DE4442090A1 - Hydraulische Kraftübertragungsanordnung für eine Betätigungseinrichtung einer Fahrzeugkomponente - Google Patents
Hydraulische Kraftübertragungsanordnung für eine Betätigungseinrichtung einer FahrzeugkomponenteInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydraulische Kraftübertragungs
anordnung für eine Betätigungseinrichtung einer Fahrzeugkom
ponente, insbesondere einer Kraftfahrzeug-Reibungskupplung,
umfassend
- - eine von einer Geberzylindereinheit, einer Nehmerzylinder einheit und einer diese Einheiten verbindenden Hydraulik- Druckleitung gebildete hydraulische Kraftübertragungs strecke sowie
- - eine zu einem Ausgleichsbehälter führende und mittels eines Absperrorgans mit der hydraulischen Kraftübertra gungsstrecke verbindbare Ausgleichsstrecke.
Eine derartige hydraulische Kraftübertragungsanordnung ist
bekannt. Sie wird häufig in Bremssystemen oder in Kupplungs
betätigungseinrichtungen von Fahrzeugen eingesetzt. Bei der
bekannten Lösung umfaßt die Geberzylindereinheit einen Zylin
der, einen in dem Zylinder verschiebbaren Kolben sowie eine von
dem Zylinder und dem Kolben begrenzte Arbeitskammer. Die Aus
gleichsstrecke führt von einer auch als "Schnüffelbohrung" oder
Nachlaufbohrung bezeichneten, im Bereich der Arbeitskammer der
Geberzylindereinheit in deren Zylindermantel vorgesehenen
Durchgangsöffnung zu dem über der Geberzylindereinheit angeord
neten Ausgleichsbehälter. Im drucklosen Zustand der Anordnung
ist die Ausgleichsstrecke geöffnet, so daß Hydraulikflüssigkeit
aus dem Ausgleichsbehälter in die hydraulische Kraftübertra
gungsstrecke nachlaufen kann und Luftblasen zur Atmosphäre hin
entweichen können. Bei einer Bewegung des geberseitigen Kolbens
im Sinne einer Krafteinleitung in die hydraulische Kraftüber
tragungsstrecke bewegt sich die Kolbendichtung über die Durch
gangsöffnung und verschließt diese. Die Ausgleichsstrecke wird
hierdurch gesperrt.
Nachteilig an der bekannten Lösung ist zum einen, daß die
hydraulische Kraftübertragungsstrecke nur dann entlüftet werden
kann, wenn die Geberzylindereinheit mit ihrer Schnüffelbohrung
im eingebauten Zustand der Kraftübertragungsanordnung an einer
lagehöchsten Stelle bezogen auf die übrigen Komponenten der
Kraftübertragungsstrecke angeordnet ist. Zum anderen ist nach
teilig, daß die Kolbendichtung einen Teil des Absperrorgans
bildet. Verschleiß an der Kolbendichtung, insbesondere aufgrund
erhöhter Belastungen lokal im Bereich der Durchgangsöffnung,
kann zu Undichtigkeit und damit zum Funktionsausfall des Ab
sperrorgans führen. An die Wahl des Materials der Kolbendich
tung und deren Fertigungsgenauigkeit sind daher relativ hohe
Anforderungen gestellt. Ferner kann ein den Verschleiß be
schleunigender Abrieb der Kolbendichtung am Öffnungsrand der
Durchgangsöffnung auftreten. Das Bohren der Durchgangsöffnung
mit der geforderten Präzision ist außerdem aufgrund der Wölbung
des Zylindermantels vergleichsweise schwierig.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine hydraulische
Kraftübertragungsanordnung der eingangs bezeichneten Art an
zugeben, die auch für solche Einbausituationen zugänglich ist,
bei denen eine Anordnung der Geberzylindereinheit in tieferer
Lage als andere Komponenten der Kraftübertragungsstrecke wün
schenswert ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
daß die Ausgleichsstrecke in einem dem hydraulischen Arbeits
druck ausgesetzten Bereich der Kraftübertragungsstrecke von
