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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Pressenanordnung mit einer Pressenform
zum Pressen von Pressgut zu einem Artikel mit den oberbegrifflichen Merkmalen
des Patentanspruchs 1, auf eine Pressenform mit den oberbegrifflichen
Merkmalen des Patentanspruchs 4 bzw. auf ein Verfahren zum Pressen
von Pressgut zu einem Artikel mit den oberbegrifflichen Merkmalen
des Patentanspruchs 13.
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Aus
DE 35 12 852 C2 ist
eine Pressenanordnung mit einer Pressenform zum Pressen von Pressgut
zu einem Artikel, insbesondere zu einem Keramikartikel wie Tellern
oder dergleichen bekannt. Das zu verpressende Pressgut besteht üblicherweise
aus pulverförmigem
oder granulatförmigem,
vorzugsweise keramischem Material. Die Pressenanordnung weist ein
erstes und ein zweites Formteil mit jeweils einem Randabschnitt
auf. Innenseitig der Formteile wird zwischen diesen in einer geschlossenen
Stellung ein Artikelraum ausgebildet, wobei der Artikelraum in seitlicher
Richtung durch die in der geschlossenen Stellung aneinander anliegenden Randabschnitte
der Formteile geschlossen ist. Eine Verstelleinrichtung dient zum
Verstellen des ersten und/oder des zweiten Formteils längs einer
Bewegungsachse relativ zueinander in die zumindest teilweise geschlossene
Stellung zum Befüllen
des Artikelraums mit dem Pressgut und zum Pressen des Pressguts
zu dem Artikel bzw. zum Verstellen des ersten und/oder des zweiten
Formteils relativ zueinander in eine beabstandete Stellung zum Entnehmen des
gepressten Artikels. Eine Steuereinrichtung dient zum Steuern der
Bewegung der Verstelleinrichtung, insbesondere zum Ansteuern hydraulischer
Kolben zum Verstellen der Formteile, zum Beaufschlagen einer an
einem der Formteile angeordneten Pressmembran sowie zum Verstellen
eines sogenannten Füllrings.
Der Füllring
erstreckt sich außenseitig
um zumindest eines der beiden Formteile und weist eine Befüllungsöffnung zum
Zuführen
von Füllgut
sowie eine Entlüftungsöffnung zum
Entlüften
des Artikelraums beim Befüllen
auf.
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Durch
die Steuereinrichtung werden die einzelnen Komponenten zum Pressen
des Pressguts zu einem Artikel verfahrensgemäß angesteuert. In einem ersten
Schritt werden das erste und das zweite Formteil relativ zueinander
in eine zumindest teilweise geschlossene Stellung bewegt, woraufhin
der Artikelraum mit dem Pressgut befüllt wird. Vorzugsweise sind
die beiden Formteile dabei derart ausgerichtet, dass der Artikelraum
sich mit einer Längsachse von
unten nach oben erstreckt, so dass das Pressgut von oben her in
den Artikelraum eingefüllt
werden kann. Anschließend
werden der Füllring
und/oder eines der Formteile zum vollständigen Schließen des Werkzeugs
bzw. der Pressenform verstellt. Darauf hin wird das Pressgut zu
dem Artikel gepresst. Nach dem Pressen werden das erste und/oder
das zweite Formteil relativ zueinander in eine beabstandete Stellung
zum Entnehmen des gepressten Artikels verstellt, wobei der Füllring zusammen
mit dem direkt benachbarten Formteil bewegt wird. Durch die bevorzugte
Ausrichtung der Pressenform gleitet der Artikel nach unten aus den
zueinander beabstandeten Formteilen heraus auf ein darunter angeordnetes Transportband.
Das Herauslösen
des Artikels aus den Formteilen geschieht durch die Entlastung und dadurch
bedingte Ausdehnung des Artikels automatisch.
