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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 zum Herstellen eines Formsteins, der einen
Formsteinkörper
mit wenigstens einem den Formsteinkörper durchsetzenden Kanal aufweist.
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Weiterhin
betrifft die Erfindung eine Formsteinfüllvorrichtung nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 6 zum Füllen
eines Formsteins, der einen Formsteinkörper mit wenigstens einem den
Formsteinkörper
durchsetzenden Kanal aufweist.
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Aus
dem Stand der Technik sind Wandbaustoffe oder wandbildende Baustoffe
in Form von Formsteinen aus Ziegel- oder Betonmaterial bekannt,
die mit einem Dämmstoff
gefüllte
Kanäle
aufweisen. Bei den eingesetzten Dämmstoffen handelt es sich insbesondere
um Dämmstoffe
aus mineralischer Wolle. Derartige Baustoffe zeichnen sich durch eine
hervorragende Wärmedämmfähigkeit
aus.
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Bei
der Verwendung von Dämmstoffelementen,
insbesondere aus mineralischer Wolle, so genannten Mineralwoll-Pads,
zum Füllen
der Kanäle, werden
diese nach dem Stand der Technik regelmäßig in die Kanäle eingedrückt, wobei
zum seitlichen Führen
und zur Reduzierung der Reibung zwischen Pad und Kanalwandung eine
Hülse oder
Düse verwendet
wird und wobei die entsprechend eingeschobenen Pads gegenüber einer
Länge der
Kanäle
ein gewisses Übermaß aufweisen,
um das Eindrücken der
Pads in die Kanäle
zu erleichtern. Die hierdurch verursachten Überstände der Dämmstoffelemente bezüglich der
Ka näle
werden anschließend
in einem weiteren Prozessschritt abgeschnitten, was entsprechend
zeit- und kostenaufwändig
ist. Bei unsauberem Abschneiden der Überstände kann es außerdem zu
einer Beeinträchtigung
der Verwendbarkeit kommen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
der jeweils eingangs genannten Art anzugeben, bei denen das Einbringen
der Dämmstoffelemente
mit weniger Aufwand und höherer
Genauigkeit realisierbar ist.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe mittels eines Verfahrens mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 und mittels einer Formsteinfüllvorrichtung mit
den Merkmalen des Patentanspruchs 6.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind jeweils Gegenstand von Unteransprüchen, deren Wortlaut durch
Bezugnahme in die Beschreibung aufgenommen wird, um unnötige Textwiederholungen
zu vermeiden.
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Erfindungsgemäß ist ein
Verfahren zum Herstellen eines Formsteins, der einen Formsteinkörper mit
wenigstens einem den Formsteinkörper
durchsetzenden Kanal aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens
ein Dämmstoffelement
mit einer Längsabmessung,
die im Wesentlichen einer Länge des
Kanals entspricht, durch Erzeugen eines Unterdrucks in dem Kanal
in diesen eingebracht wird.
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Erfindungsgemäß ist eine
Formsteinfüllvorrichtung
zum Füllen
eines Formsteins, der einen Formsteinkörper mit wenigstens einem den
Formsteinkörper
durchsetzenden Kanal aufweist, gekennzeichnet durch eine Unterdruckerzeugungseinheit zum
Erzeugen eines Unterdrucks in dem Kanal und eine Dämmstoffelementbereitsstellungseinheit
zum Bereitstellen wenigstens eines Dämmstoffelements mit einer Längsabmessung,
die im Wesentlichen einer Länge
des Kanals entspricht, an einem Eingang des Kanals, so dass das
Dämmstoffelement
mittels des Unterdrucks im Wesentlichen vollständig in den Kanal einbringbar
ist.
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Gemäß einem
grundlegenden Aspekt der vorliegenden Erfindung wird demnach wenigstens ein
Dämmstoffelement,
dessen Länge
im Wesentlichen der Kanallänge
in dem Formstein entspricht, mittels eines Unterdrucks in den Formstein
eingebracht („eingesaugt"). Eine Verwendung übermäßig langer
Dämmstoffelemente,
die zu den oben beschriebenen Nachteilen führt, ist somit erfindungsgemäß nicht
mehr erforderlich.
