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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Reinigungsvorrichtung zur Reinigung
von Zylindern, insbesondere von Gummituchzylindern und/oder Farbwalzen
in Druckmaschinen, sowie auf Druckmaschinen mit einer solchen Reinigungsvorrichtung.
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Hintergrund der Erfindung
und Stand der Technik
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Es
sind Reinigungsvorrichtungen für Druckwerke von Rotationsdruckmaschinen
bekannt, bei denen zu reinigende Zylinder mit einer Bürste
gereinigt werden, welche sich über die Breite des zu reinigenden
Zylinders erstreckt. Die der Bürste anhaftenden Rückstände
werden über eine Rakel abgestreift.
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Zum
Beispiel wird in der
EP
1 106 355 A1 eine Vorrichtung zum Reinigen von Zylindern
beschrieben. Die Komponenten der Vorrichtung, insbesondere eine
Waschwalze, ein Antrieb für die Waschwalze sowie Mittel
zum Aufbringen von Waschflüssigkeiten auf die Waschwalze
und/oder den zu reinigenden Zylinder, sind mit einem Strangpressprofil
aus Aluminium gehaltert. Das Strangpressprofil weist eine Längsnut
auf, in der Nutensteine sitzen, über die mehrere Rakelhalter
befestigt werden, welche eine Rakel mit sechseckigem Querschnitt halten.
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Die
bekannten Konstruktionsformen weisen den Nachteil auf, dass derartig
gehalterte Rakel nur schwer zu montieren und einzustellen sind.
Es ist erforderlich, mehrere Rakelhalter vorzusehen, sodass viele
Montagepunkte sowohl zwischen der Rakel und den einzelnen Rakelhaltern
als auch zwischen den Rakelhaltern und dem Waschgeräteträger
vorgesehen werden müssen. Dadurch sind die Komponenten der
Konstruktion teuer herzustellen und bedürfen einer aufwändigen
und teuren Montage. Außerdem ist die Justagearbeit zur
Nachjustierung auch im Betrieb aufwändig und teuer.
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Aufgabe
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, eine Reinigungsvorrichtung zur Reinigung
von Zylindern in Druckmaschinen sowie eine Druckmaschine mit einer
solchen Reinigungsvorrichtung bereitzustellen, wobei der oder die
Rakel einfach und günstig an der Reinigungsvorrichtung
anzubringen sind und wobei die Reinigungsvorrichtung einfach zu
warten ist.
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Lösung der Aufgabe
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Die
Aufgabe wird durch die Vorrichtungen gemäß den
nebengeordneten Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein
Aspekt der Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung zur Reinigung
von Zylindern in Druckmaschinen, aufweisend eine Reinigungswalze, ein
Vorrichtungsgehäuse, zumindest ein Federelement und eine
Rakel, wobei die Reinigungswalze im Verhältnis zum Vorrichtungsgehäuse
drehbar gelagert ist, wobei ein gehäuseseitiger Anbringungsbereich
des Federelements im Vorrichtungsgehäuse fixiert ist, wobei
die Rakel an einem rakelseitigen Anordnungsbereich des Federelements
angeordnet ist und wobei das Federelement zwischen dem gehäuseseitigen
Anbringungsbereich und dem rakelseitigen Anordnungsbereich elastisch
verformbar ist, derart, dass eine elastische Verformung des Federelements
eine Verlagerung der Rakel zwischen einer Reinigungsposition und
einer Ruheposition bewirkt.
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Dabei
ist die Rakel bevorzugt unmittelbar am rakelseitigen Anordnungsbereich
des Federelements angebracht. Z. B. kann die Rakel an dem Federelement
angenietet sein, an dem Federelement angeklebt und/oder angeschweißt
sein. Für die Rakel sind verschiedene Rakelformen denkbar,
z. B. Profile mit sechseckigem, quadratischem, im Wesentlichen rechteckigem,
dreieckigem, rundem oder sonstig geformtem Querschnitt. Der gehäuseseitige
Anbrigungsbereich des Federelements ist bevorzugt in einer zur Reinigungswalze
definierten Position fixiert und zwar in dem Sinn, dass eine elastische
Verformung des Federelements lediglich eine Verlagerung des rakelseitigen
Anordnungsbereichs des Federelements relativ zur Reinigungswalze
bewirkt. Über eine bevorzugte Gestaltung des Federelements
kann eine Zwangsführung, also eine Verlagerung entlang
einer definierten Verlagerungskurve, des rakelseitigen Anordnungsbereichs
bewirkt werden, derart, dass die Rakel bevorzugt allein aufgrund
der Verformung des Federelements definiert zwischen einer Reinigungsposition
und einer Ruheposition verlagert werden kann. Dabei macht die Konstruktion
die Zwangsführung der Rakel über eine elastische
Verformung der Feder zu bewirken, aufwändige Gelenkmechanismen überflüssig.
