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Die
Erfindung betrifft eine Verdeckkastenanordnung für ein
Cabriolet-Fahrzeug, die einen Verdeckkasten ausbildet, in den ein
Verdeck eines Cabriolet-Fahrzeugs, wenn es geöffnet ist,
eingebracht und aufbewahrt werden kann.
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Zum
Aufnehmen eines geöffneten Verdecks, meist im zusammengefalteten
Zustand, ist insbesondere für sogenannte Soft-Top-Cabriolets
ein Verdeckkasten vorgesehen, der durch einen vom Gepäckraum
des Fahrzeugs abgetrennten oder abtrennbaren Teil gebildet wird.
Dabei sind die den Verdeckkasten ausbildenden Bauteile oftmals so
gebildet, dass sie nur dann einen Raum vom Gepäckraum des
Fahrzeugs abtrennen, wenn das Cabrioletverdeck im Verdeckkasten
aufgenommen werden soll. Ist das Cabrioletverdeck geschlossen, kann
beispielsweise die den Verdeckkasten bildende Wand in Anlage mit
einer Gepäckraumwandung gebracht werden, weggeklappt werden
oder anderweitig zurückgezogen werden, so dass der volle
Gepäckraum zur Aufnahme von Gepäck zur Verfügung
steht.
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Die
Verwendung von rolloartigen Auszügen für das Ausbilden
des Bodens des Verdeckkastens ist beispielsweise aus der
DE 10 2004 031 962
A1 , der
DE
199 39 505 A1 und der
EP 09 58 955 B1 bekannt. In diesen Fällen
ist zumindest ein Teil der Bodenwand aus textilem Material gebildet.
Bei der
DE 10
2004 031 962 A1 kann ein rolloartig aufwickelbares Teil
in einen Rollokasten, der an einem frontseitigen Endbereich des
Gepäckraums fest angebracht ist, aufgenommen werden und
entlang von Führungen aus diesem ausgezogen werden und
schließlich mit entsprechenden Aufnahmen am Gepäckraum verhaken.
Das an sich flache Rollo in der Richtung senkrecht zur Ausziehrichtung
wird in der Ausfüh rungsform gemäß diesem
Dokument um einen Umlenkstab geführt, so dass zwei zueinander
unter einem Winkel stehende Wände des Verdeckkastens durch
das Rollo geformt werden.
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Der
Umlenkstab liegt in einer Führung an der seitlichen Gepäckraumwand.
Die in den anderen beiden genannten Druckschriften vorgesehenen
Bodenkonstruktionen für den Verdeckkasten sind so gebildet,
dass das textile Material stets ausgezogen ist und bei einer Verlagerung
der Bodenwand von einer angehobenen in eine abgesenkte Stellung
einen Längenausgleich vorsehen kann.
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Davon
ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, eine Verdeckkastenanordnung
für ein Cabriolet-Fahrzeug vorzusehen, die bei möglichst
geringem Platzverlust im Gepäckraum des Fahrzeugs einen Verdeckkasten
zur Aufnahme des geöffneten Cabrioletverdecks bilden kann.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Verdeckkastenanordnung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, die Verdeckkastenanordnung
durch ein Rollo zu bilden, das in einer Richtung senkrecht zur Ausziehrichtung
konturiert ist, so dass es der Form und der Kontur des Verdecks
folgt. Die Ausziehrichtung ist dabei in der Regel die Front-Heckrichtung
des Fahrzeugs, wenn das Rollo in einem Rollokasten an einer Trennwand
zwischen dem Fahrzeuginnenraum und dem Gepäckraum des Fahrzeugs
montiert ist. Die Richtung der Konturierung, d. h. die Richtung,
in der das Rollo beispielsweise gekrümmt ist, ist dann
die Recht-/Linksrichtung des Fahrzeugs. Betrachtet man also das
Rollo im ausgezogenen Zustand von der Heckseite des Fahrzeugs, so
beschreibt die sichtbare heckseitige Kante des Rollos, ebenso wie
vorzugsweise jeder Querschnitt parallel dazu, eine Bogenform.
