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Die
Erfindung betrifft ein Feuchtwerk eines Druckwerks, insbesondere
eines Offsetdruckwerks, einer Druckmaschine, insbesondere einer
Rollendruckmaschine, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Des weiteren betrifft die Erfindung ein Farbwerk
eines Druckwerks einer Druckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
8.
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Ein
Druckwerk einer Druckmaschine, insbesondere einer Rollendruckmaschine,
verfügt
neben einem Formzylinder und einem Übertragungszylinder weiterhin über ein
Farbwerk sowie ein Feuchtwerk. Auf dem Formzylinder ist mindestens
eine Druckform positioniert, wobei mit Hilfe des Farbwerks Druckfarbe
und mit Hilfe des Feuchtwerks Feuchtmittel auf die oder jede auf
dem Formzylinder positionierte Druckform aufgetragen werden kann.
Ausgehend von der oder jeder auf dem Formzylinder positionierten Druckform
gelangt die Druckfarbe auf eine auf dem Übertragungszylinder positionierte Übertragungsform,
die letztendlich die Druckfarbe auf einen Bedruckstoff aufträgt. Derartige
Druckwerke werden auch als Offset-Druckwerke bezeichnet, wobei Formzylinder
auch Plattenzylinder und Übertragungszylinder
auch als Gummizylinder bezeichnet werden.
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Aus
der Praxis bekannte Feuchtwerke von Druckwerken verfügen über mindestens
einen Vorratsbehälter
für Feuchtmittel
und eine Entnahmeeinrichtung für
Feuchtmittel, wobei mit Hilfe der Entnahmeeinrichtung Feuchtmittel
aus dem Vorratsbehälter entnommen
und auf eine Feuchtreiberwalze des Feuchtwerks aufgetragen werden
kann. Ausgehend von der Feuchtreiberwalze des Feuchtwerks wird das Feuchtmittel über mindestens
eine Feuchtwerkwalze in Richtung auf mindestens eine Feuchtauftragwalze transportiert,
wobei eine solche Feuchtauftragwalze auf dem Formzylinder des Druckwerks
abrollt und das Feuchtmittel auf die oder jede auf dem Formzylinder
positionierte Druckform aufträgt.
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Bei
aus der Praxis bekannten Feuchtwerken von Druckwerken einer Rollendruckmaschine
sind zwischen der Entnahmeeinrichtung für Feuchtmittel und der Feuchtreiberwalze
in Axialrichtung der Feuchtreiberwalze gesehen nebeneinander mehrere Blenden
positioniert, wobei jeder mit dem Druckwerk in Axialrichtung gesehen
nebeneinander zu druckenden Druckseite jeweils mindestens eine Blende
zugeordnet ist. Mit Hilfe der Blenden ist für jede in Axialrichtung nebeneinander
zu druckende Druckseite eine auf die Feuchtreiberwalze aufzutragende Feuchtmittelmenge
einstellbar.
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Bei
aus der Praxis bekannten Druckwerken ist für jede in Axialrichtung nebeneinander
zu druckende Druckseite eine Blende vorhanden, so dass demnach ein
Feuchtwerk eines Druckwerks, mit welchem in Axialrichtung eine Anzahl
N Druckseiten nebeneinander gedruckt werden soll, eine Anzahl N Blenden
umfasst. Jeder Blende ist ein Antrieb zugeordnet, über den
die jeweilige Blende derart verstellbar ist bzw. geöffnet werden
kann, dass über
deren axiale Erstreckung und damit über die axiale Erstreckung
der entsprechenden Druckseite eine unveränderliche bzw. konstante Feuchtmittelmenge
auf die Feuchtreiberwalze auftragbar ist. Soll über die axiale Erstreckung
einer Druckseite eine veränderliche Feuchtmittelmenge
auf die Feuchtreiberwalze aufgetragen werden, so müssen die
Blenden in Axialrichtung unterteilt werden, wobei dann jeder Teilblende wieder
ein entsprechender Antrieb zugeordnet ist.
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Solche
aus der Praxis bekannten Feuchtwerke sind nicht formatvariabel,
d. h. dass dieselben auf ein festes Bedruckstoffformat ausgelegt
sind und nicht bzw. nur eingeschränkt an ein sich änderndes Bedruckstoffformat
angepasst werden können.
Weiterhin können
die aus der Praxis bekannten Feuchtwerke nicht an ein sich mit dem
Bedruckstoffformat änderndes
Format zu druckender Druckseiten angepasst werden.
