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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Pressenanordnung mit einer Pressenform
zum Pressen von Pressgut zu einem Artikel gemäß den
oberbegrifflichen Merkmalen des Patentanspruchs 1, bzw. auf eine
Pressenform gemäß den oberbegrifflichen Merkmalen
des Patentanspruchs 2 bzw. 10.
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Aus
DE 35 12 852 C2 ist
eine Pressenanordnung mit einer Pressenform zum Pressen von Pressgut
zu einem Artikel, insbesondere zu einem Keramikartikel wie Tellern
oder dergleichen bekannt. Das zu verpressende Pressgut besteht üblicherweise
aus pulverförmigem oder granulatförmigem, vorzugsweise
keramischem Material. Die Pressenanordnung weist ein erstes und
ein zweites Formteil mit jeweils einem Randabschnitt auf. Innenseitig
der Formteile wird zwischen diesen in einer geschlossenen Stellung
ein Artikelraum ausgebildet, wobei der Artikelraum in seitlicher
Richtung durch die in der geschlossenen Stellung aneinander anliegenden Randabschnitte
der Formteile geschlossen ist. Eine Verstelleinrichtung dient zum
Verstellen des ersten und/oder des zweiten Formteils längs
einer Bewegungsachse relativ zueinander in die zumindest teilweise
geschlossene Stellung zum Befüllen des Artikelraums mit
dem Pressgut und zum Pressen des Pressguts zu dem Artikel bzw. zum
Verstellen des ersten und/oder des zweiten Formteils relativ zueinander
in eine beabstandete Stellung zum Entnehmen des gepressten Artikels.
Eine Steuereinrichtung dient zum Steuern der Bewegung der Verstelleinrichtung, insbesondere
zum Ansteuern hydraulischer Kolben zum Verstellen der Formteile,
zum Beaufschlagen einer an einem der Formteile angeordneten Pressmembran
sowie zum Verstellen eines sogenannten Füllrings. Der Füllring
erstreckt sich außenseitig um zumindest eines der beiden
Formteile und weist eine Befüllungsöffnung zum
Zuführen von Pressgut sowie eine Entlüftungsöffnung
zum Entlüften des Artikelraums beim Befüllen auf.
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Durch
die Steuereinrichtung werden die einzelnen Komponenten zum Pressen
des Pressguts zu einem Artikel verfahrensgemäß angesteuert.
In einem ersten Schritt werden das erste und das zweite Formteil
relativ zueinander in eine zumindest teilweise geschlossene Stellung
bewegt, woraufhin der Artikelraum mit dem Pressgut befüllt
wird. Vorzugsweise sind die beiden Formteile dabei derart ausgerichtet,
dass der Artikelraum sich mit einer Längsachse von unten
nach oben erstreckt, so dass das Pressgut von oben her in den Artikelraum
eingefüllt werden kann. Anschließend werden der
Füllring und/oder eines der Formteile zum vollständigen
Schließen des Werkzeugs bzw. der Pressenform verstellt.
Darauf hin wird das Pressgut zu dem Artikel gepresst. Nach dem Pressen
werden das erste und/oder das zweite Formteil relativ zueinander
in eine beabstandete Stellung zum Entnehmen des gepressten Artikels verstellt,
wobei der Füllring zusammen mit dem direkt benachbarten
Formteil bewegt wird. Durch die bevorzugte Ausrichtung der Pressenform
gleitet der Artikel nach unten aus den zueinander beabstandeten Formteilen
heraus auf ein darunter angeordnetes Transportband. Das Herauslasen
des Artikels aus den Formteilen geschieht durch die Entlastung und dadurch
bedingte Ausdehnung des Artikels automatisch.
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Problematisch
ist bei derart gefertigten Artikeln, dass diese einen umlaufenden
Grat aufweisen. Ein solcher umlaufender Grat bildet sich in dem
Bereich, in dem die beiden Randabschnitte des ersten und des zweiten
Formteils in der geschlossenen Stellung aneinander anliegen. Außerdem
bildet sich üblicherweise ein Grat, welcher sich in dem
Bereich zum Befüllen und zum Entlüften in seitlicher
Richtung vom Rand des Artikels weg erstreckt. Dies macht eine aufwändige
Nachbearbeitung erforderlich. Bekannt ist dazu das Bereitstellen
einer separaten Maschine, welcher ein derart gefertigter Artikel
zugeführt wird, um einen solchen Grat abzudrücken,
bevor der Artikel einer Nachbearbeitungsstation zum Putzen und Verschwämmen
zugeführt wird.
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EP 0 197 415 B1 beschreibt
eine Pressenanordnung, bei welcher ein erstes und ein zweites Formteil
nur so weit aufeinander zu verfahrbar sind, dass ein geringer axialer
Ringspalt zwischen den Rändern ihrer Stirnseiten verbleibt,
wobei an einem der Formteile ein axial vorstehender ringförmiger Rand
in Richtung des gegenüberliegenden Formteils durch einen
axial gerichteten äußeren Vorsprung abgestützt
ist, auf welchem ein ringförmiger Teil radial außenseitig
verschiebbar ist. Der ringförmige Teil weist wenigstens
einen Unterdruckanschluss zum Anlegen eines Unterdrucks an den axialen
Ringspalt auf. Dabei ist der Unterdruckanschluss gegen den am Rande
der Formteile bei geschlossener Pressenanordnung verbleibenden axialen
Ringspalt seitlich axial versetzt und mit diesem über ein
Ringspiel verbunden. Beim Anlegen eines Unterdrucks wird somit Luft
und Pulver aus dem Artikelraum durch den geringen axialen Ringspalt
im wesentlichen radial nach außen gesaugt, dann die Luft
durch den Bereich des Ringspiels zwischen der radial seitlichen
Formteilwandung des Formteils und dem ringförmigen Teil achsparallel
in den Unterdruckanschluss gesaugt. Sobald der Ringspalt durch große
Partikel des zu verpressenden Pulvers verstopft ist, wird nur noch
in dem Artikelraum verbliebene Luft aus dem Artikelraum abgesaugt.
Zwangsläufig bildet sich dabei immer noch ein zumindest
schmaler und über den gesamten Außenumfang des
in der Pressenanordnung reichender Pressgrat am Umfang des entstehenden Artikels
aus.