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Problematisch
ist bei derart gefertigten Artikeln, dass diese oftmals einen Grat
aufweisen. Ein teilweise umlaufender Grat bildet sich oft in dem
Bereich, in dem die beiden Randabschnitte des ersten und des zweiten
Formteils in der geschlossenen Stellung aneinander anliegen. Außerdem bildet
sich üblicherweise
ein Grat, welcher sich in dem Bereich zum Befüllen und zum Entlüften in
seitlicher Richtung vom Rand des Artikels weg erstreckt. Dies macht
eine aufwändige Nachbearbeitung
erforderlich. Bekannt ist das Bereitstellen einer separaten Maschine,
welcher ein derart gefertigter Artikel zugeführt wird, um einen solchen
Grat abzudrücken,
bevor der Artikel einer Nachbearbeitungsstation zum Putzen und Verschwämmen zugeführt wird.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Pressenanordnung und/oder
eine Pressenform für
eine solche Pressenanordnung zum Pressen von Pressgut zu einem Artikel
vorzuschlagen, welche den Aufwand eines nachträglichen Entgratens verringert
oder entbehrlich macht. Außerdem
soll ein entsprechend verbessertes Verfahren zum Pressen von Pressgut
zu einem Artikel vorgeschlagen werden.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Pressenanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1, durch eine Pressenform mit den Merkmalen des Patentanspruchs
4 bzw. durch ein Verfahren zum Pressen von Pressgut zu einem Artikel
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 13 gelöst.
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Bevorzugt
wird eine Pressenanordnung mit einer Pressenform zum Pressen von
Pressgut zu einem Artikel, aufweisend ein erstes Formteil mit einem Randabschnitt,
ein zweites Formteil mit einem Randabschnitt, einen Artikelraum,
eine Verstelleinrichtung und eine Steuereinrichtung. Der Artikelraum ist
in einer geschlossenen Stellung innenseitig der Formteile zwischen
diesen ausgebildet und insbesondere in seitlicher Richtung durch
die in der geschlossenen Stellung aneinander anliegenden Randabschnitte
der Formteile geschlossen. Die Verstelleinrichtung ist zum Verstellen
des ersten und/oder des zweiten Formteils längs einer Bewegungsachse relativ
zueinander in eine zumindest teilweise geschlossene Stellung zum
Befüllen
des Artikelraums mit dem Pressgut und zum Pressen des Pressguts
zu dem Artikel und zum Verstellen des ersten und/oder des zweiten
Formteils relativ zueinander in eine beabstandete Stellung zum Entnehmen des
gepressten Artikels ausgebildet. Die Steuereinrichtung ist zum Steuern
der Bewegung der Verstelleinrichtung und einer Gratentfernungseinrichtung ausgebildet
und programmiert. Die Gratentfernungseinrichtung ist in seitlicher
Richtung des Artikelraums angeordnet und ausgebildet zum zumindest
teilweisen Entfernen eines Grates, der beim Pressen an einem seitlichen
Umfangsabschnitt des Artikels entsteht oder entstehen kann.
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Bevorzugt
wird eine Pressenform für
eine Pressenanordnung zum Pressen von Pressgut zu einem Artikel,
wobei die Pressenform aufweist ein erstes Formteil mit einem Randabschnitt,
ein zweites Formteil mit einem Randabschnitt, einen Artikelraum, der
in einer geschlossenen Stellung innenseitig der Formteile zwischen
diesen ausgebildet und insbesondere in seitlicher Richtung durch
die in der geschlossenen Stellung aneinander anliegenden Randabschnitte
der Formteile geschlossen ist und Ansatzelemente für eine Verstelleinrichtung
zum Verstellen des ersten und/oder des zweiten Formteils relativ
zueinander in eine zumindest teilweise geschlossene Stellung zum
Befüllen
des Artikelraums mit dem Pressgut und zum Pressen des Pressguts
zu dem Artikel und zum Verstellen des ersten und/oder des zweiten
Formteils relativ zueinander in eine beabstandete Stellung zum Entnehmen
des gepressten Artikels. Vorteilhaft wird die Pressenform durch
eine integrierte Gratentfernungseinrichtung, die in seitlicher Richtung
des Artikelraums angeordnet ist und ausgebildet ist zum zumindest
teilweisen Entfernen eines Grates, der beim Pressen an einem seitlichen Umfangsabschnitt
des Artikels entsteht oder entstehen kann.
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Bevorzugt
wird ein Verfahren zum Pressen von Pressgut zu einem Artikel in
einer Pressenanordnung und/oder in einer Pressenform mit einem ersten Formteil,
einem zweiten Formteil, einem Artikelraum und einer Gratentfernungseinrichtung
mit den Schritten: Pressen des Pressguts im Artikelraum zu dem Artikel
und. Verstellen des ersten und/oder des zweiten Formteils relativ
zueinander in eine beabstandete Stellung zum Entnehmen des gepressten
Artikels. Vorteilhaft wird das Verfahren durch ein teilweises Verstellen
des ersten und/oder des zweiten Formteils nach dem Pressen in eine
teilweise beabstandete Stellung so weit, dass der Artikel sich unter
zumindest teilweiser Druckentlastung ausdehnt und ein gegebenenfalls
ausgebildeter Grat am Rand des Artikels sich seitlich in einen Raum
benachbart der Gratentfernungseinrichtung erstreckt und danach Bewegen
der Gratentfernungseinrichtung mit einer Wandung in Richtung zum
Grat zum zumindest teilweisen Abbrechen des Grates vom Artikel.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand von abhängigen Ansprüchen.
