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TECHNISCHES GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Maschine zur Bearbeitung
von optischen Werkstücken gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf
die industrielle Bearbeitung von Rezeptflächen an Brillengläsern
aus Kunststoffen, wie Polycarbonat, CR39 und sogenannte "High Index"
Materialien.
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STAND DER TECHNIK
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Üblicherweise
liegt bei der Bearbeitung von Kunststoff-Brillengläsern
ein aus Kunststoff spritzgegossener Brillenglasrohling, auch "Blank"
genannt, vor, der eine standardisierte endbearbeitete konvexe Außenfläche
mit z. B. sphärischer oder progressiver Form aufweist.
Die in der Regel konkaven Innen- bzw. Rezeptflächen erhalten
mittels spanender Bearbeitung eine sphärische, asphärische,
torische, atorische, progressive oder Freiformgeometrie (z. B. Gleitsichtflächen),
je nach der gewünschten optischen Wirkung. Der typische
konventionelle Ablauf bei der Innenflächenbearbeitung sieht
nach dem Aufblocken des Brillenglasrohlings mit seiner Außenfläche
auf einem Blockstück einen Fräs- oder Drehbearbeitungsprozeß zur
Herstellung der optisch aktiven Form vor, in der Regel gefolgt von
einem Feinschleif- oder Polierprozeß zur Erzielung der
notwendigen Oberflächengüte.
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Für
die Herstellung der optisch aktiven Form von Kunststoff-Brillengläsern
vorgeschlagen wurden:
- (A) Reine Fräsmaschinen
[ EP-A-0 758 571 ],
insbesondere zur Vorbearbeitung der Brillengläser,
- (B) reine Fast-Tool-Drehmaschinen, bei denen für die
Feinbearbeitung der Brillengläser ein Drehmeißel
entweder
- (B.1) linear reziprozierend [ WO-A-02/06005 , EP-A-1 719 573 ] oder
- (B.2) rotativ [ WO-A-99/33611 ]
hochdynamisch bewegt werden kann, so daß nicht-rotationssymmetrische
Linsenflächen im Drehverfahren erzeugt werden können,
sowie
- (C) kombinierte Fräs-Dreh-Maschinen mit
- (C.1) kombiniertem Fräs-Dreh-Werkzeug [ EP-A-1 291 106 ] oder
- (C.2) separaten Fräs- und (linear oder rotativ arbeitenden)
Dreh-Bearbeitungseinheiten, die die Brillengläser entweder
- (C.2.1) seriell [ EP-A-1
719 585 ] – ein und dasselbe Brillenglas wird im
Arbeitsraum der Maschine zuerst gefräst und anschließend
gedreht – oder
- (C.2.2) parallel [ EP-A-1
719 582 ] – verschiedene Brillengläser
werden im Arbeitsraum der Maschine zugleich bearbeitet, wobei eines
gefräst wird, während das andere gedreht wird – bearbeiten.
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Wenngleich
im Folgenden von einer Maschine gemäß Punkt (C.2.1)
als gattungsbildendem Stand der Technik ausgegangen wird, ist dies
nicht beschränkend im Hinblick auf einen Maschinentyp zu verstehen,
vielmehr kann das hier vorgestellte Maschinenkonzept für
verschiedene Maschinentypen eingesetzt werden, namentlich die Maschinentypen gemäß den
Punkten (A), (B.1), (B.2), (C.1) und (C.2.1) bis hin zu etwaigen
Kombinationen hiervon, beispielsweise (C.1) und (C.2.1), d. h. eine
Maschine, deren speziell ausgebildete Fräs-Bearbeitungseinheit
(mit im Drehwinkel geregelter Frässpindel) ein kombiniertes
Fräs-Dreh-Werkzeug zur Vorbearbeitung des Brillenglases
trägt, während zugleich eine Dreh-Bearbeitungseinheit
mit einer (oder mehreren) Fast-Tool- Anordnung(en) vorgesehen ist,
die der Fertigbearbeitung des Brillenglases dient (dienen).
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Aus
dem den Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bildenden Stand der Technik
gemäß der
EP-A-1
719 585 ist demnach eine seriell arbeitende kombinierte
Fräs-Dreh-Maschine bekannt, die allgemein die folgenden
Baugruppen besitzt: Eine Werkstückspindel, mittels der
das Werkstück um eine Werkstück-Drehachse drehend
antreibbar ist, wenigstens eine Bearbeitungseinheit, die ein Werkzeug aufweist,
mittels dessen das an der Werkstückspindel gehaltene Werkstück
spanend bearbeitbar ist, und einen Verstellmechanismus zur Erzeugung
einer Relativbewegung zwischen der Werkstückspindel und
dem Werkzeug, um wahlweise ein Laden/Entladen oder ein Bearbeiten
des Werkstücks zu ermöglichen.
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Genauer
gesagt hat die vorbekannte Maschine auf einer Seite eines Arbeitsraums
in paralleler Anordnung eine Fräs-Bearbeitungseinheit mit
einer Frässpindel und eine Dreh-Bearbeitungseinheit mit
zwei Fast-Tool-Anordnungen, wobei der auf der gegenüberliegenden
Seite des Arbeitsraums vorgesehene Verstellmechanismus durch eine
die Werkstückspindel tragende Kreuztischanordnung gebildet ist,
mittels der das an der Werkstückspindel gehaltene Werkstück
einerseits parallel zu den Bearbeitungseinheiten (X-Achse) und andererseits
auf diese zu bzw. von diesen weg (Y-Achse) bewegt werden kann. Zwar
hat sich dieses Maschinenkonzept bisher in der Praxis gut bewährt – diese
Maschine ist unter der Bezeichnung VFT Ultra, vertrieben von der
Satisloh AG, auf dem Markt – es erscheint jedoch in folgender
Hinsicht verbesserungsbedürftig.
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Bei
der Bearbeitung von Kunststoff-Brillengläsern nach Rezept
werden erhebliche Werkstückanteile unter Zufuhr großer
Kühlmittelströme zerspant, weshalb eine hinreichende
Kapselung des Arbeitsraums und eine ungehinderte Spanabfuhr unerläßlich
sind. Außerdem entstehen bei der spanenden Bearbeitung
von etwa "High Index" Materialien unangenehme Dämpfe, die
abgesaugt und gefiltert werden sollten.
