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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Umrüsten einer einen Pressstempel
und eine Schneidplatte aufweisenden Schneidmaschine zum vorzugsweise
dreiseitigen Beschneiden eines Blattstapels gemäß dem Oberbegriff des Anspruch
1 und 2.
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Beim
Umrüsten
von Schneidmaschinen zum vorzugsweise dreiseitigen Beschneiden eines
Blattstapels, die im Fachjargon als "Dreimesserautomaten" bezeichnet werden, dienen eine feststehende untere
Schneidplatte und ein auf- und abbewegbarer Pressstempel zum Zusammendrücken des
Blattstapels beim Beschneiden.
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Der
Pressstempel und die Schneidplatte sind an das jeweilige Blattformat
angepasst. Der Pressstempel und die Schneidplatten korrespondieren dazu
mit den Schneidmessern. Deswegen müssen bei sich wechselnden Papierformaten
der Pressstempel und die Schneidplatte zur Anpassung an das jeweils
zu beschneidende Blattformat ausgewechselt werden. Die dadurch bedingte
Umrüstung
der Schneidmaschine erfolgt bislang manuell. Das erfordert nicht
nur Zeit, vor allem auch Erfahrung und Geschick; denn vor allem
die üblicherweise
aus Pappe gebildete Matrize des Pressstempels muss in genauer Relativposition
zu einer in der Regel aus Hartholz gebildeten Formatplatte des Pressstempels
unter der Formatplatte festgeklebt werden, weil ein Ankleben der
Matrize unter der Formatplatte auch bei geringen Abweichungen von
der Sollposition Beschädigungen der
Matrize und vor allem der Schneidmesser zur Folge haben.
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Ausgehend
vom Vorstehenden liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum zeitsparenden Umrüsten
der Schneidmaschine und insbesondere zum genauen Positionieren des
Pressstempels, vorzugsweise der Matrize, zu schaffen.
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Ein
Verfahren zur Lösung
dieser Aufgabe weist die Maßnahmen
des Anspruchs 1 auf. Demnach ist vorgesehen, zumindest den Pressstempel oder
Teile des Pressstempels von einer Positioniereinrichtung zum Positionieren
zu beschneidender Blattstapel unter dem Pressstempel auszuwechseln. Es
ist so bei einem Formatwechsel eine mindestens teilweise automatisierte
Umrüstung
der Schneidmaschine möglich.
Die Besonderheit dieser mindestens teilweise automatischen Umrüstung der
Schneidmaschine besteht darin, dass die ohnehin zum Positionieren
zu beschneidender Blattstapel unter dem Pressstempel vorhandene
Positioniereinrichtung verwendet wird. Demzufolge braucht zum mindestens teilweise
automatischen Umrüsten
der Schneidmaschine insoweit keine zusätzliche Einrichtung vorgesehen
zu werden. Durch die Verwendung der vorhandenen Positioniereinrichtung
ist nur die Steuerung derselben zu ergänzen, so dass die Positioniereinrichtung
nicht nur zum Positionieren zu beschneidender Blattstapel unter
dem Pressstempel einsetzbar ist, sondern auch zum mindestens teilweisen
Austausch des Pressstempels bei einer Formatumstellung der Schneidmaschine.
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Ein
weiteres Verfahren zur Lösung
der eingangs genannten Aufgabe, wobei es sich auch um eine bevorzugte
Weiterbildung des Verfahrens nach dem Anspruch 2 handeln kann, sieht
vor, dass der an einem Pressstempelhalter befestigte Pressstempel automatisch
vom Pressstempelhalter abgekuppelt und vorzugsweise auch automatisch
ein anderer Pressstempel an den Pressstempelhalter angekuppelt wird.
Auch dadurch wird der Formatwechsel der Schneidmaschine automatisiert.
Insbesondere führt das
automatische Abkuppeln des Pressstempels vom Pressstempelhalter
und das ebenso automatische Ankuppeln des Pressstempels an den Pressstempelhalter
zusammen mit dem Auswechseln mindestens eines Teils des Pressstempels
durch die Positioniereinrichtung zu einem im Wesentlichen vollautomatischen
Formatwechsel.
