-
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Temperaturerfassung bei Halbleiterbauelementen und insbesondere auf eine Temperatursensorstruktur für ein Halbleiterbauelement, wie z. B. ein Leistungsbauelement.
-
Bei monolithisch integrierten Smart-Power-Schaltungen, wie sie z. B. in der KFZ-Elektronik oder in Schaltkreisen mit Brücken-Treibern Verwendung finden, werden Leistungsbauelemente eingesetzt, welche sich aufgrund der geschalteten Verlustleistung auf Temperaturen von über 150°C oder bei kurzzeitigen und nur auf wenige Schaltvorgänge beschränkten Anwendungen, wie beispielsweise bei der Airbag-Ansteuerung, sogar auf Sperrschichttemperaturen von bis zu 300°C erwärmen können. Diese hohen Temperaturen können zu einer Degradation oder Zerstörung der Bauelemente und der dazugehörigen Schaltkreise führen. Die Erfassung und Überwachung der Temperatur eines Leistungsbauelements, wie z. B. eines Metall-Oxid-Silizium-Feldeffekt-Transistors (MOSFET) oder eines Isolated-Gate-Bipolar-Transistors (IGBT) und eine entsprechende Bauelementesteuerung und -regelung kann also erforderlich sein, um schädigende Effekte auf die Wirksamkeit des Leistungsbauelements zu verhindern.
-
Die Patentschrift
DE 196 44 193 C2 beschreibt eine Überlastschutzeinrichtung mit einem als ohmschen Messwiderstand ausgebildeten Temperatursensor für ein integriertes Bauelement, das dadurch gekennzeichnet ist, dass der Messwiderstand in dem integrierten Bauelement elektrisch isoliert integriert ist. Der Messwiderstand ist auf der Steuer(Gate)-Schicht eines MOS-Leistungstransistors angeordnet und er ist von der Gateschicht durch ein Zwischenoxid isoliert. Der Messwiderstand ist mäanderförmig um Anreihungen von Transistorzellen des MOS-Leistungstransistors angeordnet. Der Messwiderstand ist ferner zwischen der Gateschicht und einer für alle Quell(Source)-Gebiete gemeinsamen Quell(Source)-Anschluss darstellenden Metalllage angeordnet, so dass sich der Messwiderstand so nahe wie möglich am thermisch belasteten Halbleitergebiet befindet, wobei die Zwischenoxiddicke typischerweise etwa 1 μm beträgt. Bei dieser integrierten Überlastschutzeinrichtung ist der Temperatursensor mäanderförmig um Anreihungen von Transistorzellen angeordnet.
-
Aus der Patentschrift
US 5,726,481 A ist eine Temperatursensorstruktur für ein Halbleiterbauelement bekannt, dass aus einer unteren Dotierschicht, einer Isolationsschicht und einer oberen Polysiliziumschicht besteht, wobei die obere Polysiliziumschicht eine Diode aufweist. Bei diesem Leistungsbauelement mit Temperatursensor ist die Temperatursensorstruktur durch elektrisch leitfähige Schichten elektrisch abgeschirmt. Die Temperatursensorstruktur wird dabei neben dem Leistungsbauelement angeordnet und beispielsweise über Kontaktierungen mit einem Anschluss zu dem Leistungsbauelement thermisch gekoppelt. Die Temperatursensorstruktur befindet sich also in einer größeren Entfernung zu dem aktiven Gebiet des Leistungsbauelementes als bei einer Anordnung auf einer Hauptoberfläche oberhalb des aktiven Gebietes, weshalb schnelle Temperaturänderungen zeitverzögert und ungenauer erfasst werden können als in der vorliegenden Erfindung. Die Anordnung der Temperatursensorstruktur neben dem Leistungshalbleiterbauelement benötigt zudem zusätzliche Chipfläche, was die Kosten für die Herstellung des Leistungshalbleiterelementes mit der Temperatursensorstruktur gegenüber der hier vorliegenden Erfindung erhöht. Eine optimierte Herstellung eines Leistungshalbleiterbauelementes mit Temperatursensorstruktur wie im Sinne der vorliegenden Erfindung ist hier weder beschrieben noch beabsichtigt oder nahe gelegt.
-
Aus dem Buch von Siemers, C.; Sikora, A. [Hrsg.]: ”Taschenbuch Digitaltechnik”, Carl Hanser Verlag, München, 2003, ISBN3-446-21862-9, S. 276–277 ist eine EEPROM-Speicherzelle basierend auf einem MOS-Transistor, wobei sich zusätzlich über dem Transistorgebiet ein zweites Silizium-Gate befindet, bekannt. Das zweite Silizium-Gate (Control-Gate) weist jedoch, da es sich um eine Speicherzelle handelt, bei der die thermische Belastung eine nebengeordnete Rolle spielt, kein Schaltungselement zur Temperaturerfassung auf.
