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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Polieren der Oberflächen
von zylinderförmigen, flaschen- und dosenförmigen
oder anderen rotationssymetrischen Teilen aus Aluminium und Aluminium-Legierungen
oder anderen Metallen und Metall-Legierungen und eine Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens.
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Es
ist bekannt, das Oberflächen, insbesondere von Teilen aus
Aluminium und Aluminium-Legierungen, die lackiert, eloxiert beziehungsweise
anders galvanisch beschichtet werden, durch entsprechende Oberflächenbehandlungen
vorbehandelt und poliert werden, um zum einen eine optisch ansprechende
und widerstandsfähige Oberfläche beim Endprodukt
zu erhalten und zum anderen die Oberfläche für den
nachfolgenden Farbüberzug aufzubereiten.
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Für
diese vorbereitende Oberflächenbehandlung werden sowohl
elektrolytische als auch mechanische Behandlungsverfahren genutzt.
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Aus
der
DE 101 49 928
C1 ist beispielsweise ein elektrolytisches Glanzverfahren
bekannt, nach dem die Oberflächenbehandlung in einem wässrigen Elektrolyten
durch Anlegen einer elektrischen Gleichspannung geglänzt
wird, wobei der Elektrolyt pro Liter Wasser 85–340 g/l
Schwefelsäure, 850–1360 g/l Phosphorsäure
und 8,5–43 h/l Aluminium aufweist.
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Ein
weiteres elektrolytisches Verfahren ist aus der
WO 00/127 81 bekannt. Nach diesem
Verfahren erfolgt die Oberflächenbehandlung in einem 3 Stufenverfahren,
das umfasst, Aufbringen einer Zusammensetzung zum chemischen Aufhellen
auf das Produkt; Desoxidieren der Produktoberfläche; elektrochemisches
Erzeugen eines porösen Oxids auf die Produktoberfläche
durch Kontraktieren mit einem Elektrolytbad, das Phosphor- oder
Phosphorsäure enthält. Auf diese vorbehandelte
Oberfläche wird dann anschließend auf das poröse
Oxid eine Schicht auf Silicat- oder Siloxan-Basis aufgebracht.
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Diese
sowie auch weitere bekannte elektrolytische Verfahren zur Oberflächenbehandlung
sind sehr aufwendig und erfordern stets eine zusätzliche Nachbehandlung
zur Reinigung der Teile nach dem Elektrolytbad sowie meistens einer
weiteren Vorbehandlung in Vorbereitung eines Lacküberzugs
oder des anschließenden Eloxierverfahrens. Darüber
hinaus müssen die Elektrolytbäder regelmäßig
gereinigt und der Elektrolyt umweltfreundlich entsorgt werden.
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Aus
der
DE 198 09 802
A1 ist ein mechanisches Verfahren zur Oberflächenbehandlung
von Werkstücken u. a. aus Aluminium, Aluminium-Legierungen
bekannt, nach dem die Oberfläche mittels einer umlaufenden
Bürste aufgerauht wird und anschließend die Weiterbehandlung
der Oberfläche mittels eines galvanischen Verfahrens oder
ein Lackieren erfolgt. Um dieses Verfahren durchzuführen, ist
es erforderlich, dass die Oberfläche des Werkstücks
durch Schleifen und Polieren vorbehandelt wird, wobei sowohl für
den Vorbehandlungsprozess und den anschlie ßenden Aufbereitungsprozess
der Oberfläche Hilfsmittel wie Fette und/oder Schleifpasten
und/oder Polierpasten und/oder Öle verwendet werden müssen.
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Aus
der
DE 199 09 514
A1 ist ein mechanisches Verfahren zur Oberflächenbehandlung
von Werkstücken u. a. Aluminium und Aluminium-Legierungen
bekannt, nach dem die Oberfläche mit einer Bürste
aufgerauht und dabei oder danach mit einem kühlenden Zusatzmedium
beaufschlagt wird, wobei durch das Bürsten die Oberfläche
so angeschmolzen und durch das Zusatzmedium die Oberflächentemperatur
so gesteuert wird, dass sich eine Oberflächenstruktur entsprechend
einer Orangenhaut einstellt und dass anschließend eine
Oberflächenbehandlung mittels eines galvanischen Verfahrens
oder ein Lackieren erfolgt. Auch bei diesem Verfahren ist es notwendig,
dass die zu bürstende Oberfläche durch Schleifen
und/oder Polieren vorbehandelt wird, was, wie vorgeschlagen, ebenfalls
mit einem Zusatzmedium erfolgt.