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Ein
Farbwerk eines Druckwerks einer Druckmaschine verfügt über einen
Vorratsbehälter
für Druckfarbe,
dem mehrere Farbzonenstellelemente zugeordnet sind. Die Farbzonenstellelemente,
die auch als Farbschieber bzw. Farbmesser bezeichnet werden, sind
in Axialrichtung nebeneinander positioniert, wobei mit Hilfe der
Farbzonenstellelemente für jede
Farbzone jeder Druckseite Druckfarbe individuell auf eine dem Vorratsbehälter nachgeordnete Farbwerkwalze
aufgetragen werden kann. Bei dieser Farbwerkwalze handelt es sich
entweder um eine Duktorwalze oder um eine Heberwalze.
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Ein
Farbwerk eines Druckwerks, mit welchem in Axialrichtung eine Anzahl
N Druckseiten, die jeweils M Farbzonen aufweisen, nebeneinander
gedruckt werden soll, umfasst eine Anzahl N·M Farbzonenstellelemente.
Jedem Farbzonenstellelemente ist ein Antrieb zugeordnet, über den
das jeweilige Farbzonenstellelemente derart verstellbar ist bzw.
geöffnet
werden kann, dass über
dessen axiale Erstreckung und damit über die axiale Erstreckung
der entsprechenden Farbzone eine unveränderliche bzw. konstante Farbmenge
auf die dem Vorratsbehälter nachgeordnete
Farbwerkwalze auftragbar ist. Da die Anzahl der Farbzonenstellelemente
groß ist,
verfügen
Farbwerke zwar über
eine ausreichende Formatvariabilität, dieselben sind jedoch auf
Grund der Vielzahl der benötigten
Antriebe konstruktiv aufwändig.
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Hiervon
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein neuartiges, formatvariables Feuchtwerk eines Druckwerks einer Druckmaschine
sowie ein neuartiges Farbwerk zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Feuchtwerk gemäß Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß wirken mit
jeder Blende mindestens zwei Antriebe zusammen, über welche die Blenden über deren
axiale Erstreckung derart unterschiedlich verstellbar sind bzw. geöffnet werden
können,
dass über
deren axiale Erstreckung eine sich verändernde Feuchtmittelmenge auf
die Feuchtreiberwalze auftragbar ist.
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Beim
erfindungsgemäßen Feuchtwerk
kann über
die axiale Erstreckung einer jeden Blende eine variable Feuchtmittelmenge
auf die Feuchtreiberwalze aufgetragen werden. Die Blenden können z.
B. an ihren linken und rechten Enden unterschiedlich weit geöffnet bzw.
geschlossen werden, wodurch das Feuchtmittel mit einer hohen Varianz
auf die Feuchtreiberwalze aufgetragen werden kann. Über die
axiale Erstreckung der Blenden können
z. B. linear ansteigende oder linear abfallende sowie auch nicht-linear
ansteigende oder nicht-linear abfallende Feuchtmittelmengen auf
die Feuchtreiberwalze aufgetragen werden, wobei dies mit geringem
konstruktiven Aufwand und einer geringen Anzahl von Antrieben realisiert
werden kann.
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Das
erfindungsgemäße Farbwerk
ist in Anspruch 8 definiert. Hiernach wirken mit jedem Farbzonenstellelement
mindestens zwei Antriebe zusammen, über welche die Farbzonenstellelemente über deren
axiale Erstreckung derart unterschiedlich verstellbar sind bzw.
geöffnet
werden können,
dass über deren
axiale Erstreckung eine sich verändernde Farbmenge
auf eine dem Vorratsbehälter
nachgeordnete Farbwerkwalze auftragbar ist. Dies kann dazu genutzt
werden, um die Anzahl der Farbzonenstellelemente und damit der Antriebe
im Farbwerk zu reduzieren.
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Bevorzugte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird, ohne hierauf beschränkt
zu sein, an Hand der Zeichnung näher
erläutert.
Dabei zeigt:
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1:
eine stark schematisierte Darstellung eines aus der Praxis bekannten
Feuchtwerks eines Druckwerks einer Druckmaschine;
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2:
eine weitere Darstellung des Feuchtwerks der 1;
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3:
eine stark schematisierte Darstellung eines erfindungsgemäßen Feuchtwerks
eines Druckwerks einer Druckmaschine nach einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung; und
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4:
eine stark schematisierte Darstellung eines erfindungsgemäßen Feuchtwerks
eines Druckwerks einer Druckmaschine nach einem zweiten Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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Die
hier vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein Feuchtwerk
eines vorzugsweise als Offsetdruckwerk ausgebildeten Druckwerks
einer vorzugsweise als Rollendruckmaschine ausgebildeten Druckmaschine.
