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Die
Erfindung betrifft eine Harz-Formulierung auf Bismaleinimid-Basis
zur Herstellung einer Folie, die Herstellung einer Folie unter Verwendung
der Harz-Formulierung und die Verwendung der Folie.
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Aus
der
WO 03/030247
A2 ein Verfahren zum planaren Kontaktieren eines elektrischen
Bauelements bekannt. Dabei wird eine Kontaktfläche des
Bauelements, beispielsweise ein auf einem Substrat angeordnetes Halbleiterbauelement,
großflächig kontaktiert. Zur Kontaktierung wird
eine Isolationsfolie auf das Halbleiterbauelement auflaminiert.
Durch Erzeugen eines Fensters in der Isolationsfolie wird die Kontaktfläche
des Halbleiterbauelements freigelegt. Nachfolgend wird die Kontaktfläche
durch Metallabscheidung auf der Kontaktfläche und auf Bereichen
der Isolationsfolie durch das Fenster hindurch elektrisch kontaktiert.
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Das
bekannte Verfahren wird beispielsweise in der Hochleistungselektronik
zur Kontaktierung von Leistungshalbleiterbauelementen eingesetzt.
Im Betrieb derartiger Bauelemente kann es zu einer hohen Wärmeentwicklung
und in Folge davon zu einer erheblichen thermischen Belastung der
Folie kommen. Die thermische Belastung führt bei den kommerziell
erhältlichen Folien, beispielsweise auf Epoxid-Basis, zu
Degradationsprozessen. Aufgrund der Degradationsprozesse verschlechtern
sich beispielsweise die mechanischen Eigenschaften der Folie.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Harz-Formulierung zur Herstellung einer
Folie anzugeben, die thermischen Belastungen bei Temperaturen von
bis zu 225°C Stand hält.
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Zur
Lösung der Aufgabe wird eine Harz-Formulierung zur Herstellung
einer Folie angegeben, mit mindestens einer vernetzbaren Bismaleinimid-Komponente,
die eine Schmelztemperatur von unter 100°C aufweist, mindestens
einem Thixotropierungsmittel und mindestens einem Co-Monomer zur
Bildung eines Co-Polymerisats mit der Bismaleinimid-Komponente.
Vorzugsweise liegt die Schmelztemperatur unter 90°C und
insbesondere bei 80°C.
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Die
Bismaleinimid-Komponente weist eine oder mehrere Bismaleinimide
(BMI) auf. Bismaleinimid (Bismaleimid, Bismaleinsäureanhydrid)
ist ein difunktionelles Reaktionsharz, das bei Temperaturen ab 200°C mit
sich selbst reagiert. Bismaleinimid kann einer Vernetzung (Polymerisation
oder Polykondensation) unterworfen werden. Die Vernetzung kann auf
beliebige Weise initiiert werden, beispielsweise thermisch oder
durch Einwirkung von Licht. Aufgrund ihrer hohen Vernetzungsdichte
und hohen Kettensteifigkeit besitzen vernetzte Bismaleinimide eine
sehr hohe thermische Beständigkeit und zeigen einen im
Vergleich zu Epoxid-Harzen deutlich reduzierten Massenverlust über
die Zeit. Darüber hinaus besitzen vernetzte Bismaleinimide
einen geringen thermischen Ausdehnungskoeffizienten. Dadurch, dass
die Schmelztemperatur der Bismaleinimid-Komponente unter 100°C
liegt, kann die Harz-Formulierung sehr gut verarbeitet werden.
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Das
Co-Monomer reagiert mit Bismaleinimid. Bevorzugt findet eine Reaktion
ab einer Temperatur von 150°C statt. Das Co-Monomer wird
bei der Vernetzung in das Netzwerk durch Polykondensation eingebaut. Das
Co-Monomer fungiert dabei als so genannter Toughening Modifier (TM).
Es dient der Modifizierung der mechanischen Eigenschaften der resultierenden
Folie.
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Unter
Thixotropie wird im Allgemeinen die Erscheinung verstanden, dass
die Viskosität einer Flüssigkeit oder eines Gels
durch Einwirken einer mechanischen Kraft reversibel erhöht
wird. Das Thixotropierungsmittel der Harz-Formulierung führt
dazu, dass die Harz-Formulierung Thixotropie zeigt. Somit lässt
sich mit dem Thixotropierungsmittel die Verarbeitbarkeit der Harz-Formulierung
steuern.
