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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und ein System
zur Lieferung einer fallabhängigen
Krankheitsverlaufsvorhersage für
einen Patienten. Im engeren Sinne bezieht sich die vorliegende Erfindung
auf eine Überwachungsvorrichtung,
die Echtzeit-Überwachungsdaten
von einem Patienten gewinnt und auf eine historische Referenz-Datenbank zugreift,
um auf der Basis der Echtzeit-Überwachungsdaten
einen Krankheitsverlauf für
den Patienten vorherzusagen sowie um weitere medizinische Aufzeichnungsdaten
für diesen
Patienten zu gewinnen.
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Im
Umfeld der derzeitigen gesundheitlichen Tagesbetreuung werden während der Überwachung
eines Patienten in einer Gesundheitspflegeeinrichtung eine große Vielfalt
von Überwachungsdaten
und medizinischen Aufzeichnungsdaten für jeden Patienten gewonnen.
Diese Informationen können
medizinische Aufzeichnungsinformationen umfassen, die sich auf die
Krankengeschichte des Patienten, auf vom Patienten gewonnene Überwachungsparameter,
auf mit Hilfe von Überwachungsvorrichtungen
gewonnene Wellenformdaten, die den Patienten betreffen, sowie auf
verschiedene Krankheitsverlaufsdaten, die mit der Behandlung des Patienten
innerhalb der Gesundheitspflegeeinrichtung im Zusammenhang stehen,
beziehen. Da die meisten Patientenakten elektronisch gespeichert
werden, werden diese Informationen typischerweise in einer Datenbank
aufbewahrt, auf die immer dann zugegrif fen wird, wenn der Patient
entweder in der Gesundheitspflegeeinrichtung oder einer anderen,
in Kommunikation mit der Gesundheitspflegeeinrichtung stehenden
Einrichtung behandelt wird. Obgleich die historische-Datenbankaufzeichnung
von Nutzen ist, wenn der Patient zu einem späteren Zeitpunkt behandelt wird,
werden die Informationen, die während
der Behandlung von früheren Patienten
gewonnen wurden, für
Gewöhnlich
nicht verwendet, um einen aktuellen Patienten zu analysieren und
zu behandeln.
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Zudem
wird ein Arzt aufgrund des Erscheinens von neuen und innovativen Überwachungstechniken und
Messvorrichtungen normalerweise mit einer fast überwältigenden Informationsmenge
konfrontiert, wenn er die medizinischen Akten des Patienten einsieht.
Aufgrund der großen
Menge von Echtzeit-Informationen und Überwachungsparametern,
die dem Arzt gleichzeitig präsentiert
werden, ist es für
einen Mediziner oft schwierig, bestimmte medizinische Zustände, die
er unter Umständen
nicht regelmäßig sieht.
Alternativ könnte es
der Arzt mit einem Patienten zu tun haben, der ein medizinisches
Leiden hat, welches nur selten auftritt, so dass die Erkrankung
für den
Arzt nicht leicht erkennbar ist, wenn er sich eingangs die Überwachungsparameter und
die medizinische Akte des Patienten ansieht.
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Allerdings
können
die vom Patienten stammenden Überwachungsparameter
und medizinischen Aufzeichnungsdaten stark denen eines anderen Patienten ähneln, der
zuvor entweder in der Gesundheitspflegeeinrichtung oder einer zugehörigen Einrichtung
in der engeren geographischen Umgebung behandelt wurde. Da die meisten
Patientenakten in einer Form von elektronischer Informations-Datenbank
gespeichert werden, ist es wünschenswert,
einen automatisierten Prozess anzu wenden, um auf die historische
Datenbank zugreifen zu können,
so dass die Überwachungsparameter
und die medizinischen Aufzeichnungsdaten, die von dem Patienten
gewonnen wurden, mit historischen Patientenakten verglichen werden
können.