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Für
die Kapselung des Arbeitsraums ist bei der vorbeschriebenen Maschine
ein infolge der relativ langen X-Achse verhältnismäßig
großer und teurer Naßschutz aus Edelstahlblech
vorgesehen. Da das Naßschutzgehäuse die Verfahrbewegung
der Werkstückspindel entlang der langen X-Achse ermöglichen
muß, ist für die Werkstückspindel eine langlochartige Öffnung
im Naßschutzgehäuse vorhanden. Diese Öffnung
ist durch eine kombinierte Schieber- und Rollo-Abdeckung geschlossen,
welche mit gehäuseseitigen Abstreifern zusammenwirkt. Abgesehen
davon, daß die mit derartigen Abdeckungen erzielte Abdichtung
nicht immer befriedigend ist, unterliegen solche Abdeckungen auch
einem erheblichen Verschleiß und verursachen Reibung, die
im konkreten Anwendungsfall sowohl der Verfahrgeschwindigkeit als
auch der Positioniergenauigkeit der Maschine in der X-Achse abträglich
sein kann.
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AUFGABENSTELLUNG
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kompakt bauende Maschine
zur Bearbeitung von optischen Werkstücken, insbesondere
von Kunststoff-Brillengläsern, bereitzustellen, bei der
sich insbesondere der Arbeitsraum möglichst einfach kapseln
bzw. abdichten läßt.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Diese
Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale
gelöst. Vorteilhafte oder zweckmäßige
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Patentansprüche
2 bis 14.
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Nach
der Erfindung umfaßt bei einer gattungsgemäßen
Maschine zur Bearbeitung von optischen Werkstücken, insbesondere
von Kunststoff-Brillengläsern, der Verstellmechanismus
eine Linearantriebseinheit und eine Schwenkantriebseinheit, die
aufeinander angeordnet sind, wobei die Werkstückspindel
mittels der Schwenkantriebseinheit um eine Schwenkachse A schwenkbar
ist, die im wesentlichen senkrecht zur Werkstück-Drehachse
B steht, während die Werkstückspindel mittels
der Linearantriebseinheit entlang einer Linearachse Y bewegbar ist,
die im wesentlichen senkrecht zur Schwenkachse A und im wesentlichen
parallel zur Werkstück-Drehachse B oder im wesentlichen
parallel zur Schwenkachse A und im wesentlichen senkrecht zur Werkstück-Drehachse
B verläuft.
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Wenngleich
die erstgenannte Alternative, bei der die Linearachse Y im wesentlichen
senkrecht zur Schwenkachse A und im wesentlichen parallel zur Werkstück-Drehachse
B verläuft, gegenüber der zweitgenannten Alternative,
nach der die Linearachse Y im wesentlichen parallel zur Schwenkachse
A und im wesentlichen senkrecht zur Werkstück-Drehachse
B verläuft, im Hinblick auf die Anzahl der Bewegungsfreiheitsgrade
am Werkstück bevorzugt ist, weil sie den baukastenartigen
Aufbau einer Maschine mit den verschiedensten Bearbeitungseinheiten mit
geringstem Aufwand ermöglicht, ist die zweitgenannte Alternative
durchaus zum Aufbau etwa einer Fast-Tool-Drehmaschine geeignet,
bei der dem Werkzeug ohnehin eine lagegeregelte (Zustell)Achse zugeordnet
ist, die für die meisten Bearbeitungsfälle das
Fehlen einer entsprechenden Bewegungsmöglichkeit auf der
Werkstückseite kompensieren kann. Zum Aufbau einer Fräsmaschine
wäre die zweitgenannte Alternative allerdings weniger geeignet,
weil dies auf der Werkzeugseite eine zusätzliche lagegeregelte
Linearachse erfordern würde, die bei der erstgenannten
Alternative an einem Fräswerkzeug nicht benötigt
würde.
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Aus
dem Umstand, daß gemäß der Erfindung – verglichen
zum gattungsbildenden Stand der Technik – eine der Linearachsen
auf der Werkstückseite (X-Achse) gewissermaßen
durch eine Schwenkachse (A-Achse) "ersetzt" ist, ergeben sich mehrere
Vorteile. Zunächst läßt sich die Schwenkantriebseinheit
im Vergleich zu der vorbekannten Linearantriebseinheit deutlich
einfacher "abdichten", d. h. die nicht in den Arbeitsraum der Maschine
vorstehenden Bestandteile der Schwenkantriebseinheit lassen sich
leichter vom Arbeitsraum abtrennen bzw. abkapseln, etwa vermittels
geeigneter Drehdurchführungen, Dichtungsanordnungen mit
handelsüblichen Lippendichtungsprofilen, Maßnahmen
zur Sperrluftbeaufschlagung etc., denen auch gemein ist, daß sie sehr
verschleiß- und reibungsarm ausgebildet werden können.
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Ferner
baut die erfindungsgemäße Maschine infolge der
Aufeinanderanordnung von Linearantriebseinheit und Schwenkantriebseinheit
sehr kompakt; lange Verfahrwege, wie sie im gattungsbildenden Stand
der Technik in der X-Achse erforderlich sind, schon um die einzelnen
Bearbeitungseinheiten anfahren zu können, sind nicht vorhanden.
Dies führt auch zu einer Beschleunigung der Bearbeitung,
namentlich einer Verkürzung der Bearbeitungsnebenzeiten,
weil die bewegten Maschinenbestandteile auf der Werkstückseite
im Vergleich zum gattungsbildenden Stand der Technik kürzere
Wege zurückzulegen haben.
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Des
weiteren ermöglicht es die Aufeinanderanordnung von Linearantriebseinheit
und Schwenkantriebseinheit die jeweiligen Führungen sehr
nahe bzw. eng beieinander anzuordnen, was zu einer hohen Steifigkeit
des Verstellmechanismus führt. Dies ist auch einer hohen
Bearbeitungsqualität zuträglich.
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Weiterhin
gestattet das erfindungsgemäße Maschinenkonzept
einen sehr flexiblen modularen Aufbau der Maschine, bei dem den
jeweiligen Bearbeitungserfordernissen entsprechend Bearbeitungseinheiten,
Handhabungseinheiten, Meßstationen etc. in der Art eines
Baukastens ausgewählt und um den Verstellmechanismus herum
gruppiert werden können. Nicht zuletzt ist das erfindungsgemäße
Maschinenkonzept unter ergonomischen Gesichtspunkten vorteilhaft;
die einzelnen Maschinenbestandteile lassen sich problemlos so anordnen,
daß sie für Montage-, Wartungs- und Rüstvorgänge
gut zugänglich sind.