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Der
Pressstempel der Schneidmaschine verfügt üblicherweise über einen
Formatplattenhalter, eine Formatplatte und eine Matrize. Mit dem
Formatplattenhalter wird der Pressstempel unter dem Pressstempelhalter
befestigt. Am Formatplattenhalter ist die Formatplatte befestigt,
während
die Matrize unter der Formatplatte angeordnet ist, vorzugsweise
lösbar.
Bei einem solchermaßen
aufgebauten Pressstempel ist gemäß einer
Weiterbildung des Verfahrens vorgesehen, von der Positioniereinrichtung
automatisch den Formatplattenhalter mit der Formatplatte und vorzugsweise
auch die Matrize auszuwechseln. Dabei können der Formatplattenhalter
mit der Formatplatte und die darunter befestigte Matrize gemeinsam
automatisch ausgewechselt werden. Es ist aber auch denkbar, den
Formatplattenhalter mit der darunter befestigten Formatplatte und
die Matrize beim Formatwechsel separat auszutauschen, indem zunächst der
Formatplattenhalter mit der Formatplatte unter den Pressstempelhalter
positioniert und vorzugsweise automatisch angekuppelt wird und anschließend die
Matrize unter die Formatplatte positioniert und befestigt wird.
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Gemäß einer
Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, dass zu Beginn des
Umrüstvorgangs der
gesamte Pressstempel, vorzugsweise der Formatplattenhalter, die
Formatplatte und die Matrize, von der Positioniereinrichtung in
eine Richtung, in der auch die beschnitten Blattstapel abtransportiert
werden, von dem Pressstempelhalter wegbewegt wird. Dadurch führt die
Positioniereinrichtung zum Formatwechsel etwa die gleiche Bewegung
aus wie zum Abtransport beschnittener Blattstapel. Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass die Positioniereinrichtung auch den Pressstempel,
insbesondere den Formatplattenhalter, die Formatplatte und die Matrize,
als Ganzes abtransportiert auf einen Abförderer, der auch zum Abtransport
beschnittener Blattstapel dient. Somit kann auch der Abförderer zum
automatischen Formatwechsel verwendet werden.
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Werden
der Formatplattenhalter und die Formatplatte einerseits sowie die
Matrize andererseits getrennt unter dem Pressstapelhalter positioniert, dann
wird zunächst
von der Positioniereinrichtung die Formatplatte mit dem diese tragenden
Formatplattenhalter unter dem Pressstempelhalter positioniert und
hieran angekuppelt. Danach erfolgt ein Hochfahren des Pressstempelhalters
mit dem daran angekuppelten Formatplattenhalter samt der daran befestigten
Formatplatte. Auf diese Weise wird Platz zum ebenfalls automatischen
Positionieren der Matrize unter der Formatplatte geschaffen.
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Das
Verbinden der separat zugeführten
Matrize mit der Formatplatte erfolgt ebenfalls automatisch, indem
die Formatplatte durch Herunterfahren des Pressstempels zur Anlage
auf der Matrize kommt. Es ist so die Matrize in der vorgesehenen
Relativposition zur Formatplatte mit derselben verbindbar. Das geschieht
bevorzugt durch Kleben. Dadurch kommt auf einfache Weise eine Verbindung
zwischen der Formatplatte und der Matrize zustande, wenn durch Herunterfahren
des Pressstempels die Formatplatte gegen die Matrize drückt.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass auch
die Schneidplatte automatisch ausgewechselt wird. Vorzugsweise geschieht
dieses auch mittels der Positioniereinrichtung, die auch zum Auswechseln
von mindestens Teilen des Pressstempels dient.
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Zum
automatischen Auswechseln der Schneidplatte ist zunächst vorgesehen,
durch eine Hubeinrichtung die Schneidplatte anzuheben, bevor sie
von der Positioniereinrichtung unter dem Pressstempel bzw. dem Pressstempelhalter
wegbewegt wird. Vorzugsweise bewegt die Positioniereinrichtung auch
die Schneidplatte in derselben Richtung unter dem Pressstempel weg,
in der beschnittene Blattstapel abtransportiert werden.