dieser abzweigt.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist die Abzweigstelle der Aus
gleichsstrecke von der hydraulischen Kraftübertragungsstrecke,
die bei der bekannten Lösung durch die Durchgangsöffnung im
geberseitigen Zylindermantel realisiert ist, aus dem Bereich
des Hubs des geberseitigen Kolbens herausgelegt und kann an an
sich beliebiger Stelle der hydraulischen Kraftübertragungs
strecke vorgesehen werden. Die geberseitige Kolbendichtung ist
von ihrer Funktion als Teil des Absperrorgans befreit. Die mit
der Durchgangsöffnung verbundenen Probleme des Abriebs der Kol
bendichtung sowie der nachträglichen Einbringung einer Bohrung
in einen vergleichsweise exakt bearbeiteten Zylinder können so
vermieden werden. Die Funktion der geberseitigen Kolbendichtung
beschränkt sich auf die Abdichtung der Arbeitskammer, während
die Funktion des Absperrorgans ein von der Kolbendichtung
gesondertes Ventil übernimmt (unter einem Ventil seien hierbei
auch Schieber, Hähne und dgl. zu verstehen). Dies hat den Vor
teil eines geringeren Verschleißes und zufolge einer höheren
Lebensdauer der Kolbendichtung.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform umfassen die Geber- und
die Nehmerzylindereinheit jeweils einen Zylinder, einen in dem
Zylinder verschiebbaren Kolben sowie eine von dem Zylinder und
dem Kolben begrenzte Arbeitskammer. Das Absperrorgan ist außer
halb zumindest der Geberzylindereinheit in der Ausgleichs
strecke angeordnet.
Bei der bekannten Lösung baut sich der Hydraulikdruck in der
hydraulischen Kraftübertragungsstrecke bei Einleitung einer
Kraft in die Geberzylindereinheit nur verzögert auf. Diese
Verzögerung geht einher mit einem Verlust an wirksamem Betäti
gungsweg der Betätigungseinrichtung und resultiert daraus, daß
die geberseitige Kolbendichtung vor dem Beginn des Druckaufbaus
erst einen konstanten Totweg zu durchlaufen hat, während dem
sie sich vollständig über die Durchgangsöffnung bewegt. Bei der
erfindungsgemäßen Anordnung tritt dieses durch die Schaltver
luste des Absperrorgans hervorgerufene Problem bei geeigneter
Wahl des Absperrorgans überhaupt nicht oder zumindest nur in
wesentlich verringertem Maß auf, was zu einem schnelleren
Ansprechen, d. h. einer kürzeren Reaktionszeit, der hydrauli
schen Kraftübertragungsanordnung auf die Einleitung von Kräften
in die Geberzylindereinheit führt. Es stehen Ventile zur Ver
fügung, deren Schaltzeiten beträchtlich kleiner als die dem
Totweg der bekannten Lösung entsprechende Verzögerungszeit
sind.
Das Absperrorgan kann als für sich selbst steuerbares Schalt
ventil ausgebildet sein. Es kann dann während druckloser Phasen
der hydraulischen Kraftübertragungsanordnung insbesondere nur
kurzzeitig geöffnet werden, um die eingangs erwähnten Aus
gleichsvorgänge ablaufen zu lassen, ansonsten jedoch geschlos
sen gehalten werden. In diesem Fall wäre das obige Verzöge
rungsproblem völlig vermieden (außerhalb der hydraulischen
Kraftübertragungsstrecke auftretende Verzögerungsverluste, wie
beispielsweise Verluste durch einen elektromotorischen Stell
antrieb der Betätigungseinrichtung, seien hier außer Betracht
gelassen). Das Schaltventil kann kann jedoch auch so angesteu
ert werden, daß es im wesentlichen zeitgleich mit der Einlei
tung einer Kraft in die Geberzylindereinheit geschlossen wird,
wobei dann unter Umständen die Schaltzeit des Schaltventils zu
berücksichtigen ist. Als ausreichend schnell ansprechendes
Schaltventil kommt beispielsweise ein Magnetventil in Frage.