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Ein
solches Feuchtwerk umfasst einen Vorratsbehälter für Feuchtmittel und eine Entnahmeeinrichtung
für Feuchtmittel,
um im Vorratsbehälter
bereitgehaltenes Feuchtmittel aus dem Vorratsbehälter zu entnehmen und auf eine
Feuchtreiberwalze aufzutragen. Ausgehend von der Feuchtreiberwalze
gelangt das Feuchtmittel über
mindestens eine Feuchtwerkwalze auf mindestens eine Feuchtauftragwalze, die
auf einem Formzylinder eines Druckwerks, insbesondere auf mindestens
einer auf dem Formzylinder positionierten Druckform, abrollt, und
so das Feuchtmittel auf die oder jede auf dem Formzylinder positionierte
Druckform aufträgt.
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Zwischen
der Entnahmeeinrichtung für Feuchtmittel
und der Feuchtreiberwalze sind in Axialrichtung der Feuchtreiberwalze
gesehen nebeneinander mehrere Blenden positioniert, wobei einer
jeden mit dem Druckwerk zu druckenden Druckseite mindestens eine
Blende zugeordnet ist.
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Üblicherweise
ist für
jede zu druckende Druckseite eine einzige Blende vorhanden, so dass ein
Feuchtwerk eines Druckwerks, mit welchem in Axialrichtung gesehen
eine Anzahl N Druckseiten nebeneinander auf einen Bedruckstoff gedruckt
werden können,
eine Anzahl N Blenden umfasst. Über
die Blenden ist dann für
jede zu druckende Druckseite eine auf die Feuchtreiberwalze aufzutragende Feuchtmittelmenge
einstellbar.
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1 und 2 zeigen
stark schematisierte Ansichten eines aus der Praxis bekannten Feuchtwerks
im Bereich von in Axialrichtung gesehen vier nebeneinander positionierten
Blenden 10, 11, 12 und 13. Ein
solches Feuchtwerk ist demnach auf vier Druckseiten ausgelegt, wobei
mit jeder einzelnen Blende 10, 11, 12 und 13 für jede Druckseite
individuell die aufzutragende Feuchtmittelmenge eingestellt werden
kann. Hierzu ist bei dem aus dem Stand der Technik bekannten Feuchtwerk
jeder Blende 10, 11, 12 und 13 ein
Antrieb 14 zugeordnet. Über
die Antriebe 14 kann jede der Blenden 10, 11, 12 und 13 individuell
angesteuert bzw. verstellt und damit geöffnet werden, wobei in 1 sämtliche
Blenden 10, 11, 12 und 13 gleich
weit geöffnet
und in 2 sämtliche Blenden 10, 11, 12 und 13 unterschiedlich
weit geöffnet
sind. Für
jede Druckseite kann demnach die aufzutragende Feuchtmittelmenge
individuell eingestellt werden, wobei über die axiale Erstreckung
jeder Blende 10, 11, 12 und 13 und
damit über
die axiale Erstreckung jeder Druckseite eine konstante Feuchtmittelmenge
bereitgestellt wird.
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3 zeigt
eine schematisierte Darstellung eines Feuchtwerks nach einem ersten
Ausführungsbeispiel
der hier vorliegenden Erfindung, wobei das Feuchtwerk der 3 wiederum
vier Blenden 15, 16, 17 und 18 umfasst.
Im Unterschied zum Stand der Technik ist nicht jeder Blende ein
einziger Antrieb zugeordnet, vielmehr wirken mit jeder Blende zwei
Antriebe zusammen, nämlich
mit der Blende 15 Antriebe 19 und 20,
mit der Blende 16 Antriebe 20 und 21, mit
der Blende 17 Antriebe 21 und 22 und
mit der Blende 18 Antriebe 22 und 23. Über die
Antriebe kann jede der Blenden 15, 16, 17 und 18 derart
unterschiedlich verstellt bzw. geöffnet werden, dass über deren
axiale Erstreckung eine sich verändernde Feuchtmittelmenge
oder auch eine konstante Feuchtmittelmenge auf die Feuchtreiberwalze
auftragbar ist. So wird über
die Blenden 15, 17 und 18 in 3 über die
axiale Erstreckung derselben eine sich verändernde Feuchtmittelmenge bereitgestellt, nämlich entweder
von links nach rechts gesehen eine linear ansteigende oder eine
linear abfallende Feuchtmittelmenge. Die Feuchtmittelblende 16 stellt hingegen
bedingt durch die Verstellung derselben über die Antriebe 20, 21 über die
axiale Erstreckung eine konstante Feuchtmittelmenge bereit.
