karosserie erreicht werden, sofern eine diebstahlsichere
Verbindung zwischen dem Tresor und den Karosserieteilen besteht.
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Selbstverständlich kann
auch jede andere Stelle innerhalb der Nutzfahrzeugkabine dazu verwendet
werden, eine derartige Tresorbefestigungsvorrichtung zum Befestigen
eines Tresors einzusetzen.
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Zwischen
der Rückwand
des einzubauenden Tresors, der auch bei jedem Fahrzeug mittels der
erfindungsgemäßen Tresorbefestigungsvorrichtung nachrüstbar ist,
und dem eigentli chen Karosserieaußenblech sind eine erste tresorseitige
Befestigungsplatte als erstes Plattenelement, eine zweite karosserieseitige
Befestigungsplatte als zweites Plattenelement und eine diesen Befestigungsplatten
gegenüber
stark ausgebildete dritte karosserieseitige Befestigungsplatte als
drittes Plattenelement angeordnet. Somit sind zwischen Tresor und
den Karosserieteilen insgesamt drei Platten angeordnet, die parallel
zueinander ausgebildet sind und vorzugsweise zumindest annähernd die
Flächenabmaße der Rückwand des Tresors
aufweisen.
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Das
dritte Plattenelement ist mit dem zweiten Plattenelement verbunden
und zwischen dem zweiten Plattenelement und den Karosserieteilen
angeordnet. Es ist mittels einer Schweiß- und/oder Schraubverbindung mit den
Karosserieteilen dauerhaft verbunden und dient als Basisplatte für die darauf
anzuordnenden ersten und zweiten Plattenelemente sowie dem Tresor.
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Die
Einrastvorsprünge
auf dem zweiten Plattenelement und gegebenenfalls auch auf dem ersten Plattenelement
greifen in die Einrastausnehmungen der jeweils anderen Platte ein,
so dass Einrastausnehmungen und Einrastvorsprünge in gleicher Anzahl auf
den jeweiligen Platten angeordnet sind. Vorzugsweise sind die Einrastvorsprünge voneinander beabstandet
in einer rahmenartigen Form auf der Oberfläche des Plattenelements/der
Plattenelemente angeordnet. Eine derartige rahmenartige Form kann beispielsweise
die Form eines Rechtecks oder eines Kreises darstellen.
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Die
Einrastvorsprünge
weisen gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform
Einrasthaken zum Einhaken in die Einrastausnehmungen auf, wobei sämtliche
Einrasthaken zu Außenrandbereichen
des Plattenelementes hin oder davon weg gewandt ausgerichtet sind.
Auf diese Art weisen sämtliche
Einrasthaken nach außen
oder einheitlich nach innen hin und ermöglichen somit, dass die erste
von der zweiten Befestigungsplatte nicht ohne weiteres – selbst unter
Gewalteinwirkung – entfernt
werden kann, da sämtliche
Einrasthaken hierzu zeitgleich aus ihrer Einraststellung gebracht
werden müssten.
Die Einrasthaken sind zum Hintergreifen der Einrastausnehmungen,
die als Durchgangsöffnungen
ausgebildet sein können,
geeignet.
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Alternativ
kann anstelle der Durchgangsöffnung
jede andere Art von Ausnehmung, die beispielsweise nicht das gesamte
Plattenelement durchlaufen, verwendet werden, um einen seitlich
angebrachten Einrasthaken an den Einrastvorsprüngen in eine Seitenwand der
Ein rastausnehmung einhaken zu lassen. Derartige Ausnehmungen sind
beispielsweise muldenartig in rechteckiger oder runder Querschnittsform
ausgebildet.
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Durch
die Ausbildung der Einrastvorsprünge auf
der Oberfläche
des ersten Plattenelementes ist es möglich, auf einfache Weise den
Tresor mit dem daran angeordneten ersten Plattenelement auf das zweite
Plattenelement, welches auf das dritte Plattenelement aufgeschraubt
ist, aufzusetzen und dauerhaft sowie diebstahlsicher und stabil
damit zu verbinden. Hierbei ist es entscheidend, dass das zweite Plattenelement,
sofern es Durchgangsöffnungen
als Einrastausnehmungen aufweist, durch welche die Einrasthaken
hindurch geschoben werden, von dem dritten Plattenelement beabstandet
ist, um die Einrasthaken auf der Rückseite des zweiten Plattenelementes
hintergreifen zu lassen, ohne dass dieser Vorgang durch das dritte
Plattenelement behindert wird.
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Das
erste, zweite und/oder dritte Plattenelement kann aus einer Stahllegierung
und/oder Kunststofflegierung bestehen. Wahlweise können sowohl das
zweite als auch erste Plattenelement aus einem formstabilen und
schwer zerstörbaren
Metall oder einer Metalllegierung oder alternativ aus einem hochstabilen
Kunststoff bestehen.
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Das
dritte Plattenelement ist vorzugsweise aus einem Stahl bzw. einer
Stahllegierung, um diese mittels einer Schweißverbindung dauerhaft mit den Karosserieteilen
zu verbinden.
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Alternativ
kann das dritte Plattenelement mittels einer Klebeverbindung dauerhaft
mit den Karosserieteilen verbunden werden, wobei die Karosserieteile
auch Rahmenteile der Nutzfahrzeugkabine darstellen können.
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Das
dritte Plattenelement weist Bohrungen zum Aufnehmen von Schrauben
auf, welche durch in dem zweiten Plattenelement angeordneten Bohrlöchern hindurch
sich erstrecken und das zweite Plattenelement zuverlässig und
dauerhaft an dem dritten Plattenelement arretieren lassen.