Auf diese Weise können
Behandlungsmethoden und vorhergesagte Krankheitsverläufe auf
der Basis der historischen Patientendaten generiert werden. Ferner
ist es wünschenswert,
die historischen Patientenakten zu verwenden, um nicht nur ein Krankheitsverlauf
für einen
einzelnen Patienten vorherzusagen, sondern auch, um eine Zusammenfassung
der möglichen
Behandlungsmethoden zu liefern, die für ähnliche Patienten angewendet
wurden, bei denen die Überwachungsparameter
und die medizinischen Aufzeichnungsdaten mit denen des aktuell behandelten
Patenten übereinstimmen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung liefert eine Echtzeit-Unterstützung bei der Interpretation
von medizinischen Aufzeichnungsdaten und Überwachungsparametern, welche
von einem Patienten gewonnen wurden, um die möglichen Krankheitsverläufe und
die Behandlungsgeschichte des Patienten auf der Basis von früheren Patienten
mit ähnlichen Überwachungsparametern
und medizinischen Aufzeichnungsdaten einschätzen zu können. Das System umfasst eine Überwachungsvorrichtung,
welche Überwachungsparameter
vom Patienten erhält
und mit einer historischen Referenz-Datenbank kommuniziert, die
eine Vielzahl von historischen, gespeicherten Patientenakten enthält. Sobald
die historische Referenz-Datenbank
die Überwachungsparameter
und die medizinischen Aufzeichnungsdaten von der mit dem Patienten
verbundenen Überwachungsvorrichtung
erhält,
vergleicht sie die Überwachungsparameter
und die medizinischen Aufzeichnungsdaten mit den zahlreichen gespeicherten
Patientenakten, die in der Datenbank enthalten sind. Es wird in
Betracht gezogen, dass die historische Referenz-Datenbank über verschiedene
geographische Gebiete hinweg existieren könnte. Beispielsweise kann die
Referenz-Datenbank historische Patientenakten von einer Gesundheitspflegeeinrichtung enthalten,
in der der Patient gerade behandelt wird, oder die Datenbank kann
eine regionale, nationale oder globale Datenbank sein, die eine
extrem große
Anzahl von historischen Patientenakten enthält, mit denen die Informationen über den
aktuell behandelten Patienten verglichen werden können. Die
Referenz-Datenbank kann von der Gesundheitspflegeeinrichtung gepflegt
werden, oder aber sie kann ein Abonnement-Service sein, der von
einer Organisation angeboten wird, so dass Abonnenten aus der Gesundheitsbranche
darauf zugreifen können.
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Sobald
die historische Datenbank eine oder eine Vielzahl von historischen
Patientenakten identifiziert hat, welche Überwachungsparameter und medizinische
Aufzeichnungsdaten aufweisen, die denen des aktuell überwachten
Patienten ähneln,
schickt die historische Datenbank Informationen, die den Krankheitsverlauf und
die Behandlung des oder der historischen Patienten betreffen, entweder
an die Überwachungsvorrichtung oder
an eine andere Vorrichtung, auf die der Arzt zugreifen kann. Die
von der historischen Referenz-Datenbank gelieferten Informationen
können
die Krankheitsverlaufsgeschichte wie z. B. die Dauer des Krankenhausaufenthalts
des Patienten mit ähnlichen
Charakteristiken, die Sterblichkeits- und Krankheitsrate für ähnliche
Patienten oder auch den Akuitätsgrad
für Patienten ähnlichen
Typs beinhalten. Zusätzlich
zu der Krankheitsverlaufsinformation sendet die historische Referenz-Datenbank
so wohl Diagnoseinformationen als auch Behandlungspläne, welche
bei ähnlichen
Patienten verfolgt werden.
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Auf
der Grundlage der Krankheitsverlaufsinformation, der Behandlungsinformation
und der Diagnoseinformation kann der Arzt infolge der Bemusterung
der historischen Patienten mit ähnlichen
medizinischen Aufzeichnungsdaten und Überwachungsparametern schneller
und leichter eine Diagnose für
den Patienten stellen, einen Behandlungsplan erstellen und den Patienten über den
Krankheitsverlauf informieren.
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Zusätzlich zur Übermittlung
der Informationen an den behandelnden Arzt kann die historische
Datenbank außerdem
auch die tendenzielle Entwicklung der Daten in ähnlichen geographischen Gebieten,
Alterspopulationen oder in Bezug auf andere relevante demographische
Merkmale feststellen und diese Trend-Information an eine Körperschaft
des Gesundheitswesens wie z. B. einer Regulierungsbehörde oder
einer ähnlichen
Organisation übermitteln.
