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Die
Erfindung betrifft ein Verschlusselement für eine Ampulle zur Aufnahme
von Flüssigkeiten, insbesondere
von Arzneimitteln. Das Verschlusselement weist einen Befestigungsabschnitt
zum Befestigen des Verschlusselements auf einem eine Öffnung der
Ampulle umgebenden Hals der Ampulle auf. Das Verschlusselement weist
einen Entnahmeabschnitt zur Entnahme von Flüssigkeit aus der Ampulle auf, und
der Entnahmeabschnitt weist eine konusförmige Vertiefung auf, die zur
Aufnahme eines konusförmigen
Stutzens einer Spritze ausgebildet ist. Die Erfindung betrifft weiter
eine Ampulle gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 9.
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Ein
derartiges Verschlusselement ist beispielsweise aus der
DE 1 806 636 U bekannt.
Dort ist allerdings eine Schraubkappe zum Verschließen der Ampulle
vorgesehen. Ein Schraubverschluss für die Ampulle ist relativ umständlich zu
bedienen, und es besteht die Gefahr, dass die Ampulle nicht dicht
verschlossen wird, wenn der Schraubverschluss nicht bis zum Anschlag
auf die Ampulle aufgeschraubt wird.
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Die
EP 06 01 283 A1 zeigt
ein Verschlusselement, das ein im Wesentlichen kreisscheibenförmiges Dichtelement
aufweist, welches auf eine Öffnung einer
Ampulle aufgesetzt wird und von einer einen Hals der Ampulle umgebenden
Bördelkappe
an der Ampulle festgehalten wird. Die Bördelkappe weist in einem inneren
Bereich eine Öffnung
auf, so dass das Dichtelement von außen zugänglich ist. Um eine Spritze
mit einer in der Ampulle befindlichen Flüssigkeit zu füllen, wird
auf die Spritze eine Kanüle
aufgesetzt, mit einem spitzen, scharfkantigen Distalende der Kanüle das Dichtelement
durchstoßen,
wobei das Distalende der Kanüle
mit der in der Ampulle befindlichen Flüssigkeit in Kontakt kommt,
zumindest ein Teil der in der Ampulle befindlichen Flüssigkeit
in die Spritze aufgezogen und schließlich die Kanüle wieder
aus der Ampulle herausgezogen und von der Spritze entfernt. Das
Dichtelement ist elastisch, so dass eine bei diesem Vorgang im Dichtelement
entstandene Einstichstelle sich nach dem Entfernen der Kanüle von dem
Dichtelement weitgehend schließt. Dieses
Verschlusselement ist somit zum Verschließen von Ampullen geeignet,
in denen ein Vorrat einer Flüssigkeit
für eine
Mehrzahl an Anwendungen aufbewahrt werden soll, der jedoch üblicherweise
relativ kurzfristig, typischerweise innerhalb einiger Stunden bis
Tage, verbraucht wird.
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Nachteilig
an diesem Verschlusselement ist, dass zum Befallen der Spritze unter
Verwendung der Kanüle
eine erhebliche Gefahr von Stichverletzungen besteht; insbesondere
wenn die Befüllung
der Spritze unter Zeitdruck vorgenommen wird oder wenn bei der Befüllung der
Spritze mehrere Personen mitwirken, beispielsweise wenn die Ampulle
derjenigen Person, die die Spritze befüllt, angereicht wird. Außerdem fällt durch
das Befüllen
aufwändig
zu entsorgender Klinikmüll
in Form der Kanülen
an.
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Aus
der
EP 06 37 443 B1 ist
ein Entnahmedorn zum Befüllen
einer Spritze bekannt, die eine als sogenannter Luer-Lock ausgebildete
Spitze aufweist. Dieser Entnahmedorn weist an einem ersten Ende eine
scharfe Spitze zum Durchstechen eines Verschlusses einer Ampulle
und an einem anderen Ende Anschlussmittel zum Anschluss der Spritze
mit Luer-Lock-Spitze auf. Der Entnahmedorn fungiert somit als Adapter
zwischen dem Verschluss der Ampulle und der Spritze. Obwohl bei
Verwendung dieses Entnahmedorns keine Kanüle zum Befüllen der Spritze benötigt wird,
besteht dennoch eine, wenn auch geringere Verletzungsgefahr, da
auch der Entnahmedorn an seinem ersten Ende einen scharfen Bereich zum
Durchstechen des Verschlusses der Ampulle aufweist.
