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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Antreiben einer Bogenleiteinrichtung
in einer Bogenanlage einer Bogen verarbeitenden Maschine, die aus über
eine Bogenbreite verteilt angeordneten Leitbügeln besteht,
welche in Abhängigkeit von der Bewegung einer Schwinganlage,
die die auf einem Anlegtisch mittels periodisch gegen diesen schwenkbaren,
aus Vordermarken und Deckmarken bestehenden höhenverstellbaren
Anlegmarken nach der Vorderkante ausgerichtete Bogen erfasst, auf
Maschinengeschwindigkeit beschleunigt und an einen nachgeordneten
Zylinder übergibt, in eine solche Lage bringbar sind, dass
eine Bahn der Bogen stets oberhalb einer von Greifern der Schwinganlage
und einer von den Deckmarken beschriebenen Bahn verläuft.
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In
Bogendruckmaschinen mit von unten arbeitenden Schwinganlagen werden
die Bogen auf einem vorgeordneten Anlegtisch mit Hilfe von aus Deck-
und Vordermarken bestehenden Anlegmarken, die im Maschinentakt aus
einer Position am Anlegtisch in eine Position unter dem Anlegtisch
und wieder zurück zum Anlegtisch schwingen, nach der Vorderkante
ausgerichtet. Nach der Vorderkantenausrichtung und gegebenenfalls
nach einer Seitenkantenausrichtung werden die Bogen von den Greifern
der Schwinganlage erfasst, auf Maschinengeschwindigkeit beschleunigt
und an einen nachgeordneten Zylinder übergeben. Anschließend
wird die Schwinganlage verzögert, und in die Ausgangslage am
Anlegtisch zur Übernahme des Folgebogens zurückgeführt.
Während der Rückbewegung der Schwinganlage zum
Anlegtisch besteht die Gefahr, dass die geöffneten Greifer
die Unterseite des abziehenden Bogens berühren, was bei
empfindlichen Bedruckstoffen zu Beschädigungen und damit
zu Makulaturanfall führt. Eine Bogenbeschädigung
kann auch durch die zum Anlegtisch und damit in die Bahn der Bogen
schwingenden Anlegmarken beziehungsweise durch die in der Position
am Anlegtisch befindlichen Anlegmarken hervorgerufen werden, da
das Ausrichten des Folgebogens bereits dann erfolgt, wenn sich das
freie Ende des abziehenden Bogens noch auf dem Anlegtisch befindet.
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Um
diese Nachteile zu beseitigen, ist es aus
DE 43 22416 A1 bekannt,
eine aus über die Bogenbreite verteilt angeordneten Bogenleitzungen
bestehende Bogenleiteinrichtung vorzusehen, die in Abhängigkeit
von der Bewegung der Schwinganlage in eine solche Lage gebracht
wird, dass die Bahn der abziehenden Bogen gerade über der
Bahn der geöffneten Greifer der Schwinganlage, welche zum
Anlegtisch zurückschwingt und der Bahn der zum Anlegtisch
zurückgeführten Anlegmarken verläuft.
Dazu sind die Bogenleitzungen auf einer gemeinsamen Welle drehfest
angeordnet, welche mittels eines Kurvengetriebes im Arbeitstakt
geschwenkt wird.
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Nachteilig
ist, dass in der durch die Bewegung der Bogenleiteinrichtung den
abziehenden Bogen aufgezwungenen Bahn keine Berücksichtigung findet,
dass die Anlegmarken höhenverstellbar ausgebildet sind.
Damit finden die in Abhängigkeit von dem zur Verarbeitung
gelangenden Material unterschiedlichen Höhenlagen der Deckmarken
bei der Bogenführung keine Beachtung, was den Bogenlauf nachteilig
beeinflusst. Die Anlegmarken sind in üblicher Weise auf
einer gemeinsamen Markenwelle geklemmt, die in höhenverstellbaren
Lagern aufgenommen ist und durch ein separates Kurvengetriebe angetrieben
wird. Damit sind für den Antrieb der zwei Arbeitsorgane
Bogenleiteinrichtung und Anlegmarken zwei separate Kurvengetriebe
erforderlich, durch die der Aufwand erhöht wird.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Antreiben der Bogenleiteinrichtung
zu schaffen, durch die der Aufwand verringert und die von der Bogenleiteinrichtung
den zur Verarbeitung gelangenden Bogen aufgezwungene Bahn dem jeweiligen
Bogenmaterial angepasst wird.
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Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe durch eine Vorrichtung nach den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Durch
die erfindungsgemäße Lösung ist es möglich,
mit Hilfe eines Antriebs die Bewegung der Marken und die der Leitbügel
der Bogenleiteinrichtung zu realisieren. Darüber hinaus
wird in vorteilhafter Weise bei einer Veränderung der Höhenlage
der Deckmarken zwangsläufig die Lage der Leitbügel
angepasst.