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Aus
der
EP 1 350 600 B1 ist
eine Vorrichtung und Verfahren zur Oberflächen-Endbearbeitung
eines Rohres bekannt, bei dem die Vorrichtung besteht aus Mittel
zum Stützen des Rohres, so dass es um seine eigene Achse
drehbar ist, Mittel zum Veranlassen des Rohres, dass es um seine
Achse gedreht wird, Mittel zum Fördern des Rohres in der
Richtung, die durch seine eigene Achse definiert ist, ein Bürstenhaltemittel,
das mit einer Mehrzahl von drehbaren, lamellaren Bearbeitungsbürsten
bestückt ist, Mittel zum Positionieren des Bürstenhaltemittels
und Mittel zum drehbaren Antreiben des Bürstenhaltemittels, wobei
das Bürstenhaltemittel eine Bürstenhülse
umfasst, deren Achse im wesentlichen parallel zu der Achse des herzustellen den
Rohres ist, das von zwei Endkardangelenken auf Seitenarmen drehbar
gestützt ist, die jeweils auf dem Träger schwenkbar
befestigt sind. Verfahrensgemäß werden die Bürstenhaltemittel,
die eine Bürstenhülse umfassen, deren Achsen im
wesentlichen parallel zur Achse des herzustellenden Rohres ist und
das von zwei Seitenarmen drehbar gestützt wird, die jeweils
auf einem Träger schwenkbar befestigt sind, jeweils so
genutzt, dass das Rohr entlang einer Förderachse gefördert wird,
die mit der Längsachse des Rohres übereinstimmt
und dasselbe gleichzeitig dazu gebracht wird, sich um die Achse
herum zu drehen. Bei einer derartigen Vorrichtung zum Bearbeiten
einer Oberfläche ist infolge der Förderungsart
des Rohres in Längsrichtung durch die Vorrichtung das Werkstück
während des Bearbeitungsverfahrens der Oberflächen nicht
eindeutig fixiert, so dass über die Länge des
zu bearbeitenden Teils keine optisch gleichmäßig
polierte Oberfläche gewährleistet werden kann,
die insbesondere bei flaschen- oder dosenförmigen Teilen
erforderlich ist, die nachträglich lackiert oder eloxiert werden
soll. Diese Vorrichtung sowie auch die vorerwähnten mechanischen
Verfahren sind auch nicht geeignet, unterschiedliche Oberflächenkonturen
so zu polieren, dass ein gleichmäßiger optischer
Gesamteindruck der Oberfläche gewährleistet werden kann,
die anschließend ohne eine weitere Nachbehandlung durch
eine geeignete Pulverbeschichtung oder einem anderen Lackierverfahren
lackiert werden kann.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, die eingangs genannten
mechanischen Verfahren zum Polieren von Oberflächen mit
einem Verfahren und eine dafür geeignete Vorrichtung dadurch zu
verbessern, dass mit einem sehr geringen technologischen Aufwand
und hilfsmittelfrei eine umlaufende Oberfläche rotationssymetrischer
Teile mit einer über die Länge in Achsrichtung
gleichmäßig verlaufenden und/oder wechselnden
Oberflächenkontur mit einem optisch einheitlichen Oberflächenbild
poliert werden kann und die polierte Oberfläche ohne eine weitere
Nachbehandlung mit einem geeigneten Lackierverfahren lackiert oder
andersweitig beschichtet werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemaß mit einem Verfahren gelöst,
bei dem
- – ein zu polierendes Teil
ohne eine weitere Vorbehandlung der Oberfläche kraft- oder
formschlüssig zentriert gespannt und in Rotation versetzt wird,
- – die in Rotation befindliche Oberfläche trocken mit
einer gegenläufig rotierenden Edelstahlrundbürste
mit einem Borstendurchmesser von ≤ 0,6 mm gereinigt und
geglättet wird, in dem die Edelstahlrundbürste
mit der umlaufenden Bürstenfläche bei einem konstanten
Anpressdruck stets mit ihrer Mittellinie senkrecht zum Verlauf der
Oberflächenkontur des rotierenden Teils geführt
wird und
- – die gebürstete und gereinigte Oberfläche
anschließend trocken mit einer zum rotierenden Teil gegenläufig
rotierenden Fliessscheibe poliert wird, in dem die Fliessscheibe
mit der vollständigen Polierfläche bei einem konstanten
Anpressdruck stets mit ihrer Mittellinie senkrecht zum Verlauf der
Oberflächenkontur des rotierenden Teils geführt
wird.