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Außerdem ist
aus der
DE 196 14
392 A1 eine Ampulle bekannt, die im Bereich ihrer Öffnung einen Entnahmeabschnitt
zur Aufnahme eines konusförmigen
Stutzens einer Spritze aufweist. Allerdings weist diese Ampulle
ein Verschlusselement auf, das nachdem es einmal entfernt wurde,
nicht wieder an der Ampulle angebracht werden kann. Die Ampulle
kann somit nicht wieder verschlossen werden. Sie ist deshalb lediglich
zur Aufbewahrung einer einzigen Spritzenfüllung geeignet, jedoch nicht
zur sicheren Bevorratung mehrerer Dosen, die beispielsweise in mehreren
aufeinanderfolgenden Injektionsvorgängen verwendet werden sollen.
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Schließlich ist
aus der
DE 94 18 060
U1 für eine
andere Art von Behältern,
die in anderen Bereichen des Gesundheitswesens verwendet werden, ein
Verschlusselement mit Verschlusskappe und Pfropfen bekannt. Der
Verschlussstöpsel
hat einen mehreckigen, quadratischen Querschnitt. Zur Abdichtung
des Behälters
ist ein separater ringförmiger Stutzen
vorgesehen, der in eine Ringnut des Verschlusselements abdichtend
eingreift.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Verschlusselement für eine Ampulle zur Aufnahme
von Flüssigkeiten,
insbesondere von Arzneimitteln bereitzustellen, an das ein konusförmiger Stutzen
einer Spritze (Spritzenkonus) direkt angesetzt werden kann und das
bei einfacher Handhabung zuverlässig
dicht verschlossen werden kann. Ebenso ist eine derartige Ampulle
bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verschlusselement der eingangs genannten
Art gelöst,
das dadurch gekennzeichnet ist, dass das Verschlusselement eine
Verschlusskappe zum Verschließen
des Entnahmeabschnitts nach der Entnahme von Flüssigkeit aufweist, die einen
konusförmigen
Pfropfenabschnitt zum Verschließen
der konusförmigen
Vertiefung des Entnahmeabschnitts aufweist, dessen Außenfläche komplementär zur Innenfläche der
Vertiefung des Entnahmeabschnitts ausgebildet ist.
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Die
Aufgabe wird in Bezug auf die Ampulle durch die Merkmale von Anspruch
9 gelöst.
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Erfindungsgemäß wurde
erkannt, dass sich bei einer konischen Formung sowohl des Pfropfenabschnitts
als auch der Vertiefung ein relativ großer Anpressdruck zwischen dem
Pfropfenabschnitt und der Vertiefung erzielen lässt und somit eine gute Dichtwirkung
des verschlossenen Verschlusselements erreicht werden kann. Sobald
der Pfropfen in die Vertiefung eingesetzt ist, entsteht aufgrund
der konischen Form der Anpressdruck zwischen Pfropfen und Vertiefung,
ohne dass der Benutzer hierauf besonders achten muss.
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Durch
das Verschlusselement wird außerdem
ein einfaches, gefahrloses und schnelles Befüllen einer Spritze dadurch
erreicht, dass das Verschlusselement zur Aufnahme des konusförmigen Stutzens
der Spritze und nicht zur Aufnahme einer Kanüle ausgebildet ist. Die Spritze
kann dann direkt auf das Verschlusselement aufgesetzt werden und die
in der Ampulle befindliche Flüssigkeit
in die Spritze aufgezogen werden, ohne dass eine Kanüle verwendet
werden muss. Weder die Spritze noch das Verschlusselement weisen
spitze oder scharfkantige Abschnitte auf. Somit ist eine Verletzungsgefahr
auf ein Minimum reduziert. Bei den üblicherweise im Gesundheitswesen
auftretenden Anwendungsfällen können Verletzungen
praktisch ausgeschlossen werden. Außerdem ergeben sich bei Verwendung
des erfindungsgemäßen Verschlusselements
besonders einfach und schnell auszuführende Abläufe beim Befüllen der
Spritze.
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Das
Verschlusselement weist eine Verschlusskappe zum Verschließen des
Entnahmeabschnitts nach der Entnahme von Flüssigkeit auf. Mit Hilfe der
Verschlusskappe kann die Ampulle, wenn gerade keine Flüssigkeit
aus ihr entnommen wird, verschlossen werden. Dieses Verschließen ermöglicht eine
vergleichsweise sichere Lagerung einer bereits angebrochenen Ampulle.
