DE102007028687A1 - Therapeutische Zusammensetzung zur Behandlung einer Autoimmunerkrankung, umfassend eine autologe Antigenzusammensetzung, sowie Verfahren und Vorrichtungen zur autologen Antikörper- und Antigenproduktion - Google Patents

Therapeutische Zusammensetzung zur Behandlung einer Autoimmunerkrankung, umfassend eine autologe Antigenzusammensetzung, sowie Verfahren und Vorrichtungen zur autologen Antikörper- und Antigenproduktion Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine therapeutische Zusammensetzung zur Behandlung einer Autoimmunerkrankung bei einem Patienten, umfassend mindestens ein Autoimmunreaktionen auslösendes Antigen sowie Verfahren und Vorrichtungen zur autologen Antikörper- und Antigenproduktion. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Antigen von Zellen produziert, die durch Differenzierung von adulten Stammzellen des Patienten mit der Autoimmunerkrankung entstanden sind.

Description

  • Autoimmunerkrankungen sind durch eine Fehlfunktion des körpereigenen Immunsystems gekennzeichnet. Dabei werden körpereigene Zellen durch dieses fehlgesteuerte Immunsystem angegriffen und zerstört. Zu den bekanntesten Autoimmunerkrankungen gehören: Morbus Crohn, Psoriasis, Neurodermitis, Multiple Sklerose, Diabetes Typ I oder Lupus erythematodes. Es sind mehr als 60 Autoimmunerkrankungen bekannt und jedes Organsystem des Körpers kann von diesen Erkrankungen betroffen werden. Das geschieht in der Regel dadurch, dass durch das Immunsystem Antikörper gegen zelluläre Strukturen gebildet werden. Im Falle von Lupus erythematodes können das z. B. Histone, U1-RNPs oder die sauren P-Proteine der Ribosomen sein. Es sind also in der Regel bestimmte Moleküle der Zellen, die eine solche Immunreaktion hervorrufen. Der Körper bildet dabei Abwehrstoffe (Antikörper) gegen diese körpereigenen Moleküle, die dann bewirken, dass die Zellen, die diese Moleküle enthalten, zerstört werden.
  • Bisherige Therapien beruhen vor allem darauf, dass das Immunsystem des Körpers unterdrückt wird. Dafür verwendet man verschiedene Medikamente, wie z. B. Kortison, Aspirin-Abkömmlinge, Immunsuppressiva oder Zellgifte. Einige jüngere Therapieansätze basieren auf Apherese-Behandlungen, um das Blut von den krankheitsverusachenden Bestandteilen zu reinigen, auf Stammzelltransplantationen, um die zerstörten Zellen zu ersetzen bzw. das Blutbildungssystem zu erneuern, oder auf gentechnologischen Strategien. Diese noch nicht etablierten Therapien sind jedoch nicht ohne Risiko oder Belastungen für den Patienten und ihre Langzeitwirkungen noch nicht geklärt. Die derzeit hauptsächlich angewandte Therapie besteht daher nach wie vor in der Unterdrückung des körpereigenen Immunsystems mit all ihren Nebenwirkungen.
  • Vor diesem Hintergrund wären neue Ansätze zur Bekämpfung von Autoimmunerkrankungen sehr wünschenswert und der vorliegenden Erfindung liegt insbesondere die Aufgabe zugrunde, neue Mittel und Methoden bereitzustellen, welche die Bekämpfung von Autoimmunerkrankungen in solchen neuen Therapieansätzen ermöglichen.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Bereitstellung des therapeutischen Zusammensetzung nach Anspruch 1 und der Herstellungsverfahren nach Anspruch 4, 6 und 13 sowie der Vorrichtung zur Durchführung dieser Verfahren nach Anspruch 16. Weitere spezielle oder bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
  • Der neue Therapieansatz, welcher der vorliegenden Erfindung zugrunde liegt, beinhaltet einen neuartigen Wirkmechanismus.
  • Wie die Erfinder feststellen konnten, ist es möglich, das Blutserum von autoimmun-erkrankten Patienten zu verwenden, um damit (extrakorporal) die Zielmoleküle (Auto-Antigene) zu binden (4). Ausgehend von diesem Befund, kamen die Erfinder zu der Schlussfolgerung, dass auch der umgekehrte Vorgang möglich sein sollte, d. h. vermittels der Antigene die autoaggressiven Antikörper zu binden, die im Serum eines Individuums mit einer Autoimmunerkrankung oft einen hohen Titer aufweisen, und sie damit unschädlich zu machen. Diese Bindung könnte sowohl extrakorporal (zur Entfernung der autoaggressiven Antikörper) als auch intrakorporal (zur Neutralisation der autoaggressiven Antikörper) erfolgen.
