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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Schienenfahrzeug mit wenigstens einem
Geräteschrank,
der an einem Wagenkasten des Schienenfahrzeugs derart befestigt
ist, dass bei einer Verwindung des Wagenkastens eine mechanische
Beanspruchung des Geräteschrankes
unterhalb eines vorgegebenen Wertes gehalten wird.
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Bei
einem solchen Schienenfahrzeug eingesetzte Geräteschränke, die zur Aufnahme elektrischer
Aggregate dienen können,
sind typischer Weise mit Hilfe von vier Befestigungsschrauben in
den Eckbereichen des Schrankes mit einer Bodenstruktur eines Wagenkastens
befestigt.
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Bei
höheren
mechanischen Anforderungen, wie beispielsweise einem Auffahrstoß in Fahrtrichtung
müssen
die in den Fahrräumen
(Rückwand)
und Fahrgasträumen
(Wagenenden) eingebauten Geräteschränke entsprechend
vorgegebener Festigkeitsnachweise sowohl unten als auch oben am
Wagenkasten-Rohbau befestigt werden.
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Während die
Schrank-Beanspruchungen in Querrichtung und in Richtung der Hochachse
des Schienenfahrzeugs vergleichsweise niedrig sind, muss insbesondere
den Beanspruchungen in Fahrtrichtung Rechnung getragen werden. Bei
solchen Beanspruchungen kann es vorkommen, dass eine Verwindung
des Wagenkastens von beispielsweise +/– 3 mm auftritt. Bei einer
solchen Verwindung darf keine mechanische Beanspruchung auf den
Geräteschrank
selbst bzw. auf die unteren Schrankverschraubungen über eine
obere Schrankbefestigung stattfinden, so dass eine geeignete mechanische Entkopplung
für die
obere Schrankbefestigung erforderlich ist.
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Ausgehend
hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Schienenfahrzeug
anzugeben, bei dem eine geeignete Anbindung für einen Geräteschrank an einen Wagenkasten
vorgesehen ist.
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Diese
Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Schienenfahrzeug dadurch
gelöst,
dass der Geräteschrank
mit seinem einem Dachbereich des Schienenfahrzeugs zugewandten Ende über eine Drahtverspannung
oder Stangenverspannung an dem Wagenkasten befestigt ist.
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Die
gewählte
Drahtverspannung weist eine derartige Flexibilität auf, dass der Geräteschrank
in geeigneter Weise an den Wagenkasten-Rohbau angebunden ist und
auch etwaigen Verwindungen des Wagenkastens beispielsweise bei einem
Auffahrstoß ausgeglichen
werden können.
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Die
Drahtverspannung kann bevorzugt aus Drahtseilen oder Stangen gebildet
sein. Auch der Einsatz einer Volldrahtverspannung ist möglich.
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Bevorzugt
werden die Drahtseile oder Stangen paarweise mit ihren einen Enden
an zwei, ggf. auch mehr, Befestigungspunkten am Wagenkasten und
mit ihren anderen Enden jeweils in Ecken des Geräteschrankes befestigt. Um lediglich
Beanspruchungen in Fahrtrichtung auszugleichen, reicht ein einzelnes
kreuzförmig
angeordnetes Paar Drahtseile, die in einem spitzen Winkel zueinander
stehen.
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Um
auch Beanspruchungen in Querrichtung zu genügen, können zwei jeweils kreuzförmig angeordnete
Paare von Drahtseilen oder Stangen vorgesehen sein, wobei die Befestigungspunkte
am Wagenkasten oberhalb des Geräteschrankes
angeordnet sind. In diesem Fall erstreckt sich das eine Paar Drahtseile
zur einen Seite der Befestigungspunkte, während das andere Paar Drahtseile
auf der gegenüberliegenden
Seite angeordnet ist.
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Zur
geeigneten Einstellung der Drahtseilverspannung können Spannschlösser vorgesehen
sein.
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Vorteilhafterweise
erfolgt eine mechanische Anbindung der Drahtseilverspannung an den
Geräteschrank über Kranösen.
