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Hintergrund der Erfindung
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Die vorliegende Beschreibung betrifft das Gebiet der Telemetrie. Insbesondere betrifft die vorliegende Offenlegung ein System und Verfahren zum Vorhersagen des Aufenthaltsortes eines Patienten.
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Telemetriesysteme, wie z. B. solche, die auf dem medizinischen Gebiet genutzt werden, sind dafür ausgelegt, eine ständige physiologische Überwachung von ambulanten Patienten bereitzustellen. Das Telemetriesystem ermöglicht ambulanten Patienten die Freiheit umherzugehen, was sich als Unterstützung in dem Heilungsprozess erwiesen hat, während sie gleichzeitig unter ständiger physiologischer Überwachung entweder durch einen Arzt oder ein automatisches Überwachungssystem oder beides stehen. Der Bereich, in welchem sich die überwachten Patienten unter gleichzeitiger Überwachung bewegen dürfen, ist auf die Bereiche des Krankenhauses oder der medizinischen Betreuungseinrichtung begrenzt, die dafür ausgelegt und mit der Hardware für die Telemetrieabdeckung ausgerüstet sind. Wenn sich ein Patient außerhalb des Telemetrieabdeckungsbereiches bewegt, kann die ständige Überwachung des Patienten versagen, was Verzögerungen in der Behandlung bewirkt, falls ein medizinisches Ereignis, wie z. B. ein Herzstillstand, während dieser Zeit auftritt. Es ist auch für das Klinikpersonal schwierig, den Patienten zu lokalisieren, wenn sich der Patient außerhalb des Telemetrieabdeckungsbereiches befindet. Die Position eines Patienten in dem Telemetrieabdeckungsbereich wird für das Klinikpersonal oft durch eine Lokalisierungsdienste-Funktionalität bestimmt und/oder bereitgestellt, die in Verbindung mit dem Telemetriesystem eingesetzt wird.
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Die derzeit verfügbare Technologie liefert auf einen Telemetriesignalausfall hinweisende Alarme, wenn der Patient den Telemetrieabdeckungsbereich verlässt. Jedoch ist zu dem Zeitpunkt, an dem diese Alarme ausgegeben werden, die Überwachungsabdeckung des Patienten bereits ausgefallen, und die spezifische Position des Patienten unbekannt.
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Kurzoffenlegung
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Daher ist es wünschenswert, dem Klinikpersonal eine prädiktive Warnung für einen Telemetriesignalausfall aufgrund des Umstands zu geben, dass ein ambulanter Patient gerade einen Telemetrieabdeckungsbereich verlässt.
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Eine Ausführungsform eines Verfahrens zum Vorhersagen eines Telemetriesignalausfalls beinhaltet die Definition eines Telemetrieabdeckungsbereiches durch Anordnen einer Telemetrieantenne in dem Telemetrieabdeckungsbereich. Anschließend wird eine Position eines überwachten Patienten mittels der Telemetrieantenne empfangen. Eine Datenbank zeichnet die empfangene Patientenposition über der Zeit auf. Ein Prozessor berechnet einen Bewegungspfad und Geschwindigkeit des überwachten Patienten aus der empfangenen Position und einer oder mehreren zuvor empfangenen Positionen. Der Prozessor vergleicht die Position, den Bewegungspfad und die Geschwindigkeit des überwachten Patienten mit der zuvor in der Datenbank aufgezeichneten Patientenpositions-, Bewegungspfad- und Geschwindigkeitsinformation. Der Prozessor erzeugt dann eine Vorhersage eines Patientenaufenthaltsortes.
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Eine zusätzliche Ausführungsform eines Verfahrens zum Vorhersagen eines Telemetriesignalausfalls beinhaltet die Definition eines Telemetrieabdeckungsbereiches. Anschließend wird ständig ein Patiententelemetriesignal empfangen. Dann wird ständig eine Patientenposition empfangen. Anschließend werden ein Patientenbewegungspfad und eine Patientengeschwindigkeit aus der empfangenen Patientenposition berechnet. Dann werden die Patientenposition, der Patientenbewegungspfad und die Patientengeschwindigkeit in einer Datenbank aufgezeichnet, die zuvor aufgezeichnete Patientenpositionen, Patientenbewegungspfade und Patientengeschwindigkeiten enthält. Dann werden die Patientenposition, der Patientenbewegungspfad und die Patientengeschwindigkeit mit dem ersten Datensatz verglichen, um die Patientenposition, den Patientenbewegungspfad und die Patientengeschwindigkeit mit zuvor aufgezeichneten Patientenpositionen, Bewegungspfaden und Geschwindigkeiten zu korrelieren. Schließlich wird eine Wahrscheinlichkeit, dass der Patient den Telemetrieabdeckungsbereich verlässt, berechnet.
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Ferner werden hierin Ausführungsformen eines Systems zum prädiktiven Warnen vor einem Telemetriesignalausfall offengelegt. Das System enthält eine von einem Patienten getragene Fernüberwachungseinheit. Die Fernüberwachungseinheit überträgt Telemetrieinformation. Mehrere Telemetrieempfänger sind über einem Telemetrieabdeckungsbereich verteilt angeordnet. Wenigstens einer von den mehreren Telemetrieempfängern empfängt die übertragene Telemetrieinformation. Ein Lokalisierungsdienste-Manager empfängt das Positionssignal von den Zugangspunkten und berechnet die Position des Patienten, die Geschwindigkeit des Patienten und den Bewegungspfad des Patienten. Eine Patientenpositionsdatenbank zeichnet die berechnete Position, Geschwindigkeit und den Bewegungspfad des Patienten auf. Die Patientenpositionsdatenbank zeichnet auch die Position, Geschwindigkeit und Bewegungsbahn von mehreren Patienten in dem Telemetrieabdeckungsbereich auf. Ein Positionsvorhersage-Computer vergleicht die berechnete Position, Geschwindigkeit und den Bewegungspfad des Patienten mit den Positionen, Geschwindigkeiten und Bewegungspfaden, die in der Datenbank gespeichert sind, um einen Patientenaufenthaltsort vorherzusagen und erzeugt einen Alarm, wenn sich der Patientenaufenthaltsort außerhalb des Telemetrieabdeckungsbereiches befindet. Eine graphische Anzeigeeinrichtung empfängt und stellt den Patientenaufenthaltsort dar und empfängt und gibt den Alarm aus.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 ist ein Etagengrundrissplan einer medizinischen Betreuungseinrichtung mit einem Telemetrieabdeckungsbereich;
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2 ist eine Systemdarstellung eines Telemetriesystems;
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3 ist ein anderer Etagengrundrissplan einer medizinischen Betreuungseinrichtung; und
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4 ist ein weiterer Etagengrundrissplan einer medizinischen Betreuungseinrichtung.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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1 zeigt eine Darstellung eines Teil-Etagengrundrissplans 10 einer medizinischen Betreuungseinrichtung. Obwohl der in der vorliegenden Offenlegung verwendete Etagengrundrissplan 10 der einer medizinischen Betreuungseinrichtung ist, dürfte es sich verstehen, dass die vorliegende Offenlegung geographisch nicht nur auf medizinische Betreuungseinrichtungen beschränkt ist, sondern jede Art von Anlage betreffen kann, in welcher eine Telemetrieüberwachung implementiert ist. Diese Einrichtungen können eine medizinische Betreuungseinrichtung, wie z. B. ein Krankenhaus oder eine Klinik sein, können aber auch beliebige andere Einrichtungen beinhalten, die ein Telemetriesystem implementieren, einschließlich, jedoch nicht darauf beschränkt, Pflegeheime, Zentren für betreutes Wohnen oder Schulen; wobei jedoch für die vorliegende Offenlegung das Beispiel einer medizinischen Betreuungseinrichtung verwendet wird. Die medizinische Betreuungseinrichtung enthält mehrere Antennen 12 oder andere Signalempfangsvorrichtungen, die gesendete Telemetriesignale von einer (nicht dargestellten) Fernüberwachungseinheit empfangen, die von einem Patienten oder einem überwachten Objekt 50 getragen wird oder anderweitig zugeordnet ist.
