DE102007032987A1 - Verfahren zum Herstellen von Draht und Drahtwalzwerk - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Draht (1), bei dem der Draht (1) in mindestens einem Fertiggerüst (2) eines Drahtwalzwerks (3) gewalzt wird, wobei der gewalzte Draht (1) hinter dem in Förderrichtung (F) letzten Fertiggerüst (2) eine Kühl- und/oder Ausgleichsstrecke (4) passiert, wobei der Draht (1) durch einen am Ende der Kühl- und/oder Ausgleichsstrecke (4) angeordneten ersten Treiber (5) durch die Kühl- und/oder Ausgleichsstrecke (4) gezogen wird und wobei in Förderrichtung (F) hinter dem ersten Treiber (5) ein Windungsleger (6) für den Draht (1) angeordnet ist, mit dem er in Windungen abgelegt werden kann. Um das Legebild des abgelegten Drahtes zu verbessern und einen möglichst konstanten Windungsdurchmesser zu erzielen, sieht die Erfindung vor, dass ein in Förderrichtung (F) hinter dem ersten Treiber (5) und vor dem Windungsleger (6) angeordneter zweiter Treiber (7) so betrieben wird, dass der Draht (1) zwiscit einer von der geraden Solllinie (9) aus gemessenen Schlingenhöhe (H) bildet. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Drahtwalzwerk.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Draht, bei dem der Draht in mindestens einem Fertiggerüst eines Drahtwalzwerks gewalzt wird, wobei der gewalzte Draht hinter dem in Förderrichtung letzten Fertiggerüst eine Kühl- und/oder Ausgleichsstrecke passiert, wobei der Draht durch einen am Ende der Kühl- und/oder Ausgleichsstrecke angeordneten ersten Treiber durch die Kühl- und/oder Ausgleichsstrecke gezogen wird und wobei in Förderrichtung hinter dem ersten Treiber ein Windungsleger für den Draht angeordnet ist, mit dem er in Windungen abgelegt werden kann. Des weiteren betrifft die Erfindung ein Drahtwalzwerk zur Durchführung des Verfahrens.
- Beim Walzen von Draht wird der Draht in einem letzten Walzprozess in einem Fertigblock von einer Anzahl Fertiggerüsten gewalzt und auf den endgültigen gewünschten Drahtdurchmesser gebracht. Anschließend durchläuft der Draht eine Kühl- und Ausgleichsstrecke, bevor er mittels eines Windungslegers in Windungen abgelegt wird.
- Derartige Lösungen gemäß dem Stand der Technik sind für zwei mögliche Ausgestaltungen in den
1 und2 gezeigt. Dargestellt ist ein Teil eines Drahtwalzwerks3 , von dem insbesondere ein Fertigblock mit einer Anzahl Fertiggerüsten2 zu sehen ist. Der Draht1 wird in den Fertiggerüsten2 abschließend gewalzt. - Er verlässt den Fertigblock in Förderrichtung F mit einer Geschwindigkeit vD. Hinter dem Fertigblock gelangt der Draht
1 in eine Kühl- und Ausgleichsstrecke4 . Gemäß1 ist hinter der Kühl- und Ausgleichsstrecke4 ein Treiber5 angeordnet, der den Draht1 durch die Kühl- und Ausgleichsstrecke4 zieht. Unmittelbar hinter dem Treiber5 ist ein Windungsleger6 angeordnet, der den Draht1 in bekannter Weise in Windungen ablegt. - Die Lösung gemäß
2 unterscheidet sich von derjenigen nach1 im wesentlichen nur dadurch, dass hier noch innerhalb der Kühl- und Ausgleichsstrecke4 ein weiterer Treiber5 angeordnet ist, der den Draht1 bei seinem Passieren der Kühl- und Ausgleichsstrecke4 unter Zug hält. - Dargestellt ist in beiden Figuren, dass aufgrund der Konzeption der Anlage der Draht
1 auch im Bereich des Treibers5 und des Windungslegers6 die Geschwindigkeit vD hat, mit der der Draht1 den Fertigblock verlässt. - Der Draht
1 verlässt somit den Fertigblock bzw. dessen Fertiggerüste2 mit der Geschwindigkeit vD, die allerdings nicht absolut konstant ist. Vielmehr schwankt die Geschwindigkeit vD um einen Mittelwert. Diese Geschwindigkeitsschwankung führt dazu, dass das Legebild des Drahtes nicht optimal ist, d. h. der Windungsdurchmesser des vom Windungsleger abgelegten Drahtes1 ist nicht konstant, da der Windungsleger mit konstanter Drehzahl rotiert, der Draht beim Eintritt in den Windungsleger jedoch eine nicht-konstante Geschwindigkeit aufweist. - Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren sowie ein zugehöriges Drahtwalzwerk zu schaffen, mit denen es möglich ist, ein verbessertes Legebild des vom Windungsleger abgelegten Drahtes zu erreichen, insbesondere den Draht mit einem möglichst konstanten Windungsdurchmesser abzulegen.
