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Die
Erfindung betrifft einen Rahmen für Isolierglasscheiben
mit wenigstens zwei Glasscheiben, umfassend ein Abstandhalterprofil,
das ein mit dem Abstandhalterprofil einstückig ausgebildetes
Stegprofil mit wenigstens einem Steg aufweist. Die Erfindung betrifft
weiter ein Verfahren zur Herstellung eines Rahmens für
Isolierglasscheiben mit wenigstens zwei Glasscheiben, aus einem
Abstandhalterprofil, das ein mit dem Abstandhalterprofil einstückig
ausgebildetes Stegprofil mit wenigstens einem Steg aufweist. Derartige
Rahmen werden für Gebäude mit Structural Glazing
Fassaden verwendet.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere Verglasungen von Gebäudeaußen-
und -innenfassaden, bei denen einheitliche Glasfronten ohne Fensterrahmen
verwirklicht werden, in die Glasscheiben eingespannt werden. Durch
einen Einsatz von hochtragfähigen Klebstoffen werden rahmenlose Verglasungssysteme
ermöglicht. Solche Verglasungssysteme sind insbesondere
im Hochhausbau im Einsatz.
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Derartige
Isolierglasscheiben bestehen aus zwei Glasscheiben, zwischen denen
im Randbereich ein Abstandhalterprofil mit einem oder mehreren nach
außen abstehenden Stegen vorgesehen ist. Die nach außen
abstehenden Stege, die beispielsweise ein U-förmiges Stegprofil
ausbilden, dienen als Führungsschienen für gebäudeseitige
Halterungen der Isolierglasscheiben. Die Glasscheiben werden an den
Seitenflächen des Abstandhalterprofils befestigt und die
Leerräume zwischen den Stegen und den Glasscheiben mit
einer Dichtungsmasse, üblicherweise Silikon, abgedichtet.
Silikon bietet weiterhin den Vorteil, dass es Klebeeigenschaften
entfaltet. Aufgabe der Dichtung ist es, Eindringen von Feuchtigkeit
und Schmutz in die Isolierglasscheibe zu verhindern.
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Üblicherweise
werden für rechteckige Rahmen für Isolierglasscheiben
jeweils für die Seiten der Isolierglasscheibe Abstandhalterprofilleisten
benutzt, die an den Ecken der Isolierglasscheibe zu einem Rahmen
aneinandergefügt werden. Diese Fugen in den Eckbereichen
stellen Schwachstellen des Dichtungssystems dar.
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Aus
DE 20 2005 016 444
U1 ist es bekannt, ein Abstandhalterprofil ohne Stegprofil
an den Ecken einer Isolierglasscheibe zu biegen, so dass diese Schwachstellen
der Dichtung an den Ecken der Isolierglasscheibe nicht entstehen.
Separat von dem gebogenen Abstandhalterprofil werden an den Seiten des
Rahmens gerade Stegprofilschienen separat auf dem Abstandhalterprofil
eingebracht.
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In
EP 130 438 ist eine Isolierglasscheibe
gezeigt, die randseitig einen Abstandhalter aufweist, bei dem integral
eine Profilschiene ausgebildet ist, die eine Nut zum Einfügen
von Befestigungsmitteln aufweist. Die Nut ist dabei durch zwei stegförmige
Wände gebildet, die sich parallel zu den Glasscheiben erstrecken.
Dabei kann der Abstandhalter nicht mehr gebogen werden und somit
muss der Abstandhalter mit der integral ausgebildeten Profilschiene
in der gewünschten Länge abgesägt werden
und im Eckbereich mit gesonderten Verbindern montiert werden, damit
ein umlaufender Rahmen gebildet wird, der dann versiegelt werden
muss.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die
Aufgabe zugrunde, einen Rahmen für Isolierglasscheiben
und ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Rahmens zur Verfügung
zu stellen, mit denen kostengünstig und schnell vollständige
Isolierglasscheiben herstellbar sind, wobei den Anforderungen an
Dichtigkeit und Stabilität genügt wird.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Rahmen für Isolierglasscheiben
mit wenigstens zwei Glasscheiben gelöst, umfassend ein
Abstandhalterprofil, das ein mit dem Abstandhalterprofil einstückig
ausgebildetes Stegprofil mit wenigstens einem Steg aufweist, der
dadurch weitergebildet ist, dass das Abstandhalterprofil für
einen Eckbereich einer Isolierglasscheibe gebogen ist, wobei der
Steg an der Außenseite der Biegung angeordnet sind und
in dem gebogenen Eckbereich eine Aussparung im Stegprofil vorgesehen
ist, in der die Höhe des Stegs gegenüber einer Längsseite
der Isolierglasscheibe verringert ist.
