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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines
Rückhaltesystems
für Kraftfahrzeuge
mit Airbags, insbesondere mit einem Precrash-Erfassungssystem, dass
einen bevorstehenden Aufprall erfasst und einen Airbag vor dem Aufprall
entfalten kann.
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Die
Hersteller von Automobilen führen
Untersuchungen im Bereich von Precrash-Erfassungssystemen durch, die auf Radar,
Lidar und Videosignalen basieren, um die Sicherheit der Insassen
zu verbessern. Es wurde erkannt, dass Precrash-Erfassungssysteme in der Lage sind,
die Sicherheit der Insassen zu erhöhen, indem sie die passiven
Rückhaltesysteme
bei einem Aufprall schneller oder sogar vor dem eigentlichen Aufprall
aktivieren. Dieser Zeitgewinn ermöglicht eine größere Flexibilität bei der
Gestaltung der einzelnen Komponenten und erlaubt das individuelle
Anpassen der passiven Rückhaltevorrichtungen
an den Fahrzeuginsassen und das Crash-Szenario.
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Die
heutigen Fahrzeuge verwenden typischerweise Beschleunigungssensoren,
die die im Fall eines Zusammenpralls auf den Fahrzeugkörper wirkenden
Verzögerungen
messen. Als Reaktion auf Beschleunigungssignale werden Airbags oder
andere Sicherheitseinrichtungen entfaltet. Die Precrash-Sensoren
erfassen weiter vor dem Aufprall Informationen hinsichtlich Größe, Weg,
Objektklassifizierung und Schlussgeschwindigkeit des Objekts, was
von konventionellen, auf dem Messen der Beschleunigung basierenden
Sensoren erst nach dem Aufprall berechnet werden kann. Bei bestimmten Aufprallsituationen
ist es erwünscht,
Informationen bereitzustellen, bevor die Kräfte tatsächlich auf das Fahrzeug einwirken,
wenn eine Kollision unvermeidlich ist. Die heutzutage existierenden
Precrash-Erfassungssysteme sind weitaus komplexer als die auf dem
Messen der Beschleunigung basierenden Systeme, sowohl bezüglich der
Hardware als auch bezüglich
der Komplexität
der Algorithmen, da das Precrash-System die Schwere des Aufpralls
vor dem tatsächlichen
Kontakt vorhersagen muss.
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Remote-Sensorsysteme,
die auf Radar, Lidar oder Videosignalen basierende Technologien
für adaptive
Geschwindigkeitsregelung, Kollisionsverhütung und Kollisionswarnungen
verwenden, sind bekannt. Diese Systeme haben charakteristische Anforderungen
zur Vermeidung von Fehlalarmen. Im Allgemeinen sind die Anforderungen
bezüglich
der Verlässlichkeit
von Remote-Sensorsystemen für
das Erfassen von Precrash-Situationen bei Fahrzeugsicherheitssystemen
wesentlich höher
als diejenigen für
Komfort- und Bequemlichkeitsmerkmale, wie beispielsweise eine adaptive
Geschwindigkeitsregelung. Die Anforderungen bezüglich der Verlässlichkeit
variieren sogar bei auf die Sicherheit bezogenen Merkmalen in Abhängigkeit
von den in Betracht zu ziehenden Gegenmaßnahmen erheblich. Beispielsweise
kann die Toleranz gegenüber
einer unerwünschten
Aktivierung bei der Betätigung
von motorisierten Gurtstraffern, die auch als elektromechanische
Aufrollvorrichtungen (electro-mechanical retractors – EMR) bezeichnet
werden, größer als
bei Funktionen wie beispielsweise der Einstellung der Höhe der Fahrzeugaufhängung sein.
Nicht wieder rückgängig zu
machende, aus Sicherheitsgründen
getroffene Gegenmaßnahmen,
einschließlich
Airbags, erfordern sehr verlässliche
Sensorsysteme bei einer Precrash-Betätigung.
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Zum
Erreichen einer weitreichenden Zielverfolgung bei gleichzeitiger
Lieferung genauer Informationen über
den Nahbereich bezüglich
eines von einem Aufprall bedrohten Ziels werden sehr viele Sensoren
benötigt.
Ferner müssen
die Algorithmen, die für
die Erfassung von Objekten und bevorstehenden Kollisionen entwickelt
wurden, den sehr hohen Anforderungen bezüglich der Verlässlichkeit
entsprechen, wenn sie nicht rücksetzbare
passive Rückhaltevorrichtung
(z.B. Airbags) auslösen.
Angesichts der Komplexität
des Precrash-Sensorsignals zusammen mit der erforderlichen Verschmelzung
der Ziele der vielen Sensoren, die oft unterschiedliche Technologien
für den
Erfassungsvorgang verwenden, wurde eine derart hohe Verlässlichkeit
bisher nicht erreicht. Somit wurden bis heute alle Anwendungen für die Precrash-Erfassung
für Rückhaltesysteme
entweder auf das Scharfschalten von nicht rücksetzbaren Rückhaltemitteln
(z.B. Airbags) oder auf das Betätigen
von rückstellbaren
Rückhaltevorrichtungen
(z.B. elektromechanische Gurtstraffer) beschränkt.
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Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, das Verfahren zum Betreiben
eines Rückhaltesystems
für Kraftfahrzeuge
so zu verbessern, dass ein Precrash-Erfassungssystem genaue Angaben bezüglich des
Vorhandenseins eines potentiellen Kollisionsziels für die Voraktivierung
von nicht rückstellbaren
Rückhaltemitteln,
das Scharfschalten von nicht rückstellbaren
Rückhaltemitteln
und das Betätigen von
rückstellbaren
Rückhaltevorrichtungen
liefert.
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Gelöst wird
das Problem durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 14. Eine Weiterbildung
der Erfindung erfolgt in den Unteransprüchen.
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Bei
einem ersten Aspekt der Erfindung umfasst ein Verfahren zum Betätigen eines
Rückhaltesystems
das Entfalten eines Airbags in einer ersten Stufe als Reaktion auf
ein Precrash-Erfassungssystem vor einer Kollision und das Steuern
des Aufblasens des Airbags in einer zweiten Stufe als Reaktion auf
Beschleunigungssignale des Fahrzeugs.
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Bei
einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst ein Verfahren zum Betätigen eines
Airbags mit einer steuerbaren Ausströmeinrichtung das Entfalten
eines Airbags, das Bestimmen der Schwere eines Aufpralls, Festlegen
von Informationen bezüglich der
Insassen und Betätigen
der Airbag-Ausströmeinrichtung
in Abhängigkeit
von der Schwere des Aufpralls und der Informationen über die
Insassen.
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Ein
Vorteil der Erfindung besteht in einer genaueren Bestimmung der
Umstände
des Aufpralls und des Status der Insassen, die für eine Vorentfaltung des Airbags
verwendet werden kann und zu einem erheblichen Sicherheitsgewinn
für die
Insassen führt.
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Ein
anderer Vorteil einer Ausführungsform der
Erfindung besteht darin, dass durch das Vorhandensein von steuerbaren
Ausströmeinrichtungen
die Ungewissheit bei Berechnungen für die Vorentfaltung kompensiert
werden kann, indem die aktuellen Beschleunigungssignale verwendet
werden, nachdem der Aufprall stattgefunden hat. Das heißt, dass
die Vorentfaltung auf Vorhersagen bezüglich des Aufpralls basiert
und Ungewissheiten bei einer derartigen Berechnung dann Dank der
Gewissheit des von den Beschleunigungssensoren erfassten Aufpralls kompensiert
werden können.
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Andere
Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung gehen aus der genauen
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen im Zusammenhang
mit den beigefügten
Zeichnungen und Ansprüchen
hervor.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
Folgenden näher
beschrieben.
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Es
zeigen:
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1:
eine Draufsicht auf ein Personenfahrzeug gemäß der Erfindung gegenüber einem
Aufprallobjekt.
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2:
eine Draufsicht auf ein Personenfahrzeug, die die verschiedenen
Sichtmöglichkeiten
nach außen
und ein einfaches Blockdiagramm des Insassenerfassungssystems und
eines Rückhaltesteuerungsmoduls
zeigt.
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3:
ein Blockdiagramm des Systems gemäß der vorliegenden Erfindung.
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4:
ein Blockdiagramm der Steuereinrichtung 52 der 3.
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5:
ein Ablaufdiagramm einer ersten Ausführungsform, das ein Verfahren
zum Anwenden der vorliegenden Erfindung zum Schutz der Insassen
bei einer frontalen Kollision zeigt.
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6:
eine grafische Darstellung, die verschiedene Airbagdrücke relativ
zu der Zeit für
den Zeitablauf beim Entfalten der Airbags zeigt.
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7:
ein Ablaufdiagramm, das ein Verfahren zum Betreiben eines Füllsystems
für einen
Fahrer-Airbag zeigt.
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8:
eine grafische Darstellung, die die Geschwindigkeit relativ zu der
Zeit bei verschiedenen Kollisionen zeigt, so dass verschiedene Zeitabläufe bestimmt
werden können.
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9: ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum
Betreiben einer Befülleinrichtung
der vorliegenden Erfindung.
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10:
ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben eines Precrash-Systems
gemäß einer
anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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11:
eine grafische Darstellung des Drucks relativ zu der Zeit bei verschiedenen
Methoden zum Aufblasen eines Airbags.
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12:
eine grafische Darstellung des Sicherheitsgrads relativ zu der Zeit
bei verschiedenen Arten der Aktivierung von Rückhaltevorrichtungen.
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13: eine grafische Darstellung des Entfaltens
verschiedener Rückhaltevorrichtungen
auf der Basis der geschätzten
Zeit, der Kollisionssicherheitsgrade und der Kollisionsmerkmale.
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14:
eine grafische Darstellung der Software für eine Entfaltungssteuerung.
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15:
ein Blockdiagramm von Entscheidungen, die von der Entfaltungssteuerung getroffen werden.
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16:
ein Verfahren zum Betreiben von Rückhaltevorrichtungen gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
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17:
ein Ablaufdiagramm, das die erste Bestimmungsstufe der 14 zeigt.
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18:
ein Ablaufdiagramm, das die Entfaltungslogik einer Airbag-Zündvorrichtung
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigt.
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In
den folgenden Figuren wurden die gleichen Bezugszeichen für die Benennung
von gleichen Bauteilen verwendet. In einigen Zeichnungen ist bei verschiedenen
Bezugszeichen ein Text enthalten, der in der folgenden Beschreibung
nicht wiederholt wird. Wegen der Bedeutung dieser Einzelheiten wird ausdrücklich auf
die entsprechenden Zeichnungen verwiesen.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung im Hinblick auf einige Precrash-Sensoren
dargestellt ist, können
verschiedene Typen und Zusammenstellungen von Precrash-Sensoren
verwendet werden, wie nachstehend näher beschrieben werden wird.
