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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Getriebegehäuse für ein Getriebe eines Kraftfahrzeugs,
mit einer Druckausgleichsöffnung
zum Ausgleich eines Druckunterschieds zwischen einem Innenraum des Getriebegehäuses und
einer Umgebungsatmosphäre.
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Geschlossene
Getriebeeinheiten sind mit Entlüftungseinrichtungen
ausgestattet, durch welche der Innen- und der Außenraum des Getriebes miteinander
in Verbindung stehen. Zweck dieser Einrichtungen ist es, Druckunterschiede
zwischen dem Getriebeinnenraum und der Umgebung abzubauen. Derartige
Druckunterschiede entstehen beispielsweise durch Erwärmung des
Getriebes und der damit einhergehenden Ausdehnung der in dessen
Inneren befindlichen Luft und des Getriebeschmiermittels/-öls während des
Betriebs des Fahrzeugs und/oder durch Änderungen des Umgebungsdrucks
bei Betrieb des Fahrzeugs in wechselnden Höhenlagen.
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Eine
solche Entlüftungseinrichtung
soll verhindern, dass Druckdifferenzen einen Schmiermittelaustritt
an dafür
nicht vorgesehenen Dichtstellen bewirken oder das Getriebe schädigen. So
können beispielsweise
Dichtringe an der Antriebs- und der Abtriebswelle des Getriebes
durch einseitigen Über-/Unterdruck
beschädigt,
ausgerückt
oder anderweitig in ihrer Funktion nachteilig beeinflusst werden.
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Herkömmliche
Getriebegehäuse
weisen deshalb zumeist eine Öffnung
auf, die mit einem Schlauch – oder
einer Röhre – verbunden
ist. Dieser Schlauch ist bezüglich
der Umgebungsatmosphäre offen.
Das offene Ende des Schlauchs wird zumeist im oberen Bereich eines
Fahrzeugs platziert. Erhöht sich
beispielsweise die Temperatur des Getriebeöls bei Betrieb des Fahrzeugs,
so dehnen sich die im Inneren befindlichen Gase und das Öl aus. Die
hierdurch im Getriebegehäuse
verdrängten
Gase oder sogar das sich ausdehnende Getriebeöl steigt in dem Schlauch nach
oben. Dadurch wird ein Druckausgleich zwischen dem Getriebeinneren
und der Umgebung hergestellt.
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Allerdings
kann hierdurch nicht verlässlich verhindert
werden, dass Fremdstoffe in das Getriebe eindringen, da die im Wesentlichen
offene Verbindung einen direkten Kontakt zwischen dem Schmiermittel
des Getriebes und der Umgebungsatmosphäre ermöglicht. Dadurch können Feuchtigkeit,
Sauerstoff der Luft und/oder Verschmutzungen (Staub, etc.) eindringen.
Dies führt
zu einer Verkürzung
der Lebensdauer der verwendeten Getriebeschmiermittel und damit
zu schlechteren Schmiereigenschaften. Zudem können die Getriebeteile korrodieren.
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Weiterhin
kann das Getriebeöl
durch die herkömmliche,
im Wesentlichen offene Verbindung unter bestimmten Betriebsbedingungen
(starke Neigung des Fahrzeugs, starke Erwärmung, Schaumbildung im Öl, etc)
Getriebeöl
austreten. Einerseits führt
dies zu Ölmangel
in dem Getriebe, andererseits stellt das ausgetretene Getriebeöl eine erhebliche
und nicht akzeptable Umweltverschmutzung dar. Darüber hinaus
erfordert die herkömmliche
offene Entlüftung eine
spezielle Handhabung des Getriebes beim Transport, der Montage und
dem Service, da der vorstehend beschriebene Schlauch für die Entlüftung im Fahrzeuginneren
verlegt ist und somit nicht ohne weiteres zugänglich ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Getriebegehäuse zu schaffen,
das einen Druckausgleich zwischen dem Innenraum des Getriebegehäuses und
der Umgebungsatmosphäre
ermöglicht, ohne
die vorstehend beschriebenen Nachteile herkömmlicher Entlüftungs-/Druckausgleichseinrichtungen
in Kauf nehmen zu müssen.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Getriebegehäuse mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst, und
insbesondere dadurch, dass eine Druckausgleichsöffnung des Getriebegehäuses direkt
oder indirekt mittels einer flexiblen Membran verschlossen ist.