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Die
Erfindung beruht auf dem Gedanken, dass zur Bildung des Rahmens
für Isolierglasscheiben handelsübliche Abstandhalterprofile
mit Stegprofilen bzw. Stegen verwendet werden, wobei Undichtigkeiten
an den Eckpunkten des Rahmens dadurch vermieden werden, dass das
Abstandhalterprofil an den Eckpunkten gebogen wird und somit ohne
Unterbrechung durchläuft. Da die an der Außenseite
der Biegung angeordneten Stege nicht im gleichen Maße biegbar
sind, ohne zu zerreißen, was zu einer unerwünschten
Material schwäche führen könnte, wird
an der Stelle der geplanten Biegung die Höhe der Stege reduziert,
so dass die Stege die Biegung, ohne Materialschaden zu erleiden,
mitvollziehen. Es hat sich dabei überraschenderweise herausgestellt,
dass es nicht notwendig ist, die Stege vollständig bis
zum Abstandhalterprofil abzusenken, sondern dass es für die
Stabilität des Abstandhalterprofils vorteilhaft ist, die
Stege mit einer geringen Höhe, bspw. ½ mm, abhängig
von dem Material, zu erhalten. Diese verbleibenden Stegreste in
der Aussparung können dann als Rinne für Feuchtigkeitsabfuhr
auf der Oberseite des Rahmens dienen.
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Die
an den geraden Kanten des Rahmens angeordneten nicht bearbeiteten
Stege, die den größten Teil der Länge
des Rahmens ausmachen, sind für die Montage an einer Fassade,
einem Rolltor oder Lichtdach genau positioniert. Die genaue Positionierung
ist durch die Form des Rahmens möglich.
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Durch
die Einfügung von Aussparungen ist der Abstandhalter biegbar
ausgebildet und kann an die Kontur der Glasscheibe angepasst werden,
wobei die Stege immer genau positioniert sind, um die Isolierglasscheibe
zu montieren. Durch den gebogenen Abstandhalter werden die Eckbereiche
auf einfache und reproduktionsgenaue Weise sicher abgedichtet. Mittels
dieser Konstruktion lässt sich der erfindungsgemäße
Rahmen einfach und kostengünstig herstellen und montieren.
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Das
Abstandhalterprofil ist in verschiedenen Geometrien und verschiedenen
Werkstoffen wie beispielsweise Aluminium, Kunststoff, Edelstahl
denkbar.
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Vorzugsweise
weist das Stegprofil wenigstens zwei Stege auf.
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Vorzugsweise
ist die Breite des Abstandhalterprofils im gebogenen Bereich gleich
wie im nicht gebogenen Bereich. Eine Toleranz bis 0,3 mm, vorzugsweise
0,2 mm, ist unkritisch. Auf diese Weise haben die Glasscheiben der
Isolierglasscheibe immer einen konstanten Abstand zu dem Abstandhalterprofil,
so dass eine gleichmäßige und abdichtende Verklebung
bzw. Primärversiegelung der Glasscheiben an dem Abstandhalterprofil
ermöglicht ist. Um eine gasdichte Primärversiegelung
zu erreichen, wird ein Primärdichtstoff, vorzugsweise Butyl,
verwendet. Für Feuchtigkeitsdichtigkeit sorgt vorzugsweise
ein Sekundärdichtstoff, vorzugsweise Silikon.