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Es
ist weiterhin vorgesehen, auch eine neue Schneidplatte von der Positioniereinrichtung
automatisch unter dem Pressstempelhalter zu positionieren. Dieses
geschieht bevorzugt vor der Anordnung eines neuen Pressstempels
unter der Pressstempelplatte. Die zuvor ausgewechselte Schneidplatte
vereinfacht das Positionieren eines neuen Pressstempels unter dem
Pressstempelhalter, insbesondere das Verbinden der Matrize mit der
Formatplatte.
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Eine
von der Positioniereinrichtung exakt positioniert zugeführte neue
Schneidplatte wird von der Hubeinrichtung wieder abgesenkt. Die
auf diese Weise exakt positionierte Schneidplatte wird anschließend automatisch
von einer Spanneinrichtung in einer Aufnahme für die Schneidplatte fixiert.
Dadurch ist auch ein vollautomatischer Austausch der Schneidplatte
möglich.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass durch
ein Auf- oder Abfahren
des Pressstempels ermittelt wird, ob sich eine Matrize unter der
Formatplatte befindet bzw. welche Stärke die Formatplatte mit der
Matrize hat. Dadurch lässt
sich zum einen feststellen, ob bei der Umrüstung der richtige neue Pressstempel
in der Schneidmaschine angeordnet worden ist. Es ist so aber auch
feststellbar, ob sich unter der Formatplatte bereits eine Matrize
befindet oder nicht. Sollte noch keine Matrize unter der Formatplatte
vorhanden sein, erhält
so die Steuerung ein Signal, das sie weitere Arbeitstakte durchführen muss,
um automatisch die Matrize unter der Formatplatte zu positionieren
und die Matrize automatisch mit der Formatplatte zu verbinden, insbesondere
zu verkleben.
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Weiterhin
kann verfahrensmäßig vorgesehen
sein, mit der Positioniereinrichtung festzustellen, ob der Pressstempel
ordnungsgemäß am Pressstempelhalter
angekoppelt worden ist. Dazu wird die Positioniereinrichtung auf
ein Maß gefahren,
welches kleiner ist als das Sollmaß des zu schneidenden Blattstapels.
Wenn der Pressstempel nicht am Pressstempelhalter angekoppelt worden
ist, liegt er noch auf der Schneidplatte und es kommt beim Verfahren der
Positioniereinrichtung zu einer Kollision zwischen der Positioniereinrichtung
und dem Pressstempel bzw. der Matrize. Die Steuerung der Schneidmaschine
stellt dann ein das Überschreiten
einer vorgegebenen Maximalkraft zum Bewegen der Positioniereinrichtung
fest, was ein Indiz für
die nicht erfolgte Ankopplung des Pressstempels an den Pressstempelhalter
ist.
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Bevorzugte
Ausbildungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der
Zeichnung näher
erläutert.
In dieser zeigen:
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1 eine
schematische Seitenansicht der Schneidmaschine im Bereich eines
Pressstempels und einer Schneidplatte,
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2 eine
schematische Draufsicht auf die gesamte Schneidmaschine nach dem
Beschneiden eines Blattstapels,
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3 eine
Ansicht gemäß der 2 beim Abtransport
eines beschnittenen Blattstapels und Zuführen eines unbeschnittenen
Blattstapels,
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4 eine
Ansicht gemäß der 2 und 3 nach
dem Abtransport des beschnittenen Blattstapels und der Positionierung
eines nachfolgenden unbeschnittenen Blattstapels unter dem Pressstempel,
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5 die
Schneidmaschine vor dem Auswechseln des Pressstempels in einer Ansicht
analog zu den 2 bis 4,
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6 eine
Ansicht analog zur 5 während des Auswechselns des
Pressstempels, und
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7 eine
Ansicht analog zu den 5 und 6 bei auf
einem Auslageband abgelegten auszuwechselnden Pressstempel.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand einer als Dreimesserautomat 10 ausgebildeten Schneidmaschine
erläutert.
