DE102007032042B4 - Kupplungssystem mit hydraulisch betätigbarer Kupplungseinrichtung - Google Patents
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Abstract
Kupplungssystem (1) mit einer Kupplungseinrichtung (2), einer Betätigungseinrichtung (3) zur hydraulischen Betätigung der Kupplungseinrichtung (2) sowie einem Hydrauliksystem, wobei das Hydrauliksystem einen mittels der Betätigungseinrichtung (3) betätigbaren Geberzylinder (5), einen mit diesem mittels einer Druckleitung (6) verbundenen Nehmerzylinder (7) zum Betätigen der Kupplungseinrichtung (2), eine an ihrem ersten Ende mit dem Druckraum (9) des Geberzylinders (5) verbundene oder zwischen den Druckräumen (9, 13) von Geberzylinder (5) und Nehmerzylinder (7) angeordnete erste Zweigleitung (8) und ein Ausgleichsbehältervolumen (10),mit dem die erste Zweigleitung (8) an ihrem zweiten Ende verbunden ist, aufweist, wobei, im Hydrauliksystem, eine an ihrem ersten Ende mit dem Druckraum (13) des Nehmerzylinders (7) verbundene oder zwischen den Druckräumen (9, 13) von Geberzylinder (5) und Nehmerzylinder (7) angeordnete, weitere zweite Zweigleitung (12) vorgesehen, die an ihrem zweiten Ende unmittelbar mit dem Ausgleichsbehältervolumen (10) verbunden ist, sowie Mittel (4) zum Sperren der weiteren Zweigleitung (12) bei Betätigung der Kupplungseinrichtung (2) mittels der Betätigungseinrichtung (3) vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor zum Erfassen der Betätigung der Betätigungseinrichtung (3) vorgesehen ist, wobei der Sensor bei erfasster Betätigung der Betätigungseinrichtung (3) ein elektrisches Ventil der zweiten Zweigleitung (12) betätigt, das den Durchgang der zweiten Zweigleitung (12) verschließt, wobei das Mittel (4) zum Sperren der weiteren Zweigleitung (12) als sich selbsttätig öffnendes und schließendes Ventil (4) zum Öffnen und Schließen des Durchgangs der zweiten Zweigleitung (12) ausgebildet ist, wobei das Ventil (4) einen in einem Ventilgehäuse (14) angeordneten Dichtkörper (15) und eine Feder (16) zum Beaufschlagen des Dichtkörpers (15) aufweist und im Ventilgehäuse (14) zwei Dichtsitze (17, 18) und ein zwischen dem Dichtkörper (15) und dem Ventilgehäuse (14) gebildeter Bypass (19) gebildet sind, wobei der Dichtkörper (15) in einer ersten Endstellung bei relativ entspannter Feder (16) den Dichtsitz (17) zum Druckraum (13) des Nehmerzylinders (7) abdichtet, in einer zweiten Endstellung bei relativ gespannter Feder (16) den Dichtsitz (18) zu dem dem Ausgleichsbehältervolumen (10) zugewandten Bereich der zweiten Zweigleitung (12) abdichtet, und in einer Zwischenstellung die Bypass-Funktion verwirklicht ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Kupplungssystem mit einer Kupplungseinrichtung, einer Betätigungseinrichtung zur hydraulischen Betätigung der Kupplungseinrichtung sowie einem Hydrauliksystem, wobei das Hydrauliksystem einen mittels der Betätigungseinrichtung betätigbaren Geberzylinder, einen mit diesem mittels einer Druckleitung verbundenen Nehmerzylinder zum Betätigen der Kupplungseinrichtung, eine an ihrem ersten Ende mit dem Druckraum des Geberzylinders verbundene oder zwischen den Druckräumen von Geberzylinder und Nehmerzylinder angeordnete erste Zweigleitung und ein Ausgleichsbehältervolumen, mit dem die erste Zweigleitung an ihrem zweiten Ende verbunden ist, aufweist.