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Grundsätzlich
ist es denkbar, die Aufeinanderanordnung von Linearantriebseinheit
und Schwenkantriebseinheit so auszugestalten, daß die Schwenkantriebseinheit
auf der Linearantriebseinheit "sitzt" bzw. von letzterer getragen
wird, etwa wenn im Falle der oben diskutierten zweiten Alternative,
bei der die Linearachse Y im wesentlichen parallel zur Schwenkachse
A und im wesentlichen senkrecht zur Werkstück-Drehachse
B verläuft, die Linearantriebseinheit derart bezüglich
einer Dreh-Bearbeitungseinheit ausgefluchtet ist, daß sie
eine Vorschubsrelativbewegung zwischen Werkstück und Drehmeißel
in Richtung der Werkstück-Drehachse (Radialvorschub) zu
erzeugen vermag. In diesem Fall könnte die Schwenkantriebseinheit
insbesondere dem Werkstückwechsel dienen. Bevorzugt ist
jedoch eine Ausgestaltung, bei der die Linearantriebseinheit auf
der Schwenkantriebseinheit angeordnet ist. Dies macht zum einen
das Maschinenkonzept im Hinblick auf die möglichen Maschinenausbaustufen flexibler;
zum anderen wird für den Verstellmechanismus ein geringerer
Bauraum benötigt und die Linearantriebseinheit kann einfacher
abgedichtet werden.
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In
diesem Zusammenhang ist es auch bevorzugt, wenn die Werkstückspindel
mittels der Schwenkantriebseinheit im Drehwinkel geregelt, d. h. winkellagegeregelt
um die Schwenkachse A schwenkbar ist. Wenn allerdings die Schwenkantriebseinheit
vornehmlich dem Werkstückwechsel dient, wie oben beschrieben,
kann es ausreichend sein, anstelle einer CNC-geregelten Schwenkachse A
lediglich eine nicht im Drehwinkel geregelte Schwenkmöglichkeit
der Werkstückspindel auf Endanschläge vorzusehen.
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In
einer sehr kompakten und steifen Ausgestaltung der Maschine kann
die Schwenkantriebseinheit einen Schwenktisch aufweisen, an dem
parallele Führungsschienen für einen Y-Schlitten
der Linearantriebseinheit montiert sind, wobei zwischen den Führungsschienen
ein Linearmotor angeordnet ist, mittels dessen der Y-Schlitten relativ
zum Schwenktisch bewegbar ist. Auch sind derartige Führungssysteme
und Linearmotoren kostengünstig am Markt erhältlich.
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Es
ist ferner bevorzugt, wenn die Schwenkantriebseinheit zur Erzeugung
der Schwenkbewegung um die Schwenkachse A einen Torquemotor aufweist.
Dies macht ein Getriebe bei der Erzeugung der Schwenkbewegung entbehrlich,
so daß auch kein Getriebe(umkehr)spiel auftreten kann,
wodurch eine hohe und reproduzierbare Genauigkeit der Schwenkbewegungen
der Werkstückspindel um die Schwenkachse A und damit der
Winkeleinstellung erzielt wird.
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Es
wurde schon eingangs angedeutet, daß das erfindungsgemäße
Maschinenkonzept derart flexibel ist, daß es sich bei der
wenigstens einen Bearbeitungseinheit um eine Dreh-Bearbeitungseinheit mit
einer Fast-Tool-Anordnung und/oder um eine Fräs-Bearbeitungseinheit
mit einer Werkzeugspindel handeln kann, wobei die einfachste Variante
der Maschine nur eine solche Bearbeitungseinheit hätte.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn der die Werkstückspindel tragende
Verstellmechanismus an zentraler Stelle im Maschinengestell angeordnet
ist, während die wenigstens eine Bearbeitungseinheit, eine
Lade/Entlade-Station zum Laden/Entladen von Werkstücken
und wenigstens eine weitere Einheit oder Station sternartig – z.
B. kreuz-, X- oder Y-förmig oder auch bezüglich
der Schwenkachse A ungleichmäßig winkelbeabstandet – um
den Verstellmechanismus herum angeordnet sind, wobei letztere, d.
h. die wenigstens eine weitere Einheit oder Station aus einer Gruppe
ausgewählt ist, welche die folgenden Einheiten bzw. Stationen
umfaßt: eine Dreh-Bearbeitungseinheit mit einer Fast-Tool-Anordnung,
eine Fräs-Bearbeitungseinheit mit einer Werkzeugspindel,
eine Gravierstation zum Anbringen einer Markierung am Werkstück
und eine Meßstation zum Vermessen des Werkstücks.
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Sind
in einer möglichen Ausbauvariante der Maschine als Bearbeitungseinheiten
zwei Dreh-Bearbeitungseinheiten mit jeweils einer Fast-Tool-Anordnung
vorgesehen, ist es von Vorteil, wenn letztere in bezüglich
des Verstellmechanismus einander gegenüberliegenden Positionen
angeordnet sind, so daß die Wirkrichtungen F1, F2 der Fast-Tool-Anordnungen
und die Schwenkachse A im wesentlichen in einer Ebene liegen. Dann
nämlich können die Fast-Tool-Anordnungen z. B.
so angesteuert werden, daß die eine Fast-Tool-Anordnung
das rotierende Werkstück mit reziprozierenden Bewegungen
drehbearbeitet (F1-Achse), während die andere Fast-Tool-Anordnung
in Bezug auf die Schwenkachse A gegenläufig zur ersten
Fast-Tool-Anordnung schwingt, um durch Schwingungskompensation eine übermäßige
Schwingungserregung des Maschinengestells zu verhindern.
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Es
ist weiterhin bevorzugt, wenn die Wirkrichtung F1 (F2) der Fast-Tool-Anordnung
der wenigstens einen Dreh-Bearbeitungseinheit bezüglich einer
Ebene, die im wesentlichen senkrecht zur Schwenkachse A verläuft,
derart schräggestellt ist, daß die Fast-Tool-Anordnung
von dem Verstellmechanismus aus gesehen nach radial außen
abfällt. Zunächst läßt sich
durch besagte Schrägstellung der Fast-Tool-Anordnung in
Verbindung mit der ggf. an der Maschine vorhandenen Zustellbewegung
der Werkstückspindel in der die Werkstück-Drehachse
B enthaltenden Ebene (Y-Achse in der ersten erfindungsgemäßen
Alternative), genauer in Richtung der Werkstückspindel
eine hochgenaue Höheneinstellung der Schneide des an der
Fast-Tool-Anordnung befestigten Drehmeißels auf die Werkstück-Drehachse
B erzielen, ohne daß dazu Höhenverlagerungen der
Drehmeißelschneide bezüglich der Fast-Tool-Anordnung
erforderlich sind, was mechanische Stellsysteme od. dgl. zur Höhenjustage
des Drehmeißels entbehrlich macht. Das Maß der
Zustellbewegung der Werkstückspindel in Richtung ihrer
Achse (Y-Achse in der ersten erfindungsgemäßen
Alternative) und damit der dadurch erzielte Höhenausgleich zwischen
der Werkstück-Drehachse B und dem Arbeitspunkt der Drehmeißelschneide
erfolgt hierbei nach Maßgabe der Sinusfunktion des vorbestimmten Winkels
zwischen der zur Schwenkachse A senkrecht verlaufenden Ebene und
der Wirkrichtung F1 (F2) der Fast-Tool-Anordnung. Daß darüber
hinaus die Schrägstellung der Fast-Tool-Anordnung derart ist,
daß letztere von dem Verstellmechanismus aus gesehen nach
radial außen abfällt, hat den Vorteil, daß der
Drehmeißel beim Abschalten der Bestromung der Fast-Tool-Anordnung
in eine bezüglich des Arbeitsraums der Maschine zurückgezogene
Position zurücklaufen kann und dort im stromlosen Zustand
der Fast-Tool-Anordnung verharrt, so daß die Gefahr reduziert
ist, daß sich der Bediener der Maschine bei etwaigen Rüstarbeiten
od. dgl. im Arbeitsraum der Maschine an der sehr scharfen Drehmeißelschneide
verletzt.
