DE102007022462A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung einer Ammoniumcarbonatlösung - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Behandlung einer Ammoniumcarbonatlösung, dadurch gekennzeichnet, dass die Ammoniumcarbonatlösung (11) als Zulauf in eine bei Überdruck betriebene Destillationskolonne (30) eingespeist wird, wobei am Kopf der Destillationskolonne (30) eine Ammoniumcarbamatschmelze (41) mit einem Ammoniak zu Kohlendioxid-Molverhältnis zwischen 0,9:1 und 6:1 und mit einem Wassergehalt von 2 bis 20 Massen-% Wasser kondensiert wird. Damit ist eine effiziente Auftrennung möglich.
Description
- Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung einer Ammoniumcarbonatlösung.
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung einer Ammoniumcarbonatlösung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung zur Behandlung einer Ammoniumcarbonatlösung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 22.
- Bei der Aufarbeitung von wässrigen Ammoniumcarbonatlösungen mittels Destillation tritt das Problem auf, dass insbesondere am Kopf der Destillationskolonne Abscheidungen von festem, kristallinen Ammoniumcarbonat oder Hydrogencarbonat auftreten. Diese Abscheidungen behindern die Aufarbeitung.
- Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein effizientes Verfahren und eine effiziente Vorrichtung für die Aufarbeitung einer Ammoniumcarbonatlösung zu schaffen.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
- Die Ammoniumcarbonatlösung wird demnach als Zulauf in eine bei Überdruck betriebene Destillationskolonne eingespeist, wobei am Kopf der der Destillationskolonne eine Ammoniumcarbamatschmelze kondensiert wird. Am Kopf der Destillationskolonne weist die Ammoniumcarbamatschmelze ein Molverhältnis von Ammoniak zu Kohlendioxid zwischen 0,9:1 und 6:1 auf und hat einen Wassergehalt von 2 bis 20 Massen-%. Die Ammoniumcarbamatschmelze lässt sich in einfacher Weise weiter verarbeiten, insbesondere pumpen.
- Vorteilhafterweise kann die so erzeugte Ammoniumcarbamatschmelze in eine Harnstoffanlage zur Weiterverarbeitung gefördert werden.
- Vorteilhafterweise weist die Ammoniumcarbamatschmelze einen Wassergehalt von 5 bis 15 Massen-%, ganz insbesondere einen Wassergehalt von 10 Massen-% auf.
- Die Destillation wird vorteilhafterweise bei einem Druck zwischen 20 und 225 bar ausgeführt wird. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Destillation zwischen 20 und 100, insbesondere zwischen 50 und 80 bar ausgeführt wird.
- Ferner ist es vorteilhaft, wenn in der Destillationskolonne das Druckniveau, die Heizleistung und/oder die Temperatur so eingestellt werden, dass bei der Kondensation der Ammoniumcarbamatschmelze am Kopf der Destillationskolonne Wasserdampf bei einem Druck von mindestens 2 bar, insbesondere 3,5 bar oder 9 bar erzeugbar ist. Damit kann eine Energierückgewinnung einfach erfolgen. Der rückgewonnene Dampf wird vorteilhafterweise zur Eindampfung einer Harnstofflösung verwendet. Für die Einstellung der Temperatur in der Destillationskolonne ist es vorteilhaft, wenn die Destillationskolonne mit Dampf von einem Druck von mehr als 60 bar, Dowtherm-, Salzschmelze oder elektrisch beheizt wird oder durch direkte Gasbefeuerung beheizt wird.
- Eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens trennt eine Ammoniumcarbonatlösung, die aus einem Offgas gewonnen wird, das Anteile an Ammoniak und Kohlendioxid aufweist. Eine gute Möglichkeit der Integration von Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ergibt sich, wenn das Offgas aus einer Anlage zur Herstellung von Melamin und/oder Harnstoff stammt. Vorteihafterweise beträgt im Offgas das Molverhältnis von Ammoniak zu Kohlendioxid 2:1, es liegt aber grundsätzlich im Intervall: (0,9:1 < 2:1 < 6:1).