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Das
erfindungsgemäße Getriebegehäuse besitzt
also eine Druckausgleichsöffnung
zum Ausgleich eines Druckunterschieds zwischen einem Innenraum des
Getriebegehäuses
und einer Umgebungsatmosphäre.
Dadurch, dass diese Druckausgleichsöffnung mit einer flexiblen
Membran (z. B. Folie oder dergleichen) verschlossen ist, können sich das
Gas und das Getriebeschmiermittel/-öl im Inneren des Getriebegehäuses ausdehnen,
wenn es sich beispielsweise während
des Betriebs des Fahrzeugs erwärmt.
Durch die Volumenzunahme des Öls
und des im Getriebeinnenraum enthaltenen Gases (Luft oder Schutzgas)
wird die flexible Membran verformt. Die Volumenänderung des Getriebeöls und des
Gases wird also durch eine Verformung der Membran kompensiert und
der Druck im Inneren des Getriebegehäuses bleibt im Wesentlichen
konstant bzw. entspricht dem Druck der Umgebungsatmosphäre.
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Gleichzeitig
wird der direkte Kontakt zwischen dem Getriebeöl und der Umgebungsatmosphäre vermieden
und der Getriebeinnenraum vor Verschmutzung geschützt. Das
vorhandene Schmiermittel wird also nicht durch äußere Einflüsse geschädigt oder verunreinigt und
kann daher länger genutzt
werden. Hierdurch ergibt sich eine längere Lebensdauer des Getriebes,
und auch der Wirkungsgrad und die Funktionsfähigkeit des Getriebes bleiben
länger
erhalten.
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Die
Membran kann direkt an der Druckausgleichsöffnung angeordnet sein, um
diese zu verschließen,
oder es ist ein indirektes Verschließen vorgesehen, wobei die Membran
mit der Druckausgleichsöffnung
beispielsweise über
einen rohrartigen Verlängerungsabschnitt
verbunden ist.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung und
den Zeichnungen angegeben.
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Gemäß einer
Ausführungsform
ist die Membran in eine oder beide Richtungen im Wesentlichen flüssigkeitsundurchlässig. Alternativ
oder zusätzlich ist
die Membran gasundurchlässig.
Dadurch wird nicht nur das Eindringen von Staub- und Schmutzpartikeln
verhindert, sondern auch das Eindringen von Gasen (Sauerstoff) und
Feuchtigkeit vermieden. Außerdem
kann der Innenraum des Getriebegehäuses somit mit einem Schutzgas
befüllt
werden, das daher nicht leicht durch die Druckausgleichsöffnung entweicht.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Getriebegehäuses ist
die Fläche der
Membran im entfalteten Zustand größer als der Öffnungsquerschnitt
der Druckausgleichsöffnung des
Getriebegehäuses.
Dies führt
dazu, dass bei fehlender Druckdifferenz zwischen dem Innenraum und einer
Umgebungsatmosphäre
die Membran locker gefaltet ist.
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Somit
kann eine Druckdifferenz zwischen dem Innenraum des Getriebegehäuses und
der Umgebungsatmosphäre
besonders gut ausgeglichen werden, da die Volumenausdehnung des
Schmiermittels und des Gases im Innenraum des Getriebegehäuses nicht
oder zumindest anfänglich
nicht den Rückstellkräften einer
sich elastisch ausdehnenden Membran entgegenwirken muss. Die Volumenausdehnung
bewirkt also im Wesentlichen lediglich ein zumindest teilweises
Entfalten der Membran.
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Die
Fläche
der Membran kann derart gewählt sein,
dass eine maximale zu erwartende Volumenausdehnung des Getriebeschmiermittels
kompensiert werden kann, ohne dass die Membran wesentlich gespannt
und elastisch verformt wird.