Auf der Basis der Trend-Daten kann die Gesundheitsorganisation Warnungen, einen
Alarm oder andere Informationen an die allgemeine Öffentlichkeit
richten.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
Zeichnungen illustrieren den bisher besten in Erwägung gezogenen
Modus zur Ausführung
der vorliegenden Erfindung. Zu den Zeichnungen:
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1 ist
eine schematische Illustration einer Krankheitsverlaufsvorhersage
und des Echtzeit-Überwachungssystems
der vorliegenden Erfindung;
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2 ist
eine schematische Illustration der historischen Referenz-Datenbank
einschließlich
einer Vielzahl von historischen Patientenakten und der Kommunikationsweise
zwischen der Datenbank und der Überwachungsvorrichtung;
und
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3 ist
eine Illustration einer historischen Patientenakten-Stichprobe mitsamt
der darin gespeicherten historischen Information.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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In 1 wird
allgemein ein System 10 zur Überwachung eines Patienten 12 und
zur Vorhersage eines Krankheitsverlaufs für den Patienten, der vom Arzt 14 zu
nutzen ist, gezeigt. Das System 10 umfasst eine Überwachungsvorrichtung 16,
welche verschiedene Überwachungsparameter
vom Patienten 12 erhält,
und zwar entweder durch eine Reihe von Sensoren 18, die
auf dem Körper
des Patienten platziert sind, oder durch mehrere verschiedene durch
Schnittstellen verbundene Geräte 20,
die mit dem Patienten verbunden sind, so dass sie mehrere verschiedene
Arten von Überwachungsparametern
erhalten. In der in 1 dargestellten Ausführungsform
können
die vom Patienten gewonnenen Überwachungsparameter
EKG-Daten, Herzfrequenz, Herzfrequenzveränderung, T-Wellen-Alternans, QT-Intervalle,
ST-Level, invasive und nichtinvasive Blutdrucke, systolische Blutdruckveränderung,
Herzleistung, Blutsauerstoffsättigung,
EEG, Bispektralindex, Entropie, mechanische Atmungsparameter wie
z. B. Luftwegfluss, Volumen- und Druckmessungen, Atmungsfrequenz
sowie eingeatmete und ausgeatmete Gaskonzentrationen umfassen, wobei
sie aber nicht auf diese beschränkt
sind. Die Erfindung sollte sich nicht auf die oben beschriebenen
und in den Zeichnungen gezeigten Beispiele beschränken, sondern sollte
dahingehend interpretiert werden, dass sie eine beliebige Art von Überwachungsparametern
einschließt,
welche von dem Patienten mit Hilfe von zurzeit erhältlichen
oder erst in Zukunft hergestellten Patienten-Überwachungssystemen gewonnen
werden können.
Die Überwachungsparameter,
die vom Patienten 12 gewonnen wurden, werden entlang der
Kommunikationslinie 24 an einen Echtzeit-Monitor 22 geliefert.
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Der
Echtzeit-Monitor 22 kann über die direkt vom Patienten 12 stammenden Überwachungsparametern
hinaus zusätzlich
Patientendaten von der Schnittstellenvorrichtung 20 erhalten.
Die Schnittstellenvorrichtung 20 kann beispielsweise ein
Röntgengerät, ein Beatmungsgerät, ein Anästhesie-Gerät, ein Gerät zur kontinuierlichen Überwachung
der Herzleistung oder eine beliebige andere Art von Gerät sein,
welches physiologische Patientendaten für den Patienten gewinnen und
liefern kann. Die Schnittstellenvorrichtung 20 kommuniziert
mit dem Echtzeit-Monitor 22 über die Kommunikationslinie 26.
In der in 1 gezeigten Ausführungsform
der Erfindung sind Schnittstellenvorrichtungen 20 vorgesehen,
die über
interne Verarbeitungsfähigkeiten verfügen und
in der Lage sind, unabhängige
diagnostische Tests und medizinische Behandlungen durchzuführen sowie
auch physiologische Daten an den Echtzeit-Monitor 22 über die
Kommunikationslinie 26 zu liefern. Der Echtzeit-Monitor 22 umfasst
ein Display 28, auf welchem der Echtzeit-Monitor 22 dem
behandelnden Arzt 14 relevante Patienteninformationen anzeigen
kann.