  • Das neue Therapiekonzept besteht also darin, bei Patienten mit Autoimmunerkrankungen in einem ersten Schritt zu bestimmen, welche körpereigenen Moleküle attackiert werden, indem man ihr antikörperhaltiges Blutserum zu deren Bindung und Sichtbarmachung verwendet. Diese generische Bestimmung des Antigens ist für die hier vorgestellte Methode hinreichend; eine exakte Identifizierung des Zielantigens ist nicht erforderlich.
  • Im nächsten Schritt werden diese Antigene dann in größeren Mengen extrakorporal produziert und isoliert und zur Herstellung einer antigen-enthaltenden therapeutischen Zusammensetzung verwendet. Diese Zusammensetzung kann dem Patienten in geeigneten Dosen appliziert (z. B. injiziert) werden, um damit das Immunsystem auf einen Abbau dieser injizierten Moleküle zu beschränken und so die Zellen zu schützen, die diese Moleküle besitzen. Es ist auch möglich, die so gewonnenen Zielmoleküle (Antigene) einzusetzen, um damit das Blut bei der Apherese von auto-agressiven Antikörpern zu reinigen.
  • Da diese Zielmoleküle entweder spezifisch von bestimmten Zelltypen produziert werden (z. B. Beta-Zellen bei Diabetes Typ 1) oder allgemeiner Natur sind, benötigt man ein System, dass diese Zellen herstellen kann, bzw. Zellen, die das Antigen produzieren. Eine Möglichkeit wäre die synthetische Herstellung oder die allogene oder xenogene Herstellung dieser Zielmoleküle in anderen Säugern. Eine weitere grundsätzliche Möglichkeit wäre die Herstellung dieser Substanzen in einem in vitro Translationsystem oder über biotechnologische Verfahren mit gentechnisch veränderten Organismen (Milch, E. coli, Pflanzen).
  • Die Methode der Wahl ist allerdings eine autologe Herstellung dieser Zielsubstanzen. Dazu könnten z. B. nach herkömmlicher Weise Biopsien der jeweils betroffenen Organsysteme des Patienten verwendet werden.
  • Die erfindungsgemäß bevorzugte Methode besteht jedoch in der Verwendung adulter Stammzellen, insbesondere glandulärer Stammzellen aus Drüsengewebe, wie z. B. in EP 04 726 508.7 beschrieben. Dies hat einerseits den Vorteil, dass diese Zellen in verschiedene spezialisierte Zelltypen differenziert werden können, andererseits können diese Zellen über einen langen Zeitraum in Kultur gehalten und vermehrt werden und vor allem bei Patienten mit schubweisen Erkrankungen bei jedem Schub erneut zur Produktion der injizierbaren Antigene verwendet werden, ohne dass weitere Biopsien notwendig würden. Somit kann für solche Patienten eine persönliche Antigen-„Reserve" angelegt werden, die im Falle eines erneuten Schubs zum Einsatz kommen kann.
  • Das geschilderte Verfahren ist vorzugsweise vollkommen autolog; sowohl die Stammzellen, bzw. das Antigen, als auch die Antikörper stammen von dem erkrankten Patienten. Dadurch werden Komplikationen, die durch andere Immunreaktionen auftreten können, weitgehend vermieden und gleichzeitig kann auf Tierversuche verzichtet werden. Das Verfahren eignet sich auch zur folgenden künstlichen Produktion von Epitopen (z. B. rekombinant). Überdies sind die gewonnenen Antikörper als Diagnostikum nutzbar.
  • Somit umfasst die vorliegende Erfindung in einem Aspekt ein Verfahren zur Herstellung einer therapeutischen Zusammensetzung zur Behandlung einer Autoimmunerkrankung bei einem Individuum, umfassend die Bereitstellung einer Zusammensetzung, die mindestes ein Autoimmunreaktionen auslösendes Antigen enthält, wobei die antigen-enthaltende Zusammensetzung unter Verwendung von Gewebe und Antikörpern des zu behandelnden Individuums mit einer Autoimmunerkrankung hergestellt wird. Vorzugsweise handelt es sich bei dem verwendeten Gewebe um stammzellen-enthaltendes oder stammzellen-bildendes Gewebe.
  • Ein typisches Verfahren zur Herstellung einer Zusammensetzung, die mindestens ein Autoimmunreaktionen auslösendes Antigen enthält, unter Verwendung von Antikörpern mit Spezifität für das Autoimmunreaktionen auslösende Antigen und stammzellen-bildendem oder stammzellen-enthaltendem Gewebe eines Individuums mit einer Autoimmunerkrankung, umfasst die Schritte:
    • a) Immobilisieren der Antikörper mit Spezifität für das Autoimmunreaktionen auslösende Antigen in einer Trägermatrix;
    • b) Bereitstellen einer Zusammensetzung, die mindestens ein Autoimmunreaktionen auslösendes Antigen enthält, durch Gewinnung aus einer Zellkultur, die aus Stammzellen, erhalten aus dem stammzellen-bildenden oder stammzellen-enthaltenden Gewebe des Individuums mit einer Autoimmunerkrankung, abgeleitet ist;
    • c) Kontaktieren der antigen-enthaltenden Zusammensetzung aus Schritt b) mit den in Schritt a) erhaltenen immobilisierten Antikörpern gegen das Antigen und selektives Binden des Antigens an die immobilisierten Antikörper;
    • d) Freisetzen des gebundenen Antigens von den immobilisierten Antikörpern in der Trägermatrix;
    • e) Gewinnen des freigesetzten Antigens und Herstellen einer Zusammensetzung, welche das Antigen in einer gewünschten Konzentration enthält.