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An
einem Ausführungsbeispiel wird die Erfindung näher
erläutert. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen
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1 die
schematische Darstellung einer Schwinganlage mit einem vorgeordneten
Anlegtisch und einem nachgeordneten Zylinder
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2 die
räumliche Darstellung des Anlegtisches mit einer Bogenleiteinrichtung
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3 den
Antrieb der Bogenleiteinrichtung in Seitenansicht
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4 die
kinematische Darstellung des Antriebs nach 3
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In 1 ist
eine Schwinganlage 1 mit einem vorgeordneten Anlegtisch 2 sowie
einem Bändertisch 3 und einem nachgeordneten Zylinder 4 gezeigt.
Auf dem Anlegtisch 2 und dem Bändertisch 3 sind
ein auszurichtender Bogen 5 und ein Folgebogen 6 sowie
am Anlegtisch 2 eine in Arbeitsposition befindliche Anlegmarke 7 dargestellt.
Die Anlegmarken 7 bestehen jeweils aus einer Vordermarke 9 sowie
einer Deckmarke 8 und sind verteilt über die Maschinenbreite
ange ordnet. Die Anlegmarken 7 werden innerhalb eines Arbeitstaktes
aus der Arbeitsposition am Anlegtisch 2 in einer unterhalb
des Anlegtisches 2 gelegene Rastposition (gestrichelte
Darstellung) und zurück in die Arbeitsposition verbracht.
Von der Schwinganlage 1 ist ein Greifer 10 in
einer Bogenübernahmeposition am Anlegtisch 2 dargestellt.
Die Greifer 10 sind ebenfalls verteilt über die
Maschinenbreite auf einer in der Schwinganlage schwenkbar gelagerten
Welle 11 geklemmt. Durch eine Schwenkbewegung der Welle 11 werden
Greiferspitzen 12 der Greifer 10 gegen nicht dargestellte,
ortsfest in der Schwinganlage 1 vorgesehene Greiferaufschläge geführt
und so ein Bogen geklemmt beziehungsweise beim Entfernen von den
Greiferaufschlägen freigegeben, um diesen an ein Bogenhaltesystem 13 des
Zylinders 4 zu übergeben.
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In
bekannter Weise werden die Bogen von dem Bändertisch 3 auf
den Anlegtisch 2 und der jeweils auszurichtende Bogen 5 mit
seiner Vorderkante gegen die in der Bahn der Bogen befindlichen
Vordermarken 9 geführt und so nach der Vorderkante ausgerichtet.
Nachfolgend wird der Bogen 5, indem die Greiferspitzen 12 gegen
die Greiferaufschläge geführt werden, geklemmt
und nach dem Abschwenken der Anlegmarken 7 vom Anlegtisch 2 (gestrichelte
Darstellung) abgezogen, wobei die Schwinganlage 1 beschleunigt
und der auszurichtende Bogen 5 zu einem nicht dargestellten
abziehenden Bogen wird. Der von den Greifern 10 gehaltene
abziehende Bogen wird auf Maschinegeschwindigkeit beschleunigt und
an das Bogenhaltesystem 13 des Zylinders 4 übergeben.
Danach wird die Schwinganlage 1 verzögert und
nach Durchlaufen einer Umkehrlage zum Anlegtisch 2 zurückgeführt,
wobei die Greifer 10 geöffnet bleiben (gestrichelte
Darstellung in 1). Um den Folgebogen 6 nach
der Vorderkante ausrichten zu können, ist es erforderlich,
dass die Anlegmarken 7 bereits wieder in ihre Arbeitsposition
am Anlegtisch 2 zurückgeführt werden,
während das freie Ende des abziehenden Bogens sich noch
auf dem Anlegtisch 2 befindet. Um zu vermeiden, dass der
abziehende Bogen durch die Anlegmarken 7 oder durch die
zum Anlegtisch 2 zurückschwingenden Greifer 10 beziehungsweise
Greiferspitzen 12 der Schwinganlage 1 beschädigt
werden, ist zwischen Anlegtisch 2 und Zylinder 4 eine
Bogenleiteinrichtung 14 vorgesehen, die die freien Enden
der abziehenden Bogen auf einer Bahn führt, die eine Berührung
mit den Greiferspitzen 12 oder mit den Anlegmarken 7 ausschließt.