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Wie
in 1. gezeigt, umfasst die Überwachungsvorrichtung 16 eine
medizinische Echtzeitakte 30 für den Patienten 12,
der gerade von dem Arzt behandelt wird. Obwohl die medizinische
Echtzeitakte 30 als Bestandteil der Überwachungsvorrichtung 16 dargestellt
wird, soll darauf hingewiesen werden, dass es am wahrscheinlichsten
ist, dass die medizinische Echtzeitakte in einer Fernspeicherstelle
wie z. B. einem Krankenhausinformationssystem (KIS) gespeichert
wird, auf welche die Überwachungsvorrichtung 16 entweder
durch eine Hardware-Verbindung oder unter Nutzung von drahtlosen
Kommunikationstechniken zugreifen kann. Typischerweise umfasst die
medizinische Echtzeitakte 30 eines Patienten demographische
Patientendaten wie z. B. das Alter, die Größe, das Gewicht, die Familienanamnese
und -genetik, Krankheitsstadien, vorherige Diagnosen, die Dokumentation
durch einen Betreuer, eingenommene oder verabreichte Medikamente,
durchgeführte
medizinische und chirurgische Prozeduren, Laboratoriums- und Bildgebungsresultate
sowie andere diagnostische Testresultate des Patienten, wobei sie
nicht auf diese Daten beschränkt
ist. Diese Art von Information wird typischerweise in der elektronischen
medizinischen Patientenakte gespeichert, und der Arzt, der den Patienten
behandelt, greift auf sie entweder direkt über die Überwachungsvorrichtung 16 oder über die Computerterminals
zu, die im ganzen Krankenhaus oder der ganzen Gesundheitspflegeeinrichtung
verfügbar sind
und in Kommunikation mit der elektronischen Datenbank stehen, welche
die medizinischen Akten für
den Patienten speichert.
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Während der
typischen Behandlung des Patienten sieht der Arzt 14 die Überwachungsdaten
für den Patienten
auf dem Display 28 ein und greift auch auf die medizinischen
Echtzeitakten für
den Patienten zu, die sich auf der Überwachungsvorrichtung befinden.
Auf der Grundlage der Überwachungsparameter
und der medizinischen Aufzeichnungsdaten für den Patienten benutzt der
Arzt oder die Ärztin
sein o der ihr Wissen und seine oder ihre Erfahrung, um für den Patienten
einen zu erwartenden Krankheitsverlauf vorherzusagen und auf der
Basis der durch den behandelnden Arzt gestellten Diagnose einen
Behandlungsplan zu entwickeln. In den meisten Fällen gewährleisten die Krankheitsverlaufsvorhersage
und der Behandlungsplan, die vom Arzt bestimmt werden, ein sehr
hohes Behandlungsniveau für
den Patienten. Wie auch immer, die große Vielfalt der verfügbaren Überwachungsparameter
und der medizinischen Aufzeichnungsdaten für den Patienten 12 konfrontiert
den Arzt 14 mit einer überwältigenden
Informationsmenge, die bei der Entwicklung einer Behandlungsstrategie
schwer zu entziffern ist. Ferner kann es sein, dass der Arzt 14 die
Symptome nicht sofort erkennt, wenn der Patient 12 an einer
ungewöhnlichen,
selten vorkommenden Krankheit oder multiplen Krankheiten beziehungsweise
Verletzungen leidet, was zu einer ungeeigneten oder nicht-optimalen
Behandlung führen
kann.
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Unter
Rückbezug
auf 1 ist festzustellen, dass das System der vorliegenden
Erfindung eine historische Referenz-Datenbank 32 verwendet,
auf welche mit Hilfe der Überwachungsvorrichtung 16 zugegriffen werden
kann, und zwar unter Verwendung von konventionellen Kommunikationstechniken
wie z. B. des Internets oder einer direkten Kabelverbindung. Diese
historische Referenz-Datenbank 32 kann sich innerhalb der Gesundheitspflegeeinrichtung
befinden, in der sich der Patient 12 und der Arzt 14 aufhalten.