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Mit
Reinigungsposition wird eine Position der Rakel bezeichnet, in der
die Rakel mit der Reinigungswalze in Kontakt gebracht wird, derart,
dass Schmutz-, Farb- und andere Rückstände, welche
an dem Reinigungsbesatz anhaften, abgestreift und/oder abgespritzt
werden können. Ein Abspritzen erfolgt insbesondere bei
Reinigungswalzen mit Bürstenbesatz, wobei die Reinigungsborsten
auf die Rakel auflaufen, sich beim Überstreichen der Rakel
biegen und schließlich in Drehrichtung der Reinigungswalze
hinter der Rakel in ihre Ausgangsposition zurückschnellen,
sodass die den Borsten anhaftenden Rückstände
von den Borsten abgespritzt werden. Dabei ist die Reinigungsvorrichtung
bevorzugt so gestaltet, dass die Rakel, in der Reinigungsposition,
um eine definierte Eingriffstiefe in die Reinigungswalze ragt, d.
h., dass ein definierter Abstand zwischen einer idealisierten Oberfläche
am Umfang der Reinigungswalze und einer Spitze einer Rakelschneide besteht.
Die Reinigungswalze wird bevorzugt in Form einer Bürstenwalze
vorgesehen. Andere Walzen mit anderem Reinigungsbesatz sind ebenfalls
denkbar.
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Die
Erfindung betrifft bevorzugt eine Reinigungsvorrichtung, bei der
das Federelement eine Blattfeder ist, die sich bevorzugt im Wesentlichen über
die gesamte Breite der Rakel erstreckt. Ein Federelement aus einer
Blattfeder weist bevorzugt eine Materialstärke von zwischen
in etwa 0,15 mm und 0,7 mm, bevorzugter zwischen in etwa 0,2 mm
und 0,4 mm und besonders bevorzugt in etwa 0,3 mm auf. Denkbar ist
ebenfalls, mehrere Federelemente vorzusehen, welche nebeneinander über
die Breite der Rakel verteilt sind. Ferner kann es bevorzugt sein, eine
Rakel aus mehreren Teilen vorzusehen, welche derart aneinander angrenzen,
dass die Federelemente, welche jeweils einen Rakelabschnitt halten, zusammen
und unabhängig von anderen Federelementen, welche andere
Rakelabschnitte halten, verformt werden können, derart,
dass die gesamte Breite der Reinigungswalze abgedeckt und gereinigt
werden kann.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform bezieht sich auf eine
solche Reinigungsvorrichtung, bei der ein Bereich der Blattfeder
als Rakel ausgebildet ist. Die Rakel kann bevorzugt z. B. als abgekanteter
Bereich der Blattfeder ausgebildet sein. Dies hat den Vorteil, dass
eine solche Rakel besonders einfach und günstig herzustellen
ist und keine gesonderte Montage- oder Justagearbeit zwischen Federelement
und Rakel erfordert. Außerdem weist eine solche Rakel auch
eine vorteilhafte Elastizität auf, sodass sich die Rakel
im Betrieb einer Durchbiegung der Reinigungswalze beziehungsweise
des Waschgerätegehäuses anpassen kann. Auch bei
Ausführungsformen, bei denen die Rakel nicht als Bereich der
Blattfeder ausgebildet ist, ist es bevorzugt, die Rakel derart zu
gestalten, dass die Rakel sich einer Durchbiegung der Reinigungswalze
beziehungsweise des Waschgerätegehäuses anpassen
kann. Ferner bietet diese Gestaltung die Möglichkeit auf
einfache Weise eine definierte Eingriffstiefe der Rakelschneide
in eine Bürstenoberfläche der Reinigungswalze
zu gewährleisten, da sich die Borsten der Bürstenwalze
auf einer im Wesentlichen tangential zur Walzenoberfläche
verlaufenden Oberfläche der Blattfeder abstützen
können, sodass der abgekantete Bereich der Blattfeder,
welcher die Rakel bildet, im Wesentlichen vollständig und
damit um eine definierte Tiefe in die Oberfläche der Bürstenwalze
eindringt.
