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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von bei der landwirtschaftlichen
Tierhaltung anfallender Abluft gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Bei
der landwirtschaftlichen Tierhaltung, und zwar sowohl die Tierzucht
als auch die Tiermast, fällt Abluft
an. Diese Abluft, und zwar vor allem Stallabluft, aus dem Agrarbereich
enthält
sowohl Geruchsstoffe als auch Schadstoffe. Je nachdem, an welchem Standort
die Tierhaltung erfolgt, erfordern es gesetzliche Auflagen, die
Geruchsstoffe und/oder Schadstoffe mindestens teilweise aus der
Abluft zu entfernen, bevor diese ins Freie gelangt.
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Wegen
der unterschiedlichen Schadstoffe, vor allem aber auch der Geruchsstoffe,
die in der Stallabluft enthalten sind, ist bisher nur eine aufwendige,
mehrstufige Behandlung von Stallabluft möglich.
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Der
Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Behandlung
von Abluft aus landwirtschaftlichen Betrieben, insbesondere Stallabluft,
zu schaffen, das einfach und zuverlässig arbeitet.
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Ein
Verfahren zur Lösung
dieser Aufgabe weist die Maßnahmen
des Anspruchs 1 auf. Demnach ist es vorgesehen, die Abluft mit einer
ozonisierten Flüssigkeit
zu behandeln. Eine solche Behandlung kann mit geringem apparativen
Aufwand erfolgen. Die Ozonisierung der Flüssigkeit lässt sich einfach vornehmen.
Vor allem ist die Prozessführung einfach,
wodurch die Behandlung zuverlässig
durchführbar
ist. Es hat sich schließlich überraschend
herausgestellt, dass ozonisierte Flüssigkeit nicht nur alle gängigen Geruchsstoffe,
sondern auch Schadstoffe ganz oder zumindest teilweise aus der Abluft
aus dem Agrarbereich, insbesondere bei der landwirtschaftlichen
Tierhaltung anfallenden Stallabluft, entfernt. Das Ozon in der Flüssigkeit
führt außerdem zur Desinfektion,
Entkeimung, Sterilisation und/oder Oberflächenreinigung der Abluft, insbesondere
der Stallabluft.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, dass die
Abluft mit vernebelter, ozonisierter Flüssigkeit behandelt wird. Die Flüssigkeit
dient dabei als Träger
und/oder Transportmittel des Ozons. Durch das Vernebeln bzw. Zerstäuben der
ozonisierten Flüssigkeit
wird die Oberfläche
derselben stark erhöht.
Es entsteht dadurch ein die Behandlung der Abluft intensivierender
Aktivnebel, der wegen seiner durch die Zerstäubung bzw. Vernebelung entstandenen
großen
Oberfläche
bzw. Grenzfläche
zu einem intensiven Kontakt der zu behandelnden Stallabluft mit
der vernebelten ozonisierten Flüssigkeit
führt.
Insbesondere kommt es so zu einer intensiven Reaktion des Ozons
in der vernebelten Flüssigkeit
mit den zu entfernenden Bestandteilen der Abluft. Beispielsweise
werden vom Ozon Stickstoffe und Geruchsstoffe aufoxidiert und dadurch
entschärft.
Es entstehen aber auch hochreaktive Hydroxyl-Radikale, die weitere
Reaktionsketten in Gang setzen, die Schadstoffe in der Stallabluft oder
sonstige auf dem Agrarsektor anfallende Abluft und vor allem Geruchsstoffe
wirksam beseitigen.
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Es
ist vorgesehen, dass die Flüssigkeit
zunächst
ozonisiert und dann zur oder bei der Behandlung der Abluft vernebelt
wird. Auf diese Weise wird ein besonders intensiver Kontakt des
Ozons mit der zu behandelnden Abluft herbeigeführt, wobei die Ozonisierung
der Flüssigkeit
vor dem Vernebeln bzw. Zerstäuben
einfach und wirksam in herkömmlicher Weise
erfolgen kann durch beispielsweise Elektrolyse oder elektrische
Entladung in einem Ozongenerator.