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Auf
Seiten des Wagenkastens kann auf dessen Innenseite eine Befestigungsschiene
als Anbindungselement für
die Drahtverspannung zum Wagenkasten hin vorgesehen sein. Diese
Befestigungsschiene kann in eine Nut eines Strangpressprofils des
Wagenkasten-Rohbaus eingeschoben sein. Eine Anbindung der Befestigungsschiene
an die Innenseite des Wagenkasten-Rohbaus liegt ansonsten im Belieben
des Fachmanns.
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Alternativ
zu dem Einsatz der angesprochenen Befestigungsschiene ist es ebenfalls
möglich, dass
die Drahtverspannung über
an dem Wagenkasten angeschweißte
Befestigungslaschen an den Wagenkasten angebunden ist. Auf diese
Alternative kann beispielsweise dann ausgewichten werden, wenn keine
geeignete Nut für
die Befestigungsschiene am Wagenkasten-Rohbau zur Verfügung steht.
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Als
weitere Alternative zur Anbindung der Drahtverspannung am Wagenkasten
ist zu nennen, dass die Drahtverspannung über eine Kranöse und einen
an den Wagenkasten angeschweißten
Befestigungsblock, in den die Kranöse eingeschraubt ist, an den
Wagenkasten angebunden ist.
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Insofern
stehen wenigstens drei verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, die
Drahtverspannung am Wagenkasten-Rohbau zu befestigen.
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Bei
einer alternativen Ausführungsform
ist vorgesehen, die Drahtverspannung über ein Zwischenstück mit dem
Wagenkasten zu verbinden. Das Zwischenstück ist drehbar am Wagenkasten
angelenkt, so dass eine Relativbewegung des Wagenkastens ausgeglichen
werden kann. Bei dieser Ausführungsform
weist das Zwischenstück
zwei Befestigungspunkte auf, von denen aus die Drahtseilverspannung
zum Geräteschrank
hin verläuft.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung noch
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Ansicht von oben auf einen Geräteschrank
in Kombination mit einer zugehörigen
Befestigungsanordnung,
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2 eine
Schnittansicht der Befestigungsanordnung von 1,
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3 eine
Seitenansicht der Befestigungsanordnung von 1
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4 eine
Seitenansicht einer zu der Befestigungsanordnung von 1 alternativen
Befestigungsanordnung,
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5 eine
Seitenansicht einer zu der Befestigungsanordnung von 1 weiteren
alternativen Befestigungsanordnung und
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6 eine
Ansicht einer alternativen Kombination eines Geräteschrankes mit einer zugehörigen Befestigungsanordnung.
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Der
in 1 dargestellte obere Bereich eines Geräteschrankes 1 zeigt
eine Drahtseilverspannung, die aus mehreren Elementen besteht.
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Allgemein
ist der Geräteschrank 1,
der hier ohne Dachblech dargstellt ist, innerhalb eines Schienenfahrzeugs
untergebracht und mit hier nicht dargestellten Befestigungsschrauben
bodenseitig an einen Wagenkasten-Rohbau des Schienenfahrzeugs angebunden.
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Die
bereits erwähnte
Drahtseilverspannung bildet eine obere Befestigungseinheit des Geräteschrankes 1.
Dabei erfolgt eine Anbindung an einen Wagenkasten-Rohbau mit Hilfe
einer Befestigungsschienenanordnung 2, die in einer Nut 3 eines Strangpressprofils
des Wagenkasten-Rohbaus eingebaut ist.
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Die
Befestigungsanordnung weist zwei Befestigungspunkte 4, 5 auf,
die mit Seitenwandungen des Geräteschrankes 1 fluchtend
angeordnet sind. Die Befestigungsanordnung 2 ist oberhalb
der Dachseite des Geräteschrankes 1 vorgesehen
und liegt in einem Abstand zu einer hier nicht näher dargestellten Schienenfahrzeug-Seitenwand.
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In
sämtlichen
Ecken der Dachseite des Geräteschrankes 1 sind
beispielsweise verstärkte
Kranösen 26, 27, 28, 29 zur
Krafteinleitung vorgesehen. Von jedem der Befestigungspunkte 4, 5 aus
erstrecken sich jeweils zwei Drahtseile zu den beiden gegenüberliegenden
Ecken im Dachbereich des Geräteschrankes 1,
so dass insgesamt vier Drahtseile 6, 7, 8, 9 vorgesehen
sind. Jedes der Drahtseile 6, 7, 8, 9 ist
mit einem Spannschloss 10, 11, 12, 13 versehen,
das in herkömmlicher
Weise zur Einstellung einer geeigneten Länge des betreffenden Drahtseils 6, 7, 8, 9 bei
der Anfangsmontage des Geräteschrankes 1 dient.