Das Schaltventil kann manuell betätigbar sein oder auch mit
einem Stellglied der Betätigungseinrichtung mechanisch ge
kuppelt sein. Vorzugsweise ist das Schaltventil jedoch ab
hängig von sensorisch erfaßten Betriebsparametern und/oder
Betriebszuständen der Fahrzeugkomponente und/oder der Betäti
gungseinrichtung, insbesondere abhängig vom Einkuppelzustand
der Reibungskupplung, steuerbar. Betriebsparameter können
beispielsweise die in die Geberzylindereinheit eingeleitete
Kraft oder die Position eines Kupplungs- oder Bremspedals sein.
Neben Kraft- und Wegsensoren sind aber auch Flüssigkeitsdruck
sensoren und Bewegungssensoren zur Erfassung der gewünschten
Betriebsparameter oder -zustände denkbar. Insbesondere bei
automatischen Betätigungseinrichtungen für Kraftfahrzeug-Rei
bungskupplungen hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die Si
gnale eines häufig bereits vorhandenen, den Einkuppelzustand
der Kupplung erfassenden Sensors auch zur Steuerung des Schalt
ventils heranzuziehen.
Alternativ zur Ausbildung als für sich selbst steuerbares
Schaltventil kann das Absperrorgan als abhängig vom Hydrau
likdruck in der hydraulischen Kraftübertragungsstrecke öff
nendes und schließendes Ventil, insbesondere Schwimmerventil,
ausgebildet sein. Solche druckabhängigen Ventile sind mit
relativ kurzen Schaltzeiten erhältlich, so daß auch in diesem
Fall die bei der bekannten Lösung bestehende Problematik einer
vergleichsweise großen Verzögerungszeit beim Schließen des
Absperrorgans im wesentlichen vermieden ist.
Ein weiterer wesentlicher Gedanke der Erfindung ist, daß die
Anordnung des Absperrorgans außerhalb der Arbeitskammer jeder
der beiden Zylindereinheiten eine größere Freiheit, verglichen
mit der bekannten Lösung, bei der Wahl der Montagepositionen
der Geber- und Nehmerzylindereinheit in einem Fahrzeug bieten
kann. Im montierten Zustand der hydraulischen Kraftübertra
gungsanordnung muß die Ausgleichsstrecke in einem niveauhöch
sten Punkt von der hydraulischen Kraftübertragungsstrecke ab
zweigen, damit bei geöffneter Ausgleichsstrecke Luft sowohl von
der Geberseite als auch von der Nehmerseite her zum Ausgleichs
behälter hin entweichen kann. Bei der bekannten Lösung führt
dies zwingend zu der Forderung, daß die Geberzylindereinheit im
Kraftfahrzeug in höherer Lage als die Nehmerzylindereinheit
eingebaut wird und die Hydraulik-Druckleitung stetig steigend
verlegt wird. Diese Forderung besteht bei der erfindungsgemäßen
Anordnung nicht mehr notwendigerweise, da mit dem Absperrorgan
auch die Abzweigstelle der Ausgleichsstrecke von der hydrauli
schen Kraftübertragungsstrecke von der Geberzylindereinheit weg
verlegt werden kann. Eine unmittelbar an die nehmerseitige
Arbeitskammer anschließende Ausgleichstrecke kann insbesondere
in solchen Fällen vorteilhaft sein, bei denen eine Anordnung
der Nehmerzylindereinheit oberhalb der Geberzylindereinheit
nicht nur möglich sein soll, sondern auch aus Konstruktions
gründen zweckmäßig ist, wie beispielsweise bei Betätigungsein
richtungen für Reibungskupplungen frontgetriebener Fahrzeuge.
Dabei kann es sogar denkbar sein, daß das Absperrorgan zumin
dest teilweise in der nehmerseitigen Arbeitskammer angeordnet
wird. Noch größere Freiheiten bei der Wahl der Montagepositio
nen der Geber- und der Nehmerzylindereinheit können dadurch
erhalten werden, daß die Ausgleichsstrecke von der Hydraulik-
Druckleitung abzweigt. Eine solche Anordnung bietet im wesent
lichen unabhängig von an die beiden Zylindereinheiten gestell
ten Montageanforderungen eine universelle Einsetzbarkeit.
Aus herstellungs- und montagetechnischer Sicht ist es günstig,
wenn zumindest der im Bereich der Abzweigung verlaufende Teil
der Hydraulik-Druckleitung mit dem Absperrorgan in einer Bau
einheit zusammengefaßt ist. Ähnlich ist auch der Vorschlag
aufzufassen, das Absperrorgan mit einer der beiden Zylinder
einheiten, insbesondere der Nehmerzylindereinheit, in einer
Baueinheit zusammenzufassen.