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Unter
Bezugnahme auf die 1 ist ein Personenfahrzeug 10 gegenüber einem
Aufprallobjekt, wie beispielsweise einem anderen Fahrzeug 12,
dargestellt. Das Personenfahrzeug 10 umfasst einen Objekt-
oder Precrash-Sensor 18, der mit einem Rückhaltemittel-Steuermodul
(RCM) 20 für
einen Airbag oder ein anderes Rückhaltemittel
gekoppelt ist. Zusätzlich
ist ein optionaler mechanischer Kontaktsensor 22 dargestellt,
der aus der Vorderseite des Fahrzeugs hervorsteht. Als Reaktion
auf den Precrash-Sensor 18 kann das RCM 20 einen
Airbag oder andere im Fahrzeug vorgesehene Rückhaltemittel aktivieren, wie
nachstehend näher
erläutert
werden wird. Wie unten beschrieben wird, überschneiden sich die beiden
Fahrzeuge 10 und 12 vollständig. Wenn nur eine Hälfte des
Fahrzeugs 10 vom Aufprall betroffen wäre, wäre dies eine 50-prozentige Überschneidung.
Dies kann dargestellt werden, indem das Fahrzeug in der Zeichnung
nach oben oder nach unten bewegt wird.
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Unter
Bezugnahme auf die 2 ist das Personenfahrzeug 10 in
näheren
Einzelheiten dargestellt. Das Personenfahrzeug 10 ist dahingehend
dargestellt, dass es ein Rückhaltemittel-
oder Airbag-Steuermodul, RCM, 20 umfasst. Das Rückhaltemittel-Steuermodul 20 kann
mit Querbeschleunigungssensoren 24 gekoppelt sein, die
auf beiden Seiten des Fahrzeugs angeordnet sind. Es können auch
Längsbeschleunigungssensoren 26 in
der Nähe
der Vorderseite des Fahrzeugs 10 angeordnet sein. Ein Beschleunigungssensorengehäuse 28 mit einem
in der Nähe
des Schwerpunkts des Fahrzeugs angeordneten Längsbeschleunigungsmesser kann ebenfalls
vorgesehen sein. Ein Querbeschleunigungssensor kann auch im physischen
Mittelpunkt des Fahrzeugbodens innerhalb des Gehäuses 28 angeordnet
sein.
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Die 2 zeigt
verschiedene Kontaktsensoren 22, die an verschiedenen Stellen
um das Fahrzeug herum angeordnet sind. Hierbei handelt es sich um
ein optionales Bestätigungsmerkmal,
das von den Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung nicht benötigt wird.
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Der
Precrash-Sensor 18 ist dahingehend dargestellt, dass er
einen Sichtbereich für
ein Videosystem 30, ein Sichtfeld 31 für ein Lasersystem
und einen Erfassungsbereich für
ein Radarsystem 32 umfasst. Es sind die vorderen, hinteren,
rechten und linken Erfassungsbereiche für das Video- und das Lidar/Radarsystem
gezeigt.
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Das
Fahrzeug 10 kann ebenfalls ein Insassenerfassungssystem 36 umfassen,
das Insassensensoren 38 aufweist. Die Insassensensoren 38 können verschiedene
Arten von Sensoren umfassen, einschließlich Sensoren, die das Gewicht,
die Masse und/oder die Position der Insassen innerhalb des Fahrzeugs
ermitteln.
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Unter
Bezugnahme auf die 3 ist ein Precrash-Sicherheitssystem 50 mit
einer Steuereinrichtung 52 gezeigt. Die Steuereinrichtung 52 ist
vorzugsweise eine mikroprozessorbasierte Steuereinrichtung, die
mit einem Speicher 54 und einem Timer 56 gekoppelt
ist. Der Speicher 54 und der Timer 56 sind als
von der Steuereinrichtung separat ausgebildete Komponenten dargestellt.
Ein Fachmann auf diesem Gebiet wird jedoch erkennen, dass der Speicher 54 und
der Timer 56 in die Steuereinrichtung 52 eingegliedert
sein können.
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Der
Speicher 54 kann verschiedene Arten von Speichern umfassen,
einschließlich
Festwertspeicher (ROM), Schreib-Lese-Speicher (RAM), elektronisch
löschbare,
programmierbare Festwertspeicher (EEPROM) und batteriestromgestützte Speicher
(keep alive memory – KAM).
Der Speicher 54 wird verwendet, um verschiedene Schwellenwerte und
Parameter zu speichern, wie nachstehend näher beschrieben werden wird.
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Bei
dem Timer 56 handelt es sich um eine Schaltuhr wie beispielsweise
einen Zeitgeber in der Zentraleinheit (CPU) der Steuereinrichtung 52.
Der Timer 56 ist in der Lage, die Dauer der verschiedenen Ereignisse
sowie die Vorwärts-
und Rückwärtszählung zu
steuern. Beispielsweise kann auf der Basis der Zeit aus der Beschleunigung
die Geschwindigkeit eines Fahrzeugs ermittelt werden.
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Mit
der Steuereinrichtung 52 ist ein Sensor für entfernte
Objekte oder ein Precrash-Sensor 18 verbunden.
Der Precrash-Sensor 18 erzeugt ein Objektsignal, wenn ein
Objekt in seinem Sichtfeld vorhanden ist. Der Precrash-Sensor 18 kann
aus einem oder mehreren Arten von Sensoren, einschließlich eines
Radars 62, eines Lidars 64 und eines Videosystems 66,
bestehen. Das Videosystem 66 kann aus einer oder mehreren
Kameras, CCD-Sensoren (Bildsensoren) oder CMOS-Sensoren (aktive
Pixelsensoren) bestehen. Wie gezeigt ist, kann das Videosystem 66 aus
einer ersten Kamera 68 und einer zweiten Kamera 70 bestehen.
Sowohl Radar als auch Lidar sind in der Lage, die Anwesenheit und
den Abstand eines Objekts vor dem Fahrzeug zu erfassen. Bei einer
Verwendung als Stereokamerapaar können die zusammenarbeitenden
Kameras 68 und 70 ebenfalls den Abstand eines
Objekts von dem Fahrzeug erfassen. Bei einer anderen Ausführungsform
der Erfindung kann ein lediglich aus den Kameras 68 und 70 bestehendes
Videosystem bekannte Dreiecksvermessungstechniken anwenden, um sowohl
die Anwesenheit eines Objekts und seine Entfernung zu dem Fahrzeug
als auch die Objektgröße, die
Fläche,
Höhe oder
Breite oder Kombinationen daraus umfassen kann, zu erfassen. Bei
den Kameras kann es sich um Hochgeschwindigkeitskameras, die in
einem Bereich von über
100 Hz arbeiten, handeln. Ein geeignetes Beispiel ist eine CMOS-basierte mit
einem großen
Dynamikbereich ausgestattete Kamera, die in der Lage ist, unter
sehr stark differierenden Licht- und Kontrastverhältnissen
zu arbeiten. Schließlich
können,
wie nachstehend näher
beschrieben wird, Radar 62, Lidar 64 und/oder
Videosysteme 66 verwendet werden, um ein Objekt zu erfassen
und der mechanische Kontaktsensor 22 kann verwendet werden,
um die Anwesenheit des Objekts zu bestätigen und die Steuereinrichtung 52 mit
Informationen über
die Steifigkeit des Objekts zu versorgen.
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Der
Precrash-Sensor 18 kann auch einen Empfänger 91 umfassen.
Der Empfänger 91 kann
jedoch auch eine separate Vorrichtung sein. Der Empfänger 91 ist
ebenfalls mit der Steuereinrichtung 52 verbunden.
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Ein
Fahrzeugdynamikdetektor 72 kann ebenfalls mit der Steuereinrichtung 52 verbunden sein.
Der Fahrzeugdynamikdetektor 72 erzeugt ein Signal oder
Signale, die die dynamischen Bedingungen des Fahrzeugs anzeigen.
Der Fahrzeugdynamikdetektor 72 kann eine unterschiedliche
Anzahl oder eine Kombination von Sensoren umfassen, vorzugsweise
umfasst er jedoch einen Geschwindigkeitssensor 74, einen
Gierratensensor 76 und einen Lenkradwinkelsensor 78.
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Der
Geschwindigkeitssensor kann einer aus der Vielzahl der einem Fachmann
bekannten Geschwindigkeitssensoren sein. Beispielsweise kann ein
geeigneter Geschwindigkeitssensor einen Sensor an jedem Rad umfassen,
wobei der Durchschnittswert von der Steuereinrichtung 52 berechnet wird.
Vorzugsweise rechnet die Steuereinrichtung 52 die Radgeschwindigkeit
in die Geschwindigkeit des Fahrzeugs um. Geeignete Arten von Geschwindigkeitssensoren 74 können beispielsweise
Zahnradsensoren umfassen, wie sie bei Antiblockiersystemen verwendet
werden.
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Der
Gierratensensor 76 erfasst vorzugsweise die Gierrate des
Fahrzeugs am Schwerpunkt des Fahrzeugs. Die Gierrate misst die Rotationsbewegungen
eines Fahrzeugs um eine sich senkrecht zur Straßenoberfläche erstreckende Achse. Obwohl
der Gierratensensor vorzugsweise am Schwerpunkt angeordnet ist,
wird ein Fachmann auf dem Gebiet erkennen, dass der Gierratensensor
an verschiedenen Stellen des Fahrzeugs untergebracht und entweder durch
Berechnungen im Gierratensensor 76 oder durch Berechnungen
in der Steuereinrichtung 52 in bekannter Weise auf den
Schwerpunkt zurückgerechnet
werden kann.
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Der
Lenkradwinkelsensor 78 liefert ein Lenkradwinkelsignal
an die Steuereinrichtung 52. Das Lenkradwinkelsignal entspricht
dem Lenkradwinkel des Steuerrads des Kraftfahrzeugs.
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Ein
globales Positionsbestimmungssystem (GPS) 96 kann ebenfalls
mit der Steuereinrichtung 52 verbunden sein. Das GPS-System 96 erzeugt
als Reaktion auf Satellitensignale ein Positionssignal für das Passagierfahrzeug 10.
Die Steuereinrichtung 52 kann diese Information zum Bestimmen
der Dynamik des Passagierfahrzeugs verwenden.
