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Die
Erfindung betrifft ein elektrisches Reiheneinbaugerät nach dem
Oberbegriff von Patentanspruch 1. Ein solches elektrisches Reiheneinbaugerät ist aus
der
DE 198 17 924
A1 bekannt. Sie befasst sich insbesondere mit dem Herstellen
eines elektrischen Anschlusses zu einem solchen elektrischen Reiheneinbaugerät.
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Typische
elektrische Reiheneinbaugeräte wie
z. B. Leistungsschalter oder Leistungsschutzschalter müssen gleichzeitig
mit einer Sammelschiene verbunden werden und geeignet sein, den
Anschluss eines elektrischen Leiters, namentlich dessen abisolierten
Endes, zu ermöglichen.
Als Anschlussklemmen werden hierbei standardmäßig Schraubklemmen verwendet.
Da relativ viele Gewindegänge
eingeschraubt werden müssen,
haben Schraubklemmen den Nachteil, dass die Montagezeit relativ
lang ist.
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In
der
EP 1 022 808 A2 wie
auch der
DE 3514099
A1 wird eine einzige Feder verwendet, um zwei abisolierte
Enden von elektrischen Leitern direkt, ohne Zwischenelemente, festzuklemmen.
Häufig
empfiehlt es sich jedoch, die Feder nicht direkt in elektrischen
Kontakt zu dem anzuklemmenden Leiterende bzw. der Sammelschiene
kommen zu lassen.
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In
der
DE 198 17 924
A1 ist hierbei ein elektrisches Reiheneinbaugerät beschrieben,
bei der ein als Zugbügel
bezeichneter Klemmrahmen ein Anschlussstück umgibt. Eine Druckfeder
drückt
mit einem ersten Ende gegen einen Abschnitt des Klemmrahmens, um
so einen davon entfernten Abschnitt, nämlich Klemmkanten des Klemmrahmens,
von der entgegengesetzten Seite des Anschlussstücks in Richtung gegen Selbiges
zu drücken
und hierbei einen elektrischen Leiter festzuklemmen. Die Druckfeder
drückt
mit einem zweiten Ende gegen ein als Tunnelblech bezeichnetes Druckstück, welches
dadurch in Richtung gegen das Anschlussstück gedrückt wird. Zwischen Tunnelblech
und Anschlussstück
kann ein so genannter Strombrücker
eingeklemmt werden.
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Um
ein Leiterstück
von dem Klemmrahmen einklemmen zu lassen, wird ein Vorschub-Rotationszylinder
gedreht, welcher auf den Klemmrahmen gegen die Kraft der Druckfeder
wirkt. Um ein Element zwischen das Tunnelblech und das Anschlussstück zu klemmen,
wird dieses Element geeignet ausgebildet, damit es selbsttätig das
Tunnelblech gegen die Kraft der Druckfeder wegschiebt.
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Auch
in der nach dem Anmeldetag der vorliegenden Anmeldung veröffentlichten
DE 10 2005 052 982
A1 ist ein Reiheneinbaugerät beschrieben, das sowohl den
Anschluss eines freien, abisolierten Leiterendes als auch einer
Sammelschiene ermöglicht. Der
Anschluss für
den elektrischen Leiter erfolgt durch einen im Gehäuse fest
angeordneten Klemmrahmen mit Klemmschraube. Der Anschluss der Sammelschiene
hingegen erfolgt mittels einer um den Klemmrahmen angeordneten Käfigzugfeder
mit einem Betätigungsmechanismus.
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Aus
der
DE 600 07 149
T2 und der
DE
34 06 081 A1 ist bekannt und in der
DE 10 2006 020 125 A1 ,
welche nach dem Anmeldetag der vorliegenden Anmeldung veröffentlicht
wurde, ist beschrieben, dass ein Klemmrahmen zum Festklemmen eines elektrischen
Leiters verwendet werden kann, der von einer Druckfeder mit Kraft
beaufschlagt ist. Um den elektrischen Leiter einzuführen, wird
gegen die Kraft der Druckfeder durch ein Betätigungselement mit einem Nocken
gedrückt.