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Bevorzugt
wird eine Pressenanordnung, bei der die Gratentfernungseinrichtung
als eigenständiger
Bestandteil zusammen mit der Pressenform in der Pressenanordnung
angeordnet ist.
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Bevorzugt
wird eine Pressenanordnung, bei der die Gratentfernungseinrichtung
Bestandteil der Pressenform ist.
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Bevorzugt
wird eine Pressenanordnung oder Pressenform, bei welcher der Randabschnitt
des ersten und/oder des zweiten Formteils eine Randbreite aufweist,
die geringer als eine Graterstreckung des Grates im zumindest teilweise
entspannten Zustand des Artikels nach teilweiser Beabstandung der
beiden Formteile nach dem Pressen ist.
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Bevorzugt
wird eine Pressenanordnung oder Pressenform, bei welcher die Gratentfernungseinrichtung
einem Randabschnittsbereich des Randabschnitts des ersten und/oder
des zweiten Formteils benachbart angeordnet ist, wobei dieser Randabschnittsbereich
zum Befüllen
des Artikelraums mit Pressgut ausgebildet ist oder einer Fülleinrichtung
benachbart angeordnet ist.
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Besonders
bevorzugt wird eine Pressenanordnung oder Pressenform, bei welcher
die Gratentfernungseinrichtung durch einen Rand einer hinsichtlich
der Verstellbewegung entsprechend ansteuerbaren Fülleinrichtung
ausgebildet ist.
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Bevorzugt
wird eine Pressenanordnung oder Pressenform, bei welcher die Gratentfernungseinrichtung
einem Randabschnittsbereich des Randabschnitts des ersten und/oder
des zweiten Formteils benachbart angeordnet ist, wobei dieser Randabschnittsbereich
zum Entlüften
des Artikelraums insbesondere beim oder vor dem Befüllen mit dem
Pressgut ausgebildet ist oder einer Entlüftungseinrichtung benachbart
angeordnet ist.
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Bevorzugt
wird eine Pressenanordnung oder Pressenform, bei welcher die Gratentfernungseinrichtung
durch einen Rand einer hinsichtlich der Verstellbewegung entsprechend
ansteuerbaren Entlüftungseinrichtung
ausgebildet ist.
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Bevorzugt
wird eine Pressenanordnung oder Pressenform, bei welcher die Gratentfernungseinrichtung
relativ zu der Verstellbewegung des ersten und/oder des zweiten
Formteils verstellbar ist.
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Besonders
bevorzugt wird eine Pressenanordnung oder Pressenform, bei welcher
die Gratentfernungseinrichtung durch eine seitlich um das erste und/oder
das zweite Formteil umlaufende Begrenzungseinrichtung ausgebildet
ist.
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Bevorzugt
wird eine Pressenanordnung oder Pressenform, welche zum Pressen
des Artikels aus einem keramischen Pressgut ausgebildet ist.
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Bevorzugt
wird ein Verfahren, bei dem zum Entgraten des Artikels eine Gratentfernungseinrichtung
nach einem vorstehenden Anspruch verwendet wird.
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Besonders
bevorzugt wird ein Verfahren, bei dem eine Fülleinrichtung als Gratentfernungseinrichtung
angesteuert wird.
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Bevorzugt
wird ein Verfahren, bei dem eine seitliche Begrenzungseinrichtung
des ersten und/oder des zweiten Formteils als Grantentfernungseinrichtung
angesteuert wird, wobei die Begrenzungseinrichtung das erste und/oder
das zweite Formteil seitlich umgibt.
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Bevorzugt
wird ein Verfahren zum Pressen von keramischem Pressgut zu dem Artikel.
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Ein
Ausführungsbeispiel
wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
Teilschnittansicht durch eine Pressenanordnung bzw. durch eine Pressenform zum
Pressen von Pressgut zu einem Artikel;
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2A–2C einen
Ausschnitt dieser Pressenform gemäß verschiedener Verfahrensschritte
zum Pressen von Pressgut zu einem Artikel und zum Entgraten des
Artikels; und
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3A–3C eine
entsprechende Ausschnittsdarstellung zum Veranschaulichen von solchen
Verfahrensschritten gemäß ein er
alternativen Ausführungsform.