Weiterhin ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß jede der beiden
Zylindereinheiten für die Befüllung der hydraulischen Kraft
übertragungsanordnung mit Hydraulikflüssigkeit einen Füllan
schluß aufweist. Dieser Füllanschluß kann in herkömmlicher
Weise durch einen Befüllstutzen gebildet sein. Während für die
erstmalige Befüllung der hydraulischen Kraftübertragungsanord
nung nicht notwendigerweise zwei Füllanschlüsse erforderlich
sind, bietet die Entlüftung der hydraulischen Kraftübertra
gungsstrecke unter Verwendung beider Füllanschlüsse besonders
in solchen Fällen Vorteile, bei denen die Ausgleichsstrecke von
der Hydraulik-Druckleitung abzweigt. Hierbei wird dann die
hydraulische Kraftübertragungsanordnung von beiden Zylinder
einheiten aus zu dem Zweck mit Hydraulikflüssigkeit befüllt,
Luft aus der hydraulischen Kraftübertragungsstrecke heraus zu
drücken.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung markiert die Abzweigungsstelle
der Ausgleichsstrecke von der Kraftübertragungsstrecke den am
lagehöchsten anzuordnenden Punkt der Kraftübertragungsstrecke.
Da die Position der Abzweigung im wesentlichen frei wählbar
ist, ist die Kraftübertragungsanordnung an unterschiedlichste
Einbausituationen anpaßbar.
Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen im fol
genden näher erläutert. Es stellen dar:
Fig. 1 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen hydrauli
schen Kraftübertragungsanordnung in schematischer
Darstellung und
Fig. 2 eine Ausführungsform eines bei der Anordnung der Fig.
1 als Absperrorgan verwendbaren Entlüftungsventils.
In Fig. 1 ist eine hydraulische Kraftübertragungsanordnung
allgemein mit 1 bezeichnet. Die hydraulische Kraftübertragungs
anordnung 1 ist Teil einer Betätigungseinrichtung 3 einer
Kraftfahrzeug-Reibungskupplung 5, wobei die Betätigungsein
richtung 3 ferner ein fußbetätigbares Kupplungspedal 7 sowie
Kraftübertragungsstrecken 9 und 11, z. B. in Form von elektromo
torischen oder pneumatischen Stellantrieben oder einfacher
mechanischer Kupplungen, umfaßt.
Die hydraulische Kraftübertragungsanordnung umfaßt eine von
einer Geberzylindereinheit 13, einer insbesondere als Rohrlei
tung ausgebildeten Hydraulik-Druckleitung 15 und einer Nehmer
zylindereinheit 17 gebildete hydraulische Kraftübertragungs
strecke 19 sowie eine in einer dem hydraulischen Arbeitsdruck
ausgesetzten Abzweigstelle 21 von der hydraulischen Kraftüber
tragungsstrecke 19 abzweigende Ausgleichsstrecke 23. In her
kömmlicher Weise umfaßt die Geberzylindereinheit 13 einen
Zylinder 25 mit einem Zylindermantel 27 sowie einem Zylinderbo
den 29, einen in dem Zylinder 25 verschiebbaren und mit einer
Kolbenstange 31 fest verbundenen Kolben 33 sowie eine von dem
Kolben 33, dem Zylindermantel 27 und dem Zylinderboden 29
begrenzte Arbeitskammer 35. Eine Vorspannfeder 37 ist in der
Arbeitskammer 35 angeordnet und stellt den Kolben 33 in eine
dem drucklosen Zustand der hydraulischen Kraftübertragungs
strecke 19 entsprechende Ruhestellung ein. In ähnlicher Weise
umfaßt die Nehmerzylindereinheit 17 einen Zylinder 39, einen
Kolben 41 sowie eine Arbeitskammer 43. Auf der der Arbeits
kammer 43 abgewandten Seite des Kolbens 41 ist eine Rückstell
feder 45 angeordnet, durch die auch der nehmerseitige Kolben 41
in eine Ruhestellung eingestellt wird. Beide Zylinder 25, 39
weisen an ihren arbeitskammerseitigen Enden einen Füllanschluß
in Form eines Befüllstutzens 47, 49 zur Befüllung der hydrau
lischen Kraftübertragungsanordnung 1 mit Hydraulikflüssigkeit
auf.