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EP 0 563 577 B2 beschreibt
eine Pressenanordnung, bei welcher an dem ersten und/oder zweiten
Formteil im Bereich des als Entlüftungsspalt dienenden
Ringspalts eine Vorrichtung zum Einstellen der lichten Weite des
Entlüftungsspaltes unabhängig von einer Einstellung
einer axialen, eine Scherbenstärke des Artikels definierenden
Abmessung des Artikelraums vorgesehen ist. Dies dient dazu, einen
Abstand der beiden Formteile relativ zueinander variieren zu können,
wenn beispielsweise feineres oder gröberes zu verpressendes
Material in den Artikelraum eingefüllt wird, um so trotz
des unterschiedlichen Materials eine stets gleiche Artikelstärke
pressen zu können. Mit einer solchen Einstellvorrichtung für
die lichte Weite des Entlüftungsspalts soll sichergestellt
werden, dass der Entlüftungsspalt eine Weite bzw. Breite
von 0,3 mm aufweist bzw. in Ausnahmefällen eine geringfügig
größere oder kleinere Breite einstellbar ist.
Ausgegangen wird dabei davon, dass ca. 93% des in den Artikelraum
einzufüllenden Granulats ein Kornspektrum zwischen 0,1–0,5
mm aufweist. Konstruktiv bedingt entsteht dabei zwischen den Membranen,
welche an den beiden Formteilen einander gegenüberliegend
zwischen sich den Entlüftungsspalt ausbilden, eine sich
konkav verengende Struktur des Entlüftungsspaltes bis zu
einer umlaufenden breiteren Entlüftungsnut. Bis bei einer Breite
von 0,3 mm des Entlüftungsspaltes und einer überwiegenden
Korngröße bzw. Granulatgröße
zwischen 0,1 und 0,5 mm eine Filterwirkung eintritt, ist jedoch
auch bei einer solchen Anordnung so viel Granulat in den Raum des
Entlüftungsspaltes gelangt, dass der entformte Artikel
einen umlaufenden Grat aufweist.
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Ein
weiterer Nachteil besteht darin, dass insbesondere eine derartige
Membran, welche zum isostatischen Pressen des Artikels im Artikelraum
mit einem Druckmittel von einer Wandung des eigentlichen Formteils
gegen das in den Artikelraum eingefüllte Pulver bzw. Granulat
gepresst wird, im Randbereich fest einzuspannen ist. Übliche
Anordnungen sind dabei so aufgebaut, dass die Membran vom Artikelraum über
den Rand des Formteils unter Ausbildung des Entlüftungsspalts
zur radialen Außenseite des Formteils geführt
wird und dort um 90° abgewinkelt längs einer Außenseite
des Formteils entlanggeführt ist. Außerdem ist
ein Endabschnitt dieses abgewinkelten Abschnitts der Membran um
wiederum 90° in radial außenseitiger Richtung
abgewinkelt.
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Durch
ein außenseitig anliegendes Spannelement ist dieser außenseitige
Abschnitt der Membran sowohl in radialer Wirkrichtung zwischen dem
außenseitigen Spannelement und der seitlichen Wandung des
Formteils eingespannt als auch von dem Spannelement in achsparalleler
Richtung zur Pressrichtung eingespannt, um einen ausreichenden Halt während
des Pressens zu bieten. Dieser endseitige und zweifach um 90° abgewinkelte
Abschnitt der Membran ist dabei breit bzw. dick ausgeführt,
so dass nachteilhaft viel Membranmasse zur Herstellung der Membran
benötigt wird. Außerdem ist bei einer solchen
Anordnung die Montage der Membran nachteilhaft aufwendig, da diese
durch die zumindest zweifach um 90° abgewinkelte Führung
mit entsprechend aufwendigen Montageschritten an dem Formteil bzw. in
der Anordnung zu befestigen ist.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Pressenanordnung mit einer
Pressenform bzw. eine Pressenform zum Pressen von Pressgut zu einem
Artikel vorzuschlagen, welche einen geringeren Nachbearbeitungsaufwand
erforderlich machen. Insbesondere soll zumindest ein überwiegender
Anteil des Umfangs des Artikels gratfrei ausgebildet sein, so dass
der Artikel in diesem gratfreien Umfangsbereich lediglich durch
Verschwämmen zu glätten und von eventuellen Gratansätzen
zu befreien ist. Weiterhin besteht die Aufgabe der Erfindung, bei
der Herstellung zumindest einer der Membranen Material einsparen
zu können und die Membranmontage zu vereinfachen.
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Diese
Aufgabenstellung wird durch eine Pressenanordnung mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1, bzw. durch eine Pressenform mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 2 bzw. 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind Gegenstand abhängiger Ansprüche.
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Bevorzugt
wird ausgegangen von einer Pressenanordnung mit einer isostatischen
Pressenform zum Pressen von Pressgut zu einem Artikel, aufweisend
ein erstes Formteil mit einem Randabschnitt, ein zweites Formteil
mit einem Randabschnitt, einen Artikelraum der in einer geschlossenen
Stellung zwischen den Formteilen und deren Randabschnitten ausgebildet
ist, eine Verstelleinrichtung zum Verstellen des ersten und/oder
des zweiten Formteils relativ zueinander in eine zumindest teilweise
geschlossene Stellung zum Befüllen des Artikelraums mit
dem Pressgut und zum Pressen des Pressguts zu dem Artikel und zum
Verstellen des ersten und/oder des zweiten Formteils relativ zueinander
in eine beabstandete Stellung zum Entnehmen des gepressten Artikels
und eine Steuereinrichtung zum Steuern der Bewegung der Verstelleinrichtung. Weiterhin
ist vorteilhaft eine isostatische Pressenform zum Pressen von Pressgut
zu einem Artikel in einer Pressenanordnung, wobei die Pressenform aufweist
ein erstes Formteil mit einem Randabschnitt, ein zweites Formteil
mit einem Randabschnitt, einen Artikelraum der in einer geschlossenen
Stellung zwischen den Formteilen und deren Randabschnitten ausgebildet
ist, und Ansatzbereiche, z. B. Einspannflächen oder Gewindestücke für
eine Versteileinrichtung zum Verstellen des ersten und/oder des
zweiten Formteils relativ zueinander in eine zumindest teilweise
geschlossene Stellung zum Befüllen des Artikelraums mit
dem Pressgut und zum Pressen des Pressguts zu dem Artikel und zum
Verstellen des ersten und/oder des zweiten Formteils relativ zueinander
in eine beabstandete Stellung zum Entnehmen des gepressten Artikels.
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Vorteilhaft
werden eine solche Pressenanordnung bzw. eine solche Pressenform
insbesondere dadurch, dass von außerhalb des ersten Formteils und
des zweiten Formteils durch zumindest einen Umfangsabschnitt der
Randabschnitte des ersten Formteils und des zweiten Formteils ein
Füllraum mit einem zum Einfüllen eines Pressguts
ausreichend breiten Abstand zwischen dem ersten Formteil und dem
zweiten Formteil in den Artikelraum führt und ein übriger
Umfangsbereich der einander gegenüberliegenden Randabschnitte
des ersten Formteils und des zweiten Formteils einen Entlüftungsspalt
zum Entlüften des Artikelraums aufweist.