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1 zeigt
eine erste Ausführungsform
einer Pressenanordnung bzw. einer darin eingesetzten Pressenform
P. Die Pressenform P besteht neben üblicherweise einer Vielzahl
weiterer Einzelkomponenten aus insbesondere einem ersten Formteil 1 und
einem zweiten Formteil 2. In der zusammengesetzten bzw.
geschlossenen Stellung der beiden Formteile 1, 2 wird
zwischen diesen ein Artikelraum 3 ausgebildet. Über eine
Fülleinrichtung 4 wird
in einer teilweise geschlossenen oder vollständig geschlossenen Stellung
Pressgut 5 in den Artikelraum 3 eingefüllt und
nachfolgend in dem Artikelraum 3 zu einem Artikel 6 gepresst.
Der Artikel 6 ist beispielsweise ein Teller oder eine Schüssel und
das Pressgut 5 entsprechend ein keramisches Pulver oder
Granulat. Prinzipiell können
auch andere Pressgüter 5 in
einer solchen Pressenanordnung bzw. Pressenform zu Artikeln gepresst
werden. Auch können
die einzelnen Komponenten einer derartigen Pressenanordnung oder
Pressenform nicht nur wie beschrieben, sondern auch gemäß weiterer
Ausführungsformen
in für sich
bekannter Art und Weise aufgebaut und angeordnet sein.
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Gemäß der ersten
in 1 und 2A–2C beschriebenen
Ausführungsform weisen
das erste Formteil 1 und das zweite Formteil 2 jeweils
einen Randabschnitt 10 bzw. 20 auf, wobei die
beiden Randabschnitte 10, 20 in einer geschlossenen
Stellung aneinander anliegen und innenseitig den Artikelraum 3 in
seitlicher Richtung begrenzen und schließen. Je nach Betriebsstellung
sind die beiden Randabschnitte 10, 20 der beiden
Formteile 1, 2 zueinander beabstandet, bis auf
einen Spalt S voneinander beabstandet oder aneinander anliegend. Gegebenenfalls
befinden sich beim Pressen Reste des Füllguts 5 zwischen
den beiden aneinander anliegenden Randabschnitten 10, 20.
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Das
erste Formteil 1 besteht bei der dargestellten Ausführungsform
aus einem rückseitigen Hauptkörper 11.
Vorderseitig, d. h. dem Artikelraum 3 zugewendet, ist auf
den rückseitigen
Hauptkörper 11 eine
elastische Membran 12 aufgezogen. Die elastische Membran 12 ist
dabei im Bereich des Außenumfangs
fest mit dem rückseitigen
Hauptkörper 11 verbunden.
Ansonsten befindet sich zwischen der Membran 12 und dem
rückseitigen
Hauptkörper 11 ein
Raum 13, welcher über
eine oder mehrere Leitungen 14 mit einer Hydraulikpumpe
in Verbindung steht. Über
die Leitung 14 wird der Raum 13 zum Pressen eines
in den Artikelraum 3 eingefüllten Pressguts 5 mit
einem Hydraulikmedium unter hohem Druck gefüllt, so dass die Membran 12 eine
isostatische Verdichtung des Pressguts 5 zu dem Artikel 6 im
Artikelraum 3 durchführt.
Bei der dargestellten Ausführungsform
weist das erste Formteil 1 außerdem einen außenseitigen
umlaufenden Körper 15 in für sich bekannter
Art und Weise auf. Der eigentliche Randabschnitt 10 des
ersten Formteils 1 wird somit bei dieser beispielhaften
Ausführungsform
aus einem Abschnitt der Membran 12 seitlich des Artikelraums 3 und
optional aus einer seitlichen Wandung des zusätzlichen Körpers 15 ausgebildet.
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Das
zweite Formteil 2 besteht ebenfalls aus einem rückseitigen
Hauptkörper 21 mit
einer vorderseitigen, d. h. zum Artikelraum 3 gewandten
Membran oder Beschichtung 22. Während beim ersten Formteil 1 die
vorderseitige Wandung des Hauptkörpers 11 in
Verbindung mit der Membran 12 zum Ausbilden einer gewünschten
Kontur des Antikels 6 geformt ist, ist beim zweiten Formteil 2 zwischen
der Membran bzw. Beschichtung 22 und dem Hauptkörper 21 ein
Formkörper 23 eingesetzt.