Die Ausgleichsstrecke 23 führt von der Abzweigstelle 21 über
ein als 2/2-Wegeventil ausgebildetes Schaltventil 51 zu einem
Ausgleichsbehälter 53. Das Schaltventil 51 ist in seine in Fig.
1 dargestellte Öffnungsstellung vorgespannt, bei der die Ver
bindung des Ausgleichsbehälters 53 mit der Hydraulik-Druck
leitung 15 geschlossen ist, so daß Hydraulikflüssigkeit aus dem
Ausgleichsbehälter 53 nachlaufen kann und in der hydraulischen
Kraftübertragungsstrecke 19 sich befindende Luft zur Abzweig
stelle 21 aufsteigen und über den Ausgleichsbehälter 53 entwei
chen kann. Für den Fall, daß das Schaltventil 51 als für sich
selbst steuerbares Ventil ausgebildet ist, kann beispielsweise
das Sensorsignal 55 (gestrichelt angedeutet) eines die Position
des nehmerseitigen Kolbens 41 erfassenden und am nehmerseitigen
Zylinder 39 außen angebrachten Positionssensors 57 zur Steue
rung der Umschaltung des Schaltventils 51 herangezogen werden.
Das Schaltventil 51 kann jedoch in gleicher Weise unmittelbar
durch Betriebsparameter der hydraulischen Kraftübertragungs
anordnung 1 beeinflußt werden, beispielsweise bei Ausbildung
als Schwimmerventil durch den Druck innerhalb der hydraulischen
Kraftübertragungsstrecke 19. Dieser Fall ist bei 59 gestrichelt
angedeutet. In jedem Fall können mit auf Änderungen der ent
sprechenden Betriebsparameter ausreichend schnell reagierenden
Ventilen Verzögerungen zwischen einer Krafteinleitung in die
Geberzylindereinheit 33 und dem Druckaufbau in der hydrauli
schen Kraftübertragungsstrecke 19 gegenüber der bekannten
Lösung mit "Schnüffelbohrung" erheblich reduziert werden.
Darüber hinaus wird die nicht dargestellte, zwischen dem geber
seitigen Kolben 33 und dem Zylinder 25 angeordnete Kolbendich
tung aufgrund des Fehlens einer "Schnüffelbohrung" im Zylin
dermantel 27 weniger stark belastet, was ihren Verschleiß
vermindert und ihre Lebensdauer erhöht.
Obwohl die beiden Zylindereinheiten 13 und 17 in der schemati
schen Ansicht der Fig. 1 als gesonderte Baueinheiten darge
stellt sind, können sie genauso in einer einzigen Baueinheit
zusammengefaßt sein, wobei die Hydraulik-Druckleitung 15 dann
als in einem Gehäusekörper ausgesparter Kanal ausgebildet sein
kann. Ferner ist es denkbar, zumindest das Schaltventil 51 und
ggf. auch den Ausgleichsbehälter 53 zusammen mit einer der
beiden Zylindereinheiten 13, 17 in einer Baueinheit zusammen
zufassen, wie dies in Fig. 1 bei 61 gestrichelt angedeutet ist.
In diesem Fall würde die Abzweigstelle 21 zweckmäßigerweise von
der Hydraulik-Druckleitung 15 in den Bereich der jeweiligen
Arbeitskammer 35, 43 verlegt sein.
Anhand der Darstellung der Fig. 1 ist leicht erkennbar, daß die
relative Höhenlage der Geberzylindereinheit 13 und der Nehmer
zylindereinheit 17 zueinander im wesentlichen frei gewählt
werden kann, solange sich die Abzweigungsstelle 21 an einer
niveauhöchsten Position befindet. Mit der erfindungsgemäßen
hydraulischen Kraftübertragungsanordnung ist es daher möglich,
das gelegentlich auftretende Erfordernis einer lagehöheren
Anordnung der Nehmerzylindereinheit 17 bezogen auf die Geber
zylindereinheit 13 zu erfüllen. Dies schließt keineswegs die
herkömmlichen Montageverhältnisse mit höhergelegener Geber
zylindereinheit aus, womit die erfindungsgemäße hydraulische
Kraftübertragungsanordnung eine große Flexibilität und Variabi
lität hinsichtlich der Anpaßbarkeit an verschiedenste Einbau
verhältnisse bietet.