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Bevorzugt
ist ferner eine Ausführungsform der Reinigungsvorrichtung,
bei der die Blattfeder bevorzugt in einer Schnittebene, die im Wesentlichen senkrecht
auf eine Parallele zur Achse der Reinigungswalze verläuft,
einen im Wesentlichen U-förmigen Querschnitt aufweist.
Ein solcher U-förmiger Querschnitt weist bevorzugt zwei
Schenkel und einen dazwischen angeordneten Verbindungssteg auf. Die Übergangsbereiche
zwischen den Schenkeln und dem Verbindungssteg können durch
eine Abkantung des Federblechs gebildet sein. Dabei können die
Schenkel eine im Wesentlichen ebene Form aufweisen und der Verbindungssteg
kann ebenfalls eine ebene Form aufweisen oder konkav gestaltet sein, sodass
der konkave Bereich dem Querschnitt der Reinigungswalze angepasst
ist. Somit kann durch die Gestaltung des Federelements eine Stützfunktion und/oder
eine Dämpfungsfunktion für die Reinigungswalze
bereitgestellt werden. Betreffend eine mögliche Gestaltung
des Federelements mit Stützfunktion und/oder Dämpfungsfunktion
wird auf den Offenbarungsgehalt der
deutschen Patentanmeldung Nr. 10 2007
017 810.9 Bezug genommen, der insofern hiermit ausdrücklich
in die vorliegende Beschreibung mit einbezogen wird.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform bezieht sich auf eine
Reinigungsvorrichtung, bei der der rakelseitige Anordnungsbereich
des Federelements im Bereich eines ersten Schenkels des U-förmigen
Querschnitts gebildet ist, an dem die Rakel angebracht ist. Die
Rakel wird bei dieser Ausführungsform bevorzugt flächig
an dem ersten Schenkel befestigt, z. B. durch Niete, Schrauben,
Klebefläche(n), Schweißpunkte oder eine Kombination
derartiger Anbringungsarten. Dadurch kann die Gestaltung der Rakel
unabhängig vom Material und der Materialstärke
des Federelements gewählt und auf die jeweilige Einsatzart
abgestimmt werden. Je nach Anbringungsart der Rakel an dem ersten
Schenkel kann die Rakel an dem ersten Schenkel dauerhaft fest angebracht
oder nachjustierbar sein. Auch diese Gestaltung bietet, wie oben
beschrieben, die Möglichkeit auf einfache Weise eine definierte
Eingriffstiefe der Rakelschneide, insbesondere in eine Bürstenoberfläche
der Reinigungswalze, zu gewährleisten, da sich die Borsten
der Bürstenwalze auf einer im Wesentlich tangential verlaufenden Oberfläche
der Blattfeder abstützen können, sodass ein Bereich
der Rakel, welcher über diese Oberfläche in Richtung
der Walze vorsteht, im Wesentlichen vollständig und damit
um eine definierte Tiefe in die Oberfläche der Bürstenwalze
eindringen kann.
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Vorzugsweise
weist eine solche Reinigungsvorrichtung eine Gestaltung auf, bei
der der gehäuseseitige Anbringungsbereich des Federelements
im Bereich eines zweiten Schenkels des U-förmigen Querschnitts
gebildet ist, der an einer Traverse des Vorrichtungsgehäuses
angebracht ist. An den Stirnseiten der Traverse können
Seitenwände vorgesehen werden, die mit der Traverse verbunden
sind. Dadurch kann eine Baueinheit, welche Federelement und Rakel
umfasst, einfach an dem Vorrichtungsgehäuse montiert werden.