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Der Empfangsbereich 14 von jeder der mehreren Antennen 12 definiert einen Telemetrieabdeckungsbereich 16. Der Empfangsbereich 14 von jeder der Antennen 12 kann auf der Basis der Antennenempfangsstärke oder der Sendestärke der Signale aus den Fernüberwachungseinheiten gesteuert oder angepasst werden. Beispielsweise kann derselbe Empfangsbereich 14 durch die Verwendung stärkerer Antennen 12 und schwächer sendender Fernüberwachungseinheiten sowie durch die Verwendung von schwächeren Antennen 12 und stärker sendenden Fernüberwachungseinheiten erreicht werden. In dem Telemetrieabdeckungsbereich 16 empfangen eine oder mehrere von den Antennen 12 ein von der (nicht dargestellten) Fernüberwachungseinheit zugeordnet zu jedem der Patienten gesendetes Telemetriesignal. Dieses Telemetriesignal kann gemessene physiologische Daten, physiologische Daten, die aus den gemessenen physiologischen Daten abgeleitet sind, oder Patientenkommunikation wie z. B. vom Patienten ausgelösten Alarm oder subjektive physische Bewertungen des Patienten enthalten.
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Die Fernüberwachungseinheit überträgt ein Positionssignal, das zur Identifizierung der Position des Patienten in der medizinischen Betreuungseinrichtung verwendet wird. Das Positionssignal kann eines sein, das von einer oder mehreren von den Antennen 12 detektiert wird, um eine Triangulation der Fernüberwachungseinheit in Verbindung mit dem Patienten auszuführen. In einer Ausführungsform empfangen wenigstens drei Antennen ein Positionssignal zur Triangulation der Patientenposition, wobei dieses jedoch nicht einschränkend bezüglich der Anzahl der über den Telemetrieabdeckungsbereich 16 verteilten Anzahl von Antennen 12 oder der Überlappung der Empfangsbereiche 14 der mehreren Antennen 12 ist. Alternativ kann das Positionssignal eine die Position des Patienten anzeigende Information enthalten, wie z. B. mittels eines GPS-Systems in der Fernüberwachungseinheit ermittelte Positionskoordinaten. Daher kann das Positionssignal entweder die tatsächliche Patientenposition anzeigen oder kann ein Signal sein, das zum Ableiten der Position des Patienten in den Telemetrieabdeckungsbereich 16 genutzt wird.
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Der Telemetrieabdeckungsbereich 16 ist durch eine oder mehrere Antennen 12 definiert, welche auf mehreren Etagen in einer medizinischen Betreuungseinrichtung angeordnet sein können. Wie vorstehend erwähnt, kann der Telemetrieabdeckungsbereich 16 Antennen 12 haben, die so verteilt sind, dass sie eine Überlappung der Empfangsbereiche der mehreren Antennen 12 sicherstellen, was bei der Patiententriangulation hilfreich ist.
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2 ist eine schematische Darstellung eines Telemetriesystems 18, das in einer medizinischen Betreuungseinrichtung implementiert sein kann. Das Telemetriesystem 18 enthält die elektrischen Hardware-, Software- und Firmware-Komponenten, die das Telemetriesystem 18 betreiben. Eine Fernüberwachungseinheit 2 wird von jedem der (nicht dargestellten) Patienten getragen, ist daran angebracht oder anderweitig zugeordnet, die telemetrisch überwacht werden. Die Fernüberwachungseinheit 20 sendet eines oder mehrere Signale, die Telemetrie- und/oder Positions-Information enthalten. Diese Signale werden von der Antenne 12 empfangen, von welcher mehrere über die gesamte medizinische Betreuungseinrichtung verteilt sind, um den (in 1 dargestellten) Telemetrieabdeckungsbereich 16 zu definieren. Jedoch ist für den Zweck der Vereinfachung in 2 nur eine einzige Antenne 12 dargestellt. Jeder Antenne 12 ist ein Verstärker 22 zugeordnet, der das von der Fernüberwachungseinheit 20 empfangene Signal verstärkt. Obwohl nicht dargestellt, kann der Verstärker 22 auch andere Formen von Signalaufbereitung oder Verarbeitung einschließlich, jedoch nicht darauf beschränkt, Filterung und/oder Digitalisierung beinhalten.
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Die Signale aus dem Verstärker 22 werden an einen Fernüberwachungsschrank 24 gesendet. Der Fernüberwachungsschrank 24 sammelt alle von den mehreren Antennen 12 in einem definierten Bereich des Telemetrieabdeckungsbereiches 16 gesammelten Signale. In einem Beispiel enthält die medizinische Betreuungseinrichtung einen Telemetrieabdeckungsbereich 16, der sich über mehrere Etagen der medizinischen Betreuungseinrichtung erstreckt. In einem derartigen Beispiel kann ein Fernüberwachungsschrank 24 in jeder Etage angeordnet sein, um die von den Antennen 12 auf dieser Etage empfangenen Signale zu sammeln und zu verarbeiten. Der Fernüberwachungsschrank 24 enthält einen Multiplexer 26, der die Übertragung der Telemetrie- und Positionsinformation für mehrere Fernüberwachungseinheiten 20 verwaltet, die an den Fernüberwachungsschrank 24 senden. Der Multiplexer 26 trennt die Telemetriesignale mit niedrigerer Frequenz von den Positionssignalen mit höherer Frequenz und leitet die empfangenen Signale zur weiteren Verarbeitung weiter. Obwohl das in 1 dargestellte Telemetriesystem 18 ein System ist, das die Telemetrie- und Positionsinformation auf derselben Antenne 12 anordnet, ist dieses nicht erforderlich und anstelle der Verwendung des Multiplexers 26 können getrennte Antennensysteme implementiert werden, um die Telemetrie- und Positionssignale getrennt zu erhalten.