Die erstmalige Befüllung der in Fig. 1 gezeigten hydraulischen
Kraftübertragungsanordnung 1 kann über lediglich einen der
Befüllstutzen 47, 49 erfolgen. Zur Entlüftung kann dann sowohl
über den geberseitigen als auch über den nehmerseitigen Befüll
stutzen 47 Hydraulikflüssigkeit zum Schaltventil 51 und von
dort zum Ausgleichsbehälter gepumpt werden. Es ist jedoch auch
eine Vorgehensweise denkbar, bei der die hydraulische Kraft
übertragungsstrecke 19 durch Evakuierungsmittel evakuiert und
anschließend mit über den Ausgleichsbehälter 53 einlaufender
Hydraulikflüssigkeit befüllt wird.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform des Absperrorgans 51, bei der
dieses als vom Druck in der hydraulischen Kraftübertragungs
strecke 19 abhängig öffnendes und schließendes mechanisches
Entlüftungsventil ausgebildet ist. Dieses mechanische Entlüf
tungsventil 51 umfaßt einen mit einem Zufluß 63 und einem
Abfluß 65 versehenen Ventilkörper 67, in den eine einen Entlüf
tungskanal 69 aufweisende Entlüftungsschraube 71 eingeschraubt
ist. An einen Anschlußstutzen 73 der Entlüftungsschraube 71
kann eine zum Ausgleichsbehälter 53 führende Ausgleichsleitung
oder der Ausgleichsbehälter 53 unmittelbar angeschlossen wer
den. Eine zwischen der Entlüftungsschraube 71 und dem Ventil
körper 67 eingespannte Membran 75, welche eine Durchflußöffnung
77 aufweist, trennt zwei Flüssigkeitskammern 79 und 81 von ein
ander. Im in Fig. 2 gezeigten drucklosen Zustand der hydrauli
schen Kraftübertragungsstrecke 19 steht die Kammer 79 über die
Durchflußöffnung 77 mit der Kammer 81 und damit über den Ent
lüftungskanal 69 mit dem Ausgleichsbehälter 53 in Flüssigkeits
verbindung. Erhöht sich der Druck innerhalb der hydraulischen
Kraftübertragungsstrecke 19 aufgrund einer Bewegung des geber
seitigen Kolbens 33 in Richtung des Pfeils 83, legt sich ab
einem bestimmten Schwellendruck die Membran 75 unter der Wir
kung des in der Kammer 79 herrschenden Hydraulikdrucks an einen
an der Unterseite der Entlüftungsschraube 71 gebildeten Ventil
sitz 85 an, so daß die Flüssigkeitsverbindung der beiden Kam
mern 79 und 81 unterbrochen wird. Damit befindet sich das Ent
lüftungsventil 51 in seinem gesperrten Zustand, so daß der zur
Kraftübertragung erforderliche Druck in der hydraulischen
Kraftübertragungsstrecke 19 aufgebaut werden kann. Solange die
Membran 75 nicht am Ventilsitz 85 anliegt, kann über die Durch
flußöffnung 77 Flüssigkeit aus dem Ausgleichsbehälter 53 nach
laufen und Luft aus der hydraulischen Kraftübertragungsstrecke
19 zur Atmosphäre hin entweichen.
Während das in Fig. 2 gezeigte Entlüftungsventil 51 im druck
losen Zustand der hydraulischen Kraftübertragungsstrecke 19
ständig geöffnet ist, genügt für das Entweichen unerwünschter
Luft sowie den Ausgleich der Hydrauliksäule an sich bereits ein
kurzzeitiges Öffnen des Ventils im drucklosen Zustand der
hydraulischen Kraftübertragungsanordnung 19. Mittels für sich
selbst steuerbarer Schaltventile kann eine derartige Funktion
realisiert werden.