  • In einer spezielleren Ausführungsform umfasst das Verfahren die Schritte:
    • a) Identifizieren von Antikörpern mit Spezifität für das Autoimmunreaktionen auslösende Antigen im Serum des Individuums mit einer Autoimmunerkrankung durch spezifische Bindung an das Antigen und Nachweis der Bindung durch eine spezifische Markierung und/oder Nachweisreaktion;
    • b) Isolieren dieser Antikörper und Immobilisieren in einer Trägermatrix;
    • c) Gewinnen von Stammzellen aus dem stammzellen-bildenden oder stammzellen-enthaltenden Gewebe und Etablierung einer Stammzellkultur von dem Gewebe;
    • d) Spontanes oder gerichtetes Differenzieren der Stammzellen in einen Zelltyp, der das/die Autoimmunreaktionen auslösende Antigen(e) produziert;
    • e) Lysieren der antigen-produzierenden Zellen; und
    • f) Kontaktieren des antigen-enthaltenden Lysats mit den in Schritt b) erhaltenen immobilisierten Antikörpern gegen das Antigen und selektives Binden des Antigens an die immobilisierten Antikörper;
    • g) Freisetzen des gebundenen Antigens von den immobilisierten Antikörpern in der Trägermatrix;
    • h) Gewinnen des freigesetzten Antigens und Herstellen einer Zusammensetzung, welche das Antigen in einer gewünschten Konzentration enthält.
  • Bei der mit den obigen Verfahren hergestellten Zusammensetzung handelt es sich vorzugsweise um eine therapeutische Zusammensetzung, die zur Verabreichung an dasselbe Individuum, von dem das Serum und das stammzellen-bildende oder stammzellen-enthaltende Gewebe stammt, bestimmt ist, oder kann durch Zugabe üblicher Exzipienten, Puffer und Hilfsstoffe zu einer solchen therapeutischen Zusammensetzung formuliert werden.
  • Die erfindungsgemäße therapeutische Zusammensetzung zur Behandlung einer Autoimmunerkrankung bei einem Individuum umfasst also eine Zusammensetzung, die ein oder mehrere Autoimmunreaktionen auslösende(s) autologe Antigen(e) in einer therapeutisch wirksamen Menge in einem physiologisch annehmbaren Medium enthält. Eine therapeutisch wirksame Menge des Antigens bzw. der Antigene ist dabei in der Regel diejenige Menge, welche die für das/die Autoimmunreaktionen auslösende(n) autologe(n) Antigen(e) spezifischen Antikörper im Blut oder Körper des Individuums mit einer Autoimmunerkrankung ganz oder teilweise neutralisiert.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform liegt die therapeutische Zusammensetzung in einer zur Injektion geeigneten Form vor und ist dafür vorgesehen.
  • Ein weiterer spezieller Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Immunaffinitätsmatrix mit immobilisierten Antikörpern gegen mindestens ein Zielantigen, die in den obigen Verfahren eingesetzt werden kann.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform dieses Verfahrens unter Verwendung von Serum eines Individuums mit diesen Antikörpern umfasst es die folgenden Schritte:
    • a) Herstellen einer antigen-enthaltenden Proteinzusammensetzung;
    • b) Auftrennen der antigen-enthaltenden Proteinzusammensetzung in einer Trenngelmatrix;
    • c) Übertragen der aufgetrennten Proteine mittels Elektrophese durch eine zweite Matrix auf eine Blottingmembran;
    • d) Identifizieren von mindestens einem Zielantigen auf der Membran durch Bindung an spezifische Antikörper und Nachweis der Bindung durch eine spezifische Markierung und/oder Nachweisreaktion;
    • e) Zuordnen der Position eines Zielantigens auf der Blottingmembran zu einem Bereich in der zweiten Matrix, in dem sich das Antigen während der zweiten Elektrophorese aufhält;
    • f) Abtrennen der nicht antigen-enthaltenden Bereiche der zweiten Matrix;
    • g) Kontaktieren des antigen-enthaltenden Bereichs der zweiten Matrix mit einer antikörper-enthaltenden Zusammensetzung aus dem Serum eines Individuums mit spezifischen Antikörpern gegen das Zielantigen;
    • h) Selektive Bindung der antigen-spezifischen Antikörper an das mindestens eine Zielantigen in der Matrix und Elution der unspezifischen Antikörper;
    • i) Auflösen der Antigen-Antikörperbindung und Abtrennen der Antigene durch Elution, während die Antikörper gleichzeitig oder anschließend gleichmäßig in der Matrix verteilt werden;
    • j) Zugabe eines Vernetzungsmittels zur Vernetzung der spezifischen Antikörper mit der zweiten Matrix, wodurch die Immunaffinitätsmatrix gebildet wird
  • Die antigen-enthaltende Proteinzusammensetzung in Schritt a) dieses Verfahrens ist vorzugsweise ein Zelllysat von antigenproduzierenden Zellen, die durch Differenzierung aus einer Stammzellkultur wie oben oder unten beschrieben erhalten wurden.