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Bevorzugt
werden eine solche Pressenanordnung oder Pressenform, bei welchen
der übrige Umfangsbereich der Randabschnitte des ersten Formteils
und des zweiten Formteils den Entlüftungsspalt mit einer
Breite gleich oder kleiner 0,3 mm, insbesondere gleich oder kleiner
0,25 mm, vorzugsweise gleich oder kleiner 0,17 mm zum Entlüften
des Artikelraums aufweist.
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Bevorzugt
werden außerdem eine solche Pressenanordnung oder Pressenform,
bei welchen der zumindest eine Umfangsabschnitt der Randabschnitte
des ersten Formteils und des zweiten Formteils den Füllraum
mit dem breiten Abstand zwischen dem ersten Formteil und dem zweiten Formteil
gleich oder größer 2,5 mm, insbesondere gleich
oder größer 3 mm aufweist.
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Dabei
weist der zumindest eine Umfangsabschnitt der Randabschnitte des
ersten Formteils und des zweiten Formteils den Füllraum
mit vorzugsweise dem breiten Abstand zwischen dem ersten Formteil
und dem zweiten Formteil kleiner 6 mm, insbesondere gleich oder
kleiner 5 mm auf.
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Der
Füllraum in dem zumindest einen Umfangsabschnitt der Randabschnitte
des ersten Formteils und des zweiten Formteils erstreckt sich bevorzugt über
einen Umfangsabschnitt von weniger als 31°, insbesondere
weniger als 16°, vorzugsweise weniger als 8° des
Umfangs des Umfangsabschnitts.
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In
einem solchen geringen Umfangsbereich wird bewusst ein Pressgrat
belassen, welcher durch Nachbearbeitung entfernt werden muss. Jedoch kann
dadurch der Entlüftungsspalt im sonstigen Umfangsbereich
so schmal gehalten werden, dass in dessen Bereich keiner oder kein
bei der Nachbearbeitung störender Pressgrat ausgebildet
wird. Insgesamt betrachtet lässt sich aber ein Pressteil
schneller und mit weniger Aufwand entgraten, wenn nur ein begrenzter
Umfangsbereich einen Pressgrat aufweist. Außerdem ergibt
sich selbst bei einem übermäßig dick
verbleibenden restlichen Pressgrat eine deutliche Materialeinsparung
beim Pressgut, da über den weitaus größten
Umfangsbereich kein Pressgut verbrauchender Pressgrat am Artikel
ausgebildet wird.
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Bevorzugt
sind der Füllraum und der Entlüftungsspalt durch
eine diese strömungstechnisch trennende Ausgestaltung eines
Bereichs zwischen diesen beabstandet.
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Insbesondere
sind das erste und das zweite Formteil zum Befüllen mit
dem Pressgut und zum Pressen des Pressguts zu dem Artikel relativ
zueinander in einer geschlossenen Stellung, insbesondere in der
selben geschlossenen Stellung angeordnet. Damit entfällt
auch ein Verfahrensschritt des zuerst nur teilweisen Schließens,
da die beiden Formteile direkt ganz geschlossen werden. Vorteilhaft
verhindert dieser Schritt das Eindringen von Pressgut in den Entlüftungsspalt.
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Bei
der Pressenanordnung kann die Steuereinrichtung ausgelegt sein,
zumindest ein Aufnahmevolumen für das Pressgut und/oder
eine Breite des Artikelraums zwischen dem ersten Formteil und dem zweiten
Formteil geeignet einzustellen durch Anlegen eines entsprechend
dimensionierten Drucks in einem Druckraum zwischen einer Oberfläche
des ersten Formteils und einer darüber dem zweiten Formteil
zugewandten und an dem ersten Formteil befestigten elastischen Membran.
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Eigenständig
vorteilhaft oder bevorzugt in Kombination mit den vorstehenden Merkmalen
kann ausgegangen werden von einer isostatischen Pressenform zum
Pressen von Pressgut zu einem Artikel, insbesondere Pressenform
nach einem vorstehenden Anspruch, aufweisend ein erstes Formteil
mit einem Randabschnitt, ein zweites Formteil mit einem Randabschnitt,
einen Artikelraum der in einer geschlossenen Stellung zwischen den
Formteilen und deren Randabschnitten ausgebildet ist, und zumindest
einer elastischen Membran, die an dem ersten Formteil über
dessen dem zweiten Formteil zugewandten Oberfläche mit
einem Einspannbereich der Membran außenseitig außerhalb
des Artikelraums befestigt ist, wobei der Einspannbereich der Membran
fest gegen die Oberfläche des ersten Formteils oder an
eine daran befestigten Komponente gespannt ist. Vorteilhaft wird
diese dadurch, dass der Einspannbereich der Membran zumindest einen Membranvorsprung
aufweist, welcher in eine Aufnahmeöffnung in der Oberfläche
des ersten Formteils gedrückt ist, und der Einspannbereich
in von dem Artikelraum gesehen außenseitiger Richtung einer
Artikelebene zumindest eine Umlenkung der Membran in Richtung des
ersten Formteils um weniger als 80° aufweist.
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Dabei
weist die Umlenkung der Membran in Richtung des ersten Formteils
bevorzugt einen Winkelbetrag zwischen 4° und 70° auf.
Insbesondere weist die Membran in dem Einspannbereich eine Dicke
von 4 mm oder weniger, insbesondere von 3 mm oder weniger auf. Der
Membranvorsprung weist bevorzugt ein Höhenverhältnis
zu einer Membrandicke der Membran von 2,0 oder weniger. Gemäß erster Versuche
bietet ein Höhenverhältnis von 0,1–1,0
besonders guten Halt für die Membran. Insbesondere vorteilhaft
ist, wenn der Membranvorsprung eine umlaufende Dichtlippe ausbildet.
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Insbesondere
sind eine solche Pressenanordnung oder Pressenform zum Pressen des
Artikels aus einem keramischen Pressgut ausgebildet.
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Eigenständig
bevorzugt wird eine Verwendung einer solchen Pressenform zum Pressen
eines Pressguts in Form eines Pulvers oder Granulats mit einem mittleren
Körnungsdurchmesser größer einem freien
Abstand der einander gegenüberliegenden Randabschnitte
im Bereich des Entlüftungsspalts.