- Diese Aufgabe wird durch die Erfindung verfahrensgemäß dadurch gekennzeichnet, dass ein in Förderrichtung hinter dem ersten Treiber und vor dem Windungsleger angeordneter zweite Treiber so betrieben wird, dass der Draht zwischen den beiden Treibern eine Schlinge mit einer von der geraden Solllinie aus gemessenen Schlingenhöhe bildet.
- Der Antrieb des zweiten Treibers kann dabei so geregelt werden, dass die Schlingenhöhe innerhalb eines vorgegebenen Wertebereichs liegt.
- Vorzugsweise wird weiterhin die Antriebsgeschwindigkeit des Windungslegers in Abhängigkeit der Fördergeschwindigkeit des zweiten Treibers gesteuert oder geregelt.
- Der Draht wird in der Kühl- und/oder Ausgleichsstrecke zwischen dem letzten Fertiggerüst und dem ersten Treiber von diesem vorzugsweise unter einem vorgegebenen Zug gehalten. Weiterhin kann vorgesehen sein, dass innerhalb der Kühl- und/oder Ausgleichsstrecke ein weiterer Treiber angeordnet ist, der auf den Draht eine Zugkraft ausübt.
- Das vorgeschlagene Drahtwalzwerk zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass in Förderrichtung hinter dem ersten Treiber und vor dem Windungsleger ein zweiter Treiber angeordnet ist, der so antreibbar ist, dass der Draht zwischen den beiden Treibern eine Schlinge mit einer von der geraden Solllinie aus gemessenen Schlingenhöhe bildet.
- Dabei sind zur Regelung der Größe der Schlinge bevorzugt Messmittel zur Erfassung der Schlingenhöhe der Schlinge vorgesehen. Ferner sind mit Vorteil Regelmittel vorhanden, die mit dem Messmittel in Verbindung stehen und einen Antriebsmotor für den zweiten Treiber beeinflussen können.
- Die Regelmittel können auch einen Antriebsmotor des Windungslegers beeinflussen, so dass auf diese Weise eine Synchronisation der Arbeitsgeschwindigkeit des zweiten Treibers und des Windungslegers vorgenommen werden kann.
- Mit dem erfindungsgemäßen Vorschlag wird erreicht, dass mit relativ einfachen Mitteln sichergestellt werden kann, dass der Draht vom Windungsleger mit konstantem Durchmesser abgelegt werden kann. Schwankungen in der Drahtgeschwindigkeit, die hinter dem Fertigblock vorliegen, können in einfacher Weise ausgeglichen werden.
- Der Walzprozess ist damit vom Legeprozess entkoppelt.
- In vorteilhafter Weise ergeben sich bessere Drahtbunde, geringere Probleme mit Abweichungen der Durchmesser der Windungen und weniger Stillstände der Anlage.