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Gemäß einer
besonderen Ausgestaltung weist die Bismaleinimid-Komponente Bismaleinimidophenylindan
mit folgender Strukturformel auf:
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Die
Reste R1, R2 und R3 sind beliebige gleiche oder verschiedene gesättigte
oder ungesättigte organische Reste, beispielweise Ethyl-
oder Phenyl-Gruppen. Wasserstoff ist ebenfalls denkbar. Vorzugsweise
sind die Reste R1 bis R3 jeweils eine Methylgruppe. Bismaleinimidophenylindan
(BMPI) zeichnet sich durch einen niedrigen Schmelzpunkt von unter
90°C aus. Darüber hinaus zeigt das BMPI bei der
Schmelztemperatur eine niedrige Viskosität. Dies führt
zu einer sehr guten Verarbeitbarkeit, auch in dem Fall, dass Zusätze,
beispielsweise anorganische Füllstoff zum Einsatz kommen
(siehe unten). Gleichzeitig weist BMPI eine gute thermische Stabilität
auf. BMPI vereint somit eine gute Verarbeitbarkeit und eine zu erzielende
hohe thermische Stabilität.
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Wie
im Fall des BMPIs kann ein einziges Bismaleinimid die niedrige Schmelztemperatur
aufweisen. Denkbar ist aber auch, dass eine Mischung mehrerer Bismaleinimide
vorliegt. Als besonders geeignet hat sich dabei Compimide C353A
® der Firma Degussa gezeigt. Diese
Bismaleinimid-Komponente weist eine Schmelztemperatur von unter
100°C auf. Darüber hinaus zeigt Compimide C353A
® bei der Schmelztemperatur eine niedrige
Viskosität (im Vergleich zu BMPI allerdings nicht so stark ausgeprägt).
Compimide C353A
® enthält
neben Kristallisationsinhibitoren im Wesentlichen die Bismaleinimide
MDAB
® und TDAB
® von
Degussa. MDAB:
TDAB:
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Aufgrund
der hohen Reaktivität der funktionellen Gruppen von BMIs
sind beliebige Co-Monomere denkbar. Als besonderes geeignet hat
sich ein Co-Monomer herausgestellt, das eine Allyl-Gruppe und/oder eine
Phenolgruppe aufweist. Vorzugsweise sind beide Gruppen vorhanden,
wie im Fall des Compimids TM 124
® von
Degussa:
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In
einer besonderen Ausgestaltung ist in der Harz-Formulierung ein
Entgasungsmittel vorhanden. Das Entgasungsmittel erleichtert ein
Entgasen der Harz-Formulierung während der Verarbeitung.
Somit sind Folien mit einer glatten Folienoberfläche erhältlich.
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In
einer besonderen Ausgestaltung weist das Entgasungsmittel mindestens
ein Polyacrylat auf, wobei ein wesentlicher Bestandteil des Entgasungsmittels
von dem Polyacrylat gebildet wird. Dabei sind verschiedenste Polyacrylate
denkbar. Als besonders geeignet hat sich dabei Modaflow® von
Monsanto herausgestellt.
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Als
Thixotropierungsmittel sind ebenfalls verschiedenste Materialien
bzw. Materialkombinationen denkbar. Besonders vorteilhaft ist der
Einsatz hochdisperser Kieselsäure, die durch Flammenhydrolyse
von Siliziumtetrachlorid hergestellt wird. Eine derartige Kieselsäure
wird beispielsweise über den Handelsnamen Aerosil® von Degussa vertrieben. In einer
besonderen Ausgestaltung weist daher das Thixotropierungsmittel
Aerosil® auf. Dieses Thixotropierungsmittel
erhöht eine Standfestigkeit einer nach einem Formgebungsprozess aus
der Harz-Formulierung hergestellten, noch nicht ausgehärteten
(vernetzten) Folie. Ansonsten würde sich nämlich
die Folie beim Aushärten zusammenziehen oder es käme
zum „Ausbluten". Es würden sich verflüssigte
Harzanteile von den festen Harzanteilen trennen.
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Neben
dem Viskositätsmittel, dem Thixotropierungsmittel, dem
Co-Monomer und gegebenenfalls dem Entgasungsmittel, die vor allen
Dingen im Hinblick auf die Verarbeitbarkeit der Harz-Formulierung
eingesetzt werden, können weitere Bestandteile in der Harz-Formulierung
vorhanden sein. Die weiteren Bestandteile können sowohl
auf die Verarbeitbarkeit der Harz-Formulierung als auch auf die
thermische Stabilität einer aus der Harz-Formulierung gewonnenen
Folie abzielen. In einer besonderen Ausgestaltung ist daher mindestens
ein Zusatz zur Einstellung einer chemischen, elektrischen und/oder
physikalischen Eigenschaft der Harz-Formulierung und/oder einer
aus der Harz-Formulierung hergestellten Folie vorhanden. Dabei sind
verschiedenste organische und anorganische, reaktive oder nicht
reaktive Zusätze denkbar.