Auch die Anbringung des zweiten Schenkels kann durch Niete, Schrauben, Klebefläche(n),
Schweißpunkte oder eine Kombination derartiger Anbringungsarten
erfolgen. Je nach Anbringungsart der Rakel an dem ersten Schenkel
kann die Rakel an dem ersten Schenkel dauerhaft fest angebracht
oder nachjustierbar sein. Bevorzugt ist eine justierbare Anbringung
durch Schrauben, die auf einer gut zugänglichen Seite des
Vorrichtungsgehäuses angeordnet sind. Die Schrauben können
bevorzugt in als Muttern gestaltete Nutensteine eingeschraubt werden,
welche in einer Nut der Traverse des Vorrichtungsgehäuses
verschiebbar angeordnet sind.
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Bevorzugt
ist ferner eine solche Reinigungsvorrichtung, bei der die Traverse
aus einem Strangpressprofil hergestellt ist. Ein solches Strangpressprofil
ist bevorzugt ein Aluminiumstrangpressprofil, das bei niedrigem
Gewicht eine hohe Steifigkeit aufweisen kann. Ferner können über
die Gestaltung des Querschnitts des Strangpressprofils verschiedene Funktionsflächen
vorgesehen werden, z. B. eine Anbringungsfläche für
den zweiten Schenkel des U-förmigen Federelements oder
die Nut für die Nutensteine.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform betrifft eine solche
Reinigungsvorrichtung, bei der die Rakel eine messerklingenartige
Gestalt mit einer Rakelschneide und einem Rakelrücken aufweist.
Eine solche messerklingenartige Gestalt kann durch die Wahl eines
Flachstabprofils für die Rakel erreicht werden. Eine solche
Rakel weist eine größere Breite als Dicke auf,
d. h. eine größere Materialstärke zwischen
Rakelrücken und Rakelschneide (Breite) als in einer Richtung
(Dicke) die im Wesentlichen senkrecht auf eine Ebene verläuft,
die durch zwei Geraden aufgespannt wird, die sich zum einen von
einem Längsende der Rakel zum anderen Längsende
der Rakel erstreckt und zum anderen vom Rakelrücken zur
Rakelschneide. Ein Flachstabprofil der Rakel gewährleistet
eine gewisse Elastizität der Schneide in Tangentialrichtung
der Reinigungswalze sowie einen geringen Platzbedarf in dieser Richtung.
Eine Rakel mit einer solchen Gestalt kann je nach Anforderung an
Elastizität und Standzeiten eine bevorzugt im Wesentlichen
konstante Dicke zwischen 0,2 mm und 5 mm, noch bevorzugter zwischen
2 mm und 4 mm aufweisen.
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Weiterhin
bevorzugt ist eine Gestaltung einer Reinigungsvorrichtung, bei der
die Rakel auf der dem Rakelrücken zugewandten Seite seitlich
derart geführt wird, sodass ein Verkippen der Rakel aufgrund der
Kräfte, welche in Reinigungsposition der Rakel durch die
Reinigungswalze in Tangentialrichtung der Reinigungswalze auf die
Rakel wirken, verhindert wird.
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Ferner
weist eine solche Reinigungsvorrichtung bevorzugt eine Gestaltung
auf, bei der die Führung der Rakel durch eine Aufnahme
des Rakelrückens in einer Ausnehmung der Traverse bewirkt wird.
Eine solche Ausnehmung kann bevorzugt schlitzartig ausgeführt
sein. Z. B. ist es bevorzugt, den Stranggussquerschnitt der Gehäusetraverse
mit einem Schlitz zu versehen, der zwei im Wesentlichen parallele
Führungsflächen aufweist, die mit parallelen Flächen
der Rakel korrespondieren.