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Wie
bereits ausgeführt,
wirken mit jeder der Blenden 15, 16, 17 und 18 zwei
Antriebe zusammen, wobei gemäß 3 die
Antriebe 20, 21 und 22 jeweils mit zwei
unmittelbar benachbarten Blenden zusammenwirken. So wirkt der Antrieb 20 mit
den Blenden 15 und 16, der Antrieb 21 mit
den Blenden 16 und 17 und der Antrieb 22 mit
den Blenden 17 und 18 zusammen. Ausschließlich die
Antriebe 19 und 23 wirken mit einer einzigen Blende
zusammen, nämlich der
Antrieb 19 mit der Blende 15 und der Antrieb 23 mit
der Blende 18.
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Gemäß 3 greifen
die Antriebe 19 bis 23 an den entsprechenden Blenden 15 bis 18 jeweils
an Rändern
der Blenden an. Bedingt dadurch, dass der Antrieb 20 mit
den Blenden 15 und 16, der Antrieb 21 mit
den Blenden 16 und 17 und der Antrieb 22 mit
den Blenden 17 und 18 zusammenwirkt, sind die
unmittelbar benachbarten Enden dieser Blenden abhängig voneinander
verstellbar bzw. können
abhängig
voneinander geöffnet
werden. Der rechte Rand der Blende 15 ist demnach immer
gleich stark geöffnet
wie der linke Rand der Blende 16. Gleiches gilt für unmittelbar
benachbarte Enden der Blenden 16 und 17 sowie 17 und 18.
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Sollen
sämtliche
Blenden vollständig
unabhängig
voneinander verstellbar sein bzw. geöffnet werden können, so
sind, wie das zweite Ausführungsbeispiel
der Erfindung gemäß 4 zeigt,
jeder Blende 24, 25, 26 und 27 jeweils
mindestens zwei individuelle bzw. separate Antriebe 28 und 29 bzw. 30 und 31 bzw. 32 und 33 bzw. 34 und 35 zugeordnet. So
wirken z. B. mit der Blende 24 die Antriebe 28 und 29 und
mit der Blende 26 die Antriebe 32 und 33 zusammen,
wobei sämtliche
Antriebe 28 bis 35 wiederum an Rändern der
entsprechenden Blenden 24 bis 27 angreifen. Im
Unterschied zum Ausführungsbeispiel
der 3 können
im Ausführungsbeispiel
der 4 sämtliche
Blenden vollständig
unabhängig voneinander
verstellt werden, so dass demnach auch die unmittelbar benachbarten
Ränder
unmittelbar benachbarter Blenden einen unterschiedlichen Öffnungsgrad
aufweisen können.
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Es
sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die dargestellte Anzahl
von Blenden sowie die dargestellte Anzahl von Antrieben lediglich
rein exemplarischer Natur ist.
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Die
Blenden 15 bis 18 bzw. 24 bis 27 der
erfindungsgemäßen Feuchtwerke
gemäß 3 bzw. 4 sind
vorzugsweise aus einem elastisch verformbaren Material, z. B. aus
Gummi, gebildet.
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Über die
Antriebe können
die Blenden vorhangartig oder rolloartig geöffnet und geschlossen werden,
um über
deren axiale Erstreckung einen sich verändernden Öffnungsgrad und damit eine
unterschiedliche Feuchtmittelmenge bereitzustellen.
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Die
Blenden können
auch als Kettenvorhang ausgebildet sein.
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Die
Erfindung ist analog auch bei Farbwerken einsetzbar. In der obigen
Beschreibung müssen dann
lediglich die Blenden eines Feuchtwerks durch Farbzonenstellelemente
eines Farbwerks ersetzt werden.
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- 10
- Blende
- 11
- Blende
- 12
- Blende
- 13
- Blende
- 14
- Antrieb
- 15
- Blende
- 16
- Blende
- 17
- Blende
- 18
- Blende
- 19
- Antrieb
- 20
- Antrieb
- 21
- Antrieb
- 22
- Antrieb
- 23
- Antrieb
- 24
- Blende
- 25
- Blende
- 26
- Blende
- 27
- Blende
- 28
- Antrieb
- 29
- Antrieb
- 30
- Antrieb
- 31
- Antrieb
- 32
- Antrieb
- 33
- Antrieb
- 34
- Antrieb
- 35
- Antrieb