- Dieses Offgas wird mit Vorteil einer Absorbervorrichtung zugeführt, um eine Ammoniumcarbonatlösung zu erhalten. Dazu wird der Absorbervorrichtung insbesondere Wasser zugeführt. Die Integration des Gesamtverfahrens lässt sich verbessern, wenn ein am Sumpf der Destillationskolonne abgezogener wasserhaltiger Strom zur Absorption des Offgases in der Absorbervorrichtung verwendet wird.
- Die Absorbervorrichtung wird vorteilhafterweise beim Druck des Offgases betrieben, insbesondere zwischen 0,1 und 50 bar. Die Absorbervorrichtung wird vorteilhafterweise bei einer Temperatur zwischen 0°C und 100°C betrieben.
- Zur Verhinderung einer Wasseranreicherung, wird Wasser zwischen der Destillationskolonne und der Absorbervorrichtung ausgekreist.
- Eine gute Integrationsmöglichkeit ist, wenn die Ammoniumcarbonatlösung mittels der Absorbervorrichtung aus dem Offgas einer Melamin-Anlage abgetrennt wird.
- Vorteilhafterweise hat die Ammoniumcarbonatlösung einen Wassergehalt zwischen 20 und 95 Massen-%, insbesondere zwischen 60 und 75 Massen-%.
- Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Ammoniumcarbonatlösung aus einer Harnstoffanlage ist, die dann Lean-Solution genannt wird.
- Mit Vorteil wird ein Teil des Ammoniaks oder des Kohlendioxides rein, gemeinsam mit Inerten abgezogen, der dann unabhängig von der Carbamatschmelze, insbesondere in der Harnstoffanlage verwendbar ist. Über den Inertenabzug der Absorbervorrichtung atmet diese und eventuell verlassen auch über die Zuläufe mitgeführte Inerte die Absorbervorrichtung. Bei bestimmten Konzentrations- Druck- und Temperaturverhältnissen kann aber auch ein Teil des Ammoniaks oder des Kohlendioxides rein, gemeinsam mit den Inerten abgezogen werden, der dann unabhängig von der Carbamatschmelze z. B. in der Harnstoffanlage aber auch beliebig anders verwertet werden kann.
- Die Aufgabe wird auch durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 22 gelöst.
- Dabei ist es energetisch vorteilhaft, wenn der Zulauf der Destillationskolonne durch das Sumpfprodukt der Destillationskolonne mittels eines Wärmetauschers vorheizbar ist. Auch ist es vorteilhaft, wenn die Destillationskolonne über eine Rückführung des wässrigen Sumpfproduktes mit einer Absorbervorrichtung verbunden ist.
- Für eine Druckdestillation ist es vorteilhaft, wenn eine Pumpe zur Druckerhöhung des Zulaufes der Destillationskolonne dient.
- Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnungen an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
-
1 ein Fließbild einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens und einer erfindungsgemäßen Vorrichtung; -
2 ein Fließbild einer zweiten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens und einer erfindungsgemäßen Vorrichtung; -
3 ein Fließbild einer dritten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens und einer erfindungsgemäßen Vorrichtung. - In
1 ist schematisch ein Fließbild dargestellt, dass eine mögliche erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wiedergibt. - Mit einem erfindungsgemäßen Verfahren kann insbesondere eine Ammoniumcarbonatlösung, die Anteile an Ammoniak, Kohlendioxid und Wasser aufweist, getrennt werden.
- Zum Beispiel bei der Herstellung von Melamin fällt eine Ammoniumcarbonatlösung an, bei der das Massenverhältnis von Ammoniak zu Kohlendioxid im Wasser etwa 2:1 beträgt. Es ist möglich, dass die eine Ammoniumcarbonatlösung einen Wassergehalt zwischen 20 und 95 Massen-%, insbesondere zwischen 60 und 75 Massen-% aufweist.