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Von dem Multiplexer 26 wird die Telemetrieinformation an einen Telemetriefernüberwachungsknoten 28 geliefert, die die Telemetrieinformation zum Senden aus dem Fernüberwachungsschrank 24 an den Hauptschrank 30 aufbereitet, der die gesamte Information aus den über das gesamte Telemetriesystem 18 verteilten Fernüberwachungsschränken 24 sammelt. Der Hauptschrank 30 ist zentral oder anderweitig günstig angeordnet, um die Telemetrie- und Positionsinformation von allen Fernüberwachungsschränken 24 in dem System 18 zu empfangen. Der Telemetriefernüberwachungsknoten 28 kann die Telemetrieinformation an eine Telemetriebasiseinheit 32 in dem Hauptschrank 30 übertragen, die die Telemetrieinformation empfängt und verarbeitet. In einer Ausführungsform wird die Übertragung der Telemetrieinformation von dem Telemetriefernüberwachungsknoten 28 zu der Telemetriebasiseinheit 32 über eine faseroptische Übertragungstechnologie durchgeführt und der Telemetriefernüberwachungsknoten 28 und die Telemetriebasiseinheit 32 führen die Signalaufbereitung für die faseroptische Umwandlung durch, die für die Übertragung erforderlich ist.
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Nachdem die Telemetrieinformation von dem Telemetriefernüberwachungsknoten 28 an die Telemetriebasiseinheit 32 übertragen ist, verarbeitet die Telemetriebasiseinheit 32 das faseroptische Signal, um die darin enthaltene Telemetrieinformation zu entnehmen. Die Telemetriebasiseinheit 32 sendet die Telemetrieinformation an einen Telemetrieempfänger 33, der die Telemetrieinformation empfängt und die Telemetrieinformation an den Telemetrieserver 40 weiterleitet.
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In dem Fernüberwachungsschrank 24 werden die getrennten Positionssignale aus dem Multiplexer 26 an einen Zugangspunkt 29 geliefert. Der Zugangspunkt 29 misst die Stärke des Positionssignals aus der Basiseinheit 20, das von einer oder mehreren Antennen 12 empfangen wurde. In einem Telemetriesystem 18, in welchem mehrere Antennen 12 über den gesamten Telemetrieabdeckungsbereich verteilt sind, können die von dem Zugangspunkt 29 bestimmten Signalstärken zur Triangulation der Fernüberwachungseinheit 20 verwendet werden, da die variierende Signalstärke von mehreren Antennen 12 dazu genutzt werden kann, die Patientenposition unter Bezugnahme auf jede von den das Positionssignal empfangenden Antennen zu bestimmen.
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Der Zugangspunkt 29 des Fernüberwachungsschrankes 24 liefert die die empfangenden Signalstärken enthaltende Positionsinformation über eine beliebige Anzahl von Informationsübertragungstechnologien, einschließlich drahtgebundener, drahtloser oder faseroptischer Technologien, an den Hauptschrank 30. Eine Zugangspunkt-(AP)-Steuerung 34 ist mit jedem der Zugangspunkte 29 verbunden, wenn mehrere Fernüberwachungsschränke 24 in dem Telemetriesystem 18 vorhanden sind. Die AP-Punktsteuerung 34 koordiniert die Übertragung und den Empfang der Positionsinformation von dem Zugangspunkt 29 von jedem der Fernüberwachungsschränke 24.
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Die Positionsinformation wird von der AP-Steuerung 34 an einen Positionsdienste-(LS)-Computer 36 geliefert. Der LS-Computer enthält einen auf einem (nicht dargestellten) computerlesbaren Medium gespeicherten computerlesbaren Code, der, wie hierin weiter detailliert, Software zur Berechnung von Positionsinformation bezüglich eines Patienten verkörpert. Die durch den LS-Computer 36 implementierte Software kann auch Software enthalten, die zum Betreiben eines modernen neuronalen Netzes (ANN), wie in den Ausführungsformen hierin offengelegt, benötigt wird.
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Der LS-Computer 36 ist ferner mit einer Positionsdatenbank 38 verbunden, die die Positionsinformation aus dem LS-Computer 36 für eine spätere erneute Nutzung und Bezugnahme durch die auf dem LS-Computer 36 arbeitende Software bei der Ermittlung einer Patientenpositionsinformation speichert.
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Der Hauptschrank 30 sendet sowohl die Telemetrieinformation als auch die Positionsinformation an einen Telemetrieserver 40, der die Telemetrie- und Positionsinformation mit weiterer Patienten-, Einrichtungs- und Dienste-Information koordiniert, die für den Betrieb anderer Merkmale des Telemetriesystems 16 erforderlich sind, die für die vorliegende Offenlegung nicht von zentraler Bedeutung sind. Derartige zusätzliche Telemetriesystemfunktionalitäten beinhalten die Krankengeschichte des Patienten und einen elektronischen Zugriff auf medizinische Aufzeichnungen (EMR), Information über das Klinikpersonal, Verfügbarkeit der medizinischen Betreuungseinrichtung und Einrichtungskapazität.
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Der Telemetrieserver 40 kann auch eine Analyse der empfangenen Telemetrieinformation durchführen, wie z. B. gemessene physiologische Daten verarbeiten, zusätzliche physiologische Daten aus den gemessenen physiologischen Daten ableiten und/oder institutionelle Diagnoseregeln, wie z. B. zum Durchführen automatischer oder automatisierter Diagnosetests anwenden. Der Telemetrieserver 40 überträgt die gesamte Telemetrieinformation und Positionsinformation an die Zentralstation 42. Die Zentralstation 42 kann andererseits als Telemetriebefehlszentrale oder ”War Room” bekannt sein. Die Zentralstation 42 ist dort, wo einer oder mehreren Personen des Klinikpersonals die Telemetrie- und Positionsinformation für alle Patienten, die sich derzeit in dem Telemetriesystem unter der Überwachung befinden, angezeigt wird. Die Telemetrieinformation wird dem Klinikpersonal so dargestellt, dass das Klinikpersonal ferngesteuert den physiologischen Zustand der telemetrisch überwachten Patienten abhängig von Änderungen in dem überwachten physiologischen Zustand der entfernt befindlichen Patienten überwachen kann, das Klinikpersonal elektronisch die Diagnose oder Behandlungsvorschrift eines Patienten aktualisieren kann oder eine Intervention durch anderes Klinikpersonal an dem Patienten auslösen kann. In dem Falle, dass die physiologischen Zustände einen oder mehrere Alarmzustände anzeigen, kann das Klinikpersonal an der Zentralstation 42 die Alarmbedingungen überprüfen und die korrekte Reaktion auf der Basis dieser Bedingungen initiieren.