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Bevorzugt
ist ferner eine Ausführungsform der Reinigungsvorrichtung,
bei der der Querschnitt der Traverse derart gestaltet ist, dass
in der Traverse neben der Rakel, d. h. im Wesentlichen in Tangentialrichtung
und Umdrehungsrichtung der Reinigungswalze neben der Rakel, ein
Abspritzraum ausgeformt ist. Bevorzugt wird dabei ein Bereich des
Abspritzraums durch einen Oberflächenbereich der Rakel
gebildet. Dies ist insbesondere vorteilhaft, wenn die Rakel aus
einem Flachstabprofil gebildet ist.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform bezieht sich auf eine
Reinigungsvorrichtung, die ferner einen oder mehrere Aktoren aufweist,
welche mit der Rakel derart verbunden sind, dass die Rakel mittels
der Aktoren mit einer Kraft beaufschlagbar und in die Reinigungsposition
und/oder die Ruheposition verlagerbar ist. Solche Aktoren können
z. B. in Form von Hubschläuchen, Hydraulik- oder Pneumatikzylindern
vorgesehen werden. Dabei können entlang der Rakel auch
mehrere Aktoren vorgesehen werden. Die Aktoren werden bevorzugt
in einer Ausnehmung des Stranggussprofils der Gehäusetraverse
angeordnet. Betreffend eine mögliche Gestaltung und Anordnung
der Aktoren, insbesondere in Bezug auf eine Gestaltung der Federelemente
mit Stützfunktion, wird auf den Offenbarungsgehalt der
deutschen Patentanmeldung Nr.
10 2007 017 810.9 Bezug genommen, der insofern hiermit
ausdrücklich in die vorliegende Beschreibung mit einbezogen
wird. Die Ausführungsform mit Aktoren weist den Vorteil
auf, dass sich die Rakel während des Flüssigkeitsauftrags
der Waschflüssigkeit auf die Reinigungswalze und/oder den
zu reinigenden Druckzylinder in Ruheposition befindet, also nicht
in die Reinigungswalze eingreift. Dadurch wird die Reinigungsflüssigkeit
während des Flüssigkeitsauftrages nicht von der
Reinigungswalze abgestreift, wodurch erhebliche Mengen an Waschflüssigkeit
eingespart werden können. Die Rakel wird während
des Waschprozesses bevorzugt immer nur dann in die Reinigungsposition
verbracht, wenn anhaftende Verschmutzungen abgestreift bzw. abgespritzt
werden sollen. Durch eine solche Vorrichtung und ein solches Verfahren
wird auch die Abnutzung der Rakel vermindert.
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Bevorzugt
ist ferner eine solche Reinigungsvorrichtung, bei der zwei Rakel
mit korrespondierenden Bauelementen vorgesehen sind, die zu einer Symmetrieebene
im Wesentlichen gespiegelt angeordnet sind. Dadurch kann eine Rakelvorrichtung
für jede Drehrichtung vorgesehen werden. Dadurch wird ermöglicht,
die Reinigungswalze mit sich abwechselnden Drehrichtungen zu betreiben,
wenn anhaftende Verschmutzungen abgestreift bzw. abgespritzt werden
sollen. Folglich wird eine besonders gründliche Reinigung
der Walze erreicht. Außerdem kann eine solche Reinigungsvorrichtung
an Zylindern mit unterschiedlichen Drehrichtungen eingesetzt werden.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Rotationsdruckmaschine
mit Zylindern und einer vorstehend beschriebenen Reinigungsvorrichtung. Die
Zylinder können insbesondere Plattenzylinder, z. B. für
den Einsatz beim Flexo-Wellpappendruck, Gummituchzylindern und/oder
Farbwalzen sein.
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Im
Folgenden werden einzelne besonders bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung beispielhaft beschrieben. Dabei weisen die einzelnen beschriebenen
Ausführungsformen zum Teil Merkmale auf, die nicht zwingend
erforderlich sind, um die vorliegende Erfindung auszuführen,
die aber im Allgemeinen als bevorzugt angesehen werden. So sollen
auch Ausführungsformen als unter die Lehre der Erfindung
fallend offenbart angesehen werden, die nicht alle Merkmale der
im Folgenden beschriebenen Ausführungsformen aufweisen.
Genauso ist es denkbar, Merkmale, die in Bezug auf unterschiedliche Ausführungsformen
beschrieben werden, selektiv miteinander zu kombinieren.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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In
den Figuren zeigt:
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1 einen
isometrischen Teilschnitt einer bevorzugten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung
mit Reinigungswalze und
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2 einen
isometrischen Teilschnitt einer bevorzugten Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung
ohne Reinigungswalze.
