DE102007026639A1 - Industrielle Fertigung tierischer Lederhautsubstitute für die Lederproduktion aus etablierten Epithelzelllinien und/oder primären Epithelzellkulturen, wie vorzugsweise Fibroplasten, Melanozyten, Keratiozyten sowie deren Verfahren und Vorrichtungen - Google Patents

Industrielle Fertigung tierischer Lederhautsubstitute für die Lederproduktion aus etablierten Epithelzelllinien und/oder primären Epithelzellkulturen, wie vorzugsweise Fibroplasten, Melanozyten, Keratiozyten sowie deren Verfahren und Vorrichtungen Download PDF

Info

Publication number
DE102007026639A1
DE102007026639A1 DE200710026639 DE102007026639A DE102007026639A1 DE 102007026639 A1 DE102007026639 A1 DE 102007026639A1 DE 200710026639 DE200710026639 DE 200710026639 DE 102007026639 A DE102007026639 A DE 102007026639A DE 102007026639 A1 DE102007026639 A1 DE 102007026639A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
cells
animal
epithelial
carrier
cultivating
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Ceased
Application number
DE200710026639
Other languages
English (en)
Inventor
Stefan-Andreas Ulrich
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DE200710026639 priority Critical patent/DE102007026639A1/de
Publication of DE102007026639A1 publication Critical patent/DE102007026639A1/de
Ceased legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N5/00Undifferentiated human, animal or plant cells, e.g. cell lines; Tissues; Cultivation or maintenance thereof; Culture media therefor
    • C12N5/06Animal cells or tissues; Human cells or tissues
    • C12N5/0602Vertebrate cells
    • C12N5/0625Epidermal cells, skin cells; Cells of the oral mucosa
    • C12N5/0629Keratinocytes; Whole skin

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Biomedical Technology (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Dermatology (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Cell Biology (AREA)
  • Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)

Abstract

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung tierischer Lederhautsubstitute für die Lederproduktion aus etablierten tierischen Epithelzelllinien und/oder primären Epithelzellkulturen, die aus Schlachtabfällen gewonnen werden, eine dazugehörige Vorrichtung und das so hergestellte tierische Lederhautsubstitut.