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Ein
Transponder 98 kann ebenfalls mit der Steuereinrichtung 52 verbunden
sein. Der Transponder 98 kann Informationen von der Steuereinrichtung 52 bereitstellen
und sie nach Empfang eines Signals mit vorbestimmter Frequenz von
einem anderen Fahrzeug an andere Fahrzeuge übertragen. Der Transponder 98 kann
auch ständig
aktiviert sein und Fahrzeuginformationen an andere Fahrzeuge übersenden.
Der Transponder 98 und der Empfänger 91 können an
einem gemeinsamen Ort untergebracht und einstückig ausgebildet sein.
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Die
Steuereinrichtung 52 wird verwendet, um die Aktivierung
eines Systems 100 zur Einleitung von Gegenmaßnahmen
zu steuern. Jede Gegenmaßnahme
kann ein ihr zugeordnetes individuelles Betätigungselement aufweisen. In
diesem Fall kann die Steuereinrichtung 52 die individuellen
Gegenmaßnahmen-Betätigungselemente
ansprechen, um die Gegenmaßnahme
zu aktivieren. Einem Fachmann sind verschiedene Arten von Systemen
zur Einleitung von Gegenmaßnahmen
bekannt. Für
verschiedene Einrichtungen kann das Rückhaltemittel-Steuermodul 20 angesteuert
werden. Beispiele für
Gegenmaßnahmen
bei einem Gegenmaßnahmen-System
umfassen Gurtaufroller 101, Gurtstraffer 102, vordere
Innenairbags 104, Airbags für Seitenaufprallschutz 106, äußere bzw.
Fußgängerschutzairbags 108,
Kniepolster 110, Höhenverstellung
für Stoßfänger 112 einschließlich Absenken
der Schnauze, Bremsen 114 und andere Maßnahmen 116, die beispielsweise
Verstellen der Lenkradposition, der Sitzposition und Schließen der
Fenster umfassen können,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein. Vorzugsweise ist die Steuereinrichtung 52 so programmiert,
dass die angemessenen Gegenmaßnahmen als
Reaktion auf die Eingangssignale der verschiedenen Sensoren eingeleitet
werden. Wie nachstehend beschrieben werden wird, kann die Steuereinrichtung die
Gegenmaßnahmen
auf der Basis von Art, Ausrichtung, Klassifizierung und Steifigkeit
des Kollisionsobjekts auswählen.
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Unter
Bezugnahme auf die 4 sind ein Teil der Steuereinrichtung 52 und
ein Teil des Rückhaltemittel-Steuermoduls 20 in
näheren
Einzelheiten dargestellt. Die Steuereinrichtung 52 weist
ein Objektklassifizierungsmittel 202 auf. Das Objektklassifizierungsmittel 202 kann
als Hardware oder als Software ausgeführt sein. Das Objektklassifizierungsmittel 202 kann
verwendet werden, um Informationen zu Objektausrichtung und Objektklassifizierung
für ein Aufprall-Vorhersagemodul 210 zu
liefern. Obwohl das Objektklassifizierungsmittel 202 als
Teil der Steuereinrichtung 52 dargestellt ist, kann das
Objektklassifizierungsmittel 202 Teil des Videosystems 66 oder des
Precrash- bzw. Objektsensors 18 sein. Das Objektklassifizierungsmittel 202 kann
verschiedene auf den erhaltenen Bildern basierende Informationen
liefern. Zum Beispiel können
Form und merkmalsbezogene Metrik für potentielle Kollisionsabschätzung und
Entscheidungen zur Einleitung von Gegenmaßnahmen verwendet werden. Die
Merkmale des Fahrzeugs können
Bodenfreiheit, Reifenprofil, Reifengröße, Reifenabstand, Anzahl der
Reifen, Höhe
und Breite des Objekts, Querschnittskontur des Fahrzeugs einschließlich Motorraum-,
Fahrgastraum-, Kofferraum- oder Ladeflächenbereich, Vorhandensein
von Stoßfängern, Stoßfängerhöhe, vordere und
hintere Nummernschilder, vordere und hintere Beleuchtungsbefestigungen,
vordere und hintere Beleuchtungseinrichtungen, Frontgrill, vordere
und hintere Scheibenwischer, außen
montierte Ersatzreifen, seitliche Außenspiegel, Form der B- und
C-Säulen, Anhängerkupplungen,
Radkastenprofil, Lenkradprofil, Profile der menschlichen Passagiere,
relative Position der Objekte, Hinterachse, Abgassystem umfassen,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein. Typischerweise wird die Information für das Zielfahrzeug einige Zeit
aufrechterhalten, bis eine genaue Klassifizierung erfolgen kann.
Das Objektklassifizierungsmittel 202 kann auch auf einer
Fuzzy-Logik basieren.
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Die
Steuereinrichtung 52 kombiniert die Informationen, wie
beispielsweise Objektabstand, Seitenwinkelposition, relative Geschwindigkeit,
relative Beschleunigung, Objektklassifizierung und Ausrichtung sowie
andere Informationen über
das Passagierfahrzeug über
den Dynamikdetektor 72 des Fahrzeugs, so wie Geschwindigkeit,
Gierrate und Lenkradstellung, um das geeignete Betätigungselement zu
aktivieren. Die Steuereinrichtung 52 verwendet die Sensoreingaben
und entfaltet auf der Basis von Regeln die Sicherheitssysteme nur
in dem Ausmaß, das
gemäß den ermittelten
Bedingungen, der Fahrzeugdynamik und der Kompatibilität mit dem
anderen Fahrzeug erforderlich ist. Die Steuereinrichtung 52 kann
auch eine Nahbereichserfassung von Sensoren wie einem Radar-/Lidarsensor,
Transponder und globalen Positionierungssystem verwenden, um die
Verlässlichkeit
und Unanfechtbarkeit der Entscheidungen der Precrash-Erfassung zu
verbessern. Bei der Steuereinrichtung 52 kann es sich um
einen separaten Prozessor oder um einen Teil eines anderen Fahrzeugsystems
handeln.
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Der
Radar des Precrash-Sensors 18 identifiziert weiter entfernte
Ziele und kann ihren Azimutwinkel, die Größe, die Entfernung und die
Beschleunigung berechnen. Die Kameras 68, 70 können zur Klassifizierung
von Objekten in Fahrzeuge, keine Fahrzeuge, Pfähle usw. verwendet werden.
Der Lidar 64 berechnet die Schlussgeschwindigkeit im Nahbereich
und teilt die Ziele in viele Erfassungszonen auf. Beispielsweise
können
die Erfassungszonen der Fahrerseite, der Mitte oder dem Passagierbereich entsprechen.
Die Daten von dem Objektklassifizierungsmittel 202, den
Precrash-Sensoren 18 und den Kontaktsensoren 22 werden
dem Aufprallvorhersageblock 210 zugeführt. Die Daten von verschiedenen Sensoren
werden vorzugsweise durch die Software miteinander verschmolzen,
um eine Aufprallvorhersage für
den Rest des Systems bereitzustellen und die Bestätigung der
Ziele von den verschiedeneren Sensoren zu ermöglichen. Die Vorhersageberechnung
kann ebenfalls eine Vertrauensstufe umfassen, die unter Verwendung
von Sichtbarkeitszeit, Mustervergleich und ähnlichem eine Metrik bereitstellt,
die die Wahrscheinlichkeit der vorhergesagten Kollision ermittelt.
Ein Aufprall auf sich kreuzenden Wegen, wie beispielsweise auf Verkehrsschnittpunkten,
kann möglicherweise
nicht lange genug vorhersehbar sein, um einen verlässlichen
Aufprallwert zu berechnen. Video- und Lasersensoren haben ferner
inhärente
Beschränkungen
wie beispielsweise durch umweltbezogene Bedingungen. Aus diesen
Gründen werden
die Precrash-Sensoren und die softwarebasierten Vorhersagen mit
zusätzlichen
sensorbasierten Vorhersagen kombiniert, um die erforderliche Verlässlichkeit
für die
Entfaltung der Rückhaltesysteme
vor der Kollision zu erreichen. Wenn die Vertrauensstufe für eine Vorentfaltung
oder Vorzündung
der nicht rückstellbaren
Rückhaltemittel
nicht ausreichend ist, können
die Rückhaltemittel
auf konventionelle Weise unter Verwendung der Ausgabewerte des Beschleunigungssensors
auf konventionelle Weise entfaltet werden.
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Aufgrund
der wahrscheinlichkeitstheoretischen Eigenschaften von auf entfernten
Sensoren basierenden Kollisionsvorhersagen, kann es aufgrund der
oben beschriebenen Beschränkungen
der Sensoren erwünscht
sein, eine verlässlichere
Bestätigung,
wie beispielsweise einen vorstehenden Kontaktsensor 22 vorzusehen.
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Die
Precrash-Sensoren 18 liefern Aufprallzeit, Wahrscheinlichkeit,
Entfernung, Beschleunigungsrate, Azimutwinkel und das Objektklassifizierungsmittel 202 stellt
eine Objektklassifizierung zur Verfügung. Die vorstehenden Kontaktsensoren 22 können ortsbezogene
Informationen über
den Kontaktsensor und ein von dem Kontaktsensor zur Verfügung gestelltes
Kräfteprofil
bereitstellen. Die Beschleunigungssensoren 24, 26 und 28 liefern
verschiedene Beschleunigungen, wie beispielsweise Längs- und
Querbeschleunigungen. Der Aufprallvorhersageblock 210 ist
mit einem Rückhaltemittel-Steueralgorithmus 220 für den Fahrer
und einem Rückhaltemittel-Steueralgorithmus 222 für die Passagiere
gekoppelt. Mit dem Rückhaltemittel-Steueralgorithmus 220 für den Fahrer
und dem Rückhaltemittel-Steueralgorithmus 222 für die Passagiere
sind ferner Innensensoren 38 verbunden. Die Innensensoren 38 liefern
verschiedene Informationen, wie beispielsweise Status des Gurtschlosses
des Fahrers und Klassifizierung des Fahrers. Die Klassifizierung des
Fahrers kann auf Gewicht und Reichweite basieren. Die Reichweite
kann den Prozentsatz mit dem der Insasse innen ist, die Position
des Sitzes und den Status des Gurtschlosses umfassen. Somit liefern die
Innensensoren Informationen über
die Insassen, so dass eine geeignete Aktivierung der Rückhaltevorrichtungen
stattfinden kann. Der Aufprallvorhersageblock 210 liefert
den Status der aktiven Gegenmaßnahmen,
die Aufprallart, die Aufprallgeschwindigkeit und die Objektklassifizierung
zu dem Rückhaltemittel-Steueralgorithmus 220 für den Fahrer
und dem Rückhaltemittel-Steueralgorithmus 222 für die Passagiere.