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In
einer besonderen Ausgestaltung weist der Füllstoff mindestens
einen gegenüber der Bismaleinimid-Komponente im Wesentlichen
inerten Bruchzähigkeitsmodifikator auf. Der Bruchzähigkeitsmodifikator
ist eine Substanz, mit der eine mechanische Eigenschaft, z. B. Weichheit,
Biegsamkeit bzw. Elastizität, und damit die Verarbeitbarkeit
einer resultierenden Folie verbessert werden kann. Der Bruchzähigkeitsmodifikator
unterbindet insbesondere die Rissbildung und Rissfortpflanzung in
der ganz oder nur teilweise ausgehärteten Folie. Im Wesentlichen
inert bedeutet dabei, dass es während der Herstellung,
der Lagerung und/oder der Weiterverarbeitung der Harz-Formulierung
zu keiner oder nahezu keiner chemischen Reaktion zwischen dem Bruchzähigkeitsmodifikator
und der Bismaleinimid-Komponente kommt.
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In
einer besonderen Ausgestaltung weist der Bruchzähigkeitsmodifikator
ein Polyetherimid (PEI) auf. Als besonders geeignet hat sich dabei
ULTEM 1010® von General Electric
gezeigt. Dieser Bruchzähigkeitsmodifikator, ein Thermoplast,
verbindet sehr gut die gewünschte niedrige Reaktivität
gegenüber der Bismaleinimid-Komponente mit der gewünschten
Elastizität einer resultierenden Folie.
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Insbesondere
können in der Harz-Formulierung anorganische Füllstoffe
enthalten sein. Diese Füllstoffe können verschiedenste
Funktionen ausüben. Beispielsweise wird durch anorganische
Füllstoffe eine Brennbarkeit der Harz-Formulierung bzw.
des resultierenden Folie herabgesetzt. Ebenso kann eine elektrische Durchschlagsfestigkeit
der Folie erhöht werden. In einer besonderen Ausgestaltung
weist der Zusatz zumindest einen aus der Gruppe Bornitrid und/oder
Wollastonit ausgewählten anorganischen Füllstoff
auf. Wollastonit erhöht aufgrund seiner nadelförmigen
Kristallstruktur eine Flexibilität des Systems. Bornitrid,
insbesondere wenn es fein vermahlen eingesetzt wird, zeigt sehr
gute Kompabilität zu Bismaleinimid und führt somit
zu einer verbesserten Temperaturstabilität. Darüber
hinaus zeichnet sich Bornitrid durch eine hohe Wärmeleitfähigkeit
aus. Dies führt zu einer entsprechenden Wärmeleitfähigkeit
der resultierenden Folie. Im Hinblick auf Hochtemperaturanwendungen
ist dies besonders vorteilhaft.
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Die
genannten anorganischen Füllstoffe führen zu einer
zusätzlichen Thixotropierung. Da dies eine Fließfähigkeit
der Harz-Formulierung behindert und somit eine Verarbeitbarkeit
einschränkt, ist gegebenenfalls der Anteil an Aerosil® anzupassen.
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Zur
Verbesserung einer Homogenität der Harz-Formulierung und
der daraus gewonnenen Folie können weitere Additive, beispielsweise
Bindemittel oder Dispergatoren enthalten sein. Ein besonderes Augenmerk
wird dabei auf die Verteilung des Füllstoffs oder der Füllstoffe
in der Harz-Formulierung bzw. der resultierenden Folie geworfen.
Ebenso kann hier die spätere Anwendung der Folie im Blickpunkt
stehen. In einer besonderen Ausgestaltung ist daher ein Haftvermittler
vorhanden zur Verbesserung einer Haftung zwischen vernetztem Bismaleinimid,
das durch eine Vernetzungsreaktion aus der Bismaleinimid-Komponente
gebildet wird, und dem Füllstoff und/oder zur Verbesserung
einer Haftung zwischen der durch die Vernetzung des Bismaleinimids
gebildeten Folie und einem Untergrund, auf dem die Folie aufgebracht
werden soll. Zur Anbindung der Füllstoffe Bornitrid und
Wollastonit hat sich ein Haftvermittler in Form eines Silans als
besonders günstig herausgestellt. Silan ist hat sich auch
als Haftvermittler für Metall- oder Keramik-Untergründe
bewährt, auf die eine aus der Harz-Formulierung gewonnene
Folie auflaminiert wird. In einer besonderen Ausgestaltung weist daher
der Haftvermittler ein Silan auf. Vorzugsweise weist dabei das Silan
eine Epoxi-Gruppe auf. Sehr gute Erfahrungen wurden dabei mit dem
Silan A-187 (3-(Trimethoxysilyl)-Propoxy-Methyl-Oxiran) gemacht.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung
einer Folie unter Verwendung der Harz-Formulierung mit folgenden
Verfahrensschritten angegeben: a) Bereitstellen der Harz-Formulierung,
b) Formgebungsprozess der Harz-Formulierung und c) Initiierung einer
Vernetzung der Bismaleinimid-Komponente der Harz-Formulierung, wobei
die Folie entsteht.