Der Randabschnitt 20 wird bei dieser Ausführungsform durch
einen seitlichen Abschnitt der Membran bzw. Beschichtung 22 und
die Stirnseite einer schmalen Umfangswandung des Hauptkörpers 21 des
zweiten Formteils 2 ausgebildet.
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Zum
Befüllen
des Artikelraums 3 dient die Fülleinrichtung 5, welche
gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
als umlaufender Körper um
die seitliche Wandung des rückseitigen
Hauptkörpers 21 des
zweiten Formteils 2 herum ausgebildet ist. Dieser Körper 40 dient
vorzugsweise als ein sogenannter Füllring und weist in zumindest
einem Abschnitt einen Füllgutkanal 41 auf.
Der Füllgutkanal 41 führt von
einer Umfangswandung zu einer innenseitigen Wandung des Körpers 40,
welche in einer Befüllungsstellung
dem Spalt S zwischen den Randabschnitten 10, 20 benachbart
ist. In der Befüllungsstellung
wird das Füllgut 5 über den
Füllgutkanal 41 und
den Spalt S in den Artikelraum 3 eingefüllt.
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Das
erste Formteil 1, das zweite Formteil 2 und der
umlaufende und als Füllring
dienende Körper 40 sind
relativ zueinander in Richtung einer Bewegungsachse X verstellbar.
Die Bewegungsachse X läuft
vorzugsweise mittig durch den Artikelraum 3 und längs dessen
kurzer Höhendimensionierung,
d. h. durch das erste Formteil 1, quer durch den Artikelraum 3 und
durch das zweite Formteil 2. Der umlaufende Körper 40 ist
vorzugsweise längs
einer Achse parallel zu dieser oder gleich dieser zentralen Bewegungsachse
X verstellbar.
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Zum
Verstellen dient eine Verstelleinrichtung, welche über eine
zentrale Steuereinrichtung CTR zum Bewegen der einzelnen Komponenten
der Verstelleinrichtung bzw. zum separaten Bewegen des ersten Formteils 1,
des zweiten Formteils 2 und des umlaufenden Körpers 40 bereitgestellt
und programmiert ist. Außerdem
steuert die Steuereinrichtung CTR üblicherweise das Einpressen
bzw. Herauslassen des Hydraulikmediums in den Raum 13 zwischen
der Membran 12 und dem rückseitigen Hauptkörper 11 des
ersten Formteils.
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Zum
Verstellen der mechanischen Elemente weist die Verstelleinrichtung
vorzugsweise eine Vielzahl von Kolben-Zylindereinrichtungen 70, 71, 72 auf.
Eine erste Kolben-Zylindereinrichtung 71 dient zum
Verstellen des ersten Formteils 1 längs der Bewegungsachse X. Eine
zweite Kolben-Zylindereinrichtung 72 dient
zum Verstellen des zweiten Formteils 2 längs der
Bewegungsachse X. Die dritte Kolben-Zylindereinrichtung 70 dient
zum Verstellen des umlaufenden Körpers 40.
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Prinzipiell
sind auch andere Ausgestaltungen der Verstelleinrichtung möglich. So
kann beispielsweise eines der Formteile als feststehende Komponente
in der Pressenanordnung angeordnet sein. Außerdem kann der umlaufende
Körper 40 wahlweise
als Bestandteil der Pressenform P oder als eigenständiger Bestandteil
der Pressenanordnung ausgebildet sein. Im Fall der Ausbildung als
eigenständiger
Bestandteil ist der Körper 40 dann
zusammen mit der Pressenform in der Pressenanordnung angeordnet.
Entsprechend kann die Kolben-Zylindereinrichtung 70 zum
Verstellen des Körpers 40 direkt
mit beispielsweise einem Rahmen der Pressenanordnung verbunden sein.
Alternativ kann die Kolben-Zylindereinrichtung 70 zum
Verstellen des Körpers 40 auch
mit der Pressenform P und/oder mit dem ersten Formteil 1 bzw.
einem rückseitigen
Abschnitt dessen Hauptkörpers 21 verbunden
sein.
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Bei
den dargestellten Ausführungsformen dient
der Körper 40,
welcher außenseitig
des ersten Formteils 1 und des Spalts S angeordnet ist,
auch als Fülleinrichtung
und als Entlüftungsungseinrichtung. Dieser
Körper
dient vorzugsweise zusätzlich
als eine Gratentfernungseinrichtung 40 zum Wegbrechen bzw.
Abstoßen
eines Grates 60, welcher sich zwischen den beiden Randabschnitten 10, 20 beim Pressen
ausbildet und in seitlicher Richtung von dem Artikel 6 absteht.