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Die
nach dem Anmeldetag der vorliegenden Anmeldung veröffentlichte
DE 10 2005 052 980
B3 beschreibt ein Reiheneinbaugerät mit einem feststehenden Klemmrahmen
zum Anschließen
eines elektrischen Leiters, wobei im Klemmrahmen ein bewegliches
Druckstück
mit einer Druckplatte und daran angeordneten und aus dem Klemmrahmen
herausgeführten
Stange angeordnet ist. Zwischen Klemmrahmen und Druckstück ist eine
Druckfeder angeordnet. Eine Betätigungswalze
außerhalb
des Klemmrahmens ist an die Stange des Druckstücks angelenkt derart, dass
bei Drehung der Betätigungswalze
die Druckplatte entgegen der Federkraft der Druckfeder bewegt wird,
um eine Öffnung
zum Einführen
eines Leiters bereitzustellen.
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Es
fehlt im Stand Technik an einer Ausführungsform mit zwei gleichzeitig
freigebbaren Klemmräumen,
nämlich
einem Klemmraum für
ein freies Leiterende, und einem Klemmraum für eine Sammelschiene, bei der
mit mittelbar wirkenden Zusatzelementen wie z. B. einem Druckstück gearbeitet
wird, und bei dem zum schnellen Bereitstellen der Klemmkraft eine
Feder verwendet wird.
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Es
ist somit Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein elektrisches Reiheneinbaugerät bereitzustellen,
das den Anschluss sowohl eines freien, abisolierten Leiterendes
als auch einer Sammelschiene in besonders unkomplizierter Weise
ermöglicht
und einfach und kompakt, gebaut ist.
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Die
Aufgabe wird durch ein elektrisches Reiheneinbaugerät mit den
Merkmalen gemäß Patentanspruch
1 gelöst.
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Erfindungsgemäß weist
das elektrische Reiheneinbaugerät
somit eine Betätigungswalze
mit zwei Nocken auf. Die Nocken dienen ausgehend von einer Grundstellung
oder Klemmstellung zur Herstellung einer Stellung, in der ein Einschieben
oder ein Herausziehen von anzuschließenden Elementen, nämlich Leiterende
und Sammelschiene, ermöglicht ist.
Hierzu wirkt bei einer Drehung der Betätigungswalze ein erster Nocken
auf den Klemmrahmen und ein zweiter Nocken auf das Druckstück ein.
Jeweils wird hierbei eine Kraft gegen die Druckfeder ausgeübt. Dadurch,
dass das Einwirken auf Klemmrahmen und Druckstück durch eine einzige Betätigungswalze erfolgt,
ist eine kompakte Bauweise ermöglicht.
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Nachfolgend
wird eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung unter Bezug auf die Zeichnung beschrieben, in der
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1 einen
Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes elektrisches Reiheneinbaugerät in der
Klemmstellung zeigt,
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2 eine
perspektivische Ansicht des Reiheneinbaugeräts aus 1 in der
Klemmstellung bei geschlossenen Gehäuse veranschaulicht,
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3 eine
perspektivische Ansicht des Reiheneinbaugeräts aus 1 in der
Klemmstellung bei offenem Gehäuse
veranschaulicht,
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4 bis 6 den 1 bis 3 entsprechende
Darstellungen sind, bei denen eine Grundstellung bzw. die Klemmstellung
verlassen wurde und eine zum Einschieben bzw. Herausziehen der anzuschließenden Elemente
(Leiter, Sammelschiene) geeignete Stellung eingenommen ist,
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7 die
bei dem erfindungsgemäßen elektrischen
Reiheneinbaugerät
verwendete Druckfeder veranschaulicht,
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8 den
bei dem erfindungsgemäßen elektrischen
Reiheneinbaugerät
verwendeten Klemmrahmen veranschaulicht,
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9 die
bei dem erfindungsgemäßen elektrischen
Reiheneinbaugerät
verwendete Betätigungswalze
veranschaulicht, und
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10 das
bei dem erfindungsgemäßen elektrischen
Reiheneinbaugerät
verwendete Druckstück
veranschaulicht.