Mit dem Dreimesserautomaten 10 ist ein Blattstapel, bei
dem es sich beispielsweise um einen Druckbogenstapel 11 zum
Herstellen gebundener Druckerzeugnisse (Bücher oder dergleichen) handelt,
an drei Seiten beschneidbar.
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Der
Dreimesserautomat 10 verfügt über eine in den 2 bis 7 nur
schematisch dargestellte Zuführung 12,
womit Druckbogenstapel 11 vorzugsweise vereinzelt zuführbar sind,
so dass stets ein Druckbogenstapel 11 zum Beschneiden im
Dreimesserautomaten 10 zur Verfügung steht.
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Der
Dreimesserautomat 10 verfügt über drei Schneidmesser 13 und 14,
und zwar zwei parallele längs
in Zuführrichtung
der Druckbogenstapel 11 verlaufende Schneidmesser 13 und
ein quergerichtetes Schneidmesser 14. Die somit jeweils
im rechten Winkel zueinander verlaufenden Schneidmesser 13 und 14 dienen
dazu, drei senkrechte Kanten des Druckbogenstapels 11 zu
beschneiden. Eine vierte Seite des Druckbogenstapels 11,
die später
den Buchrücken
bildet, bleibt unbeschnitten.
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Beim
Schneiden ruht der Druckbogenstapel 11 auf einer nur in
der 1 dargestellten Schneidplatte 15. Die
Grundfläche
der Schneidplatte 15 korrespondiert mit dem Format, auf
das der Druckbogenstapel 11 von den drei Schneidmessern 13 und 14 geschnitten
werden soll, ist nämlich
nur ein Mindestmaß größer. Die
Schneidplatte 15 dient dadurch als Gegenfläche für die Scheidmesser 13 und 14,
indem die Schneidmesser 13 und 14 gegen die Schneidplatte 15 fahren.
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Ein
Pressstempel 16 dient dazu, den Druckbogenstapel 11 beim
dreiseitigen Beschneiden in der genauen Position zu halten und zusammenzudrücken. Der
auf- und abbewegbare Pressstempel 16 drückt dazu von oben auf den zu
beschneidenden Druckbogenstapel 11, so dass dieser beim
Beschneiden zwischen der Schneidplatte 15 und dem Pressstempel 16 unverschiebbar
fixiert ist.
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Die 1 zeigt
schematisch den Pressstempel 16 und die Schneidplatte 15 des
Dreimesserautomaten 10. Demnach verfügt der Pressstempel 16 über einen
Formatplattenhalter 17, eine darunter angeordnete Formatplatte 18 aus üblicherweise
Hartholz und eine darunter angeordnete Matrize 19 aus üblicherweise
Pappe. Der Pressstempel 16, also der Formatplattenhalter 17,
die Formatplatte 18 und die Matrize 19, ist lösbar mit
einem oberen auf- und abbewegbaren Pressstempelhalter 20 verbunden.
Der Pressstempel 16 ist mit seinem Formatplattenhalter 17 durch
eine nicht gezeigte automatische Kupplungseinrichtung an den Presstempelhalter 20 ankuppelbar
und zum Formatwechsel ebenso automatisch vom Pressstempelhalter 20 abkuppelbar.
Die Formatplatte 18 ist mit dem Formatplattenhalter 17 verschraubt.
Zum Formatwechsel erfolgt ein gemeinsamer Austausch des Formatplattenhalters 17 mit der
darunter befestigten Formatplatte 18. Die Matrize 19 hingegen
ist von der Formatplatte 18 bei Bedarf lösbar. Zu
diesem Zweck ist die Matrize 19 unter der Formatplatte 18 festgeklebt
mittels einer geeigneten lösbaren
Verklebung. Beispielsweise kann die Verklebung durch doppelseitiges
Klebeband erfolgen. Die Matrize 19 liegt oben auf dem Druckbogenstapel 11 an.