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Vorteilhafterweise
ist der Rahmen besonders dicht, wenn das Abstandhalterprofil zu
einem umlaufenden Rahmen gebogen ist. Umlaufender Rahmen bedeutet
in diesem Zusammenhang, dass ein gerades Profil mehrmals gebogen
wird und die Enden des Abstandhalterprofils nach vollendeter bzw.
der letzten Biegung aneinander stoßen. Vorzugsweise stoßen
zwei Enden des zu einem Rahmen gebogenen Abstandhalterprofils an
wenigstens einer Stoßstelle in einem nicht gebogenen Bereich
aneinander, insbesondere an einer vertikalen Seite einer Isolierglasscheibe.
Dies hat den Vorteil, dass es nur eine Stoßstelle gibt,
die eine besondere Abdichtung erfordert, anstelle von herkömmlich
vier Stoßstellen an den Ecken, und dass die Stoßstelle
in einem Bereich des Rahmens angeordnet ist, in dem Feuchtigkeit
der Schwerkraft folgend nach unten fließt und nicht, wie an
der Ober- oder an der Unterseite des Rahmens, stillsteht und in
die Isolierglasscheibe eindiffundiert. Es können auch maximal
zwei Stoßstellen an den vertikalen Seiten des Rahmens vorgesehen
sein.
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Vorzugsweise
werden die aneinander stoßenden Enden des Stegprofils an
der Stoßstelle mittels eines Verbindungsteils, insbesondere
diffusionsdichten Längsverbinders, miteinander verbunden.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung ist das Stegprofil geschlossen
und weist ein T-förmiges, nach außen weisendes
Abschlussstück auf. Das T-förmige Abschlussstück
bildet mit dem U-förmigen Stegprofil ein- oder mehrstöckig
eine Hohlkammer und unterstützt auf diese Weise die Wärmeisolierung durch
Unterbindung einer Wärmebrücke. Das Mittelstück
des T, das auch aus zwei weiteren Stegen bestehen kann, dient zur
Halterung und Positionierung der Isolierglasscheibe und verbessert
die Stabilität des Rahmens.
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Vorzugsweise
ist das Stegprofil mit dem Abschlussstück einstückig
ausgebildet. Dies kommt der Stabilität und Dichtigkeit
des Rahmens und der Isolierglasscheibe zugute.
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Wenn
vorteilhafterweise an der Oberseite des Rahmens ein Feuchtigkeitsablauf
vorgesehen ist, läuft Niederschlags- oder Kondensationsfeuchtigkeit
problemlos ab, ohne dass Feuchtigkeit durch das Dichtungsmaterial
in die Isolierglasscheibe eindringt.
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In
einer vorteilhaften Ausbildung ist der Feuchtigkeitsablauf als zwischen
die Stege eingelegtes und bis zu einem Rand des Rahmens führendes Rohr
ausgebildet. Im fertigen Zustand der Isolierglasscheibe sammelt
sich Feuchtigkeit vor allem in dem U-förmigen Stegprofil,
das auch andere Formen, etwa eine V-, W-, M-, N-Form, haben kann.
Aufgrund natürlicher Toleranzen beim Einbau der Isolierglasscheibe
läuft das Wasser in dem Stegprofil üblicherweise
zu einer Seite. Kurz vor dem Beginn der Aussparung beginnt in diesem
Fall das Rohr in der Art einer Drainage und führt die gesammelte
Feuchtigkeit zum Rand der Isolierglasscheibe. Am Rand der Isolierglasscheibe
tritt die Feuchtigkeit aus und läuft an der Seite herunter,
ohne in die Isolierglasscheibe einzudringen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist der Feuchtigkeitsablauf
als zwischen die Stege eingesetztes U-Profil ausgebildet, das ein
U-Profil des Stegprofils bis zu einem oder beiden Rändern des
Rahmens verlängert. Im letztgenannten Fall erstreckt sich
das eingesetzte U-Profil über die gesamte Länge
der Oberseite des erfindungsgemäßen Rahmens, so
dass das eingesetzte U-Profil vollständig als Feuchtigkeitsrinne
dient und es bis zu einem oder beiden Rändern des Rahmens
leitet. Im ersten Fall ist das U-Profil im Wesentlichen an den Rändern, kurz
vor dem Beginn der Aussparung, in dem Stegprofil eingesetzt und
verlängert das schon vorhandene U-Profil des Stegprofils
bis zum nächstgelegenen Rand des Rahmens.