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Es
kann in bestimmten Fällen
auch eine elastische Membran vorgesehen sein, um nach einem maximalen
freien Entfalten der Membran eine zusätzliche Volumenänderung
zu gestatten.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist ein trichterartiger
Verbindungsabschnitt vorgesehen, dessen eines Ende in die Druckausgleichsöffnung mündet und
dessen anderes Ende mittels der Membran verschlossen ist. Dies entspricht also
einem indirekten Verschließen
der Druckausgleichsöffnung
mittels der flexiblen Membran. Zwischen den beiden genannten Enden
ist der Verbindungsabschnitt geschlossen, wobei jedoch ein oder mehrere
Sicherheitsventile vorgesehen sein können.
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Insbesondere
ist hierbei vorgesehen, dass der Öffnungsquerschnitt des Verbindungsabschnitts an
dem Ende, das mittels der Membran verschlossen ist, größer ist
als der Öffnungsquerschnitt
der Druckausgleichsöffnung.
Mit anderen Worten kann die Druckausgleichsöffnung in dem Getriebegehäuse relativ
klein gewählt
werden, um die Stabilität
des Gehäuses
nicht zu beeinträchtigen.
Durch den trichterartigen Verbindungsabschnitt mit einem gegenüber der
Druckausgleichsöffnung
vergrößerten Öffnungsquerschnitt
kann die Volumenausdehnung des Schmiermittels effizienter aufgenommen
werden. Das heißt
je größer der
membranseitige Öffnungsquerschnitt
des Verbindungsabschnitts ist, desto weniger muss die Membran senkrecht
zu der betreffenden Öffnungsfläche des
Verbindungsabschnitts verformt oder entfaltet werden, um die Volumenausdehnung
aufzunehmen.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung ist die Membran an dem Verbindungsabschnitt
befestigt und bildet zusammen mit dem Verbindungsabschnitt eine
von dem Getriebegehäuse
unabhängige
Baueinheit.
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Durch
diesen modularen Aufbau wird die Montage und/oder Wartung des Getriebegehäuses vereinfacht.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist
das Getriebegehäuse
eine Rückhalteeinrichtung
auf. Diese Rückhalteeinrichtung
ermöglicht – bezogen
auf die Gebrauchslage des Getriebegehäuses – eine unterseitige Abstützung und
den Schutz der Membran, wenn diese von keiner Druckdifferenz beaufschlagt
ist. In diesem Zustand weist die Membran, wie vorstehend beschrieben,
lockere Falten auf. Die Rückhalteeinrichtung, nimmt
also bei fehlender Druckdifferenz den überschüssigen Teil der Membran auf.
Um die Übertragung
des Drucks zu gewährleisten,
weist die Rückhalteeinrichtung
wenigstens eine Öffnung
auf oder ist beispielsweise gitterartig gestaltet. Sie kann auch derart
gestaltet sein, dass die Membran vor Schmiermittelströmungen in
Inneren des Getriebegehäuses geschützt wird.
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Außerdem kann
das Getriebegehäuse
einen Deckelabschnitt zum Schutz der Membran aufweisen, beispielsweise
in Form einer oberseitigen Schutzkappe, einer Kuppel oder einer
Abschlussplatte, wobei der Deckelabschnitt wenigstens eine Öffnung für einen
Druckausgleich besitzt.
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Die
Erfindung betrifft ferner eine Druckausgleichsvorrichtung zum Ausgleich
eines Druckunterschieds zwischen einem Innenraum eines Getriebegehäuses und
einer Umgebungsatmosphäre,
die ein Ausgleichsgefäß mit einem
Verbindungsabschnitt aufweist, der an einem Ende eine Anschlussöffnung zur
Verbindung mit einer Druckausgleichsöffnung des Getriebegehäuses aufweist
und an einem anderen Ende mittels einer flexiblen Membran verschlossen
ist.
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Die
Druckausgleichsvorrichtung zeichnet sich also dadurch aus, dass
ein Ausgleichsgefäß vorgesehen
ist. Das Ausgleichsgefäß kann über einen eine
Anschlussöffnung
aufweisenden Verbindungsabschnitt mit einer Druckausgleichsöffnung des
Getriebegehäuses
verbunden werden. Das der Anschlussöffnung entgegengesetzte Ende
des Verbindungsabschnitts ist mit einer flexiblen Membran verschlossen.