Wie auch immer, um den maximalen Nutzen aus dem System 10 zu
ziehen, wird in Betracht gezogen, dass die historische Referenz-Datenbank 32 eine
regionale, nationale oder globale Datenbank darstellen kann, auf
die die Überwachungsvorrichtung 16 in
Echtzeit zugreifen kann. Es wird in Betracht gezogen, die historische
Referenz-Datenbank 32 öffentlich
zugänglich zu
machen oder sie durch einen kommerziellen Provider hosten zu lassen
und sie auf Abonnementbasis für
die Überwachungsvorrichtung
zugänglich
zu machen.
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Wie
in 2 gezeigt wird, umfasst die historische Referenz-Datenbank
eine Reihe von historischen Patientenakten 34, auf welche
die Überwachungsvorrichtung 16 über den
Kommunikationskanal 36 zugreifen kann. Die historischen
Patientenakten werden in der historischen Referenz-Datenbank 32 gespeichert
und beinhalten alle medizinischen Aufzeichnungsdaten, Überwachungsparameter,
Behandlungen und Krankheitsverlaufsinformationen für eine große Anzahl
von Patienten. Vorzugsweise wird aus jeder der historischen Patientenakten 34 die
Patientenidentifikations-Information entfernt, so dass die historischen
Patientenakten nicht mit einem bestimmten Patienten in Verbindung
gebracht werden können.
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Unter
Verweis auf 3 wird ein Beispiel einer historischen
Patientenakte 34 gezeigt, die in der historischen Referenz-Datenbank
gespeichert ist. Wie illustriert wird, umfasst die historische Patientenakte 34 demographische
Patientendaten 38, zu denen Alter, Gewicht. Größe und Familienanamnese
des Patienten gehören,
aber nicht auf diese Angaben beschränkt sind. Die Patientenakte 34 schließt auch
die Überwachungsparameter 40 ein,
die vom Patienten im Verlauf seiner Krankengeschichte oder Behandlung
gewonnen wurden. Die Überwachungsparameter 40 können EKG-Signale,
Herzfrequenzwerte, T-Wellen-Alternans, QT-Intervalle, Blutdruck
und Sauerstoffsättigungsniveaus
umfassen, sind aber nicht auf diese Angaben beschränkt. Obwohl
mehrere Beispiele für
verschiedenen Arten von Überwachungsparametern 40 in 3 gezeigt
und beschrieben werden, soll darauf hingewiesen werden, dass verschiedene
andere Überwachungsparameter
in der historischen Patientenakte 34 gespeichert werden
können.
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Zusätzlich zu
den demographischen Daten 38 und den Überwachungsparametern 40 umfasst
die historische Patientenakte 34 eine Auflistung der Behandlungen,
die bei dem Patienten angewendet wurden. Diese Behandlungen können die
vom Patienten eingenommenen Medikamentenarten, Dokumentationen durch Betreuungspersonen
bezüglich
der Patientenbehandlung, bei dem Patienten ausgeführte medizinischen
Prozeduren, während
der Behandlung durchgeführte
Tests sowie Diagnoseinformationen über den Patienten einschließen. Schließlich beinhaltet
die historische Patientenakte Verlaufsinformationen 44,
die über
das bei dem Patienten erzielte Endresultat auf der Grundlage der
Behandlung, der Überwachungsparameter
und der medizinischen Aufzeichnungsdaten Auskunft geben. Die Krankheitsverlaufsinformationen 44 können Informationen
zur Verweildauer, der Sterblichkeit/Morbidität und zum Akuitätsgrad bei
der Patientenbehandlung beinhalten, sind aber nicht auf diese Angaben
beschränkt.
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Unter
Bezug auf 2 sei gesagt, dass aufgrund
der Tatsache, dass die meisten Patienten, die in modernen Gesundheitspflegeeinrichtungen
behandelt werden, eine elektronische Patientenakte erhalten, die
historischen Patientenakten 34, die sich innerhalb der
historischen Referenz-Datenbank
befinden, neben den medizinischen Aufzeichnungsdaten und den Überwachungsparametern
für den
einzelnen Patienten eine große Menge
an Informationen in Bezug auf den Krankheitsverlauf und die Behandlung
von Patienten liefern. Es wird in Betracht gezogen, dass die historische
Referenz-Datenbank 32 Tausende,
wenn nicht Millionen, von histori schen Patientenakten 34 umfassen
könnte,
auf die dann mit Hilfe der Überwachungsvorrichtung 16 über die Kommunikationslinie 36 zugegriffen
werden kann.