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Obwohl die vorstehende Beschreibung des Telemetriesystems 18 in Bezug auf eine große Anzahl von Hardwarekomponenten gemacht wurde, die mit Software oder Firmware arbeiten, um die Funktionalität, Datenverarbeitung und Kommunikation wie vorstehend offengelegt auszubilden, dürfte es sich für den Fachmann verstehen, dass abhängig von der spezifischen Implementation des Telemetriesystems 18 hierin beschriebene individuelle Komponenten in nur einem einzigen Hardwareteil zusammengefasst sein können oder als ein kleineres Modul einer größeren Steuersystemsoftware implementiert sein können. Zusätzlich würde der Fachmann auch erkennen, dass die hierin offengelegten Kommunikationsaspekte lediglich eine exemplarische Ausführungsform sind, und dass die Kommunikation und Datenübertragung den speziellen Anforderungen des in der medizinischen Betreuungseinrichtung implementierten Telemetriesystems 18 entsprechend modifiziert würden.
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Das Telemetriesystem 18 kann eine kosteneffektive und günstige Möglichkeit zur Überwachung ambulanter Patienten bereitstellen. Dieses nützt dem Patienten, da sich herausgestellt hat, dass die Möglichkeit eines genesenden Patienten, sich in der Patientenumgebung zu bewegen, bei der Verkürzung der Genesungszeit unterstützt; jedoch sind, während Patienten von Krankheit oder einem medizinischen Eingriff genesen, diese einem erhöhten Risiko ausgesetzt, dass sie einen ernsthaften medizinischen Zustand erleiden. Beispiele ernsthafter medizinischer Zustände umfassen einen Herzanfall oder Schlaganfall. Somit benötigen diese ambulanten Patienten noch eine konstante Überwachung. Ein Problem entsteht, wenn sich ein telemetrisch überwachter Patient außerhalb des Telemetrieabdeckungsbereiches 16 (1) bewegt, da das Telemetriesystem 18 nicht mehr die kritischen physiologischen Daten empfängt, die für die ständige Überwachung des Patienten erforderlich sind, und auch die Position des Patienten unbekannt wird, was den Patienten einem Risiko einer verzögerten klinischen Intervention oder Behandlung aussetzt, falls der Patient einen ernsthaften medizinischen Zustand entwickelt.
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Daher kann wie hierin offenbart, der LS-Computer 36 mit der Positionsinformation eine Vorhersage erzeugen, wenn sich ein ambulanter Patient aus dem Telemetrieabdeckungsbereich 16 bewegt, und somit einen Telemetriesignalausfall bewirkt. Alternativ kann die Vorhersage des Patientenaufenthaltsortes unter Nutzung eines (nicht dargestellten) getrennten Positionsvorhersage-Computers erzeugt werden.
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Gemäß nochmaliger Bezugnahme auf 1 ist der Etagengrundrissplan 10 von 1 auch für eine Ausführungsform der auf einer graphischen Anzeigeeinrichtung der Zentralstation 42 dargestellten Information repräsentativ. Die Zentralstation 42 kann die Patientenpositionsinformation graphisch darstellen, wie z. B. unter Verwendung einer Etagengrundrissplandarstellung, wie 1, die sowohl die überwachten Patienten als auch ihre möglichen Aufenthaltsorte anzeigt. Alternativ kann die Zentralstation 42 die Patientenpositionsinformation und Aufenthaltsortvorhersagen in Tabellen- oder Textformaten darstellen. In noch weiteren Ausführungsformen kann die Aufenthaltsortvorhersage nur als ein Alarm dargestellt werden, wenn vorhergesagt wird, dass die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient den Telemetrieabdeckungsbereich 16 verlässt, eine vorbestimmte Schwellenwertwahrscheinlichkeit erreicht.
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In 1 ist ein Patient 50 durch eine graphische Repräsentation, wie z. B. durch einen Pfeil, dargestellt, wobei der Pfeil sowohl graphisch die Position des Patienten 50 in dem Etagengrundrissplan 10 repräsentiert, als auch die Bewegungsrichtung des Patienten anzeigt. Es dürfte sich verstehen, dass in alternativen Ausführungsformen zusätzliche Anzeigen von anderen telemetrisch überwachten Patienten auf derselben Anzeigeeinrichtung ausgeführt werden können. Zusätzlich kann die Patientengeschwindigkeit beispielsweise durch die Verwendung eines (nicht dargestellten) Pfeilschwanzes dargestellt werden, oder durch eine progressiv abnehmende Anzeige der Position des Patienten 50 an vorherigen Zeitintervallen, wie z. B. Zwei-Sekunden-Intervallen oder Ein-Sekunden-Intervallen.
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Wie unter Bezugnahme auf 2 angemerkt, ist eine Fernüberwachungseinheit 20 dem Patienten 50 zugeordnet. Die Fernüberwachungseinheit 20 überträgt ihre Positionsinformation gemäß Aufnahme durch eine oder mehrere von den Antennen 12 in dem Telemetrieabdeckungsbereich 16. Durch Überwachen dieser Patientenpositionsinformation kann der LS-Computer 36 die Patientenposition in dem Telemetrieabdeckungsbereich 16, die Geschwindigkeit der Patientenbewegung und den Bewegungspfad des Patienten oder die Bewegungsrichtung des Patienten berechnen. Der LS-Computer 36 zeichnet diese Information in einer Positions-Datenbank 38 für jeden von mehreren überwachten Patienten in dem Telemetrieabdeckungsbereich 16 auf. Die Daten in der Positionsdatenbank 38 enthalten nicht nur aktuelle Patienten in dem Telemetrieabdeckungsbereich, sondern die Positionsdatenbank 38 speichert auch die Positionsinformation für zuvor in dem Telemetrieabdeckungsbereich 16 telemetrisch überwachte Patienten.
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Der Computer 36 nutzt die zuvor aufgezeichnete Patientenpositionsinformation in der Positionsdatenbank 38, um die Häufigkeiten zu identifizieren, mit der sich Patienten von einer aktuellen Position zu einer Vielfalt von Aufenthaltsorten bewegen. Diese Häufigkeiten oder Wahrscheinlichkeiten können dann weiter unter Anwendung von Techniken künstlicher Intelligenz, wie z. B. künstlicher neuronaler Netzwerke (ANN) oder Fuzzy-Logik detailliert werden, um nicht nur die Patientenposition, sondern auch den berechneten Patientenbewegungspfad und die Geschwindigkeit mit der zuvor aufgezeichneten Patientenpositionsinformation zu korrelieren. ANN- oder Fuzzy-Logik-Implementationen können genutzt werden, um historische Patientenbewegungstrends durch den gesamten Telemetrieabdeckungsbereich 16 zu berechnen. Dieses ermöglicht eine Korrelation der Aufenthaltsortvorhersagen mit der momentan für den überwachten Patienten empfangenen und berechneten Positionsinformation. Daher stellt das vorliegende Telemetriesystem 18 eine verbesserte Vorhersage für den Patientenaufenthaltsort unter Verwendung sowohl aktuell gemessener als auch mit historischen Patientenbewegungstrends berechneter Patientenpositionsinformation, die aus der historischen Positionsinformation anderer Patienten und/oder des überwachten Patienten in demselben Telemetrieabdeckungsbereich 16 erhalten wurden, bereit.