Es besteht nämlich eine
relativ geringe Gefahr, dass Fremdkörper wie beispielsweise Schmutz,
Staub oder Krankheitserreger aus der Umgebung in die angebrochene
Ampulle gelangen können.
Das Verschlusselement ist so ausgeführt, dass die Verschlusskappe
den Entnahmeabschnitt flüssigkeits-
und luftdicht verschließt.
Durch das dichte Verschließen
wird auf wirksame und einfache Weise vermieden, dass die in der
Ampulle befindliche Flüssigkeit,
bzw. einzelne Bestandteile der Flüssigkeit, insbesondere durch
Verdunstung in die Umgebung entweichen. Auch ein versehentliches Verschütten des
Inhalts der Ampulle wird durch die Verschlusskappe, wenn sie in
den Entnahmeabschnitt eingesetzt ist, zuverlässig verhindert.
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Um
eine besonders gute Verbindung des konusförmigen Stutzens der Spritze
mit dem Verschlusselement während
der Befüllung
der Spritze zu gewährleisten,
weist der Entnahmeabschnitt eine konusförmige Vertiefung auf, die in
eine Öffnung
zum Innenraum der Ampulle hin mündet
und die zur Aufnahme des konusförmigen
Stutzens der Spritze ausgebildet ist. Eine Innenfläche der
konusförmigen
Vertiefung ist also komplementär
zu einer Außenfläche des
konusförmigen
Stutzens der Spritze ausgebildet. Es ergibt sich somit eine besonders
große
Kontaktfläche
zwischen dem Entnahmeabschnitt und dem konusförmigen Stutzen. Dies führt wiederum
zu einer besonders guten Abdichtung der während der Befüllung der
Spritze vorhandenen Verbindung zwischen Spritze und Ampulle. Auf
diese Weise wird erreicht, dass keine oder nur eine vernachlässigbar
geringe Menge von Flüssigkeit
bei der Befüllung
der Spritze in die Umgebung entweicht. Dies ermöglicht ein besonders einfaches
und sauberes Arbeiten beispielsweise während einer medizinischen Behandlung. Hierbei
kann vorgesehen werden, dass die Verbindung zwischen dem Entnahmeabschnitt
und dem konusförmigen
Stutzen derart abgedichtet ist, dass beim Befüllen der Spritze keine oder
nur eine vernachlässigbar
geringe Menge von Flüssigkeit
in die Umgebung entweicht, jedoch Luft aus der Umgebung in die Ampulle
einströmen
kann, sodass beim Befüllen
der Spritze kein oder nur ein geringer Unterdruck in der Ampulle
entsteht.
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Um
eine gute Abdichtung der Ampulle bei aufgesetzter Verschlusskappe
zu erreichen, weist die Verschlusskappe einen Pfropfenabschnitt
zum Verschließen
der konusförmigen
Vertiefung des Entnahmeabschnitts auf, dessen Außenfläche komplementär zur Innenfläche der
Vertiefung des Entnahmeabschnitts ausgebildet ist. Die Außenfläche des
Pfropfenabschnitts der Verschlusskappe ist also an die Form des
Entnahmeabschnitts derart angepasst, dass sich bei aufgesetzter
Verschlusskappe eine große
Kontaktfläche
zwischen dem Pfropfenabschnitt und dem Entnahmeabschnitt ergibt.
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Es
ist besonders bevorzugt, dass die Verschlusskappe verliersicher
mit dem Rest des Verschlusselements verbunden ist. Da die Verschlusskappe
verhältnismäßig klein
ausgeführt
werden kann, ist die Gefahr, dass die vom Rest des Verschlusselements
abgenommene Verschlusskappe, beispielsweise während des Befüllens der
Spritze, verloren geht, verhältnismäßig groß. Insbesondere könnte die
Verschlusskappe, wenn sie nicht verliersicher mit dem Rest des Verschlusselements
verbunden wäre,
während
des Befüllens
der Spritze zu Boden fallen und dabei derart verschmutzen, dass
sie aus hygienischen Gründen
nicht mehr auf den Rest des Verschlusselements aufgesetzt werden
kann. Somit wird die Handhabung des Verschlusselements durch diese
Verliersicherung weiter vereinfacht.