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Es
ist somit bei einem Einbau eines mit dieser Tresorbefestigungsvorrichtung
anzubringenden Tresors zunächst
notwendig, das zweite Plattenelement mittels der Schraubverbindungen
an das dritte Plattenelement zu schrauben. Anschließend wird durch
einfaches Aufstecken das erste Plattenelement, das an der Rückseite
des Tresors, beispielsweise mittels Schraubverbindungen, die von
der Innenseite des Tresors aus gelöst werden können, befestigt ist, auf das
zweite Plattenelement der Tresor endgültig und dauerhaft mit der
Karosserie der Nutzfahrzeugkabine verbunden.
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Diese
einfache und schnelle aber unlösbare Verbindung
eines Tresors mit Karosserieteilen der Nutzfahrzeugkabine ermöglicht einen
kostengünstigen,
serienmäßigen – selbst
nachträglichen – Einbau von
Tresoren in Nutzfahrzeugkabinen.
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Vorteile
und Zweckmäßigkeiten
sind der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung
zu entnehmen. Hierbei zeigen:
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1 in
einer schematischen Darstellung eine Nutzfahrzeugkabine in Draufsicht
und offener Darstellung mit einem erfindungsgemäß angeordneten Tresor;
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2 in
einer perspektivischen Seitendarstellung eine Befestigungseinrichtung
eines Tresors an einer karosserieseitigen Befestigungsplatte;
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2a ein
Ausschnitt der in 2 gezeigten Befestigungsvorrichtung;
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3 ein
karosserieseitig weiteres Plattenelement in Draufsicht, und
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4 ein
tresorseitiges Plattenelement in Draufsicht.
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In 1 ist
in einer schematischen offenen Darstellung eine Nutzfahrzeugkabine 1 eines
LKWs mit zwei Fahrzeugsitzen, einem angedeuteten Lenkrad und einer
außenseitigen
Karosserie dargestellt. Karosserieteile 2, die sich im
vorderen Bereich der Nutzfahrzeuge, insbesondere im oberen Dachbereich,
beispielsweise oberhalb der Windschutzscheibe und oberhalb der Augenhöhe des Fahrers
befinden, werden dazu verwendet, mittels einzelner Befestigungsplatten
bzw. Plattenelemente einen Tresor 3 an der Karosserie zu
befestigen.
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In 2 ist
in einer Seitendarstellung die Tresorbefestigungsvorrichtung gemäß der Erfindung gezeigt.
Dieser Darstellung ist deutlich zu entnehmen, dass ein Tresor 3 mittels
eines ersten Plattenelementes 4, das an der Rückwand des
Tresors angebracht ist, einem zweiten Plattenelement 5,
das karosserieseitig angeordnet ist und einem dritten Plattenelement 6, das
ebenso karosserieseitig angeordnet ist, an einer hier nicht näher dargestellten
Karosserie einer Nutzfahrzeugkabine befestigt ist. Gegenüber dem
relativ starken stabil ausgebildeten dritten Plattenelement 6 ist
das zweite Plattenelement 5 mittels Verschraubungen 7,
die beispielsweise drei Stück
sein können,
verbunden.
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Das
erste Plattenelement 4 ist mit dem zweiten Plattenelement 5 über einrastende
Vorsprünge, die
im Detail in 2a dargestellt sind, verbunden.
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In 2a wird
deutlich dargestellt, dass die Einrastvorsprünge 8 durch Durchgangsöffnungen 9, die
als Einrastausnehmungen ausgebildet sind, hindurch greifen und rückseitig
das zweite Plattenelement 5 hintergreifen.
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In 3 wird
das karosserieseitige zweite Plattenelement 5 und in 4 wird
das tresorseitige erste Plattenelement 4 in Draufsicht
dargestellt. Bei einem Vergleich der beiden 3 und 4 wird deutlich,
dass die rahmenförmig
auf einer Oberfläche des
ersten Plattenelementes 4 angeordneten Einrastvorsprünge 8 in
komplementär
ausgebildete und ebenso rahmenförmig
angeordnete Durchgangslöcher 9 des
zweiten Plattenelementes 5 eingreifen können.
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Die
Einrastvorsprünge 8 sind
mit ihren einrastenden hakenförmigen
Enden, welche die Durchgangslöcher 9 hintergreifen,
wie es aus der 2a deutlich wird, immer nach
außen,
also zu dem Randbereich des ersten Plattenelementes 4 hingewandet, so
dass hierdurch ein Ausrasten des ersten Plattenelementes 4 aus
dem zweiten Plattenelement 5 unmöglich wird.
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Andersherum
ist ein Verbinden des ersten Plattenelementes 4 mit dem
zweiten Plattenelement 5 durch einfaches Zusammendrücken bzw.
Aufdrücken
des Tresors auf das bereits installierte zweite Plattenelement 5 möglich. Dies
hat eine dauerhafte und unlösbare
Verbindung zwischen den Plattenelementen und dem Tresor gegenüber der
Karosserie zur Folge.
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Zusätzlich weist
das zweite Plattenelement 5 die Durchgangslöcher 10 auf,
durch welche die Schrauben 7 hindurch zu dem dritten Plattenelement 6 sich
erstrecken.
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Sämtliche
in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem
Stand der Technik neu sind.
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- 1
- Nutzfahrzeugkabine
- 2
- Karosserieteile
- 3
- Tresor
- 4
- erstes
Plattenelement
- 5
- zweites
Plattenelement
- 6
- drittes
Plattenelement
- 7
- Schrauben
- 8
- Einrastvorsprünge
- 9
- Durchgangslöcher
- 10
- Schraublöcher