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Eine
weitere Ausgestaltung des Verfahrens sieht es vor, die zu behandelnde
landwirtschaftliche Abluft an der vernebelten und ozonisierten Flüssigkeit
entlang zu leiten. Es kommt so zu einem direkten Kontakt der zu
behandelnden Abluft mit der ozonisierten Flüssigkeit, wobei die Vernebelung
der ozonisierten Flüssigkeit
einen Ozonnebel mit einer großen Grenzfläche bzw.
Reaktionsfläche
schafft, die einen intensiven Kontakt der zu behandelnden Abluft
mit der vernebelten und ozonisierten Flüssigkeit, vor allem dem Ozon,
herbeiführt
und dadurch eine wirksame Benetzung der zu behandelnden Abluft, insbesondere
der darin enthaltenen Schadstoffe und/oder Geruchsstoffe mit der
Flüssigkeit,
insbesondere dem Ozon in der Flüssigkeit,
zustande kommt.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass die zu behandelnde Abluft durch eine Zone vernebelter, ozonisierter
Flüssigkeit
geleitet wird. Dieses geschieht bevorzugt im Gleichstrom, obgleich
die Abluft und der ozonisierte Flüssigkeitsnebel auch im Kreuzstrom
oder im Gegenstrom miteinander in Kontakt gebracht werden können. Die
Nebelzone der ozonisierten Flüssigkeit
führt zu
einer räumlichen
Verteilung des Ozons, so dass die gesamte durch die Nebelzone hindurchströmende Abluft
in Kontakt mit der ozonisierten Flüssigkeit, insbesondere dem
Ozon in der Flüssigkeit,
kommt und dadurch eine gleichmäßige und
zuverlässige
Behandlung der Abluft gewährleistet
ist.
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Bei
einer bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, die
zu behandelnde Abluft in mindestens einem Abluftkamin mit der vernebelten,
ozonhaltigen Flüssigkeit
in Kontakt zu bringen. Der Abluftkamin begrenzt die zu behandelnde Abluft,
so dass die gesamte durch den Abluftkamin strömenden Abluft auch mit der
vernebelten, ozonisierten Flüssigkeit
in Kontakt gelangt, und zwar zwangsgeführt. Weil die ozonisierte Flüssigkeit
in den Abluftkamin eingedüst
wird, entsteht im Abluftkamin ein vorzugsweise über den gesamten Querschnitt
desselben gleichmäßiger Nebel
ozonhaltiger Flüssigkeit.
Es gelangt dadurch zwangsweise die ozonisierte Flüssigkeit
mit dem gesamten Abluftstrom in Kontakt, so dass dieser homogen
und intensiv mit der Flüssigkeit
und insbesondere dem Ozon behandelt wird. Dadurch wird der Luftstrom
gleichmäßig von
Schadstoffen und/oder Geruchsstoffen befreit. Weil die gesamte Abluft
aus einem Stall durch mindestens einen Abluftkamin ins Freie tritt,
wird auch die gesamte Abluft von der zerstäubten bzw. vernebelten ozonisierten
Flüssigkeit
behandelt, indem in jeden einzelnen Abluftkamin des Stalls ozonisierte
Flüssigkeit
eingesprüht
und dabei vernebelt wird.
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Die
zu behandelnde Abluft tritt aus dem Stall durch den jeweiligen Abluftkamin
nach oben aus. Diese Strömung
der Abluft kann gegebenenfalls durch mindestens einen Lüfter intensiviert
werden. Insbesondere lässt
sich durch den Lüfter
die Strömungsgeschwindigkeit
der Stallabluft durch den Abluftkamin verändern, insbesondere steuern
bzw. regeln. Denkbar ist es auch, zusätzlich oder alternativ zum
mindestens einen Lüfter
im Abluftkamin bzw. Abluftschacht eine Drosselklappe oder dergleichen anzuordnen,
wodurch der aus dem jeweiligen Abluftkanal austretende Abluftstrom
veränderbar,
vorzugsweise regelbar, ist, so dass die Intensität der Behandlung der Abluft
durch die vernebelte ozonhaltige Flüssigkeit einstellbar ist.
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Die
Vernebelung der ozonisierten Flüssigkeit erfolgt
mittels Düsen,
vorzugsweise Hochdruckdüsen.
Diese erzeugen diffuse Flüssigkeitsstrahlen,
vor allem zerstäubte
Flüssigkeitspartikel
bzw. Flüssigkeitstropfen.