- In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
-
1 schematisch einen Ausschnitt aus einem Drahtwalzwerk mit einem Fertigblock, einer Kühl- und Ausgleichsstrecke, einem Treiber und einem Windungsleger gemäß dem Stand der Technik; -
2 eine zu1 alternative Ausgestaltung eines Drahtwalzwerks gemäß dem Stand der Technik; -
3 in der Darstellung nach den1 und2 einen Ausschnitt aus einem Drahtwalzwerk gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung; und -
4 eine vergrößerte Darstellung einer Einzelheit von3 , wobei der Bereich zwischen zwei Treibern dargestellt ist. - In
3 ist ein Ausschnitt aus einem Drahtwalzwerk3 zu sehen, das analog zu der eingangs beschriebenen Lösung gemäß dem Stand der Technik aufgebaut ist (s.1 und2 ). Der Draht1 verlässt in Förderrichtung F die Fertiggerüste2 eines Fertigblocks, um in eine Kühl- und Ausgleichsstrecke4 zu gelangen. Der Draht1 wird durch die Kühl- und Ausgleichsstrecke4 mittels eines ersten Treibers5 gezogen; der Treiber5 hält den Draht1 beim Passieren der Kühl- und Ausgleichsstrecke4 unter Zug. Die Treibgeschwindigkeit des ersten Treibers5 bestimmt sich nach der Drahtgeschwindigkeit vD des Drahts1 hinter dem Fertigblock. Dort hat der Draht1 die Geschwindigkeit vD, die nicht konstant ist, sondern um einen Mittelwert schwankt. Hinter der Kühl- und Ausgleichsstrecke4 gelangt der Draht1 in einen Windungsleger6 , der ihn in bekannter Weise in Windungen ablegt, z. B. auf ein Förderband. - Wesentlich ist, dass in Förderrichtung F hinter dem ersten Treiber
5 und vor dem Windungsleger6 ein zweiter Treiber7 angeordnet ist. Die beiden Treiber5 und7 sind voneinander beabstandet. Der zweite Treiber7 wird dabei gezielt so betrieben, dass der Draht1 zwischen den beiden Treibern5 und7 eine Schlinge8 bildet. Wie in3 zu sehen ist, hat die Schlinge8 eine Schlingenhöhe H, die von der geraden Solllinie oder Ideallinie9 aus gemessenen wird. - Der zweite Treiber
7 fördert den Draht1 mit einer Geschwindigkeit vT, die weitgehend konstant gehalten wird und aufgrund deren sich der Windungsdurchmesser des Drahts ergibt, wenn er vom Windungsleger6 abgelegt wird. Der zweite Treiber7 wird nämlich mit einer konstanten Geschwindigkeit vT betrieben, wobei die Antriebsgeschwindigkeit des Windungslegers6 an die Antriebsgeschwindigkeit des zweiten Treibers7 gekoppelt ist. - Schwankungen in der Geschwindigkeit vD können auf diese Weise mittels der Schlinge
8 ausgeglichen werden, und die Zufuhr des Drahts1 in den Windungsle ger6 erfolgt mittels des zweiten Treibers7 mit konstanter Geschwindigkeit vT. Dies führt zu einem optimalen Legebild, da der Windungsdurchmesser konstant ist. - Details hierzu sind in
4 dargestellt. Wie gezeigt, wird der Draht1 – um Geschwindigkeitsschwankungen in der Drahtgeschwindigkeit am Auslauf aus dem Fertigblock ausgleichen zu können – zwischen den beiden Treibern5 und7 nicht linear entlang der Solllinie9 geführt, sondern bogenförmig, so dass die Schlinge8 ausgebildet wird. Im Scheitelpunkt hat die Schlinge8 eine Schlingenhöhe H, die sich zwischen einem vorgebbaren Minimalwert Hmin und einem Maximalwert Hmax bewegen darf. Die jeweiligen Verläufe des Drahts1 sind mit gestrichelten Linien dargestellt. - Der aktuelle Wert der Schlingenhöhe H wird mittels eines Messmittels
10 ermittelt, bei dem es sich z. B. um eine Lichtschranke handeln kann, die die maximale Auslenkung des Drahts1 von der Solllinie9 messen kann. Der von dem Messmittel10 ermittelte Wert für die Schlingenhöhe H wird einem Regelmittel11 zugeführt. - Die Regelmittel
11 steuern einen Antriebsmotor12 für den zweiten Treiber7 so an, dass die Schlingenhöhe H innerhalb des zulässigen Bereichs liegt. Wird der Wert für die Schlingenhöhe zu groß, wird der Antriebsmotor12 zu einem schnelleren Drehen veranlasst, wird der Wert zu klein, wird der Antriebsmotor12 langsamer. Die Schlingenhöhe H wird also im geschlossenen Regelkreis auf einem gewünschten Wert gehalten. - Wie in