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Eine
besonders einfache, vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass
in wenigstens eine Aussparung an einer Biegestelle des Rahmens Sekundärdichtstoff
eingebracht ist und der Feuchtigkeitsablauf als Rinne in den Sekundärdichtstoff
in Fortsetzung des Stegprofils an der Oberseite des Rahmens ausgebildet
ist, insbesondere ausgefräst ist. Hierzu wird zunächst
die Ecke mit der Aussparung im Stegprofil mit Sekundärdichtstoff
ausgefüllt und dann eine Rinne in die Oberkante in den
Sekundärdichtstoff eingefräst, durch die die Feuchtigkeit
aus dem Stegprofil an der Oberseite zur Seite des Rahmens ablaufen kann.
Die Rinne kann auch mit einem Stecheisen ausgestochen, ausgesägt
oder ausgeschnitten sein.
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Alternativ
kann vorteilhafterweise in den eingebrachten Sekundärdichtstoff
an der Biegestelle des Rahmens der Feuchtigkeitsablauf als Bohrung durch
den Sekundärdichtstoff von einer Seite des Rahmens zum
Stegprofil an der Oberseite des Rahmens ausgebildet sein.
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Eine
vorteilhafte hohe Stabilität erhält der Rahmen
bzw. die damit hergestellte Isolierglasscheibe, wenn Glasscheiben
an den Seitenflächen des Abstandhalterprofils mit einem
Primärdichtstoff, insbesondere mit Butyl, befestigt sind.
Butyl weist eine sehr hohe Gasdichtigkeit, auch für Edelgase,
auf und hat zudem auch eine Klebewirkung.
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Für
die Abdichtung der Isolierglasscheibe ist vorteilhaft, wenn die
Zwischenräume jeweils zwischen den Stegen und den beiderseits
am Abstandhalterprofil befestigten Glasscheiben mit einem Sekundärdichtstoff,
insbesondere mit Silikon, gefüllt sind. Neben der Dichtungseigenschaft
hat auch Silikon eine starke Klebeeigenschaft, die die Stabilität der
Isolierglasscheibe erhöht.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ebenfalls erfüllt
durch eine Isolierglasscheibe mit einem erfindungsgemäßen
Rahmen.
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Weiter
wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe gelöst
durch ein Verfahren zur Herstellung eines Rahmens für Isolierglasscheiben
mit wenigstens zwei Glasscheiben, aus einem Abstandhalterprofil,
das ein mit dem Abstandhalterprofil einstückig ausgebildetes
Stegprofil mit wenigstens einem Steg aufweist, wobei das Verfahren
folgende Verfahrensschritte aufweist:
- – Erzeugen
einer Aussparung mit verringerter Höhe der Stege im Stegprofil
an einer zu biegenden Stelle des Abstandhalterprofils,
- – Biegen des Abstandhalterprofils an der Stelle der
Aussparung im Stegprofil.
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Die
Aussparung wird dabei beispielsweise mittels Schneiden, Frä sen,
Bohren, Schleifen etc. erzeugt. Zur Vermeidung von Wiederholungen
wird auf das oben Gesagte verwiesen.
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Um
die Dichtigkeit der zusammengesetzten Isolierglasscheibe zu gewährleisten,
wird vorzugsweise beim Biegen des Abstandhalterprofils die Breite
des Abstandhalterprofils mittels einer Klemmvorrichtung auch an
der gebogenen Stelle konstant gehalten. Eine Toleranz von bis zu
0,3 mm ist unkritisch. Die Klemmvorrichtung umfasst beispielsweise Klemmbacken,
mit denen das Abstandhalterprofil vor dem Biegen und während
des Biegens eingespannt wird, so dass das Material des Abstandhalterprofils sich
während des Biegens nicht zur Seite bewegen kann.