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Es
hat sich überraschend gezeigt, dass mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren auch dann ein optisch einheitlich poliertes und auch zum
sofortigen Lackieren oder Beschichten geeignetes Oberflächenbild
bei rotationssymetrischen Teilen mit einer gleichmäßigen
oder wechselnden Oberflächenkontur aus Aluminium und Aluminium-Legierungen
aber auch aus anderen Metallen und Metall-Legierungen erreicht werden
konnte, wenn die Oberflächen der Teile ohne eine Vor- und
Nachbehandlung trocken durch eine Edelstahlrundbürste mit
einem Borstendurchmesser ≤ 0,6 mm gebürstet und
anschließend durch eine direkt nachlaufende Fliessscheibe
ebenfalls trocken und hilfsmittelfrei poliert wird.
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Durch
das kraft- oder formschlüssig zentrierte Spannen des rotierenden
Teils ist während dem Verfahrensablauf sichergestellt,
dass das zu polierende Teil eindeutig gegenüber der Edelstahlrundbürste
und der Fliessscheibe lagestabil ist. Damit wird gewährleistet,
dass das zu polierende Teil über die Länge sowohl
von der Edelstahlrundbürste als auch von der nachlaufenden
Fliessscheibe ständig mit einem gleichmäßigen
Anpressdruck gebürstet bzw. poliert wird. Mit der vorgeschlagenen
Führung der umlaufenden Bürstenfläche
und auch der nachlaufenden umlaufenden Polierfläche über
die Oberflächenkontur ist auch bei wechselnden Oberflächenkonturen,
wie beispielsweise bei flaschenförmigen Teilen, gewährleistet,
dass bei einem veränderten Konturabschnitt sowohl die Edelstahlrundbürste
mit der Bürstenfläche als auch die Fliessscheibe
mit der Polierfläche stets gleichmäßig
bei gleichem Anpressdruck auf den zu bearbeitenden Abschnitt einwirkt,
so dass eine optische Veränderung im Oberflächenbild ausgeschlossen
werden kann. Bei einer entsprechenden Abstimmung der technologischen
Parameter, wie Drehzahl des zu bearbeitenden Teils, Drehzahl und
Vorschub der Edelstahlrundbürste und Fliessscheibe auf
die zu bearbeitende Materialzusammensetzung des zu bearbeitenden
Teils, hat sich auch völlig überraschend gezeigt,
dass nur ein Verfahrensdurchlauf notwendig ist, um die geforderte Polier güte
zu erreichen, die auch ohne weitere Nachbehandlung der Teile direkt
lackier- oder beschichtbar ist.
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Folglich
ist das Verfahren auch bei einer entsprechenden Auslegung der Vorrichtung
sehr wirtschaftlich mit dem geringsten Aufwand durchführbar und
auch für die Automatisierung des Polierprozesses.
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Vorteilhafterweise
wird das zu polierende Teil und die Edelstahlrundbürste
und die Fliessscheibe mit einer gleichen Drehzahl angetrieben. Bevorzugt wird
die gemeinsame Drehzahl in Abhängigkeit des Durchmessers
des zu bearbeitenden Teils so festgelegt, dass zwischen dem zu polierenden
Teil und der gegenläufigen Edelstahlrundbürste
und der Fliessscheibe Relativgeschwindigkeiten auftreten, die den Bürst-
und Polierprozess wesentlich begünstigen.
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Vorteilhaft
ist auch, wenn die Fliessscheibe zum Polieren unmittelbar der Edelstahlrundbürste nachläuft.
Bevorzugt läuft dabei die Fliessscheibe um 180° versetzt
der Edelstahlrundbürste nach. Auf diese Weise kann die
Edelstahlrundbürste und die Fliessscheibe problemlos getrennt
an den Konturverlauf des zu polierenden Teils angepasst werden,
so dass auch bei sich ständig veränderten Oberflächenkonturen
mit Verfahren ein optisch einheitlich poliertes Oberflächenbild
erreicht wird. Vielmehr, durch den Versatz der Fliessscheibe um
180° zur Edelstahlbürste, kann auch vermieden
werden, dass die Funktion der Fliessscheibe durch die Wirkungsweise
der Edelstahlbürste beeinträchtigt wird.