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Im
weiteren Verfolg des Erfindungsgedankens kann an einem Schwenktisch
der Schwenkantriebseinheit eine Abdeckhaube angebracht sein, welche
zugleich die Werkstückspindel und die Linearantriebseinheit
abdeckt, so daß hier vorteilhaft keine separaten Abdicht-
und/oder Schutzmaßnahmen benötigt werden.
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Hierbei
kann die Abdeckhaube eine Öffnung aufweisen, durch die
sich die Werkstückspindel bewegbar hindurch erstreckt,
wobei zwischen einem Innenumfang der Öffnung und einem
Außenumfang der Werkstückspindel ein Rollbalg
angeordnet ist, der das Innere der Abdeckhaube gegenüber
dem Arbeitsraum der Maschine abdichtet. Ein derartiger Rollbalg
ist kostengünstig, dichtet zuverlässig ab, ist unanfällig
für Verschleiß und setzt den linearen Bewegungen
der Werkstückspindel auch nur einen sehr geringen Widerstand
entgegen.
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In
diesem Zusammenhang ist es ebenfalls von Vorteil, wenn die Werkstückspindel
eine aerostatische Lagerung aufweist. Die Abluft einer solchen Lagerung
dient nämlich zugleich als Sperrluft, die verhindert, daß Kühlschmierstoff
od. dgl. aus dem Arbeitsraum der Maschine durch ggf. vorhandene
Spalte oder Ritzen in die Abdeckhaube bzw. die Werkstückspindel
eindringen kann.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Maschine kann ferner ein bezüglich
eines Maschinengestells verschwenkbares Maschinenoberteil vorgesehen
sein, das zusammen mit dem Maschinengestell den Arbeitsraum der
Maschine begrenzt, wobei das Maschinenoberteil einen unteren, im
wesentlichen ringzylindrischen Rand aufweist, der im geschlossenen
Zustand des Maschinenoberteils formschlüssig in eine zugeordnete,
im wesentlichen ringförmige Aussparung im Maschinengestell
eingreift. Somit ist es einerseits möglich, den gesamten
Arbeitsraum der Maschine für etwaige Wartungs-, Reparatur- und/oder
Rüstarbeiten durch Hochschwenken des Maschinenoberteils
freizulegen, wobei die jeweiligen Maschinenteile sehr gut zugänglich
sind, während andererseits das Maschinenoberteil im heruntergeschwenkten
Zustand durch besagten Eingriff mit dem Maschinengestell für
eine zuverlässige Abdichtung des Arbeitsraums gegenüber
der Umgebung sorgt.
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Schließlich
kann das Maschinengestell vorzugsweise monolithisch aus Polymerbeton – auch
als Mineralguß bezeichnet – ausgebildet sein.
Dieses Material, bei dem es sich um einen Verbundwerkstoff handelt,
bestehend aus einem mineralischen Füllstoffgemisch und
einem Bindemittel auf Reaktionsharzbasis, hat u. a. eine hohe Masse
sowie einen geringen thermischen Ausdehnungskoeffizienten, ist sehr
steif und weist sehr gute Dämpfungseigenschaften auf, was
insbesondere im Falle des Einsatzes einer Dreh-Bearbeitungseinheit
mit einer Fast-Tool-Anordnung von Vorteil ist, um zu verhindern,
daß von der Fast-Tool-Anordnung generierte Vibrationen
störend über das Maschinengestell auf den Verstellmechanismus
und damit die Werkstückspindel übertragen werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die beigefügten, teilweise schematischen Zeichnungen
näher erläutert, in denen gleiche Bezugszeichen
gleiche bzw. entsprechende Teile kennzeichnen. In den Zeichnungen
zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer, erfindungsgemäßen
Maschine zur Bearbeitung von optischen Werkstücken, namentlich
Kunststoff-Brillengläsern, von schräg vorne/oben,
ohne Maschinenoberteil (welches für eine bessere Einsicht
in das Maschineninnere abgenommen wurde), deren werkzeugmäßige
Ausstattung eine Fräs-Bearbeitungseinheit mit einer Werkzeugspindel
und zwei Dreh-Bearbeitungseinheiten mit jeweils einer Fast-Tool-Anordnung
umfaßt;
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2 eine
Draufsicht auf die Maschine gemäß 1 mit
Blickrichtung von oben in 1;
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3 eine
Teilschnittansicht der Maschine gemäß 1 entsprechend
der Schnittverlaufslinie III-III in 2, wobei
zur Vereinfachung der Darstellung gegenüber den 1 und 2 ein
Schaltschrank und eine Transporteinrichtung der Maschine weggelassen
wurden;
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4 eine
Teilschnittansicht der Maschine gemäß 1 entsprechend
der Schnittverlaufslinie IV-IV in 2, wobei
zur Vereinfachung der Darstellung gegenüber den 1 und 2 ein
Schaltschrank der Maschine weggelassen wurde;
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5 eine
gegenüber den Teilschnittansichten gemäß den 3 und 4 im
Maßstab vergrößerte, abgebrochene Längsschnittansicht
eines eine Werkstückspindel tragenden zentralen Verstellmechanismus
der Maschine gemäß 1, der eine Schwenkantriebseinheit
und eine darauf angeordnete Linearantriebseinheit umfaßt;
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6 eine
abgebrochene Schnittansicht des die Werkstückspindel tragenden
zentralen Verstellmechanismus der Maschine gemäß 1 entsprechend
der Schnittverlaufslinie VI-VI in 5;
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7 eine
perspektivische Ansicht der Maschine gemäß 1 von
schräg vorne/oben, mit dem Maschinenoberteil, welches sich
in einer unteren, geschlossenen Position befindet, wobei zur Vereinfachung
der Darstellung gegenüber der 1 eine Transporteinrichtung
der Maschine weggelassen wurde;
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8 eine
im Maßstab vergrößerte, abgebrochene
Schnittansicht der Maschine gemäß 1 entsprechend
der Schnittverlaufslinie VIII-VIII in 7 in einem
Bereich, in dem das Maschinengestell und das Maschinenoberteil aneinandergrenzen;
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9 eine
der 7 ähnliche, perspektivische Ansicht der
Maschine gemäß 1 von schräg vorne/oben,
bei der eine in das Maschinengestell versenkbare Schiebetür
an der Frontseite der Maschine geöffnet ist, um für einen
Bediener einen Eingriff in den Arbeitsraum der Maschine zu gestatten;
und
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10 eine
perspektivische Ansicht der Maschine gemäß 1 von
schräg vorne/oben, mit dem Maschinenoberteil, welches sich
in einer oberen, geöffneten Position befindet, wobei zur
Vereinfachung der Darstellung gegenüber der 1 eine
Transporteinrichtung und eine Lade/Entlade-Station der Maschine
weggelassen wurden.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DES AUSFÜHRUNGSBEISPIELS
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In
den 1 bis 4, 7, 9 und 10 ist
eine CNC-geregelte Maschine insbesondere zur Flächenbearbeitung
von Brillengläsern L aus Kunststoff mit 10 beziffert.