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Ein
im Ganzen mit 10 bezeichnetes elektrisches Reiheneinbaugerät umfasst
ein Gehäuse 12, in
dem in den Figuren nicht dargestellte Funktionselemente des elektrischen
Einbaugeräts
untergebracht sind. Zum elektrischen Anschließen der Funktionselemente dient
ein Anschlussstück 14. Über eine
erste Aussparung 16 in dem Gehäuse 12 ist ein erster
Klemmraum in dem elektrischen Reiheneinbaugerät 10 zugänglich,
und in diesen kann ein abisoliertes, also freies Ende 18 eines
elektrischen Leiters 20 eingebracht werden. Die 1 bis 3 veranschaulichen
das elektrische Reiheneinbaugerät 10 mit
eingeschobenem elektrischem Leiter 20. Über eine zweite Aussparung 22 in
dem Gehäuse 12 ist ein
zweiter Klemmraum zugänglich,
so dass eine Sammelschiene 24 in das elektrische Reiheneinbaugerät 10 eingeschoben
werden kann. In den 1 bis 3 ist die
Sammelschiene 24 als eingeschoben dargestellt.
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Der
erste und der zweite Klemmraum werden lediglich durch das Anschlussstück 14 voneinander
getrennt. Der erste Klemmraum ist auf der nicht dem Anschlussstück 14 zugehörigen Seite
durch ein im Ganzen in 10 gezeigtes Druckstück 26,
genauer gesagt durch einen Abschnitt 28 an diesem Druckstück, begrenzt,
und der zweite Klemmraum ist durch einen in 8 im Ganzen
gezeigten Klemmrahmen 30, genauer gesagt durch einen Abschnitt 32 des
Klemmrahmens, begrenzt.
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Die
Kraft, die den Leiter 20 in dem ersten Klemmraum hält, und
die Kraft, die die Sammelschiene 24 im zweiten Klemmraum
hält, wird
durch ein und dieselbe, in 7 im Ganzen
gezeigte Druckfeder 34 aufgebracht. Die Druckfeder 34 drückt direkt
auf den Abschnitt 28 des Druckstücks 26, während sie
auf einen Abschnitt 36 des Klemmrahmens 30 drückt, der örtlich von
dem Abschnitt 32 entfernt ist. Durch die Ausbildung des
Klemmrahmens 30 als Rahmen entsprechend seinem Namen mit
Wänden 38, 38', umgreift der
Rahmen 30 das Anschlussstück 14 wie auch gegebenenfalls
die Sammelschiene 24, was das Ausüben einer Kraft in Richtung
zu dem Anschlussstück 14 in 1 von
unten ermöglicht,
also von der entgegengesetzten Seite wie das Druckstück 26 und
der Leiter 20 auf das Anschlussstück 14 eine Kraft ausüben.
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Die 1 bis 3 zeigen
wie erwähnt
den elektrischen Leiter 20 und die Sammelschiene 24 im in
die jeweiligen Klemmräume
eingeschobenen, also angeschlossenen Zustand. Um den elektrischen
Leiter 20 und die Sammelschiene 24 in diesen Zustand zu
verbringen, und auch, um den elektrischen Leiter 20 oder
die Sammelschiene 24 aus dem jeweiligen Klemmraum wieder
zu entnehmen, muss gegen die Druckfeder 34 Kraft ausgeübt werden.
In vorteilhafter Weise bedient sich das erfindungsgemäße Reiheneinbaugerät hierbei
einer in 9 im Ganzen gezeigten Betätigungswalze 40.