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In
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden mehrere Dämmstoffelemente gleichzeitig
in entsprechende, zueinander parallele Kanäle des Formsteins eingebracht,
so dass das Verfahren gegenüber
bekannten Verfahren, bei denen jeder Kanal einzeln nacheinander
befüllt
wird, eine entsprechende Verkürzung
der Bearbeitungszeit ermöglicht.
So ist es im Zuge der vorstehend beschriebenen Weiterbildung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
möglich,
bis zu 30 Formsteine (z. B. Ziegel) pro Minute zu füllen, während mit
dem vorstehend erwähnten
sequentiellen Füllvorgang
nur etwa 10 Formsteine pro Minute verarbeitet werden können.
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Eine
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht vor, dass der Unterdruck in dem Kanal in Abhängigkeit
von einer momentanen Einbringtiefe des Dämmstoffelements in den Kanal
gesteuert wird, wobei insbesondere der Unterdruck reduziert wird,
bevor das Dämmstoffelement
wieder aus dem Kanal austritt. Auf diese Weise lässt sich eine beinahe perfekte
Füllung
des Formsteins erreichen. Geringfügig unvollständig eingebrachte
Dämmstoffelemente
können
anschließend
in einfacher Weise mit mechanischen Mitteln vollständig in
den Kanal eingebracht, insbesondere hineingedrückt werden, wozu vorrichtungstechnisch
vorzugsweise eine Rolleneinheit zum Einsatz kommt.
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Die
erfindungsgemäße Formsteinfüllvorrichtung
ist nicht auf bestimmte Querschnitte oder Querschnittsformen der
einzubringenden Dämmstoffelemente
beschränkt.
Insbesondere kann in Weiterbildung vorgesehen sein, dass wenigstens
einige Dämmstoffelemente
gleiche Abmessungen, insbesondere einen gleichen Querschnitt aufweisen.
Alternativ oder zusätzlich
können
einige der Dämmstoffelemente
auch unterschiedliche Abmessungen, insbesondere ver schiedene Querschnitte
aufweisen. Die Querschnitte können
sich in Form (rund, eckig, ...) und/oder Querschnittsfläche unterscheiden.
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Um
die weiter oben bereits erwähnte
Steuerung, insbesondere zur Verminderung des Unterdrucks in den
Kanälen
zu ermöglichen,
sieht eine andere Weiterbildung der erfindungsgemäßen Formsteinfüllvorrichtung
vor, dass insbesondere für
jeden Kanal separat Unterdrucksteuermittel vorgesehen sind. Diese
sprechen in Weiterbildung der Erfindung dann an, wenn das Dammelement
bis zu einer vorbestimmten Einbringtiefe in den Kanal eingebracht
wurde. Vorteilhafterweise sind die genannten Mittel durch das eingebrachte
Dämmstoffelement
selbst aktivier- oder betätigbar,
was eine steuerungstechnisch relativ einfache Ausgestaltung der
Vorrichtung ermöglicht.
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Insbesondere
können
die genannten Steuermittel Unterdruckverminderungsmittel in Form
von Ventilstößeln aufweisen,
wobei die Dämmstoffelemente
selbst auf die Ventilstößel einwirken
und die entsprechenden Ventile bei ihrem Einbringen in den Formstein
graduell schließen,
was zu einer Verminderung und im Endeffekt zu einer vollständigen Unterbrechung
der Unterdruckeinwirkung führt.
Auf diese Weise ist der Einbringvorgang für die Dämmstoffelemente in gewisser
Weise selbstregelnd.
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Weitere
Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Zeichnung. Es zeigt:
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1 eine
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Formsteinfüllvorrichtung
in Seitenansicht;
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2 die
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Formsteinfüllvorrichtung
gemäß 1 in Draufsicht;
und
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3 ein
Ablaufdiagramm einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Herstellen eines Formsteins.
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1 zeigt
eine Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Formsteinfüllvorrichtung 1 zum
Füllen
eines Formsteins 2. Bei dem Formstein 2 kann es sich
im Rahmen der vorliegenden Erfindung beispielsweise um einen Formstein
aus Ziegelmaterial (Mauerziegel), um einen Beton-Formstein oder
um einen Formstein aus einem beliebigen anderen Material handeln.