Description

  • Gebiet der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die industrielle Fertigung tierischer Lederhautsubstitute für die Lederproduktion aus etablierten tierischen Epithelzelllinien und/oder primären Epithelzellkulturen, wie vorzugsweise teilungsaktive Fibroblasten, Melanozyten und Keratinozyten, die aus Schlachtabfällen gewonnen werden sowie deren Verfahren und Vorrichtungen.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Die Erfindung zur industrielle Herstellung von tierischen Lederhautsubstituten aus tierischen in-vitro-gezüchteten Epithelzellen, vorzugsweise Fibroblasten, Melanozyten und Keratinozyten als Grundstoff für die Lederproduktion sowie deren Verfahren und Vorrichtungen stützt sich auf folgende Erfahrungen und Erkenntnisse aus der Forschung. Die Verwendung von tierischen Häuten für die Lederproduktion ist eine der ältesten kulturellen Errungenschaften der Menschheit. Leder gehört zu einem der durch Menschen hergestellten ersten Materialien. Die dazu notwendigen Tierhäute wurden und werden als Nebenprodukt aus der Tierzucht von Nutztieren oder der Jagd von Wildtieren gewonnen. Tierhaut gehört zu den natürlich nachwachsenden Rohstoffen.
  • Angesichts des drohenden Klimawandels und der sich daraus ergebenen unabsehbaren Folgen für die Menschheit, erscheint eine weitere extensive Ausweitung der Tierproduktion zur Befriedigung der steigenden Nachfrage nach Tierhäuten fraglich. Bei der Aufzucht von Rindern, so weiß man heute, entstehen pro Rind zwanzig mal mehr Umwelt belastende Treibhausgase, wie CO2 und Methan, als bei der gegenwärtigen Nutzung eines Kraftfahrzeuge. Wobei Methan achtmal schädlichre Wirkung auf das globl warming hat, als CO2. Um die dennoch steigende Nachfrage nach Leder zu befriedigen, bedarf es neuer, umweltschonender, technologischer Bereitstellungsverfahren der tierischen Lederhaut als Rohstoff.
  • Das Lederhautsubstitut besteht ausschließlich aus der Lederhaut und spart während des Veredelungsprozesses zu Leder zwei aufwendige Arbeitsschritte. Dadurch kann Arbeit und Energie eingespart werden.
  • Mehr als 50 Jahre gibt es Methoden Zellen aus tierischen oder menschlichen Gewebe- und Organteilen zu isolieren und unter Kulturbedingungen am Leben zu erhalten. Meist werden die Zellen mit wachstums- oder serumhaltigen Medium in einer Kulturschale gefüttert, um eine möglichst schnelle Zellvermehrung zu erhalten. Auf diese Weise lassen sich Zellen in beliebiger Menge gewinnen. In der medizinischen Grundlagenforschung gehört die in-vitro-Züchtung von menschlichen Hautzellen- und Geweben unter Laborbedingungen zur täglichen Praxis. (Patent DE 00 0069 128 530 T2 , Eisenberg, M. Dower Height, Neusüdwales, AU) Sie werden gegenwärtig in verschiedener Form im medizinischen Bereich angewandt. Dabei handelt es sich um Reproduktionen oder Neuzüchtungen als Hautimplantate sowie Hautzellen zur Wundversorgung oder für die Pharma- und Kosmetikindustrie als Hautsubstitut für Experimente. Die Herstellung erfolgt im Labormaßstab.
  • Die Zellen von etablierten Epithelzelllinien und primären Epithelzellkulturen sind im allgemeinen anfangs undifferenziert. Erst später in den Kulturen erfolgt die spontane Differenzierung, nachdem sie zusammengewachsen sind.
  • Collagen wird bereits standardmäßig hergestellt (Patent DE 697 25 592 T2 2004.08.05 , US Patent 5.141.747 ) und kann bei verschiedenen Anbietern wie Sigma als hochgereinigtes Collagen Typ-1 oder Typ-3 bezogen werden.
  • Collagen-Zellkultursubstrate, die derzeit verfügbar sind, werden im allgemeinen unter nicht physiologischen Bedingungen hergestellt und bestehen entweder aus einer Schicht amorphem Collagen mit einer geringen organisierten Fibrillenstruktur, oder aus einer Membran, die aus chemisch vernetzten Collagenfasern bestehen. Amorphe Collagensubstrate werden durch Trocknen einer sauren Lösung eines löslichen Collagens auf einer Oberfläche hergestellt. Collagenfilme werden im allgemeinen hergestellt durch Behandlung eines löslichen Collagens mit Alkali (üblicherweise Amoniakdampf), um die Polymerisierung auf der gewünschten Oberfläche zu induzieren. Amorphe Collagenfilme haben besonders schlechte Diffusionseigenschaften auf Grund der mangelden Organisation der Fibrillen.
