DE102007032045A1

DE102007032045A1 - Dichtungsanordnung

Info

Publication number: DE102007032045A1
Application number: DE102007032045A
Authority: DE
Inventors: Herbert Möller
Original assignee: ABB AG Germany
Current assignee: ABB AG Germany
Priority date: 2007-07-10
Filing date: 2007-07-10
Publication date: 2009-01-15
Anticipated expiration: 2027-07-11
Also published as: US20090014967A1; CN101346060B; DE102007032045B4; CN101346060A

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung zum störstrahlungsdichten Verbinden von Gehäuseelementen elektrischer Betriebsmittel, insbesondere für Feldgehäuse von Automatisierungsgeräten. Für eine Dichtungsanordnung zwischen einem ersten Gehäuseteil (10) und einem zweiten Gehäuseteil (20), wobei das erste Gehäuseteil (10) eine umlaufende Nut (11) aufweist, in die eine gummielastische Dichtung (30) eingelegt ist, wird vorgeschlagen, der gummielastischen Dichtung (30) zur Gehäuseaußenseite hin einen im Labyrinth geführten Spalt (31) und zur Gehäuseinnenseite jeweils eine plane, metallisch blanke Dichtfläche (12, 22) vorzulagern.

Description

Die Erfindung betrifft eine Dichtungsanordnung zum störstrahlungsdichten Verbinden von Gehäuseelementen elektrischer Betriebsmittel, insbesondere für Feldgehäuse von Automatisierungsgeräten.
Die elektrischen Betriebsmittel der gattungsbildenden Art sind mit hochgetakteten elektronischen Schaltungen, wie Mikroprozessoren, ausgestattet, die auf ein Trägermaterial montiert sind und über voneinander isolierte Leiterbahnen auf diesem Trägermaterial mit anderen Bauelemenen kommunizieren. Dabei wirken die Leiterbahnen als Antennen, die geeignet sind, elektromagnetische Strahlung abzusenden und dabei andere Betriebsmittel zu stören. Zur Gewährleistung der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) von elektrischen Betriebsmitteln ist die Abstrahlung derartiger Störstrahlung zu verhindern.
Aus der DE 196 18 766 A1 ist bekannt, leitfähige Dichtungen zwischen metallisch blanken Kontaktstellen an den Dichtflächen vorzusehen. Bei im Freien, insbesondere im Einflußbereich aggressiver Atmosphäre, angeordneten Betriebsmitteln besteht die Gefahr der Korrosion der metallisch blanken Kontaktstellen, wodurch der leitende Kontakt zwischen der Dichtung und den Dichtflächen unterbrochen wird.
Für vorgenannte Geräte werden üblicherweise Gehäuse aus Aluminium-Druckguss verwendet, die zur Erreichung der Korrosionsbeständigkeit lackiert werden. Zur Verwendung leitender Dichtungen ist es jedoch erforderlich, dass die Kontaktflächen zu den Dichtungen metallisch blank sind. Bei in Nuten gefassten Dichtungen muss insbesondere der Nutgrund metallisch blank sein. Bereits in der DE 100 60 917 A1 sowie in der DE 38 15 517 A1 ist auf die Wichtigkeit hingewiesen worden, die Kontaktstellen vor Korrosion zu schützen. Dazu ist für Leichtmetalle wie Magnesium oder Aluminium angegeben, eine haftvermittelnde Zwischenschicht, meist eine Chromatierung oder Metalloxid-Beschichtung, vorzusehen.
In besagter DE 38 15 517 A1 wird vorgeschlagen, die Dichtung in einen nichtleitenden Teil aus einem gummielestischen Werkstoff, der zur Anlage an oberflächengeschützten, außenliegenden Gehäuseteilen bestimmt ist, und einen leitenden Teil, der zur Anlage an metallisch blanken, innenliegenden Gehäuseteilen bestimmt ist, aufzuteilen. Der innere, leitende Teil ist teilweise in den äußeren, gummielestischen Teil eingebettet und ist im Übrigen zwischen den Gehäuseteilen eingeklemmt. Die Dichtung ist jedoch aufwending und kompliziert in der Handhabung.
Die EP 668 692 B1 zeigt eine Anordnung mit einem zylindrischen Gefäß, dessen Enden durch Kappen verschlossen sind, die eine Ringnut aufweisen in die eine Dichtung gegen elektromagnetische Strahlung gelegt ist.
Weiterhin ist in der EP 803 174 B1 eine Anodnung bestehend aus einer becherförmigen Kappe und einer an der äußeren Oberfläche auskragenden Grundplatte gezeigt, bei der die Kappe auf den Kragen aufgesetzt ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Dichtungsanordnung zur Abschirmung elektromagnetischer Strahlung zu schaffen, die den Austritt derselben aus einem Gehäusehohlraum vermeidet.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den Mitteln des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den rückbezogenen Ansprüchen angegeben.
Die Erfindung geht aus von einer Dichtungsanordnung zwischen einem ersten metallischen Gehäuseteil und einem zweiten metallischen Gehäuseteil, wobei das erste Gehäuseteil eine umlaufende Nut aufweist, in die eine gummielastische Dichtung eingelegt ist.
Erfindungsgemäß ist der gummielastischen Dichtung zur Gehäuseaußenseite hin ein im Labyrinth geführter Spalt und zur Gehäuseinnenseite jeweils eine plane, metallisch blanke Dichtfläche vorgelagert sind. Die der Nut gegenüberliegende Dichtfläche des zweiten Gehäuseteils ist konusförmig abgeschrägt.
Während des bestimmungsgemäßen Gebrauchs der Dichtungsanordnung liegen die metallisch blanken Dichtflächen des ersten und zweiten Gehäuseteils aufeinander und schließen den Innenraum des Gehäuses weitgehend gegen ein- und/oder austretende elektromagnetische Strahlung ab. Die gummielastische Dichtung liegt in der Nut und auf der konusförmig abgeschrägten Dichtfläche und schützt die metallisch blanken Dichtflächen des ersten und zweiten Gehäuseteils vor äußerlichem korrosivem Angriff. Der vorgelagerte Labyrinthspalt dämpft ein- und/oder austretende elektromagnetische Strahlung weiter ab.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die einzige Figur zeigt in geschnittener, prinzipieller Darstellung eine Dichtungsanordnung zwischen einem ersten metallischen Gehäuseteil 10 und einem zweiten metallischen Gehäuseteil 20. Dabei weist das erste Gehäuseteil 10 eine umlaufende Nut 11 auf, in die eine gummielastische Dichtung 30 eingelegt ist.
Zur Gehäuseaußenseite hin ist der gummielastischen Dichtung 30 ein im Labyrinth geführter Spalt 31 vorgelagert. Zur Gehäuseinnenseite hin weisen das erste Gehäuseteil 10 eine plane, metallisch blanke Dichtfläche 12 und das zweite Gehäuseteil 20 eine plane, metallisch blanke Dichtfläche 22 auf. Während des bestimmungsgemäßen Gebrauchs der Dichtungsanordnung liegen die metallisch blanken Dichtflächen 12 und 22 des ersten und zweiten Gehäuseteils 10 und 20 kraftschlüssig aufeinander.
Die der Nut 11 gegenüberliegende Dichtfläche 21 des zweiten Gehäuseteils 20 ist konusförmig abgeschrägt. Die Wandflächen der Nut 11, die der Nut 11 gegenüberliegende Dichtfläche 21 des zweiten Gehäuseteils 20 sowie die Wandflächen des im Labyrinth geführten Spaltes 31 weisen eine korrosionshemmende Beschichtung auf. Diese Beschichtung kann als Lackierung, Oxidierung, Chromatierung oder durch eine andere geeignete Passivierung ausgeführt sein. Dabei werden zunächst in einem ersten Arbeitsschritt alle vorgesehenen Flächen des jeweiligen Gehäuseteils 10 oder 20 beschichtet. In einem zweiten Arbeitsschritt werden durch spanende Bearbeitung die metallisch blanken Dichtflächen 12 und 22 hergestellt. Dabei wird die Dichtfläche 12 auf ihrer gesamten Breite des die Nut 11 begrenzenden Steges bearbeitet. Die bearbeitete Fläche des zweiten Gehäuseteils 20 zur Herstellung der metallisch blanken Dichtfläche 22 ist variabel und geht mit zunehmender Bearbeitungstiefe in die konusförmig abgeschrägte Dichtfläche 21 über. Dadurch werden kontaktbehindernde Stufen in der metallisch blanken Dichtfläche 22 vermieden und die Bearbeitung der Dichtfläche 21 erleichtert.

