DE19909514A1 - Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Aluminium oder dergleichen - Google Patents

Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Aluminium oder dergleichen

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    • B05SPRAYING OR ATOMISING IN GENERAL; APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
    • B05DPROCESSES FOR APPLYING FLUENT MATERIALS TO SURFACES, IN GENERAL
    • B05D3/00Pretreatment of surfaces to which liquids or other fluent materials are to be applied; After-treatment of applied coatings, e.g. intermediate treating of an applied coating preparatory to subsequent applications of liquids or other fluent materials
    • B05D3/12Pretreatment of surfaces to which liquids or other fluent materials are to be applied; After-treatment of applied coatings, e.g. intermediate treating of an applied coating preparatory to subsequent applications of liquids or other fluent materials by mechanical means

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Werkstücken aus Aluminium, Aluminiumlegierungen, Magnesium oder Magnesiumlegierungen. Es ist vorgesehen, daß die Oberfläche mit einer Bürste behandelt, vorzugsweise aufgerauht, und dabei oder danach mit einem kühlenden Zusatzmedium beaufschlagt wird, wobei durch das Bürsten die Oberfläche so angeschmolzen und durch das Zusatzmedium die Oberflächentemperatur so gesteuert wird, daß sich eine Oberflächenstruktur entsprechend einer Orangenhaut einstellt, und daß anschließend eine Oberflächenbehandlung mittels eines galvanischen Verfahrens oder ein Lackieren erfolgt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Oberflä­ chenbehandlung von Werkstücken aus Aluminium, Alu­ miniumlegierungen, Magnesium oder Magnesiumlegie­ rungen.
Es ist bekannt, die Oberfläche von Werkstücken aus Aluminium zunächst mit einem Korundband zu schlei­ fen und anschließend zu polieren. Zum Polieren kön­ nen beispielsweise Tuch-Polierringe oder -Polier­ scheiben unterschiedlicher Stoffqualitäten einge­ setzt werden. Nach dem Polieren wird das Werkstück eloxiert beziehungsweise anders galvanisch behan­ delt oder lackiert. Ziel ist es stets, eine optisch ansprechende und widerstandsfähige Oberfläche zu erhalten.
Für das Herstellen einer matten Oberfläche ist es - zusätzlich zu den vorstehend beschriebenen Verfah­ ren - bekannt, nach dem Polieren einen Mattiervor­ gang durchzuführen. Hierbei kommen zum Beispiel Scotch-Lamellenräder zum Einsatz. Zusätzlich oder alternativ zum Mattieren mittels Scotch-Lamellenrä­ dern ist es auch möglich, eine größere Schichtdicke beim Eloxieren zu schaffen, was ebenfalls zu einer matteren Oberfläche führt. Nachteilig ist dabei je­ doch, daß aufgrund der großen Schichtdicke Eloxal­ risse auftreten können, die optisch unschön in Er­ scheinung treten. Eine weitere Möglichkeit zur Er­ zeugung einer matten Oberfläche ist dadurch gege­ ben, daß neben dem erwähnten Schleifen und Polieren nicht nur ein Eloxiervorgang, sondern zusätzlich auch ein Beizvorgang durchgeführt wird. Dies führt jedoch nicht zu einem matten Glänzen der Oberflä­ che, sondern eher zu einer Abstumpfung, das heißt, die gewünschte optische Oberflächenwirkung eines mattseidenen Glänzens wird nicht erzielt.
Ferner ist es bekannt, vor einem Eloxieren auf che­ mischem/elektrischem Wege ein Glänzverfahren durch­ zuführen, um Einfluß auf die Oberfläche des Werk­ stücks zu nehmen.