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Wie vorstehend angemerkt, kann der Etagengrundrissplan 10 von 1 eine Ausführungsform der durch die Zentralstation 42 dargestellten Information repräsentieren. In diesem Beispiel ist ein Patient 50 dargestellt, der sich durch den Telemetrieabdeckungsbereich 16 in einem Flur 52 bewegt. Die von der Fernüberwachungseinheit 20 gesendete Positionsinformation in Verbindung mit dem Patienten 50, die von dem Telemetriesystem 18 empfangen wird, wird zum Ermitteln der Position, Geschwindigkeit und des Bewegungspfades des Patienten 50 verwendet. Der LS-Computer 36 zeichnet die momentane Position und den Pfad des Patienten in der Positionsdatenbank 38 zur Bezugnahme in zukünftigen Aufenthaltsbestimmungen auf. Der LS-Computer 36 führt auch eine Vorhersage für den momentanen Aufenthaltsort durch. In dieser Aufenthaltsortvorhersage identifiziert der LS-Computer 36 Aufenthaltsorte, indem er vorherige Aufenthaltsorte von Patienten in demselben Telemetrieabdeckungsbereich 16 analysiert, um historische Patientenbewegungstrends zu ermitteln, und indem er diese historischen Patientenbewegungstrends mit der(m) aktuell empfangenen/gemessenen/berechneten Position, Bewegungspfad und Geschwindigkeit des Patienten 50 vergleicht. In diesem Beispiel identifiziert der LS-Computer 36, dass es fünf mögliche Aufenthaltsorte des Patienten 50 gibt. Diese möglichen Aufenthaltsorte sind auf dem Etagengrundrissplan 10 als Aufenthaltsorte A, B, C, D und E dargestellt.
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Der LS-Computer 36 bestimmt ferner eine Wahrscheinlichkeit, dass der Patient 50 zu jeder dieser Aufenthaltsorte geht.
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Beispielsweise kann der LS-Computer
36 auf der Basis der historischen Patientenbewegungstrends und der momentanen Position, des Bewegungspfades und der Geschwindigkeit des Patienten
50 ermitteln, dass die nachstehenden Wahrscheinlichkeiten vorliegen, dass sich der Patient zu jedem der identifizierten Aufenthaltsorte begibt.
Aufenthaltsort | Wahrscheinlichkeit in % |
A | 60% |
B | 22% |
C | 8% |
D | 4% |
E | 6% |
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Somit kann aus der vorstehenden exemplarischen Tabelle ermittelt werden, dass der Patient 50 eine Wahrscheinlichkeit von 94% hat, sich vorwärts zu bewegen. Der Patient 50 hat auch eine Wahrscheinlichkeit von 60%, sich zu dem Aufenthaltsort A zu bewegen, während er nur eine Wahrscheinlichkeit von 22% hat, sich aus dem Telemetrieabdeckungsbereich 16 zu dem angegebenen Aufenthaltsort D zu bewegen. Daher wird der Patient 50 an der spezifizierten Position, Geschwindigkeit und Bewegungsweg als ein Risiko von 22% für einen Telemetriesignalausfall auf der Basis betrachtet, dass der Patient den Telemetrieabdeckungsbereich 16 bei dem Punkt D verlässt.
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Die medizinische Betreuungseinrichtung kann ihre eigenen Alarmdefinitionen für das Risiko eines Telemetriesignalausfalls definieren, sowie die Reaktionen definieren, die von dem Klinikpersonal an der Zentralstation 42 bei Erreichen dieser vordefinierten Wahrscheinlichkeitskriterien ausgelöst werden. Einige Institutionen können stark risikoscheu sein und möchten daher jederzeit eingreifen, wenn die Aufenthaltsortwahrscheinlichkeit des Aufenthaltsortes außerhalb des Telemetrieabdeckungsbereiches 16 einen minimalen Schwellenwertprozentsatz überschreitet. Dieser Schwellenwertprozentsatz kann relativ niedrig, wie z. B. 10–20% Wahrscheinlichkeit oder niedriger auf Ermessensbasis der medizinischen Betreuungseinrichtung sein. Alternativ kann eine Folge von Patienten-Interventionen zunehmen, wenn die Wahrscheinlichkeit, dass ein Patient den Telemetrieabdeckungsbereich 16 verlässt, zunimmt. Diese Interventionszunahmen können mit einem Personenruf- oder einem anderen hörbaren oder Textalarm beginnen, der an eine dem Patienten 50 zugeordnete Fernüberwachungseinheit 20 gesendet wird. Dieses kann bis zur Beorderung von Klinikpersonal an die Position des Patienten 50 oder den vorhergesagten Aufenthaltsort des Patienten gesteigert werden, um den Patienten 50 abzufangen, bevor der Patient 50 den Telemetrieabdeckungsbereich 16 verlässt. Es dürfte sich ferner verstehen, dass in alternativen Ausführungsformen einige oder alle von diesen Reaktionen automatisierte oder automatisch initiierte Reaktionen sein können und keine Aktion des Arztes zur Auslösung oder Ausführung erfordern.
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Der LS-Computer 36 (2) kann die Aufenthaltsortvorhersage vereinfachen, indem er den Telemetrieabdeckungsbereich 16 in mehrere Aufenthaltsortbereiche unterteilt. Daher kann der LS-Computer 36 leichter historische Patientenbewegungstrends mittels ANN oder Fuzzy-Logik-Techniken definieren. Diese oder andere Datenverarbeitungstechniken können zum Verarbeiten einer großen Menge gespeicherter Patientenpositionsinformation verwendet werden. Die Unterteilung des Telemetrieabdeckungsbereiches 16 in diskrete Aufenthaltsorte (A, B, C, D, E) trägt zum Identifizieren einer Wahrscheinlichkeit bei, dass der Patient einen dieser Aufenthaltsorte betritt.