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Das
Bereitstellen beinhaltet u. a. ein Vermischen der Bestandteile der
Harz-Formulierung miteinander. Der Formgebungsprozess umfasst einen
Foliengieß-Prozess. Dazu wird beispielsweise die Harz-Formulierung
bei 100°C bis 120°C auf eine thermofixierte, einseitig
silikonisierte PET (Polyethylenterephthalat)-Trägerfolie
in dünner Schicht (Schichtdicke z. B. 100 μm bis
200 μm) aufgetragen.
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Nach
dem Formgebungsprozess wird die Vernetzung initiiert. Dies gelingt
beispielsweise durch Temperaturerhöhung. Dabei kann der
Vernetzungsprozess vollständig durchlaufen werden. Vorzugsweise
erfolgt die Vernetzung aber lediglich teilweise. In einer besonderen
Ausgestaltung wird daher das Vernetzen abgebrochen. Es findet ein
Anhärteprozess statt. Der Abbruch der Vernetzung erfolgt
vorzugsweise bei einem Vernetzungsgrad von maximal 20%. Dies bedeutet,
dass 20% oder weniger der Bismaleinimid-Komponente der Harz-Formulierung
umgesetzt ist. Dies führt dazu, dass die Folie noch flexibel
ist und bei der Weiterverarbeitung einer mechanischen Beanspruchung,
beispielsweise beim Einspannen, Aufheizen, Auflaminieren, etc., Stand
hält und nicht reißt. Gleichzeitig trägt
sich die Folie durch das Anhärten selbst und kann von einer
eventuell bei Formgebungsprozess verwendeten Trägerfolie
abgelöst werden. Das Ablösen gelingt relativ leicht,
da sich an einer Oberfläche der Folie und damit an einer
Grenzfläche zu einer Trägerfolie Oligomere der
Bismaleinimid-Komponente bilden, die zu einem Verlust einer Klebrigkeit
der Harz-Formulierung bzw. der Folie führen. Durch den
Einsatz von Thermoplasten als weitere Zusätze kann sowohl
die Flexibilität als auch die Selbst-Tragfähigkeit
der angehärteten Folie erhöht werden.
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Da
bei geeigneter Prozessführung selbstragende Folien hergestellt
werden können, sind Folien mit beliebigen Foliestärken
zugänglich. Vorzugsweise wird aber eine Folie mit einer
aus dem Bereich von 20 μm bis 400 μm und insbesondere
aus dem Bereich von 50 μm bis 200 μm ausgewählten
Folienstärke. Diese Folienstärken eignen sich
für beliebige, nachfolgende Folienverarbeitungsprozesse.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Verwendung der Folie zur
planaren Kontaktierung einer elektrischen Kontaktstelle eines elektrischen
Bauelements mit folgenden Verfahrensschritten angegeben: a') Bereitstellen
des Bauelements mit der Kontaktstelle, b') Auflaminieren der Folie
auf das Bauelement, so dass die Kontaktstelle von der Folie bedeckt
ist, c') Öffnen eines Fensters in der Folie, so dass die
Kontaktstelle des Bauelements freigelegt wird, und d') Kontaktieren
der elektrischen Kontaktstelle durch das Fenster hindurch. Einzelheiten
dieser Art der Kontaktierung sind der
WO 03/030247 A2 zu entnehmen.
Dabei ist festzuhalten, dass sich die Folie gerade für
diesen Prozess besonders eignet: Die Folie ist laminierbar (z. B.
unter Vakuum) und zeigt eine gute Haftfähigkeit auf verschiedensten
Materialien (Cu, Si). Darüber hinaus eignet sich die Folie
für die zur planaren Kontaktierung vorgesehenen Laserablation.
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Zusammenfassend
sind mit der Erfindung folgende Vorteile verbunden:
- – Durch den Einsatz von Bismaleinimid-Komponenten,
die bei relativ niedriger Temperatur schmelzen (ca. 30°C
bis 40°C unter der Schmelztemperatur von Standard-BMIs),
wird die Verarbeitung stark vereinfacht.