  • Das Auflösen der Antikörperbindung („Strippen" der Antikörper) in Schritt i) erfolgt z. B. mit 200 mM Glycin, pH 2.5, bei 0°C.
  • Andere geeignete Verfahrensweisen sind dem Fachmann grundsätzlich bekannt und können an die jeweiligen speziellen Anforderungen angepasst werden. Das Verteilen der Antikörper in der Matrix kann z. B. durch Anlegen einer Gleichspannung wechselnd in beide Richtungen oder durch sanftes Spülen erfolgen.
  • Die Vernetzung in Schritt j) kann durch irgendein dem Fachmann bekanntes geeignetes Vernetzungsmittel, beispielsweise durch Glutaraldehyd oder einen anderen Dialdehyd oder Bindung an eine durch CNBr, Epoxy oder NHS aktivierte Matrix erfolgen.
  • Erfindungsgemäß besonders bevorzugt ist das mindestens eine Zielantigen ein Autoimmunreaktionen auslösendes Antigen, das Serum stammt von einem Individuum mit einer Autoimmunerkrankung und die Stammzellkultur ist aus Gewebe desselben Individuums mit einer Autoimmunerkrankung abgeleitet.
  • Das stammzellen-bildende oder stammzellen-enthaltende Gewebe, das in den Verfahren zur Herstellung einer antigen-enthaltenden Zusammensetzung oder in dem Verfahren zur Herstellung einer Immunaffinitätsmatrix der vorliegenden Erfindung eingesetzt wird, ist vorzugsweise Drüsengewebe, insbesondere exokrines Drüsengewebe, z. B. acinäres Drüsengewebe. Verfahren zur Gewinnung und Kultivierung von geeigneten adulten Stammzellen, insbesondere pluripotenten adulten Stammzellen, die in Zellen aller drei Keimblätter differenzieren können, sind in EP 04 726 508.7 beschrieben.
  • Die zu behandelnde Autoimmunerkrankung kann z. B. Lupus erythematosus, Diabetes Typ I, Morbus Crohn, Psoriasis, Neurodermitis oder Multiple Sklerose sein, ist jedoch nicht darauf beschränkt, sondern kann auch irgendeine derzeit bekannte oder noch unbekannte Autoimmunerkrankung sein.
  • Die erfindungsgemäße Produktion von Auto-Antigenen wird erleichtert, wenn das oder die relevante(n) Antigen(e) bereits bekannt ist/sind. Dies ist bei einer Reihe von verbreiteten Automimmunerkrankungen der Fall. Beispielweise kann bei Lupus erythematodes das Autoimmunreaktionen auslösende Antigen z. B. ein Histon, U1-RNP oder ein saures ribosomales P-Protein sein.
  • Es ist jedoch ebenfalls möglich, das oder die Autoimmunreaktionen auslösende Antigen(e) durch z. B. Bindung an Antikörper, die im Blut des Patienten mit hohem Titer vorliegen, zu identifizieren, wie bereits oben ausgeführt. Einen weiteren wesentlichen Aspekt der vorliegenden Erfindung bilden Vorrichtungen zur Herstellung einer Immunaffinitätsmatrix und/oder zur Verwendung in einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung einer antigen-enthaltenden Zusammensetzung.
  • Zweck der nachfolgend beschriebenen Vorrichtungen ist es, einen Großteil der in vorliegenden Anmeldung beschriebenen analytischen und präparativen Verfahrensschritte – ausgehend von einer rohen antigen-enthaltenden Zusammensetzung, z. B. einem Zelllysat, und einer antikörper-enthaltenden Zusammensetzung, z. B. autologem Serum – mit einer einzigen Apparatur ("Kit") zu bewerkstelligen.