Dadurch wird eine maximale Oberfläche der ozonisierten Flüssigkeit
geschaffen, wobei es gegebenenfalls auch zur Freisetzung des Ozons
kommen kann. Die Folge ist eine intensive Behandlung durch einen
umfassenden Kontakt der zu behandelnden Abluft mit der Flüssigkeit,
insbesondere dem Ozon.
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Beim
bevorzugten Verfahren ist vorgesehen, die Düsen, insbesondere die Hochdruckdüsen, so
im jeweiligen Abluftkamin anzuordnen, dass der von den Düsen, insbesondere
Hochdruckdüsen,
erzeugte ozonhaltige Flüssigkeitsnebel
im Abluftkamin nach oben strömt,
und zwar genauso wie die zu behandelnde Abluft. Dadurch wird die
ozonisierte Flüssigkeit,
insbesondere frei werdendes Ozon, von der aufsteigenden Abluft mitgenommen.
Die Folge ist ein intensiver und lang andauernder Kontakt der zu
behandelnden Abluft mit der Flüssigkeit
und insbesondere dem Ozon. Dadurch kann eine zuverlässige und gleichmäßige Behandlung
der Stallabluft stattfinden, insbesondere ist es so möglich, die
Abluft von mindestens einem Großteil
der Schadstoffe und der Geruchsstoffe zu befreien, vorzugsweise
auch mindestens zu desinfizieren und/oder zu sterilisieren.
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Nach
einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen,
dass als Flüssigkeit
Wasser verwendet wird, und zwar vernebeltes, ozonisiertes Wasser.
Wasser ist besonders preiswert und lässt sich gemäß mehreren
bekannten Verfahren ozonisieren. Auch das Vernebeln des ozonisierten
Wassers ist einfach wirkungsvoll möglich.
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Bevorzugt
wird dem zu vernebelnden Wasser zusätzlich zum Ozon mindestens
ein Additiv hinzugefügt.
Das geschieht vorzugsweise vor dem Vernebeln des Wassers. Als Additiv
kommt ein solches in Betracht, das mindestens die Oberflächenspannung
des Wassers herabsetzt. Dadurch lässt sich das Wasser feiner
vernebeln und damit eine besonders große Kontaktfläche insbesondere
des Ozons zur zu behandelnden Abluft herstellen. Des Weiteren ist
es denkbar, dem Wasser zusätzlich
zum Ozon und gegebenenfalls zum die Oberflächenspannung des Wassers herabsetzenden
Additiv mindestens ein weiteres Additiv zuzusetzen, das beispielsweise
die keimtötende,
desinfizierende und/oder sterilisierende Wirkung des Ozons intensiviert.
Dadurch wird die Abluft au dem Agrarbereich, insbesondere die Stallabluft,
nicht nur von Geruchsstoffen und Schadstoffen befreit, es werden
vielmehr auch andere ungewünschte
Stoffe schadlos gemacht. Darüber
hinaus können
die Additive dazu dienen, die sonstige Wirkung des Ozons im Wasser
zu verbessern, insbesondere zu unterstützen oder auch katalytisch
zu wirken.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert:
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Die
einzige Figur der Zeichnung zeigt ein prinzipielles Ablaufschema
des Verfahrens.
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Nachfolgend
wird das erfinderische Verfahren anhand der Behandlung von Abluft
insbesondere Stallabluft, aus Ställen
zur landwirtschaftlichen Tierhaltung beschrieben. Es kann sich dabei
um Ställe zur
Mast und zur Zucht von Tieren jeglicher Art, insbesondere Geflügel, Schweinen
und Rindvieh, handeln. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich aber
auch zur Behandlung sonstiger Abluft aus der landwirtschaftlichen
Tierhaltung.
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Ein
in der Figur nicht gezeigter Stall zur landwirtschaftlichen Tierhaltung
weist mindestens einen in der Figur andeutungsweise gezeigten Abluftkamin 10 auf.