Der Rückhaltemittel-Steueralgorithmus 220 für den Fahrer
ist mit Rückhaltemittel-Betätigungselementen 224 für den Fahrer
und der Rückhaltemittel-Steueralgorithmus 222 für die Passagiere ist
mit Rückhaltemittel-Betätigungselementen 226 für die Passagiere
verbunden. Die Rückhaltemittel-Betätigungselemente
für den
Fahrer und die Rückhaltemittel-Betätigungselementen
für die
Passagiere empfangen Informationen über die Aktivierung der verschiedenen
Vorrichtungen, einschließlich
eines Gurtkraftbegrenzers, Airbagaufblasvorrichtung für Stufe
1, Airbagaufblasvorrichtung für
Stufe 2, Airbagausströmeinrichtung,
elektromechanischen Aufrollvorrichtungen (d.h. motorisierte Sicherheitsgurtstraffer)
und pyrotechnischen Gurtstraffern. Die Steueralgorithmen für den Fahrer
und die Passagiere erzeugen verschiedene Zeitabläufe für diese Einrichtungen.
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Unter
Bezugnahme auf die 5 beginnt ein Verfahren zur
Durchführung
der vorliegenden Erfindung bei Block 300. Im Block 302 wird
der Zustand des Passagierfahrzeugs überwacht. Die Überwachung
kann unter Verwendung des Fahrzeugdynamikdetektors 72,
des vorstehenden Kontaktsensors 22, der Beschleunigungssensoren 24, 26 und 28 und verschiedener
anderer Sensoren des Fahrzeugs erfolgen. In Schritt 304 wird
der Status der Sicherheitsgurte des Fahrers und der Passagiere ermittelt.
In Schritt 306 werden der Fahrer und Passagiere auf den
vorderen Sitzen in Insassenklassen, wie beispielsweise Gewichtskategorie
und Position, klassifiziert. In Schritt 308 wird der vordere
Bereich des Fahrzeugs mittels des Precrash-Erfassungssystems abgetastet. In Schritt 310 werden
die relative Geschwindigkeit und die Bedrohung durch eine mögliche Kollision
berechnet. In Schritt 312 wird die mögliche Kollision klassifiziert.
Es können
verschiedene Klassifikationstypen bestimmt werden, einschließlich einer
totalen Frontkollision, einer versetzten Kollision, einer Kollision
mit einer starren Barriere, der Art des Objekts, mit dem das Fahrzeug
kollidieren könnte
und dergleichen. Verschiedene Kollisionstypen können eine Voraktivierung anfordern.
Wenn die Kollisionsklassifizierung eine Voraktivierung anfordert, wird
in Schritt 314 der Schritt 316 angewendet. In Schritt 316 werden
der Fahrer und/oder der Passagierairbag in einen Vorkollisionszustand
entfaltet. Wenn in Schritt 314 keine Vorkollisionsmaßnahmen erwünscht sind,
wird der Schritt 302 erneut ausgeführt.
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In
Schritt 326 werden die Fahrzeugbeschleunigungssensoren überwacht.
Nach dem Schritt 326 ermittelt der Schritt 327,
ob die Kollision von den am Fahrzeug montierten Beschleunigungssensoren
innerhalb eines Kollisionszeitabstands zuzüglich eines Toleranzwerts bestätigt wurde.
Wenn die Kollision nicht von den Beschleunigungssensoren bestätigt wurde,
wird in Schritt 327 der Schritt 330 ausgeführt, in
dem aktive Ausströmeinrichtungen
auf der Basis von Unfallschwere, Insasseninformationen und vorhergesagter
Aufprallzeit aktiviert werden. Wenn in Schritt 327 die
Kollision des Fahrzeugs bestätigt
wurde, wird der Schritt 328 ausgeführt, in dem die vorhergesagte
Aufprallzeit auf der Basis der von den Beschleunigungssensoren (ausführlich in 8 dargestellt)
erhaltenen Daten angepasst wird. Nach Anpassung der vorhergesagten
Aufprallzeit wird der Schritt 330 ausgeführt, wie
oben erläutert
wurde. In Schritt 340 ist das System beendet.
-
Unter
Bezugnahme auf die 6 können Airbagaufblaseinrichtungen
und aktive Ausströmeinrichtungen
auf verschiedene Arten gesteuert werden. In der 6 sind
Aktivierungsstufen für
das Aufblasen des Airbags bei 40 ms, 20 ms und 0 ms vor dem Kontakt
und 9 ms nach dem Kontakt dargestellt. Wie ersichtlich ist, wird
die Airbagaufblaseinrichtung in dem –40 ms-Zeitrahmen ungefähr 40 ms
vor dem Aufprall als Reaktion auf die verschiedenen Eingabewerte
des Fahrzeugs aktiviert. Die Ausströmeinrichtung öffnet zu
einem vorbestimmten Zeitpunkt, um dem Airbag zu ermöglichen,
gemäß den Vorgaben gefüllt zu werden,
so dass der Kontakt mit einem Insassen mit einem ordnungsgemäß unter
Druck stehenden Airbag erfolgt. Eine grafische Darstellung des Drucks
eines Airbags, der 20 ms vor dem Kontakt aktiviert wurde, ist ebenfalls
zusammen mit einem Öffnen
der Ausströmeinrichtung,
dem anfänglichen
Airbagkontakt und dem Ende der Lenkradverschiebung dargestellt.
-
Unter
Bezugnahme auf die 7 ist ein Verfahren zum Steuern
der Ausströmeinrichtung
eines Fahrerairbags dargestellt. Ein Fachmann wird erkennen, dass
ein Airbag auf der Passagierseite in einer ähnlichen Weise gesteuert werden
kann. In Schritt 400 wird die Einstellung der Ausströmeinrichtung
für den
Fahrerairbag gestartet. In Schritt 402 werden eine Airbagwartezeit,
ein Airbagentfaltungssignal, die Fahrergröße, der Zustand des Sicherheitsgurtschlosses
und die Position des Fahrersitzes bei der Einstellung berücksichtigt.
Ein Fachmann wird erkennen, dass auch mehr oder weniger Einstellungskriterien verwendet
werden können.
In Schritt 404 wird, wenn die Airbagentfaltungskriterien
erfüllt
sind, in Schritt 406 eine Rückhaltestufe einer Rückhaltestufentabelle
entnommen. Eine Verzögerungszeit 408 für die Ausströmeinrichtung
wird entsprechend den Parametern in Schritt 402 entnommen.
Durch die Verzögerungszeit
für die
Ausströmeinrichtung
können
verschiedene Ausbildungen der Rückhalteeinrichtungen des
Fahrzeugs berücksichtigt
werden. Die Tabelle wird somit experimentell bei der Entwicklung
des Fahrzeugs auf der Basis der Konstruktion des Fahrzeugs erstellt.
Die Verzögerungszeit
für die
Ausströmeinrichtung
kann auf unterschiedliche Arten bestimmt werden. In Schritt 410 wird
der Verzögerungszeit-Timer
gestartet. Wenn die Verzögerungszeit
für die
Ausströmeinrichtung
zuzüglich
der Airbagwartezeit in Schritt 412 kleiner als die Verzögerungszeit aus
Schritt 410 ist, wird der Verzögerungszeit-Timer in Schritt 413 erhöht und der
Schritt 412 wird erneut ausgeführt. Wenn die Verzögerungszeit
für die
Ausströmeinrichtung
zuzüglich
der Airbagwartezeit in Schritt 412 größer oder gleich der Verzögerungszeit aus
Schritt 410 ist, wird der Schritt 414 ausgeführt, in dem
die Airbag-Ausströmeinrichtung
aktiviert wird. Es wird dann der Schritt 416 ausgeführt, mit
dem das Verfahren nach Schritt 414 beendet wird.
-
Die 8 zeigt
die Reduzierung der Fahrzeuggeschwindigkeit für verschiedene Aufprallsituationen:
48,28 km/h (30 mph) auf ein 100-prozentig überschneidendes Hindernis,
56,33 km/h (35 mph) auf ein 100-prozentig überschneidendes Hindernis, 64,37
km/h (40 mph) auf ein verformbares Hindernis mit 40 Prozent Versatz
und 77,25 km/h (48 mph) mit 25 Prozent Überschneidung bei einer Kollision
des Fahrzeugs mit einem anderen Fahrzeug. Diese Kurven können durch
Verarbeitung der Beschleunigungssensorsignale von den Fahrzeugbeschleunigungssensoren
erhalten werden. Für
die ordnungsgemäße Aktivierung
aktiver Ausströmeinrichtungen ist
es sehr erwünscht,
den ersten Zeitpunkt des Kollisionskontakts genau zu bestimmen.
Die Kurven der Fahrzeuggeschwindigkeit können gefiltert und einer Kurvenanpassung
unterzogen werden, um Trendlinien 480 zu erzeugen. Diese
Trendlinien beziehen sich auf den fahrzeugspezifischen ersten Kontaktzeitpunkt,
der als Bezugspunkt für
die Aktivierungszeit der Airbagausströmeinrichtung verwendet werden kann.
-
Unter
Bezugnahme auf die 9 ist ein Verfahren
zum Steuern der Entfaltungszeiten eines Airbags mit einer aktiven
Ausströmeinrichtung
gezeigt. Die hier angeführten
Werte dienen lediglich dem Zweck der Erläuterung. In Schritt 502 werden
die Variablen voreingestellt.
V1 =
V2 = VF1 = VF2 = VRCM = Ve1 = Narray = TN = M = B = D = Velarray =
0.
Vthresh = 0,25 m/s.
Tx = Tveh = 3 ms.
Tend = 6 ms.
Min_filtered_points = 4,
Vel_max_point
= T_max_point = N_max_point = 0,
tol_B = 250 m/s2 und
TDeploy = 999,9.