- Auch eine Ammoniumcarbonatlösung, eine so genannte Lean Solution aus einer Harnstoffanlage, mit einer Zusammensetzung von ca. 33 Massen-% Ammoniak, 33 Massen-% Kohlendioxid und 33 Massen-% Wasser kann mit einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens aufgearbeitet werden, was in Verbindung mit der zweiten Ausführungsform noch erläutert wird.
- Die in der
1 dargestellten Ausführungsform anfallende Ammoniumcarbonatlösung11 wird aus dem Offgas1 (Ammoniak, Kohlendioxid, Melaminreste) einer hier nicht dargestellten Melamin-Anlage gewonnen. Grundsätzlich sind Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung aber auch für Ammoniumcarbonatlösungen aus anderen Prozessen verwendbar. - Das Offgas
1 wird einer Absorbervorrichtung10 zugeführt und mit Wasser2 ,31 versetzt. Das Wasser2 ,31 für die Absorbervorrichtung10 kann aus einem rückgewonnenen Wasserstrom31 bestehen und/oder aus einem Frischwasserstrom1 bestehen. Die Rückgewinnung des Wassers wird weiter unten beschrieben. Die in1 dargestellte Ausführungsform zeigt beide Varianten der Wasserzufuhr. - Die Absorbervorrichtung
10 bei der das Wasser2 ,31 am Kopf der Absorptionskolonne10 eingespeist wird, das Offgas2 am Sumpf, so dass die Absorption im Gegenstrom stattfinden kann. Die Absorptionskolonne wird bei atmosphärischem Druck betrieben. Da die Absorption exotherm verläuft, ist eine Temperiervorrichtung6 an der Absorbervorrichtung vorgesehen Die Absorbervorrichtung10 kann z. B. eine Blasensäule mit oder ohne Füllkörper oder Rieselfilmkolonne aufweisen. Auch kann die Absorbervorrichtung10 mehrstufig oder geteilt ausgebildet sein. Es ist auch nicht zwingend, dass eine Gegenstromabsorption durchgeführt wird. Die Absorbervorrichtung10 kann ferner einen Gleichstrom-Fallfilmkondensator zur optimalen Triebkraftausnutzung oder auch Kombinationen dieser Varianten aufweisen. - Am Sumpf der Absorptionskolonne
1 wird eine 30%ige Ammoniumcarbonatlösung11 (d. h. 70 Massen-% Wasser) abgezogen. Durch eine Pumpe20 wird das Druckniveau der Ammoniumcarbonatlösung11 erhöht. Im vorliegenden Fall wird der Druck auf einen Überdruck von 70 bar erhöht und einer unter dem gleichen Druck stehenden Destillationskolonne30 zugeführt. - Der Druckbereich für die Druckdestillation in der Destillationskolonne
30 kann zwischen 20 und 225 bar betragen. - Im vorliegenden Fall führt die Druckerhöhung dazu, dass am Kopf der Destillationskolonne
30 eine Ammoniumcarbamatschmelze41 mit einem Wassergehalt von ca. 10% in einem Kondensator40 kondensiert. Die Ammoniumcarbamatschmelze41 ist eine gut pumpbare Flüssigkeit. Anders als bei bekannten destillativen Trennungen von Ammoniumcarbonatlösungen kristallisiert hier bei ausreichendem Druck auch bei hohen Konzentrationen (geringen Wasserkonzentrationen) kein Ammoniumcarbonat oder Hydrogencarbonat aus, was zur Verstopfung der Kolonne oder Leitungen führt. - Das Druckniveau der Ammoniumcarbamatschmelze beträgt ca. 70 bar. Wenn die Ammoniumcarbamatschmelze
41 in einer Harnstoffsyntheseanlage60 eingesetzt werden soll, so kann die Ammoniumcarbamatschmelze41 durch eine weitere Pumpe50 auf das Druckniveau der Harnstoffsyntheseanlage60 gebracht werden (z. B. auf 150 bis 250 bar). Die Temperatur der Ammoniumcarbamatschmelze41 beträgt ca. 150°C, so dass damit Niederdruckdampf42 von 3,5 bar erzeugt werden kann. Damit kann ein sehr großer Teil der Energie, die für die Beheizung aufgewandt wird, rückgewonnen werden. Der so erzeugte Dampf42 kann in einer Harnstoffsyntheseanlage verwendet werden. Bei einem noch höheren Druckniveau in der Destillationskolonne30 kann Dampf mit entsprechend höherem Druck erzeugt werden. - Die Beheizung der Destillationskolonne