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Es
ist aber insbesondere für Teile mit einer gleichmäßig
verlaufenden oder konisch verlaufenden Oberflächenkontur
möglich, die Fliessscheibe der Edelstahlrundbürste
axial nachlaufen zu lassen und die Edelstahlrundbürste
und die Fliessscheibe mit einem Antrieb anzutreiben.
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Vorteilhaft
ist auch, wenn für die Durchführung des Verfahrens
eine Edelstahlrundbürste mit einem Borstendurchmesser von
0,06 mm verwendet wird. Dieser Borstendurchmesser hat sich als bevorzugt
erwiesen und zeigte die besten Oberflächenqualitäten
für das nachfolgende Polieren.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Verfahren
mit einer Vorrichtung mit Antriebs- und Vorschubeinrichtungen durchgeführt,
die besteht aus
- – einer Spannvorrichtung
mit einem angetriebenen und auf einer Achse horizontal geführten Spannelement
mit Mitnehmer und einem drehbar gelagerten und auf einer Achse horizontal
geführten Gegenhalter, wobei das Spannelement und der Gegenhalter
gemeinsam über eine Verstellspindel oder getrennt über
eine zweiteilige Verstellspindel gegenläufig verstellbar
sind,
- – zwei in der x-Achse und y-Achse angetriebene Kreuztische,
die in der Ebene der Spannvorrichtung um 180° versetzt
angeordnet sind, wobei auf dem Kreuztisch in einem Drehpunkt ein
Antrieb mit einer Edelstahlrundbürste gelagert ist und
der Antrieb mit der Edelstahlrundbürste im Drehpunkt mit
einer den Antrieb und den Kreuztisch verbindenden Schwenkvorrichtung
schwenkbar ist und auf dem Kreuztisch in einem Drehpunkt ein Antrieb
mit einer im Abstand Δ nachlaufenden Fliessscheibe gelagert
ist und der Antrieb mit der Fliessscheibe im Drehpunkt mit einer
den Antrieb und den Kreuztisch verbindenden Schwenkvorrichtung schwenkbar
ist.
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Mit
Hilfe dieser Vorrichtung können nicht nur auf eine einfache
Weise die zu bearbeitenden Teile auch mit unterschiedlichen Längen
sehr lagestabil zentriert und während dem Bearbeitungsprozess
gegenüber der Edelstahlrundbürste und der Fliessscheibe
stabil drehbar gelagert werden sondern darüber hinaus wird
auch gewährleistet, dass der Konturverlauf des zu bearbeitenden
Teils stets so abgefahren wird, dass die Bürstenfläche
der Edelstahlrundbürste und die Polierfläche der
Fliessscheibe in jeden Konturabschnitt mit gleichem Anpressdruck stets
mit ihren Mittellinien senkrecht zur Oberflächenkontur
steht. Mit den in der x-Achse und y-Achse angetriebenen Kreuztischen,
auf den die Edelstahlrundbürste bzw. die nachlaufende Fliessscheibe
gegenüberliegend schwenkbar mit ihren Antrieben angeordnet
sind, kann auch eine Beeinträchtigung des Polierprozesses
infolge des voranlaufenden trockenen Bürstenvorgangs mit
der Edelstahlrundbürste völlig ausgeschlossen
werden.
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Vorteihafterweise
wird bei einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung
der Nachlauf der Fliessscheibe dadurch erreicht, dass der Kreuztisch mit
der Fliessscheibe zum Kreuztisch mit der Edelstahlbürste
um den Abstand Δ versetzt auf dem Grundrahmen der Vorrichtung
angeordnet ist.