-
In
Schritt 504 werden die Beschleunigungswerte von dem RCM
und den vorderen Beschleunigungssensoren aufgezeichnet. In Schritt 505 werden der
Rückhaltepegel
und die Aktivierungszeit der Ausströmeinrichtung (Tvent)
zu dem vorliegenden Unterprogramm zurückgeführt. In Schritt 506 werden
die Beschleunigungswerte des vorderen Crash-Sensors und des RCM
integriert und ergeben Geschwindigkeiten: VF1,
VF2 und VRCM. In
Schritt 507 wird VRCM von VF1 und VF2 abgezogen,
so dass fahrzeuginterne Beschleunigungen, wie beispielsweise das
Bremsen, nicht als Aufprallbeschleunigung interpretiert werden können. In
Schritt 508 wird V1 mit einem Geschwindigkeitsschwellenwert
Vthresh verglichen. Wenn V1 kleiner
als Vthresh ist, wird der Schritt 518 eingeleitet. Der
Schritt 518 vergleicht V2 mit Vthresh, so dass, wenn weder V1 noch
V2 über
Vthresh liegen, der Algorithmus über den
Schritt 519 zu Schritt 504 zurückkehrt. Der Schritt 519 erhöht die Algorithmuszeit
um den Zeitschritt (time_step), der von dem Prozessor verwendet
wurde. In den Schritten 510, 512, 514 und 516 wird
der größte Wert
zwischen V1 und V2 für Vel ausgewählt. Wenn
die Variablen Vel und D in Schritt 514 oder 516 aktualisiert
wurden, wird der Schritt 520 aktiviert und der Datenbereichszähler wird
um eins erhöht
und die Algorithmuszeit wird um "time_step" erhöht. Der
Schritt 521 speichert den letzten Wert für Narray und TN in den
angemessen bezeichneten Datenbereichen. In Schritt 522 wird
der letzte Punkt von Velarray mit der vorhergehenden
maximalen Geschwindigkeit in dem Datenserie (Vel_max_point) verglichen.
Wenn der letzte Punkt von Velarray größer als
Vel_max_point ist, werden Geschwindigkeit (Vel_max_point), Zeit
(T_max_point) und Zähler (N_max_point)
mit dem Wert der letzten Information in Schritt 523 aktualisiert.
Nach einer negativen Antwort aus Schritt 522 oder nach
dem Schritt 523 ist der Schritt 524 aktiv. In
Schritt 524 wird die gesamte Zeitlänge der Datenserie (Tarray[Narray] – Tarray[1])
mit einem Schwellenendzeitpunkt (Tend) für die Datenserie verglichen.
Wenn die gesamte Zeitlänge
der Datenserie kleiner als der Schwellenendzeitpunkt ist, geht das
Verfahren zu Schritt 525 über. In Schritt 525 werden
die Beschleunigungen aufgezeichnet. In Schritt 526 werden
die Beschleunigungen integriert und VF1, VF2 und VRCM werden
zurückgeführt. In
Schritt 527 wird Vel durch den letzten Datenpunkt des Beschleunigungssensors,
der mit D bezeichnet ist, aktualisiert. Das Verfahren geht dann
zu Schritt 520 über,
wie oben beschrieben wurde.
-
Wenn
die gesamte Zeitlänge
der Datenserie größer oder
gleich dem Schwellenendzeitpunkt der Datenserie ist, geht das Verfahren
zu Schritt 530 über.
In Schritt 530 wird eine lineare Regression an Velarray durchgeführt, um eine lineare Gleichung
in der Form y = M·x
+ B zu erhalten. In Schritt 531 wird der x-Achsenabschnitt der
Gleichung berechnet und in einer mit Tx bezeichneten
Variablen gespeichert. In Schritt 532 wird der Minimalwert
von Velarray mit Velthresh verglichen.
Wenn die Operation in Schritt 532 zu einem wahren Ergebnis
führt,
geht das Verfahren zu Schritt 550 über. In Schritt 550 wird
die Zeit Tzero, die unter Verwendung der
Daten des Precrash-Sensors berechnet wurde, zurückgeführt. Wenn der Schritt 532 zu
einem falschen Ergebnis führt,
geht das Verfahren zu Schritt 533 über. Der Schritt 533 vergleicht die
Anzahl der Punkte in dem gefilterten Datenbereich (N_max_point)
mit einem minimalen Schwellenwert (min_filtered_points). Wenn N_max_point größer oder
gleich der minimalen Anzahl von Punkten ist, wird der Schritt 534 eingeleitet.
Wenn die Anzahl der Punkte kleiner als der Schwellenwert ist, wird
der Schritt 540 eingeleitet. In Schritt 534 wird
die Steigung der linearen Regressionslinie (B) mit einem Steigungsschwellenwert
(tol_B) verglichen. Wenn B größer oder
gleich dem Steigungsschwellenwert ist, wird der Schritt 535 eingeleitet,
anderenfalls wird der Schritt 540 eingeleitet. In Schritt 535 wird
die Zeit Tzero auf der Basis der in Schritt 531 berechneten
Abschnittszeit (Tx) und eines fahrzeugspezifischen
Zeitversatzes (Tveh) berechnet. Nach Vervollständigung des
Schritts 535, 540 oder 550 wird der Schritt 560 eingeleitet.
In Schritt 56 wird die Airbagausströmvorrichtung gemäß der aus
Schritt 505 erhaltenen Zeit Tzero und
Tvent in Bereitschaft versetzt. Es wird
dann der Schritt 570 ausgeführt, der das Verfahren nach Schritt 560 beendet.
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Unter
Bezugnahme auf die 10 wird ein Verfahren zum Betreiben
eines Rückhaltesystems beschrieben.
Bei diesem System wird das Vertrauensniveau bestimmt. Bei diesem
System sind die Schritte 600–612 identisch mit
den Schritten 300–312 der 5 und
werden daher nicht wiederholt beschrieben. In Schritt 614 wird
der Schritt 618 ausgeführt,
wenn die Kollisionsklassifizierung eine Vorentfaltung erfordert.
In Schritt 618 wird die relative Geschwindigkeit bestimmt.
Wenn die relative Geschwindigkeit 15 bis 100 mph (24,14 bis 160,93
km/h) beträgt,
wird der Schritt 620 ausgeführt. In Schritt 620 wird
der Schritt 624 ausgeführt,
wenn ein Schwellenwert für
den Vertrauensfaktor erreicht wird. In Schritt 624 werden
die adaptiven Rückhaltemittel
in einem Vorkollisionsmodus in den Bereitschaftszustand versetzt.
Bei Schritt 625 endet das System. Unter erneute Bezugnahme
auf die Schritte 614, 618 und den Schritt 620 wird
der Schritt 626 ausgeführt,
wenn die Kollisionsklassifizierung oder die relative Geschwindigkeit
keine Bereitschaft erforderlich machen oder der Vertrauensfaktor
nicht erfüllt
wird. In Schritt 626 wird eine Kollision durch die Beschleunigungssensoren
bestätigt.
Wenn die Kollision nicht bestätigt
wird, wird in Schritt 627 der Schritt 602 ausgeführt. Wenn die
Kollision bestätigt
wird, wird das adaptive Rückhaltesystem
in Schritt 630 in einem Nachkollisionsmodus in Bereitschaft
versetzt. In Schritt 640 endet das System.
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Unter
Bezugnahme auf die 11, in der der spezielle Fall
der Entfaltung eines Airbags behandelt wird, wird das Risiko, in
einer falschen Position sitzende Insassen zu verletzen, reduziert,
da es bei einer Entfaltung vor dem Aufprall ausreichend Zeit gibt, das
Aufblasen des Airbags zu verlangsamen. Wenn der Airbag nach dem
Aufprall entfaltet wird, muss er in der Lage sein, sich schneller
zu entfalten, um als Insassenrückhaltemittel
zu dienen, bevor ein Kontakt mit einem falsch positionierten Insassen
stattfindet. Eine Airbagkonstruktion, die dies erreichen kann, hat eine
zweistufige Aufblasvorrichtung mit einer steuerbaren Verzögerung zwischen
den beiden Stufen in Kombination mit einer einstellbaren Ausströmeinrichtung,
die eine Steuerung der Airbagaufblas-Charakteristik ermöglicht.
Der Airbagauslass kann dann auf viele Arten, einschließlich der
nachfolgend genannten, gesteuert werden.
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Die
Methode 1 zeigt ein langsames Entfalten, das mit einem niedrigen
Druck bei Beginn des Entfaltens durchgeführt wird. Das langsame Entfalten
ist ausreichend, um ein Öffnen
der Tür
der Airbagabdeckung sicherzustellen. Die Airbagausströmeinrichtungen
sind während
dieses frühen
Stadiums des Entfaltens geschlossen, um die maximale Gasmenge zu
Beginn des Entfaltens zusammenzuhalten. Wenn der Airbag die Airbagtür durchdrungen
hat und ordnungsgemäß platziert
ist, vergrößert sich
der Aufblasauslass, um den Airbag zu füllen und die Ausströmeinrichtungen
können öffnen, um
die kinetische Energie des Insassen abzubauen. Der Spitzendruck des
Airbags ist gleich dem maximalen Druck eines Airbags aus laufender
Produktion. Der gesamte Prozess ist so ausgelegt, dass er sich über einen
gegenüber
herkömmlichen
Systemen, die nachstehend in Methode 2 und 3 genannt sind, verlängerten
Zeitraum erstreckt.
-
Bei
der Methode 2 wird ein konventioneller voller Ausstoß, der annäherungsweise äquivalent
zu beiden Stufen der Zweistufen-Airbags der aktuellen Produktion
ist, dargestellt. Bei dieser Methode sind die Airbagausströmeinrichtungen
von Beginn an offen und bei beiden Stufen erfolgt die Entfaltung
mit einer kurzen oder sogar keinen Verzögerung zwischen den beiden
Aufblasstufen. Der Spitzendruck des Airbags ist annähernd gleich
dem Spitzendruck der Methode 1, er kann jedoch in kürzerer Zeit
erreicht werden.
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Bei
der Methode 3 ist ein konventioneller Teilausstoß annähernd gleich der ersten Stufe
des zweistufigen Airbags der aktuellen Produktion. Bei dieser Methode
sind die Airbagausströmeinrichtungen
von Beginn an offen. Beide Aufblasstufen entfalten mit einer großen (ungefähr 100 ms)
Verzögerung
zwischen der ersten und der zweiten Stufe mit einem geringeren Spitzendruck.
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Bei
Verwendung dieses Airbag-Vorentfaltungsverfahrens kann der Airbag
auf einen Spitzendruck aufgeblasen werden, der ausreichenden Schutz
für ausgewachsene
Insassen liefert, während Verletzungen
an Insassen, die zu nahe an dem Airbag zum Zeitpunkt der Entfaltung
sitzen, reduziert werden. Andere Komponenten wie beispielsweise elektromechanische
Aufrollvorrichtungen (EMR), Gurtkraftbegrenzer und dergleichen können in
einem Voraufprallmodus oder einem Nachaufprallmodus betrieben werden,
um maximalen Schutz für
verschiedene Bedingungen zu bieten.