In der Regel verfügt
ein Stall über
mehrere Abluftkamine 10, die vorzugsweise gleich ausgebildet
sind. Jeder Abluftkamin 10 ist in der Regel senkrecht gerichtet
im Dach des nicht gezeigten Stalls angeordnet. Die im Stall üblicherweise
aufsteigende Abluft gelangt aus dem Inneren des Stalls durch eine untere Öffnung 11 in
den Abluftkamin 10. Durch eine obere Öffnung 12 im Abluftkamin 10 verlässt die
nach oben senkrecht durch den Abluftkamin 10 strömende Abluft
den Stall, und zwar oberhalb des Dachs. Die durch die obere Öffnung 12 den
Abluftkamin 10 verlassende Abluft gelangt so normalerweise
ins Freie. Die Abluft kann nach der erfindungsgemäßen Behandlung
aber auch wieder in den Stall geleitet werden.
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Die
Abluft aus Ställen
zur landwirtschaftlichen Tierhaltung weist sowohl Schadstoffe als
auch Geruchsstoffe auf. Aufgrund gesetzlicher Vorschriften, die örtlich verschieden
sein können,
insbesondere von Staat zu Staat voneinander abweichen, sind mindestens
bestimmte Schadstoffe und/oder Geruchsstoffe aus der Abluft zu entfernen
oder umzuwandeln, insbesondere schadlos zu machen durch zum Beispiel
Desinfektion und/oder Sterilisation, bevor die Abluft den jeweiligen
Abluftkamin 10 verlässt.
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Erfindungsgemäß wird die
Abluft aus dem Stall im jeweiligen Abluftkamin 10 behandelt,
bevor die Abluft den Abluftkamin 10 aus seiner oberen Öffnung 12 verlässt. Dazu
ist vorgesehen, die Abluft mit einer ozonisierten Flüssigkeit,
im gezeigten Ausführungsbeispiel
ozonisiertem Wasser, im Abluftkamin 10 zu behandeln. Die
ozonisierte Flüssig keit,
also ozonisiertes Wasser, wird bevorzugt vernebelt und die zu behandelnde
Abluft mit dem vernebelten ozonisierten Wasser im Bereich des Abluftkamins 10 in Kontakt
gebracht.
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Die
Figur zeigt schematisch, wie die Anreicherung des Wassers mit Ozon
erfolgt und wie im jeweiligen Abluftkamin 10 die darin
aufsteigende Abluft aus dem Stall mit dem vernebelten, ozonisierten Wasser
in Kontakt gebracht wird. Demnach wird frische Umgebungsluft 13,
vorzugsweise außerhalb des
Stalls angesaugte Außenluft,
einem Ozonerzeuger 14 zugeführt. Aus der Umgebungsluft 13 wird durch
stille elektrische Entladung vom Ozonerzeuger 14 Ozon generiert.
Das gasförmige
Ozon wird vom Ozonerzeuger 14 zu einer Düse, beispielsweise
einer Venturidüse 15,
geleitet und über
eine Umwälzpumpe 16 durch
eine Umwälzleitung 17 einem
Vorlagebehälter 18 zugeführt. Dem
Vorlagebehälter 18 ist Wasser,
vorzugsweise Frischwasser, über
eine Wasserleitung zuführbar.
Die Wasserzufuhr zum Vorlagebehälter 18 wird
so geregelt, dass im Vorlagebehälter 18 sich
stets ein Mindestvorrat an Wasser befindet, so dass durch die Umwälzleitung 17 immer
Wasser strömt,
das mittels der Venturidüse 15 oder
dergleichen mit gasförmigem
Ozon vom Ozonerzeuger 14 anreicherbar ist.
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Aus
dem Vorlagebehälter 18 gelangt
ozonisiertes Wasser über
eine Zulaufleitung 20 zu einer Hochdruckpumpe 21.
Die Hochdruckpumpe 21 ist vorzugsweise als eine ozonenfeste
Hochdruckpumpe 21 ausgebildet. Die Hochdruckpumpe 21 verlässt ozonisiertes
Wasser mit einem hohen Druck von 50 bar bis 100 bar, vorzugsweise
etwa 70 bar. Das unter hohem Druck stehende ozonisierte Wasser wird über eine
Abfuhrleitung 22 zum Abluftkamin 10 geleitet.