30 erfolgt im vorliegenden Fall mit Hochdruckdampf von ca. 60 bar, so dass sich am Sumpf eine Temperatur von etwa 270°C einstellt. Mit einem Dampf höheren Drucks kann die Temperatur und der Druck der Destillationskolonnen30 entsprechend angehoben werden. Alternativ oder auch zusätzlich kann eine Gasbefeuerung der der Destillationskolonne30 erfolgen. - Am Sumpf der Destillationskolonne
30 wird Wasser31 mit einer relativ hohen Temperatur abgezogen, so dass es zur Vorheizung des Zulaufs der Destillationskolonne30 in einem Wärmetauscher70 verwendet werden kann. Das entsprechend abgekühlte Wasser31 wird dann der Absorptionsvorrichtung10 zugeführt, wie bereits oben beschrieben. - Um am Kopf der Absorbervorrichtung
10 im Wesentlichen ammoniakfreie Inerte5 zu erhalten, ist ein geringer Frischwasserstrom2 notwendig. Weiteres Wasser wird unter Umständen mit der Ammoniumcarbonatlösung3a bzw.3b (z. B. einer Lean Solution aus einer Harnstoffanlage, siehe3 ) und dem Offgas1 eingetragen. Etwas Wasser wird mit der Ammoniumcarbamatschmelze41 und den Inerten5 ausgetragen. Um mit den Eingangsströmen eingetragene geringste Salzmengen (z. B. Na+, K+, Mg2+, Ca2+, Cl–, SO4 2–, NO3, etc.) aus dem Kreislauf zu entfernen und um starke Anreicherung zu vermeiden, was zu Materialschäden führen kann, wird man etwas Sumpfprodukt auskreisen müssen (in1 ,3 Strom4 Wasserauskreisung). In der Ausführungsform gemäß1 erfolgt die Auskreisung im Rücklauf der Destillationskolonne30 . In Abhängigkeit von allen Strömen und deren Zusammensetzung muss die Wasserbilanz ausgeglichen werden, was bei Wasserüberschuss durch Erhöhung der Wasserauskreisungsmenge4 und bei Unterschuss durch Erhöhung der Frischwassermenge2 möglich ist. - In
2 ist eine zweite Ausführungsform dargestellt, die eine Abwandlung der ersten Ausführungsform gemäß1 ist. Zur Vermeidung von Längen wird auf die obige Beschreibung Bezug genommen. - Wenn die Wasserauskreisungsmenge
4 sehr gering ist, kann unter Umständen auf die Auskreisung4 verzichtet werden und an Stelle dessen kann dann ein Strom21 realisiert werden um Salz auszukreisen, der dem Kopfprodukt der Destillationskolonne30 beigemischt wird. Die Rückverdünnung des Kopfproduktes kann im Toleranzbereich gehalten werden. Dies Variante ist vorteilhaft, wenn keine geeignete Abwasseraufarbeitung für Strom4 verfügbar ist. - In
3 ist eine weitere Ausführungsform dargestellt, in der eine Lean Solution verwendet wird. - Wenn Offgas
1 einer Melamin-Anlage aufgearbeitet wird, wird dem Offgas1 die im Strom der Ammoniumcarbonatschmelze41 (d. h. dem Kopfprodukt der Destillationskolonne) enthaltene Wassermenge effektiv zugesetzt, was die Effektivität einer nachgeschalteten Harnstoffsyntheseanlage60 gegenüber dem Einsatz von reinem Kohlendioxid und reinem Ammoniak schmälert. Dieser Nachteil kann kompensiert (oder auch überkompensiert) werden, wenn aus einer Harnstoffsyntheseanlage60 Ammoniumcarbonatlösung (Lean Solution) importiert wird, die im Harnstoffprozess sonst direkt in den Hochdruckteil zurückgeführt würde. Durch die in3 dargestellte Zugabe3a der Lean Solution vor der Druckerhöhung und/oder Zugabe3b der Lean Solution nach der Druckerhöhung gelangt dieser Ammoniak und das Kohlendioxid dann wesentlich konzentrierter über den Kopfproduktstrom41 in den Hochdruckteil der Harnstoffsyntheseanlage60 und der Wasseranteil wird im Strom4 ausgeschleust. - Es ist grundsätzlich auch möglich, die in den