Der Verbindungsabschnitt weist also ein membranseitiges und ein
getriebegehäuseseitiges Ende
auf.
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Das
Ausgleichsgefäß hat im
Wesentlichen ein variables Volumen, da sich die Membran entfalten kann,
wenn es zu einer Volumenänderung
des Schmiermittels kommt.
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Gemäß einer
Weiterbildung der erfindungsgemäßen Druckausgleichsvorrichtung
ist der membranseitige Öffnungsquerschnitt
des Verbindungsabschnitts größer als
der Öffnungsquerschnitt
der Anschlussöffnung.
Weiterhin kann die Fläche
der (entfalteten) Membran wiederum größer sein als der vorstehend
beschriebene membranseitige Öffnungsquerschnitt
des Verbindungsabschnitts, um einen besonders effizienten Ausgleich
eines Druckunterschiedes zu ermöglichen.
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Vorzugsweise
bilden das Ausgleichsgefäß und die
Membran eine von dem Getriebegehäuse
separate Baueinheit. Das heißt
das Ausgleichsgefäß und die
Membran sind nicht integraler Bestandteil des Getriebegehäuses, sondern
können
beispielsweise in Massenfertigung in verschiedenen Baugrößen als
eigenes Modul kostengünstig
vorgefertigt werden.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Druckausgleichsvorrichtung
ist das Ausgleichsgefäß im Innenraum
des Getriebegehäuses
angeordnet. Dies ermöglicht
eine besonders kompakte Bauweise des Getriebes.
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Alternativ
kann vorgesehen sein, dass das Ausgleichsgefäß außerhalb des eigentlichen Getriebegehäuses angeordnet
ist. Ein Vorteil dieser Ausführungsform
liegt beispielsweise darin, dass die Druckausgleichsvorrichtung
dadurch leicht zugänglich
und einfach zu montieren und auszuwechseln ist.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Druckausgleichsvorrichtung weist das Ausgleichsgefäß einen
Deckel oder Boden auf, der auf der dem Verbindungsabschnitt gegenüberliegenden
Seite der Membran angebracht ist. Dieser Deckel bzw. Boden weist zumindest
eine Öffnung,
insbesondere eine Vielzahl von Öffnungen
auf, durch die ein Druckausgleich mit der Umgebung (Umgebungsatmosphäre oder
Getriebegehäuse-Innenraum)
ermöglicht
wird. Der Deckel kann beispielsweise kappenartig geformt sein.
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Der
Deckel oder Boden schützt
die Membran effizient gegen mechanische Beschädigung. Die zumindest eine Öffnung des
Deckels kann auch einen zusätzlichen
Filter aufweisen, um das Eindringen von Staub und Schmutz in den
Bereich der Membran zu verhindern.
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Bevorzugt
ist das Volumen des Ausgleichsgefäßes so gewählt, dass die maximal zu erwartende Volumenänderung
des Schmiermittels und des im Gehäuseinnenraum befindlichen Gases
aufgenommen werden kann.
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Es
kann weiterhin vorgesehen sein, dass die Druckausgleichsvorrichtung
ein Sicherheits-/Überdruckventil
aufweist, um in außergewöhnlichen
Situationen bei übermäßiger Druckänderung
im Inneren des Getriebegehäuses Ölaustritt
zu verhindern und Schäden
von dem Getriebe und/oder der Druckausgleichsvorrichtung abzuwenden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend lediglich beispielhaft unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen erläutert.
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1 zeigt
schematisch ein Getriebegehäuse
mit einer Druckausgleichsöffnung,
die mittels einer flexiblen Membran verschlossen ist.
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2 bis 4 zeigen
schematisch Teile verschiedener Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Getriebegehäuses.
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5 bis 6b zeigen
schematisch verschiedene Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Druckausgleichsvorrichtung.
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1 zeigt
ein Getriebegehäuse 10 in
einer schematisierten Ansicht. Das Getriebegehäuse 10 umgibt ein
Getriebe (nicht gezeigt). Das Getriebe weist eine Antriebswelle 12 und
eine Abtriebswelle 14 auf. Das Gehäuse ist durch Wellendichtungen 16 an
den Durchtrittsstellen der Antriebswelle 12 und der Abtriebswelle 14 abgedichtet.