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Es
kann vorgesehen werden, dass das Verschlusselement an einer einem
Innenraum der Ampulle zugewandten Seite zumindest abschnittsweise eine
konkave Form aufweist. Dadurch wird erreicht, dass auch bei einer
weitgehend entleerten Ampulle die Flüssigkeit am Entnahmeabschnitt
vorhanden ist, wenn die Ampulle zur Befüllung der Spritze mit dem Verschlusselement
nach unten positioniert wird; aufgrund der konkaven Form der dem
Innenraum zugewandten Seite des Verschlusselements sammelt sich also
die Flüssigkeit
am Entnahmeabschnitt.
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Um
eine vollständige
Entleerung der Ampulle zu ermöglichen,
kann vorgesehen werden, dass die Tiefe der konusförmigen Vertiefung
des Entnahmeabschnitts mindestens so groß ist wie die Länge des
konusförmigen
Stutzens der Spritze. Es wird also vermieden, dass der konusförmige Stutzen
der Spritze über
die Öffnung
des Verschlusselements hinaus in den Innenraum der Ampulle hineinragt.
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Um
eine Verschmutzung der in der Ampulle befindlichen Flüssigkeit
oder ein Austreten der Flüssigkeit
aus der Ampulle im Zeitraum kurz vor oder kurz nach dem Befüllen der
Spritze, während
dem die Ampulle nicht mit der Verschlusskappe verschlossen ist,
zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren, kann vorgesehen werden,
dass in der Öffnung
der konusförmigen
Vertiefung des Verschlusselements zur Ampulle hin und/oder innerhalb
der konusförmigen
Vertiefung Ventilmittel angeordnet sind, welche die Öffnung vor
und nach der Entnahme der Flüssigkeit
aus der Ampulle automatisch verschließen. Diese Ventilmittel können durch
im Bereich der Öffnung
bzw. innerhalb der konusförmigen
Vertiefung angeordnete elastisch verformbare Abschnitte gebildet
sein, die bei nicht an dem Verschlusselement angebrachter Spritze
aufeinander oder nebeneinander zu liegen kommen und dadurch die Öffnung zumindest
im Wesentlichen verschließen.
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Zur
einfachen, schnellen und kostengünstigen
Herstellung des Verschlusselements ist die Verschlusskappe vorzugsweise
einstückig
mit dem Rest des Verschlusselements ausgebildet. Auch die Ventilmittel
können
einstückig
mit dem Rest des Verschlusselements ausgebildet sein.
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Es
ist bevorzugt, dass der Befestigungsabschnitt des Verschlusselements
einen sich in radialer Richtung erstreckenden Kragenabschnitt aufweist, an
dessen äußerem Rand
eine sich in axialer Richtung erstreckende Mantelfläche ausgebildet
ist, welche einen Verbindungsabschnitt des Verschlusselements zur
Befestigung des Verschlusselements auf dem Hals der Ampulle bildet.
Das Verschlusselement kann somit auf einfache Weise in die Öffnung der Ampulle
eingeschoben werden, wobei die Mantelfläche mit einer Innenfläche des
Halses der Ampulle in einen großflächigen Kontakt
tritt und dadurch das Verschlusselement mit der Ampulle abgedichtet
verbindet.
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Außerdem kann
vorgesehen werden, dass das Verschlusselement eine nach außen gerichtete Schulter
aufweist, welche nach dem Aufsetzen des Verschlusselements auf den
Hals der Ampulle mit einem nach außen gerichteten ringförmigen Vorsprung am
Hals der Ampulle in Eingriff tritt. Die Schulter des Verschlusselements
und der ringförmige
Vorsprung am Hals der Ampulle wirken derart zusammen, dass eine
Einschiebebewegung des Verschlusselements bei dessen Aufsetzen auf
die Ampulle begrenzt wird. Es wird also vermieden, dass das Verschlusselement versehentlich
am Hals der Ampulle vorbei vollständig in die Ampulle hineingedrückt wird
und in den Innenraum der Ampulle gelangt. Die Begrenzung der Einschiebebewegung
dient also zur Vereinfachung der Handhabung des Verschlusselements
bei dessen Einsetzen in die Öffnung
der Ampulle insbesondere vor einer erstmaligen Entnahme von Flüssigkeit
aus der Ampulle.