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Detaillierte Beschreibung
der Zeichnung
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Beide
Figuren zeigen einen isometrischen Teilschnitt einer bevorzugten
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Reinigungsvorrichtung 10, der einmal mit Reinigungswalze 50 und
einmal ohne Reinigungswalze 50 dargestellt ist. In beiden
Zeichnungen werden daher für dieselben Bauteile auch dieselben
Bezugszeichen verwendet.
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In
der dargestellten Ausführungsform weist die Reinigungsvorrichtung 10 ein
Vorrichtungsgehäuse 20 auf, welches eine Traverse 21 umfasst,
die bevorzugt auf beiden Seiten von einer Seitenwand 22 begrenzt
wird, von denen nur eine dargestellt ist. Die Traverse 21 ist
bevorzugt aus einem Stranggussprofil, insbesondere aus einem Aluminiumsstranggussprofil,
hergestellt.
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Zwischen
den beiden Seitenwänden 22 ist eine Reinigungswalze 50,
die sich bevorzugt im Wesentlichen parallel zu der Traverse 21 erstreckt,
drehbar gelagert. Ebenfalls im Wesentlichen bevorzugt parallel zu
der Reinigungswalze 50 erstrecken sich in der Ausführungsform
zwei Sprührohre 80, mittels derer ein Reinigungsfluid
auf die Reinigungswalze und/oder den zu reinigenden Zylinder aufgesprüht werden
kann. Der zu reinigende Zylinder ist in den Figuren nicht dargestellt.
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Der
Querschnitt des Stranggussprofils der Traverse 21 ist in
der dargestellten bevorzugten Ausführungsform im wesentlichen
achsensymmetrisch gestaltet, sodass zwei Rakelvorrichtungen an der Traverse 21 vorgesehen
werden können, von denen in den Figuren nur eine montiert
dargestellt ist. Durch zwei derartig gespiegelte Rakelvorrichtungen
kann die Reinigungsvorrichtung in unterschiedlichen Drehrichtungen
betrieben werden. Zwischen den beiden Rakelvorrichtungen ist ein
Abspritzraum 60 vorgesehen, in den Verunreinigungen, die
von der Rakel 40 abgestreift werden, hinein gespritzt werden
können. Wenn sich die Reinigungswalze entgegen dem Uhrzeigersinn
dreht, würde die im den Figuren auf der linken Seite angeordnete
Rakel zur Reinigung der Reinigungswalze in Reinigungsposition verbracht.
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Der
Abspritzraum 60 wird bevorzugt einerseits von einem konkaven
Boden des Stranggussprofils und andererseits von einer Oberfläche
der Rakel 40 begrenzt.
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Wie
insbesondere aus 2 ersichtlich, ist die Rakel 40 durch
ein im Wesentlichen messerklingenförmiges flaches Profil
gebildet, welches durch mehrere Befestigungselemente an einem ersten Schenkel 31 eines
Federelements 30 befestigt ist. In dieser bevorzugten Ausführungsform
sind die Befestigungselemente Niete.
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Das
Federelement 30 ist bevorzugt aus einer Blattfeder hergestellt,
die ein U-förmiges Querschnittsprofil aufweist. Das U-förmige
Profil weist einen ersten Schenkel 31, einen zweiten Schenkel 32 und
einen Verbindungssteg 33 auf, welcher die beiden Schenkel 31, 32 miteinander
verbindet. Der Verbindungssteg 33 ist vorliegend im Wesentlichen
eben ausgebildet. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
kann er auf seiner der Reinigungswalze 50 zugewandten Seite
eine konkave Stützoberfläche aufweisen, welche
im Wesentlichen der Oberfläche der Reinigungswalze 50 angepasst
ist.
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Über
den zweiten Schenkel 32 ist das Federelement 30 an
der Traverse 21 befestigt. In der dargestellten Ausführungsform
sind hierzu in dem Stranggussprofil Schlitze vorgesehen, in welche
Nutensteine, welche als Muttern gestaltet sind, eingeschoben sind.
Mittels der eingeschobenen Nutensteine ist das Federelement mit
Schrauben an der Traverse befestigt. Andere Befestigungsarten sind
ebenfalls denkbar.