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Im
jeweiligen Abluftkamin 10, und zwar vorzugsweise etwa mittig
zwischen der unteren Öffnung 11 und
der oberen Öffnung 12,
sind mehrere Düsen, vorzugsweise
Hochdruckdüsen 23,
angeordnet. Die Hochdruckdüsen 23 sind über den
Querschnitt des Abluftkamins 10 verteilt, und zwar vorzugsweise
annähernd
gleichmäßig, insbesondere
rasterartig. Alle Hochdruckdüsen 23 sind
so ausgerichtet, dass die Ausströmrichtung
des vernebelten, ozonisierten Wassers senkrecht nach oben gerichtet
ist und damit der Strömungsrichtung
der zu behandelnden Stallabluft durch den Abluftkamin 10 entspricht.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel
sind die Hochdruckdüsen 23 zwei
sich rechtwinklig in einer horizontalen Ebene schneidenden Rohren 24 zugeordnet.
Im Kreuzungspunkt 25 sind die beiden horizontalen Rohre 24 wasserleitend
verbunden. Einem Ende eines Rohrs 24 ist die Abfuhrleitung 22 des
unter hohem Druck stehenden ozonisierten Wassers aus der Hochdruckpumpe 21 zugeordnet.
Von hier aus durchströmt
das unter hohem Druck stehende ozonisierte Wasser beide Rohre 24.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel
sind jedem der beiden sich kreuzenden Rohre 24 mehrere mit
gleichem Abstand voneinander angeordnete Hochdruckdüsen 23 zugeordnet.
Die Hochdruckdüsen 23 erstrecken
sich von den Rohren 24 senkrecht nach oben.
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Dicht
unterhalb der die Hochdruckdüsen 23 tragenden
Rohre 24 sind zwei sich kreuzende Leitplatten 31 angeordnet.
Die Leitplatten 31 sind senkrecht ausgerichtet dicht unterhalb
der Rohre 24 angeordnet. Die Leitplatten 31 sind
dem Verlauf der Rohre 24 folgend in Strömungsrichtung der Stallabluft
gesehen dicht unterhalb der Rohre 24 angeordnet, so dass
die Flächen
der Leitplatten 31 unter den Rohren 24 liegen
und eine Kreuzungslinie der sich mittig schneidenden Leitplatten 31 unter
dem Kreuzungspunkt 25 der Rohre 24 liegt. Die
Leitplatten 31 dienen zur Vergleichmäßigung der Strömung der
Stallabluft. Bevorzugt sorgen die Leitplatten 31 dafür, dass
die Stallabluft eine im Wesentlichen laminare Strömung erhält, bevor
sie in den Bereich des vernebelten, ozonhaltigen Wassers bzw. des
Ozonnebels gelangt.
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Unterhalb
der Leitplatten 31, also in Strömungsrichtung der Abluft gesehen
vor den Hochdruckdüsen 23,
ist im Abluftkamin 10 mindestens ein Mittel zur Veränderung
des Strömungsquerschnitts angeordnet.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel
handelt es sich hierbei um eine Drosselklappe 26. Die Drosselklappe 26 ist
um eine horizontale, mittige Drehachse 27 verdrehbar, wodurch
der Strömungsquerschnitt
der Abluft durch den Abluftkamin 10 vorzugsweise stufenlos
veränderbar
ist zwischen einer den Abluftkamin 10 vollständig verschließenden Schließstellung
und einer den Querschnitt des Abluftkamins 10 im Wesentlichen
vollständig
freigebenden offenen Stellung.
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Unter
der Drosselklappe 26 ist mindestens ein Lüfter 28 vorgesehen.
Zumindest das Lüfterrad des
Lüfters 28 befindet
sich dicht oberhalb der unteren Öffnung 11 des
Abluftkamins 10.
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Die
Figur zeigt eine Dosiereinrichtung 29, die optional vorgesehen
ist, aber nicht zwingend erforderlich ist. Über die Dosiereinrichtung 29 ist
ein Additiv oder ein Gemisch aus mehreren Additiven dem ozonisierten
Wasser zuführbar.