Die Maschine 10 besitzt allgemein
- (a)
eine Werkstückspindel 12, mittels der das Brillenglas
L um eine Werkstück-Drehachse B drehend antreibbar ist,
- (b) wenigstens eine, im dargestellten Ausführungsbeispiel
sogar drei Bearbeitungseinheiten für die spanende Bearbeitung
des an der Werkstückspindel 12 gehaltenen Brillenglases
L, nämlich zwei Dreh-Bearbeitungseinheiten 14, 16 mit jeweils
einer Fast-Tool-Anordnung 18, 20 zur Erzeugung
einer Linearbewegung in Richtung F1 bzw. F2 für einen jeweils
zugeordneten Drehmeißel 19, 21 als Werkzeug,
sowie eine Fräs-Bearbeitungseinheit 22 mit einer
Werkzeugspindel 24 zur Erzeugung einer Drehbewegung um
eine Werkzeug-Drehachse C für ein Fräswerkzeug 25, und
- (c) einen allgemein mit 26 bezifferten Verstellmechanismus
zur Erzeugung einer Relativbewegung zwischen der Werkstückspindel 12 und
dem jeweiligen Werkzeug 19, 21, 25, um
(wenigstens) wahlweise ein Laden/Entladen oder ein Bearbeiten des
Brillenglases L zu ermöglichen.
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Wesentlich
ist, wie nachfolgend noch näher erläutert werden
wird, daß der Verstellmechanismus 26 eine Linearantriebseinheit 28 sowie
eine Schwenkantriebseinheit 30 aufweist (siehe die 3 bis 6),
die aufeinander angeordnet sind, wobei die Werkstückspindel 12 mittels
der Schwenkantriebseinheit 30 um eine Schwenkachse A schwenkbar
ist, die im wesentlichen senkrecht zur Werkstück-Drehachse
B steht, während die Werkstückspindel 12 mittels
der Linearantriebseinheit 28 entlang einer Linearachse
Y bewegbar ist, die im dargestellten Ausführungsbeispiel
im wesentlichen senkrecht zur Schwenkachse A und im wesentlichen
parallel zur Werkstück-Drehachse B verläuft.
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Die
Maschine 10 besitzt ein monolithisch aus Polymerbeton geformtes
Maschinengestell 32, welches ausgehend von seiner Oberseite 34 mittig
mit einer ringtrogartigen Ausnehmung 36 versehen ist, die
einen Arbeitsraum 38 der Maschine 10 nach unten
und seitlich begrenzt. Im Zentrum der Ausnehmung 36 ist
ein Lagerauge 40 für den Verstellmechanismus 26 vorgesehen.
In 2 sind ferner zwei bezüglich des Lagerauges 40 diametral
gegenüberliegende Abflüsse 42 für
die Kühlmittel- und Späneentsorgung im Boden der
Ausnehmung 36 zu erkennen. Um die Ausnehmung 36 herum
sind in einer sternartigen Anordnung ausgehend von der Oberseite 34 mehrere
Flanschflächen 44 in das Maschinengestell 32 eingelassen,
welche der Montage der Bearbeitungseinheiten 14, 16, 22 und
weiterer Einheiten bzw. Stationen dienen, die nachfolgend noch beschrieben werden.
Die 1 und 2 zeigen noch eine seitlich
am Maschinengestell 32 montierte Transporteinrichtung 46 für
den Transport von Arbeitskästen 48, in denen die
zu bearbeitenden/bearbeiteten Brillengläser L transportiert
werden. Schließlich ist am Maschinengestell 32 auch
ein Schaltschrank 50 montiert, der die benötigten
Steuerungs- und Versorgungsbaugruppen enthält.
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Den 3 bis 6 sind
Einzelheiten des Verstellmechanismus 26 zu entnehmen. Zunächst
ist zu erkennen, daß die Linearantriebseinheit 28 auf
der Schwenkantriebseinheit 30 angeordnet ist. Letztere ist
im Lagerauge 40 des Maschinengestells 32 mittels eines
zweigeteilten Lagerflanschs 52 montiert, der ein Unterteil 54 und
ein Oberteil 56 aufweist.
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Die
Schwenkantriebseinheit 30 hat einen Torquemotor 58,
der – wie alle anderen Hauptantriebe der Maschine 10 auch – wassergekühlt
ist (nicht näher dargestellt) und dazu dient, die Werkstückspindel 12 im
Drehwinkel CNC-geregelt um die Schwenkachse A zu verschwenken. Gemäß den 5 und 6 ist
der Stator 60 des Torquemotors 58 im Unterteil 54 des
Lagerflanschs 52 befestigt, während der Rotor 62 des
Torquemotors 58 mittels einer kombinierten Axial-Radial-Nadellager-Anordnung 64 drehbar
im Unterteil 54 des Lagerflanschs 52 gelagert
ist. Alternativ hierzu könnte aber auch eine aero- oder
hydrostatische Lagerung des Rotors 62 vorgesehen sein.
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Zwischen
dem Unterteil 54 und dem Oberteil 56 des Lagerflanschs 52 ist
ferner ein ringförmiges Wegmeßsystem 66 vorgesehen,
welches den Rotor 62 des Torquemotors 58 umgibt
und mittels dessen die Winkellage des Rotors 62 bezüglich
des Stators 60 für die Winkellageregelung des
Torquemotors 58 erfaßt werden kann. Als Alternative
hierzu käme ein Hohlwellen-Drehgeber in Betracht.