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Mindestens
die Matrize 19 ist in Bezug auf die von den Schneidmessern 13 und 14 zu
beschneidenden Kanten des Druckbogenstapels 11 an das Format
desselben angepasst. Dazu schließen die entsprechenden Kanten
der Matrize 19 etwa bündig mit
der Schnittebene der Schneidmesser 13 und 14 ab.
Die den Schneidmessern 13 bzw. 14 zugewandten
Kanten der Matrize 19 können
einen geringfügigen
Abstand zum jeweiligen Schneidmesser 13, 14 aufweisen,
so dass zwischen der betreffenden Kante des Schneidmessers 13 bzw. 14 und
der entsprechenden Kante der Matrize 19 ein schmaler Spalt verbleibt.
Die Schneidplatte 15 ist etwas größer bemessen als das Format
des Druckbogenstapels 11. Die Schneidplatte 15 ragt
zumindest gegenüber
den zu beschneidenden Kanten des Druckbogenstapels 11 seitlich
vor bzw. steht seitlich gegenüber
den zu beschneidenden Kanten des Druckbogenstapels 11 vor
(1). Die Schneidplatte 15 ist entweder
aus einem weicheren Material als die Schneidmesser 13 bzw. 14 gebildet
oder sie verfügt
in den gegenüber dem
Druckbogenstapel 11 seitlich vorstehenden Bereichen über weiche
Gegenflächen,
die beispielsweise durch Einsätze
aus einem weichen Material in der Schneidplatte 15 gebildet
sind. Die Schneidmesser 13, 14 kommen beim Beschneiden
des Druckbogenstapels 11 mit diesen weichen Gegenflächen der Schneidplatte 13 in
Berührung,
so dass die Spitzen der Schneidmesser 13, 14 nicht
beschädigt
werden.
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Eine
nur schematisch in den 2 bis 7 gezeigte
Positioniereinrichtung 21 dient dazu, einen von der Zuführung 12 vor
dem Pressstempel 16 bereit gehaltenen unbeschnittenen Druckbogenstapel 10 unter
dem Pressstempel 16 zu bewegen und dort exakt zu positionieren,
insbesondere zur Scheidplatte 15 und zur Matrize 19 auszurichten.
Die Positioniereinrichtung 21 dient auch dazu, einen beschnittenen
Druckbogenstapel 11 unter dem Pressstempel 11 wegzubewegen
und auf ein zum Abtransport beschnittener Druckbogenstapel 11 dienendes
Auslageband 22 zu schieben.
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Der
vorstehend beschriebene Dreimesserautomat 10 eignet sich
durch eine entsprechende Steuerung insbesondere des Antriebs zum
Auf- und Abbewegen des Pressstempelhalters 20 und der Positioniereinrichtung 21,
zum automatisierten Formatwechsel, wozu mindestens der Pressstempel 16,
vorzugsweise auch die Schneidplatte 15, automatisch austauschbar
sind gegen einen Pressstempel 16 und gegebenenfalls eine
Schneidplatte 15 für
ein anderes Format, also Druckbogenstapel 11 mit anderer Grundfläche. Zumindest
der Austausch des Pressstempels 16, einschließlich des
Abkuppelns und des Wiederankuppelns an den Pressstempelhalter 20, erfolgt
erfindungsgemäß automatisch,
insbesondere vollautomatisch. Es ist aber vorzugsweise vorgesehen,
auch den Austausch der Schneidplatte 15 gegen eine solche
für ein
anderes Format zu automatisieren. Zu diesem Zweck ist es aber erforderlich,
den Dreimesserautomaten 10 vorrichtungsgemäß zu modifizieren,
indem die Aufnahme für
die Schneidplatte 15 eine Hebeeinrichtung aufweist, womit
die versenkt in der Aufnahme liegende Schneidplatte zum automatisierten
Austausch anhebbar ist. Außerdem
ist dann eine automatische Kupplung der Aufnahme für die Schneidplatte 15 zugeordnet,
womit die Schneidplatte 15 automatisch von der Aufnahme
abkuppelbar und nach dem Austausch der Schneidplatte 15 gegen
eine neue automatisch wieder ankuppelbar ist.