Der Formstein 2 ist im Wesentlichen quaderförmig ausgebildet
und besitzt einen Formsteinkörper 2a,
der von einer Anzahl an zueinander parallelen Kanälen 2b–f durchsetzt
ist. Die Kanäle 2b–f sind
zum Aufnehmen entsprechender länglicher Dämmstoffelemente 3b–f vorgesehen
und erstrecken sich durchgehend von der Formsteinoberseite durch
den Formstein hindurch bis zur Formsteinunterseite. Die Dämmstoffelemente 3b–f können beispielsweise
aus Mineralwolle oder jedem anderen, insbesondere bautechnisch geeigneten
Isoliermaterial oder einer Mischung aus derartigen Isoliermaterialien
bestehen. Die Dämmstoffelemente 3b–f sind
in einer Dämmstoffelementbereitstellungseinheit 4 angeordnet,
die nach Art eines Magazins eine Anzahl von Kammern 4b–f aufweist,
wobei jede Kammer 4b–f
jeweils ein Dämmstoffelement 3b–f enthält.
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Die
Kammern 4b–f,
die Dämmstoffelemente 3b–f und/oder
die Kanäle 2b–f können gleiche
oder ähnliche
Querschnitte, insbesondere runde oder rechteckige Querschnitte,
aufweisen. Die Kammern 4b–f sind an ihren dem Formstein 2 zugewandten Vorderenden 4b''–f'' kegelstumpfartig
verjüngt
ausgebildet, um das Einbringen der Dämmstoffelemente 3b–f in die
Kanäle 2b–f zu erleichtern.
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Eine
Längserstreckung
der als solche in etwa stabförmigen
Dämmstoffelemente 3b–f entspricht
im Wesentlichen, das heißt
bis auf gewisse Toleranzen, einer jeweiligen Länge L der Kanäle 2b–f.
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Weiterhin
umfasst die Formsteinfüllvorrichtung 1 eine
Unterdruckerzeugungseinheit 5, die sich aus einem Saugkopf 6,
einer Vakuumleitung 7 sowie einem nicht gezeigten Vakuumspeicher
bzw. Vakuumpumpe zusammensetzt, wobei die Vakuumleitung 7 den
Vakuumspeicher mit dem Saugkopf 6 verbindet. Der Saugkopf 6 weist
eine Anzahl von Saugleitungen 6b–f auf, deren Anzahl und Anordnung
gerade der Anzahl bzw. der Anordnung der Kanäle 2b–f des Formsteins 2 entspricht.
Vorliegend sind die Kanäle 2b–f sowie
die Saugleitungen 6b–f
nach Art einer regelmäßigen Matrix
mit Zeilen und Spalten angeordnet, von denen in der Schnittdarstellung
gemäß 1 nur
eine Spalte erkennbar ist. Eine entsprechende Anordnung findet sich
auch für
die Kammern 4b–f
der Dämmstoffelementbereitstellungseinheit 4.
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In
Verbindung mit jeder Saugleitung 6b–f weist der Saugkopf 6 jeweils
gesteuerte Ventilmittel 6g–k auf, über die die entsprechenden
Saugleitungen 6b–f
gesteuert öffen-
und verschließbar
sind. An ihren den Ventil- oder Steuermitteln 6g–k jeweils
gegenüberliegenden
Enden sind die Saugleitungen 6b–f innerhalb des Saugkopfes 6 vereinigt
(nicht gezeigt) und gemeinsam mit der Vakuumleitung 7 verbunden.
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Die
Dämmstoffelementbereitstellungseinheit 4 und
die Unterdruckerzeugniseinheit 5 (d. h. zumindest der Saugkopf 6)
sind auf den Formstein 2 zu und von diesem wegbewegbar,
was in 1 durch Doppelpfeile P bzw. P' symbolisiert ist. Auf diese Weise können die
Kammern 4b–f
bzw. die darin enthaltenen Dämmstoffelemente 3b–f jeweils
mit einem ersten Ende der entsprechenden Kanäle 2b–f (nachfolgend
auch als Kanalanfang bezeichnet) zusammengeführt werden. Entsprechendes
gilt hinsichtlich der Saugleitungen 6b–f und dem jeweils anderen
Ende der Kanäle 2b–f (nachfolgend
auch als Kanalende bezeichnet).
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Nachfolgend
wird die Funktionsweise der vorstehend beschriebenen Formsteinfüllvorrichtung 1 detailliert
beschrieben:
Für
den Formstein 2 bzw. weitere Formsteine ist eine geeignete
Fördereinrichtung,
wie ein Förderband oder
dergleichen, vorgesehen (in 1 nicht
gezeigt), durch die der Formstein 2 in den Bereich zwischen
der Dämmstoffelementbereitstellungseinheit 4 und
der Unterdruckerzeugungseinheit 5 hineingefördert wird.