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Ausgenutzt
wird bei der Anordnung die Tatsache, dass der Artikel 6 unter
hohem Druck verdichtet und komprimiert wird. Nach einer vollständigen oder
teilweisen Druckentlastung expandiert (E*) der Artikel 6.
Dies bewirkt, dass sich der Grat 60 beim Öffnen bzw.
Beabstanden der beiden Formteile 1, 2 in seitlicher
Richtung in den Spalt S weiter erstreckt als zuvor. Die Breite bg
des Grates 60 in seitlicher Richtung ist somit nach außen hin
größer als
eine Breite b des Randabschnitts 20 des zweiten Formteils 2.
Durch eine entsprechende Bewegung des als Gratentfernungseinrichtung 40 dienenden
Körpers stößt dieser
mit dem vorderen Endabschnitt des Grates 60 zusammen und
bricht bei einer Fortsetzung der Bewegung den Grat 60 von
dem Artikel 6 ab. Die Bruchstelle F* liegt dabei gemäß erster
Versuche vorzugsweise nahe oder direkt am Ansatz zum eigentlichen
Artikel 6. Dadurch wird eine Nachbearbeitung zum Entgraten
entbehrlich oder entfällt
im Idealfall ganz.
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Anstelle
des dargestellten, um das erste Formteil umlaufenden Körpers 40 als
Gratentfernungseinrichtung kann auch eine Gratentfernungseinrichtung
aus einem räumlich
begrenzten Element ausgebildet werden. Beispielsweise kann es sich
um ein flächiges
Element handeln, welches im Bereich seitlich eines oder beider Formteile 1, 2 oder
im Bereich zwischen den beiden in geschlossener Stellung benachbarten
Randabschnitten 10, 20 ausgebildet und angeordnet
ist. Insbesondere reicht zur Betätigung
eines derartigen Körpers
als Gratentfernungseinrichtung auch ein einfacher Antrieb, beispielsweise
ein elektromotorischer Stellantrieb.
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Anhand 1 und 2A–2C ist
eine beispielhafte Abfolge von Verfahrensschritten A–G zum Herstellen
eines derartigen Artikels 6 in einer solchen Presse P skizziert.
Der Ablauf der einzelnen Verfahrensschritte erfolgt dabei vorzugsweise
unter Steuerung der Steuereinrichtung CTR.
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In
einem ersten Verfahrensschritt A werden die beiden Formteile 1, 2 so
weit aufeinander zu bewegt, dass der Spalt S zwischen den beiden Randabschnitten 10, 20 der
beiden Formteile 1, 2 zum Durchführen des
Füllguts 5 ausreichend
offen bleibt. Alternativ kann auch ein Abschnitt eines der Randabschnitte
oder beider der Randabschnitte 10, 20 in einem
Umfangsbereich derart aufgeweitet sein, dass bei ansonsten dicht
aneinander anliegenden Randabschnitten 10, 20 ein
Spalt S als Füllspalt
offen bleibt. Der Körper 40,
welcher zugleich die Fülleinrichtung
und die Entgratungseinrichtung 40 ausbildet, wird in diesem
Verfahrensschritt A ebenfalls verstellt, und zwar in eine Füllstellung,
welche den Transport des Füllguts 5 aus
dem Füllgutkanal 41 über den
Spalt S in den Artikelraum 3 ermöglicht. Vorzugsweise wird eine
solche Befüllung
dadurch unterstützt,
dass an anderen Abschnitten der benachbarten Randabschnitte 10, 20 ein
Unterdruck angelegt wird, um so Luft aus dem Artikelraum 3 abzusaugen
und das Befüllen
des Artikelraums 3 zu unterstützen. Insbesondere an solchen
Abschnitten der benachbarten Randabschnitte 10, 20 können sich ebenfalls
störende
Grate ausbilden, welche nachfolgend zu entfernen sind. Solche Abschnitte
zum Entlüften
des Artikelraums 3 können
in vergleichbarer Art und Weise wie der Füllgutkanal 41 Bestandteil des
umlaufenden Körpers 40 oder
eigenständiger Einrichtungen
und Körper
sein. Insbesondere können
derartige Entlüftungseinrichtungen
Bestandteil eines Körpers
neben einem oder beider der Formteile 1, 2 oder
integrierter Bestandteil eines oder beide Formteile 1, 2 sein.