  • EP-A-0218065 beschreibt eine gelähnliche Zusammensetzung für eine Grundmembran, die Laminin, Kollagen, Heparinsulfat-Proteoglykan, Entactin und Nidogen enthält. Die Zusammensetzungen können zum Wachstum und zur Differenzierung verschiedener Zellen verwendet werden.
  • WO 92/15700 beschreibt Verfahren zur Kultivierung von Haut, bei der die Hautprobe auf eine extrazelluläre Unterstützungsmatrix aufgebracht werden, die ein collagenhaltiges Gel enthält.
  • Nährlösungen mit den unterschiedlichsten Wachstumsfaktoren oder -hämmern sind handelsüblich verfügbar.
  • Beschreibung der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung zum Lederhautsubstitut sowie den erfindungsgemäßen Verfahren und Vorrichtungen der industriellen in-vitro-Fertigung tierischer Lederhautsubstitute aus tierischen etablierten Epithelzelllinien und/oder primären Epithelzellkulturzüchtungen als Rohstoffersatz für die Lederproduktion stützt sich auf die vorhandenen Erfahrungen aus der biologischen und medizinischen Grundlagenforschung und führt isolierte Kenntnisse zu einer Prozesskette zusammen und wendet diese in einem neuen industriellen Prozess an.
  • Das Verfahren der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass in drei Schritten vorgegangen wird. Im ersten Schritt werden im industriellen Maßstab etablierte Epithelzelllinien und/oder primären Epithelzellkulturen, vorzugsweise teilungsaktive Fibroblasten, Melanozyten und Keratinozyten, die aus Schlachtabfällen gewonnen und unter optimalen Bedingungen kultiviert werden, in einer calziumarmen Nährlösung expotentiell vermehrt und zum weiternen Verfahren vorgehalten.
  • Im zweiten Schritt wird ein Trägermaterial mit den teilungsaktiven Zellen in einer Mindestdichte von 0,5 bis 1,0 × 105/cm2 laminiert. Die verbleibenden Zellen werden erneut bis auf das Zehnfache vermehrt. Die restlichen Zellen könnten auch gefriergetrocknet werden und bis zum Einsatz eingefroren vorgehalten werden. Aufgrund des erfahrungsgemäßen Verlustes von 40 bis 60% der Epithelzellen nach dem Auftauen, bevorzugt das erfindungsgemäße Verfahren die Vorhaltung und Vermehrung in Medien.
  • Sollten jedoch mehr Epithelzellen vermehrt worden sein als für den laufenden Produktionsprozess nötig, ist das Einfrieren eine optimale Möglichkeit, um Nährlösung zu sparen und den Innendruck in den Vorratstanks nicht exponentiell anwachsen zu lassen, da bei vermehrtem Wachstum immer ein Verhältnis von Nährlösung zu Zellen von 1 mio:3 ml eingehalten werden sollte, wobei der Druck nicht 8 Torr, wobei 1 torr = 101325 kg:760 ms2, das entspricht ca. 133,322 Pa, nicht überschreiten sollte. Eine Überschreitung von einem systolischen Druck von 16 kPa und einem diastolischen von 10,6 kPa (oder 106 Millibar) sollte verhindert werden. Das kann nur erreicht werden, wenn genügend Speicher mit großen Oberflächen und wenig Tiefe vorhanden sind.
  • In weiteren Behältern werden die unterschiedlichen Nährmedien für die Zellenzucht und den Hautbildungsprozess bereitgestellt.
  • Im dritten Schritt erfolgt die Kultivierung der Lederhaut in einem gekapselten Inkubatorsystem mit einer vorzugsweisen aber nicht zwingenden 5% CO2 Begasung. Während der Hautbildung durch Zusammenwachsen der Zellen, werden die Zellen durch permanenter Zugabe oder Entzug von Bestandteilen der Nährlösung in einem optimalen Klima bei 37°C Umgebungstemperatur, unter Simulation der natürlichen Umgebungsbedingungen, herangezüchtet.
  • Nach ca. 4 bis 6 Wochen kann das Lederhautsubstitut ausgereift dem gekapselten Verfahren entnommen werden. Es ist ein in allen Gebrauchseigenschften der natürlich gewachsenen Lederhaut identisch und weist, je nach Kundenwunsch und Züchtungsdauer, eine Dicke von 1 bis 4 mm auf. Die Abmaße der Hautsubstitute richteten sich nach der von den Kunden nachgefragten Größe. Sie können in jeder gewünschten Größe produziert werden. In der vorliegenden Erfindung wird eine Breite von 1.80 m im Endlosband oder als alternative Variante ein 2 × 2 m Form beschrieben.