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Oberhalb
des Lagerflansch-Oberteils 56 ist ein Schwenktisch 68 am
Rotor 62 des Torquemotors 58 befestigt, wobei
zwischen dem Schwenktisch 68 und dem ortsfesten Oberteil 56 des
Lagerflanschs 52 Ringdichtungen 70 vorgesehen
sind, die die Schwenkantriebseinheit 30 gegenüber
dem Arbeitsraum 38 der Maschine abdichten. Zusätzlich
kann hier eine Sperrluftbeaufschlagung erfolgen (nicht näher
gezeigt), die auch verhindert, daß Kühlmittel
in die Schwenkantriebseinheit 30 eintritt.
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Zur
Schwenkantriebseinheit 30 zu erwähnen wäre
schließlich noch, daß durch den als Hohlwelle ausgeführten
Rotor 62 sämtliche elektrischen Energie- und Signalleitungen
sowie Luft- und Kühlmittelschläuche zu den auf
dem Schwenktisch 68 montierten Baugruppen hindurch geführt
sind (nicht näher dargestellt).
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Insbesondere
die 5 und 6 zeigen ferner, daß auf
dem Schwenktisch 68 in paralleler Anordnung zwei Führungsschienen 72 für
einen Y-Schlitten 74 der Linearantriebseinheit 28 montiert sind.
Hierbei ist der Y-Schlitten 74 mittels insgesamt vier Führungswagen 76 verschiebbar
an den Führungsschienen 72 geführt, und
zwar in großer räumlicher Nähe zur Axial-Radial-Nadellager-Anordnung 64 der
Schwenkantriebseinheit 30.
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Zwischen
den Führungsschienen 72 ist ein Linearmotor 78 angeordnet,
mittels dessen der Y-Schlitten 74 relativ zum Schwenktisch 68 beweg- bzw.
verstellbar ist, und zwar CNC-lagegeregelt in beiden Richtungen
der Y-Achse (das zugehörige Wegmeßsystem ist zur
Vereinfachung der Darstellung nicht gezeigt). Während der
Stator 80 des Linearmotors 78 am Schwenktisch 68 befestigt
ist, ist der Läufer 82 des Linearmotors 78 am
Y-Schlitten 74 montiert, auf dem wiederum die Werkstückspindel 12 befestigt
ist.
-
Die
Werkstückspindel 12 ist an sich bekannt und braucht
daher an dieser Stelle nicht weiter beschrieben werden. Erwähnt
werden soll lediglich, daß die Werkstückspindel 12 eine
aerostatische Lagerung aufweist (nicht näher gezeigt),
deren Abluft vorteilhaft zur Abdichtung gegenüber dem Arbeitsraum 38 beiträgt,
und mit einer doppeltwirkenden Kolben-Zylinder-Anordnung 84 für
die Betätigung einer Spannzange 86 versehen ist
(siehe 5), mittels der das auf einem Blockstück
(nicht gezeigt) aufgeblockte Brillenglas L an der Werkstückspindel 12 gespannt
werden kann. Mit Hilfe des Elektromotors 88 der Werkstückspindel 12 schließlich
ist das Brillenglas L in der Drehwinkelstellung CNC-geregelt um die
Werkstück-Drehachse B drehend antreibbar (das zugehörige
Wegmeßsystem ist wiederum zur Vereinfachung der Darstellung
nicht gezeigt).
-
Insbesondere
in den 3 bis 6 ist weiterhin zu erkennen,
daß an dem Schwenktisch 68 der Schwenkantriebseinheit 30 eine
Abdeckhaube 90 angebracht ist, die zugleich die Werkstückspindel 12 und
die Linearantriebseinheit 28 abdeckt, wobei das Innere 92 der
Abdeckhaube 90 mittels Dichtprofilen 94, die zwischen
der Abdeckhaube 90 und dem Schwenktisch 68 angeordnet
sind, gegenüber dem Arbeitsraum 38 der Maschine 10 abgedichtet
ist. Auf der in 5 rechten Seite weist die Abdeckhaube 90 eine Öffnung 96 auf,
durch die sich die Werkstückspindel 12 bewegbar
hindurch erstreckt, so daß sich die Spannzange 86 mit
dem daran gespannten Brillenglas L im Arbeitsraum 38 der
Maschine 10 befindet. Zwischen einem Innenumfang der Öffnung 96 und
einem Außenumfang der Werkstückspindel 12 ist
schließlich ein Rollbalg 98 angeordnet, der geeignet
an Werkstückspindel 12 und Abdeckhaube 90 befestigt
ist und (auch) dazu dient, das Innere 92 der Abdeckhaube 90 gegenüber
dem Arbeitsraum 38 der Maschine 10 abzudichten.
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Aus
der obigen Beschreibung ist soweit ersichtlich, daß die
Werkstückspindel 12 mittels des aus Linearantriebseinheit 28 und
Schwenkantriebseinheit 30 bestehenden Verstellmechanismus 26 CNC-lagegeregelt
(A-Achse, Y-Achse) in einer bezüglich der Schwenkachse
A senkrecht verlaufenden Ebene bewegbar ist, während das
Brillenglas L im Drehwinkel CNC-lagegeregelt (B-Achse) um die Werkstück-Drehachse
B drehbar ist. Somit kann das Brillenglas L von einer Bearbeitungseinheit
od. dgl. zur nächsten Bearbeitungseinheit od. dgl. bewegt werden
(A-Achse), bezüglich einer Bearbeitungseinheit od. dgl.
quer zu dieser (A-Achse, ggf. mit Y-Achse kombiniert, insbesondere
für Vorschubbewegungen) und/oder bezüglich einer
Bearbeitungseinheit od. dgl. in Richtung auf diese zu bzw. von dieser
weg (Y-Achse, insbesondere für Zustellbewegungen). Dieses
Konzept führt nicht nur zu einem sehr kompakten Aufbau
der Maschine 10, sondern auch zu einer – verglichen
mit einer für die Bewegung der Werkstückspindel
vorgesehenen Kreuztischanordnung, die im Verhältnis lange
Linearführungen aufweist – erhöhten Genauigkeit
bei der Bearbeitung.
-
Insbesondere
die
1 und
2 zeigen nun verschiedene Einheiten
bzw. Stationen, die sternartig um den an zentraler Stelle im Maschinengestell
32 vorgesehenen,
die Werkstückspindel
12 tragenden Verstellmechanismus
26 herum
angeordnet sind. In den
1 bis
3 steht
die Werkstückspindel
12 der Dreh-Bearbeitungseinheit
14 gegenüber.