  • Im Wesentlichen besteht die Vorrichtung aus zwei senkrecht zueinander angeordneten Elektrophorese-Laufstrecken und zwei verschiedenen Matrices, in denen die geladenen Proteine gezielt verteilt werden. Die erste Elektrophorese dient der Auftrennung der Proteine aus der antigen-enthaltenden Zusammensetzung nach der Größe (in einem denaturierenden Gel) oder nach dem isoelelektrischen Punkt (in einem nichtdenaturierenden Gel)(3a). Die zweite Elektrophorese dient der Übertragung der aufgetrennten Proteine auf eine Blottingmembran. Auf der Blottingmembran kann das gesuchte Antigen oder die gesuchten Antigene durch Bindung an spezifische Antikörper (z. B. aus der Serum des Patienten identifiziert werden. (3b).
  • Die Information über die Position des Ziel-Antigens auf der Blottingmembran, welche wiederum die Position(en) des Antigens in der zweiten Elektrophoresematrix reflektiert, kann dazu verwendet werden, den antigen-enthaltenden Abschnitt dieser Matrix zu isolieren und nur diesen Abschnitt zur Bindung von spezifischen Antikörpern gegen das Zielantigen zu verwenden (3c).
  • In einem weiteren Schritt kann die Antigen-Antikörper-Bindung wieder aufgelöst werden, z. B. mit Hilfe eines Stripping-Reagenzes (z. B. Glycin, pH 2,5, bei 0°C)(3d), und durch Anlegen einer Spannung und Spülen der Matrix können die restlichen negativ geladenen Proteine (einschließlich Zielantigen(e) aus der zweiten Matrix eluiert und die basischen Antikörper gleichmäßig in der Matrix verteilt werden. Durch Zugabe eines Vernetzungsreagenzes kann/können der/die für das Zielantigen spezifische(n) Antikörper an die zweite Matrix gebunden werden (3e).
  • Auf diese Weise wird eine Immunaffinitätssäule mit antigenspzifischen Antikörpern hergestellt, die zur Reinigung und Isolierung von Zielantigen(en) aus einer antigen-enthaltenden Zusammensetzung, z. B. aus dem oben genannten Zelllysat, verwendet werden kann.
  • Ein wesentliches Merkmal dieser erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die direkte Kopplung einer Gelchromatographiesäule mit einer porösen Matrix, die einerseits zunächst analytisch und später präparativ direkt als Immunaffinitätssäule genutzt werden kann.
  • Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Herstellung einer Immunaffinitätsmatrix umfasst in einer Ausführungsform:
    • – eine Proteintrenneinrichtung mit einem Proteintrennungsgel, das zur Trennung einer Proteinzusammensetzung in Proteinfraktionen eingerichtet ist, und
    • – eine Blottingeinrichtung mit einer Blottingmembran, die zur Aufnahme mindestens eines Teils der Proteinfraktionen von dem Proteintrennungsgel eingerichtet ist,
    • – eine Trägereinrichtung mit einer porösen Trägermatrix, die zwischen dem Proteintrennungsgel und der Blottingmembran angeordnet und zur Übertragung mindestens eines Teils der Proteinfraktionen von dem Proteintrennungsgel zu der Blottingmembran eingerichtet ist, wobei
    • – die Trägermatrix aus einem Material besteht, das die Proteinfraktionen von dem Proteintrennungsgel unter den Übertragungsbedingungen nicht weiter auftrennt und zur Immobilisierung von Antikörpern geeignet ist, und die Trägermatrix zur Bildung der Immunaffinitätsmatrix eingerichtet ist. Die Trägermatrix sollte für Proteinlysate, die das gewünschte Protein enthalten, durchlässig sein.
  • Vorteilhafterweise werden in dieser Vorrichtung die Proteintrennungsstrecke in der Proteintrenneinrichtung und die Proteinübertragungsstrecke zur Blottingmembran senkrecht zueinander liegen.
  • Zur Separierung des Proteintrennungsgels und der porösen zweiten Trägermatrix ist dazwischen vorzugsweise eine wasserundurchlässige, nicht-leitende, entfernbare Membran angeordnet, die nach dem ersten Proteinauftrennungschritt entfernt wird, so dass die Übertragung der aufgetrennten Proteine auf die Blottingmembran erfolgen kann.
  • Als Material für die Gelchromatographie/Gelektrophorese im ersten Elektrophoreseschritt kommen grundsätzlich alle Materialien in Frage, die für die Gelektrophorese von Proteinen und Peptiden im Stand der Technik bekannt sind. Typischerweise handelt es sich dabei um ein Material auf Polyacrylamid-, Stärke- oder Agarosebasis.
  • Die Gelelektrophorese kann unter denaturierenden oder nicht-denaturierenden Bedingungen nach etablierten Protokollen und in bekannten Pufferlösungen durchgeführt werden. Für die denaturierende Elektrophorese, welche in der Regel bevorzugt sein wird, ist ein typischer Laufpuffer beispielsweise eine Mischung aus 3 g TRIS (2-Amino-2-(hydroxymethyl)-propan-1,3-diol), 14.4 g Glycin + 1 g SDS (Natriumdodecylsulfat) in 1 l Wasser.