- Zur Betätigung der Kupplung bei Fahrzeugen mit Schaltgetrieben, insbesondere Handschaltgetrieben, werden heutzutage weitgehend hydraulische Ausrücksysteme eingesetzt. Diese Systeme bestehen im Wesentlichen aus der Pedalerie, dem Geberzylinder, der Leitung und dem Nehmerzylinder mit Ausrückung oder einem Zentralausrücker. Der Geberzylinder wird über das Kupplungspedal vom Fahrer betätigt und der Nehmerzylinder betätigt über den Ausrückhebel und Ausrücklager die Kupplung bzw. der Zentralausrücker direkt die Kupplung. Die Kupplungshydraulik ist über den Geberzylinder mit einem Ausgleichsbehälter verbunden.
- Aufgrund unterschiedlicher Phänomene kann es zu Lufteinschlüssen in der Kupplungshydraulik kommen. Bei der Mehrzahl der Kraftfahrzeuge ist eine ausreichende Selbstentlüftung durch eine steigende Druckleitung vom Nehmerzylinder zum Geberzylinder über den Geberzylinder und Ausgleichsbehälter möglich.
- Wird eine Selbstentlüftung der Kupplungshydraulik über den Geberzylinder durch eine lange Druckleitung, Leitungsabschnitte mit einer geringen Steigung und/oder Sifons erschwert, kann dies zu einer Ansammlung der Lufteinschlüsse und somit zu einer Verschiebung der Ausrückkraftkennlinie der Kupplung führen. Diese Verschiebung bewirkt unter anderem eine Änderung der resultierenden Pedalrückstellkraft sowie eine Reduzierung des Freigangs der Kupplung. Somit ist die einwandfreie Funktion des Kupplungssystems, insbesondere von Pedalerie, Ausrücksystem und Kupplung nicht mehr gewährleistet.
- In der
EP 1 356 212 B1 ist ein hydraulisch betätigbares Kupplungssystem beschrieben, das mit einer Entlüftungseinrichtung für das Hydrauliksystem versehen ist. Bei diesem werden zur Entlüftung des hydraulischen Nehmerzylinders zwei Ventile - Zuführventil und Abführventil - gemeinsam geöffnet, so dass das Hydrauliksystem für ein gewissen Zeitraum durchflossen wird und der sich ergebende Ölstrom den Nehmerzylinder entlüftet. - Aus der
DE 101 01 438 A1 ist eine Entlüftungseinrichtung für ein Hydrauliksystem in einem Kupplungssystem bekannt, die sich durch eine automatische Arbeitsweise auszeichnet. Dabei erfolgt die Entlüftung, wenn in dem zunächst drucklosen Hydrauliksystem ein Druck aufgebaut wird. Hierzu ist am höchsten Punkt einer Leitung eines Nehmerzylinders ein Entlüftungsventil angeordnet. Zwischen dem Entlüftungsventil und einem Druckspeicher befindet sich ein elektromagnetisches Steuerventil, wobei das Entlüftungsventil über eine Rückführleitung mit einem Ausgleichsbehälter verbunden ist. Das Entlüftungsventil umfasst ein Ventilgehäuse, einen Ventilkörper und eine Vorspannfeder. Die Wirkungsweise des Entlüftungsventils setzt voraus, dass das zu entlüftende System zumindest kurzzeitig drucklos ist. Im drucklosen Zustand wird der Ventilkörper des Entlüftungsventils unter der Kraft der Vorspannfeder an eine untere Dichtfläche des Ventilgehäuses angedrückt und verhindert dadurch das Eindringen von Luft aus der Rückführleitung. Wird das Steuerventil geöffnet, hebt der Ventilkörper von der unteren Dichtfläche ab und in der Rückführleitung vorhandene Luft kann entweichen. - Ein Kupplungssystem, dass die Merkmale des Oberbegriffs des Patenanspruchs 1 aufweist, ist aus der
DE 102 50 729 A1 und derDE 101 02 029 A1 bekannt. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Kupplungssystem der eingangs genannten Art so weiter zu bilden, dass ein eigensicheres, sich selbst entlüftendes Hydrauliksystem geschaffen wird.
- Bei dem erfindungsgemäßen Kupplungssystem ist, im Hydrauliksystem, eine an ihrem ersten Ende mit dem Druckraum des Nehmerzylinders verbundene oder zwischen dem Druckraum von Geberzylinder und Nehmerzylinder angeordnete, weitere, zweite Zweigleitung vorgesehen , die an ihrem zweiten Ende unmittelbar mit dem Ausgleichsbehältervolumen verbunden ist, sowie Mittel zum Sperren der weiteren Zweigleitung bei Betätigung der Kupplungseinrichtung mittels der Betätigungseinrichtung vorgesehen sind.