10: erstes Gehäuseteil
11: Nut
12: blanke Dichtfläche
20: zweites Gehäuseteil
21: konische Dichtfläche
22: blanke Dichtfläche
30: gummielastische Dichtung
31: Labyrinthspalt

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

- DE 19618766 A1 [0003]
- DE 10060917 A1 [0004]
- DE 3815517 A1 [0004, 0005]
- EP 668692 B1 [0006]
- EP 803174 B1 [0007]

Claims

Dichtungsanordnung zwischen einem ersten Gehäuseteil (10) und einem zweiten Gehäuseteil (20), wobei das erste Gehäuseteil (10) eine umlaufende Nut (11) aufweist, in die eine gummielastische Dichtung (30) eingelegt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der gummielastischen Dichtung (30) zur Gehäuseaußenseite hin ein im Labyrinth geführter Spalt (31) und zur Gehäuseinnenseite jeweils eine plane, metallisch blanke Dichtfläche (12, 22) vorgelagert sind.
Dichtungsanordnung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die der Nut (11) gegenüberliegende Dichtfläche (21) des zweiten Gehäuseteils (20) konusförmig abgeschrägt ist.
Dichtungsanordnung nach Anspruch 2 dadurch gekennzeichnet, dass die der Nut (11) gegenüberliegende Dichtfläche (21) des zweiten Gehäuseteils (20) eine korrosionshemmende Beschichtung aufweist.
Dichtungsanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Wandflächen der Nut (11) eine korrosionshemmende Beschichtung aufweisen.
Dichtungsanordnung nach einem der vorstehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Wandflächen des im Labyrinth geführten Spaltes (31) eine korrosionshemmende Beschichtung aufweisen.