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Nachfolgend
wird das erfindungsgemäße Verfahren
zum Umrüsten
des Dreimesserautomaten 10 anhand eines vollständig automatisierten
Formatwechsels beschrieben:
Nach dem dreiseitigen Beschneiden
des letzten Druckbogenstapels 11 eines Formats und des
Abtransports des letzten Druckbogenstapels 11 auf das Auslageband 22 wird
vom Antrieb des Dreimesserautomaten 10 der gesamte Pressstempel,
also der Formatplattenhalter 17, die Formatplatte 18 und
die Matrize 19 vom Pressstempelhalter 20 heruntergefahren
bis zur Anlage auf der Schneidplatte 15. Nunmehr erfolgt
ein automatisches, vorzugsweise pneumatisches, Lösen der Verbindung des Pressstempels 16 mit
dem Pressstempelhalter 20, indem automatisch der Formatplattenhalter 17 des
Pressstempels 16 vom Pressstempelhalter 20 abgekuppelt
wird. Danach wird der Pressstempelhalter 20 ohne den von diesem
gelösten
Pressstempel 16 hochgefahren in eine Ruheposition. Von
der Positioniereinrichtung 21 wird nun der gesamte gelöste Pressstempel 16 mit der
Matrize 19 ergriffen. Dieses geschieht vorzugsweise formschlüssig. Von
der Positioniereinrichtung 21 wird dann der Pressstempel 16 in
Abförderrichtung
auf das Auslageband 22 geschoben. Von diesem wird der bisher
eingesetzte Pressstempel 16 manuell entfernt.
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Im
Folgenden wird automatisch die Schneidplatte 15 von ihrer
Arretierung im Dreimesserautomaten 10 gelöst, und
zwar vorzugsweise pneumatisch. Von Aushebeschienen einer nicht gezeigten
Hebeeinrichtung wird nun die gelöste
Schneidplatte 15 angehoben auf die Arbeitsebene der Positioniereinrichtung 21.
Nun wird die gelöste
und angehobene Schneidplatte 15 von der Positioniereinrichtung 21 formschlüssig ergriffen
und abge fördert
auf das Auslageband 22, von dem die Schneidplatte 15 manuell abgenommen
wird. Damit ist der Ausbau aller bisherigen breiten- und höhenformatabhängigen Teile
des Dreimesserautomaten 10 abgeschlossen. Es verbleiben
noch Wechselteile, die die Stapelhöhe betreffen. Der Austausch
der Schneidplatte 15 ist nicht bei jedem Formatwechsel
erforderlich. Weil die Schneidplatte 15 etwas größer ist
als das Format des zu beschneidenden Druckbogenstapels 11 steht
sie mindestens an den drei zu beschneidenden Seiten gegenüber demselben
vor. Wenn sich nun das Format mit dem als nächstes zu beschneidenden Druckbogenstapel 11 nur
wenig ändert,
insbesondere kleiner wird, so dass ein ausreichend breiter Randbereich der
Schneidplatte 15 seitlich gegenüber dem Druckbogenstapel 11 vorsteht,
erübrigt
sich das Auswechseln der Schneidplatte bei der Formatumstellung.
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Für den Einbau
der Wechselteile des neuen Schneidformats werden zunächst manuell
eine neue Schneidplatte 15, ein neuer Formatplattenhalter 17 mit
daran befestigter Formatplatte 18 und eine Matrize 19 auf
das Auslegeband 22 gelegt. Dieses erfolgt in der vorstehend
genannten Reihenfolge, also mit vorn liegender neuer Schneidplatte 15.
Die neue Matrize 19 ist bereits so weit vorbereitet, dass
auf ihrer Oberseite sich ein Kleber, beispielsweise mindestens ein
Klebestreifen aus doppelseitigem Klebeband, befindet, womit die
Matrize 19 später
unter der Formatplatte 18 festgeklebt wird.
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Die
Positioniereinrichtung ergreift nun zunächst die vorn liegende Schneidplatte 15.