- Diese Gestaltung ermöglicht es, bei nicht gesperrter zweiter Zweigleitung die Hydraulikflüssigkeit im Hydrauliksystem über die beiden Zweigleitungen im Kreislauf zu führen und somit eine ausreichende Selbstentlüftung des Hydrauliksystems zu erreichen. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Druckleitung vom Nehmerzylinder zum Geberzylinder steigend ist. Es wird als besonders vorteilhaft angesehen, wenn die erste Zweigleitung mit dem Druckraum des Geberzylinders und die zweite Zweigleitung mit dem Druckraum des Nehmerzylinders verbunden ist.
- Das Kupplungssystem gewährleistet einen permanenten Austausch bzw. eine Durchspülung des Hydrauliksystems, somit einen Austausch der Hydraulikflüssigkeit inklusive der darin enthaltenen Luft während dem normalen Fahrbetrieb. Das Luft-Flüssigkeits-Gemisch wird zum Ausgleichsbehälter gefördert, in dem eine Luftabscheidung erfolgt. Die notwendige Energie für eine vorgesehene permanente Durchspülung des Hydrauliksystems kann beispielsweise durch den Einsatz einer Pumpe, durch den Druckaufbau bei der Kupplungsbetätigung, thermodynamische Effekte oder durch sonstige Anregungen, wie Druckschwankungen in der Kupplungshydraulik, aufgebracht werden.
- Zur Betätigung der Kupplungseinrichtung ist die zweite Zweigleitung zu verschließen, insbesondere die Durchspülung zu unterbrechen. Das Sensieren für eine Betätigung kann über einen Kupplungspedalschalter zur Ansteuerung eines Ventils (elektrisch), aber auch durch den Druckanstieg in der Hydraulik (hydraulisch/mechanisch) erfolgen. Bei einem Druckanstieg in der Druckleitung zwischen Geberzylinder und Nehmerzylinder kann beispielsweise ein wechselseitiges Anliegen von Dichtelementen entsprechende Hydraulikbereiche öffnen bzw. schließen. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Mittel zum Sperren und Öffnen der weiteren Zweigleitung als Selbstentlüfterventil ausgebildet sind. Hierdurch stellt sich die zweite Zweigleitung als frei schaltbare Rücklaufleitung dar. Vorzugsweise ist für die Darstellung der frei schaltbaren Rücklaufleitung das Selbstentlüfterventil derart gestaltet, dass ein Dichtkörper, der insbesondere als Kugel ausgebildet ist, infolge eines erhöhten Öldrucks im Druckraum des Nehmerzylinders von einer ersten Stellung bis zu einer zweiten Stellung bewegt wird. Nach abnehmendem Druck im Druckraum des Nehmerzylinders wird infolge einer Federkraft der Dichtkörper von der zweiten Stellung in die erste Stellung zurückgebracht. Dabei wird während der Verschiebung des Dichtkörpers für eine kurze Dauer die zweite Zweigleitung freigeschaltet, so dass währenddessen ein Volumenstrom der Hydraulikflüssigkeit an dem Dichtkörper in das Ausgleichsbehältervolumen zurückströmt.
- Zur Betätigung der Kupplungseinrichtung wird die erste Zweigleitung, beispielsweise bei einer anfänglichen Kompressionsbewegung des Kolbens des Geberzylinders verschlossen, in dem der Kolben eine Öffnung im Druckraum des Geberzylinders zur ersten Zweigleitung verschließt.
- Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der folgenden Beschreibung der Zeichnung und der Zeichnung selbst.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung erläutert und in der nachfolgenden Beschreibung näher beschrieben. Es zeigt:
-
1 eine Prinzipskizze des erfindungsgemäßen Kupplungssystems, -
2 das bei dem erfindungsgemäßen Kupplungssystem Verwendung findende Mittel zum Sperren der Förderung der Hydraulikflüssigkeit. - Das in
1 gezeigte Kupplungssystem1 für ein Fahrzeug mit Handschaltgetriebe weist eine Kupplungseinrichtung2 , eine Betätigungseinrichtung3 zur hydraulischen Betätigung der Kupplungseinrichtung2 sowie ein Hydrauliksystem auf. Dieses weist einen mittels der Betätigungseinrichtung3 , die als Pedalerie ausgebildet ist, betätigbaren Geberzylinder5 und einen mit diesem mittels einer Druckleitung6 verbundenen Nehmerzylinder7 zum Betätigen der Kupplungseinrichtung2 auf. Bestandteil des Hydrauliksystems bildet ferner eine erste Zweigleitung8 , die den Druckraum9 des Geberzylinders5 mit einem Ausgleichsbehältervolumen10 eines Ausgleichsbehälters11 verbindet, ferner eine zweite Zweigleitung12 , die den Druckraum13 des Nehmerzylinders7 mit dem Ausgleichsbehältervolumen10 verbindet. Die Druckleitung6 erstreckt sich vom Nehmerzylinder7 zum Geberzylinder5 und ist mit einem oder mehreren Sifon versehen. - Mit der zweiten Zweigleitung
12 wirken Mittel zum Freigeben und Sperren der weiteren Zweigleitung12 zusammen, die als Ventil4 ausgebildet sind. Das Ventil4 ist mit dem Nehmerzylinder7 verbunden und wird unmittelbar vom Druck des Druckraums13 des Nehmerzylinders7 beaufschlagt. - Das Ventil
4 weist einen in einem Ventilgehäuse14 angeordneten als Kugel ausgebildeten Dichtkörper15 und eine im Ventilgehäuse14 gelagerte Feder16 zum Beaufschlagen des Dichtkörpers15 auf. Ferner sind im Ventilgehäuse14 zwei Dichtsitze17 und18 in den Endlagen des Dichtkörpers15 und ein zwischen dem Dichtkörper15 und dem Ventilgehäuse4 befindlicher Bypass19 gebildet. Der Dichtkörper15 dichtet in der in2 gezeigten, ersten Endstellung bei relativ entspannter Feder16 den Dichtsitz17 zum Druckraum13 des Nehmerzylinders7 ab, und in seiner zweiten Endstellung, bei relativ gespannter Feder16 den Dichtsitz18 zu dem dem Ausgleichsbehältervolumen10 zugewandten Bereich der zweiten Zweigleitung12 ab. In der Zwischenstellung des Dichtkörpers5 ist eine Bypass-Funktion des Ventils19 verwirklicht. Alternativ ist das Ventilgehäuse14 ohne eine mittig ausgebildete Bypassausnehmung ausgestattet. - Demnach kommt die Bypass-Funktion durch die unterschiedlichen Durchmesser von Ventilgehäuse
14 und Kugel bzw. Dichtkörper15 zustande. - Das beschriebene Kupplungssystem weist ein eigensicheres, sich selbst entlüftendes Hydrauliksystem auf. Dies kann zum Beispiel durch einen permanenten Austausch, bzw. durch Spülung, der Hydraulikflüssigkeit inklusive der darin enthaltenen Luft während des normalen Fahrbetriebs erreicht werden.
- Für die Durchspülung des Hydrauliksystems ist durch die beiden Zweigleitungen
8 und12 ein Kreislauf mit der Druckleitung6 gebildet. In der zweiten Zweigleitung12 wird das Luft-Flüssigkeits-Gemisch zum Ausgleichsbehältervolumen10 gefördert, in dem die Luftabscheidung erfolgt. Die notwendige Energie für eine solche permanente Durchspülung des Hydrauliksystems kann beispielsweise durch den Einsatz einer nicht gezeigten Pumpe, durch den Druckaufbau bei der Kupplungsbetätigung, thermodynamische Effekte oder durch sonstige Anregungen, wie Druckschwankungen in der Kupplungshydraulik, aufgebracht werden. - Zur Betätigung der Kupplungseinrichtung