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Während des
Betriebs eines Fahrzeugs erwärmt
sich das Innere des Getriebegehäuses 10 beispielsweise
durch Reibung der Getriebekomponenten. Infolgedessen dehnen sich
in dem Getriebegehäuse 10 enthaltenes
Schmiermittel (Getriebeöl)
und Gas (Luft oder Schutzgas) aus, und es entsteht ein Überdruck
im Inneren des Getriebegehäuses 10,
der zu einem Schmiermittelaustritt an den Wellendichtungen 16 oder
sogar zu einer Verformung oder Beschädigung der Wellendichtungen 16 führen kann.
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Um
negative Auswirkungen eines Druckunterschieds zwischen dem Innenraum
des Getriebegehäuses 10 und
der Umgebungsatmosphäre
(Außenraum
des Getriebegehäuses 10)
zu minimieren, weist das Getriebegehäuse 10 eine Druckausgleichsöffnung 18 auf.
Die Druckausgleichsöffnung 18 ist mit
einer flexiblen Membran 20 verschlossen. Wie aus der 1 ersichtlich,
ist die Membran 20 nicht straff über die Druckausgleichsöffnung 18 gespannt. Vielmehr
ist die Fläche
der Membran 20 deutlich größer als die Fläche der
Druckausgleichsöffnung 18. Daher
liegt die Membran 20 in dem hier dargestellten Zustand
(ohne Druckunterschied) in einem locker gefalteten Zustand vor.
Bei einem Druckanstieg im Inneren des Getriebegehäuses 10 wird
sich die Membran 20 nach außen ausbeulen bis der Druckunterschied
zur Umgebungsatmosphäre
im Wesentlichen abgebaut ist. Dadurch erhöht sich das dem Schmiermittel
bzw. dem im Getriebegehäuse 10 enthaltenen Gas
zur Verfügung
stehende Volumen, und die Volumenzunahme des Schmiermittels wird
kompensiert.
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Die
Membran 20 ist im Wesentlichen luft- und wasserundurchlässig und
ist druckdicht mit dem Getriebegehäuse 10 verbunden.
Somit kann auf einfache Weise eine Druckdifferenz zwischen dem Inneren
und dem Äußeren des
Getriebegehäuses 10 ausgeglichen
werden, ohne dass Schmutz, Feuchtigkeit und/oder Gase in das Innere
des Getriebegehäuses 10 gelangen,
wodurch das Schmiermittel verunreinigt und das Getriebe beschädigt werden
könnte.
Die Membran kann eine Kunststofffolie sein, wobei die Membran korrosions-
und temperaturbeständig
ist, um dem Schmiermittel und den Bedingungen im Inneren eines Getriebes
widerstehen zu können.
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2 zeigt
eine weitere Ausführungsform der
Erfindung. Gezeigt ist lediglich ein Teil des Getriebegehäuses 10 im
Bereich der Druckausgleichsöffnung 18.
Die Membran 20 wird bei dieser Ausführungsform durch ein Rückhaltegitter 22 davon
abgehalten, im druckdifferenzfreien Zustand in das Innere des Getriebegehäuses 10 zu
ragen oder zu hängen. Bezüglich des
Außenraums
ist die Membran 20 durch eine Schutzkappe 24 geschützt. Sowohl
das Rückhaltegitter 22,
als auch die Schutzkappe 24 können eine gitterartige Struktur
aufweisen. Es sind aber auch Schutzkappen 24 oder Rückhaltevorrichtungen 22 vorstellbar,
die lediglich wenige Öffnungen
(zumindest aber eine Öffnung)
aufweisen. Die Membran 20 soll durch die Schutzkappe 24 oder
die Rückhaltevorrichtungen 22 nicht
druckdicht von der Umgebung abgeschirmt werden.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung ist in 3 dargestellt. In dieser Ausführungsform wird
die schützende
Funktion der Schutzkappe 24 aus 2 durch
eine Kuppel 26 erfüllt.