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3 stellt den Etagengrundrissplan
10 mit zwei unterschiedlichen alternativen Positionen, der Position
52 und Position
54 dar, in die sich der Patient
50 von der Position in
1 aus bewegen kann. Aus beiden Positionen
52 und
54 kann sich der Patient
50 zu denselben fünf Aufenthaltsorten A, B, C, D und E bewegen. Wenn sich der Patient
50 zu der Position
52 bewegt, aktualisiert der Computer
36 ständig, während sich der Patient
50 bewegt, die Aufenthaltsortvorhersage, indem er die aktualisierte Patientenposition, den Bewegungspfad und die Geschwindigkeit sowie die in der Positionsdatenbank
38 gespeicherten historischen Bewegungstrends berücksichtigt. In dem vorliegenden Beispiel haben sich in der Zeit, in der sich der Patient
50 zu der Position
52 bewegt, die Aufenthaltsortwahrscheinlichkeiten verändert auf:
Aufenthaltsort | Wahrscheinlichkeit in % |
A | 59% |
B | 35% |
C | 2% |
D | 2% |
E | 2% |
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Unter Bezugnahme auf die vorstehende Tabelle kann man sehen, dass, da der Patient 50 die Richtung von der Grenze des Telemetrieabdeckungsbereiches 16 und von dem Aufenthaltsort D weg wechselte, die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient diesen Aufenthaltsbereich betritt, drastisch verringert ist. Die Verringerung in dieser Aufenthaltsortwahrscheinlichkeit des Aufenthaltsortes D würde auf dem Umstand beruhen, dass historisch gesehen Patienten an der Position 52 mit dem Bewegungspfad und der Geschwindigkeit des Patienten 50 selten umkehren und aus dem Telemetrieabdeckungsbereich 16 zu dem Aufenthaltsort D wandern.
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Jedoch berechnet in einem alternativen Beispiel, wenn sich der Patient
50 von der Position in
1 zu der in
2 dargestellten Position
54 bewegt, dann, während sich der Patient zwischen diesen zwei Positionen bewegt, der LS-Computer
36 die neuen Aufenthaltsortwahrscheinlichkeiten so, dass, zu dem Zeitpunkt, an dem der Patient
50 die Position
54 erreicht, die Aufenthaltsortwahrscheinlichkeiten wie folgt sind:
Aufenthaltsort | Wahrscheinlichkeit in % |
A | 5% |
B | 5% |
C | 5% |
D | 80% |
E | 5% |
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Unter Bezugnahme auf die vorstehende Tabelle kann man sehen, dass es zu dem Zeitpunkt, an dem der Patient 50 die Position 54 erreicht, sehr wahrscheinlich wird, dass der Patient 50 den Telemetrieabdeckungsbereich 16 verlässt und sich zu dem Aufenthaltsort D bewegt. Diese Steigerung der Wahrscheinlichkeit, dass das Telemetriesignal des Patienten aufgrund des Herausbewegens aus dem Telemetrieabdeckungsbereich 16 verloren geht, kann eine geeignete Reaktion des Klinikpersonals an der Zentralstation 42 auslösen. Das Klinikpersonal an der Zentralstation 42 würde Klinikpersonal an die Position 54 oder den Aufenthaltsort D in einem Versuch beordern, den Patienten 50 zuerst abzufangen, bevor der Patient den Telemetrieabdeckungsbereich 16 verlässt, oder der Patient 50 würde, wenn die Reaktion des Klinikpersonals zu spät kommt, an dem oder in der Nähe des Aufenthaltsortes D mit minimalem Telemetriesignalausfall zurückgeholt werden.
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Gemäß nochmaliger Bezugnahme auf 1 würden, wenn sich der Patient 50 zu dem Aufenthaltsort D bewegt, sowohl das Telemetriesignal des Patienten als auch das Positionssignal verloren gehen. Der Patient würde nicht mehr auf dem Etagengrundrissplan 10 erscheinen. In diesem Falle speichert der LS-Computer 36 die Patientenposition, den Bewegungsweg und die Geschwindigkeit zu Ausfallzeitpunkt des Telemetrie- und Positionssignals. In einer zusätzlichen Funktionalität des LS-Computers 36 nutzt der LS-Computer 36 in der Positionsdatenbank 38 gespeicherte Patientenpositionsinformation, um zusätzlich einen Aufenthaltsort außerhalb des Telemetrieabdeckungsbereiches 16 vorherzusagen, indem der Patient 50 am wahrscheinlichsten zu finden ist.
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Die zum Bestimmten der Wahrscheinlichkeit einer Patientenposition außerhalb des Telemetrieabdeckungsbereiches 16 verwendete Patientenpositionsinformation kann auf der Basis von Berichten des Klinikpersonals beruhen, das Telemetriepatienten außerhalb des Telemetrieabdeckungsbereiches 16 findet. Die Berichte des Klinikpersonals können analysiert und kompiliert werden, um die Wahrscheinlichkeiten zu bestimmen, wo sich die Patienten nach Verlassen des Telemetrieabdeckungsbereiches hin bewegen, nachdem ein Signalausfall auftritt.
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In 1 stellen die Positionen F und G zwei Positionen außerhalb des Telemetrieabdeckungsbereiches 16 dar, welche als wahrscheinliche Patientenaufenthaltsorte außerhalb des Telemetrieabdeckungsbereiches 16 betrachtet werden können. Die Positionen F und G können spezifische Aufenthaltsorte von Patienten sein, die den Telemetrieabdeckungsbereich 16 aufgrund von Merkmalen dieser Positionen verlassen. Beispielsweise kann die Position F der Ort eines interessanten Punktes wie z. B. von Verkaufsautomaten oder eines Aquariums sein, die Patienten anziehen, während die Position G ein Außenpark oder Sitzbereich sein kann.
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Der LS-Computer 36 berechnet eine Wahrscheinlichkeitsbestimmung für die Wahrscheinlichkeit, dass der den Telemetrieabdeckungsbereich 16 verlassende Patient an einer der Stelle F oder G gefunden werden kann. Diese Wahrscheinlichkeit kann zu der vorstehend in Bezug auf Patientenaufenthaltsortvorhersagen berechnete ähnlich sein. Die berechnete Wahrscheinlichkeit wird an die Zentralstation 42 zur Darstellung auf einer graphischen Anzeigeeinrichtung übertragen. Somit kann, wenn der Patient 50 den Telemetrieabdeckungsbereich 16 verlässt, die graphische Anzeigeeinrichtung der Zentralstation 42 einen Hinweis anzeigen, dass eine Wahrscheinlichkeit von 25% besteht, dass sich der Patient 50 an dem Aufenthaltsort F befindet, während eine Wahrscheinlichkeit von 50% besteht, dass sich der Patient 50 an dem Aufenthaltsort G befindet. Die in dieser Bestimmung erzeugten Wahrscheinlichkeiten können sich bis zu 100% aufgrund von Rundung oder der Berücksichtigung weiterer Stellen aufaddieren. Zur Vereinfachung werden in einigen Ausführungsformen nur diejenigen Stellen, die sich über einem vorbestimmten Wahrscheinlichkeitsschwellenwert befinden, als wahrscheinliche Optionen angezeigt. Alternativ könnte das System alle berechneten Wahrscheinlichkeiten anzeigen.