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In 2 ist
die Bogenleiteinrichtung 14 mit dem Anlegtisch 2 räumlich
dargestellt. In ihrer Arbeitsposition am Anlegtisch 2 ist
die Schar der Anlegmarken 7 gezeigt, die jeweils mittels
eines Lagerkörpers 15 auf einer Markenwelle 16 drehfest
angeordnet sind. Die Markenwelle 16 ist drehbar in einem
Gestell ortsfest gelagert. Durch nicht dargestellte Mittel kann
die Markenwelle 16 in ihrer Höhenlage verändert
werden. Wird die Markenwelle 16 angehoben, folgen die Anlegmarken 7 dieser
Bewegung und der Abstand zwischen der Oberfläche des Anlegtisches 2 und
der dieser zugewandten Flächen der Deckmarken 8 vergrößert
sich. Wird die Markenwelle 16 abgesenkt, nähern
sich die Flächen der Deckmarken 8 der Oberfläche
des Anlegtisches 2 an. Die periodische Schwenkbewegung
der Markenwelle 16 und damit das Verbringen der Anlegmarken 7 aus
der Arbeitsposition am Anlegtisch 2 in die Rastposition
unterhalb des Anlegtisches 2 und wieder zurück
wird durch ein erstes Viergelenk 17 realisiert. Das erste
Viergelenk 17 besteht aus einer ersten Antriebsschwinge 18 und einer
ersten Abtriebsschwinge 19, die durch eine erste Koppel 20 verbunden
sind. Die erste Abtriebsschwinge 19 ist drehfest mit der
Markenwelle 16 verbunden. Der Antrieb des ersten Viergelenks 17 erfolgt
im Ausführungsbeispiel durch ein Kurvengetriebe 21.
Dazu ist die erste Antriebsschwinge 18 als ternäres
Glied ausgebildet, indem biegesteif mit der ersten Antriebsschwinge 18 ein
Rollenhebel 22 verbunden ist, der mittels einer am Rollenhebel 22 gelagerten
Kurvenrolle 23 an einer Markenkurve 24 abläuft. Die
Kurvenrolle 23 wird durch ein an der ersten Antriebsschwinge 18 angreifenden
Kraftspeicher 25 in Funktionsverbindung mit der Markenkurve 24 gehalten.
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Die
Bogenleiteinrichtung 14 besteht aus über die Maschinenbreite
verteilt angeordneten Leitbügeln 26, welche beabstandet
zueinander mit einer Leitbügelwelle 27 drehfest
verbunden sind. Die Leitbügelwelle 27 ist drehbar
im Gestell gelagert. Die Leitbügel 26 sind im
Ausführungsbeispiel im den Bogen zugewandten Bereich mit
Blasluftöffnungen versehen, um bei Bedarf einen die Bogenführung
unterstützenden Blasluftstrom realisieren zu können.
Dazu ist jedem Leitbügel 26 eine Luftzuführung 28 zugeordnet.
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Die
Schwenkbewegung der Leitbügelwelle 27 und damit
der Leitbügel 26 wird durch ein zweites Viergelenk 29 realisiert.
Das zweite Viergelenk 29 besteht aus einer zweiten Antriebsschwinge 30 und
einer zweiten Abtriebsschwinge 31. Die zweite Antriebsschwinge 30 und
die zweite Abtriebsschwinge 31 sind durch eine zweite Koppel 32 verbunden.
Die zweite Antriebsschwinge 30 ist drehfest mit der Markenwelle 16 und
so mit der ersten Abtriebsschwinge 18 des ersten Viergelenks 17 verbunden,
während die zweite Abtriebsschwinge 31 drehfest
der Leitbügelwelle 27 zugeordnet ist. Damit wird
die oszillierende Bewegung der Leitbügelwelle 27 und
damit die Schwenkbewegung der Leitbügel 26 der
Bogenleiteinrichtung 14 durch den Antrieb des ersten Viergelenks 17 generiert.
Werden die Markenwelle 16 und damit die Deckmarken 8 in
ihrer Höhenlage verstellt, kommt es durch die Bewegungsübertragung
mittels des zweiten Viergelenks 29 auf die Leitbügelwelle 27 zu
einer Verdrehung derselben und dadurch zur Veränderung
der Leitbügel 26 in Abhängigkeit von
der Lage der Deckmarken 8.
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- 1
- Schwinganlage
- 2
- Anlegtisch
- 3
- Bändertisch
- 4
- Zylinder
- 5
- auszurichtender
Bogen
- 6
- Folgebogen
- 7
- Anlegmarke
- 8
- Deckmarke
- 9
- Vordermarke
- 10
- Greifer
- 11
- Welle
- 12
- Greiferspitze
- 13
- Bogenhaltesystem
- 14
- Bogenleiteinrichtung
- 15
- Lagerkörper
- 16
- Markenwelle
- 17
- erstes
Viergelenk
- 18
- erste
Antriebsschwinge
- 19
- erste
Abtriebsschwinge
- 20
- erste
Koppel
- 21
- Kurvengetriebe
- 22
- Rollenhebel
- 23
- Kurvenrolle
- 24
- Markenkurve
- 25
- Kraftspeicher
- 26
- Leitbügel
- 27
- Leitbügelwelle
- 28
- Luftzuführung
- 29
- zweites
Viergelenk
- 30
- zweite
Antriebsschwinge
- 31
- zweite
Abtriebsschwinge
- 32
- zweite
Koppel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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