2 ist das Hydrauliksystem zu verschließen und die Durchspülung zu unterbrechen. Das Sensieren für eine Betätigung kann über einen Kupplungspedalschalter zur Ansteuerung eines Ventils, insbesondere elektrisch, aber auch durch den Druckanstieg in der Hydraulik, insbesondere hydraulisch/mechanisch erfolgen. Letztgenannte Wirkungsweise ist bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel verwirklicht: So wird die erste Zweigleitung8 bei einer anfänglichen Kompressionsbewegung des Kolbens des Geberzylinders5 verschlossen, indem der Kolben eine Öffnung im Druckraum9 zur ersten Zweigleitung8 abdichtet. Ferner schließt das Ventil4 bei einem Druckanstieg die zweite Zweigleitung12 . - Bei dem in
2 gezeigten Ventil, das die Funktion eines Selbstentlüfterventils verwirklicht, wird bei einem entsprechend hohen Druckanstieg im Nehmerzylinder7 der Dichtkörper15 aus dem Dichtsitz17 in den Dichtsitz18 gedrückt. Während der Bewegung des Dichtkörpers15 strömt ein Volumenstrom des Betriebsmediums, bzw. - Flüssigkeits-Luft-Gemischs, an dem als Kugel ausgebildeten Dichtkörper
15 vorbei, in die die Funktion einer Rücklaufleitung bildende zweite Zweigleitung12 . Fällt der Druck im Nehmerzylinder7 wieder ab, wechselt der Dichtkörper15 wieder zum Dichtsitz17 ; bei dem Anlegewechsel ist wiederum ein Volumenstrom aufgrund des Druckgefälles in Richtung zweiter Zweigleitung12 aufgrund des Bypasses19 möglich. Durch unterschiedliche effektive Dichtdurchmesser in Dichtsitz17 und18 können verschiedene Verschließzeiten für die beiden Bewegungsrichtungen des Dichtkörpers15 realisiert werden. - Um ein schnelles wechselseitiges Anlegen des Dichtkörpers
15 an den Dichtflächen, insbesondere von Dichtsitz17 nach Dichtsitz18 zu gewährleisten, kann ein Servoeffekt genutzt werden. Dieser besteht darin, dass bei Druckanstieg nach Abheben des Dichtkörpers15 aus dem Dichtsitz17 eine Vergrößerung der effektiven druckbeaufschlagten Fläche erzielt wird, um auch bei der Gegenkraft der Feder16 ein schnelles Anlegen im anderen Dichtsitz18 zu erreichen. Damit wird eine undichte Position der Kugel15 zwischen den Dichtsitzen17 und18 vermieden, eine Verringerung der Öffnungszeit erreicht und insgesamt Pedalhänger aufgrund der Entlüfterwirkung durch das Ventil4 verhindert. Der Rückweg des Dichtkörpers15 zum Dichtsitz17 wird durch die Feder16 unterstützt. - Der Volumenstrom, der bei der Kupplungsbetätigung auftritt, fehlt in dem Hydrauliksystem und stellt einen Wegverlust der Kupplungsbetätigung dar. Um die Funktionssicherheit des Kupplungssystem zu gewährleisten, muss dieser Wegverlust, also der Volumenstrom, möglichst gering sein.
- Um einen geringen Volumenstrom zu gewährleisten, werden insbesondere, neben dem beschriebenen Servoeffekt, die geometrischen Abstände von Dichtkörper
15 zu Ventilgehäuse14 und den Dichtsitzen17 ,18 zueinander entsprechend gering gewählt. Der geringe Abstand hilft zusätzlich bei der Vermeidung eines möglichen Schwebezustands des Dichtkörpers15 zwischen den Dichtsitzen17 ,18 , bei dem ein permanenter Volumenstrom möglich ist. - Zusätzlich wird zur Abstimmung des Volumenstroms vorzugsweise der Öffnungs- und Schließdruck des Ventils
4 optimiert. Der Öffnungsdruck ist so zu wählen, dass dieser bei geringem Druckaufbau im Hydrauliksystem erreicht wird. So wird bei Bewegungen der Betätigungseinrichtung3 um den Arbeitsbereich des Ventils4 bei den Rückbewegungen der Betätigungseinrichtung, insbesondere eine nicht gezeigte Nachlaufbohrung im Geberzylinder5 freigegeben und durch den Nachlauf von Hydraulikflüssigkeit über die erste Zweigleitung8 der Volumenverlust ausgeglichen. Dadurch kann vermieden werden, dass der Fahrer durch „Spielen“ an der Betätigungseinrichtung3 , dauerndes Betätigen der Kupplungseinrichtung, ohne Öffnen der Nachlaufbohrung im Geberzylinder dauernd das Ventil4 betätigt und somit hohe Volumenstromverluste bzw. Wegverluste im Hydrauliksystem provozieren kann. - Um eine permanente Durchspülung des Hydrauliksystems zu ermöglichen, können die durch den Motor des Fahrzeugs angeregten Druckschwindungen in dem Hydrauliksystem genutzt werden. Damit das Selbstentlüfterventil
4 nur bei bestimmten Anregungsfrequenzen bzw. dynamischen Betätigungsdrücken betätigt wird, kann eine Abstimmung durch Drossel oder Blenden erfolgen.