Die Betätigungswalze 40 weist
eine Welle 42 auf, über
die sie in dem elektrischen Reiheneinbaugerät 10 drehbar gelagert
ist, wobei ein Griff 44 dazu dient, die Betätigungswalze 40 zu
drehen. An der Betätigungswalze 40 ist
ein erster Nocken 46 ausgebildet und an ca. um 180° (zwischen
150 und 210°)
gegenüberliegenden
Stelle (bezogen auf eine virtuelle Drehung um die Welle 42)
ein zweiter Nocken 48 ausgebildet.
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Bei
einer Drehung der Betätigungswalze 40 wirkt
nun der Nocken 46, wie in 4 gezeigt,
nachdem er eine Aussparung 50 im Abschnitt 36 des Klemmrahmens 30 passiert
hat, auf den Abschnitt 36 des Klemmrahmens 30 ein
und drückt
diesen gegen die Kraft der Druckfeder 34, in den Figuren
also nach unten, so dass sich der Abschnitt 32 des Klemmrahmens 30 von
dem Anschlussstück 14 wegbewegt. Hierdurch
wird einerseits das Einschieben einer Sammelschiene 24 zur
Herstellung des in den 1 bis 3 gezeigten
Zustandes oder auch das Herausziehen der Sammelschiene (bzw. umgekehrt
des elektrischen Reiheneinbaugeräts
von der Sammelschiene) ermöglicht.
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Der
zweite Nocken 48 der Betätigungswalze 40 wirkt
nun auf das Druckstück 26 ein.
Das Druckstück 26 umfasst
eine von dem Abschnitt 28 senkrecht wegstehende Platte 52,
die an ihrem freien Ende 54 nochmals senkrecht weggebogen
ist. Im Bereich der Biegung ist in dem Druckstück 26 eine Aussparung 56 ausgebildet,
in der sich ein Griff 44 der Betätigungswalze 40 mit
einem Grundkörper
der Betätigungswalze 40 verbindender
Hals 58 bewegen kann. Bei der Drehung der Betätigungswalze
drückt nun
der Nocken 48 gegen das Druckstück 26, insbesondere
im Bereich von dessen freien Ende 54 und zieht das Druckstück 26 bei
der in den 1 bis 6 dargestellten
Orientierung des elektrischen Reiheneinbaugeräts 10 nach oben, also
gegen die Kraft der Feder 34. Damit wird der Abschnitt 28 des Druckstücks 26 von
dem Anschlussstück 14 weggedrückt, was
das Einschieben des freien Endes 18 eines elektrischen
Leiters 20 zur Herstellung des in den 1 bis 3 gezeigten
Zustands ermöglicht
oder umgekehrt das Herausziehen des elektrischen Leiters 20 ermöglicht.
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Das
elektrische Reiheneinbaugerät 10 hat den
Vorteil, dass durch ein und dieselbe Betätigungswalze 40 beide
Klemmräume
gleichzeitig geöffnet werden
können,
und dass an der Anschlussstellung des Griffes 44 eindeutig
zu erkennen ist, ob die Klemmräume
geöffnet
sind, d. h. ob ein elektrisches Anschließen eines elektrischen Leiters 20 bzw.
einer Sammelschiene 24 erfolgen kann, oder ob die Grundstellung
bzw. die Klemmstellung gemäß den 1 bis 3 vorliegt.
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- 10
- elektrisches
Reiheneinbaugerät
- 12
- Gehäuse
- 14
- Anschlussstück
- 16,
22
- Aussparung
- 18
- abisoliertes,
freies Ende
- 20
- elektrischer
Leiter
- 24
- Sammelschiene
- 26
- Druckstück
- 28
- Abschnitt
am Druckstück 26
- 30
- Klemmrahmen
- 32,
36
- Abschnitt
des Klemmrahmens 30
- 34
- Druckfeder
- 38,
38'
- Wände des
Klemmrahmens 30
- 40
- Betätigungswalze
- 42
- Welle
- 44
- Griff
- 46,
48
- Nocken
- 50
- Anpassung
- 52
- Platte
am Druckstück 26
- 54
- freies
Ende des Druckstücks 26
- 56
- Aussparung
im Druckstück 26
- 58
- Hals
der Betätigungswalze 40