Dies ist in der Darstellung gemäß 1 bereits
erfolgt. In dieser Stellung werden sowohl die Dämmstoffelementbereitstellungseinheit 4 als
auch die Unterdruckerzeugungseinheit 5, d. h. der Saugkopf 6 gemäß den Doppelpfeilen
P bzw. P' an den Formstein 2 herangeführt, so
dass die Kammern 4b–f mit
ihrem jeweiligen verjüngten
Ende 4b''–f'' in den zugeordneten Kanalanfang der
Kanäle 2b–f eingreifen.
Vorzugsweise wird die Dämmstoffelementbereitstellungseinheit 4 mindestens
soweit an den Formstein 2 herangeführt, dass die einzelnen Kammern 4b–f selbst
an dem Formstein 2 in Anlage treten.
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Parallel
hierzu wird der Saugkopf 6 so an den Formstein 2 heranbewegt,
dass die Saugleitungen 6b–f mit dem jeweils zugeordneten
Ende der Kanäle 2b–f in vakuumtechnische
Wirkverbindung treten. In diesem Zusammenhang bedeutet der Begriff „vakuumtechnische
Wirkverbindung",
dass über
die Saugleitungen 6b–f
und den Saugkopf 6 bzw. die Vakuumleitung 7 das
Kanalinnere der Kanäle 2b–f mit dem Vakuumspeicher
(nicht gezeigt) verbindbar ist. Auf diese Weise kann in den Kanälen 2b–f ein Unterdruck
erzeugt werden.
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Dies
geschieht nachfolgend in einem solchen Maße, dass die Dämmstoffelemente 3b–f durch insbesondere
schlagartiges Erzeugen des Unterdrucks in dem betreffenden Kanal 2b–f in diesen
eingebracht werden. Bildlich gesprochen werden die Dämmstoffelemente 3b–f erfindungsgemäß in den betreffenden
Kanal 2b–f „hineingesaugt". Da die jeweiligen
Längsabmessungen
der Dämmstoffelemente 3b–f der Kanallänge L im
Wesentlichen entsprechen, lassen sich auf diese Weise die Kanäle 2b–f des Formsteins 2 gleichzeitig
und praktisch vollständig
füllen,
so dass der Formstein 2 in einem einzigen Prozessschritt
vollständig
gefüllt
und anschließend weitergefördert werden
kann.
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In
der Praxis ist jedoch insbesondere zu vermeiden, dass die durch
Einwirkung von Unterdruck in die Kanäle 2b–f eingebrachten
Dämmstoffelemente 3b–f am jeweiligen
Kanalende zumindest teilweise wieder austreten, was durch eine zu
starke Unterdruckeinwirkung bewirkt werden kann.
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Zu
diesem Zweck weist der Saugkopf 6 im Bereich der Saugleitungen 6b–f die bereits
erwähnten
Ventil- oder Steuermittel 6g–k auf. Mittels der Ventil-
oder Steuermittel 6g–k
erfolgt für
jeden Kanal 2b–f
eine separate Unterdrucksteuerung. Vorliegend werden die Ventil-
oder Steuermittel 6g–k
durch die vorrückenden
Dämmstoffelemente 3b–f selbst
betätigt:
Die Ventil- oder Steuermittel 6g–k greifen bei an dem Formstein 2 angelegten
Saugkopf 6 in die entsprechenden Kanäle 2b–f ein,
so dass die Dämmstoffelemente 3b–f mit ihrem
jeweils vorderen Ende an dem Ventil- oder Steuermittel 2g–k in Anlage
treten, bevor sie die Kanäle 2b–f am Kanalende
wieder verlassen. Dies führt über ein
mechanisches Einwirken der Dämmstoffelemente 3b–f auf die
Ventil- oder Steuermittel 6g–k zu einer graduellen Verminderung des
Unterdrucks, da die entsprechenden Kanäle 2b–f zunehmend
von den Saugleitungen 6b–f abge schnitten werden. Dabei
kommt es, kurz bevor die Dämmstoffelemente 3b–f das jeweilige
Kanalende vollständig
erreichen, zu einer vollständigen
Beendigung der Saugeinwirkung. Auf diese Weise wird vermieden, dass
die Dämmstoffelemente
am Kanalende wieder aus dem Formstein 2 austreten, was
wegen einer so genannten „Dübelwirkung" (da die seitlich
an der Dämmstoffelementoberfläche angeordneten
Fasern beim Einschieben in den Kanal in Einschubrichtung ausgerichtet
werden und dadurch sich einem Zurückschieben widerhakenähnlich widersetzen).
in einem anschließenden
Bearbeitungsschritt nur schwer wieder rückgängig zu machen ist.