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Unter
Bezugnahme auf die 12 ist eine Ausführungsform
dargestellt, die auf dem Vertrauensniveau der Kollisionsvorhersage
und dem für
eine maximale Effektivität
erforderlichen Zeitaufwand für die
Entfaltung basiert. Wie dargestellt ist, werden konventionelle Rückhaltemittel
zwischen 5 ms nach einem Aufprall und 120 ms nach einem Aufprall
aktiviert. Bei dem zweiten Balken von unten kann eine umkehrbare
Voraktivierung bis zu 250 ms vor dem Aufprall stattfinden. Bei dem
dritten Balken kann eine pyrotechnische Gurtstraffer-Voraktivierung
zwischen –10
ms und 120 ms stattfinden. Eine partielle Airbagvoraktivierung kann
zwischen –20
ms und 120 ms und eine volle Airbagvoraktivierung zwischen –40 ms und
120 ms stattfinden. Wenn das Vertrauensniveau niedrig ist, können rückstellbare
Rückhaltemittel ohne
größere Auswirkungen
für die
Insassen des Fahrzeugs für
den Fall, dass keine Kollision stattfindet, aktiviert werden. Pyrotechnische
Gurtstraffer können
bei einem mittleren Vertrauensniveau aktiviert werden. Ein höheres Vertrauensniveau
ist für
die volle Voraktivierung eines Airbags erforderlich. Die Zeit bis
zur Kollision und das Kollisionsvertrauensniveau basieren auf dem
Precrash-Sensor 18, dem Fahrzeugdynamikdetektor 72 und
dem mechanischen Kontaktsensor 22.
-
Unter
Bezugnahme auf die 13A und 13B wird
das System mit Schritt 700 gestartet. In Schritt 702 wird
die Umgebung des Fahrzeugs durch das Precrash-Erfassungssystem auf
potentielle Kollisionen überwacht.
In Schritt 704 werden der Innenraum des Fahrzeugs überwacht
und die Merkmale der Insassen bestimmt. In Schritt 706 kehrt
das System zu Schritt 702 zurück, wenn keine potentielle
Kollision entdeckt wird. Wenn eine potentielle Kollision entdeckt
wird, können
in Schritt 706 die Zeit bis zu Kollision, die Kollisionsverlässlichkeitsstufe
und Kollisionsmerkmale in Schritt 708 bestimmt werden.
In Schritt 710 werden das Kollisionsvertrauensniveau und
die erforderliche Zeit für
die Voraktivierung von rückstellbaren
Rückhaltemitteln,
um sie in den Bereitschaftszustand zu versetzen, überprüft. Wenn
das Vertrauensniveau und die für
die Bereitschaft erforderliche Voraktivierungszeit nicht erreicht
werden, wird der Schritt 702 erneut ausgeführt. In
Schritt 710 setzt der Schritt 712 die rückstellbaren
Rückhaltemittel
in Bereitschaft, wenn das Vertrauensniveau und die für die Bereitschaft
der rückstellbaren
Rückhaltemittel
erforderliche Voraktivierungszeit erreicht wurden.
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In
Schritt 714 wird die Umgebung des Fahrzeugs kontinuierlich
auf eine potentielle Kollision überwacht.
In Schritt 716 werden erneut eine Zeit bis zur Kollision,
das Kollisionsvertrauensniveau und die Kollisionsmerkmale bestimmt.
In Schritt 718 werden die Kollisionszeit und das Kollisionsvertrauensniveau mit
verschiedenen Bereitschaftsschwellenwerten für die Voraktivierung von nicht
rückstellbaren
Rückhaltemitteln
verglichen. In Schritt 719 wird, wenn das Vertrauensniveau
und die zeitlichen Anforderungen für die Bereitschaft zum vollen
Entfalten der Airbags vor der Kollision erfüllt werden, der Schritt 720 ausgeführt, in
dem Airbags und andere nicht rückstellbare Rückhalteeinrichtungen
auf der Basis der Kollisionsmerkmale und der Insassenmerkmale vor
dem Aufprall aktiviert werden. Zurückgehend zu Schritt 719 wird,
wenn das Vertrauensniveau und die zeitlichen Anforderungen für die Bereitschaft
zum vollen Entfalten der Airbags vor der Kollision nicht erfüllt werden, der
Schritt 722 ausgeführt.
In Schritt 722 entfaltet der Schritt 724 die Airbags
und andere nicht rückstellbare Rückhalteeinrichtungen
teilweise auf der Basis der Kollisionsmerkmale und der Insassenmerkmale
vor dem Aufprall, wenn das Vertrauensniveau und die zeitlichen Anforderungen
für die
Bereitschaft zum teilweisen Entfalten der Airbags vor der Kollision
erfüllt
werden. Nach Schritt 724 wird der Schritt 726 ausgeführt. In
Schritt 726 vervollständigt
der Schritt 727 die Entfaltung der Sicherheitseinrichtungen, wenn
ein Aufprall von den Kontaktsensoren festgestellt wurde, dessen
Stärke
einen vorbestimmten Schwellenwert übersteigt. Wenn in Schritt 726 die Stärke des
von den Kontaktsensoren festgestellten Aufpralls einen vorbestimmten
Schwellenwert nicht übersteigt,
wird der Schritt 728 ausgeführt, in dem die verstrichene
Zeit mit der für
die Kollision vorhergesagten Zeit verglichen wird. Wenn die verstrichene Zeit
nicht größer oder
gleich der für
die Kollision vorhergesagten Zeit ist, wird der Schritt 726 erneut
ausgeführt.
Wenn in Schritt 728 die verstrichene Zeit größer oder
gleich der für
die Kollision vorhergesagten Zeit ist, wird der Schritt 730 ausgeführt, in
dem die Entfaltung gestoppt und die aufgeblasenen Sicherheitseinrichtungen
entlüftet
werden. In Schritt 732 werden die rückstellbaren Rückhaltemittel
zurückgesetzt.
In Schritt 734 kehrt das System zum Start in Schritt 700 zurück.
-
Zurückkommend
auf Schritt 722 wird, wenn das Vertrauensniveau und die
zeitlichen Anforderungen für
die Bereitschaft zum teilweisen Entfalten der Airbags vor der Kollision
nicht erfüllt
werden, der Schritt 740 ausgeführt, in dem das Vertrauensniveau und
die zeitlichen Anforderungen für
die Bereitschaft zum Aktivieren von pyrotechnischen Gurtstraffern
vor der Kollision bestimmt werden. Wenn das Vertrauensniveau zum
Aktivieren von pyrotechnischen Gurtstraffern vor der Kollision erfüllt wird,
wird der Schritt 724 ausgeführt, in dem die pyrotechnischen
Gurtstraffer vor der Kollision aktiviert werden. Wenn in Schritt 740 das
Vertrauensniveau zum Aktivieren von pyrotechnischen Gurtstraffern
vor der Kollision nicht erfüllt
wird, wird der Schritt 744 ausgeführt, in dem eine Kollision
mit auf dem Aufprall basierenden Sensoren bestimmt wird. Wenn mit
den auf einem Aufprall basierenden Sensoren eine über einem
Schwellenwert liegende Kollision festgestellt wird, entfaltet der
Schritt 746 Airbags und andere nicht rückstellbare Rückhaltesysteme
auf der Basis der aufprallbasierten Kollisionsmerkmale und Insassenmerkmale.
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Zurückkommend
auf Schritt 744 wird, wenn eine von den Aufprallsensoren
erfasste Kollision einen Schwellenwert nicht übersteigt, die verstrichene Zeit
mit der für
die Kollision vorhergesagten Zeit verglichen. Wenn die verstrichene
Zeit größer oder gleich
der für
die Kollision vorhergesagten Zeit ist, werden die rückstellbaren
Rückhaltemittel
in Schritt 750 zurückgesetzt
und das System kehrt zum Start in Schritt 734 zurück. Wenn
in Schritt 748 die verstrichene Zeit nicht größer oder
gleich der vorhergesagten Zeit ist, wird der Schritt 752 ausgeführt. In
Schritt 752 kehrt das System zu Schritt 714 zurück und der Prozess
wiederholt sich.
-
Wie
ersichtlich ist, kann somit der größtmögliche Nutzen einer Aktivierung
von Rückhaltesystemen
vor einem Aufprall realisiert werden, wenn der Airbag vor einer
Kollision voll aktiviert ist. Für
eine vollständige
Entfaltung des Airbags vor der Kollision wird die höchste Stufe
eines Vertrauensniveaus für die
Kollisionsvorhersage zu einem vorbestimmten Zeitpunkt (beispielsweise
bei –40
ms) vor einer vorhergesagten Kollision benötigt. In diesem Fall kann das
Rückhaltesystem
einschließlich
Airbags, pyrotechnischen Gurtstraffern oder anderen Sicherheitseinrichtungen
auf der Basis der Kollisionsklassifizierung, der Stärke der
Kollision und der Insasseninformationen aktiviert werden, ohne dass
die Entfaltung des Airbags zusätzlichen
Beschränkungen
unterliegt. Dies bietet einen optimalen Schutz für die Insassen. Wenn das vordefinierte
Vertrauensniveau für
die Kollisionsvorhersage nicht erfüllt wurde, kann die Entscheidung über die
Entfaltung des Airbags bis zur nächsten
am besten geeigneten Situation verzögert werden, insbesondere die
einer teilweisen Entfaltung des Airbags vor einer vorausgesagten
Kollision. Zu einer vorbestimmten Zeit vor der vorausgesagten Kollision,
die später
(beispielsweise bei –20
ms) als im Fall einer Entscheidung zur vollen Entfaltung des Airbags
ist, wird eine Entfaltungsentscheidung zur teilweisen Entfaltung
des Airbags getroffen, wenn ein vorbestimmtes hohes Vertrauensniveau
der Kollisionsvoraussage erfüllt
wird. Dieses Vertrauensniveau für
die teilweise Vorentfaltung des Airbags wird niedriger als das Vertrauensniveau
für die
vollständige Vorentfaltung
des Airbags angesetzt. In dieser Situation stehen dem Steueralgorithmus
zusätzliche
Zeit und ergänzende
Precrash-Sensordaten zur Verfügung,
um eine neue Vertrauensberechnung für die Kollisionsvorhersage
durchzuführen.