Sämtliche dem Stand der Technik angehörenden Ver­ fahren haben jedoch den Nachteil, daß Strichbildun­ gen, die durch die verschiedenen mechanischen Bear­ beitungsverfahren auf der Oberfläche des Werkstücks vorhanden sind, nicht vollständig vermieden werden können, so daß zwar bereichsweise eine gleichmäßige Oberflächenstruktur vorliegt, die jedoch von zu­ meist einzelnen, beabstandet zueinander liegenden Strichbildungen gestört ist, so daß insgesamt kein einheitliches Oberflächenbild vorliegt, sondern die zumeist relativ stark glänzende und damit reflek­ tierende Oberfläche aufgrund der Striche nicht hochwertig genug erscheint. Überdies gelingt es mit den bekannten Verfahren nicht, eine hundertprozen­ tige Kaschierung von Rohteilfehlern (zum Beispiel durch Lunker, Oxydstreifen, Fleckenbildung, Fremd­ körpereinschlüsse) zu erzielen. Die Folge ist, daß eine entsprechende Werkstückanzahl als Ausschuß aussortiert werden muß, wodurch die Fertigungsko­ sten erhöht werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ver­ fahren der eingangs genannten Art zu schaffen, das zu einer hochwertigen, gleichmäßigen und vorzugs­ weise matten Oberfläche des Werkstücks führt. Fer­ ner werden durch die erfindungsgemäße Oberflächen­ behandlung Rohteilfehler nahezu gänzlich kaschiert, so daß die Ausschußquote sinkt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Oberfläche mit einer Bürste behandelt, vor­ zugsweise aufgerauht, und dabei oder danach mit ei­ nem kühlenden Zusatzmedium beaufschlagt wird, wobei durch das Bürsten die Oberfläche so angeschmolzen und durch das Zusatzmedium die Oberflächentempera­ tur so gesteuert wird, daß sich eine Oberflächen­ struktur entsprechend einer Orangenhaut einstellt, und daß anschließend eine Oberflächenbehandlung mittels eines galvanischen Verfahrens oder ein Lackieren erfolgt. Unter "Orangenhaut" wird im Zuge dieser Anmeldung verstanden, daß die Oberfläche ei­ ne Vielzahl mikroskopischer Erhöhungen und/oder Vertiefungen aufweist. Diese Erhöhungen und/oder Vertiefungen gehen - wie bei einer Orangenhaut üb­ lich - kontinuierlich ineinander über und sind mit einer gewissen Regelmäßigkeit auf der Oberfläche des Werkstücks verteilt. Durch das Bürsten wird der bearbeitete Oberflächenbereich angeschmolzen, das heißt die obersten Molekülschichten des Werkstücks lösen sich aus dem Kristallgitter und verteilen sich in Form eines Schmelzfilms, der durch das Küh­ len mit dem Zusatzmedium zur Ausbildung des Oran­ genhauteffekts führt. Das erfindungsgemäße Verfah­ ren zeichnet sich also dadurch aus, daß der vor der Behandlung der Oberfläche mit einem galvanischen Verfahren oder vor einem Lackieren erfolgende Ver­ fahrensschritt ein Bürsten unter gleichzeitiger oder nachfolgender Beaufschlagung mit einem kühlen­ den Zusatzmedium ist, das die Ausbildung einer Orangenhaut zum Ziel hat. Dieses erfindungsgemäße Vorgehen steht in völliger Abkehr zu den bisher be­ kannten Verfahrensführungen, da die bekannten Ver­ fahren stets darauf abzielen, zunächst durch vor­ zugsweise mehrstufige mechanische Bearbeitung die Oberfläche zunächst immer glatter auszubilden, also beispielsweise zunächst zu schleifen und dann zu polieren. Dieses Vorgehen wird durch die Erfindung durchbrochen, da vor der galvanischen Behandlung oder vor dem Lackieren ein Verfahrensschritt durch­ geführt wird, der zu einer gewissen Rauhheit der Oberfläche des Werkstücks führt. Die erfindungsge­ mäße Behandlung mittels der Bürste führt bei einer Ausgangsoberfläche, die zum Beispiel poliert worden ist, zu einer Vergrößerung der Rauhtiefe, was inso­ weit zu dem bisherigen, aus dem Stand der Technik bekannten Bestreben, nämlich eine stets glattere Oberfläche vor einem abschließenden Verfahrens­ schritt (Galvanisieren/Lackieren) zu erzielen, im Gegensatz steht. Überraschenderweise ergibt sich durch die Erfindung eine Oberfläche, die einen mattseidenen Glanz aufweist und vollkommen homogen wirkt, also kaum von Strichbildungen oder derglei­ chen gestört ist. Je nach Intensität des Bürstens und nach Art der verwendeten Bürste sowie nach In­ tensität und Art des Kühlens durch das Zusatzmedium läßt sich eine gleichmäßig mattierte Oberfläche er­ zielen, die aufgrund des Bürstverfahrens zunächst Mikrostridhe aufweist, wobei die Deutlichkeit die­ ser Mikrostrichstruktur durch den Anschmelzeffekt jedoch abnimmt, so daß eine eingeebnetere Orangen­ hautstruktur in Erscheinung tritt, die nach dem Galvanisieren und/oder dem Lackieren ein hochwerti­ ges Aussehen vermittelt. Die fertige Oberfläche fällt in sich vollkommen gleichmäßig, homogen und seidenmatt aus, so daß das Aussehen nicht durch vereinzelt liegende Striche oder kantige Strukturen oder dergleichen beeinträchtigt wird.