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Die
Ventil- oder Steuermittel können
insbesondere als Ventilstößel ausgebildet
sein, deren Funktion – wie
gesagt – darin
besteht, die Dämmstoffelemente
rechtzeitig abzubremsen. Die Aktivierung der Ventil- oder Steuermittel 6g–k erfolgt
demnach dann, wenn die Dämmstoffelemente 3b–f bis zu einer
jeweils vorbestimmten Eindringtiefe in den entsprechenden Kanal 2b–f eingebracht
wurden, wobei die Einbringtiefe gerade der Kanallängen L abzüglich einer
Eingriffslänge
der jeweiligen Ventil- oder Steuermittel 6g–k in den
Kanal 2b–f
entspricht.
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Dabei
kann es vorkommen, dass die Dämmstoffelemente 3b–f an den
jeweiligen Kanaleingängen
noch um ein gewisses Maß aus
den Kanälen 2b–f herausragen,
was gegebenenfalls ein entsprechendes mechanisches Nacharbeiten
erforderlich macht. Eine entsprechende Einrichtung wird nachfolgend
unter Bezugnahme auf 2 beschrieben, kann jedoch nichtsdestotrotz
auch bei der Ausgestaltung gemäß 1 zum
Einsatz kommen, obwohl sie dort nicht explizit dargestellt ist.
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2 zeigt
die Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Formsteinfüllvorrichtung 1 gemäß 1 in
Draufsicht.
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Wie 2 zeigt,
weisen die Kanäle 2b, 2b' des Formstein
in Draufsicht unterschiedliche Abmessungen auf, insbesondere unterschiedliche
Querschnitte. Entsprechend weist die Dämmstoffberechnungseinheit 4 Kammern 4b, 4b' mit zugespitzten Vorenden 4b'', 4b''' auf, in denen
Dämmstoffelemente 3b, 3b' zum Einbringen
in die Kanäle 2b, 2b' angeordnet
sind. Der Kanal 2b, das Dämm stoffelement 3b und
der Kanal 4b mit Vorderende 4b'' entsprechen den
gleichbenannten Elementen in 1.
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Zusätzlich zu
den bereits beschriebenen Elementen ist in 2 noch eine
Fördereinrichtung 8 in Form
eines Förderbandes
dargestellt, durch das der Formstein 2 und entsprechend
weitere Formsteine in Richtung des Pfeils P'' gefördert werden.
In Förderrichtung
P'' bezogen auf die
dargestellte Stellung des Formsteines 2 weist die Formsteinfüllvorrichtung 1 gemäß 2 eine
mechanische Einbringeinheit 9 auf, die vorliegend als Rolleneinheit
ausgebildet und in Richtung des Doppelpfeils P''' beweglich ist. Die Rolleneinheit 9 ist
in Richtung des Doppelpfeils P4 drehbar gelagert.
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Wenn
der Formstein 2 in Richtung des Pfeils P'' mittels der Fördereinrichtung 8 an
der mechanischen Einbringeinheit 9 vorbeibewegt wird, ist
es mit deren Hilfe in einfacher Weise möglich, an den Kanalanfängen des
Formsteins 2 überstehendes Dämmmaterial
der Dämmstoffelemente 3b, 3b' mechanisch
vollständig
in den Formstein 2 bzw. dessen Kanäle 2b, 2b' einzubringen.
Da die Länge
der Dämmstoffelemente 3b, 3b' im Wesentlichen
gerade der Kanallänge
L entspricht, kommt es hierbei zu keinem Wideraustreten der Dämmstoffelemente 3b, 3b' am jeweiligen
Kanalende.