Claims (12)
1. Hydraulische Kraftübertragungsanordnung (1) für eine
Betätigungseinrichtung (3) einer Fahrzeugkomponente (5),
insbesondere einer Kraftfahrzeug-Reibungskupplung (5),
umfassend
- - eine von einer Geberzylindereinheit (13), einer Nehmer zylindereinheit (17) und einer diese Einheiten (13, 17) verbindenden Hydraulik-Druckleitung (15) gebildete hydraulische Kraftübertragungsstrecke (19) sowie
- - eine zu einem Ausgleichsbehälter (53) führende und mittels eines Absperrorgans (51) mit der hydraulischen Kraftübertragungsstrecke (19) verbindbare Ausgleichs strecke (23) ,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgleichsstrecke (23) in einem dem hydraulischen Arbeitsdruck ausgesetzten Bereich der Kraftübertragungs strecke (19) von dieser abzweigt.
daß die Ausgleichsstrecke (23) in einem dem hydraulischen Arbeitsdruck ausgesetzten Bereich der Kraftübertragungs strecke (19) von dieser abzweigt.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Geberzylindereinheit (13) und die Nehmerzylinder
einheit (17) jeweils einen Zylinder (25, 39) , einen in
dem Zylinder (25, 29) verschiebbaren Kolben (33, 41)
sowie eine von dem Kolben und dem Zylinder begrenzte
Arbeitskammer (35, 43) umfassen und daß das Absperrorgan
(51) außerhalb der Arbeitskammer (35) zumindest der
Geberzylindereinheit (13) in der Ausgleichsstrecke (23)
angeordnet ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Absperrorgan (51) als für sich selbst steuerbares
Schaltventil (51) ausgebildet ist.
4. Anordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schaltventil (51) abhängig von sensorisch er
faßten Betriebsparametern und/oder Betriebszuständen der
Fahrzeugkomponente (5) und/oder der Betätigungseinrich
tung (3), insbesondere abhängig vom Einkuppelzustand der
Reibungskupplung (5), steuerbar ist.
5. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Absperrorgan (51) als abhängig vom Hydraulikdruck
in der hydraulischen Kraftübertragungsstrecke (19) öff
nendes und schließendes Ventil, insbesondere Schwimmer
ventil (51), ausgebildet ist.
6 Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgleichsstrecke (23) unmittelbar an eine neh
merseitige, von einem Zylinder (39) und einem darin
verschiebbaren Kolben (41) der Nehmerzylindereinheit (17)
begrenzte Arbeitskammer (43) anschließt.
7. Anordnung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Absperrorgan (51) zumindest teilweise in der
nehmerseitigen Arbeitskammer (43) angeordnet ist.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgleichsstrecke (23) von der Hydraulik-Druck
leitung (15) abzweigt.
9. Anordnung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest der im Bereich der Abzweigung (21) ver
laufende Teil der Hydraulik-Druckleitung (15) mit dem
Absperrorgan (51) in einer Baueinheit zusammengefaßt ist.
10. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Absperrorgan (51) mit einer der beiden Zylinder
einheiten (13, 17), insbesondere der Nehmerzylinderein
heit (17), in einer Baueinheit (61) zusammengefaßt ist.
11. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede der beiden Zylindereinheiten (13, 17) für die
Befüllung der hydraulischen Kraftübertragungsanordnung
(1) mit Hydraulikflüssigkeit einen Füllanschluß (47, 49)
aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944442090 DE4442090A1 (de) | 1994-11-25 | 1994-11-25 | Hydraulische Kraftübertragungsanordnung für eine Betätigungseinrichtung einer Fahrzeugkomponente |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19944442090 DE4442090A1 (de) | 1994-11-25 | 1994-11-25 | Hydraulische Kraftübertragungsanordnung für eine Betätigungseinrichtung einer Fahrzeugkomponente |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4442090A1 true DE4442090A1 (de) | 1996-05-30 |
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ID=6534205
Family Applications (1)
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DE19944442090 Withdrawn DE4442090A1 (de) | 1994-11-25 | 1994-11-25 | Hydraulische Kraftübertragungsanordnung für eine Betätigungseinrichtung einer Fahrzeugkomponente |
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