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Dabei
ist vorzugsweise das textile Material, beispielsweise ein Stoff
oder eine Folie, das das Rollo ausbildet, so konturiert, dass der
mittlere Teil, d. h. der Teil des Rollos näher an der Fahrzeuglängsmittelebene,
nach oben bezüglich der äußeren Randteile in
der Nähe der Seitenränder des Rollos gebogen ist, was
bewirkt, dass im Gepäckraum gegenüber einem flachen,
ebenen Rollo Platz gewonnen werden kann, da sich die Tiefe (hoch-tief
Richtung) des Verdeckkasten nicht an der maximalen Tiefe des zusammengelegten
Verdecks sondern an lokalen Tiefen orientiert. Insbesondere beansprucht
das Verdeck in der Regel an den Seitenteilen einen größeren
Raum in hoch-tief Richtung und somit mehr Platz zur Aufnahme im
Verdeckkasten, der oberhalb des Rollos ausgebildet wird, als in
seinem mittleren Teil, so dass der dort durch das Verdeck nicht
beanspruchte Platz dem Gepäckraum zugewiesen bleiben kann.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform wird die Konturierung
des Rollos dadurch erreicht, dass das Rollo an seinem freien Ende,
d. h. beispielsweise dem von einer Rollokassette abgewandten Ende,
in die es aufgewickelt werden kann, einen steifen Griffbereich oder
Endbereich aufweist, der der gewünschten Konturierung entspricht,
und gleichzeitig vorzugsweise die Rollokassette einen Rolloauszugsschlitz
aufweist, der ebenfalls entsprechend konturiert ist. D. h. sowohl
das befestigte als auch das freie Ende des Rollos sind wie gewünscht
konturiert.
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Damit
das so konturierte Rollo gut aufgewickelt werden kann, ist vorzugsweise
in der Rollokassette eine Rollowelle drehbar gelagert, mit der das Rollo
fest verbunden ist und die in eine Drehrichtung vorbelastet ist,
dass sie das Rollo aufwickelt. Diese Rollowelle ist vorzugsweise
um eine gekrümmte Achse drehbar, deren Krümmung
der Konturierung des Rollos entspricht. Dazu enthält die
Rollowelle beispielsweise mehrere Rollowellenteile, die sich voneinander
unabhängig und relativ zueinander um die Achse drehen können.
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Nach
dieser Ausführungsform kann das Rollo beispielsweise aus
einem textilen Material oder einem Folienmaterial gebildet sein,
das wenig Eigensteifigkeit aufweist, da die Formhaltigkeit durch
die konturierten Randzonen, nämlich den Auszugsschlitz und
die gegenüberliegende Randgestaltung, erzielt wird. Alternativ
kann das Rollomaterial auch Material mit Eigensteifigkeit sein,
das beispielsweise durch blattartige Federelemente, die in das textile
Material oder die Folie eingesetzt oder eingebracht sind, entsprechend
der gewünschten Konturierung vorbelastet ist, so dass die
textile Bahn, sobald sie den Auszugsschlitz aus der Rollokassette
verlässt, durch die vorbelastende Wirkung der federartigen
Elemente in die gewünschte Konturierung übergeht.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform ist die Rollokassette
höhenverstellbar gelagert an einer Trennwand zwischen einem
Fahrzeuginnenraum und einem Gepäckraum des Fahrzeugs, vorzugsweise an
einem Überrollschutzsystem. Gleichzeitig kann das freie
Ende des Rollos in zwei vertikal unterschiedliche Positionen, die
die zwei Höhenverstellbarkeitspositionen der Rollokassette
entsprechen, an der Fahrzeugkarosserie oder an mit der Fahrzeugkarosserie
verbundenen Elementen, wie beispielsweise dem Stoffhaltebügel
des Cabrioletverdecks, eingehakt werden. Dadurch kann sich das Rollo
im Wesentlichen waagerecht in zwei unterschiedlichen Positionen
bezüglich seiner vertikalen Lage erstrecken, wobei es jeweils
zur Auszugsziehrichtung konturiert ist. In einer der Positionen,
der tieferen der beiden Positionen, trennt das ausgezogene Rollo
einen Verdeckaufnahmeraum vom Gepäckraum ab, während in
der anderen der Positionen das ausgezogene Rollo eine Hutablage
definiert. Dies bietet eine äußerst flexible Nutzung
der durch das Rollo zur Verfügung gestellten Funktionen.
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Nachfolgend
wird die Erfindung beispielhaft anhand der beigefügten
Figuren beschrieben, in denen:
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1 eine
Seitenansicht eines vier- oder fünfsitzigen Cabriolet-Fahrzeugs
mit teilweise geöffnetem Dach zeigt;
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2 eine
schematische Seitenansicht des Heckbereichs des Fahrzeugs bei geöffnetem
Verdeck zeigt;
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3 eine
Verdeckkastenanordnung mit Höhenverstellbarkeit in der
Stellung bei geschlossenem Verdeck in der Funktion als Hutablage
zeigt; und
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4 eine
Ausführungsform des Rollos für die Verdeckkastenanordnung
gemäß der Erfindung zeigt.