  • Das Material der porösen Trägermatrix kann jedes bekannte Material sein, das einerseits die Übertragung der aufgetrennten Proteinfraktionen auf die Blottingmembran ohne weitere Trennung ermöglicht und anderseits als proteinophiles Ausgangsmaterial für eine Immunaffinitätsmatrix geeignet ist, insbesondere auch zur Immobilisierung von Antikörpern mit Hilfe eines geeigneten Vernetzungsmittels. Vorzugsweise ist das Material aus einer der folgenden Materialgruppen gewählt: Nylon, Nitrocellulose, Dextran, Sepharose (evtl. zur nachfolgenden Vernetzung CNBr-, Epoxy- oder NHS-aktiviert), Polyurethan oder Cellulose (evtl. mit Polyethylenimid beschichtet). Die Konstitution des Materials ist variabel. Es kann sich z. B. um festes, membranöses, gelartiges, schwammartiges oder filzartiges Material handeln.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass die poröse Trägermatrix aus mehreren übereinander liegenden Schichten aufgebaut ist. Dies ermöglicht eine leichtere Abtrennung des antigen-enthaltenden Bereichs von den anderen Bereichen, indem nur die Schichten mit dem Antigen oder den Antigenen für die weiteren Schritte verwendet werden.
  • Das Vernetzungsmittel kann irgendein im Stand der Technik zur Immobilisierung von Proteinen bekanntes Vernetzungsmittel sein. Vorzugsweise ist das Vernetzungsmittel aus der Gruppe der Dialdehyde bzw. der CNBr-, Epoxy- oder NHS-Aktivatoren ausgewählt.
  • Zur leichteren Regeneration oder Anpassung an verschiedene Betriebsbedingungen, z. B. Isolierung verschiedener Zielantigen mit unterschiedlicher Größe und Eigenschaften, ist die erfindungsgemäße Vorrichtung vorzugsweise so aufgebaut, dass das Proteintrennungsgel und/oder die poröse Matrix entnehmbar oder austauschbar sind.
  • Die Vorrichtung kann ferner noch eine integrierte oder separate Spüleinrichtung und/oder eine Beobachtungseinrichtung umfassen.
  • In den Figuren der Zeichnung werden eine zylinder- und eine quaderförmig ausgeführte Version der Vorrichtung (2a und 2b) beispielhaft illustriert; alternative Anordnungen sind jedoch für den Fachmann unschwer ersichtlich und ebenfalls geeignet.
  • Figurenbeschreibung
  • 1 zeigt schematisch eine beispielhafte Vorgehensweise zur Herstellung eines erfindungsgemäßen körpereigenen Antigen-Präparats und zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen. Dieses Schaubild zeigt zum besseren Verständnis nicht nur die eigentlichen Schritte zur Herstellung der erfindungsgemäßen antigen enthaltenden Zusammensetzung, sondern auch vor- und nachgelagerte Schritte, die z. B. Teil eines Behandlungsverfahrens sind.
  • 2 illustriert zwei beispielhafte Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Herstellung einer Immunaffinitätsmatrix und/oder zur Herstellung einer antigenenthaltenden Zusammensetzung.
  • 2a zeigt eine zylindrische Vorrichtung, welche umfasst:
  • a
    eine innere Elektrode
    b
    ein Proteintrennungsgel
    c
    eine wasserundurchlässige, nichtleitende, entfernbare Membran
    d
    eine durch die Membran von c) von dem Proteintrennungsgel getrennte Trägermatrix zur Übertragung von im Proteintrennungsgel aufgetrennten Proteinen auf eine Blottingmembran und zur Immobilisierung von Antikörpern in dieser Trägermatrix
    e
    eine Blottingmembran
    f
    eine äußere Elektrode
    g
    einen Isoliermantel
    h
    eine Deckelektrode
    i
    einen isolierten Deckel
    j
    eine Bodenelektrode
    k
    einen isolierten Boden.
  • 2b zeigt eine quaderförmige Vorrichtung mit den Komponenten a) bis f) wie in 2a angegeben.
  • 3a3e zeigt schematisch die wichtigsten Schritte bei der Herstellung einer Immunaffinitätsmatrix, die zur Herstellung einer autoantigen-enthaltenden Zusammensetzung verwendet werden kann.