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Als
weitere Lösung
der Aufgabe wird eine Ampulle zur Aufnahme von Flüssigkeiten,
insbesondere von Arzneimitteln, umfassend eine Öffnung und einen die Öffnung umgebenden
Hals, auf dem ein Verschlusselement befestigt ist, vorgeschlagen,
die dadurch gekennzeichnet ist, dass das Verschlusselement gemäß der vorliegenden
Erfindung ausgebildet ist. Bei Verwendung einer solchen Ampulle
können Spritzen,
die einen konusförmigen
Stutzen aufweisen, ohne Verwendung von Kanülen und somit bei einer geringen
Verletzungsgefahr und einem geringen Materialverbrauch mit dem Inhalt
der Ampulle befüllt werden.
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Hierbei
ist bevorzugt, dass das Verschlusselement lösbar auf dem Hals der Ampulle
befestigt ist. Dadurch ist es möglich,
das Verschlusselement zu entfernen, wenn ausnahmsweise nicht eine
Spritze mit konusförmigen
Stutzen, sondern eine Spritze einer anderen Bauweise oder ein völlig anderes
medizinisches Instrument mit der in der Ampulle befindlichen Flüssigkeit befüllt werden
soll. Außerdem
können
die Ampulle und das Verschlusselement getrennt voneinander entsorgt
werden.
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Um
einen unbefugten Zugriff auf den Inhalt der Ampulle vor ihrem erstmaligen
Gebrauch im Sinne einer Originalitätssicherung zu ermöglichen,
kann vorgesehen werden, dass das Verschlusselement einen die Ampulle
vor Gebrauch verschließenden
und vor einem erstmaligen Gebrauch der Ampulle entfernten Verschluss
ersetzt. Das heißt,
die Ampulle ist im Neuzustand mit dem vorzugsweise als Versiegelungselement
ausgebildeten Verschluss verschlossen, so dass vor der erstmaligen
Benutzung überprüft werden
kann, ob die Ampulle unbefugt geöffnet wurde.
Vor der ersten Befüllung
der Spritze wird das Versiegelungselement von der Ampulle entfernt
und anschließend
das Verschlusselement auf die Ampulle aufgesetzt.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und Einzelheiten der Erfindung sind
der folgenden Beschreibung zu entnehmen, in der die Erfindung anhand
einer in der Zeichnung dargestellten exemplarischen Ausführungsform
näher beschrieben
und erläutert
ist. Dabei zeigen:
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1 eine
geschnittene Seitenansicht einer Ampulle mit aufgesetztem Verschlusselement;
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2 eine
Draufsicht der Darstellung aus 1;
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3 eine
perspektivische Ansicht des Verschlusselements;
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4 eine
geschnittene Seitenansicht ähnlich 1,
jedoch mit mittels einer Verschlusskappe verschlossenem Verschlusselement;
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5 eine
Draufsicht der Darstellung aus 4;
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6 die
Ampulle mit Verschlusselement aus 1 mit in
einen Entnahmeabschnitt des Verschlusselements eingesetzter Spritze;
und
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7 die
mit einem Verschluss vor erstmaligem Gebrauch verschlossene Ampulle
aus 1.
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Gleiche
Elemente tragen dieselben Bezugszeichen und werden in der nachfolgenden
Beschreibung in der Regel nur einmal im Detail erläutert.
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Anhand
der 1 bis 3 wird im Folgenden ein möglicher
Aufbau eines Verschlusselements 11 sowie einer Ampulle 13 erläutert. In
einem mittleren Bereich (ohne Bezugszeichen) weist das Verschlusselement 11 einen
Entnahmeabschnitt 23 auf, welcher mit einem Innenraum 25 der
Ampulle 13 verbunden ist. Eine dem Innenraum 25 der
Ampulle zugewandte Seite 26 des Verschlusselements 11 ist konkav
geformt. Der Entnahmeabschnitt 23 umfasst eine konusförmige Vertiefung 27, die
an deren dem Innenraum 25 der Ampulle 13 zugewandten
Seite eine Öffnung 31 aufweist.
Die Konusform der Vertiefung 27 ist komplementär zur Form
eines konusförmigen
Stutzens 33 einer Spritze 35 (siehe 6).
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Das
Verschlusselement 11 weist außerdem einen Befestigungsabschnitt 15 auf.