In dem Fall einer teilweisen Entfaltung des Airbags vor einer Kollision
kann typischerweise nur die niedrige Leistungsstufe eines Zweistufen-Airbags
aktiviert werden und pyrotechnische Gurtstraffer werden vorgezündet. Die hohe
Leistungsstufe wird nur nach einer auf den Kontaktsensoren basierenden
Kollisionsbestätigung
initiiert. Nachdem die Kollision von den Kontaktsensoren bestätigt wurde,
werden die hohe Leistungsstufe des Airbags und andere Rückhaltmittel-Steuermechanismen,
wie aktive Ausströmeinrichtungen,
in Übereinstimmung
mit der Stärke
der Kollision, der Kollisionsklassifizierung, den Insasseninformationen,
dem Gurtstatus, dem niedrigen Airbagstatus und dergleichen in kontrollierter
Weise aktiviert. In dem seltenen Fall, dass eine Kollision vermieden
wird oder die Kollision eine geringere Stärke hat, kann das Entfalten des
Airbags in die hohe Leistungsstufe vermieden werden. Wenn das vorausbestimmte
hohe Vertrauensniveau für
die teilweise Entfaltung des Airbags mit der vorbestimmten Zeit
nicht erreicht wird, wird keine Entscheidung zum Entfalten getroffen.
Zu einem späteren
vorbestimmten Zeitpunkt (ungefähr –10 ms) kann
die Entscheidung getroffen werden, ob die pyrotechnischen Gurtstraffer
aktiviert werden sollen. Dies basiert auf einem vorbestimmten mittelhohen Vertrauensniveau,
das so festgesetzt wurde, dass es niedriger als dasjenige für die teilweise
Entfaltung der Airbags vor der Kollision ist. Diese pyrotechnischen Geräte können nicht
zurückgesetzt
werden und müssen
nach Aktivierung ausgetauscht werden. In diesem Fall kann die Entfaltung
des Airbags durch die kontaktbasierten Sensorinformationen, wie
beispielsweise von den Beschleunigungssensoren unter Berücksichtigung
des Gurtstatus einschließlich
elektromechanischer Aufrollvorrichtung (EMR), des Status des pyrotechnischen
Gurtstraffers sowie verschiedener Insasseninformationen gesteuert
werden.
-
Wenn
das vorbestimmte mittelhohe Vertrauensniveau für die Kollisionsvoraussage
nicht in der vorbestimmten Zeit erfüllt wird, ermöglicht das
System dem konventionellen aufprallbasierten Kollisions-Erfassungssystem
die Steuerung der Aktivierungsfunktionen des Rückhaltesystems auf der Basis der
vorhergesagten Stärke
der Kollision, des Gurtstatus einschließlich des Gurtstrafferstatus
und der auf die Insassen bezogenen Informationen.
-
Unter
Bezugnahme auf die 14 ist eine Behandlungsroutine
für den
Entfaltungsvorgang gemäß der vorliegenden
Erfindung dargestellt. Bei diesem Beispiel gibt es fünf Steuerungsvariablen,
nämlich
Aktivierungszeit für
den elektromechanischen Gurtaufroller, Aktivierungszeit für die erste
Airbagstufe, Aktivierungszeit für
die zweite Airbagstufe, Aktivierungszeit für die pyrotechnischen Sicherheitsgurte und Öffnungszeit
der aktiven Ausströmeinrichtung. Diese
Zeiten werden ausgewählt,
um die Leistung des Rückhaltesystems
zu optimieren. Die mit der Behandlungsroutine für den Entfaltungsvorgang verknüpfte Software
empfängt
Informationen von dem aktiven Sicherheitssystem 800 und
liefert diese Informationen an eine erste Stufe, d.h. eine Entfaltungsbestimmungsstufe 802.
Eine Geräteaktivierungsstufe 804 empfängt verschiedene
Informationen von der Entfaltungsbestimmungsstufe 802.
Es sollte beachtet werden, dass die in dem vorgenannten Beispiel
und in den hier beschriebenen Beispielen genannten verschiedenen
Zeiten lediglich beispielhafter Natur und nicht einschränkend gemeint
sind. Der zeitliche Ablauf kann aus vielfältigen Gründen, einschließlich der Art
der zu aktivierenden Einrichtungen und der Konstruktion des Fahrzeugs,
angepasst werden.
-
Das
aktive Sicherheitssystem erzeugt eine vorhergesagte Aufprallzeit,
eine relative Aufprallgeschwindigkeit, eine Aufprallwahrscheinlichkeit,
einen Aufprallüberschneidungsbereich,
einen Aufprallwinkel, eine Aufprallsensorerfassung und Aufprallzeitpunkt-Erfassungssignale,
die der Entfaltungsbestimmungsstufe 802 zugeführt werden.
Wie oben erwähnt
wurde, können
verschiedene Zeiten für
bestimmte Vorrichtungen verwendet werden, wie zum Beispiel, dass,
wenn die Zeit bis zum Aufprall weniger als 40 ms beträgt, eine
Entscheidung zum Aktivieren eines Airbags getroffen wird. Wenn die
Zeit bis zum Aufprall weniger als 250 ms beträgt, kann die elektromechanische
Aufrollvorrichtung (EMR) zum Strammziehen des Sicherheitsgurts verwendet
werden. Die Aufprallwahrscheinlichkeit, der Aufprallüberschneidungsbereich,
der Aufprallwinkel, die Aufprallsensorerfassung und die Aufprallzeitpunkt-Erfassung können ebenfalls
für die
Entfaltungsentscheidung verwendet werden. Eine Aufprallzeitpunkt-Erfassung größer als
zwei bedeutet, dass ein Ziel während
mehr als zwei Radarzyklen erfasst wurde. Die Entfaltungsbestimmungsstufe 802 liefert
eine relative Aufprallgeschwindigkeit, ein "Bedingungen erfüllt"-Signal für die Airbagentfaltung, ein
Airbagwartesignal, ein "Bedingungen
erfüllt"-Signal für den elektromechanischen
Gurtaufroller und ein Wartesignal für den elektromechanischen Gurtaufroller
an die Geräteaktivierungsstufe 804.
-
Im
Kasten 804 kann die Geräteaktivierungsstufe
verschiedene Funktionen durchführen
und verschiedene Zeitabläufe
vorschreiben, die auf den Informationen von der Entfaltungsbestimmungsstufe und
einem Signal bezüglich
der Insassengröße, einem
Signal bezüglich
der Sicherheitsgurtbenutzung und einem Signal bezüglich der
Sitzposition basieren. Es sind Beispiele für den Zeitablauf für einen großen Insassen
dargestellt.
-
Als
erste Funktion für
einen angeschnallten großen
Insassen wird der elektromechanische Gurtaufroller EMR bei –250 ms
aktiviert, die erste Airbagstufe wird bei –20 ms, die zweite Airbagstufe
bei –40 aktiviert,
Aktivierung der Airbag-Ausströmeinrichtung bei –25 ms und
ein pyrotechnischer Gurtstraffer wird bei –40 ms aktiviert. Wie ersichtlich
ist, wurde die zweite Airbagstufe vor der ersten Stufe aktiviert.
Für einen
nicht angeschnallten großen
Insassen kann die erste Airbagstufe bei –40 ms, die zweite Airbagstufe bei
0 ms und die Airbag-Ausströmeinrichtung
bei –25 ms
aktiviert werden.
-
Eine
andere von der Geräteaktivierung
vorgenommene Funktion ist das Bestimmen einer Startzeit für eine Uhr.
Die Uhr kann eine Wartezeit haben und die Aktivierung des elektromechanischen
Gurtaufrollers EMR bei –250
ms, die zweite Stufe des Airbags bei –40 ms, die Aktivierung der
Gurtstraffer bei –40
ms, die Airbag-Ausströmeinrichtung
bei –25 ms
und die erste Stufe des Airbags bei –20 ms entsprechende den Bedingungen
für einen
großen
angeschnallten Insassen festsetzen. Wie oben erwähnt wurde, sind dies lediglich
Beispiele für
die Aktivierung verschiedener Einrichtungen. Es sollte bemerkt werden,
dass die beiden oben genannten Funktionen lediglich als beispielhafte
Ausführung
beschrieben wurden und nicht als einschränkend anzusehen sind. Ein Fachmann
wird bemerken, dass die Geräteaktivierungsstufe
verschiedene ähnliche
zusätzliche Funktionen
für Insassen
mit anderer Größe im angeschnallten
und im nicht angeschnallten Zustand sowie auf der Fahrerposition
als auch auf den Passagierpositionen umfassen kann.
-
Zusammenfassend
gesagt, kann die Geräteaktivierung
ein Signal für
die erste Airbagstufe, ein Signal für die zweite Airbagstufe und
ein Signal für die
Airbag-Ausströmeinrichtung,
ein Signal für
den pyrotechnischen Gurtstraffer und ein Signal für den Gurtaufroller
erzeugen.
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Unter
Bezugnahme auf die 15 ist eine grafische Darstellung
einer Behandlungsroutine für den
Entfaltungsvorgang gezeigt. In Block 900 wird die Endgeschwindigkeit
bestimmt. In Block 902 wird der Kollisionstyp, wie beispielsweise
eine Kollision mit einer Limousinenfront, einem Limousinenheck, einer
Geländewagenfront
oder einem Geländewagenheck,
bestimmt. Natürlich
können
viele andere Klassifizierungen festgelegt werden. Der Kollisionstyp
kann der Kollisionsüberschneidungsbestimmung 904 zugeführt werden.
Die Kollisionsüberschneidung 904 erzeugt
ein Signal für
volle Überschneidung
oder 50-prozentige Überschneidung.
Es können
auch verschiedene Stufen zwischen voller Überschneidung und 50-prozentiger Überschneidung
erzeugt werden. Nach dem Bestimmen der Kollisionsüberschneidung wird
eine Klassifizierung des Fahrers in Block 906 und eine
Klassifizierung eines Passagiers in Block 908 vorgenommen.
Die Fahrer- und
Passagierklassifizierung entsprechen verschiedenen Gewichtsklassen
der verschiedenen Passagiere oder des Fahrers zusammen mit Informationen über ihren
angeschnallten oder nicht angeschnallten Zustand. Die Sitzposition
des Fahrers wird in Block 910 und die Sitzposition des
Passagiers in Block 912 bestimmt. Jede dieser Bedingungen
kann beim Durchführen der
Behandlungsroutine verwendet werden.
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Unter
Bezugnahme auf die 16 ist ein Verfahren dargestellt,
das dem in der 10 beschriebenen Verfahren ähnlich ist.
Die Schritte 1000 bis 1018 entsprechen direkt
den in der 10 beschriebenen Schritten und
werden nicht wiederholt. Somit beginnt die vorliegende Darlegung
mit Schritt 1020.
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In
Schritt 1020 wird, wenn der Schwellenwert für den Vertrauensfaktor
erfüllt
wird, der Schritt 1022 ausgeführt. In Schritt 1022 werden
die optimalen Werte für
die Rückhaltemittelaktivierung
für die
vorderen Insassen bestimmt. In Schritt 1024 werden verschiedene
adaptive Rückhaltemittel
in Bereitschaft für
einen Vorkollisionsmodus versetzt. Dieses Verfahren endet in Schritt 1025.