  • 4 zeigt den Nachweis der Bindung von humanem Serum eines Patienten mit Lupus erythematosus an saure ribosomale humane Proteine (Feld a). Eine Parallelfärbung mit Antiköpern gegen Vigilin, ein ribosomen-assoziiertes Protein, zeigt das gleiche Bindungsmuster (Feld b), was belegt, dass das Antiserum an ribosomen-assoziierte Proteine bindet. Im Immunoblot konnte mit dem gleichen Serum eine deutliche Anfärbung ribosomaler P-Proteine gezeigt werden (Feld c), was belegt, dass Antikörper aus diesem Serum an diese Proteine binden.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - EP 04726508 [0011, 0026]

Claims (23)

  1. Therapeutische Zusammensetzung zur Behandlung einer Autoimmunerkrankung bei einem Individuum, umfassend eine Zusammensetzung, die ein oder mehrere Autoimmunreaktionen auslösende(s) autologe Antigen(e) in einer therapeutisch wirksamen Menge in einem physiologisch annehmbaren Medium enthält.
  2. Therapeutische Zusammensetzung nach Anspruch 1, wobei die therapeutisch wirksame Menge des Antigens bzw. der Antigene diejenige Menge ist, welche die für das/die Autoimmunreaktionen auslösende(n) autologe(n) Antigen(e) spezifischen Antikörper im Blut oder Körper des Individuums mit einer Autoimmunerkrankung ganz oder teilweise neutralisiert.
  3. Therapeutische Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die therapeutische Zusammensetzung zur Injektion geeignet und vorgesehen ist.
  4. Verfahren zur Herstellung einer therapeutischen Zusammensetzung zur Behandlung einer Autoimmunerkrankung bei einem Individuum, umfassend die Bereitstellung einer Zusammensetzung, die ein oder mehrere Autoimmunreaktionen auslösende(s) Antigen(e) enthält, wobei die antigenenthaltende Zusammensetzung unter Verwendung von Gewebe und Antikörpern des zu behandelnden Individuums mit einer Autoimmunerkrankung hergestellt wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, das das Gewebe stammzellen-bildendes oder stammzellenenthaltendes Gewebe ist.
  6. Verfahren zur Herstellung einer Zusammensetzung, die mindestens ein Autoimmunreaktionen auslösendes Antigen enthält, unter Verwendung von Antikörpern mit Spezifität für das Autoimmunreaktionen auslösende Antigen und stammzellen-bildendem oder stammzellen-enthaltendem Gewebe eines Individuums mit einer Autoimmunerkrankung, umfassend die Schritte: a) Immobilisieren der Antikörper mit Spezifität für das Autoimmunreaktionen auslösende Antigen in einer Trägermatrix; b) Bereitstellen einer Zusammensetzung, die mindestens ein Autoimmunreaktionen auslösendes Antigen enthält, durch Gewinnung aus einer Zellkultur, die aus Stammzellen, erhalten aus dem stammzellen-bildenden oder stammzellen-enthaltenden Gewebe des Individuums mit einer Autoimmunerkrankung, abgeleitet ist; e) Kontaktieren der antigen-enthaltenden Zusammensetzung aus Schritt b) mit den in Schritt a) erhaltenen immobilisierten Antikörpern gegen das Antigen und selektives Binden des Antigens an die immobilisierten Antikörper; f) Freisetzen des gebundenen Antigens von den immobilisierten Antikörpern in der Trägermatrix; e) Gewinnen des freigesetzten Antigens und Herstellen einer Zusammensetzung, welche das Antigen in einer gewünschten Konzentration enthält.
  7. Verfahren nach Anspruch 6 unter Verwendung von Serum eines Individuums mit einer Autoimmunerkrankung, umfassend die Schritte: a) Identifizieren von Antikörpern mit Spezifität für das Autoimmunreaktionen auslösende Antigen im Serum des Individuums mit einer Autoimmunerkrankung durch spezifische Bindung an das Antigen und Nachweis der Bindung durch eine spezifische Markierung und/oder Nachweisreaktion; b) Isolieren dieser Antikörper und Immobilisieren in einer Trägermatrix; c) Gewinnen von Stammzellen aus dem stammzellenbildenden oder stammzellen-enthaltenden Gewebe und Etablierung einer Stammzellkultur von dem Gewebe; d) Differenzieren der Stammzellen in einen Zelltyp, der das/die Autoimmunreaktionen auslösende Antigen(e) produziert; e) Lysieren der antigen-produzierenden Zellen; und f) Kontaktieren des antigen-enthaltenden Lysats mit den in Schritt b) erhaltenen immobilisierten Antikörpern gegen das Antigen und selektives Binden des Antigens an die immobilisierten Antikörper; g) Freisetzen des gebundenen Antigens von den immobilisierten Antikörpern in der Trägermatrix; h) Gewinnen des freigesetzten Antigens und Herstellen einer Zusammensetzung, welche das Antigen in einer gewünschten Konzentration enthält.
  8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die antigen-enthaltende Zusammensetzung von Schritt e) in Anspruch 6 oder Schritt h) in Anspruch 7 eine therapeutische Zusammensetzung ist, die zur Verabreichung an dasselbe Individuum, von dem das Serum und das stammzellen-bildende oder stammzellen-enthaltende Gewebe stammt, bestimmt ist.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das stammzellen-bildende oder stammzellen-enthaltende Gewebe Drüsengewebe ist.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägermatrix mit immobilisierten Antikörpern eine Immunaffinitätssäule ist.