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Nach
einer weiteren möglichen Ausführungsform der Erfindung
kann das Verfahren auch mit einer Vorrichtung mit Antriebs- und
Vorschubeinrichtungen durchgeführt werden, die aus
- – einer analogen ausgebildeten Spannvorrichtung besteht,
die ebenfalls mit einem angetriebenen und auf einer Achse horizontal
geführten Spannelement mit Mitnehmer und einem drehbar
gelagerten und auf einer Achse horizontal geführten Ge genhalter
ausgebildet ist, wobei das Spannelement und der Gegenhalter gemeinsam über
eine Verstellspindel oder getrennt über eine zweiteilige Verstellspindel
gegenläufig verstellbar sind und aus
- – einen in der x-Achse und y-Achse angetriebenen Kreuztisch,
auf dem in einem Drehpunkt ein Antrieb mit einer Edelstahlrundbürste
und eine im Nachlauf angeordnete Fliessscheibe gelagert ist und
der Antrieb mit der Edelstahlrundbürste und der Fliessscheibe
im Drehpunkt (8) mit einer den Antrieb und den Kreuztisch
(5) verbindenden Schwenkvorrichtung schwenkbar ist.
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Eine
derartige Vorrichtung ist einfacher in ihrer Auslegung und damit
kostengünstiger und zweckmäßig, wenn
nur Oberflächen von Teilen behandelt werden sollen, die
eine gleichmäßig verlaufende zylinderische und
kegelförmige Oberfläche aufweisen.
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Die
Fliessscheibe kann in diesem Fall mit der Edelstahlrundbürste
lösbar oder im Verbund nebeneinander oder beabstandet auf
dem Antrieb angeordnet sein.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
sind bei beiden Ausführungsformen der Vorrichtung die Schwenkvorrichtungen
sowohl für die getrennt angeordnete Fliessscheibe und Edelstahlrundbürste
als auch für die gemeinsam auf einem Kreuzschlitten angeordnete
Fliessscheibe und Edelstahlrundbürste softwaregesteuert.
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Bevorzugt
wird dazu das Programm der Software individuell an den Verlauf einer
Oberflächenstruktur eines zu polierenden Teils so angepasst, dass
die Mittellinie der Bürstenfläche der Edelstahlrundbürste
bzw. die Mittellinie der Polierfläche der Fliessscheibe
während dem gesamten technologischen Ablauf senkrecht auf
den zu bearbeitenden Oberflächenabschnitt des Teils steht.
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Mit
einem derartig beschriebenen Softwareprogramm wird sichergestellt,
dass jeder Abschnitt der Oberflächenkontur eines rotierenden
Teils mit der gleichen Intensität sowohl von der Edelstahlrundbürste
als auch von der Fliessscheibe bearbeitet wird, so dass optisch
beeinträchtigende Strichbildungen oder Schattierungen und ähnliches
völlig ausgeschlossen werden können.
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Nach
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist an der angetriebenen x-Achse eines jeden Kreuztisches eine Kompensationseinheit
vorgesehen, die über einen ermittelten Abrieb der Edelstahlrundbürste
bzw. der Fliessscheibe und oder über den voreingestellten
Anpressdruck der Edelstahlrundbürste bzw. der Fliessscheibe
ansteuerbar ist.
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Auf
diese Weise wird gewährleistet, dass während der
Nutzungsdauer der Edelstahlbürste und der Fliessscheibe
der technologische Reinigungs- und Polierprozess der Teile mit einem
konstanten Wert vorgegeben und für den technologischen
Ablauf mit entscheidendem Anpressdruck durchgeführt werden
kann.
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Mit
den softwaregesteuerten Schwenkvorrichtungen und der zugeordneten
Kompensationseinheit zu den Antrieben der x-Achse ist auch die Voraussetzung
gegeben, dass mit der Zuordnung von vorzugsweise auch softwaregesteuerten
Bestückungseinrichtungen mit Magazin und Ablage das vorgeschlagene
Verfahren auch vollautomatisch durchgeführt werden kann.
Folglich kann das erfindungsgemäße Verfahren sehr
wirtschaftlich und kostengünstig zum Polieren von Oberflächen
von zylinderförmigen oder flaschen- und dosenförmigen
oder anderen rotationssymetrischen Teilen aus Aluminium oder Aluminium-Legierungen
aber auch für andere Metalle und Metall-Legierungen angewandt
werden, wie Versuche gezeigt haben.
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Weitere
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden ausführlichen
Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen, in denen eine
bevorzugte Ausführungsform der Erfindung schematisch gezeigt
ist.
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Die
Zeichnungen zeigen:
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1:
eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung mit zwei Kreuztischen sowie Magazin und Ablage und
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2:
eine schematische Darstellung der Spannvorrichtung mit einer Verstellspindel.