Die Schneidplatte 15 wird von der Positioniereinrichtung 21 unter
den hochgefahrenen Pressstempelhalter 20 gebracht, auf
den hochgefahrenen Aushebeschienen der Hubeinrichtung abgelegt und
dort positioniert, insbesondere ausgerichtet. Danach werden die
Aushebeschienen abgesenkt und die Schneidplatte automatisch in ihrer
Aufnahme von einem entsprechenden Spannsystem fixiert.
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Die
Positioniereinrichtung 21 wird nun wieder zum Auslageband 22 bewegt.
Das Auslageband 22 wird dann angetrieben in Richtung zur
Positioniereinrichtung 21, und zwar so lange, bis die Formatplatte 18 mit
dem darauf befestigten Formatplattenhalter 17 an Anschlägen 23 der
Positioniereinrichtung 21 anliegt. Die Anschläge 23 der
Positioniereinrichtung 21 blockieren den Weitertransport
des Formatplattenhalters 17 und der Formatplatte 18 in
Richtung des Pressstempelhalters 20. Der Antrieb des Auslagebands 23 wird
dann gestoppt. Von der Positioniereinrichtung 21 werden
nun der Formatplattenhalter 17 und die Formatplatte 18 unter
den Pressstempelhalter 20 bewegt und dort genau in der
vorgesehenen Position platziert und ausgerichtet.
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Nachdem
die Positioniereinrichtung 21 den Formatplattenhalter 17 und
die Formatplatte 18 als Einheit genau unter dem Pressstempelhalter 20 abgelegt
hat, wird der Pressstempelhalter 20 heruntergefahren auf
den Formatplattenhalter 17. Es wird dann automatisch der
Formatplattenhalter 17 mit der Formatplatte 18 von
einem vorzugsweise pneumatischen Spannsystem unter dem Pressstempelhalter 20 angekuppelt.
Anhand des Hubwegs, den der Antrieb des Pressstempelhalters 20 beim
Absenken desselben auf den Formatplattenhalter 17 zurückgelegt
hat, kann festgestellt werden, ob sich unter der Formatplatte 18 schon
eine Matrize 19 befindet oder nicht. Im hier beschriebenen
Fall, bei dem die Matrize 19 separat zugeführt wird,
müsste
der Wegaufnehmer des Antriebs des Pressstempelhalters 20 feststellen,
dass keine Matrize 19 sich unter der Formatplatte 18 befindet.
Andererseits wäre
der Umrüstvorgang
bereits abgeschlossen, so dass die nachfolgend geschilderten weiteren
Vorgänge
entfallen können.
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Es
wird nun durch das Verfahren der Positioniereinrichtung 21 festgestellt,
ob der Formatplattenhalter 17 mit der Formatplatte 18 ordnungsgemäß an den
Pressstempelhalter 20 angekoppelt worden ist. Dann darf
sich nämlich
der Formatplattenhalter 17 mit der Formatplatte 18 nicht
mehr auf der Schneidplatte 15 befinden, so dass die Positioniereinrichtung 21 widerstandslos
auf ein Maß gefahren
werden kann, das kleiner ist als das Sollmaß des zu beschneidenden Druckbogenstapels 11.
Ist hingegen der Formatplattenhalter 17 mit der Formatplatte 18 nicht
ordnungsgemäß am Pressstempel 16 angekoppelt,
bleiben der Formatplattenhalter 17 und die Formatplatte 18 auf
der Schneidplatte 15 liegen und es kommt dadurch zu einer
Kollision der Positioniereinrichtung 21 mit dem Formatplattenhalter 17 bzw.
der Formatplatte 18. Dann wird der Ankopplungsvorgang des
Formatplattenhalters 17 mit der Formatplatte 18 an
den Pressstempel 16 wiederholt und anschließend erneut
von der Positioniereinrichtung 21 überprüft, ob der neue Ankopplungsvorgang
erfolgreich war.