Das Bürsten und die Beaufschlagung mit einem Zu­ satzmedium werden in einer bevorzugten Ausführungs­ form der Erfindung gleichzeitig oder nacheinander, einmalig oder mehrmals hintereinander durchgeführt. Hierdurch ist die Bildung der die Orangenhaut aus­ machenden mikroskopischen Erhöhungen und/oder Ver­ tiefungen besonders beeinflußbar.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgese­ hen, daß vor dem mit der Bürste erfolgenden Aufrau­ hen und der Beaufschlagung mit einem kühlenden Zu­ satzmedium die Oberfläche eine Rauhtiefe aufweist, die geringer als nach dem Bürsten ist. Mittels des Bürstvorgangs und der Beaufschlagung mit dem Zu­ satzmedium wird somit die gewünschte Rauhtiefe der Erhöhungen und/oder Vertiefungen der Orangen­ hautstruktur erzeugt. Die vor dem Bürsten vorlie­ gende geringere Rauhtiefe liegt entweder bereits durch die Herstellung des Werkstücks vor, bei­ spielsweise wenn es sich um ein Gußteil handelt, oder wird durch entsprechende Oberflächenbehandlung wie Schleifen, Polieren, Läppen, Walzen, Strahlen usw. erzeugt.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgese­ hen, daß für das Bürsten eine rotierende Rundbürste verwendet wird. Die Rundbürste wird vorzugsweise mittels eines Antriebs, beispielsweise mittels ei­ nes Bürstautomaten, in Drehung versetzt. Vorzugs­ weise verlaufen die Borsten der Rundbürste radial zur Drehachse der Bürste, das heißt, es liegen ent­ sprechende Scheiben oder Ringe vor. Alternativ ist es jedoch auch möglich, daß die Borsten in Richtung der Drehachse weisen, das heißt, die Bürste weist einen Drehteller auf, von dem die einzelnen Borsten orthogonal ausgehen.
Bevorzugt erfolgt das Bürsten derart, daß die Bor­ sten schlagend auf die Oberfläche des Werkstücks auftreffen. Im Falle der erwähnten Rundbürste durchlaufen die einzelnen Borstenenden einen Kreis, an den die Oberfläche des Werkstücks nach Art einer Tangente beziehungsweise Sekante anliegt. Treffen die Enden der Borsten auf die Oberfläche des Werk­ stücks auf, so werden dort die bereits genannten Mikrostriche erzeugt, die sehr kurz sind, dicht an dicht über die Oberfläche verteilt angeordnet lie­ gen und aufgrund des Anschmelzeffekts die Orangen­ hautstruktur bilden. Das Anschmelzen der Oberfläche erfolgt durch Reibungswärme, die durch den Bürstvorgang erzeugt wird.
Es ist vorteilhaft, wenn als Bürste eine Drahtbür­ ste, insbesondere eine Drahtrundbürste verwendet wird. Somit kommt eine Drahtbürste mit Borsten aus Messingdraht, Neusilberdraht, Stahldraht, Edel­ stahldraht, Kupferdraht, Fibre, Kordel oder ähnli­ ches zum Einsatz. Es ist jedoch auch möglich, daß als Bürste eine Kunststoffborsten-Bürste, insbeson­ dere eine Kunststoffborsten-Rundbürste, verwendet wird. Diese weist Kunststoffborsten mit in den Bor­ sten eingelagerten Schleifkörnern auf.