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Die
in 1 bevorzugt gezeigte Vorrichtung zur Durchführung
des erfinderischen Verfahrens besteht im wesentlichen aus einer
Spannvorrichtung 2, aus zwei in der x-Achse und y-Achse
angetriebenen Kreuztischen 5, 5a, den Antrieb 6 für
die Edelstahlrundbürste 12, den Antrieb 6a für
die Fliessscheibe 13 und Schenkvorrichtungen 7, 7a für
die Antriebe 6; 6a der Edelstahlrundbürste 12 bzw.
die der Fliessscheibe 13.
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Die
Spannvorrichtung 2 besteht aus einem in der y-Achse verstellbaren
Spannelement 3 mit einer drehbar gelagerten und angetriebenen
Achse 16 mit einem eingesetzten Spannelement 10 mit
dem das zu polierende Teil 1 kraft- oder formschlüssig
gespannt und in Rotation versetzt wird und einem in der y-Achse
verstellbaren Gegenlager 4 mit einer drehbar gelagerten
getriebenen Achse 16a mit einem eingesetzten Spannelement 11,
mit dem das zu polierende Teil 1 axial zum angetriebenen
Spannelement 10 zentriert wird.
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Das
Spannelement 3 ist starr mit einer getriebenen Mutter 18 mit
einem Rechtsgewinde und der Gegenhalter 4 ist starr mit
einer getriebenen Mutter 19 mit einem Linksgewinde verbunden.
Die Muttern 18 und 19 wirken bei der in 2 gezeigten
bevorzugten Ausführungsform mit einer horizontal zu den Achsen 16, 16a liegenden
einteiligen Verstellspindel 17 zusammen, die auf der einen
Seite über eine Verstelllänge mit einem Rechtsgewinde
für die Mutter 18 und auf der anderen Seite über
eine gleiche Verstelllänge mit einem Linksgewinde für
die Mutter 19 versehen ist, so dass mit einem nicht gezeigten
einseitigen Antrieb die Spannelemente 2 und 4 gegenläufig synchron
verstellbar sind.
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Die
Verstellspindel 17 kann aber auch als geteilte Verstellspindel
mit getrennten Antrieben ausgebildet sein.
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Auf
einem in 1 nicht gezeigten Grundgestell
sind beabstandet zur Spannvorrichtung 2 zwei in der x-Achse
und der y-Achse angetriebene Kreuzschlitten 5; 5a,
vorgesehen, die um 180° versetzt zur Spannvorrichtung 2 angeordnet
sind und deren y-Achse jeweils parallel zur y-Achse der Spannvorrichtung 2 verlaufen.
Vorteilhafterweise sind dabei die um 180° versetzten Kreuztische 5, 5a,
in die die angetriebenen x-Achsen der Kreuztische 5, 5a in
einem Abstand Δ versetzt zueinander angeordnet sind, um
bei identisch ausgebildeten Kreuztischen 5, 5a auf
eine einfache Weise den Nachlauf der Fliessscheibe zu erreichen.
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Auf
dem Kreuztisch 5, dessen x-Achse der x-Achse des Kreuztisches 5a vorläuft,
ist der Antrieb 6 für die Edelstahlrundbürste 12 in
einem Drehpunkt 8 schwenkbar festgelegt, wobei das Verschwenken des
Antriebs 6 und damit der eingesetzten Edelstahlrundbürste 12 mit
einer Software gesteuerten Schwenkvorrichtung 7 erfolgt,
die mit dem einen Ende auf oder am Antrieb 6 und mit dem
anderen Ende auf oder am Kreuztisch 5 drehbar festgelegt
ist.
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In
gleicher Weise ist auf dem Kreuztisch 5a, dessen x-Achse
der x-Achse des Kreuztisches 5 nachläuft, der
Antrieb 6a für die Fliessscheibe 13 in einem
Drehpunkt 8a schwenkbar festgelegt, wobei das Verschwenken
des Antriebes 6a und damit der eingesetzten Fliessscheibe
wiederum mit einer softwaregesteuerten Schwenkvorrichtung 7a erfolgt,
die mit dem einen Ende auf oder am Antrieb 6a und mit dem
anderen Ende auf oder am Kreuztisch 5a drehbar festgelegt
ist.