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Es dürfte sich verstehen, dass die Effektivität dieser Art von Positionsvorhersage außerhalb des Telemetrieabdeckungsbereiches 16 von dem Berichtsystem des Klinikpersonals abhängt, wodurch die Patientenpositionsinformation gesammelt wird, die einen Hinweis darauf gibt, wo das Klinikpersonal tatsächlich den Patienten 50 außerhalb des Telemetrieabdeckungsbereiches 16 lokalisiert. Diese Art von Bericht identifiziert die Positionen außerhalb des Telemetrieabdeckungsbereiches 16, an welche die Patienten wahrscheinlich nach einem Telemetriesignalausfall gehen.
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In einem zusätzlichen Aspekt verfolgt die Positionsdatenbank 38 alle Interventionen bezüglich der Patientenbewegung. Oft werden diese durch das Klinikpersonal nach Intervention bei einer Patientenbewegung aufgezeichnet. Diese Interventionen können, wenn sie nicht berichtet oder berücksichtigt werden, die Wahrscheinlichkeiten der den Telemetrieabdeckungsbereich 16 verlassenden Patienten verschieben, sodass der tatsächliche Fall eines Patientensignalausfalls in Fällen nicht berichtet wird, in welchen keine Intervention ausgelöst wird. Daher kann der LS-Computer 36 eine Intervention als Voll- oder Teilberücksichtigung sehen, dass der Patient den Telemetrieabdeckungsbereich verlassen hat.
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Unter Bezugnahme auf
1 ist ein von der Zentralstation
42 dargestellte exemplarische Tabelle von Aufenthaltsortwahrscheinlichkeiten wie folgt:
Aufenthaltsort | Wahrscheinlichkeit in % |
A | 60% |
B | 22% |
C | 8% |
D | 4% |
E | 6% |
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Gemäß der vorstehenden Tabelle kann der LS-Computer 36 auf der Basis der Position, des Bewegungspfades und der Geschwindigkeit des Patienten 50 und der historischen Patientenbewegungstrends berechnen, dass der Patient 50 relativ unwahrscheinlich den Telemetrieabdeckungsbereich 16 verlässt, um zum Aufenthaltsort D zu gehen. In diesem Falle wird der Patient wahrscheinlich sehr nahe den Rand des Telemetrieabdeckungsbereiches 16 passieren, und dort besteht eine Möglichkeit, dass der Patient den Telemetrieabdeckungsbereich 16 verlässt, was zu einem Ausfall des Telemetriesignals führt. Jedoch zeigt der LS-Computer 36 auf der Basis der historischen Patientenbewegungstrends und der überwachten Patientenposition, des Bewegungspfades und der Geschwindigkeit dem Klinikpersonal an der Zentralstation 42 eine niedrige Wahrscheinlichkeit an, dass der Patient den Telemetrieabdeckungsbereich 16 verlässt. Daher muss keine Intervention oder eine geringe Intervention ausgelöst werden, um somit Ressourcen einzusparen werden, und das Umhergehen des Patienten 50 oder die durch das Klinikpersonal augenblicklich durchgeführten Aufgaben zu unterbrechen.
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In Ausführungsformen des Telemetriesystems 18 kann der LS-Computer 36 ferner in Kommunikation mit einer (nicht dargestellten) Datenbank für demographische Patienteninformation verbunden sein, oder die Positionsdatenbank 38 kann alternativ auch demographische Information des Patienten enthalten, die ferner dafür genutzt werden kann, um die Wahrscheinlichkeit von Aufenthaltsortvorhersagen des Telemetriesystems 18 zu steigern. Die gespeicherte demographische Information kann das Alter, Geschlecht oder Ethnizität des Patienten mit speziellen historischen Patientenbewegungstrends oder Verhaltensmustern korrelieren. In einem derartigen Beispiel kann gemäß 1, wenn der Patient 50 den Telemetrieabdeckungsbereich 16 verlässt, indem er sich zu dem Aufenthaltsort D bewegt, wenn der Aufenthaltsort F ein Aquarium darstellt und der Aufenthaltsort D einen Sitzbereich oder Park darstellt, der LS-Computer 35 feststellen, dass eine Korrelation vorliegt, dass Patienten unter einem bestimmten Alter lieber zur Position F gehen, vermutlich um die Fische in dem Aquarium zu beobachten, während Patienten über einem bestimmten Alter wahrscheinlicher in dem Sitzbereich G zu finden sind.
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In noch einer weiteren Ausführungsform des Telemetriesystems 18 kann die Positionsdatenbank 38 auch die historischen Bewegungstrends für jeden einzelnen Patienten 50 getrennt von der Gruppe aller Patienten als Ganzes speichern. Somit kann der LS-Computer 36 die spezifische Bewegungshistorie jedes Patienten nutzen, um genauer vorherzusagen, wo dieser Patient hingeht. Diese zusätzliche personalisierte Bewegungstrendermittlung kann dazu beitragen, falsch positive Ergebnisse zu verringern, was zu weniger Interventionen oder Interventionssteigerungen führt, die Ressourcen und Personalzeit der medizinischen Betreuungseinrichtung erfordern. Ein derartiges Beispiel eines personalisierten historischen Bewegungstrends eines Patienten wäre, wenn der Patient 50 jeden Morgen zu der Position B für eine spezielle Behandlung, Therapie oder zum Besuchen eines anderen speziellen Patienten geht. Trotz des Umstandes, dass die historischen Bewegungstrends des Patienten insgesamt darauf hinweisen können, dass ein allgemeiner Patient an der Position, dem Bewegungspfad und mit der Geschwindigkeit des Patienten 50 wahrscheinlich den Telemetrieabdeckungsbereich 16 verlässt und sich zu dem Aufenthaltsort D bewegt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser spezielle Patient 50 diesem Bewegungspfad folgt, relativ klein. Alternativ kann die zusätzliche personalisierte Bewegungstrendermittlung dazu beitragen, proaktiv Ärzte vor Patienten mit größerem Risiko den Telemetrieabdeckungsbereich 16 als die übliche Patientenpopulation zu verlassen, zu warnen.