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In
einem nachfolgenden Schritt C wird das Werkzeug bzw. die Pressenform
P vollständig
geschlossen. Dazu werden je nach Ausführungsform eines oder beide
der Formteile 1, 2 und/oder der als Füllring dienende
Körper 40 verstellt.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
soll lediglich das erste Formteil 1 in Richtung des zweiten
Formteils 2 verstellt werden, um den Spalt S zwischen den
beiden benachbarten Randabschnitten 10, 20 zu
schließen.
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Nach
dem Schließen
des Werkzeugs wird in einem nachfolgenden Schritt D das hydraulische
Medium durch die Leitung 14 in den Raum 13 zwischen der
Membran 12 und dem rückseitigen
Hauptkörper 11 des
ersten Formteils 1 gepresst, so dass die Membran 12 das
im Artikelraum 3 befindliche Füllgut 5 zum Artikel 6 presst.
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Zum
Beseitigen oder Reduzieren des Grates 60, welcher sich
zwischen den benachbarten Wandungen der Randabschnitte 10, 20 beim
Pressen ausgebildet hat, dienen die nachfolgenden Verfahrensschritte.
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Der
gepresste Artikel 6 wird üblicherweise durch Ableiten
des hydraulischen Mediums über
die Leitung 14 und/oder Beabstanden der Formteile 1, 2 voneinander
allmählich
entspannt und auf ein Transportband ausgegeben. Hier erfolgt gemäß den bevorzugten
Ausführungsformen
nur ein teilweises oder vollständiges
Entspannen des Artikels 6 durch Reduzierung oder Wegnahme
des Pressdrucks, aber noch keine direkte Entnahme des Artikels 6 aus
der Pressenform P.
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2A zeigt
den Artikel 6 in der gepressten Stellung. Entsprechend
wird in einem nachfolgenden Schritt E das erste Formteil 1 so
weit von dem zweiten Formteil 2 beabstandet, dass sich
der Artikel 6, wie in 2B veranschaulicht,
entspannen und ausdehnen kann E*. Der Artikel 6 dehnt sich
dabei in allen Richtungen aus, d. h. nicht nur in Richtung der Bewegungsachse
X des ersten und des zweiten Formteils 1, 2, sondern
auch in seitlicher Richtung in den Spalt S zwischen den beiden beabstandeten Randabschnitten 10, 20 der
beiden Formteile 1, 2 hinein. Die seitliche Erstreckung
des Grates 60 beträgt dabei
letztendlich eine Breite bg, welche größer als eine Breite b des Randabschnitts 20 des
zweiten Formteils 2 ist. Das vordere Ende des Grates 60 ragt somit
in einen Bereich vorderseitig des Körpers 40 hinein, welcher
nachfolgend als eine Entgratungseinrichtung angesteuert wird.
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Im
nachfolgenden, in 2C dargestellten Schritt F wird
der Körper
bzw. die Entgratungseinrichtung 40 in Richtung des Grates 60 bewegt
bzw. verstellt. Die Bewegungsstrecke ist dabei so groß, dass der
vordere Abschnitt des Grates 60 aus seiner bisherigen Stellung
gedrückt
wird. Dies hat ein Abbrechen des Grates 60 zur Folge. Die
Abbruchstelle F* liegt gemäß erster
Versuche vorteilhafterweise nahe dem Übergang zum eigentlichen Körper des
Artikels 6, so dass kein oder nur ein geringer Rest des
Grates 60 am Artikel 6 verbleibt. Selbst im Fall
eines Abbrechens mit einem Abstand zum eigentlichen Rand des Artikels 6 besteht
bereits der Vorteil eines reduzierten Grates, welcher ein separates
Entfernen entbehrlich macht und im Rahmen der üblichen Nachbearbeitung in
einer Putzstation entfernbar ist.
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In
einem nachfolgenden und abschließenden Schritt G wird dann
der Artikel 6 in für
sich bekannter Art und Weise aus der Pressenform P entnommen. Dazu
werden die beiden Formteile 1, 2 weiter voneinander
beabstandet. Bei einer dargestellten Ausrichtung der Pressenform
rutscht der Artikel 6 nach. unten hin aus der Pressenform
P auf ein Transportband.
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Neben
der in den 1, 2A–2C dargestellten
Ausführungsform
gibt es eine Vielzahl möglicher
alternativer Ausführungsformen.
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3A–3C zeigen
eine zweite besonders bevorzugte Ausführungsform, wobei nachfolgend
unter Bezug auf die Ausführungen
der ersten Ausführungsform
lediglich Unterschiede dazu beschrieben werden.