Bevorzugt wird vor dem erfindungsgemäßen Bürsten und der Beaufschlagung mit dem Zusatzmedium die Oberfläche des Werkstücks geschliffen, Sisal-Fibre behandelt und/oder poliert.
Für das erfindungsgemäße Verfahren werden insbeson­ dere Gußteile, Drehteile, Strangpreßteile, Schmie­ deteile, Kaltfließteile oder Bleche als Werkstücke verwendet.
Als galvanisches Verfahren wird besonders bevorzugt ein Eloxierverfahren eingesetzt. Die Eloxierung er­ folgt in bekannter, gewünschter Art und Weise, wo­ bei die verschiedenen Parameter des Eloxiervorgan­ ges (wie Stromstärke, eingesetzte Elektrolyte usw.) variiert werden können.
Es ist ferner - nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung - vorteilhaft, wenn nach dem Bürsten und der Beaufschlagung mit dem Zusatzmedium und vor der Behandlung mit dem galvanischen Verfahren die Ober­ fläche geglänzt wird. Beim Glänzen handelt es sich ebenfalls - wie beim Eloxieren - um ein che­ misches/elektrisches Verfahren. Dieses Glänzen wird jedoch nur derart intensiv durchgeführt, bis die gewünschte Rauhtiefe erzielt ist.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kommen als Zusatzmedium pastöse, flüssige und/oder zähflüssige Substanzen zum Einsatz. Durch die Ei­ genschaften dieser wählbaren Substanzen ist das Ab­ führen der Wärme von der bearbeiteten Oberfläche gut steuerbar. So verharren pastöse Substanzen län­ ger auf der bearbeiteten Oberfläche als flüssige Substanzen und nehmen so mehr Wärme von der Ober­ fläche auf. Andererseits transportieren dünnflüssi­ ge, strömende Zusatzmedien aufgrund eines schnelle­ ren Abfließens eine größere Wärmemenge pro Zeitein­ heit ab.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfin­ dung setzt als Zusatzmedium Fette und/oder Öle und/oder Emulsionen und/oder Schleifmittel und/oder Schleifpasten und/oder Polierpasten und/oder was­ serhaltige Substanzen und/oder Wasser ein. Dies er­ gibt - je nach Wahl - ebenfalls Einflußmöglichkeiten auf die Steuerung der Wärmeabführung.
Je nachdem, ob der zu bearbeitenden Oberfläche das Zusatzmedium kontinuierlich, vorzugsweise in Form eines Stromes, oder diskontinuierlich, vorzugsweise tröpfchenweise, zugeführt wird, läßt sich die Art, wie die Wärme von der Oberfläche abgeführt wird, beeinflussen. So bewirkt eine kontinuierliche Zu­ führung des Zusatzmediums einen kontinuierlichen Übergang der Wärme von der bearbeiteten Oberfläche auf das Zusatzmedium und damit eine kontinuierliche Abführung der Wärme von der Oberfläche. Demgegen­ über führt eine tröpfchenweise Zuführung zu einer Art "Pumpeffekt", das heißt, die Wärme wird nur in­ tervallweise von der Oberfläche auf das Zusatzmedi­ um übertragen, so daß die Temperatur "atmet".
In Abhängigkeit davon, ob sich die zu bearbeitende Oberfläche während der Beaufschlagung mit dem küh­ lenden Zusatzmedium in einer im wesentlichen verti­ kalen, schrägen oder im wesentlichen horizontalen Lage befindet, fließt das Zusatzmedium in unter­ schiedlichen Mengen pro Zeiteinheit von der Ober­ fläche ab. Eine Steuerung der von der Oberfläche pro Zeiteinheit abgeführten Wärmemenge ist so sehr einfach möglich.