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Unter
Verweis auf 1 sei darauf hingewiesen, dass
die Überwachungsvorrichtung 16 in
Zweiweg-Kommunikation mit der historischen Referenz-Datenbank 32 steht.
Die Überwachungsvorrichtung 16 liefert
medizinische Aufzeichnungsdaten 46, welche demographische
Daten, Informationen zum Behandlungsplan und zum Krankheitsverlauf
sowie Echtzeit-Überwachungsparameter 48 zum
Vergleich mit den historischen Patientenakten in der historischen
Referenz-Datenbank 32 umfassen können. In der bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die medizinischen Aufzeichnungsdaten 46 und
die Echtzeit-Überwachungsparameter 48 ständig mit
den historischen Patientenakten verglichen und abgestimmt, um diejenige
historische Patientenakte zu finden, die am stärksten mit den medizinischen
Aufzeichnungsdaten und den Echtzeit-Überwachungsparametern, die
vom der Überwachungsvorrichtung 16 geliefert
wurden, übereinstimmt.
Da die historische Referenz-Datenbank 32 eine sehr große Anzahl
von historischen Patientenakten umfassen kann, ist es sehr wahrscheinlich,
dass die Echtzeit-Überwachungsparameter 48 und
die medizinischen Aufzeichnungsdaten 46 des aktuell behandelten
Patienten mindestens einer anderen historischen Patientenakte 34,
die sich in der historischen Referenz-Datenbank befindet, ähnelt.
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Sobald
die historische Referenz-Datenbank eine oder mehrere historische
Patientenakten identifiziert hat, die mit den von der Überwachungsvorrichtung 16 erhaltenen
Echtzeit-Überwachungsparametern 48 und den
medizinischen Aufzeichnungsdaten 46 weitgehend übereinstimmen, übermittelt die
historische Referenz-Datenbank 32 die Behandlungsgeschichte
und die Krankheitsverlaufsgeschichte aus den identifizierten historischen
Patientenakten an die Überwachungsvorrichtung 16.
Identifiziert die historische Referenz-Datenbank 32 mehr
als eine historische Patientenakte, welche weitgehend mit den medizinischen
Aufzeichnungsdaten 46 und den Echtzeit-Überwachungsparametern 48 von
der Überwachungsvorrichtung 16 übereinstimmt, setzt
die historische Referenz-Datenbank 32 die Informationen
zueinander in Beziehung und liefert zusammengestellte Informationen
zu Krankheitsverlaufsgeschichte 52 und Behandlungsgeschichte 50 an
die Überwachungsvorrichtung 16.
Alternativ kann die historische Referenz-Datenbank 32 eine
Vielzahl von historischen Patientenakten an die Überwachungsvorrichtung 16 liefern,
so dass jede davon dann von dem Arzt 14 durchgesehen werden
kann. Wenn beispielsweise die historische Referenz-Datenbank 32 drei
historische Patientenakten identifiziert, die weitgehend mit den
Echtzeit-Überwachungsparametern
und den medizinischen Aufzeichnungsdaten für den Patienten 12 übereinstimmen,
kann der Arzt 14 die drei historischen Patientenakten durchsehen
und bestimmen, welcher Behandlungsweg bei dem ähnlichen Patienten zum besten
Resultat führte.
Auf diese Weise werden dem Arzt 14 historische Akten von
Patienten zur Verfügung
gestellt, die dem gerade von ihm behandelten Patienten ähneln, und
so kann er die Behandlungsart und den Krankheitsverlauf bei Patienten,
deren medizinische Aufzeichnungsdaten und Echtzeit-Überwachungsparameter
denen des aktuell behandelten Patienten ähnlich sind, einschätzen.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung, die in 1 gezeigt wird, wird die historische
Patientenakte auf dem Display 28 des Echtzeit-Monitors 22 angezeigt.
Wenn die Ü berwachungsvorrichtung 16 jedoch
einen Alarm wegen eines ungünstigen
Vorkommnisses oder eines möglichen
ungünstigen
Krankheitsverlaufs erhält, kann
diese Information unmittelbar an den Arzt 14 weitergeleitet
werden, was z. B. durch einen Pager, einen elektronischen Organizer
oder eine anderen Art von Warnvorrichtung geschehen kann. Wenn z.