Dieser weist einen Kragenabschnitt 37 auf, der von einer
sich in axialer Richtung bezüglich
einer Längsachse 39 des Verschlusselements 11 erstreckende
Mantelfläche 41 begrenzt
wird. Die Mantelfläche 41 des
Befestigungsabschnitts 15 drückt von innen gegen eine Innenseite 21 eines
Halses 17 der Ampulle 13, der eine Öffnung 19 der
Ampulle 13 umgibt. In der gezeigten Ausführungsform
weist die Ampulle 13, insbesondere der Hals 17 der
Ampulle 13 einen kreisförmigen Querschnitt
auf. Die vorliegende Erfindung ist jedoch auch für Ampullen anwendbar, deren
Querschnitt nicht kreisförmig
ist, beispielsweise oval oder eckig.
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Ferner
weist das Verschlusselement 11 an seinem Befestigungsabschnitt 15 eine
radial bezüglich
der Längsachse 39 nach
außen
ragende Schulter 43 auf. Die Schulter 43 liegt
auf einem nach außen gerichteten
ringförmigen
Vorsprung 45 der Ampulle 13 auf.
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Weiterhin
weist das Verschlusselement 11 eine Verschlusskappe 47 auf.
Die Verschlusskappe 47 ist mit Hilfe einer Verliersicherung 49 mit
dem Rest des Verschlusselements 11 verbunden. Die Verschlusskappe 47 weist
einen konusförmigen Pfropfenabschnitt 51 auf,
dessen Form komplementär
zur Form der Vertiefung 27 ist.
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Das
Verschlusselement 11 besteht vorzugsweise aus einem elastischen
Kunststoff, aus Gummi oder einem anderen elastischen Material. Dadurch wird
unter anderem erreicht, dass die Mantelfläche 41 elastisch gegen
die Innenseite 21 des Halses der Ampulle 13 drückt und
somit das Verschlusselement 11 mit der Ampulle 13 abgedichtet
verbunden wird. Weiterhin kann dadurch die Verliersicherung 49 gebogen
werden, sodass die Verschlusskappe 47 auf den Rest des
Verschlusselements 11 aufgesetzt und wieder von diesem
gelöst
werden kann.
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Die
Wirkungsweise der Verschlusskappe 47 ist in den 4 und 5 dargestellt.
Man erkennt, dass bei aufgesetzter Verschlusskappe 47 der
Pfropfenabschnitt 51 an einer ersten Kontaktfläche 53 eine Innenseite
der Vertiefung 27 berührt.
Aufgrund der konischen Form der Vertiefung 27 und der entsprechenden
Gegenform des Pfropfenabschnitts 51 und der Elastizität des Materials
des Verschlusselements 11 ergibt sich an der ersten Kontaktfläche 53 ein
bestimmter Anpressdruck des Pfropfenabschnitts 51 gegen
die Vertiefung 27, so dass der Pfropfenabschnitt 51 und
das Verschlusselement 11 gut gegeneinander abgedichtet
verbunden sind. Aufgrund einer wegen des Anpressdrucks an der ersten
Kontaktfläche 53 auftretenden
Haftreibung kann der Pfropfenabschnitt 51 sich nicht versehentlich
vom Rest des Verschlusselements lösen. Die Verliersicherung 49 ist
bei aufgesetzter Verschlusskappe 47 gebogen.
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Im
Folgenden wird die Vorgehensweise beim Befüllen der Spritze 35 anhand
der 6 näher
erläutert.
Vor dem Befüllen
der Spritze 35 wird die Verschlusskappe 47 vom
Entnahmeabschnitt 23 des Verschlusselements 11 gelöst und der
konusförmige Stutzen 33 der
Spritze 35 in die konusförmige Vertiefung 27 des
Verschlusselements 11 eingeschoben. Anschließend wird
die Ampulle 13 so mit dem Verschlusselement 11 nach
unten gedreht, dass sich eine in der Ampulle 13 befindliche
Flüssigkeit 55 aufgrund
der Schwerkraft wie in 6 gezeigt an der Öffnung 19 der
Ampulle 13 sammelt. Da die Form der Vertiefung 27 des
Verschlusselements 11 komplementär zur Form des konusförmigen Stutzens 33 ist, ergibt
sich eine relativ große
zweite Kontaktfläche 57 zwischen
dem konusförmigen
Stutzen 33 der Spritze 35 und der Vertiefung 27 des
Verschlusselements 11. Aufgrund der Elastizität des Materials,
aus dem das Verschlusselement 11 besteht, und der Konusform des
Stutzens 33 sowie der entsprechenden Gegenform der Vertiefung 27 drückt der
Stutzen 33 gegen die Vertiefung 27 und sorgt dadurch
für eine
gute Abdichtung der zweiten Kontaktfläche 57, so dass keine Flüssigkeit 55 oder
höchstens
eine unwesentliche Menge davon in die Umgebung gelangen kann. Danach
wird ein Kolben 59 der Spritze 35 bezüglich der Darstellung
aus 6 nach unten gezogen und dadurch ein Arbeitsraum 61 der
Spritze 35 mit der Flüssigkeit 55 gefüllt.