Claims (6)
- Kupplungssystem (1) mit einer Kupplungseinrichtung (2), einer Betätigungseinrichtung (3) zur hydraulischen Betätigung der Kupplungseinrichtung (2) sowie einem Hydrauliksystem, wobei das Hydrauliksystem einen mittels der Betätigungseinrichtung (3) betätigbaren Geberzylinder (5), einen mit diesem mittels einer Druckleitung (6) verbundenen Nehmerzylinder (7) zum Betätigen der Kupplungseinrichtung (2), eine an ihrem ersten Ende mit dem Druckraum (9) des Geberzylinders (5) verbundene oder zwischen den Druckräumen (9, 13) von Geberzylinder (5) und Nehmerzylinder (7) angeordnete erste Zweigleitung (8) und ein Ausgleichsbehältervolumen (10),mit dem die erste Zweigleitung (8) an ihrem zweiten Ende verbunden ist, aufweist, wobei, im Hydrauliksystem, eine an ihrem ersten Ende mit dem Druckraum (13) des Nehmerzylinders (7) verbundene oder zwischen den Druckräumen (9, 13) von Geberzylinder (5) und Nehmerzylinder (7) angeordnete, weitere zweite Zweigleitung (12) vorgesehen, die an ihrem zweiten Ende unmittelbar mit dem Ausgleichsbehältervolumen (10) verbunden ist, sowie Mittel (4) zum Sperren der weiteren Zweigleitung (12) bei Betätigung der Kupplungseinrichtung (2) mittels der Betätigungseinrichtung (3) vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor zum Erfassen der Betätigung der Betätigungseinrichtung (3) vorgesehen ist, wobei der Sensor bei erfasster Betätigung der Betätigungseinrichtung (3) ein elektrisches Ventil der zweiten Zweigleitung (12) betätigt, das den Durchgang der zweiten Zweigleitung (12) verschließt, wobei das Mittel (4) zum Sperren der weiteren Zweigleitung (12) als sich selbsttätig öffnendes und schließendes Ventil (4) zum Öffnen und Schließen des Durchgangs der zweiten Zweigleitung (12) ausgebildet ist, wobei das Ventil (4) einen in einem Ventilgehäuse (14) angeordneten Dichtkörper (15) und eine Feder (16) zum Beaufschlagen des Dichtkörpers (15) aufweist und im Ventilgehäuse (14) zwei Dichtsitze (17, 18) und ein zwischen dem Dichtkörper (15) und dem Ventilgehäuse (14) gebildeter Bypass (19) gebildet sind, wobei der Dichtkörper (15) in einer ersten Endstellung bei relativ entspannter Feder (16) den Dichtsitz (17) zum Druckraum (13) des Nehmerzylinders (7) abdichtet, in einer zweiten Endstellung bei relativ gespannter Feder (16) den Dichtsitz (18) zu dem dem Ausgleichsbehältervolumen (10) zugewandten Bereich der zweiten Zweigleitung (12) abdichtet, und in einer Zwischenstellung die Bypass-Funktion verwirklicht ist.
- System nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zum Fördern der Hydraulikflüssigkeit im Kreislauf durch das Hydrauliksystem vorgesehen sind. - System nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass der Dichtkörper (15) als Kugel ausgebildet ist. - System nach
Anspruch 3 , dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtsitze (17, 18) unterschiedliche Dichtdurchmesser aufweisen. - System nach einem der
Ansprüche 1 bis4 , dadurch gekennzeichnet, dass der Bypass (19) einen kleinen Spalt aufweist. - System nach einem der
Ansprüche 1 bis5 , dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungs- und Schließkennlinie des Ventils (4) derart gewählt ist, dass das Ventil (4) bei geringem Überdruck im Hydrauliksystem öffnet.
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