Das mindestens eine Additiv wird in die Zulaufleitung 20 eingespeist. Über die
Dosiereinrichtung 29 ist bei Bedarf eine entsprechende
Menge mindestens eines weiteren Additivs dem ozonisierten Wasser
zuführbar,
und zwar über eine
Versorgungsleitung 30. Zum Vermischen des mindestens einen
Additivs mit dem ozonisierten Wasser kann zwischen dem Vorlagebehälter 18 und der
Hochdruckpumpe 21 eine in der Figur nicht dargestellte
Mischeinrichtung vorgesehen sein.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
läuft wie folgt
ab:
An einer geeigneten Stelle (vorzugsweise im Stall, aber
außerhalb
des jeweiligen Abluftkamins 10) wird Flüssigkeit, nämlich hier Wasser, mit Ozon
angereichert. Dazu wird zunächst
aus der in den Ozonerzeuger 14 geleiteten Umgebungsluft 13 gasförmiges Ozon
oder ein ozonhaltiges Gas generiert. Das gasförmige Ozon wird dann über die
Venturidüse 15 mit dem
von der Umwälzpumpe 16 durch
die Umwälzleitung 17 umgepumpten
Wasser in Verbindung gebracht, insbesondere vermischt. Beim Wasser
handelt es sich um Frischwasser im Vorlagebehälter 18. Durch das
Anreichern des in der Umwälzleitung 17 umgewälzten Wassers
aus dem Vorlagebehälter 18 mit
gasförmigem
Ozon gelangt in diesen ozonisiertes Wasser.
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Das
ozonisierte Wasser aus dem Vorlagebehälter 18 wird über die
Zulaufleitung 20 der Hochdruckpumpe 21 zugeführt. Vor
der Hochdruckpumpe 21 wird der Druck des ozonisierten Wassers
erhöht auf
etwa 50 bar bis 100 bar, vorzugsweise etwa 70 bar. Über die
Abfuhrleitung 22 wird das ozonisierte Wasser unter hohem
Druck in den jeweiligen Abluftkamin 10 geführt, und
zwar zu den Hochdruckdüsen 23 im
Abluftkamin 10.
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Es
ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung denkbar, bei dem dem ozonisierten Wasser mindestens
ein Additiv zugesetzt wird. Beim Additiv kann es sich um ein Mittel
handeln, das die Oberflächenspannung
des Wassers herabsetzt. Beispielsweise kann es sich dabei um einen
Silikonentschäumer
handeln, der sich neutral gegenüber
dem im Wasser gelösten Ozon
verhält.
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Alternativ
oder zusätzlich
können
dem ozonisierten Wasser Additive zugefügt werden, die die Wirksamkeit
der Desinfektion, Oberflächenreinigung, Entkeimung
und/oder Sterilisation der Stallabluft durch das Ozon unterstützen, vorzugsweise
verbessern. Es sind aber auch Anwendungsfälle denkbar, die keine Additive
erfordern, weil schon das Ozon, das vorzugsweise im Wasser gelöst ist,
allein wenigstens zur Entkeimung, Desinfektion und/oder Sterilisation
der Stallabluft ausreicht.
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Das
ozonisierte Wasser, das gegebenenfalls auch mindestens ein zusätzliches
Additiv aufweist, wird mit hohem Druck durch ein Ende in ein Rohr 24 eingespeist.
Durch die Verbindung der Rohre 24 am Kreuzungspunkt 25 gelangt
ozonisiertes Wasser auch in das zweite Rohr 24, das nicht
direkt über
die Abfuhrleitung 22 mit unter hohem Druck stehendem ozonisierten
Wasser versorgt wird. Nach Art kommunizierender Röhren verteilt
sich das ozonisierte Wasser unter gleichem Druck in den Rohren 24,
so dass die den Rohren 24 zugeordneten Hochdruckdüsen 23 gleichermaßen mit
ozonisiertem Wasser, insbesondere unter gleichem Druck stehendes
ozonisiertes Wasser, versorgt werden.