1 bis3 dargestellten Ausführungsvarianten miteinander zu kombinieren. - Die hier beschriebene Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird zur Integration einer Melaminanlage und einer Harnstoffanlage verwendet, wobei die Erfindung nicht nur in dieser Weise verwendbar ist.
- Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsbeispiele. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten denkbar, die von dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch bei grundsätzlich anders gearteten Ausführungen Gebrauch machen.
-
- 1
- Offgas
- 2
- Frischwasser
- 3a
- Ammoniumcarbonatlösung (z. B. Lean Solution) bei geringem Druck
- 3b
- Ammoniumcarbonatlösung (z. B. Lean Solution) bei ausreichend hohem Druck
- 4
- Wasserauskreisung
- 5
- Inerte
- 6
- Temperiervorrichtung
- 10
- Absorbervorrichtung
- 11
- Ammoniumcarbonatlösung
- 20
- Pumpe für Ammoniumcarbonatlösung
- 21
- Salzauskreisung ins Kopfprodukt
- 30
- Destillationskolonne
- 31
- Wasser als Sumpfprodukt der Destillationskolonne
- 32
- Hochdruckheizdampf zum Kreislaufverdampfer
- 40
- Kondensator
- 41
- Ammoniumcarbamatschmelze
- 42
- bei der Kondensation erzeugter Niederdruckdampf
- 50
- Pumpe für Ammoniumcarbonatschmelze
- 60
- Harnstoffsyntheseanlage
- 70
- Wärmetauscher zur Vorheizung des Zulaufs der Destillationskolonne
Claims (25)
- Verfahren zur Behandlung einer Ammoniumcarbonatlösung, dadurch gekennzeichnet, dass die Ammoniumcarbonatlösung (
11 ) als Zulauf in eine bei Überdruck betriebene Destillationskolonne (30 ) eingespeist wird, wobei am Kopf der Destillationskolonne (30 ) eine Ammoniumcarbamatschmelze (41 ) mit einem Ammoniak zu Kohlendioxid-Molverhältnis zwischen 0,9:1 und 6:1 und mit einen Wassergehalt von 2 bis 20 Massen-% Wasser kondensiert wird. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ammoniumcarbamatschmelze (
41 ) einen Wassergehalt von 5 bis 15 Massen-%, insbesondere einen Wassergehalt von 10 Massen-% aufweist. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ammoniumcarbamatschmelze (
40 ) in eine Harnstoffanlage (60 ) gefördert wird. - Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Destillation (
30 ) bei einem Druck zwischen 20 und 225 bar ausgeführt wird. - Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Destillation (
30 ) zwischen 20 und 100, insbesondere zwischen 50 und 80 bar ausgeführt wird. - Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Destillationskolonne (
30 ) das Druckniveau, die Heizleistung und/oder die Temperatur so eingestellt werden, dass bei der Kondensation der Ammoniumcarbamatschmelze (41 ) am Kopf der Destillationskolonne (30 ) Wasserdampf bei einem Druck von mindestens 2 bar, insbesondere 3,5 bar oder 9 bar erzeugbar ist. - Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Kondensation (
40 ) am Kopf der Destillationskolonne (30 ) erzeugter Dampf (42 ) in einer Harnstoffeindampfung verwendet wird. - Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Destillationskolonne (
30 ) mit Dampf (32 ) von einem Druck von mehr als 60 bar, Dowtherm-, Salzschmelze oder elektrisch beheizt wird oder gasbefeuert ist. - Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ammoniumcarbonatlösung (