- – Durch die niedrige Schmelztemperatur und der damit
einhergehenden niedrigen Viskosität ist es möglich, einen relativ
hohen Füllgrad an Füllstoffen zu erzielen. Dadurch
lässt sich eine Vielzahl von Eigenschaften der Folie, beispielsweise
Wärmeleitfähigkeit, mechanische Stabilität
(z. B. Bruchzähigkeit), Temperaturausdehungskoeffizient,
Haftung am Untergrund, etc., in einem weiten Bereich einstellen.
- – Durch das Anhärten und die Flexibilisierung
mit Bruchzähigkeitsmodifikatoren (Thermoplasten) wird eine gut
applizierbare Folie erhalten, die selbst tragend ist und bereits
einer relativ niedrigen Prozesstemperatur von etwa 70°C
für die planare Kontaktierung eingesetzt werden kann.
- – Die angehärtete Folie zeigt eine gute Lagerbeständigkeit.
Ein Einfrieren wie bei vergleichbaren Produkten ist nicht nötig.
- – Eine aus der Harz-Formulierung gewonnene Folie zeigt
bei 175°C über 1000 h lediglich Verfärbung,
jedoch keine nennenswerte Zersetzung (gemessen am Masseverlust).
- – Bereits im ungefüllten Zustand (ohne entsprechenden
Füllstoff) zeigt die resultierende Folie einen niedrigen
thermischen Ausdehungskoeffizienten. Daraus resultiert ein erhöhter
Freiheitsgrad hinsichtlich anderer Eigenschaften wie Flexibilität
und thermische Stabilität.
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Anhand
zweiter Ausführungsbeispiele und einer Figur wird die Erfindung
näher erläutert. Die Figur ist schematisch und
stellt keine maßstabsgetreue Abbildung dar.
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Die
Figur zeigt einen Ausschnitt eines Leistungshalbleitermoduls von
der Seite.
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Gemäß den
Ausführungsbeispielen setzen sich die Harz-Formulierungen
wie folgt zusammen: Beispiel
1:
Bismaleinimidophenylindan | 50
MT (Massenteile) |
Compimide
TM 124® | 50
MT |
Bornitrid
(fein vermahlen) | |
Aerosil® | |
Modaflow® | |
Silan
A-187 | 0,5
MT |
Beispiel
2:
Compimide
C353A® | 35
MT |
Ultem
1010® | 30
MT |
Compimide
TM 124® | 35
MT |
Wollastonit
283-900 | |
Aerosil® | |
Modaflow® | |
Silan-187 | 0,5
MT |
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Diese
Harz-Formulierungen werden zu teil-vernetzten Folien verarbeitet.
Die teil-vernetzen Folien werden zur planaren Kontaktierung eines
Bauteils verwendet.
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Das
Bauteil ist ein Leistungshalbleiterbauelement 10, das auf
einem DCB (Direct Copper Bonding) Substrat mit einer Keramikplatte
angeordnet ist, an deren Hauptflächen Kupferschichten 112 und 113 angebracht
sind. Das Leistungshalbleiterbauelement ist auf die Kupferschicht 112 des
Substrats aufgelötet.
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Das
Leistungshalbleiterbauelement weist auf der dem Substrat abgekehrten
Seite eine Kontaktfläche 101 auf. Zur elektrischen
Kontaktierung wird die teil-vernetzte Folie auf das Leistungshalbleiterbauelement
und das Substrat auflaminiert.
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Nach
dem Auflaminieren wird in der Folie ein Fenster 121 erzeugt
und so die Kontaktfläche freigelegt. Das Erzeugen des Fensters
erfolgt durch Laserablation. In einer alternativen Ausführung
wird zum Erzeugen des Fensters ein Photolithographie-Prozess durchgeführt.
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Nach
dem Erzeugen des Fensters wird elektrisch leitendes Material 14 auf
der freigelegten Kontaktfläche und auf der auflaminierten
Folie abgeschieden. Das elektrisch leitende Material wird in mehreren Schichten
aus der Gasphase abgeschieden. Den Abschluss bildet eine galvanisch
abgeschiedene Kupferschicht. Auf diese Weise werden die Kontaktierungsflache
des Leistungshalbleiterbauelements mit einer elektrischen Leitungsbahn
kontaktiert, die über eine hohe Stromtragfähigkeit
verfügt. Bauelement, Substrat und die entsprechenden Leitungsbahnen
bilden das Leistungshalbleitermodul.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 03/030247
A2 [0002, 0026]