  11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Autoimmunkrankheit aus Lupus erythematosus, Diabetes Typ I, Morbus Crohn, Psoriasis, Neurodermitis und Multipler Sklerose ausgewählt ist.
  12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Autoimmunreaktionen auslösende Antigen ein Histon, U1-RNP oder ein saures ribosomales P-Protein ist.
  13. Verfahren zur Herstellung einer Immunaffinitätsmatrix, die immobilisierte Antikörper mit Spezifität für mindestens ein Zielantigen enthält, unter Verwendung von Serum eines Individuums mit diesen Antikörpern, umfassend die Schritte: a) Herstellen einer antigen-enthaltenden Proteinzusammensetzung; b) Auftrennen der antigen-enthaltenden Proteinzusammensetzung in einer Trenngelmatrix; c) Übertragen der aufgetrennten Proteine mittels Elektrophese durch eine zweite Matrix auf eine Blottingmembran; d) Identifizieren von mindestens einem Zielantigen auf der Membran durch Bindung an spezifische Antikörper und Nachweis der Bindung durch eine spezifische Markierung und/oder Nachweisreaktion; e) Zuordnen der Position eines Zielantigens auf der Blottingmembran zu einem Bereich in der zweiten Matrix, in dem sich das Antigen während der zweiten Elektrophorese aufhält; f) Abtrennen der nicht antigen-enthaltenden Bereiche der zweiten Matrix; g) Kontaktieren des antigen-enthaltenden Bereichs der zweiten Matrix mit einer antikörper-enthaltenden Zusammensetzung aus dem Serum eines Individuums mit spezifischen Antikörpern gegen das Zielantigen; h) Selektive Bindung der antigen-spezifischen Antikörper an das mindestens eine Zielantigen in der Matrix und Elution der unspezifischen Antikörper; i) Auflösen der Antigen-Antikörperbindung und Abtrennen der Antigene durch Elution, während die Antikörper gleichmäßig in der Matrix verteilt werden; j) Zugabe eines Vernetzungsmittels zur Vernetzung der spezifischen Antikörper mit der zweiten Matrix, wodurch die Immunaffinitätsmatrix gebildet wird.
  14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die antigen-enthaltende Proteinzusammensetzung in Schritt a) ein Zelllysat von antigen-produzierenden Zellen, erhalten durch Differenzierung aus einer Stammzellkultur, ist.
  15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Zielantigen ein Autoimmunreaktionen auslösendes Antigen ist, das Serum von einem Individuum mit einer Autoimmunerkrankung stammt und die Stammzellkultur in Anspruch 14 aus Gewebe desselben Individuums mit einer Autoimmunerkrankung abgeleitet ist.
  16. Vorrichtung zur Herstellung einer Immunaffinitätsmatrix, umfassend: – eine Proteintrenneinrichtung mit einem Proteintrennungsgel, das zur Trennung einer Proteinzusammensetzung in Proteinfraktionen eingerichtet ist, und – eine Blottingeinrichtung mit einer Blottingmembran, die zur Aufnahme mindestens eines Teils der Proteinfraktionen von dem Proteintrennungsgel eingerichtet ist, gekennzeichnet durch – eine Trägereinrichtung mit einer porösen Trägermatrix, die zwischen dem Proteintrennungsgel und der Blottingmembran angeordnet und zur Übertragung mindestens eines Teils der Proteinfraktionen von dem Proteintrennungsgel zu der Blottingmembran eingerichtet ist, wobei – die Trägermatrix aus einem Material besteht, das die Proteinfraktionen von dem Proteintrennungsgel unter den Übertragungsbedingungen nicht weiter auftrennt und zur Immobilisierung von Antikörpern geeignet ist, und zur Bildung der Immunaffinitätsmatrix eingerichtet ist.
  17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Proteintrennungsstrecke in der Proteintrenneinrichtung und die Proteinübertragungsstrecke zur Blottingmembran senkrecht zueinander liegen.
  18. Vorrichtung nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Proteintrennungsgel und der porösen Trägermatrix eine wasserundurchlässige, nicht-leitende, entfernbare Membran angeordnet ist.
  19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die poröse Trägermatrix aus mehreren Schichten aufgebaut ist.
  20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass das Material der porösen Trägermatrix aus der Gruppe aus Nylon, Nitrocellulose, Dextran, Sepharose, Polyurethan und Cellulose ausgewählt ist.
  21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass das Proteintrennungsgel und/oder die poröse Matrix entnehmbar oder austauschbar sind.
  22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ferner eine Spüleinrichtung enthält.
  23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 16 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung ferner eine Beobachtungseinrichtung enthält.
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