B. die vom Patienten kommenden Echtzeit-Überwachungsparameter sich zu
verändern
beginnen, so dass die historische Referenz-Datenbank 32 ein signifikantes
unmittelbares Risiko für
den Patienten feststellt, kann die Überwachungsvorrichtung 16 einen
Informationspaket-Alarm 54 an den Arzt generieren, der
auf die Verschlechterung des Patientenzustandes hinweist. Es sei
nochmals gesagt, dass die Überwachungsvorrichtung 16 Echtzeit-Überwachungsparameter 48 an
die historische Referenz-Datenbank 32 übermitteln kann, wo die Echtzeit-Überwachungsparameter 48 mit
den historischen Patientenakten verglichen werden können.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst diese historische Referenz-Datenbank 32 viele
verschiedene Datenbank-Algorithmen, die es der Datenbank 32 ermöglichen,
die Echtzeit-Überwachungsparameter 48 und
die medizinischen Aufzeichnungsdaten 46 mit ähnlichen
Informationen, die in jeder der historischen Patientenakten 34 enthalten
sind, zu vergleichen. Auf der Grundlage eines Ranking- und Abgleichssystems
kann die historische Referenz-Datenbank 32 eine oder mehrere
historische Patientenakten 34 identifizieren, die eng mit
den vom Patienten gewonnenen Echtzeit-Überwachungsparametern und den
medizinischen Aufzeichnungsdaten übereinstimmen. In Abhängigkeit
davon, aufgrund welcher Krankheit der Patient 12 behandelt
wird, kann die Überwachungsvorrichtung 16 optional
selektiv nur die relevantesten Echtzeit-Überwachungsparameter 48 und medizinischen
Aufzeichnungsdaten 46 an die historische Datenbank 32 liefern,
so dass sichergestellt wird, dass die historische Referenz-Datenbank 32 diejenigen
historischen Patientenakten auffindet, die am meisten von Interesse
sind.
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Wie
bereits besprochen wurde, werden die Krankheitsverlaufsgeschichte 52 und
die Behandlungsgeschichte 50 für jede der Akten an die Überwachungsvorrichtung 16 rückübermittelt,
sobald die relevanteste Akte bzw. die relevantesten Akten identifiziert
worden sind. Auf diese Weise gewährleistet
das Zusammenwirken von Überwachungsvorrichtung 16 und
der historischen Referenz-Datenbank 32 die Identifikation
derjenigen historischen Patientenakten, die den vom Patienten 12 in
Echtzeit gewonnenen Informationen sehr ähnlich sind. So wird es mit
Hilfe des Systems 10 der vorliegenden Erfindung ermöglicht,
dass der Arzt die Krankheitsverlaufsgeschichte und die Behandlungsgeschichte
bei Patienten einsehen kann, die ähnliche Charakteristiken wie
der aktuell behandelte Patient aufweisen. Außerdem wird diese Information
dem Arzt in Echtzeit übermittelt,
da sich die Überwachungsvorrichtung üblicherweise
beim Patienten 12 befindet, so dass sie die Überwachungsinformationen
in Echtzeit erlangen kann.
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Zusätzlich zur
Alarmierung des Arztes im Falle des Auftretens von ungünstigen
Vorkommnissen oder potentiell ungünstigen Krankheitsverlaufen
kann die historische Datenbank 32 so konfiguriert werden,
dass sie einen Trend-Alarm 56 für viele verschiedene Gesundheitsbehörden generieren
kann. Im Falle, dass die historische Referenz-Datenbank 32 zahlreiche
zusammenhängende
historische Patientenakten sammelt, die auf den Ausbruch einer bestimmten
Krankheit in nerhalb eines konzentrierten geographischen Gebiets
hinweisen, kann die historische Referenz-Datenbank 32 einen
Trend-Alarm 56 an eine Gesundheitsorganisation generieren,
wie z. B. die CDC [„Centers
for Disease Control and Prevention"]. Da die historische Referenz-Datenbank 32 Patientenakten
entweder auf regionaler oder nationaler Ebene sammeln kann, ist
die historische Referenz-Datenbank 32 in der einzigartigen
Position, Trends identifizieren zu können, die über ein relativ großes geographisches
Gebiet hinweg auftreten, was zuvor nicht verfügbar war.