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Hervorzuheben
sind somit zwei vorteilhafte Aspekte, welche auch eigenständig
umsetzbar sind und eigenständig als vorteilhafte Ausgestaltungen
realisierbar sind. Gemäß dem ersten Aspekt wird
ein im Wesentlichen gratfreies Pressen ermöglicht, wobei über
einen Großteil des Umfangs der Entlüftungsspalt
so schmal gewählt ist, dass kein Pulver oder Granulat eintreten
kann, welches beim Entformen einen Grat am Artikelrand ausbildet.
Dies wird dadurch ermöglicht, dass in einem relativ geringen
Umfangsabschnitt des Artikels bewusst ein verbleibender Pressgrat
in Kauf genommen wird, und zwar in dem Einfüllbereich des
zu verpressenden Granulats bzw. Pulvers. In diesem Bereich eines
verbleibenden Pressgrats ist der Entlüftungsspalt zum Ausbilden des
Füllraums zweckmäßig breiter als bislang üblich ausgebildet,
was von den bisherigen Gedanken wegführt, einen umfänglich
gleichmäßigen Entlüftungsspalt vorzusehen,
wozu die Membran eine Fülltasche bzw. einen Füllraum
mit entsprechend großem Abstand zur gegenüberliegenden
Membran ausbildet. Gemäß dem zweiten Aspekt ist
der außenseitige Randbereich der Membran nicht mehr um
90° oder gar zweifach 90° abgewinkelt, sondern
mit einem achsparallel zur Pressrichtung ausgerichteten Vorsprung
ausgebildet, welcher in eine entsprechende Aufnahmeöffnung
eines gegenüberliegenden Formteils eingreift. Vorzugsweise
handelt es sich dabei nicht nur um einen oder mehrere derartige
Vorsprünge, sondern um einen ringförmig umlaufenden
Wulst, welcher an einer Seitenwandung der Membran absteht. Dies
ermöglicht sowohl eine Materialeinsparung mit Blick auf
das Membran-Material bei der Membran-Herstellung als auch eine vereinfachte Montage
an dem entsprechenden Formteil.
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Ein
Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
Teilschnittansicht durch eine Pressenanordnung bzw. durch eine darin
eingesetzte Pressenform zum Pressen von Pressgut zu einem Artikel;
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2 einen
ersten Ausschnitt dieser Pressenform; und
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3 einen
zweiten Ausschnitt dieser Pressenform.
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1 zeigt
eine erste Ausführungsform einer Pressenanordnung bzw.
einer darin eingesetzten Pressenform P, wobei zur besseren Veranschaulichung
wesentlicher Aspekte eine nicht maßstabsgetreue Darstellung
gewählt ist. 2 und 3 zeigen
zwei vergrößerte Ausschnitte aus 1.
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Die
Pressenform P besteht neben üblicherweise einer Vielzahl
weiterer für sich bekannter Einzelkomponenten aus insbesondere
einem ersten Formteil 1 und einem zweiten Formteil 2.
In der zusammengesetzten bzw. geschlossenen Stellung der beiden
Formteile 1, 2 wird zwischen diesen ein Artikelraum 3 ausgebildet. Über
eine Fülleinrichtung 4 wird in einer geschlossenen
Stellung Pressgut 5 in den Artikelraum 3 eingefüllt.
Nachfolgend wird das Pressgut 5 in dem Artikelraum 3 zu
einem Artikel 6 gepresst. Der Artikel 6 ist beispielsweise
ein Teller oder eine Schüssel und das Pressgut 5 in
einem solchen Fall entsprechend ein keramisches Pulver oder Granulat.
Prinzipiell können auch andere Pressgüter 5 in
einer solchen Pressenanordnung bzw. Pressenform zu Artikeln 6 gepresst
werden. Auch können die einzelnen Komponenten einer derartigen
Pressenanordnung oder Pressenform nicht nur wie beschrieben, sondern
auch gemäß weiterer Ausführungsformen
in für sich bekannter Art und Weise aufgebaut und angeordnet
sein.
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Das
erste Formteil 1 und das zweite Formteil 2 weisen
jeweils einen Randabschnitt 10, 10* bzw. 20, 20* auf.
Die beiden Randabschnitte 10, 20 liegen in einer
geschlossenen Stellung der Pressenform einander gegenüber
und begrenzen den Artikelraum 3 in seitlicher Richtung.
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Das
erste Formteil 1 besteht bei der dargestellten Ausführungsform
aus einem rückseitigen Hauptkörper 11 mit
einer vorderseitig geformten Oberfläche. Vorderseitig,
d. h. dem Artikelraum 3 zugewendet, ist auf den rückseitigen Hauptkörper 11 eine
elastische Membran 12 aufgezogen. Die elastische Membran 12 ist
dabei im Bereich von deren Außenumfangs außerhalb
des Artikelraums 3 fest mit dem rückseitigen Hauptkörper 11 verbunden.
Unter einer festen Verbindung ist dabei insbesondere auch ein Einspannen
bzw. Einklemmen in dem Randbereich der Membran 12 zu verstehen,
so dass diese im Bereich zwischen deren Rand frei an der benachbarten
Oberfläche der Hauptkörpers 11 anliegt.
Optional kann die Membran 22 natürlich an einem
der Formteile 2, wie am zweiten Formteil 2 dargestellt,
fest auf den Formkörper 23 aufgegossen sein. Auch
diese Membran 22 am zweiten Formteil 2 könnte
aber nur seitlich eingespannt befestigt werden, wie die Membran 12 am
ersten Formteil 1.
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Insbesondere
im Bereich des Artikelraums 3 befindet sich zwischen der
Membran 12 und der Oberfläche des rückseitigen
Hauptkörpers 11 ein Druckraum 13, welcher über
eine oder mehrere Druckleitungen 14 mit einer Pumpe in
Verbindung steht. Über die Leitung 14 wird der
Raum 13 zum Pressen eines in den Artikelraum 3 eingefüllten Pressguts 5 mit
insbesondere einem Hydraulikmedium unter so hohem Druck p gefüllt,
dass die Membran 12 gegen das Pressgut 5 drückt.
Dadurch wird im Artikelraum 3 eine isostatische Verdichtung
des Pressguts 5 zu dem Artikel 6 durchführt.
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Bei
der dargestellten Ausführungsform weist das erste Formteil 1 außerdem
einen außenseitigen umlaufenden Körper 15 in
für sich bekannter Art und Weise auf. Der eigentliche Randabschnitt 10 des
ersten Formteils 1 wird somit bei dieser beispielhaften Ausführungsform
aus einem Abschnitt der Membran 12 seitlich des Artikelraums 3 und
optional aus einer seitlichen Wandung eines zusätzlichen
Membran-Befestigungskörpers 15 ausgebildet.