4 nur schematisch angedeutet ist, kann das Regelmittel11 auch entsprechend auf den Antrieb des Windungslegers6 Einfluss nehmen, so dass die Arbeitsgeschwindigkeiten des zweiten Treibers7 und die des Windungslegers6 synchronisiert sind. Das Ergebnis sind gelegte Windungen mit einheitlichen Windungsdurchmesser. -
- 1
- Draht
- 2
- Fertiggerüst
- 3
- Drahtwalzwerk
- 4
- Kühl- und/oder Ausgleichsstrecke
- 5
- erster Treiber
- 6
- Windungsleger
- 7
- zweiter Treiber
- 8
- Schlinge
- 9
- Solllinie
- 10
- Messmittel
- 11
- Regelmittel
- 12
- Antriebsmotor
- F
- Förderrichtung
- H
- Schlingenhöhe
- Hmin
- minimale Schlingenhöhe
- Hmax
- maximale Schlingenhöhe
- vD
- Geschwindigkeit des Drahts hinter dem Fertiggerüst
- vT
- Geschwindigkeit des Drahts hinter dem zweiten Treiber
Claims (10)
- Verfahren zum Herstellen von Draht (
1 ), bei dem der Draht (1 ) in mindestens einem Fertiggerüst (2 ) eines Drahtwalzwerks (3 ) gewalzt wird, wobei der gewalzte Draht (1 ) hinter dem in Förderrichtung (F) letzten Fertiggerüst (2 ) eine Kühl- und/oder Ausgleichsstrecke (4 ) passiert, wobei der Draht (1 ) durch einen am Ende der Kühl- und/oder Ausgleichsstrecke (4 ) angeordneten ersten Treiber (5 ) durch die Kühl- und/oder Ausgleichsstrecke (4 ) gezogen wird und wobei in Förderrichtung (F) hinter dem ersten Treiber (5 ) ein Windungsleger (6 ) für den Draht (1 ) angeordnet ist, mit dem er in Windungen abgelegt werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass ein in Förderrichtung (F) hinter dem ersten Treiber (5 ) und vor dem Windungsleger (6 ) angeordneter zweiter Treiber (7 ) so betrieben wird, dass der Draht (1 ) zwischen den beiden Treibern (5 ,7 ) eine Schlinge (8 ) mit einer von der geraden Solllinie (9 ) aus gemessenen Schlingenhöhe (H) bildet. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Antrieb des zweiten Treibers (
7 ) so geregelt wird, dass die Schlingenhöhe (H) innerhalb eines vorgegebenen Wertebereichs (Hmin, Hmax) liegt. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsgeschwindigkeit des Windungslegers (
6 ) in Abhängigkeit der Fördergeschwindigkeit (vT) des zweiten Treibers (7 ) gesteuert oder geregelt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Draht (
1 ) in der Kühl- und/oder Ausgleichsstrecke (4 ) zwischen dem letzten Fertiggerüst (2 ) und dem ersten Treiber (5 ) von diesem unter einem vorgegebenen Zug gehalten wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der Kühl- und/oder Ausgleichsstrecke (
4 ) ein weiterer Treiber (5 ) angeordnet ist, der auf den Draht (1 ) eine Zugkraft ausübt. - Drahtwalzwerk (
3 ) mit mindestens einem Fertiggerüst (2 ) zum Walzen des Drahts (1 ), wobei hinter dem in Förderrichtung (F) letzten Fertiggerüst (2 ) eine Kühl- und/oder Ausgleichsstrecke (4 ) für den Draht (1 ) angeordnet ist, wobei am Ende der Kühl- und/oder Ausgleichsstrecke (4 ) ein erster Treiber (5 ) angeordnet ist, mit dem der Draht (1 ) durch die Kühl- und/oder Ausgleichsstrecke (3 ) gezogen werden kann, und wobei in Förderrichtung (F) hinter dem ersten Treiber (5 ) ein Windungsleger (6 ) für den Draht (1 ) angeordnet ist, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in Förderrichtung (F) hinter dem ersten Treiber (5 ) und vor dem Windungsleger (6 ) ein zweiter Treiber (7 ) angeordnet ist, der so antreibbar ist, dass der Draht (1 ) zwischen den beiden Treibern (5 ,7 ) eine Schlinge (8 ) mit einer von der geraden Solllinie (9 ) aus gemessenen Schlingenhöhe (H) bildet. - Drahtwalzwerk nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch Messmittel (
10 ) zur Erfassung der Schlingenhöhe (H) der Schlinge (8 ). - Drahtwalzwerk nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch Regelmittel (
11 ), die mit dem Messmittel (10 ) in Verbindung stehen und einem Antriebsmotor (12 ) für den zweiten Treiber (7 ) zugeordnet sind. - Drahtwalzwerk nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Regelmittel (
11 ) einem Antriebsmotor des Windungslegers (6 ) zugeordnet sind. - Drahtwalzwerk nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb der Kühl- und/oder Ausgleichsstrecke (
4 ) ein weiterer Treiber (5 ) angeordnet ist.
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