Die Kuppel 26 wird durch eine Ausbuchtung des Getriebegehäuses 10 selbst
gebildet. Die Druckausgleichsöffnung 18 ist in
dieser Ausführungsform
vergleichsweise klein gestaltet, wodurch die Stabilität des Getriebegehäuses 10 kaum
beeinträchtigt
wird. Der Sockelbereich der Kuppel 26 wird durch die Membran 20 verschlossen. Da üblicherweise
eine Volumenausdehnung des Schmiermittels zu erwarten ist, wird
sich die Membran 20 bei Betrieb des Fahrzeugs nach außen wölben und
gegebenenfalls innen an der Kuppel 26 anliegen. Diese Ausführungsform
vereinigt also die Vorteile einer kleinen Druckausgleichsöffnung 18 mit
denen einer großen
Membranfläche, um
eine Volumenänderung
auf einfache Weise ausgleichen zu können. Die Membran 20 wird
getriebeseitig wiederum durch ein Rückhaltegitter 22 geschützt.
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4 zeigt
eine weitere Ausführungsform der
Erfindung. In diesem Fall weist das Getriebegehäuse 10 eine integrale
Ausgleichsvertiefung 30 auf. Die Druckausgleichsöffnung 18 befindet
sich in der Sohle der Ausgleichsvertiefung 30 und ist mit
der Membran 20 verschlossen. Die Membran 20 ist
auch hier durch ein Rückhaltegitter 22 gegenüber dem
Inneren des Getriebegehäuses 10 geschützt.
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Die
Ausgleichsvertiefung 30 wird durch eine Abschlussplatte 32 verschlossen.
Durch eine Bohrung 34 kann sich in der Ausgleichsvertiefung 30 der Druck
der Umgebungsatmosphäre
einstellen.
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Ein
Schutzfilter 36 bedeckt die Bohrung 34. Er schließt aber
nicht druckdicht, sondern verhindert lediglich das Eindringen von
Partikeln in die Ausgleichsvertiefung 30, die die Membran 20 schädigen könnten.
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Im
Falle eines Erwärmens
des Schmiermittels und des Gases in dem Getriebe und der damit einhergehenden
Volumenvergrößerung kann
sich die Membran in das Innere der Ausgleichsvertiefung hinein entfalten
und ist somit auch in entfaltetem Zustand stets zuverlässig geschützt.
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Eine
alternative Möglichkeit
zum Ausgleich eines Druckunterschieds zwischen einem Innenraum des
Getriebegehäuses 10 und
einer Umgebungsatmosphäre
ist in 5 dargestellt.
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5 zeigt
eine erfindungsgemäße Druckausgleichsvorrichtung 40.
Die Druckausgleichsvorrichtung 40 weist ein Ausgleichsgefäß 42 mit
einem trichterartigen Verbindungsabschnitt 44 auf. Ein Ende
des Verbindungsabschnitts 44 ist an oder in der Druckausgleichsöffnung 18 des
Getriebegehäuses 10 befestigt.
Das andere Ende des Verbindungsabschnitts 44 ist mittels
der Membran 20 verschlossen. In dem durch die Membran 20 verschlossenen
Inneren des Verbindungsabschnitts 44 herrscht somit der gleiche
Druck wie im Inneren des Getriebegehäuses 10.
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Nach
außen
hin wird die Membran 20 durch den Ausgleichsgefäßdeckel 46 geschützt, der
eine Bohrung 34 aufweist. Optional kann auch hier für die Bohrung 34 ein
Schutzfilter 36 (siehe 4) vorgesehen
sein.
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Ist
der Druck im Inneren des Getriebegehäuses 10 größer als
der Druck der Umgebungsatmosphäre
(was im Betrieb des Fahrzeugs der Normalfall ist), so beult sich
die folienartige Membran in Richtung des mit p+ bezeichneten Pfeils
aus. Im gegenteiligen Fall wird die Membran 20 in die durch
p– bezeichnete
Richtung entfaltet.