  • Der erste Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass aus Schlachtabfällen die Epithelzellen, vorzugsweise Friboblasten, isoliert und gezüchtet werden, was einschließt, dass ein wachstumsförderndes Kulturmedium, wie das handelsübliche MCDB 153, 0,3 mM Calzium, mit erhöhten Mengen an ausgewählten Aminosäuren, 10 mg/ml epidermale Wachstumsfaktoren (EGF), 5 micog/ml Insulin, 0,5 μg/ml Hydrocortison, 0,1 mM Ethanolamin und 0,1 mM Phosphorethanolamin, 0,5% Rinderhypophyenextrakt (BPE) enthält und Transferrin und Progesteron nicht enthält, wie von Boysl und Hem, sowie Pilteekow beschrieben, in getrennten Behältern, in einem calziumarmen Medium im Verhältnis von 1 Mio. Zellen zu 1 ml bis 3 ml Nährlösung, bei 37°C vorgehalten und im 48 Stundenzyklus exponentiell in ihrer Anzahl bis zum zehnfachen vermehrt werden.
  • Das Verfahren ist im zweiten Schritt dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der gezüchteten und vorgehaltenen, teilungsaktiven Kulturepithelzellen, vorzugsweise Fibroblasten, über eine Perestaltikpumpe aus den Vorratsbehältern dem Laminatsverfahren zugeführt werden.
  • Das Laminationsverfahren der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Aufbringung der Zellen auf einen mit dem Nährmedium benetzten Matrix mittels sprühen erfolgt, nach dem die Träger gereinigt und sterilisiert wurden. Das Sprühen erfolgt entsprechend dem Verfahren, wie in „Advance in Plastic Surgery" Volume 58, Number 1, January 2007, Bernd Hartmann, MD, Aline Ekkernkamp, Christa Johnen, MD, Jörg C. Gerlach, MD, PhD, ..., beschrieben. Dabei wird ein Luftfluss von 3,7 L/min und ein Fluidfluss von 4,2 ml/min benötigt. Das entspricht einem Druck von 8.2 mmHg.
  • Die Dichte der Zellen kann vorzugsweise mit einem Lasersystem, mit einer 2 mykrometer Auflösung, überwacht und gesteuert werden.
  • Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die Epithelzellkultur, vorzugsweise Fibroblasten, bei einschichtigem Laminat oder Fibroblasten und Melanozyten und/oder Keratinozyten als Kokulturen auf eine Träger in hinreichender Dichte, in einer Mindestdichte von 0,5 bis 1,0 × 105/cm2, aufgesprüht werden, bis sie eine zusammenfließende Epithelschicht bilden.
  • Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass der zu laminierende Träger entweder 4 m2 groß ist und die Ausmaße 2 m × 2 m hat, oder ein 1.80 m breites Endlosband sein kann. Jedoch kann je nach Bedarf die Trägergröße und Form variieren. Die Matrix wird von dem Medium (Nährlösung) umspült auf der die Zellen sich vermehren und zusammenwachsen. Eine weitergehende Verbesserung der Zellzucht kann durch eine Beschichtung der Matrix mit Proteinen erreicht werden. Der Träger ist vorzugsweise eine Collagenmatrix, die jedoch auch aus Vliesen, Polimeren, Gummi, Silikon oder einer schwammartigen Unterlage sein kann, die beim Einsatz von Trägem in einem Rahmen eingespannt ist oder bei Anwendung des Fließbandverfahrens untere der aufgesprühte Zellschicht von Rollen angetrieben wird, läuft. Die Gewebeträger sind plan. Der Gewebeträger wird bei Rahmennutzung zwischen einem Halterahmen und einem Spannrahmen aus FVK Modulen eingespannt. Bei der Nutzung von Trägern werden die mit den Epithelzellen laminierten Träger in ein Perfusionpool eingesetzt, der permanent mit frischen Kulturmedium durchströhmt wird. In diesen Pool lässt sich gewebetypisches Umfeld simulieren. Äquivalent gilt es für das Fließbandprinzip, wo das Trägerband einen perfusionierenden Brutbereich durchläuft.
  • Das Verfahren ist gekennzeichnet, das die Zelltypkulturen im gekapselten lichtdurchlässigen Bioreaktorprozess nacheinander inkubiert werden. Nach dem Einbringen in den Perfusionpool oder -bereich wird das eingebrachte Epithelzellgewebe wie unter natürlichen Bedingungen gezüchtet. Von unten und oben werden die Zellen mit unterschiedlichen Medien mit einer Fließgeschwindigkeit von 1 ml/h versorgt damit sich keine stoffwechselschädlichen Metabolite, wie Radikale oder Protonen ansammeln können und so abgefangen werden. Zur Aufrechterhaltung der Säuregrades, kann eine 5%ige CO2 Begasung erfolgen oder entsprechende Nährmedien zugeführt werden. Zeitweise wird das Zellgeflecht mechanisch belastet.