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Bei
der zweiten Ausführungsform
erstrecken sich das erste Formteil 1' bzw. dessen innenseitiger bzw.
vorderseitiger Randabschnitt 10' in aus Sicht des Artikelraums 3 seitlicher
Richtung über
eine Breite b, welche der Breite b des zweiten Formteils 2 und dessen
Randabschnitts 20 entspricht.
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Eine
Entgratungseinrichtung 4' wird
durch einen Körper
ausgebildet, welcher außenseitig
längs der
beiden Formteile 1', 2 verstellbar
ist. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
ist die Entgratungseinrichtung 4' wiederum zugleich als Fülleinrichtung
mit einem Füllgutkanal 41 ausgebildet.
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Gemäß erster
Verfahrensschritte werden das erste und das zweite Formteil 1, 2 so
weit aufeinander zugefahren, dass zwischen deren benachbarten Randabschnitten 10', 20 ein
Spalt S zum Befüllen des
Artikelraums 3 verbleibt. Der Spalt S kann dabei optional
nur in einem Abschnitt der Randabschnitte 10', 20 ausgebildet sein,
welcher der Fülleinrichtung benachbart
ausgebildet ist. Daraufhin wird der Körper der kombinierten Entgratungs-
und Fülleinrichtung 4' in eine Befüllungsposition
verfahren, in welcher der Füllgutkanal 41 über dem
Spalt S liegt, so dass Füllgut
einfüllbar
ist. Nach dem Befüllen
des Artikelraums 3 mit Füllgut wird die kombinierte
Entgratungs- und Fülleinrichtung 4' so versetzt,
dass der Spalt S durch deren Wandung verschlossen wird. Nachfolgend
erfolgt das Pressen des Füllguts
in dem Artikelraum 3 zum Artikel 6, wie dies aus 3A ersichtlich
ist.
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Gemäß dem bevorzugten
Verfahren erfolgt nach dem Pressen oder optional auch zuvor oder während des
Pressens ein Versetzen des Körpers der
Entgratungseinrichtung 4' so,
dass ein Aufnahmeraum 42 außenseitig vor dem Spalt S angeordnet ist.
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Wie
dies in 3B dargestellt ist, folgt ein Beabstanden
der beiden Formteile 1', 2 so
weit, dass der Artikel 6 sich zumindest teilweise entspannen und
sich ausdehnen kann E*. Dies bewirkt eine seitliche Erstreckung
des Stegs bzw. Grates 60 in den Aufnahmeraum 42 der
Entgratungseinrichtung 4' hinein.
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In
einem nachfolgenden Schritt F wird die Entgratungseinrichtung 4' in seitlicher
Richtung verstellt, so dass ein innenseitiger Rand des Aufnahmeraums 42 das
aufgenommene äußere Ende
des Grates 60 zur Seite biegt und ein Abbrechen des Grates 60 bewirkt.
Die Bewegung der Entgratungseinrichtung 4' kann dabei in einer beliebigen
seitlichen Richtung erfolgen, vorzugsweise in einer Richtung längs oder
entgegengesetzt der Bewegungsachse X des erster und zweiten Formteils 1', 2.
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Nachfolgend
erfolgt die Entnahme des Artikels 6 aus der Pressenform
P.
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Bei
den beiden dargestellten Ausführungsformen
kann die Entgratungseinrichtung 4, 4' integraler
Bestandteil der Pressenformen selber sein und insbesondere mit einem
der beiden Formteile 2 direkt über eine Kolben-Zylindereinrichtung
oder eine elektromagnetische Stelleinrichtung gekoppelt sein. Bei beiden
Ausführungsformen
ist auch eine eigenständige
Ausgestaltung der Entgratungseinrichtung 4, 4' als eigenständiger Bestandteil
der Pressenanordnung möglich.
Dies ist bei häufig
auszutauschenden Pressenformen P vorteilhaft, welche einer solchen
eigenständigen
Entgratungseinrichtung benachbart oder in dieser angeordnet in der
Pressenanordnung eingesetzt werden.
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Möglich sind
weitere Ausgestaltungen von Entgratungseinrichtungen, beispielsweise
stift- oder plattenförmige
Elemente, welche in dem Körper
eines der Formteile integriert sind und durch eine Bohrung im Bereich
des Hauptkörpers
und optional der Membran im seitlichen Randabschnitt hindurchführen oder
hindurch betätigt
werden, um nach dem Entspannen des Artikels ein Abstoßen des
Stegs 60 zu bewirken. Auch solche Ausführungsformen beruhen auf dem
Prinzip des Entgratens des Artikels innerhalb der Pressenform P.