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1 zeigt
eine Seitenansicht eines Cabriolet-Fahrzeugs 10 mit vier
Sitzen. Das Verdeck 11 ist teilweise geöffnet,
wobei ein hinterer Verdeckstoffhaltebügel oder -spannbügel 12 angehoben
ist, so dass ein Verdeckkastendeckel 14 geöffnet
werden kann und einen Zugang zu einem Verdeckkasten oder Verdeckaufnahmeraum 26 (siehe 2)
eines im Heckbereich des Fahrzeugs ausgebildeten Gepäcksraums 16 freigibt.
Der Gepäckraum 16 an sich ist von hinten her durch
eine Heckklappe 18 zugänglich.
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Der
Zugang in den Gepäckraum 16 durch die von dem
Verdeckkastendeckel 14 freigegebene Öffnung ist
durch eine Bodenwand 20 verschlossen, die aus einer angehobenen
Stellung (Stellung gemäß 1) in eine
abgesenkte Stellung bewegbar ist, in der sie einen verdeckaufnahmeraum 26 für
die Beladung von Gepäck vom zugänglichen Nutzvolumen des
Gepäckraums 16 abtrennt. Der Verdeckkastendeckel 14 ist
wie dargestellt durch Verschwenken in Uhrzeigerrichtung zu öffnen,
wozu er an seinem heckseitigen Ende an der Fahrzeugkarosserie angelenkt
ist. Die Heckklappe 18 wird durch Verschwenken in entgegengesetzter
Richtung geöffnet und ist entsprechend in ihrem frontseitigen
Endbereich an der Fahrzeugkarosserie angelenkt.
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Der
Fahrzeuginnenraum ist vom Gepäckraum 16 durch
eine Heckwand 22 abgetrennt, in der eine Durchladeöffnung
ausgebildet sein kann, durch die hindurch große Gepäckstücke
in dem Gepäckraum 16 aufgenommen werden können,
die bis in den Innenraum des Fahrzeugs reichen. Im Bereich oder
an der Bodenwand 20 können in 1 nicht dargestellte,
säulenartige Konsolen 34 befestigt sein, in denen
senkrechte Arme von Überrollbügeln 30 bewegbar
sind, die im Falle eine Unfalls oder Aufpralls nach oben über
das Niveau von Kopfstützen 24 hinaus ausfahren,
um Fahrzeuginsassen im Falle eines Überschlags zu schützen.
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2 zeigt
Teile eines zwei- oder viersitzigen Cabriolet-Fahrzeugs 10 mit
in einem Verdeckaufnahmeraum 26 des Gepäckraums 16 zusammengelegten
Verdeck 11, wobei die Bodenwand 20 abgesenkt ist
und das zusammengelegte Verdeck 11 von in dem Gepäckraum 16 verstautem
Gepäck 28 schützt.
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Weiter
sichtbar ist auch ein Überrollbügel 30, der
in säulenartigen Konsolen 34 auf und ab bewegbar
ist. Der mit der Kopfstütze 24 dargestellte Fahrzeugsitz 36 kann
ein Fahrersitz oder ein Rücksitz sein.
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Die
bisher erläuterten Elemente sind an sich bekannt und werden
daher hinsichtlich ihrer Einzelheiten und ihrer Funktion nicht weiter
beschrieben.
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3 zeigt
eine Ausführungsform für die Bodenwand 20,
die ein Rollo 40 verwendet. Die der Verdeckkastenanordnung 27,
die die Bodenwand 20 enthält, weist, wie in 3 gezeigt,
außerdem eine säulenartige Führung oder
Führungsschiene 44 mit Führungsschlitzen 45,
die im Wesentlichen in vertikaler Richtung verlaufen, auf, mit der
das Rollo 40, das die Bodenwand 20 zwischen Verdeckkasten 20 und Gepäckraum 16 ausbildet,
zwischen einer in 3 dargestellten angehobenen
Stellung und einer abgesenkten Stellung verschoben werden kann.
Dazu kann an der Rollokassette 42 ein elektromotorischer Antrieb
oder ähnliches vorgesehen sein.