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Beim
vorliegenden Ausführungsbeispiel
dienen die Drahtseile 6, 7 zur Abstützung in
Querrichtung und die Drahtseile 8, 9 (spitzer
Winkel) in Fahrtrichtung (Auffahrstoß).
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Bei
anderen Ausführungsformen
der Erfindung können
die Drahtseile 6, 7, 8, 9 auch
durch Stangen oder Volldrähte
ersetzt sein.
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Wie
aus 2 hervorgeht, setzt sich die Befestigungsanordnung
aus zwei horizontal übereinander
angeordneten Befestigungsschienen 14, 15, einer
wagenkastenseitigen Befestigungsverschraubung 16 im Bereich
der Nut 3 eines Strangpressprofils 17 und zwei
Kranösen,
die mit dem Befestigungsschienen verschraubt sind, zusammen, wobei
in 2 nur eine der Kranösen 18 sichtbar ist.
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Jeweilige
Enden der Drahtseile 6, 7, 8, 9 können somit
sowohl schrankseitig als auch wagenkastenseitig durch jeweilige
Kranösen
hindurchgeführt werden,
wobei durch geeignetes Verpressen endseitige Schlaufen hergestellt
werden können.
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In 3 ist
außerdem
eine zweite Kranöse 19 dargestellt,
wobei aus Gründen
der Veranschaulichung die Kranösen 18, 19 in 3 gegenüber 2 um
90° gedreht
dargestellt sind.
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Die 4 und 5 zeigen
zwei zu der Befestigungsanordnung 2 alternative Ausführungsformen
von Befestigungsanordnungen.
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Ihre
Anwendung bezieht sich auf den Fall, dass kein geeignetes Strangpressprofil
mit Nut zur Verfügung
steht, die zum Einbau der oben näher
erläuterten
Befestigungsschienen 14, 15 geeignet ist. In solchen
Fällen
kann auf die Ausführungsformen nach
den 4 und 5 ausgewichen werden.
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Nach 4 weist
eine Befestigungsanordnung 20 eine Befestigungslasche 21 auf,
durch deren Öffnung
sich die Drahtseile 6, 7, 8, 9 führen lassen. Die
Befestigungslasche 21 ist an einem Wagenkastenprofilabschnitt 22 angeschweißt.
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Nach
der Ausführungsform
von 5 ist eine Kranöse 23 ähnlich denjenigen,
die bereits oben erläutert
worden sind, in einen Befestigungsblock 24 eingeschraubt,
der wiederum mit seiner wagenkastenseitigen Anlagefläche mit
einem Wagenkastenprofil 25 verschweißt ist.
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6 zeigt
eine alternative Ausführungsform,
bei der die Drahtseilverspannung oder die Stangenanordnung über ein
allgemein trapezförmig ausgebildetes
Zwischenstück 26 an
einem Wagenkasten befestigt ist. An dem Zwischenstück 26 sind zwei
Befestigungspunkte 27, 28 vorgesehen, von denen
aus kreuzförmig
angeordnete Stangen 29, 30 zum Geräteschrank
hinreichen. Das Zwischenstück 26 weist
auf seiner dem Wagenkasten zugewandten Seite eine drehbare Anlenkung
an eine Halteeinrichtung auf, die unmittelbar am Wagenkasten angebracht
ist. Ein sich ergebender Drehpunkt ist Mittelpunkt eines Kreisbogens,
auf dem die Befestigungspunkte 27, 28 angeordnet
sind.
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Eine
Bewegung des Wagenkastens in der 6 nach rechts
bewirkt, dass die Befestigungsanordnung die gestrichelt gezeichneten
Positionen einnimmt.
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Die
Drehbewegung des Zwischenstücks 26 findet
im Wesentlichen in derjenigen Ebene statt, die durch die Stangen
aufgespannt ist.