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Die
Antriebe der x-Achse der Kreuztische 5, 5a sind
dabei jeweils mit einer nicht gezeigten Kompensationseinheit versehen,
wobei die x-Achse des Kreuztisches 5, die in Abhängigkeit
des ermittelten Abriebs oder des voreingestellten Anpressdrucks
der Edelstahlrundbürste 12 und die x-Achse des
Kreuztisches 5a in Abhängigkeit des ermittelten
Abriebes oder des voreingestellten Anpressdrucks der Fliessscheibe 13 bevorzugt
mit einer Software ansteuerbar ist.
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Wie
bei der in 1 gezeigten schematischen Darstellung
der bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung kann der
Vorrichtung ein Magazin 14 zum Vorhalten von Teilen 1 und
eine Ablage 15 zum Ablegen der fertig polierten Teile 1 und
eine nicht weiter gezeigte bevorzugte softwaregesteuerte Beschickungseinrichtung
für die Spannvorrichtung 2 beigefügt
und mit der Vorrichtung verbunden sein, so dass in Verbindung mit
den softwaregesteuerten Schwenkvorrichtungen 7, 7a und
den nicht gezeigten softwaregesteuerten Kompensationseinrichtungen für
die x-Achsen der Kreuztische 5, 5a eine derart ausgebildete
Vorrichtung das erfindungsgemäße Verfahren vollautomatisch
durchgeführt werden kann.
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Zur
Durchführung des Verfahrens wird nach der zu polierenden
Oberflächenstruktur des gefertigten oder gezogenen rotationssymetrischen
Teils 1 aus Aluminium oder einer Aluminium-Legierung aber auch
aus anderen Metallen oder Metall-Legierungen die Software für
die Schwenkvorrichtungen 7; 7a so erstellt, dass
sowohl die Bürstenfläche der Edelstahlrundbürste 12 als
auch die Polierfläche der Fliessscheibe 13 beim
technologischen Ablauf über die Oberflächenkontur
stets mit der Mittellinie senkrecht zum momentanen zu bürstenden
bzw. polierenden Konturabschnitt der Oberfläche steht.
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Anschließend
wird das für das zu bearbeitende Teil 1 geeignete
Spannelement 10 in die Achse 16 des Spannelements 3 und
das entsprechend geeignete Spannelement 11 in die oder
auf die Achse 16a des Gegenlagers 4 angesetzt.
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Nach
dem Einsetzen des Spannelements 10 und Spannelements 11 werden über
den Antriebe der Verstellspindel 17 die synchron verstellbaren
Spannelemente 3, 4 auf die Länge des
zu polierenden Teils 1 eingestellt.
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Die
zum Polieren gefertigten oder gezogenen Teile 1 werden
ohne weitere Vorbehandlung in das Magazin 14 eingesetzt
und von der nicht gezeigten Beschickungseinrichtung entnommen und
bevorzugt softwaregesteuert zur Spannvorrichtung 2 geführt
und durch die Spannelemente 10 des Spannelements 3 und
dem Spannelement 11 des Gegenlagers 4 zentriert
gespannt und durch die Achse 16 mit einer Drehzahl in Rotation
versetzt, die durch den Durchmesser des zu polierenden Teils 1 festgelegt wird
und nicht unter 2000 U/min liegen sollte.
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Auf
das rotierende Teil 1 wird dann softwaregesteuert die mit
gleicher Drehzahl wie das Teil 1 in Rotation versetzte
Edelstahlrundbürste 12 über die x-Achse
des Kreuztisches 5 mit einem vorbestimmten Anpressdruck
herangeführt und die Edelstahlrundbürste 12 mit
der angetriebenen y-Achse des Kreuztisches 5 über
die Oberflächenstruktur geführt, wobei die Oberfläche
des Teils 1 trocken sowie hilfsmittelfrei gebürstet
wird. Bei diesem Bürstvorgang wird bei jeder Änderung
der Oberflächenkontur mittels der softwaregesteuerten Schwenkvorrichtung 7 die
Bürstenfläche so geführt, dass die Mittellinie
der Bürstenfläche stets senkrecht auf dem gegenwärtigen
zu bürstenden Oberflächenabschnitt des Teils 1 steht.