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3 zeigt
anhand eines Ablaufdiagramms eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Herstellen eines Formsteins, wobei insbesondere eine der vorstehend
anhand der 1 und 2 beschriebenen
Vorrichtungen zum Einsatz kommen kann. Nachfolgend wird das Verfahren
jedoch ohne Bezugnahme auf eine konkrete Ausgestaltung einer hierfür einzusetzenden
Vorrichtung beschrieben.
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Das
Verfahren beginnt mit Schritt S100. Anschließend wird in Schritt S102 ein
mit wenigstens einem Dämmstoffelement
zu füllender
Formstein, wie ein Mauerziegel oder dergleichen, in einen Bearbeitungsbereich
der verwendeten Formsteinfüllvorrichtung
gefördert.
Dann wird in Schritt S104 das wenigstens eine Dämmstoffelement zum Einbringen
in den Formstein bereitgestellt, wobei der Formstein zu diesem Zweck
wenigstens einen Kanal aufweist, in den das Dämmstoffelement eingebracht
werden soll.
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Anschließend wird
in Schritt S106 in dem Kanal ein Unterdruck erzeugt, so dass das
Dämmstoffelement
in den Kanal eingebracht („eingesaugt") wird.
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In
einem nachfolgenden Schritt S108 wird ermittelt, ob das eingebrachte
Dämmstoffelement
eine vorbestimmte Einbringtiefe in den Kanal erreicht hat. Ist das
der Fall (j), so wird anschließend
in S110 der angelegte Unterdruck vermindert. Anderenfalls (n) bleibt
der Unterdruck unverändert
bestehen, und das Verfahren kehrt nach Schritt S108 zurück, den
es entsprechend schleifenartig durchläuft.
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An
die Verminderung des Unterdrucks in Schritt S110 schließt sich
in Schritt S112 eine Überprüfung dahingehend
an, ob das eingebrachte Dämmstoffelement
bereits seine endgültige
Einbringtiefe erreicht hat. Ist dies der Fall (j), wird in Schritt S114
der Unterdruck vollständig
abgeschaltet. Anderenfalls (n) wird Schritt S112 schleifenartig
wiederholt. Alternativ (gestrichelte Linie in 3)
kann das Verfahren auch nach Schritt S110 zurückkehren, was einer fortgesetzten
Verminderung des Unterdrucks entspricht. Es sei angemerkt, dass
die letztgenannte Variante bei den Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Formsteinfüllvorrichtung
gemäß 1 und 2 realisiert
ist, bei denen die Unterdruckeinwirkung durch kontinuierliches Vordringen
der Dämmstoffelemente
und Einwirken auf die Ventilstößel graduell
immer weiter verringert wird.
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In
einem optionalen Schritt S116 kann im Anschluss an Schritt S114 überprüft werden,
ob das Dämmstoffelement
vollständig
in dem Formsteinkanal eingebracht wurde, d. h. dass kein kanalanfangseitiger Überstand
besteht. Ist dies der Fall (j), wird in einem anschließenden Schritt
S118 der fertig bearbeitete Formstein aus dem Wirkungsbereich der Formsteinfüllvorrichtung
herausgefördert,
und das Verfahren endet mit Schritt S120. Anderenfalls (n im Zusammenhang
mit Schritt S116) erfolgt vor Schritt S118 in einem zwischengeschalteten
Schritt S122 ein mechanisches, vollständiges Einbringen des Dämmstoffelement
in dem Formsteinkanal, wie es weiter oben anhand der 2 unter
Bezugnahme auf die mechanische Einbringeinheit/Rolleneinheit 9 bereits
ausführlich
dargestellt wurde.
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Die
Abfrage in Schritt S116 ist – wie
gesagt – lediglich
optional. Insbesondere bei der Ausgestaltung gemäß 2 kann mittels
der Rolleneinheit 9 ein mechanisches Einwirken auf den
Formstein 2 unabhängig
von einem Überstehen
der Dämmstoffelemente
auch ohne eine derartige Abfrage in jedem Fall durchgeführt werden.
Alternativ kann jedoch im Zusammenhang mit der Rolleneinheit 9 eine
geeignete Überwachungseinheit
(in den Figuren nicht gezeigt) vorgesehen sein, die nur bei einem
vorhandenen Dämmstoffüberstand
ein mechanisches Einwirken der Rolleneinheit 9 auf den
Formstein 2 bzw. den überstehenden
Dämmstoff
bewirkt.