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Sobald
der Arzt 14 die Behandlung des Patienten 12 abgeschlossen
hat, entfernt die Überwachungsvorrichtung 16 die
Informationen, die zur Identifikation des Patienten führen könnten, und
lädt die
gesamte Patientenakte in die historische Referenz-Datenbank 32,
so dass die Behandlungsprozeduren und Ergebnisse für den Patienten
in Zukunft für
andere Patienten genutzt werden können. Auf diese Weise wächst die
historische Referenz-Datenbank 32 beständig und liefert eine stetig
größer werdende
Datensammlung von Patientenakten, auf die zugegriffen werden kann
und die zur Generierung von Krankheitsverlauf-Vorhersagen und Behandlungsplänen genutzt
werden können.
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Wie
aufgrund der obigen Beschreibung deutlich wird, kann auf die klinische
Praxis des Arztes 14 vor dem Hintergrund der historischen
Perspektive in Echtzeit zurückgegriffen
werden, so dass klinische Entscheidungsprozesse in Echtzeit vollzogen
werden können,
so dass angepasste oder frühe
Intervention und verbesserte Resultate für den Patienten ermöglicht werden,
wodurch letztendlich Zeit, Geld und Mühe von Seiten der Kliniker,
der Institution und der Organisationen, die sich mit der Finanzierung/Erstattung
im Bereich des Gesundheitswesens befassen, eingespart wird, während gleichzeitig
die Patientenversorgung und die Lebensqualität des Patienten verbessert
wird. Die dauerhafte Nutzung des Systems der Erfindung gewährleistet
aufgrund des Anwachsens der historischen Referenz-Datenbank und
der Hinzufügung
von neuen Fallakten, welche das Endresultat des sich abzeichnenden
Behandlungsprotokolls beinhalten, über die Zeit hinweg einen stetig
wachsenden Nutzen. Wie bereits festgestellt wurde, kann die historische
Referenz-Datenbank 32 eingesetzt werden, um die lokale,
regionale, nationale und globale Gesundheit im Hinblick auf epidemiologische oder
Sicherheitsgründe
zu überwachen.
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Diese
schriftliche Beschreibung zieht Beispiele heran, um die Erfindung
einschließlich
des besten Modus aufzuzeigen und auch, um es jeder auf diesem Gebiet
fachkundigen Person zu ermöglichen,
die Erfindung zu nutzen. Der patentierbare Schutzumfang der Erfindung
wird durch die Patentansprüche
definiert und kann auch andere Beispiele umfassen, die auf diesem
Gebiet fachkundigen Personen möglicherweise
einfallen. Es ist vorgesehen, dass solch andere Beispiele unter
den Schutzumfang der Patentansprüche
fallen, sofern sie strukturelle Elemente aufweisen, die nicht von
den wörtlichen
Formulierungen der Patentansprüche
abweichen oder sofern sie äquivalente
strukturelle Elemente mit unwesentlichen Abweichungen von den wörtlichen
Formulierungen der Patentansprüche
beinhalten.
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Verfahren
zur Gewährleistung
von Echtzeit-Unterstützung
bei der Interpretation von medizinischen Aufzeichnungsdaten
38 und Überwachungsparametern
40,
die über
einen Patienten
12 gewonnen werden, um den möglichen
Krankheitsverlauf und die Behandlungsgeschichte des Patienten auf
der Grundlage vorhergehender Patienten einzuschätzen, die ähnliche Überwachungsparameter und medizinischen
Aufzeichnungsdaten aufwiesen. Das System umfasst eine Überwachungsvorrichtung
16,
welche Überwachungsparameter
vom Patienten gewinnt und in Kommunikation mit einer historischen
Referenz-Datenbank
32 steht, die eine Vielzahl von historischen,
gespeicherten Patientenakten
34 umfasst. Sobald die historische
Referenz-Datenbank die Überwachungsparameter
und medizinischen Aufzeichnungsdaten für den Patienten erhält, identifiziert
sie eine oder mehrere historische Patientenakten, die dem aktuell
behandelten Patienten stark ähneln.
Auf der Grundlage der identifizierten historischen Patientenakten
werden dem Arzt
14 ein wahrscheinlicher Krankheitsverlauf und
eine empfohlene Behandlung vorgelegt. BEZUGSZEICHENLISTE