  • Der gekapselte Prozess ist gekennzeichnet durch sterile clean-nass-room-Bedingungen bei einer Tempratur von 37C°, die mittels Wärmepumpen konstant gehalten wird.
  • Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass nach der Vermehrung und dem Zusammenwachsen der Zellen die Träger in ein Kulturpool oder -bereich kommen, wo sie permanent mit frischem Medium durchströmt werden. Dadurch lassen sich beliebige organtypische Situationen während der Kultur simulieren, wie mechanische Beanspruchung, Lichteinfluss und Nährstoffzugabe oder Nährstoffverminderung bzw. -entzug. Eine 2 mykrometer auflösende Kamera überwacht und kontrolliert den Reifungsprozess. Je nach Ausreifungsgrad wird die Zugabe oder der Entzug von Nährmedien gesteuert.
  • Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass nur die Lederhaut gezüchtet wird.
  • Das wird durch die Steuerung der Differenzierung des kultivierten Gewebes mittels der Nährlösung erreicht.
  • Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die Träger im Fließbandprozess von rotierenden Transportrollen bewegt wird und sich die Stufen der Lederhautausbildung weiter ausprägt, je weiter sich die besprühte Stelle des Matrixbandes von der Einbringungsstelle entfernt und die durchlaufende Züchtungszeitdauer zunimmt.
  • Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die aufgesprühten Hauttypzellen bis zur vollständigen Ausreifung und Hautbildung der Lederhaut auf dem Träger oder dem Endlosband im gekapselten Prozess bleiben.
  • Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass während des Wachstumsprozesses das Endlosband oder der Träger mechanisch gestreckt und gestaucht wird wodurch die mechanische Beanspruchung des wachsenden, tierischen Hautsubstitutes mechanisch beansprucht und damit eine elastische und stabilere Ausprägung erhält, wodurch eine spätere Schrumpfung weniger als 30% erzielt wird.
  • Das Verfahren ist im dritten Schritt gekennzeichnet, dass im laufenden Prozess im Moment der Zellausreifung und vollendeter Hautbildung die Zuführung vom Nährstoff (Medium) eingestellt wird.
  • Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass das entnommene tierische Lederhautsubstitut, durch eine Waschanlage gezogen wird, um die restlichen Nährstoffreste zu entfernen.
  • Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass das ausgebildete tierische Lederhaut-substitut über eine Entnahmevorrichtung mittels Sauggreifer dem gekapselten Prozess entnommen wird.
  • Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass eine Stärke des Lederhautsubstitutes von 1 mm bis 4 mm und einer Breite nach Schrumpfung von > 1400 mm im Endlosband erzielt wird je nach Modifizierung und Züchtungsdauer.
  • Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die von dem tierischen Lederhautsubstitut befreiten Träger gereinigt und desinfiziert werden und bis an die Startphase zurücklaufen und wieder in den Sprühprozess eintreten.
  • 1
    Medientank
    2
    Medienzufuhr
    3
    Zellzuchtcontainer
    4
    Leitung zur Zellzufuhr
    5
    gekapseltes Inkubationssystem
    6
    Einbringung
    7
    kultiviertes Lederhautsubstitut
    8
    mechanische Belastung
    9
    Wasch- und Reinigungsbereich des Ledersubstituts
    10
    Entnahme des Ledersubstituts
    11
    Abfalltank für verbrauchte Medien
    12
    Endlosträgerband
    13
    Transportrolle
    14
    Reiniungs- und Desinfektionsbereich für das Endlosträgerband
    15
    Perestaltikpumpe
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 000069128530 T2 [0005]
    • - DE 69725592 T2 [0007]
    • - DE 20040805 [0007]
    • - US 5141747 [0007]
    • - EP 0218065 A [0009]
    • - WO 92/15700 [0010]