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Das
zweite Formteil 2 besteht ebenfalls aus einem rückseitigen
Hauptkörper 21 und einer vorderseitigen, d. h.
zum Artikelraum 3 gewandten Membran oder Beschichtung 22.
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Während
beim ersten Formteil 1 die vorderseitige Wandung des Hauptkörpers 11 in
Verbindung mit der Membran 12 zum Ausbilden einer gewünschten
Kontur des Artikels 6 geformt ist, ist beim zweiten Formteil 2 zwischen
der Membran bzw. Beschichtung 22 und dem Hauptkörper 21 beispielhaft
ein Formkörper 23 eingesetzt. Der Randabschnitt 20 wird
bei dieser Ausführungsform durch einen seitlichen Abschnitt
der Membran bzw. Beschichtung 22 und die Stirnseite einer
schmalen Umfangswandung 24 des Hauptkörpers 21 des
zweiten Formteils 2 ausgebildet. Die Stirnseite der schmalen
Umfangswandung 24 befindet sich radial außenseitig
zu der Membran 22 und des Formkörpers 23 und
steht achsparallel zur Pressrichtung bzw. Bewegungsachse X der Formteile 1, 2 vor.
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Zum
Befüllen des Artikelraums 3 dient die Fülleinrichtung 5,
welche gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform
als Bestandteil eines umlaufenden Körpers 40 um
die seitliche Wandung des rückseitigen Hauptkörpers 21 des
zweiten Formteils 2 herum ausgebildet ist. Dieser umlaufende
Körper 40 dient vorzugsweise als ein sogenannter
Füllring und weist in zumindest einem Abschnitt einen Pressgutkanal 41 auf.
Der Pressgutkanal 41 führt von einer außenseitigen
Umfangswandung zu einer innenseitigen Wandung des umlaufenden Körpers 40, welche
in einer Befüllungsstellung einem verbreiterten Abschnitt
des Entlüftungsspalts als Füllraum S* zwischen
den Randabschnitten 10, 20 benachbart angeordnet
ist. In der Befüllungsstellung wird das Pressgut 5 über
den Pressgutkanal 41 und den Füllraum S* in den
Artikelraum 3 eingefüllt.
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Ein
erstes wesentliches Merkmal gemäß einer ersten
vorteilhaften Ausgestaltung, welche auch als alleinige wesentliche
Komponente umsetzbar ist, sind die Randabschnitte 10, 10*, 20, 20* der
beiden Formteile 1, 2 über deren Umfang
hinweg unterschiedlich dimensioniert ausgestaltet.
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Über
den größten Teil des Umfangs hinweg weist der
Entlüftungsspalt S eine Weite bzw. Breite von 0,25 mm oder weniger,
insbesondere von 0,20 mm oder weniger auf. Bei den üblichen
Korngrößen des als Pressgut 5 in den
Artikelraum 3 einzufüllenden Pulvers oder Granulats
bewirkt dieser Abstand der beiden Membranen 12, 22 zueinander,
dass kein Pressgut in den Entlüftungsspalt S eindringt.
Im Falle eines besonders feinkörnigen Pressguts 5 kann
der Abstand zwischen den Membranen 12, 22 bzw.
die Breite des Entlüftungsspaltes S optional auch geringer
eingestellt sein. Zwar können noch geringe Anteile des
Pressguts, insbesondere Staubanteile, in den Entlüftungsspalt
S eindringen, jedoch handelt es sich dabei um so geringe Mengen,
dass sich beim Pressen des Artikels 6 an dessen Umfangsrand
im Bereich des Entlüftungsspaltes S kein Pressgrat ausbildet.
Eventuell ausgebildete Gratansätze sind so gering, dass
sie sich ohne spezielle Entgratungsschritte mittels beispielsweise
einfachem Verschwämmens beseitigen lassen.
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Um
das Befüllen des Artikelraums 3 mit dem Pressgut 5 zu
unterstützen, wird außenseitig des Entlüftungsspaltes
S ein Unterdruck pu angelegt. Um einen außenseitigen Einspannbereich 16 der
Membran 12 des ersten Formteils 1 zwischen den
ersten Formteil 1 und/oder einem außenseitig daran
angeordneten Membran-Befestigungskörper 15 einerseits
und andererseits gegenüberliegend einem seitlichen Umfangsbereich
des rückseitigen Hauptkörpers 21 des zweiten
Formteils oder dem umlaufenden Körper 40 einspannen
zu können, wird der Unterdruck pu nicht über eine
direkt vom Entlüftungsspalt S in geradlinig außenseitiger
Richtung abgeführt. Anstelle dessen wird zwischen der außenseitigen
Umfangswandung des rückseitigen Hauptkörpers 21 des
zweiten Formteils 2 und einer innenseitigen Wandung des
umlaufenden Körpers 40 ein zur Bewegungsachse
X der Formteile 1, 2 paralleler Ringspalt S° mit
vorzugsweise ebenfalls einer nur geringen Öffnungsweite
von 0,25 mm, insbesondere 0,20 mm oder weniger, ausgebildet. Der
Ringspalt S° steht in Kommunikationsverbindung mit dem
Entlüftungsspalt S, wozu sich der Entlüftungsspalt
S vorzugsweise vom Übergang zum Artikelraum 3 bis
zu dem Ringspalt S° hin erstreckt. Der Ringspalt S° mündet
auf seiner vom Entlüftungsspalt S abgewandten Seite in
einen Entlüftungskanal 43, welcher optional eine
größere Breite aufweisen kann.
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Sowohl
der Entlüftungskanal 43 als auch der Ringspalt
S° können sich je nach Ausführungsform nur
teilweise, gegebenenfalls über mehrere Teilabschnitte oder über
den gesamten Umfang des zweiten Formteils 2 erstrecken.
Besonders bevorzugt erstreckt sich dabei die Anordnung aus Ringspalt
S° und dem Entlüftungskanal 43 über
einen gleichen Umfangsbereich, wie dem Umfangsbereich, über welchen
sich der Entlüftungsspalt S erstreckt. Über eine
nach außen führende Entlüftungsleitung 42,
den Entlüftungskanal 43, den Ringspalt S° und
den Entlüftungsspalt S kann der Unterdruck pu somit vorteilhaft
an den Artikelraum angelegt werden, um dessen Entlüftung
während der Befüllung des Artikelraums 3 mit
dem Pressgut 5 zu erzielen.