Auf der bezüglich des Verstellmechanismus
26 diametral
gegenüberliegenden Seite des Maschinengestells
32 befindet
sich die Dreh-Bearbeitungseinheit
16, so daß die
Wirkrichtungen F1, F2 der in einander gegenüberliegenden
Positionen angeordneten Fast-Tool-Anordnungen
18,
20 und
die Schwenkachse A im wesentlichen in einer Ebene liegen, was durch
geeignete Ansteuerung der Fast-Tool-Anordnungen
18,
20 zur
Schwingungskompensation genutzt werden kann. Der innere Aufbau und
die Funktion der hier gezeigten Fast-Tool-Anordnungen
18,
20 sind
in der
EP-A-1 779 967 derselben
Anmelderin detailliert beschrieben, auf die hiermit zur Vermeidung
von Wiederholungen ausdrücklich Bezug genommen wird.
-
Wie
insbesondere in der
3 gut zu erkennen ist, verlaufen
die am Maschinengestell
32 vorgesehenen Flanschflächen
44 für
die Fast-Tool-Anordnungen
18,
20 schräg,
so daß sie ausgehend vom Arbeitsraum
38 der Maschine
10 nach
radial außen abfallen. Dies führt dazu, daß die
Wirkrichtungen F1, F2 der auf den Flanschflächen
44 montierten Fast-Tool-Anordnungen
18,
20 bezüglich
einer Ebene, die im wesentlichen senkrecht zur Schwenkachse A verläuft,
entsprechend schräggestellt sind. Sinn und Zweck der Schrägstellung
werden in der
EP-A-1 719
585 derselben Anmelderin ausführlich beschrieben,
auf die hiermit zur Vermeidung von Wiederholungen ebenfalls ausdrücklich
Bezug genommen wird. Durch das Abfallen der Flanschflächen
44 für die
Fast-Tool-Anordnungen
18,
20 bezüglich
des Arbeitsraums
38 wird zudem bewirkt, daß die
Drehmeißel
19,
21 im stromlosen Zustand
der Fast-Tool-Anordnungen
18,
20 in bezüglich
des Arbeitsraums
38 zurückgezogene Positionen
verfahren bzw. in diesen verharren.
-
In
Drehrichtung gegen den Uhrzeigersinn um die Schwenkachse A gesehen
folgt gemäß insbesondere den 1 und 2 auf
die Dreh-Bearbeitungseinheit 14 eine Lade/Entlade-Station 100 zum Laden/Entladen
von Brillengläsern L in die/aus der Maschine 10.
Die Lade/Entlade-Station 100 besitzt einen Lademechanismus 102,
der hinsichtlich seiner Bewegungsfreiheitsgrade und Greifmöglichkeiten angepaßt
ist, ein Brillenglas L aus einem Arbeitskasten 48 herauszunehmen
und nach Öffnen einer am Maschinengestell 32 vorgesehenen
Tür 104 in den Arbeitsraum 38 der Maschine 10 hineinzubewegen, um
das geblockte Brillenglas L an der Werkstückspindel 12 zu
spannen, und umgekehrt.
-
Auf
die Lade/Entlade-Station
100 folgt wiederum in Drehrichtung
gegen den Uhrzeigersinn um die Schwenkachse A gesehen die Fräs-Bearbeitungseinheit
22 (siehe
insbesondere die
4, in der die Werkstückspindel
12 vermittels
des Verstellmechanismus
26 derart verfahren wurde, daß das
an der Werkstückspindel
12 gespannte Brillenglas
L der am Maschinengestell
32 ortsfest vorgesehenen Fräs-Bearbeitungseinheit
22 gegenübersteht).
Aufbau und Funktion der Fräs-Bearbeitungseinheit
22 sind
in der
EP-A-0 758 571 derselben
Anmelderin detailliert beschrieben, auf die hiermit zur Vermeidung von
Wiederholungen ebenfalls ausdrücklich Bezug genommen wird.
-
Danach
folgt die zweite Dreh-Bearbeitungseinheit
16. Diese entspricht
grundsätzlich der ersten Dreh-Bearbeitungseinheit
14,
kann aber den jeweiligen Bearbeitungserfordernissen entsprechend
mit einem anderen Drehmeißel
21 versehen sein,
ggf. auch mit einem Gravierstichel, wie in der älteren
deutschen Patentanmeldung 10
2006 026 524.6 derselben Anmelderin beschrieben, auf die
hiermit bezüglich der Gravier- bzw. Markierfunktion ausdrücklich
verwiesen wird.
-
Zum
Gravieren bzw. Markieren der Brillengläser L könnte,
sofern überhaupt gewünscht bzw. benötigt,
aber auch eine andere Einrichtung zum Einsatz kommen, z. B. ein
Laser oder ein Gravierstichel, der ähnlich wie ein Taster
aerostatisch gelagert ist und mittels eines Voice-Coil-Antriebs
angetrieben wird, wobei letzterer auch deutlich kleiner dimensioniert
werden könnte als die hier dargestellten Fast-Tool-Anordnungen 18, 20.
Eine solche Einrichtung könnte etwa auf der noch freien
Flanschfläche 44 des Maschinengestells 32 montiert
werden (siehe 1, vorne links bzw. 2,
unten links).
-
Gegen
den Uhrzeigersinn um die Schwenkachse A gesehen nach der zweiten
Dreh-Bearbeitungseinheit
16 folgt schließlich
eine Meßstation
106 zum Vermessen der Brillengläser
L. Hierbei kann es sich um einen an sich bekannten Formtaster handeln,
mittels dessen das Brillenglas L in situ vermessen werden kann.
Ebenfalls denkbar sind Vorrichtungen zum berührungslosen,
z. B. optischen Vermessen der Brillengläser L. Ist eine
solche Meßstation
106 vorhanden, kann die Maschine
10 – namentlich deren
Dreh-Bearbeitungseinheiten
14,
16 – automatisch
kalibriert werden, wie in der
EP-A-1 719 584 derselben Anmelderin ausführlich
beschrieben.
-
Auf
dem Maschinengestell
32 könnte auch noch eine
zusätzliche Cribbing-Spindel mit einem in den Arbeitsraum
38 vorstehenden
Fräswerkzeug zum (Vor)Randen der Brillengläser
L vorgesehen sein (nicht gezeigt), deren Drehachse vorzugsweise in
der gleichen Ebene liegen würde wie die Werkstück-Drehachse
B, wie etwa aus der
EP-A-1
719 573 derselben Anmelderin bekannt.