Claims (11)

  1. Verfahren zur Herstellung eines tierischen Lederhautsubstituts, dadurch gekennzeichnet, dass a) tierische in-vitro-gezüchtete Epithelzellen aus etablierten tierischen Epithelzelllinien und/oder primären Epithelzellkulturen, die vorzugsweise aus Schlachtabfällen gewonnen werden in einem wachstumsfördernden Kulturmedium gezüchtet und danach in einer calciumarmen Nährlösung im Verhältnis von 1 Mio Zellen zu 1 ml bis 3 ml Nährlösung bei 37°C im 48 Stundenzyklus exponentiell in ihrer Anzahl bis zum 10-fachen vermehrt werden, welches in getrennten Behältern erfolgt, b) kultivierte teilungsaktive Zellen auf ein gereinigtes und sterilisiertes Trägermaterial in einer Mindestdichte von 0,5 bis 1,0 × 105/cm2 zur Bildung einer zusammenfließenden Epithelschicht laminiert werden, indem das Trägermaterial mit den Epithelzellen aus den Behältern unter Verwendung einer Perestaltikpumpe bei einem Luftfluss von 3,7 L/min und einem Fluidfluss von 4,2 ml/min besprüht wird, und verbleibende Zellen erneut bis auf das Zehnfache vermehrt werden, und anschließend c) die Zellen in einem gekapselten, lichtdurchlässigen Inkubatorsystem unter permanenter Zugabe oder Entzug von Bestandteilen der Nährlösung bei 37°C Umgebungstemperatur weitere 4 bis 6 Wochen auf eine Dicke von 1 bis 4 mm zur Hautbildung kultiviert werden, wobei die Fließgeschwindigkeit bei 1 ml/h liegt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wachstumsfördernde Kulturmedien eingesetzt werden wie das vorzugsweise MCDB 153.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass während der Zellzucht Proteine zugesetzt werden.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Trägermaterial eine Collagenmatrix, Vliese, Polymere, Gummi, Silikon oder eine schwammartige Unterlage verwendet wird, vorzugsweise eine Collagenmatrix.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger eine Fläche von 4 m2 besitzt oder ein Endlosband mit einer Breite von 1,80 m ist.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial in einen Rahmen eingespannt verwendet wird oder dass das Fließbandverfahren angewandt wird.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger in einen Perfusionspool gesetzt wird oder das Trägerband einen perfusionierenden Brutbereich durchläuft.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger nach Beendigung der Kultivierung vom Lederhautsubstitut getrennt, gereinigt und einer Wiederverwendung zugeführt wird.
  9. Tierisches Lederhautsubstitut hergestellt nach einem der Ansprüche 1 bis 8.
  10. Vorrichtung zur Herstellung eines tierischen Lederhautsubstituts gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 gekennzeichnet durch 1, die damit Gegenstand des Anspruchs ist.
  11. Vorrichtung nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch – Medientanks (1) – Leitungen zur Medienzuführung (2) von den Medientanks (1) zu einem Trägerband (12) und zu Zellzuchtcontainern (3) – Zellzuchtcontainer (3) – Leitungen zur Zellzufuhr (4) vom Zellzuchtcontainer (3) zum Trägerband (12) – ein gekapseltes Inkubatorsystem (5) – Einbringung (6) – Perfusionspool (7) – Mechanische Belastung (8) – Wasch-Reinigungsbereich (9) – Hautentnahme (10) – Abfalltank (11) – Endlosträgerband (12) – Transportrolle (13) – Reinigungs- und Desinfektionsbereich (14) – Perestaltikpumpe (15).
DE200710026639 2007-06-06 2007-06-06 Industrielle Fertigung tierischer Lederhautsubstitute für die Lederproduktion aus etablierten Epithelzelllinien und/oder primären Epithelzellkulturen, wie vorzugsweise Fibroplasten, Melanozyten, Keratiozyten sowie deren Verfahren und Vorrichtungen Ceased DE102007026639A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200710026639 DE102007026639A1 (de) 2007-06-06 2007-06-06 Industrielle Fertigung tierischer Lederhautsubstitute für die Lederproduktion aus etablierten Epithelzelllinien und/oder primären Epithelzellkulturen, wie vorzugsweise Fibroplasten, Melanozyten, Keratiozyten sowie deren Verfahren und Vorrichtungen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200710026639 DE102007026639A1 (de) 2007-06-06 2007-06-06 Industrielle Fertigung tierischer Lederhautsubstitute für die Lederproduktion aus etablierten Epithelzelllinien und/oder primären Epithelzellkulturen, wie vorzugsweise Fibroplasten, Melanozyten, Keratiozyten sowie deren Verfahren und Vorrichtungen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102007026639A1 true DE102007026639A1 (de) 2008-12-11