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Es
wird im Folgenden die Positioniereinrichtung 21 wieder
zum Auslageband 22 verfahren. Das Auslageband 22 wird
dann wieder angetrieben, um die Matrize 19 gegen die Anschläge 23 der
Positioniereinrichtung 21 zu fahren. Ist dies geschehen,
was gegebenenfalls durch Sensoren detektiert werden kann, wird der
Antrieb des Auslagebands 22 gestoppt. Die Positioniereinrichtung 21 bewegt
jetzt die Matrize 19 unter die hochgefahrene Formatplatte 18 und
positioniert die Matrize 19 dort in der richtigen Relativposition
zur Formatplatte 18 und zur Schneidplatte 15.
Danach werden vom Pressstempelhalter 20 der darunter befestigte
Formatplattenhalter 17 mit der Formatplatte 18 gesenkt
auf die unter der Formatplatte 18 in der vorgegebenen Position
positionierte Matrize 19. Die Formatplatte 18 wird
dabei auf die Matrize 19 gedrückt, wobei durch den zuvor
auf der Oberseite der Matrize 19 angebrachten Kleber die
Klebeverbindung zwischen der Matrize 19 und der Formatplatte 18 zustande
kommt. Durch den Wegaufnehmer des Antriebs des Presstempelhalters 20 kann
wiederum überprüft werden,
welche Höhe der
Pressstempel 16 aufweist, insbesondere die Matrize 19.
Dabei kann ein Abgleich mit Solldicken der einzelnen Teile des Pressstempels 16 stattfinden. Diese
Vorgaben sind dann bezogen auf das jeweilige Format in der Steuerung
abgespeichert. So kann nicht nur erkannt werden, ob eine Formatplatte 18 und
eine Matrize 19 vorhanden sind, vielmehr lässt sich
auch die Höhe,
nämlich
Stärke,
derselben automatisch ermitteln. Die Steuerung enthält so ohne
manuelle Eingaben die erforderlichen Daten über die Stärke der Formatplatte 18 und/oder
Matrize 19. Es sind somit nach jedem einzelnen Umrüstvorgang
die exakten Stärken
der Matrize 19 und der Formatplatte 18 bekannt.
Demnach kann der Dreimesserautomat 10 mit minimalem Abstand
zwischen dem Pressstempel 16 und dem jeweiligen Druckbogenstapel 11 betrieben
werden. Das führt
zu kurzen Taktzeiten des Dreimesserautomaten 10.
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Es
ist nun der Dreimesserautomat 10 zum Schneiden von Druckbogenstapeln 11 mit
einem anderen Schneidformat vorbereitet.
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Die
Erfindung betrifft nicht die zuvor erläuterte vollautomatische Formatumstellung
bei einem Dreimesserautomaten 10, die Erfindung bezieht
sich vielmehr auf einen teilautomatisierten Formatwechsel. Beispielsweise
kann vorgesehen sein, nur das Ankuppeln und Abkuppeln der Pressstempel 16 vom Pressstempelhalter 20 und/oder
das An- und Abkuppeln der Schneidplatte 15 an bzw. von
ihrer Aufnahme automatisch durchzuführen. Alternativ oder zusätzlich ist
es denkbar, nur den Pressstempel 16 automatisch in der
vorstehend beschriebenen Weise auszuwechseln und das Auswechseln
der Schneidplatte 15 – wenn
das beim jeweiligen Umrüstvorgang erforderlich
ist – konventionell,
nämlich
manuell, vorzunehmen. Schließlich
ist es auch denkbar, nur das Auswechseln des Pressstempels 16 und/oder
der Schneidplatte 15 automatisch vorzunehmen, das An- und
Abkuppeln des Pressstempels 16 bzw. der Schneidplatte 15 aber
manuell durchzuführen.
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- 10
- Dreimesserautomat
- 11
- Druckbogenstapel
- 12
- Zuführung
- 13
- Schneidmesser
- 14
- Schneidmesser
- 15
- Schneidplatte
- 16
- Pressstempel
- 17
- Formatplattenhalter
- 18
- Formatplatte
- 19
- Matrize
- 20
- Pressstempelhalter
- 21
- Positioniereinrichtung
- 22
- Auslageband
- 23
- Anschlag