11 ) aus einem Offgas (1 ) gewonnen wird, das Anteile an Ammoniak und Kohlendioxid aufweist. - Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Offgas (
1 ) aus einer Anlage zur Herstellung von Melamin und/oder Harnstoff stammt. - Verfahren mindestens einem der Ansprüche 9 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass im Offgas (
1 ) das Molverhältnis von Ammoniak zu Kohlendioxid im Intervall 0,9:1 < Offgas < 6:1 ist, insbesondere ca. 2:1 beträgt. - Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Offgas (
1 ) einer Absorbervorrichtung (10 ) zugeführt wird, wobei die Absorption insbesondere mit Wasser (2 ,31 ) erfolgt. - Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein am Sumpf der Destillationskolonne (
30 ) abgezogener wasserhaltiger Strom (31 ) zur Absorption des Offgases (1 ) in der Absorbervorrichtung (10 ) verwendet wird. - Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Absorbervorrichtung (
10 ) beim Druck des Offgases (1 ) betrieben wird, insbesondere zwischen 0,1 und 50 bar. - Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Absorbervorrichtung (
10 ) bei einer Temperatur zwischen 0 und 100°C betrieben wird. - Verfahren mindestens einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass Wasser zwischen der Destillationskolonne (
30 ) und der Absorbervorrichtung (10 ) ausgekreist wird. - Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, das dass das Wasser als Speisewasser für die Dampferzeugung genutzt wird, wobei das Wasser bei zu starker Verunreinigung zuvor einem Ionentausch unterzogen wird.
- Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Ammoniumcarbonatlösung (
11 ) mittels der Absorbervorrichtung (10 ) aus dem Offgas (1 ) einer Melamin-Anlage abgetrennt wird. - Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ammoniumcarbonatlösung (
11 ) einen Wassergehalt zwischen 20 und 95 Massen-%, insbesondere zwischen 60 und 75 Massen-% aufweist. - Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ammoniumcarbonatlösung (
11 ) aus einer Harnstoffanlage ist, die dann Lean-Solution genannt wird. - Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil des Ammoniaks oder des Kohlendioxides rein, gemeinsam mit Inerten abgezogen wird, der dann unabhängig von der Carbamatschmelze, insbesondere in der Harnstoffanlage verwendbar ist.
- Vorrichtung zur Behandlung einer Ammoniumcarbonatlösung, gekennzeichnet durch eine Destillationskolonne (
30 ) zur Abtrennung einer Ammoniumcarbamatschmelze (41 ) als Kondensat aus einer Ammoniumcarbonatlösung (11 ) im Zulauf, wobei die Destillationskolonne (30 ) bei Überdruck betrieben wird und am Kopf der Destillationskolonne (30 ) eine Ammoniumcarbamatschmelze (41 ) mit einem Ammoniak zu Kohlendioxid-Molverhältnis zwischen 0,9:1 und 6:1 und mit einen Wassergehalt von 2 bis 20 Massen-% Wasser kondensierbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass der Zulauf der Destillationskolonne (
30 ) durch das Sumpfprodukt (31 ) der Destillationskolonne (30 ) mittels eines Wärmetauschers (70 ) vorheizbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Destillationskolonne (
30 ) über eine Rückführung des wässrigen Sumpfproduktes (31 ) mit einer Absorbervorrichtung (10 ) verbunden ist. - Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 22 bis 24, gekennzeichnet durch eine Pumpe (
20 ) zur Druckerhöhung des Zulaufes der Destillationskolonne (30 ).
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