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Vorzugsweise
wird das Abstandhalterprofil zu einem umlaufenden Rahmen gebogen,
so dass nur eine oder wenige Stoßstellen entstehen. Aneinander
stoßende Enden des Abstandhalterprofils werden vorzugsweise
mittels eines Verbindungsstücks, insbesondere eines diffusionsdichten
Verbinders, miteinander verbunden. Wenn diese Stoßstellen
an den Seiten des Rahmens, also an den vertikalen Teilen des Rahmens,
angeordnet sind, kann Feuchtigkeit an den Stoßstellen vorbeifließen,
ohne einzusickern. Die Dichtigkeit wird somit erhöht.
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Vorzugsweise
werden an beiden Seiten des Abstandhalterprofils Glasscheiben mit
den Seitenflächen des Abstandhalterprofils mittels eines
Primärdichtstoffs, insbesondere Butyl, verklebt. Diese
Art der Befestigung der Glasscheiben an dem Abstandhalterprofil
hat zur Folge, dass die resultierende Isolierglasscheibe fest verbunden
ist und hohen Belastungen standhält, ohne undicht zu werden,
wobei sie insbesondere für in der Isolierglasscheibe vorhandenes
Edelgas dicht ist.
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Zum
Abdichten der Isolierglasscheibe werden vorzugsweise die Zwischenräume
zwischen den Stegen und den Glasscheiben mit einem Sekundärdichtstoff,
insbesondere Silikon, gefüllt. Dies hat den weiteren Vorteil,
dass das Silikon ebenfalls zur Stabilität der Isolierglasscheibe
beiträgt.
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Insbesondere
vorzugsweise wird die Aussparung im Stegprofil mit einem Sekundärdichtstoff, insbesondere
Silikon, gefüllt. Auf diese Weise werden auch die Ecken
des Rahmens effizient abgedichtet.
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Um
zu verhindern, dass für längere Zeit Feuchtigkeit
im oberen Bereich des Randverbundes der Isolierglasscheibe vorhanden
ist und in diese eindiffundieren kann, wird vorteilhafterweise ein
Feuchtigkeitsablauf an der Oberseite des Rahmens erzeugt. Dazu wird
vorzugsweise vor dem Füllen der Aussparung mit Sekundärdichtstoff
ein Ablaufrohr vom Stegprofil an der Oberseite des Rahmens zur Seite
verlegt, das in den Sekundärdichtstoff eingebettet wird.
Alternativ wird vorzugsweise als Feuchtigkeitsablauf ein U-Profil
in das Stegprofil an der Oberseite des Rahmens eingesetzt, das das
Stegprofil an der Stelle der Aussparung bis zum Rand des Rahmens
verlängert, bevor die Aussparung mit Sekundärdichtstoff
gefüllt wird. Besonders dicht ist diese Ausführungsform
dann, wenn das U-Profil sich über die gesamte Oberseite
des Rahmens erstreckt und das Stegprofil zu beiden Rändern
des Rahmens verlängert.
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In
einer besonders einfachen Alternative wird als Feuchtigkeitsablauf
eine Rinne in den Sekundärdichtstoff in der Aussparung
eingebracht, insbesondere eingefräst, die das Stegprofil
bis zum Rand des Rahmens verlängert. Die Rinne kann auch eingestochen,
eingesägt oder ausgeschnitten werden.
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In
einer vorteilhaften Abwandlung wird als Feuchtigkeitsablauf eine vom
Rand des Rahmens bis zum Stegprofil an der Oberseite des Rahmens
reichende Bohrung in den Sekundärdichtstoff in der Aussparung
eingebracht. Die Bohrung wird entweder von der Seite her gebohrt
oder vorzugsweise erzeugt, indem ein länglicher Gegenstand
in den Sekundärdichtstoff eingebettet wird und nach Aushärten
des Sekundärdichtstoffs entfernt wird. Als länglicher
Gegenstand kann ein Schlauch, ein Rohr, eine Hülse, ein
Stock, ein Stab, ein Draht, eine Kordel oder ein beliebiges Stück
Material in runder oder eckiger Form benutzt werden. Ebenfalls ist
es möglich, einen flexiblen Schlauch als Feuchtigkeitsablauf zu
verwenden, der mit einem vorgeformten Draht im Inneren versehen
vor dem Einfüllen des Sekundärdichtstoffs in die
Aussparung eingeführt wird und dann in Sekundärdichtstoff
eingebettet wird. Dabei verleiht der Draht im Inneren des Schlauches
dem Schlauch seine Form. Nach Aushärten des Sekundärdichtstoffs
kann dann der biegsame Draht entfernt werden.