Family

ID=39942163

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE200710026639 Ceased DE102007026639A1 (de) 2007-06-06 2007-06-06 Industrielle Fertigung tierischer Lederhautsubstitute für die Lederproduktion aus etablierten Epithelzelllinien und/oder primären Epithelzellkulturen, wie vorzugsweise Fibroplasten, Melanozyten, Keratiozyten sowie deren Verfahren und Vorrichtungen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102007026639A1 (de)

Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0218065A2 (de) 1985-08-30 1987-04-15 THE UNITED STATES OF AMERICA as represented by the Secretary United States Department of Commerce Wiederhergestellter Basalmembrankomplex mit biologischer Aktivität
US5141747A (en) 1989-05-23 1992-08-25 Minnesota Mining And Manufacturing Company Denatured collagen membrane
WO1992015700A1 (en) 1991-02-28 1992-09-17 Anticancer, Inc. A native-state histoculturing method for skin
DE69128530T2 (de) 1990-04-24 1998-08-20 Mark Dower Heights Neusuedwales Eisenberg Zusammengesetztes äquivalent der lebenden haut
DE69725592T2 (de) 1996-08-23 2004-08-05 Cook Biotech, Inc., West Lafayette Verfahren zur gewinnung einer gereignigten matrix auf kollagenbasis aus submukosa gewebe

Patent Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0218065A2 (de) 1985-08-30 1987-04-15 THE UNITED STATES OF AMERICA as represented by the Secretary United States Department of Commerce Wiederhergestellter Basalmembrankomplex mit biologischer Aktivität
US5141747A (en) 1989-05-23 1992-08-25 Minnesota Mining And Manufacturing Company Denatured collagen membrane
DE69128530T2 (de) 1990-04-24 1998-08-20 Mark Dower Heights Neusuedwales Eisenberg Zusammengesetztes äquivalent der lebenden haut
WO1992015700A1 (en) 1991-02-28 1992-09-17 Anticancer, Inc. A native-state histoculturing method for skin
DE69725592T2 (de) 1996-08-23 2004-08-05 Cook Biotech, Inc., West Lafayette Verfahren zur gewinnung einer gereignigten matrix auf kollagenbasis aus submukosa gewebe

Similar Documents

Publication Publication Date Title
US6057148A (en) Apparatus for preparing skin cell culture
EP2313120B1 (de) Gewebegerüste
JP5689023B2 (ja) 皮膚の治療または検査用外科用デバイス
US5639654A (en) Process for creating a skin substitute and the resulting skin substitute
AU691398B2 (en) Method of growing vertebrate skin in vitro
JPH05506169A (ja) 合成生体皮膚等価物
WO1996020999A9 (en) Method of growing vertebrate skin in vitro
DE10021627A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines vaskularisierten bioartifiziellen Gewebes und zugehöriger Versuchsreaktor
CN102499998A (zh) 真皮等同物的构建方法
JP3554412B2 (ja) 培養皮膚用基材、培養皮膚およびその製造法
CN107683148A (zh) 皮肤重建方法
CN100462059C (zh) 修复皮肤缺损的人工皮肤的制备方法
DE60027724T2 (de) Verbesserte keratinozytenkultur und deren verwendungen
DE102007026639A1 (de) Industrielle Fertigung tierischer Lederhautsubstitute für die Lederproduktion aus etablierten Epithelzelllinien und/oder primären Epithelzellkulturen, wie vorzugsweise Fibroplasten, Melanozyten, Keratiozyten sowie deren Verfahren und Vorrichtungen
CN1415384A (zh) 组织工程全层皮肤的制备方法
CN104667353A (zh) 一种组织工程皮肤及其应用
RU2736480C2 (ru) Способ производства коллаген-ламининового матрикса для заживления язв, ожогов и ран кожи человека
JP2005185507A (ja) 皮膚の分離無細胞化方法、無細胞化真皮マトリックス及びその製造方法並びに無細胞化真皮マトリックスを用いた複合培養皮膚
CN1252251C (zh) 皮肤干细胞胶原海绵膜人工活性皮肤的制备方法
Halberstadt et al. Physiological cultured skin substitutes for wound healing
DE19732194C1 (de) Verfahren zur Gewinnung eines epithelialen Zellverbandes
EP1362092B1 (de) Verfahren zur herstellung eines biologischen gewebes unter verwendung einer kollagenunterlage und zugehöriges gewebekonstrukt
JPH04332561A (ja) 培養皮膚用マトリックス
DE102004049757B4 (de) Verfahren zur Herstellung eines offenporigen Substrats zur Kultivierung von Gewebezellen
JP2005510300A (ja) 組織構築物の機能性を改善する方法

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8122 Nonbinding interest in granting licenses declared
8131 Rejection