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Für den außergewöhnlichen
Fall eines Auftretens eines besonders großen Druckunterschieds, der
nicht mehr durch die Druckausgleichsvorrichtung 40 ausgeglichen
werden kann, ist ein Sicherheitsventil 52 vorgesehen, das
einen Austritt der in dem Verbindungsabschnitt 44 enthaltenen
Gase in die Umgebungsatmosphäre
gestattet. Das Sicherheitsventil 52 kann mit einer Warneinrichtung
gekoppelt sein, die einen Fahrer über eine Fehlfunktion der Druckausgleichsvorrichtung 40 und/oder
des Getriebes informiert.
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Die
Anschlussöffnung 48 des
Verbindungsabschnitts 44 ragt in eine Entlüftungskammer 50 im Inneren
des Getriebegehäuses 10.
Diese Entlüftungskammer 50 dient
dem Zweck, Turbulenzen des Schmiermittels von der Druckausgleichsvorrichtung 40 fernzuhalten
bzw. solche Turbulenzen im Inneren der Druckausgleichsvorrichtung 40 selbst
zu vermeiden. Grundsätzlich
kann eine solche Entlüftungskammer 50 auch
außerhalb
des eigentlichen Getriebegehäuses 10 angeordnet
sein.
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Eine
derartige schützende
Vorkammer kann auch bei den vorstehend beschriebenen erfindungsgemäßen Getriebegehäusen vorgesehen
sein, um die Membran vor Schmiermittelbeaufschlagung zu schützen.
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Die 6a und 6b zeigen
weitere Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Druckausgleichsvorrichtung.
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6a weist
im Wesentlichen ähnliche
Komponenten auf, wie sie schon in 5 gezeigt
wurden. Die Druckausgleichsvorrichtung 40' weist einen Ausgleichsbehälter 42 mit
einem Verbindungsabschnitt 44 und einem Ausgleichsgefäßdeckel 46 auf.
In einem oberen Bereich ist der Ausgleichsdeckel 46 gitterartig
ausgestaltet. Der der Membran 20 abgewandte rohrförmige Teil
des Verbindungsabschnitts 44 ist in die Druckausgleichsöffnung 18 des
Getriebegehäuses 10 druckdicht
eingesteckt. Zwischen der Wand des Getriebegehäuses 10 und dem rohrförmigen Abschnitt
des Verbindungsabschnitts 44 befindet sich eine Dichtung
(nicht gezeigt).
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Diese
Ausführungsform
verdeutlicht den modularen Charakter, den eine erfindungsgemäße Druckausgleichsvorrichtung
aufweisen kann. Die in 6a dargestellte Druckausgleichsvorrichtung 40' kann unabhängig von
dem Getriebegehäuse 10 vorgefertigt
werden und erst später
in einem weiteren Montageschritt angebracht werden. Bei einer Montage
im Außenraum
des Getriebegehäuses 10 ist
eine einfache Wartung der Druckausgleichsvorrichtung 40' gewährleistet.
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In 6b ist
eine Druckausgleichsvorrichtung 40'' dargestellt,
die im Wesentlichen baugleich zu der Druckausgleichsvorrichtung 40' aus 6a ist.
In diesem Fall ist die Druckausgleichsvorrichtung 40'' allerdings im Inneren des Getriebegehäuses 10 angeordnet.
Durch das Anbringen der Druckausgleichsvorrichtung 40'' innerhalb des Getriebegehäuses 10 ist
eine sehr kompakte Bauweise des Getriebegehäuses 10 möglich, ohne
dass auf eine zuverlässige
Druckausgleichsvorrichtung mit modularem Charakter verzichtet werden
muss.
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- 10
- Getriebegehäuse
- 12
- Antriebswelle
- 14
- Abtriebswelle
- 16
- Wellendichtung
- 18
- Druckausgleichsöffnung
- 20
- Membran
- 22
- Rückhaltegitter
- 24
- Schutzkappe
- 26
- Kuppel
- 30
- Ausgleichsvertiefung
- 32
- Abschlussplatte
- 34
- Bohrung
- 36
- Schutzfilter
- 40,
40', 40''
- Druckausgleichsvorrichtung
- 42
- Ausgleichsgefäß
- 44
- Verbindungsabschnitt
- 46
- Ausgleichsgefäßdeckel
- 48
- Anschlussöffnung
- 50
- Entlüftungskammer
- 52
- Sicherheitsventil
- p+,
p–
- Membranbewegung