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Um
den Artikelraum 3 trotzdem mit dem Pressgut 5 befüllen
zu können, ist in zumindest einem Umfangsabschnitt der
Pressenanordnung die Fülleinrichtung 4 angeordnet.
Insbesondere wird zum Befüllen die Pressenanordnung derart
angeordnet, dass die Bewegungsachse X horizontal ausgerichtet verläuft
und die Fülleinrichtung 4 bei einer solchen Ausrichtung
an einer Oberseite der Pressenanordnung angeordnet ist. Die Fülleinrichtung 4 besteht
im Wesentlichen aus einem Pressgut-Silo oder einer Pressgut-Zuführungsleitung,
welche an den Füllgutkanal 41 angeschlossen ist.
Im Falle eines zum Füllraum S* hin offenen Füllgutkanals 41 weist
die Fülleinrichtung 4 vorzugsweise zusätzlich
ein Schließelement auf, welches beispielsweise in Form
eines Schiebers in die Bahn des Füllgutkanals 41 verstellbar
ist, um diesen nur zum Befüllen des Artikelraums 3 zu öffnen.
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Da
der Entlüftungsspalt S zum Befüllen des Artikelraums 3 bei
einer derartigen Anordnung mit geschlossenen Formteilen 1, 2 befüllbar
sein muss, ist zwischen den Randabschnitten 10*, 20* bzw.
zwischen den Membranen 12, 22 bzw. Beschichtungen im
Bereich der Randabschnitte 10*, 20* der Füllraum S*
mit einem ausreichenden Abstand zwischen den einander gegenüberliegenden
Membranen 12, 22 ausgebildet. Besonders bevorzugt
wird dabei eine Breite des Füllraums S* bzw. ein Abstand
der Membranen 12, 22 von mehreren Millimetern,
insbesondere von 1–3 mm.
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Um
den Füllraum S* ausreichend breit ausgestalten zu können,
kann in diesem Bereich eine Membrandicke der Membranen 12, 22 entsprechend reduziert
werden und/oder eine rückwärtig der Membranen 12, 22 liegende
Oberfläche des ersten Formteils 11 bzw. des Formkörpers 23 entsprechend
vertieft ausgestaltet sein.
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In
Umfangsrichtung der Randabschnitte 10*, 20* erstreckt
sich der Füllraum S* dabei insbesondere über eine
Breite gleich oder größer einer benachbarten Breite
des Füllgutkanals 41. Insbesondere erscheint eine
Erstreckung des Füllraums S* in Umfangsrichtung der Randabschnitte 10*, 20* von
5% als besonders günstig. Jedoch können auch in
Umfangsrichtung schmalere oder breitere Füllräume
S* als Fülltaschen vorgesehen werden. Dabei bieten breitere
Fülltaschen den Vorteil eines schnelleren Befüllens
des Artikelraums 3 mit dem Pressgut 5*, während
ein in Umfangsrichtung schmalerer Füllraum S* den Vorteil
eines sich am Artikelrand des Artikels 6 in Umfangsrichtung
nur schmaleren verbleibenden Pressgrats 6* bietet.
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Um
eine wechselseitige Störung des Befüllvorgangs
von Pressgut 5 durch den Füllraum S* in den Artikelraum 3 hinein
einerseits und des Entlüftungsvorgangs durch Absaugen von
Luft aus dem Artikelraum zu reduzieren oder zu verhindern, sind
der Füllraum und der Entlüftungsspalt durch eine
diese strömungstechnisch trennende Ausgestaltung eines Bereichs
zwischen diesen beabstandet. Dies kann z. B. durch einen in radialer
bzw. außenseitiger Richtung verlaufenden Steg umgesetzt
sein. Auch unterschiedlich tiefe Vertiefungsstrukturen relativ zu
einem Basisniveau der Oberfläche der Membran im Bereich des
Randabschnitts zur Ausbildung unterschiedlich tiefer Konturen für
den Füllraum und den Entlüftungsspat sind umsetzbar.
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Bei
einer solchen Ausgestaltung einer Pressenanordnung bzw. Pressenform
wird somit zwar nicht das Idealziel eines vollständig pressgratfreien Artikels 6 erreicht,
jedoch vorteilhaft ein Pressgrat 6* auf einen relativ geringen
Umfangsbereich des Artikels 6 begrenzt, während
der übrige Umfangsbereich des Artikels 6 pressgratfrei
ist bzw. nur noch vernachlässigbare Ansatzspuren eines
Pressgrats aufweist.
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Gemäß einem
zweiten wesentlichen Aspekt der bevorzugten Pressenanordnung weist
der Einspannbereich 16 der elastischen Membran 12 des ersten
Formteils 11 eine vorteilhafte Ausgestaltung auf. Eine
solche bevorzugte Ausgestaltung ist jedoch auch eigenständig
ohne eine Ausgestaltung mit einem wie beschrieben geringem Entlüftungsspalt
und verbreitertem Füllraum umsetzbar.
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Der
Einspannbereich 16 stellt den äußersten Umfangsbereich
der Membrane 12 dar, welcher sich außenseitig
des Füllraums S* bzw. außenseitig des Entlüftungsspaltes
S erstreckt. Anstelle eines Einspannbereichs 16 mit zwei
um 90° abgewinkelten Abschnitten weist der Einspannbereich 16 insbesondere
zumindest einen Membranvorsprung 17 auf, welcher sich von
der Membran 12 in im Wesentlichen achsparalleler Richtung
zur Bewegungsachse X erstreckt. Der Membranvorsprung 17 wird
so angeordnet, dass er in eine entsprechend ausgestaltete Aufnahmeöffnung
für den Membranvorsprung 17 eingreift, wobei die
Aufnahmeöffnung in einer Wandung des ersten Formteils 10 eingelassen
ist, an welcher der Einspannbereich 16 der Membran 12 anliegt.
Der Membranvorsprung 17 bewirkt in die Aufnahmeöffnung
eingelassen einen seitlichen Zugwiderstand gegen ein Einziehen der
Membran 12 in Richtung des Artikelraums 3. Der
Membranvorsprung 17 ist elastisch und kann daher größer
dimensioniert sein als die ihn aufnehmende Aufnahmeöffnung.
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Zur
Verbesserung des Haltes der Membran 12 weist diese zwei
entgegengesetzt abgewinkelte Winkelbereiche mit Winkeln α auf,
wobei die Winkel α vorzugsweise in einem Winkelbereich
von 5 bis 70° angeordnet sind. Vermieden werden dadurch
um 90° abgewinkelte und senkrecht stehende Gießflächen, wodurch
die Membrane beim Gießen der Membrane beliebig schwenkbar
ist. Dadurch wird das Gießen äußerst
schwieriger Konturen der Membrane deutlich vereinfacht.