Nachfolgend wird beispielhaft das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutert:
Ein als Schmiedeteil erstelltes Aluminium-Werkstück wird zunächst mittels Korundband geschliffen. An­ schließend erfolgt eine Bearbeitung mit einem Si­ salgewebering und nachfolgend mit einer Stoff­ scheibe, um die Oberfläche des Werkstücks zu polie­ ren. Die nunmehr vorliegende, polierte Oberfläche wird mittels einer Bürste bei gleichzeitiger oder nachfolgender Beaufschlagung mit einem kühlenden Zusatzmedium aufgerauht. Die Bürste weist einen auf der Achse eines Antriebs befestigbaren Kern auf, von dem radial die Borsten ausgehen. Die Bürste bildet insgesamt etwa die Form einer Scheibe, wobei die Dicke der Scheibe der Breite der Borstenpackung entspricht. Beim Zuführen des Werkstücks zur Bürste bildet die Oberfläche des Werkstücks mit der Schei­ benkontur der Bürste eine Tangente beziehungsweise - je nach Druck - eine Sekante. Bei der Bearbeitung erzeugen die freien Enden der Borsten Mikrostriche auf der Werkstückoberfläche, die dicht an dicht liegen und sehr kurz sind. Das kühlende Zusatzmedi­ um wird mittels fluidfördernder Mittel wie Schläu­ che oder Rohre an das Werkstück herangeführt und dann mit dessen Oberfläche in Verbindung gebracht. Nach Beendigung des Bürstvorgangs bei gleichzeiti­ ger oder nachfolgender Beaufschlagung mit einem kühlenden Zusatzmedium wird die Oberfläche des Werkstücks anodisch oxidiert, also einem Eloxal-Bad ausgesetzt. Das Eloxieren wird solange mit entspre­ chend eingestellten Parametern durchgeführt, bis sich die gewünschte Schichtdicke einstellt.
Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfin­ dung ist es auch möglich, daß anstelle des Eloxie­ rens ein Lackieren erfolgt.
Die Figuren erläutern das erfindungsgemäße Verfah­ ren, und zwar zeigt:
Fig. 1 eine Drahtrundbürste, mit der die Ober­ fläche eines Werkstücks unter gleichzei­ tiger Beaufschlagung mit einem Zusatzme­ dium aufgerauht wird und
Fig. 2 ein Blockdiagramm, das das erfindungsge­ mäße Verfahren verdeutlicht.
Die Fig. 1 zeigt eine Rundbürste 1, dessen Bür­ stenkern 2 um eine Drehachse 3 rotiert. Die Rund­ bürste 1 weist radial zur Drehachse 3 verlaufende Borsten 4 auf. Mit den freien Enden der Borsten 4 wird ein Werkstück 5 gebürstet, so daß dessen Ober­ fläche aufgerauht wird. Das Werkstück 5 wird mit einem Zusatzmedium 6 beaufschlagt. Nach dem Bürsten wird das Werkstück 5, das aus Aluminium besteht, eloxiert.
Die Fig. 2 verdeutlicht nochmals das erfindungsge­ mäße Verfahren anhand eines Blockdiagramms. Der Block 10 verdeutlicht das Schleifen des Werkstücks 5. Nach dem Schleifen des Werkstücks 5 erfolgt ein Poliervorgang, der mittels des Blocks 20 darge­ stellt wird. Anschließend erfolgt das erfindungsge­ mäße Bürsten bei gleichzeitiger Beaufschlagung mit einem kühlenden Zusatzmedium gemäß Block 30. Schließlich wird - gemäß Block 40 - das Eloxieren des Werkstücks 5 durchgeführt. Die Verfahrensschritte "Bürsten" und "Kühlen" durch das Zusatzmedium kön­ nen - nach einem weiteren Ausführungsbeispiel - auch mehrfach wiederholt werden.
Aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens wird eine Strichbildung (größere Schleif- oder Polierstriche) vermieden. Ferner weist die Oberfläche kaum eine Blendwirkung bei Sonneneinstrahlung auf, sondern besitzt einen mattseidenen Glanz. Bevor das erfin­ dungsgemäße Bürsten bei gleichzeitiger oder nach­ folgender Beaufschlagung mit einem kühlenden Zu­ satzmedium durchgeführt wird, wird die Oberfläche des Werkstücks beispielsweise geschliffen, poliert, gewalzt, gestrahlt und/oder geläppt. Die Wahl der Ausgangsoberfläche vor dem erfindungsgemäßen Bür­ sten ist davon abhängig, welche Endoberfläche ge­ wünscht wird. Das Verfahren ist anwendbar auf alle eloxalfähigen Materialien, insbesondere auf Alumi­ nium und Aluminiumlegierungen. Das erfindungsgemäße Verfahren führt zur Herstellung einer gleichmäßig mattierten Oberfläche. Die Schnittgeschwindigkeit beim Bürsten verändert die fertige Oberfläche in Nuancen. Gleiches gilt für das Zusatzmedium bzw. die Zusatzmedien, die in Art und Menge variiert werden können.