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Wie
aus den Figuren ersichtlich, ist die Rakel 40 derart an
dem Federelement 30 befestigt, dass eine Rakelschneide 41 um
ein definiertes Maß über die der Reinigungswalze 50 zugewandte
Oberfläche des Verbindungsstegs 33 des Federelements 30 in Richtung
der Reinigungswalze 50 vorsteht. Dadurch kann die Rakelschneide 41 um
dieses definierte Maß in die Oberfläche der Reinigungswalze 50 eindringen,
wenn die Rakel in eine Reinigungsposition verbracht wird.
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Die
Rakel 40 weist auf der der Rakelschneide 41 gegenüberliegenden
Seite der Rakel 40 einen Rakelrücken 42 auf.
Der Rakelrücken 42 wird bevorzugt, wie in den
Figuren dargestellt, in einer Ausnehmung 23 der Traverse 21 geführt.
Dabei weist die Ausnehmung 23 zwei im Wesentlichen parallele Oberflächenbereiche
auf, die einen im Wesentlichen gleichen oder etwas größeren
Abstand zueinander haben als die korrespondierenden Oberflächen
des Rakelrückens 42. Durch diese Gestaltung wird
gewährleistet, dass die Rakel 40 zwischen einer
Reinigungsposition und einer Ruheposition verlagert werden kann,
ohne dass die Rakel, z. B. aufgrund der Abstreifkräfte,
welche durch die Reinigungswalze auf die Rakelschneide 41 ausgeübt
werden, im Bereich des Rakelrückens 42 verschwenkt
wird. Die Gestaltung beugt dadurch auch Vibrationen vor.
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Im
Inneren der Traverse 21 ist ein Hohlraum vorgesehen, in
dem ein Aktor 70 vorgesehen ist, der bevorzugt in Form
eines hydraulischen oder pneumatischen Zylinders bereitgestellt
wird. Der Aktor 70 ist mit dem Rakelrücken 42 verbunden,
sodass die Rakel 40 durch den Aktor 70 von der
Reinigungsposition in die Ruheposition und/oder zurück
verbracht werden kann. Dabei kann die Kraft, welche durch den Aktor 70 bereitgestellt
wird, in Richtung der Reinigungswalze 50 oder von dieser
weg wirken. Denkbar ist ebenfalls, einen Aktor vorzusehen, welcher
in beiden Richtungen eine Kraft bereitstellen kann.
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Dabei
ist bevorzugt, dass die Kraft, welche von dem Aktor 70 bereitgestellt
wird, einer Federkraft des Federelements 30 entgegenwirkt.
Das heißt, dass die Federkraft des Federelements 30 die
Rakel in die Reinigungsposition drückt und dort hält,
sodass die Rakel 40 mittels des Aktors 70 entgegen
der Federkraft aus der Reinigungsposition in die Ruheposition verbracht
wird oder dass das Federelement 30 die Rakel 40 in
eine Ruheposition verbringt und dort hält, wohingegen der
Aktor 70 die Rakel 40 entgegen der Federkraft
in die Reinigungsposition verbringt und dort hält.
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Denkbar
ist ebenfalls, dass das Federelement 30 in seiner entspannten
Position die Rakel 40 in einer Position hält,
die zwischen Reinigungsposition und Ruheposition liegt, sodass
der Aktor 70 die Rakel sowohl in die Reinigungsposition
als auch in die Ruheposition verbringt und dort hält.
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- 10
- Reinigungsvorrichtung
- 20
- Vorrichtungsgehäuse
- 21
- Traverse
- 22
- Seitenwand
- 23
- Ausnehmung
der Traverse
- 30
- Federelement
- 31
- erster
Schenkel des U-förmigen Querschnitts
- 32
- zweiter
Schenkel des U-förmigen Querschnitts
- 33
- Verbindungssteg
- 40
- Rakel
- 41
- Rakelschneide
- 42
- Rakelrücken
- 50
- Reinigungswalze
- 60
- Abspritzraum
- 70
- Aktor
- 80
- Sprührohr
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1106355
A1 [0003]
- - DE 102007017810 [0012, 0020]