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Weitere
Vorteile bieten sich dadurch, dass mit einer solchen Anordnung eine
gleichmäßige Membranstärke der Membran 12 realisierbar
ist. Dadurch ist die Membran 12 leicht abzugießen,
wobei außerdem nur wenig Membran-Material zum Gießen der
Membran erforderlich ist. Während des Einsatzes der Form
zum Pressen von Artikeln 6 wirkt außerdem auf
die Winkelbereiche bzw. die abgewinkelten Übergänge
im Einspannbereich 16 der Membran 12 weniger Walkarbeit
ein, was die Lebensdauer der Membran 12 deutlich erhöht.
Auch dadurch, dass eine solche Membran 12 keine Hinterschneidungen
aufweist, ist sie besonders vorteilhaft, da sie bei der Membran-Herstellung
leicht abzugießen ist.
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Eine
solche Membran 12 weist vorzugsweise eine Membrandicke
im Bereich von 0,5–3 mm Stärke auf, wobei die
Membrandicke insbesondere weitgehend gleichmäßig
dick über die gesamte Fläche der Membran 12 ausgeführt
sein kann. Der Membranvorsprung 17, welcher vorzugsweise
als ganz oder größtenteils umlaufende Wulst oder
Dichtlippe ausgebildet ist, weist vorzugsweise ein Verhältnis
von Höhe des Membranvorsprungs 17 zur Membrandicke
von 0,1–1 auf.
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Anstelle
eines einzelnen Membranvorsprungs 17 kann auch eine Vielzahl
solcher Membranvorsprünge 17 mit entsprechenden
gegenüberliegenden Aufnahmeöffnungen über
den Umfang des ersten Formteils 10 verteilt angeordnet
sein. Insbesondere ist auch die Ausgestaltung als ganz umlaufender
oder bis auf den Bereich neben dem Füllraum S* umlaufender
ringförmiger Membranvorsprung 17 vorteilhaft umsetzbar.
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Die
Fertigung der Membran 12 erfolgt vorzugsweise aus Polyurethan,
Silikon oder einem anderen nachgiebigen Stoff. Die Befestigung der
Membran 12 aus einem solchen Material kann auf einfache
Art und Weise durch ein Einspannen des Einspannbereichs 16 zwischen
der Wandung des ersten Formteils 10 und einer gegenüberliegenden
Wandung des zweiten Formteils 2 und/oder des umlaufenden
Körpers 40 erfolgen. Bevorzugt kann, wie dies
dargestellt ist, eine Befestigung der Membran 12 am rückseitigen
Hauptkörper 11 des ersten Formteils 1 durch
Einspannen mittels des Membran-Befestigungskörpers 15 erfolgen.
Dieser kann eine feste Befestigung der Membran 12 direkt
am ersten Formteil 1 unabhängig von der momentanen
Stellung des gegenüberliegenden Formteils 2 oder
des umlaufenden Körpers 40 ermöglichen.
Bei einer solchen Anordnung wird der eine Dichtlippe ausbildende
Membranvorsprung 17 in die entsprechende Aufnahmeöffnung eingepresst
oder gegen die benachbarte Oberfläche des rückseitigen
Hauptkörpers 11 gepresst, wodurch eine besonders
gute Abdichtung entsteht.
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Ein
Abstützabschnitt zwischen dem Artikelraum 3 und
dem außenseitigsten Abschnitt des Einspannbereichs 16 sorgt
dafür, dass die Membran 12 beim Pressen nicht
nach innen gezogen wird. Die Abstützung kann auf einfache
Art und Weise durch einen in Pressrichtung vorstehenden Abschnitt
des rückseitigen Hauptkörpers 11 ausgebildet
sein, an welchem sich in außenseitiger Richtung die beiden abgewinkelten
Abschnitte des Einspannbereichs 16 anschließen.
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Das
erste Formteil 1, das zweite Formteil 2 und/oder
der als Füllring dienende umlaufende Körper 40 sind
relativ zueinander in Richtung einer Bewegungsachse X verstellbar.
Die Bewegungsachse X läuft vorzugsweise mittig durch den
Artikelraum 3 und längs dessen kurzer Höhendimensionierung.
Mit anderen Worten läuft die Bewegungsachse X durch das
erste Formteil 1, quer durch den Artikelraum 3 und
durch das zweite Formteil 2 senkrecht zu einer durch den
Artikelraum 3 aufgespannten Artikelebene. Der umlaufende
Körper 40 kann längs einer Achse parallel
zu dieser oder gleich dieser zentralen Bewegungsachse X verstellbar
sein. Vorzugsweise ist der umlaufende Körper 40 jedoch,
wie dargestellt, fest mit dem zweiten Formteil 2 verbunden
oder ggfs. sogar als seitliche Verbreiterung des zweiten Formteils
einstückig mit diesem konstruiert.
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Zum
Verstellen dient eine Verstelleinrichtung, welche über
eine zentrale Steuereinrichtung zum Bewegen der einzelnen Komponenten
der Verstelleinrichtung bzw. zum separaten Bewegen des ersten Formteils 1,
des zweiten Formteils 2 und/oder des umlaufenden Körpers 40 bereitgestellt
und programmiert ist. Bevorzugt wird die Anordnung so gewählt,
dass nur eine Komponente, das erste oder das zweite Formteil 1, 2 bewegt
wird. Außerdem steuert die Steuereinrichtung üblicherweise
das Einpressen bzw. Herauslassen des Hydraulikmediums in den Druckraum 13 zwischen
der Membran 12 und dem rückseitigen Hauptkörper 11 des
ersten Formteils 1.
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Zum
Verstellen der mechanischen Elemente weist die Verstelleinrichtung
vorzugsweise eine Vielzahl von in der Figur nicht dargestellten
Kolben-Zylindereinrichtungen auf. Eine erste Kolben-Zylindereinrichtung
dient zum Verstellen des ersten Formteils 1 längs
der Bewegungsachse X. Eine zweite Kolben-Zylindereinrichtung dient
zum Verstellen des zweiten Formteils 2 längs der
Bewegungsachse X. Die dritte Kolben-Zylindereinrichtung dient zum
Verstellen des umlaufenden Körpers 40.
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Prinzipiell
sind auch andere Ausgestaltungen der Verstelleinrichtung möglich.