Claims (21)

1. Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Werk­ stücken aus Aluminium, Aluminiumlegierungen, Magne­ sium oder Magnesiumlegierungen, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Oberfläche mit einer Bürste be­ handelt, vorzugsweise aufgerauht, und dabei oder danach mit einem kühlenden Zusatzmedium beauf­ schlagt wird, wobei durch das Bürsten die Oberflä­ che so angeschmolzen und durch das Zusatzmedium die Oberflächentemperatur so gesteuert wird, daß sich eine Oberflächenstruktur entsprechend einer Oran­ genhaut einstellt, und daß anschließend eine Ober­ flächenbehandlung mittels eines galvanischen Ver­ fahrens oder ein Lackieren erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß das Bürsten und das Kühlen mit dem Zusatz­ medium gleichzeitig oder nacheinander, einmalig oder mehrmals hintereinander durchgeführt werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß die Rauhtiefe der Oberfläche nach dem Bürsten geringer oder größer sein kann als vor dem Bürsten.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß für das Bürsten eine rotierende Rundbürste verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten der Rundbürste radial zur Drehachse der Rundbürste ver­ laufen.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß das Bürsten derart erfolgt, daß die Borsten schlagend auf die Oberflä­ che des Werkstücks auftreffen.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß durch das schla­ gende Auftreffen der Borsten sehr kurze Schlagstri­ che auf der Oberfläche des Werkstücks erzeugt wer­ den, wobei der Abstand zwischen den Schlagstrichen sehr gering ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß als Bürste eine Drahtbürste, insbesondere eine Drahtrundbürste, verwendet wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß eine Drahtbürste mit Borsten aus Messingdraht, Neusilberdraht, Stahldraht, Edelstahldraht, Kupferdraht, Fibre, Kordel oder dergleichen verwendet wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß als Bürste eine Kunststoffborsten-Bürste, insbesondere eine Kunst­ stoffborsten-Rundbürste, verwendet wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kunststoff­ borsten-Bürste mit in den Borsten eingelagertem Schleifkorn verwendet wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Bürsten die Oberfläche des Werkstücks geschliffen, Sisal- Fibre behandelt und/oder poliert wird.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkstück ein Gußteil, Drehteil, Strangpreßteil, Schmiedeteil, Kaltfließteil oder Blech ist.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß als galvanisches Verfahren ein Eloxierverfahren eingesetzt wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Bürsten und vor der Behandlung mit dem galvanischen Verfah­ ren die Oberfläche geglänzt wird.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß als Zusatzmedium pastöse Substanzen zum Einsatz kommen.
17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß als Zusatzmedium flüssige Substanzen zum Einsatz kommen.
18. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß als Zusatzmedium zähflüssige Substanzen zum Einsatz kommen.
19. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß als Zusatzmedium Fette und/oder Öle und/oder Emulsionen und/oder Schleifmittel und/oder Schleifpasten und/oder Po­ lierpasten und/oder wasserhaltige Substanzen und/oder Wasser zum Einsatz kommen.
20. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzmedium kontinuierlich, vorzugsweise in Form eines Stromes, oder diskontinuierlich, vorzugsweise tröpfchenwei­ se, auf die zu bearbeitende Oberfläche aufgebracht wird.
21. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprü­ che, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Oberflä­ che während des Bürstvorgangs in einer im wesentli­ chen vertikalen, schrägen oder im wesentlichen ho­ rizontalen Lage befindet.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE102006005541A1 (de) * 2006-02-07 2007-08-16 Hans und Ottmar Binder GmbH Oberflächenveredelung Verfahren zur Oberflächenbearbeitung von Dachträgern für Kraftfahrzeuge sowie Dachträger für Kraftfahrzeuge
DE102007038287A1 (de) 2007-08-14 2009-02-19 Lars Struckmann Verfahren und Vorrichtung zum Polieren einer Oberfläche

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