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Das
Rollo 40 ist in die Rollokassette 42 ein- und
ausziehbar gestaltet. In der Rollokassette 42 kann eine
nicht dargestellte Aufwickeleinrichtung vorgesehen sein, mit der
das Rollo, wenn es nicht in entsprechende Aufnahmen 52,
die am Verdeckstoffhaltebügel 12 ausgebildet sind,
oder in entsprechende Aufnahmen, die an den Seitenwänden 50 des
Gepäckraums 16 ausgebildet sind, eingehakt ist,
zurückgezogen werden kann. Dazu ist die Aufwickeleinrichtung
vorzugsweise durch eine Rollowelle gestaltet, mit der das Rollo 40 fest
verbunden ist, wobei die Rollowelle in einer Aufwickelrichtung derart
vorbelastet ist, dass bei nicht in den Aufnahmen 52 bzw. den
entsprechenden Aufnahmen an der Karosserie des Cabriolet-Fahrzeugs 50 eingehaktem
Rollo 40 das Rollo in der Rollokassette aufgewickelt ist.
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In
der in 3 dargestellten Position, die ausschließlich
bei geschlossenem Verdeck 11 zu verwenden ist, dient das
Rollo 40 als eine Hutablage. Wird ein großer Gepäckraum 16 benötigt,
so kann das Rollo aus den Aufnahmen 52 am Verdeckstoffhaltebügel 12 ausgehakt
werden und zieht sich in die Rollokassette zurück, so dass
auch höhere Gegenstände im Gepäckraum 16 aufgenommen
werden können und der Platz über dem als Hutablage
dienenden Rollo 40 ausgenützt werden kann.
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Soll
das Verdeck 11 geöffnet werden und in den Verdeckaufnahmeraum 26 abgelegt
werden, so wird das Rollo abgesenkt, indem mit der Rollokassette 42 fest
verbundene Führungskulissen entlang der Führungsschienen 44,
insbesondere deren Führungsnuten 45, nach unten
verschoben werden, so dass die Rollokassette 42 mitbewegt
wird. Gleichzeitig wird auch die Position des freien, heckseitigen
Endes des Rollos verändert, indem beispielsweise manuell
das Rollo 40 am Griffbereich 48 ergriffen wird und
der den Randbereich des Rollos 40 definierende Fallstab 41 in
nicht dargestellt Ausnehmungen an den Seitenwänden 50 des
Gepäckraums 16 eingehakt wird.
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In
der in 3 dargestellten Ausführungsform ist das
Rollo 40 mit einem Griffbereich 48 und einem Fallstab 41 an
seinem freien Ende, d. h. dem in Fahrzeuglängsrichtung
im ausgezogenen Zustand hinteren Ende, versehen. Dies ist jedoch
nicht zwingend erforderlich.
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Stattdessen
können beispielsweise auch andere Einhakeinrichtungen am
Rollo 40 zum Verrasten am Verdeckstoffhaltebügel 12 oder
den Seitenwänden 50 des Gepäckraums 16 oder
einem Seitenfensterrahmen vorgesehen werden.
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4 zeigt
das Rollo 40 im Einzelnen, das in einer Richtung senkrecht
zu seiner Ausziehrichtung aus der Rollokassette 42 konturiert
ist. Wie in 4 dargestellt ist, sind dazu
keine speziellen Randstäbe oder ähnliches vorgesehen.
Vielmehr kann ein Material verwendet werden, das eine ausreichende
Eigensteifigkeit ausweist, so dass es ohne zusätzliches Aufbringen
von Kräften automatisch die gebogene Flächenform
einnimmt, oder es kann ein Material durch z. B. federartig wirkende
und in die Konturform vorbelastende Elemente ergänzt werden,
die in das Material eingearbeitet sind.
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Wie
in 4 dargestellt ist, ist der Auszugsschlitz 43 aus
der Rollokassette 42 bogenförmig bei einer Ansicht
von der Heckseite des Fahrzeugs 10. In der gleichen Bogenform
ist der heckseitige Rand 47 des Rollos 40 gestaltet.
Insbesondere ist das Rollo 40 nach oben bogenförmig
gekrümmt, so dass es der Form des zusammengefalteten Verdecks 11 (siehe 2)
folgt. Dadurch kann der unter dem Rollo 40 vorgesehene
Gepäckraum 16 möglichst groß gehalten
werden, auch wenn das Rollo 40 als Trennwand 20 zum
Abtrennen des Verdeckaufnahmeraums 26 vom Gepäckraum 16 dient
und das Verdeck 11 im Verdeckaufnahmeraum abgelegt ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004031962
A1 [0003, 0003]
- - DE 19939505 A1 [0003]
- - EP 0958955 B1 [0003]