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Die
Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen
Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben, wobei bezüglich
aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen
Einzelheiten ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen
wird. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Querschnitts durch eine Isolierglasscheibe,
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2 eine
schematische Darstellung eines Ausschnitts eines Abstandhalterprofils
von der Seite mit erfindungsgemäßer Aussparung,
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3 eine
schematische Seitenansicht des Abstandhalterprofils gemäß 2 nach
einer Biegung,
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4 eine
schematische Ansicht eines erfindungsgemäß hergestellten
Rahmens,
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5 eine
schematische Querschnittdarstellung eines weiteren Abstandhalterprofils
mit Stegprofil,
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6 eine
schematische Detailansicht eines als Rohr ausgebildeten Feuchtigkeitsablaufs,
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7 eine
schematische Detailansicht eines als U-förmiges Profil
ausgebildeten Flüssigkeitsablaufs,
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8 eine
schematische Detailansicht eines weiteren als U-förmiges
Profil ausgebildeten Feuchtigkeitsablaufs,
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9 eine
schematische Detailansicht eines als eingefräste Rinne
ausgebildeten Feuchtigkeitsablaufs und
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10 eine
schematische Detailansicht eines als Bohrung ausgebildeten Flüssigkeitsablaufs.
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In
den folgenden Figuren sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente
bzw. entsprechende Teile mit denselben Bezugsziffern versehen, so
dass von einer entsprechenden erneuten Vorstellung abgesehen wird.
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1 zeigt
im Querschnitt schematisch den äußeren Bereich
einer Isolierglasscheibe mit zwei Glasscheiben 4, 4' und
einem Abstandhalterprofil 1. Die Glasscheiben 4, 4' sind
an den ebenen Seitenflächen des Abstandhalterprofils 1 mit
einem Primärdichtstoff 5, 5', beispielsweise
Butyl, verklebt, der außerdem für eine Dichtung
der Isolierglasscheibe sorgt.
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Das
Abstandhalterprofil 1 weist an der Außenseite
des Rahmens ein U-förmiges Stegprofil 2 mit zwei
Stegen 3, 3' auf. Die Stege 3, 3' sind
mit dem Abstandhalterprofil 1 einstückig ausgebildet.
Das U-förmige Stegprofil 2 dient als Halterung
und Positionierhilfe für ein gebäudeseitiges Rahmengestell.
Es kann auch die Form eines abgeschnittenen O haben
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In
die Zwischenräume zwischen die Stege 3, 3' und
die Glasscheiben 4, 4' ist Sekundärdichtstoff 6, 6' eingefügt,
beispielsweise Silikon, das überdies auch über
eine Klebeeigenschaft verfügt. Die Kanten der Stege 3, 3' sind
bündig mit den Kanten der Glasscheiben 4, 4'.
Auf diese Weise hat die Isolierglasscheibe einen weitgehend planen
Rand.
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Weiterhin
dargestellt ist eine Nut mit Öffnungen bzw. Perforationen 7,
die für einen Gasaustausch zwischen der Hohlkammer des
Abstandhalterprofils 1 und dem Inneren der Isolierglasscheibe sorgt.
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In 2 ist
das Abstandhalterprofil 1 mit den Stegen 3, 3' des
Stegprofils 2 in einer Seitenansicht ausschnittsweise schematisch
dargestellt. Zur Vorbereitung einer Biegung ist an einer Stelle,
an der das Abstandhalterprofil 1 gebogen werden soll, eine
Aussparung 8 in das Stegprofil 2 bzw. in die Stege 3, 3' eingefügt.