So kann beispielsweise eines der Formteile als feststehende Komponente
in der Pressenanordnung angeordnet sein. Außerdem kann
der umlaufende Körper 40 wahlweise als Bestandteil
der Pressenform P oder als eigenständiger Bestandteil der
Pressenanordnung ausgebildet sein. Im Fall der Ausbildung als eigenständiger
Bestandteil ist der umlaufende Körper 40 dann
zusammen mit der Pressenform in der Pressenanordnung angeordnet.
Entsprechend kann die Kolben-Zylindereinrichtung zum Verstellen
des umlaufenden Körpers 40 direkt mit beispielsweise
einem Rahmen der Pressenanordnung verbunden sein. Alternativ kann
die Kolben-Zylindereinrichtung zum Verstellen des umlaufenden Körpers 40 auch
mit der Pressenform P und/oder mit dem ersten Formteil 1 bzw.
einem rückseitigen Abschnitt dessen Hauptkörpers 21 verbunden
sein.
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Bei
den dargestellten Ausführungsformen dient der umlaufende
Körper 40, welcher außenseitig des ersten
Formteils 1 und des Entlüftungsspalts S angeordnet
ist, somit vorzugsweise zugleich als Fülleinrichtung und
als Entlüftungseinrichtung. Jedoch ist auch eine mehrteilige
Ausgestaltung umsetzbar, bei welcher getrennte eigenständige
Komponenten zum Entlüften bzw. zum Befüllen aneinander
oder an einer gemeinsamen Basis montiert werden. Alternativ kann
z. B. auch ein Abschnitt eines der Randabschnitte oder beider der
Randabschnitte 10, 20 in einem Umfangsbereich
derart aufgeweitet sein, dass bei ansonsten dicht aneinander anliegenden Randabschnitten 10, 20 ein
Spalt S als Füllspalt offen bleibt. Im Fall eines nicht
verstellbaren umlaufenden Körpers 40 kann z. B.
im Bereich der Fülleinrichtung 4 das Schließelement 45 zum
Verschließen bzw. Öffnen des Füllgutkanals
verstellt werden. Eine beschriebene bevorzugte Ausgestaltung des
Einspannbereichs 16 mit Winkeln kleiner 80°, insbesondere kleiner
71° der Membran 12 kann natürlich auch
auf andere derartig zu befestigende Membranen übertragen
werden.
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In
einem ersten Verfahrensschritt zum Herstellen des Artikels 6 wird
die Pressenanordnung bzw. die Pressenform geschlossen. Zum Schließen werden
je nach Ausführungsform eines oder beide der Formteile 1, 2 und/oder
der als Füllring dienende umlaufende Körper 40 verstellt.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel soll lediglich das
erste Formteil 1 in Richtung des zweiten Formteils 2 verstellt
werden, um den Entlüftungsspalt S zwischen den beiden benachbarten
Randabschnitten 10, 20 fast zu schließen.
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Dabei
werden die beiden Formteile 1, 2 so weit aufeinander
zu bewegt, dass der Spalt als Entlüftungsspalt S zwischen
den beiden Randabschnitten 10, 20 der beiden Formteile 1, 2 zum
Entlüften des Artikelraums 3 ausreichend offen
bleibt, aber zum Aufnehmen von Teilen des Pressguts 5 zu
weit geschlossen ist. Allenfalls vernachlässigbare Anteile, insbesondere
Staubanteile des Pressguts 5 können in den Entlüftungsspalt
S eindringen. Insbesondere wird der Entlüftungsspalt S
auf eine freie Weite bzw. Breite von 2,5 mm oder weniger, insbesondere
von 2 mm oder weniger geschlossen.
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Um
einen Ausgleich für variierende Pressgutbeschaffenheit
zu ermöglichen, wird in einem nachfolgenden Verfahrensschritt
das hydraulische Medium durch die Leitungen 14 in den Raum 13 zwischen
der Membran 12 und dem rückseitigen Hauptkörper 11 des
ersten Formteils 1 so stark eingeführt oder eingepresst,
so dass die Membran 12 das Aufnahmevolumen des Artikelraums 3 für
das einzufüllende Pressgut 5 geeignet verkleinert
oder ggfs. vergrößert.
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Falls
der umlaufende Körper 40 als eigenständig
verstellbare Komponente ausgestaltet sein sollte, wird dieser in
diesem Verfahrensschritt in eine Füllstellung verstellt,
welche den Transport des Pressguts 5 aus dem Pressgutkanal 41 über
den Füllraum S* in den Artikelraum 3 ermöglicht.
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Im
Fall eines nicht verstellbaren umlaufenden Körpers 40 oder
im Fall eines außenseitig verbreiterten rückseitigen
Hauptkörpers 21 anstelle eines solchen umlaufenden
Rings kann im Bereich der Fülleinrichtung 4 das
Schließelement 45 zum Verschließen bzw. Öffnen
des Füllgutkanals verstellt werden. Insbesondere kann die
Fülleinrichtung 4 auch als eigenständige
Anordnung von Komponenten ausgebildet und an einer Pressenanordnung
dem Füllraum S* benachbart angeordnet sein.
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Vorzugsweise
wird die Befüllung mit dem Pressgut 5 dadurch
unterstützt, dass an anderen Abschnitten der benachbarten
Randabschnitte 10, 20 an den Entlüftungsspalt
S der Unterdruck pu angelegt wird, um so Luft aus dem Artikelraum 3 abzusaugen
und das Befüllen des Artikelraums 3 zu unterstützen.
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Nach
dem Befüllen des Werkzeugs wird in einem nachfolgenden
Verfahrensschritt das hydraulische Medium durch die Leitungen 14 in
den Raum 13 zwischen der Membran 12 und dem rückseitigen Hauptkörper 11 des
ersten Formteils 1 gepresst, so dass die Membran 12 das
im Artikelraum 3 befindliche Pressgut 5 presst
und so den Artikel 6 ausbildet.
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Der
gepresste Artikel 6 wird abschließend üblicherweise
durch Ableiten des hydraulischen Mediums über die Druckleitungen 14 und/oder
Beabstanden der Formteile 1, 2 voneinander allmählich entspannt,
wie dies dargestellt ist, und nach dem Öffnen der Formteile 1, 2 auf
ein Transportband ausgegeben. Bei der dargestellten Ausrichtung
der Pressenform rutscht der Artikel 6 nach unten hin aus
der Pressenform P auf ein Transportband. Abgesehen von einem Randbereich,
welcher sich beim Pressen neben dem Füllraum S* befand
und welcher einen unter Umständen sogar dicken Pressgrat
aufweist, ist der Artikel 6 im Idealfall gänzlich
pressgratfrei.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3512852
C2 [0002]
- - EP 0197415 B1 [0005]
- - EP 0563577 B2 [0006]