-
Weitere
Details der Kapselung des Arbeitsraums 38 der Maschine 10 sind
den 7 bis 10 zu entnehmen. In 7 vorne
ist mit 108 eine Schiebetür bezeichnet, die am
Maschinengestell 32 geeignet geführt ist und in
dieses versenkt werden kann (siehe die 9 und 10),
um für einen Bediener einen Zugriff in den Arbeitsraum 38 der
Maschine 10 zu ermöglichen. Auf das Maschinengestell 32 aufgesetzte
und daran befestigte Abdeckungen 110 decken insbesondere
die Dreh-Bearbeitungseinheit 14 und die Meßstation 106 ab;
zwischen letzterer und dem Arbeitsraum 38 kann zum Schutz
der Meßstation 106 ebenfalls eine wahlweise zu öffnende
Tür sitzen (nicht gezeigt). Ein Bedienpult 112 mit
integriertem Bildschirm ist auf der in den 7, 8 und 10 linken
Abdeckung 110 angeordnet.
-
Des
weiteren hat die Maschine 10 ein Maschinenoberteil 114,
welches mittels Scharnieren 116 im Bereich des Schaltschranks 50 angelenkt
bezüglich des Maschinengestells 32 verschwenkbar
ist, und zwar zwischen einer unteren, geschlossenen Stellung (7 und 9),
in der der Arbeitsraum 38 der Maschine 10 hermetisch
abgeschlossen ist, und einer oberen, geöffneten Stellung
(10). Das Maschinenoberteil 114 weist
ein elliptisches Sichtfenster 118 auf, welches dem Bediener
in der geschlossenen Stellung des Maschinenoberteils 114 freie
Sicht in den Arbeitsraum 38 der Maschine 10 gewährt.
Der schräge Einbau des Sichtfensters 118 gewährleistet
ein gezieltes Ablaufen des bei der Bearbeitung von innen gegen das
Sichtfenster 118 spritzenden Kühlschmierstoffs.
Das Maschinenoberteil 114 weist schließlich einen
unteren, im wesentlichen ringzylindrischen Rand 120 auf,
der gemäß 8 im geschlossenen
Zustand des Maschinenoberteils 114 formschlüssig
in eine zugeordnete, im wesentlichen ringförmige Aussparung 122 im
Maschinengestell 32 eingreift. Zur weiteren Abdichtung
kann zwischen dem Rand 120 des Maschinenoberteils 114 und
der zugehörigen Aussparung 122 im Maschinengestell 32 eine
umlaufende Dichtung 124 angeordnet sein (siehe 8).
-
Es
wird eine Maschine zur Bearbeitung von optischen Werkstücken
offenbart, umfassend eine Werkstückspindel, mittels der
das Werkstück um eine Werkstück-Drehachse (B)
drehend antreibbar ist, wenigstens eine Bearbeitungseinheit, die
ein Werkzeug aufweist, mittels dessen das Werkstück spanend
bearbeitbar ist, und einen Verstellmechanismus zur Erzeugung einer
Relativbewegung zwischen Werkstückspindel und Werkzeug,
um wahlweise ein Laden/Entladen oder ein Bearbeiten des Werkstücks
zu ermöglichen. Eine Besonderheit besteht darin, daß der
Verstellmechanismus eine Linearantriebseinheit und eine Schwenkantriebseinheit
aufweist, die aufeinander angeordnet sind, wobei die Werkstückspindel
mittels der Schwenkantriebseinheit um eine Schwenkachse (A) schwenkbar
ist, die senkrecht zur Werkstück-Drehachse steht, während
die Werkstückspindel mittels der Linearantriebseinheit
entlang einer Linearachse (Y) bewegbar ist, die insbesondere senkrecht
zur Schwenkachse und parallel zur Werkstück-Drehachse verläuft.
Im Ergebnis wird eine sehr kompakt bauende Maschine geschaffen,
bei der sich insbesondere der Arbeitsraum sehr einfach abkapseln
läßt.
-
- 10
- Maschine
- 12
- Werkstückspindel
- 14
- Dreh-Bearbeitungseinheit
- 16
- Dreh-Bearbeitungseinheit
- 18
- Fast-Tool-Anordnung
- 19
- Drehmeißel
- 20
- Fast-Tool-Anordnung
- 21
- Drehmeißel
- 22
- Fräs-Bearbeitungseinheit
- 24
- Werkzeugspindel
- 25
- Fräswerkzeug
- 26
- Verstellmechanismus
- 28
- Linearantriebseinheit
- 30
- Schwenkantriebseinheit
- 32
- Maschinengestell
- 34
- Oberseite
- 36
- Ausnehmung
- 38
- Arbeitsraum
- 40
- Lagerauge
- 42
- Abfluß
- 44
- Flanschfläche
- 46
- Transporteinrichtung
- 48
- Arbeitskasten
- 50
- Schaltschrank
- 52
- Lagerflansch
- 54
- Unterteil
- 56
- Oberteil
- 58
- Torquemotor
- 60
- Stator
- 62
- Rotor
- 64
- Axial-Radial-Nadellager-Anordnung
- 66
- Wegmeßsystem
- 68
- Schwenktisch
- 70
- Ringdichtung
- 72
- Führungsschiene
- 74
- Y-Schlitten
- 76
- Führungswagen
- 78
- Linearmotor
- 80
- Stator
- 82
- Läufer
- 84
- Kolben-Zylinder-Anordnung
- 86
- Spannzange
- 88
- Elektromotor
- 90
- Abdeckhaube
- 92
- Inneres
- 94
- Dichtprofil
- 96
- Öffnung
- 98
- Rollbalg
- 100
- Lade/Entlade-Station
- 102
- Lademechanismus
- 104
- Tür
- 106
- Meßstation
- 108
- Schiebetür
- 110
- Abdeckung
- 112
- Bedienpult
- 114
- Maschinenoberteil
- 116
- Scharnier
- 118
- Sichtfenster
- 120
- Rand
- 122
- Aussparung
- 124
- Dichtung
- A
- Schwenkachse
- B
- Werkstück-Drehachse
- C
- Werkzeug-Drehachse
- F1
- Linearachse
1. Fast-Tool-Anordnung
- F2
- Linearachse
2. Fast-Tool-Anordnung
- L
- Brillenglas
- Y
- Linearachse
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - EP 0758571
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- - WO 02/06005 A [0003]
- - EP 1719573 A [0003, 0061]
- - WO 99/33611 A [0003]
- - EP 1291106 A [0003]
- - EP 1719585 A [0003, 0005, 0055]
- - EP 1719582 A [0003]
- - EP 1779967 A [0054]
- - DE 102006026524 [0058]
- - EP 1719584 A [0060]