Es bleibt ein Rest des Steges 3 übrig, dessen
Anwesenheit das Abstandhalterprofil 1 bei der Biegung stabilisiert
und als Feuchtigkeitsablauf dient. Die Höhe des Steges 3 an
der Aussparung 8 ist so gewählt, dass durch die
Biegung der Steg nicht zerreißt, sondern ohne zu reißen
gedehnt wird. Es darf durch die Biegung an dieser Stelle keine Sollbruchstelle
durch übermäßige Belastung entstehen.
Dies wäre der Fall, wenn der Rest des Steges zu hoch wäre
und beim Biegen einreißen würde. An dieser Schwachstelle
des Materials würde sehr leicht, gerade bei starken Belastungen,
auch das Abstandhalterprofil 1 unterhalb des Stegprofils 2 einreißen.
Hierdurch wäre die Stabilität und Dichtigkeit
der Isolierglasscheibe beeinträchtigt. Es ist daher auch
erfindungsgemäß vorgesehen, zur Vermeidung von
Sollbruchstellen an der Aussparung 8 den Steg 3, 3' bis zum
Abstandhalterprofil 1 vollständig abzutragen.
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In 3 ist
das Abstandhalterprofil 1 aus 2 in schematischer
Ansicht im gebogenen Zustand dargestellt. Der Abstandhalter 1 ist
an der Biegestelle 9 ohne Bruchstellen inelastisch verformt. Das
Stegprofil 2 ist an der Aussparung 8 ebenfalls
inelastisch verformt, ebenfalls ohne Bruchstellen. Das übrige
Stegprofil 2 an der Aussparung 8 verleiht dem Abstandhalterprofil 1 an
der Stelle der Biegung 9 zusätzliche Stabilität,
so dass unerwünschte Verformungen minimiert werden.
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In 4 ist
ein aus einem einstückigen Abstandhalterprofil 1 gebildeter
umlaufender Rahmen mit vier Ecken und vier Kanten dargestellt, bei
denen die vier Ecken jeweils wie in 3 gezeigt
ausgebildet sind. Zusätzlich ist zu sehen, dass die Enden
des Abstandprofils 1 an einer Stoßstelle 10 zusammentreffen.
Nicht dargestellt ist, dass an der Stoßstelle 10 die
Enden des Abstandhalterprofils 1 mit einem Verbindungsstück
verbunden sind. Der Rahmen gemäß 4 weist
nur eine einzige Öffnung auf an der Stoßstelle 10,
die jedoch auf einfache Weise abgedichtet werden kann und die an
einer vertikalen Seite des Rahmens angeordnet ist, so dass Feuchtigkeit,
die an der Seite des Rahmens herunterläuft, nicht in die Stoßstelle 10 hineinlaufen
und sich dort sammeln kann, sondern der Schwerkraft folgend daran
ablaufen kann.
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In 5 ist
ein alternatives Profil in schematischer Querschnittsdarstellung
gezeigt, bei dem die Stege 3, 3' des Stegprofils 2 mittels eines
T-förmigen Abschlussstückes 11 abgedeckt
sind, so dass sich eine Hohlkammer ausbildet. Der Querbalken des „T" bildet
dabei die Abdeckung der Hohlkammer, der senkrechte Balken des „T"
dient zur Halterung und Führung der Isolierglasscheibe.
Durch die Ausbildung der Hohlkammer sind die Dichtigkeit und die Stabilität
des mittels dieses Abstandhalterprofils gebildeten Rahmens weiter
erhöht. An den Eckpunkten des Rahmens wird die Aussparung
auch in dieser Ausführung dergestalt erzeugt, dass das
T-förmige Abschlussstück 11 vollständig
und die Stege 3, 3' bis auf einen Rest abgetragen
werden. Die Hohlkammer gemäß 5 endet
somit an den Aussparungen 8. Auf die genaue Form des Stegprofils 2 kommt
es bei der Erfindung nicht an.