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Da
die dem Innenraum 25 zugewandte Seite 26 des Verschlusselements 11 konkav
geformt ist und die Tiefe der konusförmigen Vertiefung 27 nicht geringer
ist als die Länge
des konusförmigen
Stutzens 33 der Spritze 35, sodass der konusförmige Stutzen 33 nicht über die Öffnung 31 der
Vertiefung 27 hinaus in den Innenraum 25 der Ampulle 13 hineinragt,
kann die Ampulle 13 vollständig entleert werden. Auch
wenn nur noch ein kleiner Rest der Flüssigkeit 55 in der
Ampulle 13 vorhanden ist, sammelt sich dieser am konusförmigen Stutzen 33 der
Spritze 35.
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Ist
der Arbeitsraum 61 hinreichend mit der Flüssigkeit 55 gefüllt, wird
die Ampulle 13 samt Verschlusselement 11 und Spritze 35 wieder
umgedreht, so dass das Verschlusselement 11 oberhalb eines Spiegels
der Flüssigkeit 55 liegt,
die Spritze 35 vom Verschlusselement 11 entfernt
und schließlich
das Verschlusselement 11 verschlossen, indem die Verschlusskappe 47 auf
den Rest des Verschlusselements 11 aufgesetzt wird.
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Um
ein Austreten von Flüssigkeit 55 aus
der Ampulle 13 bei nicht aufgesetzter Verschlusskappe 47 zu
verhindern, weist eine nicht gezeigte Ausführungsform zwischen der Öffnung 31 der
Vertiefung 27 und dem Innenraum 25 der Ampulle 13 Ventilmittel auf.
Diese Ventilmittel umfassen mehrere, vorzugsweise vier Kreissegmente,
die wenn der konusförmige
Stutzen 33 der Spritze 35 sich nicht in der Vertiefung 27 befindet,
einen im Wesentlichen geschlossenen Kreis bilden, der einen Austritt
der Flüssigkeit 55 aus
der Ampulle 13 erschwert. Bei in der Vertiefung 27 eingeschobenen
Stutzen 33 werden die Kreissegmente der Ventilmittel beiseite
gebogen, so dass die Flüssigkeit 55 in
die Spritze 35 gelangen kann. In einer weiteren nicht gezeigten
Ausführungsform
sind die Ventilmittel nicht an der Öffnung 31 der konusförmigen Vertiefung 27 sondern
innerhalb der konusförmigen
Vertiefung 27 selbst angeordnet.
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7 zeigt
die Ampulle 13 vor ihrer erstmaligen Benutzung. Die Ampulle 13 ist
mit einem Verschluss 63 verschlossen. Der Verschluss 63 kann
wie in der gezeigten Ausführungsform
Bestandteil einer Verpackung 65 der Ampulle 13 sein.
Die Verpackung 65 kann jedoch in anderen Ausführungsformen
auch getrennt vom Verschluss 63 ausgebildet sein oder gegebenenfalls
ganz entfallen.
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Der
Verschluss 63 kann beispielsweise auf den ringförmigen Vorsprung 45 des
Halses 17 der Ampulle 13 aufgeklebt sein oder
auf andere Weise mit diesem verbunden sein. Vorzugsweise ist die
Verbindung zwischen dem ringförmigen
Vorsprung 45 und dem Sicherheitsverschluss 63 so
beschaffen, dass ein Öffnen
der mit dem Verschluss 63 verschlossenen Ampulle 13 und
ein anschließendes Verschließen der
Ampulle 13 sichtbare Spuren hinterlässt, so dass unbefugte Manipulationen
an der Ampulle 13 beziehungsweise an der sich in der Ampulle 13 befindlichen
Flüssigkeit 55 erkannt
werden können.