Zurückkommend
auf Schritt 1014 wird, wenn die Vorkollisionsklassifizierung
keine Voraktivierung erfordert, die Kollision durch die am Fahrzeug
montierten Beschleunigungssensoren in Schritt 1026 bestätigt. Wenn
die Kollision nicht bestätigt
wird, wird in Schritt 1027 der Schritt 1002 wiederholt.
Wenn die Kollision bestätigt
wird, wird der Schritt 1030 ausgeführt, in dem das adaptive Rückhaltesystem
in einem Nachkollisionsmodus aktiviert wird. Nach Schritt 1030 beendet
der Schritt 1040 die Erfindung.
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Zurückkommend
auf Schritt 1020 wird, wenn der Schwellenwert für den Vertrauensfaktor
für eine Voraktivierung
nicht erfüllt
wird, der Schritt 1028 ausgeführt, um zu bestimmen, ob der
Schwellenwert für den
Vertrauensfaktor für
eine Vorzündung
erfüllt
wird. Wenn der Schwellenwert für
eine Vorzündung
nicht erfüllt
wird, wird der Schritt 1026 ausgeführt. Wenn der Vertrauensfaktor
für die
Vorzündung
erfüllt
wurde, wird der Schritt 1050 ausgeführt. In Schritt 1050 wird
das Rückhaltesystem
vorgezündet
und in Schritt 1052 wird die Kollision durch die am Fahrzeug
montierten Beschleunigungssensoren bestätigt. Wenn die Fahrzeugkollision
in Schritt 1054 bestätigt
wird, werden die adaptiven Rückhaltemittel
in einen Vorzündmodus
in Schritt 1056 in Bereitschaft versetzt. Dieser Prozess
endet bei Schritt 1058. In Schritt 1054 kehrt
das System zu Schritt 1002 zurück, wenn die Kollision nicht
bestätigt
wird.
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Unter
Bezugnahme auf die 17 wird die Entfaltungsbestimmungsstufe 802 unter
Bezugnahme auf das Ablaufdiagramm in näheren Einzelheiten erläutert. In
Schritt 1102 wird die Entfaltungsbestimmung dargelegt.
In Schritt 1103 werden verschiedene Informationen über Zielobjekte
von dem Precrash-Erfassungssystem übermittelt. In Schritt 1104 wird
die Markierung für
erfüllte
Bedingungen für
Airbagentfaltung auf nein gesetzt, die Markierung für erfüllte Bedingungen
für Aktivierung
der elektromechanischen Aufrollvorrichtung EMR auf nein gesetzt
und die Grenzzeit wird auf 999,99 ms festgesetzt. In Schritt 1106 überprüft das System,
ob alle Zielobjekte ausgewertet wurden. Wenn alle Zielobjekte ausgewertet
wurden, wird der Schritt 1108 ausgeführt. In Schritt 1108 wird,
wenn die Bedingungen für
die Aktivierung der elektromechanischen Aufrollvorrichtung EMR oder
die Entfaltung des Airbags erfüllt
wurden, der Schritt 1110 ausgeführt, in dem, wenn die Airbagentfaltungs-Bedingungen
erfüllt
wurden, eine Wartezeit bestehend aus einer Grenzzeit abzüglich der Airbagentfaltungszeit
festgesetzt. In Schritt 1110 wird, wenn das Signal für die Airbagentfaltung
nicht gegeben wurde, der Schritt 1114 ausgeführt, in
dem die Wartezeit auf gleich der Grenzzeit minus Aktivierungszeit
(TTD) der elektromechanischen Aufrollvorrichtung gesetzt wird. Anderenfalls
wird der Schritt 1112 ausgeführt, der die Wartezeit auf
gleich der Grenzzeit minus Entfaltungszeit des Airbags (AB) festlegt.
Die Entfaltungszeit des Airbags und die Aktivierungszeit der elektromechanischen
Aufrollvorrichtung werden bei diesem Beispiel auf 40 ms vor Aufprall
bzw. 250 ms vor Aufprall festgesetzt. Nach den Schritten 1114 und 1112 startet
der Schritt 1116 einen Timer. Wenn die Timereinstellung
weniger als die Wartezeit beträgt,
wird der Schritt 1118 erneut ausgeführt. In Schritt 1118 wird,
wenn die Timerzeit größer oder
gleich der Wartezeit ist oder wenn in Schritt 1108 die
Aktivierungszeit der elektromechanischen Aufrollvorrichtung nicht
erfüllt
wurde oder die Entfaltungszeit des Airbags nicht erfüllt wurde,
der Schritt 1120 ausgeführt,
in dem die Airbagentfaltungsbedingungen erfüllt sind, die Aktivierungsbedingungen
der elektromechanischen Aufrollvorrichtung erfüllt sind und der Grenzwert
der Aufprallgeschwindigkeit ausgegeben wird. Das System endet in
Schritt 1122.
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Zurückkommend
auf Schritt 1106 werden verschiedene Informationen zur
Verfügung
gestellt, wenn nicht alle Zielobjekte ausgewertet wurden. In Schritt 1124 wird,
wenn das Zielobjekt einem Fahrzeug gleicht und der Erfassungsstatus
abgeschlossen ist, der Aufprallvertrauensfaktor größer als
der Aufprallschwellenwert ist, der Überlappungsbereich größer als
der Überlappungsschwellenwert
ist und der Winkel kleiner als der Winkelschwellenwert ist, der
Schritt 1126 ausgeführt,
in dem die relative Geschwindigkeit mit einem Schwellenwert für die Aktivierungsgeschwindigkeit
der elektromechanischen Aufrollvorrichtung verglichen wird und die
Zeit bis zum Aufprall minus der Aktivierungszeit der elektromechanischen
Aufrollvorrichtung mit einer Prozesszeit verglichen wird. In Schritt 1126 wird,
wenn die relative Geschwindigkeit größer oder gleich dem Schwellenwert
für die
Aktivierungsgeschwindigkeit der elektromechanischen Aufrollvorrichtung
und die Zeit bis zum Aufprall minus der Aktivierungszeit der elektromechanischen
Aufrollvorrichtung kleiner oder gleich der Prozesszeit ist, der
Schritt 1128 ausgeführt,
in dem die Markierung für
erfüllte
Bedingungen der Aktivierung der elektromechanischen Aufrollvorrichtung
EMR auf ja gesetzt wird. Wenn der Schritt 1126 nicht zutreffend
ist und nach dem Schritt 1128 wird der Schritt 1130 ausgeführt, in
dem eine relative Geschwindigkeit mit einem Schwellenwert für die Airbagentfaltungsgeschwindigkeit
verglichen wird. Wenn die relative Geschwindigkeit größer oder
gleich dem Schwellenwert für
die Airbagentfaltungsgeschwindigkeit ist und die Zeit bis zum Aufprall
minus der Airbagentfaltungszeit kleiner oder gleich der Prozesszeit
ist, wird der Schritt 1132 ausgeführt, in dem die Markierung
für erfüllte Bedingungen
der Entfaltung des Airbags auf ja gesetzt wird. Nach dem Schritt 1132 und
wenn der Schritt 1130 falsch ist, wird der Schritt 1134 ausgeführt, in
dem die Markierung für
die erfüllten
Bedingungen der Aktivierung der elektromechanischen Aufrollvorrichtung
und die Markierung für
die erfüllten
Bedingungen der Airbagentfaltung ermittelt werden. Wenn eine der
beiden ja lautet, wird der Schritt 1136 ausgeführt, der
die Zeit bis zum Aufprall mit einer Grenzzeit vergleicht. In Schritt 1136 wird,
wenn die Zeit bis zum Aufprall kleiner oder gleich der Grenzzeit
ist, der Schritt 1138 ausgeführt, in dem die Grenzzeit auf
die Zeit bis zum Aufprall festgesetzt und das kritische Objekt dem
Objekt gleichgesetzt wird. Wenn die Abfragen in Schritt 1124,
Schritt 1134 und 1136 mit nein beantwortet werden
und nach dem Schritt 1138 wird der Schritt 1106 wiederholt
ausgeführt.
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Unter
Bezugnahme auf die 18 ist ein Verfahren zum Durchführen der
Geräteaktivierungsstufe 804 der 14 dargestellt.
In 18 beginnt das System mit Schritt 1200.
In Schritt 1202 werden verschiedene Informationen über den
Fahrzeugzustand ermittelt. Das Zielobjekt wird zusammen mit Aufprallinformationen
bestimmt, das Signal für
die erfüllten
Bedingungen für
die Airbagentfaltung wird übermittelt,
die Größe des Fahrers
wird übermittelt, der
Zustand des Gurtschlosses des Fahrers wird übermittelt und die Position
des Sitzes des Fahrers wird übermittelt.
In Schritt 1204 wird, wenn die Bedingungen für die Airbagentfaltung
erfüllt
sind, die Rückhaltestufe
in Schritt 1206 aus der Nachschlagetabelle ermittelt. Die
Rückhaltestufen
können
in verschiedene Anzahlen von Stufen eingeteilt werden. Bei diesem
Beispiel sind die Stufen 0–16
dargestellt. In Schritt 1208 wird die Verzögerungszeit
für die
Airbagzündvorrichtung
1 einer Nachschlagetabelle entnommen, die mit dem Rückhaltesteuermodul
in Verbindung steht. In Schritt 1210 wird der Verzögerungszeit-Timer aktiviert.
In Schritt 1212 wird, wenn die Verzögerungszeit für die Zündvorrichtung
größer als die
Verzögerungszeit
aus Schritt 1210 ist, der Verzögerungszeit-Timer in Schritt 1213 erhöht und der Schritt 1212 erneut
ausgeführt.
Wenn die Verzögerungszeit
für die
Zündvorrichtung
kleiner oder gleich der Verzögerungszeit
aus Schritt 1210 ist, wird die Airbagzündvorrichtung 1 in Schritt 1124 aktiviert. Nach
einer negativen Antwort aus Schritt 1204 oder nach vollständiger Durchführung des
Schritts 1214 endet das System in Schritt 1216.
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Obwohl
spezielle Ausführungsformen
der Erfindung gezeigt und beschrieben wurden, werden einem Fachmann
zahlreiche Variationen und alternative Ausführungsformen einfallen. Es
ist daher beabsichtigt, dass die Erfindung nur im Sinn der beigefügten Ansprüche beschränkt werden
soll.