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Die
nach oben gerichteten Hochdruckdüsen 23 sind
so ausgebildet, dass hieraus etwa senkrecht und/oder leicht schräg aufsteigende
feine Wasserstrahlen austreten. Infolge des hohen Drucks des ozonisierten
Wassers findet beim Austritt des ozonisierten Wassers aus den Hochdruckdüsen 23 eine Vernebelung
des ozonisierten Wassers statt. Dadurch entsteht oberhalb der in
einer horizontalen Ebene vorzugsweise gleichmäßig über den Querschnitt des Abluftkamins 10 verteilten
Hochdruckdüsen 23 ein
bis zur oberen Öffnung 12 des
Abluftkamins 10 sich erstreckendes Gebiet vernebelten, ozonhaltigen
Wassers, wobei das Wasser bzw. die feinen Wasserstrahlen durch die
Vernebelung in feine Wasserpartikel oder Wassertröpfchen übergehen, also
die aus den Hochdruckdüsen 23 austretenden feinen
Wasserstrahlen unterbrochen bzw. aufgesprengt werden. Dabei wird
die Oberfläche
des ozonisierten Wassers erheblich erhöht. Beispielsweise hat die
Hochdruckvernebelung des ozonisierten Wassers zur Folge, dass aus
einem Liter ozonisierten Wasser ein ozonhaltiger Nebel bzw. Ozonnebel mit
einer Oberfläche
von ca. 1.000 m2 bis 1.500 m2 entsteht.
Es kommt so zu einer großen
Grenzfläche des
an den Wasserpartikeln angelagerten Ozons. Dadurch entsteht im Abluftkamin 10 oberhalb
der horizontalen Ebene, in der die Hochdruckdüsen 23 sich befinden,
ein ozonhaltiger Aktivnebel, der auch als Ozonnebel bezeichnet werden
kann. Durch die aufwärtsgerichtete
Anordnung der Hochdruckdüsen 23 strömt der ozonhaltige
Aktivnebel, nämlich
das unter hohem Druck vernebelte ozonhaltige Wasser, in Aufwärtsrichtung
durch den Abluftkamin 10, also von den etwa in der Mitte
des Abluftkamins 10 angeordneten Hochdruckdüsen 23 zur
oberen Öffnung 12 des
Abluftkamins 10.
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Die
Abluft des Stalls wird durch den mindestens einen Abluftkamin 10,
vorzugsweise mehrere Abluftkamine 10 im Dachbereich des
Stalls, aus dem Stall herausgeführt
und dabei im jeweiligen Abluftkamin 10 mindestens teilweise
von Geruchs- und/oder Schadstoffen, vorzusweise beiden, befreit
durch Kontaktierung mit dem ozonisierten Wasser, insbesondere dem
ozonhaltigen Wassernebel bzw. Ozonnebel. Weiterhin findet dabei – hervorgerufen
durch mindestens das Ozon – wenigstens
eine Desinfektion, Entkeimung und/oder Sterilisation der Stallabluft statt.
Die Abluft gelangt durch die untere Öffnung 11 in den jeweiligen
Abluftkamin 10 und strömt
durch diesen senkrecht nach oben, wo die behandelte Abluft durch
die obere Öffnung 12 jedes
Abluftkamins 10 ins Freie austritt. Die im jeweiligen Abluftkamin 10 nach
oben strömende
Abluft wird im Gleichstrom mit dem ebenfalls nach oben zur oberen Öffnung 12 des Abluftkamins 10 strömenden ozonisierten
Wassernebel oder Ozonnebel über
den Hochdruckdüsen 23 in Kontakt
gebracht. Dazu findet im Bereich oberhalb der Hochdruckdüsen 23,
also in der oberen Hälfte des
Abluftkamins 10, eine Vermischung der Abluft mit dem Ozonnebel
bzw. dem ozonisierenden Wassernebel statt. Die extrem große Oberfläche des
Ozonnebels bildet eine Reaktionsfläche, an der Ozon mit der Abluft
in Kontakt gelangt bzw. hiermit vermischt wird, wobei eine Beseitigung,
Unschädlichmachung bzw.
Umwandlung mindestens eines Großteils
der Schadstoffe und Geruchsstoffe in der Stallabluft erfolgt. Dieses
geschieht bevorzugt durch chemische Reaktionen, in denen das Ozon
Geruchsstoffe in der Stallabluft aufoxidiert und damit zumindest
entschärft.
Es entstehen bei der Behandlung der Abluft mit Ozon aber auch hochreaktive
Hydroxyl-Radikale, die weitere Reaktionsketten zur Umwandlung oder zum
Abbau nicht nur der Geruchsstoffe, sondern vorzugsweise auch der
Schadstoffe in der Abluft herbeiführen. Vor allem wird so die
Nitratlast der Abluft mindestens so weit reduziert, dass sie unterhalb
vorgeschriebener Grenzwerte liegt. Aus dem jeweiligen Abluftkamin 10 tritt
dann praktisch saubere, keimfreie und im Wesentlichen von unangenehmen
Gerüchen befreite
Luft aus.