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4 stellt einen Etagengrundrissplan 60 dar, der ähnlich den anderen Figuren ist, aber eine von der Zentralstation 42 dargestellte alternative mögliche Anzeige veranschaulicht. Wenn die Aufenthaltsortvorhersage durch die Zentralstation 42 lediglich als numerische, Text- oder zunehmende Ergebnisse dargestellt wird, ist dann der Etagengrundrissplan 60 von 4 eine bildliche Darstellung der Logik, die von dem LS-Computer 36 in dieser Ausführungsform genutzt werden kann. Der Etagengrundrissplan 60 von 4 unterscheidet sich von dem in 1 dahin gehend, dass der Etagengrundrissplan 10 von 1 nur die nächstmögliche Extrapolation des möglichen Patientenaufenthaltsortes darstellte. Daher ist in der Ausführungsform von 1 die Vorhersagefähigkeit dieser Aufenthaltsortvorhersagen auf einen nächsten Aufenthaltsort des Patienten beschränkt. Jedoch kann eine zusätzliche Warnzeit für einen möglichen Ausfall des Telemetriesignals außer einer einfachen Anzeige ”nächster Aufenthaltsort” in einigen Ausführungsformen bereitgestellt werden. Daher sind in dem Etagengrundrissplan 60 von 4 zusätzliche Aufenthaltsorte F–J in dem Etagengrundrissplan 60 enthalten. Diese zusätzlichen Aufenthaltsorte erstrecken sich von dem Aufenthaltsort B und C in dem ursprünglichen Etagengrundrissplan 10 aus. Somit würde die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Patient zu einem der Aufenthaltsorte F–J bewegt, zuerst erfordern, dass sich der Patient durch den Aufenthaltsort B oder C bewegt. Daher sind die Wahrscheinlichkeiten der Aufenthaltsorte F–J ein Untersatz der Wahrscheinlichkeit, dass sich der Patient zu den Aufenthaltsorten B oder C bewegt.
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In einer Ausführungsform dieses Patientenaufenthaltsort-Vorhersageverfahrens können die Aufenthaltsortwahrscheinlichkeiten aussehen wie:
Aufenthaltsort | Wahrscheinlichkeit in % |
A | 47% |
B | 22% |
C | 20% |
D | 5% |
E | 6% |
F | 12% |
G | 8% |
H | 7% |
I | 5% |
J | 10% |
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Ein Merkmal der Ausführungsform des Etagengrundrissplans 60 ist aus diesem Beispiel dahin gehend ersichtlich, dass man erkennen kann, dass der Patient 50 eine größere Wahrscheinlichkeit zum Verlassen des Telemetrieabdeckungsbereiches 16 am Aufenthaltsort J, was einen Ausfall des Telemetrie- und Positionssignals bewirkt, als an dem wesentlich näheren Aufenthaltsort D hat. Somit bekommt das Klinikpersonal bei der Zentralstation 42 eine Warnung mit einer möglichen gegenintuitiven Aufenthaltsortvorhersage bekommen und kann die Position des Patienten 50 genauer überwachen oder die notwendige Intervention oder Interventionssteigerung in Bezug auf den einen Signalausfall bewirkenden wahrscheinlicheren Aufenthaltsort auslösen.
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Wie vorstehend festgestellt, sind die Ausführungsformen des Etagengrundrissplans 10, 60 für die Art der graphischen Darstellung, die bei der Zentralstation 42 für das Klinikpersonal erzeugt werden kann, lediglich exemplarisch. Alternativ zu der graphischen Darstellung dieser Figuren können graphische Hinweise, die sich nur auf den möglichen Austrittspunkt des Patienten aus dem Telemetrieabdeckungsbereich 16 fokussieren, implementiert werden. Diese Ausführungsformen können nur die Position, die Geschwindigkeit und den Bewegungspfad des Patienten 50 verfolgen, wobei nur diejenigen Wege und Wahrscheinlichkeiten beachtet werden, die zu einem Telemetriesignalausfall führen. Alternativ kann anstelle spezifischer Patientenvektoren und diskreter Aufenthaltsortpositionen eine Punktwolke oder ein Wärmebild oder andere Art von graphischer Darstellung einer Wahrscheinlichkeit genutzt werden, um die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Patient 50 zu einem speziellen Aufenthaltsort bewegt, darzustellen.
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Schließlich kann, wie vorstehend erwähnt, die Zentralstation 42 stattdessen die Aufenthaltsortvorhersagen in einer einfacheren numerischen oder Textform darstellen, wie z. B. in einem nicht einschränkenden Beispiel, die vorstehend dargestellten Tabellen, oder diese können dem Klinikpersonal in der Zentralstation nur bei Erreichen eines oder mehrerer Wahrscheinlichkeitsschwellenwerte für eine Intervention des Klinikpersonals oder eine Interventionssteigerung angezeigt werden.
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Diese Beschreibung nutzt Beispiele, um die Erfindung einschließlich der besten Ausführungsart offenzulegen, und um auch jedem Fachmann zu ermöglichen, die Erfindung einschließlich der Herstellung und Nutzung aller Elemente und Systeme und der Durchführung aller einbezogenen Verfahren in die Praxis umzusetzen. Der patentierbare Schutzumfang der Erfindung ist durch die Ansprüche definiert und kann weitere Beispiele umfassen, die für den Fachmann ersichtlich sind. Derartige weitere Beispiele sollen in dem Schutzumfang der Erfindung enthalten sein, sofern sie strukturelle Elemente besitzen, die sich nicht von dem Wortlaut der Ansprüche unterscheiden, oder wenn sie äquivalente strukturelle Elemente mit unwesentlichen Änderungen gegenüber dem Wortlaut der Ansprüche enthalten.
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Verschiedene Alternativen und Ausführungsformen werden als innerhalb des Schutzumfangs der nachstehenden Ansprüche liegend betrachtet, welche den Erfindungsgegenstand der vorliegenden Offenlegung speziell aufzeigen und deutlich beanspruchen.
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Ein Verfahren zum Vorhersagen eines Telemetriesignalausfalls erzeugt eine Vorhersage eines Patientenaufenthaltsortes. Das Verfahren beinhaltet die Definition eines Telemetrieabdeckungsbereiches 16, den Empfang einer Position eines überwachten Patienten 50, die Aufzeichnung der empfangenen Position, die Berechnung eines Bewegungspfades und einer Geschwindigkeit des Patienten, und den Vergleich der Position, des Bewegungspfades und der Geschwindigkeit des Patienten mit historischen Patientenbewegungstrends, um einen Patientenaufenthaltsort vorherzusagen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Etagengrundrissplan
- 12
- Telemetrieempfänger
- 14
- Empfangsbereich
- 16
- Telemetrieabdeckungsbereich
- 18
- Telemetriesystem
- 20
- Fernüberwachungseinheit
- 22
- Verstärker
- 24
- Fernüberwachungsschrank
- 26
- Multiplexer
- 28
- Telemetriefernüberwachungsknoten
- 30
- Hauptschrank
- 32
- Telemetriebasiseinheit
- 34
- Zugangspunktsteuerung
- 36
- Positionsdienste-Computer
- 38
- Positionsdatenbank
- 40
- Telemetrieserver
- 42
- Zentralstation
- 50
- Patient
- 52
- Position
- 54
- Position
- 66
- Etagengrundrissplan