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In
den 6 bis 10 sind verschiedene Konzepte
von Feuchtigkeitsabläufen dargestellt, wobei jeweils eine
schematische Detailansicht einer Ecke eines erfindungsgemäßen
Rahmens mit einem gebogenen Abstandhalterprofil 1 dargestellt
ist, das ein Stegprofil 2 mit Stegen 3 und einer
Aussparung 8 aufweist.
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In 6 ist
der Feuchtigkeitsablauf als Ablaufrohr 20 ausgebildet,
das ein kleines Stück in das Stegprofil 2 hineinragt
(gestrichelt) und im Folgenden, der Biegung folgend, bis zum Seitenrand
des Rahmens geführt ist. Dieses Ablaufrohr ist an seine in 6 gezeigte
Position verbracht worden, bevor die Aussparung, d. h. in diesem
Fall die vollständige Ecke, mit Sekundärdichtstoff 6 aufgefüllt
worden ist.
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Feuchtigkeit,
die im Stegprofil 2 vorhanden ist, läuft zum Ablaufrohr 20 und
durch dieses hindurch zum Rand des Rahmens, wo es aus dem Rohr 20 austritt
und an der Seite des Rahmens abläuft.
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In 7 ist
in das Stegprofil 2 ein U-Profil 21 eingesetzt,
das, mit gestrichelter Linie angedeutet, über die gesamte
Breite des Rahmens läuft und das U-Profil zu beiden Seiten
des Rahmens bis zum Rand verlängert. In diesem Fall kann
Feuchtigkeit durch das U-Profil 21 zu jeder der Seiten
ablaufen und am jeweiligen Rand des Rahmens herunterlaufen.
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In 8 ist
wiederum ein U-Profil 22 in das Stegprofil 2 eingesetzt,
diesmal jedoch nur ein kleines Stück aus der Aussparung 8 heraus
in das Stegprofil 2 hinein (gestrichelte Linie). In diesem
Fall dient das U-Profil 22 lediglich der Verlängerung
des vorhandenen U-förmigen Stegprofils 2 bis zum
Rand des Rahmens.
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In 9 ist
eine Ausführungsform dargestellt, bei der die Aussparung 8,
in diesem Fall die komplette Ecke, mit Sekundärdichtstoff 6,
beispielsweise Silikon, ausgefüllt ist und nach dem Aushärten des
Silikons eine Ablaufrinne 23 eingefräst worden ist.
Diese besitzt die Tiefe des Stegprofils 2 und gegebenenfalls
auch dessen Breite. Die Form der Rinne ist aber insofern beliebig,
als gewährleistet ist, dass Feuchtigkeit durch die Rinne 23 zur
Seite hin ablaufen kann.
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In 10 ist
ebenfalls zunächst die Ecke des Rahmens mit Sekundärdichtstoff 6 gefüllt
und anschließend eine Bohrung 24 von der Seite
des Rahmens bis in das Stegprofil 2 eingefügt
worden. Die Bohrung 24, die auch eine Ausstechung sein
kann, verläuft leicht schräg nach unten, um den
Abfluss von Feuchtigkeit zu erleichtern. Alternative Möglichkeit zur
Erzeugung einer Bohrung oder Ausstechung 24 ist das Einfügen
eines länglichen Gegenstandes an die Stelle der Bohrung 24 vor
dem Einfüllen des Sekundärdichtstoffs 6,
wobei der längliche Gegenstand nach dem Aushärten
des Sekundärdichtstoffs 6 entfernt wird und an
seiner Stelle die Bohrung bzw. Öffnung 24 übrig
bleibt.
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- 1
- Abstandhalterprofil
- 2
- Stegprofil
- 3,
3'
- Steg
- 4,
4'
- Glasscheibe
- 5,
5'
- Primärdichtstoff
- 6,
6'
- Sekundärdichtstoff
- 7
- Nut
mit Perforationen
- 8
- Aussparung
- 9
- Biegestelle
- 10
- Stoßstelle
- 11
- T-förmiges
Abschlussstück
- 20
- Ablaufrohr
- 21,
22
- eingesetztes
U-Profil
- 23
- Rinne
- 24
- Bohrung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202005016444
U1 [0005]
- - EP 130438 [0006]