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Wenn
dem Ozonnebel weitere Additive hinzugefügt sind, kann die Wirksamkeit
der Behandlung der Stallabluft durch das Ozon im wässrigen
Ozonnebel verbessert werden.
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Die
Drosselklappe 26 im Abluftkamin 10 ermöglicht eine
Steuerung oder Regelung der Behandlung der Stallabluft. Durch die
Drosselklappe 26 kann der Volumenstrom der durch den Abluftkamin 10 nach
oben strömenden
Stallabluft verändert
werden. Dadurch lässt
sich das Verhältnis
zwischen Abluftmenge und der Menge des ozonhaltigen Wassernebels
bzw. Ozonnebels den Bedürfnissen
entsprechend einstellen, und zwar so, dass die Schadstoffe und Geruchsstoffe
in der Stallabluft mindestens größtenteils
beseitigt werden. Insbesondere kann bei einer größeren Schadstoff- und Geruchsbelastung
der Abluft das Volumen der pro Zeiteinheit durch den Abluftkamin 10 nach
oben strömenden
Abluft verringert werden, so dass auch bei stärker belasteter Abluft eine
ausreichende Beseitigung oder zumindest Reduzierung von Schad- und
Geruchsstoffen der Abluft herbeigeführt wird.
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Die
Oberhalb der Drosselklappe 26 im jeweiligen Abluftkamin 10 angeordneten
Leitplatten 31 sorgen dafür, dass die Abluftströmung hinter
der Drosselklappe 26 insbesondere bei teilweise geschlossener
Drosselklappe 26, vergleichmäßigt und/oder beruhigt wird,
bevor die Stallabluft in den Bereich oberhalb der Hochdruckdüsen 23,
also den vernebelten, ozonhaltigen Wassernebel bzw. Ozonnebel, gelangt.
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Der
mindestens eine Lüfter 28 nahe
der unteren Öffnung 11 des
Abluftkamins 10 und unter der Drosselklappe 26 führt eine
Aufwärtsströmung der
zu behandelnden Abluft durch den Abluftkamin 10 herbei
bzw. intensiviert diese Aufwärtsströmung. Durch eine
entsprechende Lüfterdrehzahl
kann die Strömungsgeschwindigkeit
der Abluft im Abluftkamin 10 beeinflusst werden. Es ist
so die Geschwindigkeit einstellbar, womit die zu behandelnde Abluft
am ozonhaltigen Wassernebel bzw. Ozonnebel entlangströmt. Beispielsweise
kann die Strömungsgeschwindigkeit
der Abluft durch den Abluftkamin 10 so eingestellt werden,
dass sie der gleichgerichteten, aufsteigenden Strömungsgeschwindigkeit
des Ozon aufweisenden Wassernebels entspricht. Bei Bedarf können der
Wassernebel und die Abluft im Abluftkamin 10 über unterschiedliche
Strömungsgeschwindigkeiten
verfügen.
Es kann sowohl die Abluft schneller als auch langsamer strömen als
der ozonhaltige Wassernebel. Es kommt dann eine Relativbewegung der
ozonisierten Wasserpartikel zur Abluft im Abluftkamin 10 zustande,
was zur Verbesserung der Wirksamkeit der Beseitigung von Geruchs-
und Schadstoffen in der Stallabluft, insbesondere auch der Entkeimung,
durch den ozonhaltigen Nebel führt.
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- 10
- Abluftkamin
- 11
- untere Öffnung
- 12
- obere Öffnung
- 13
- Umgebungsluft
- 14
- Ozonerzeuger
- 15
- Venturidüse
- 16
- Umwälzpumpe
- 17
- Umwälzleitung
- 18
- Vorlagebehälter
- 19
- Wasserleitung
- 20
- Zulaufleitung
- 21
- Hochdruckpumpe
- 22
- Abfuhrleitung
- 23
- Hochdruckdüse
- 24
- Rohr
- 25
- Kreuzungspunkt
- 26
- Drosselklappe
- 27
- Drehachse
- 28
- Lüfter
- 29
- Dosiereinrichtung
- 30
- Versorgungsleitung
- 31
- Leitplatte