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Mit
einem Zeitverzug, der gleich dem Abstand Δ entspricht,
wird dann softwaregesteuert die mit gleicher Drehzahl wie das Teil 1 in
Rotation versetzte Fliessscheibe 13 über die x-Achse
des Kreuztisches 5a mit einem vorbestimmten Anpressdruck auf
den bereits gebürsteten Abschnitt des Teils 1 herangeführt
und die Fliessscheibe 13 mit der angetriebenen y-Achse
des Kreuztisches 5a über die bereits gebürsteten
Oberflächenabschnitte im Nachlauf geführt und
die Oberfläche des Teils 1 trocken so wie hilfsmittelfrei
poliert. Auch bei diesem Poliervorgang wird wiederum bei jeder Änderung
der Oberflächenkontur mittels der softwaregesteuerten Schwenkvorrichtung 7a die
Polierfläche so geführt, dass die Mittellinie
der Polierfläche stets senkrecht auf dem gegenwärtigen
zu polierenden Oberflächenabschnitt des Teils 1 steht.
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Die
Durchmesser der eingesetzten Edelstahlrundbürste 12 und
der Fliessscheibe 13 werden bevorzugt so ausgewählt,
dass bei gleichen Drehzahlen des polierenden Teils 1, der
Edelstahlrundbürste 12 und der Fliessscheibe 13 immer
zwischen dem zu polierenden Teil 1 und der Edelstahlrundbürste 12 sowie
dem zu polierenden Teil 1 und der Fliessscheibe 13 eine
Relativgeschwindigkeit vorhanden ist, die zwischen dem zu polierenden
Teil 1 und der Edelstahlrundbürste 12 und
dem zu polierenden Teil 1 und der Fliessscheibe 13 unterschiedlich
sein kann.
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Während
dem gesamten technologischen Ablauf des Bürst- und Poliervorganges
wird der Abrieb der Edelstahlrundbürste 12 und
der Abrieb der Fliessscheibe 13 kontinuierlich ermittelt
bzw. der Anpressdruck überwacht.
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Wird
ein Abrieb bei der Edelstahlrundbürste 12 und/oder
bei der Fliessscheibe 13 ermittelt oder ermittelt die Anpressdrucküberwachnung
der Edelstahlrundbürste 12 und/oder Fliessscheibe 13 eine Veränderung,
wird softwareseitig die zugehörige Kompensationseinheit
angesteuert und die Edelstahlrundbürste 12 und/oder
die Fliessscheibe 13 über die x-Achse des betroffenen
Kreuztisches 5; 5a nachgeregelt, bis der vorgegebene
Anpressdruck wieder eingestellt ist.
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Nach
Ablauf des Bürstenvorganges wird die Edelstahlrundbürste 12 über
die angetriebene x-Achse des Kreuztisches 5 und nach Ablauf
des Poliervorganges wird die Fliessscheibe 13 über
die angetriebene x-Achse des Kreuztisches 5a zurückgezogen und
das polierte Teil 1 wird von der nicht gezeigten Beschickungseinrichtung
aus der Spannvorrichtung 2 entnommen und auf der Ablage 15 abgelegt.
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Von
der Ablage 15 kann dann ein nach diesem Verfahren poliertes
Teil 1 ohne weitere Nachbehandlung direkt der weiteren
Verwendung zugeführt oder mit einem Klarlack oder Farbauftrag
lackiert oder pulverbeschichtet werden.
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- 1
- zu
polierendes Teil
- 2
- Spannvorrichtung
- 3
- Spannelement – angetrieben
- 4
- Gegenhalter
- 5
- Kreuztisch
- 5a
- Kreuztisch
- 6
- Antrieb
Edelstahlrundbürste
- 6a
- Antrieb
Fliessscheibe
- 7
- Schwenkvorrichtung
- 7a
- Schwenkvorrichtung
- 8
- Drehpunkt
Edelstahlrundbürste
- 8a
- Drehpunkt
Fliessscheibe
- 9
- Mittellinie
Edelstahlrundbürste
- 9a
- Mittellinie
Fliessscheibe
- 10
- Spannelement
- 11
- Spannelement
- 12
- Edelstahlrundbürste
- 13
- Fliessscheibe
- 14
- Magazin
- 15
- Ablage
- 16
- Achse
Antrieb
- 16a
- Achse
Gegenlager
- 17
- Verstellspindel
- 18
- Mutter-Rechtsgewinde
- 19
- Mutter-Linksgewinde
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10149928
C1 [0004]
- - WO 00/12781 [0005]
- - DE 19809802 A1 [0007]
- - DE 19909514 A1 [0008]
- - EP 1350600 B1 [0009]