-
Die
US 6,013,934 A bezieht sich auf eine Halbleiterstruktur für einen thermischen Abschaltschutz mit einem Temperatursensor, der beispielsweise aus dotiertem Polysilizium hergestellt ist.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Gemäß Ausführungsbeispielen schafft die vorliegende Erfindung eine Temperatursensorstruktur für ein Halbleiterbauelement in einem Halbleitersubstrat, wobei sich benachbart zu einer Hauptoberfläche des Halbleitersubstrats ein Dissipationsgebiet des Halbleiterbauelements befindet. Eine erste Schichtanordnung ist auf der Hauptoberfläche des Halbleitersubstrats benachbart zu dem Dissipationsgebiet des Halbleiterbauelements angeordnet. Eine zweite Schichtanordnung, die auf der ersten Schichtanordnung mit einer dazwischen liegenden Isolationsschicht zur galvanischen Trennung angeordnet ist, bildet zusammen mit der ersten Schichtanordnung und der Isolationsschicht eine Schichtstruktur auf der Hauptoberfläche oberhalb des Dissipationsgebietes. Außerdem ist ein Schaltungselement in der zweiten Schichtanordnung angeordnet, wobei das Schaltungselement eine temperaturabhängige Charakteristik aufweist und mit dem Dissipationsgebiet thermisch gekoppelt ist.
-
Durch die Temperatursensorstruktur kann die Temperatur sehr akkurat bestimmt werden, da der Temperatursensor sehr nahe an dem Bereich der höchsten Erwärmung des Leistungsbauelements platziert werden kann. Dies kann durch die monolithische Integration der Temperatursensorstruktur über dem Dissipationsgebiet beispielsweise eines Leistungstransistors erreicht werden. Der Abstand zwischen der Temperatursensorstruktur und dem Leistungstransistor kann dabei kleiner als die Ausdehnung der Raumladungszone des Transistors, die typischerweise einige Mikrometer, z. B. 2 μm bis 10 μm beträgt, sein. Trotz des relativ kleinen Abstandes kann aber die Funktionsfähigkeit und Genauigkeit des Transistors gewährleistet werden. Um die ordnungsgemäße Funktionsweise des Temperatursensors und des Transistors zu gewährleisten, sind beide galvanisch getrennt und verfügen über eine ausreichende thermische Ankopplung.
-
Gerade bei schnellen, transienten Schaltvorgängen mit Schaltzeiten von weniger als 3 ms, können Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung durch den geringen Abstand zwischen dem temperaturabhängigen Schaltungselement der Temperatursensorstruktur und dem Dissipationsgebiet äußerst geringe Abweichung zwischen dem gemessenen Wert und der tatsächlichen Maximaltemperatur erreichen. Deshalb kann bei der Auslegung der Regelschaltung beispielsweise auf eine große Toleranz verzichtet werden, was sich wiederum vorteilhaft auf wichtige Schaltungskenngrößen, wie z. B. Schaltleistungsfläche, Chipfläche und thermische Impedanz des Gehäuses, auswirken kann. Da die Temperatursensorstruktur über dem Dissipationsgebiet liegen kann, kann der Flächenbedarf der Schaltung und damit auch der Kostenaufwand für die Schaltung niedrig gehalten werden. Gemäß Ausführungsbeispiel kann ein flächenneutraler Temperatursensor erhalten werden, d. h. der spezifische Einschaltwiderstand (= Rds(on) × Fläche) z. B. eines Leistungstransistors vergrößert sich nicht.
-
Somit können Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung durch die Schichtstruktur der Temperatursensorstruktur direkt oberhalb des aktiven Bereiches eines Halbleiterbauelementes, beispielsweise in einem geringen Abstand von etwa 200 nm, die Temperatur schnell und genau erfassen. Der Temperatursensor benötigt beispielsweise keinen zusätzlichen Flächenbedarf, da die Temperatursensorstruktur über dem aktiven Halbleiterbauelementegebiet angeordnet werden kann. Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung ermöglichen, dass beispielsweise die Temperatursensorstruktur praktisch beliebig auf dem Halbleiterbauelementgebiet angeordnet werden und im Rahmen bestehender Halbleiterprozessierungsumgebungen, wie beispielsweise der Flash-Prozessierungsumgebung mit seiner Doppel-Polysilizium-Prozessierung, hergestellt werden kann. Dadurch kann es erreicht werden, dass keine oder kaum zusätzlichen Prozesskosten entstehen.
-
Kurzbeschreibung der Figuren
-
Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend bezugnehmend auf die beiliegenden Figuren näher erläutert. Es zeigen:
-
1 einen schematisierten Querschnitt durch eine Temperatursensorstruktur für ein Halbleiterbauelement, gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
-
2 einen schematisierten Querschnitt durch eine Temperatursensorstruktur mit einem Transistor als Halbleiterbauelement gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
-
3 eine schematisierte Draufsicht einer Temperatursensorstruktur mit einem Transistor als Halbleiterbauelement gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; und
-
4 ein schematisiertes Flussdiagramm zu dem Verfahren zur Herstellung einer integrierten Temperatursensorstruktur benachbart zu einem Dissipationsgebiet eines Halbleiterbauelements, gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
-
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
-
Im Nachfolgenden werden nun bezugnehmend auf die beiliegenden 1 bis 4 Ausführungsbeispiele der Temperatursensorstruktur für ein Halbleiterbauelement sowie zu dem Verfahren zur Herstellung einer integrierten Temperatursensorstruktur benachbart zu einem Dissipationsgebiet eines Halbleiterbauelements detailliert dargelegt.
-
Bezüglich der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung sollte beachtet werden, dass in den unterschiedlichen Figuren für funktional identische bzw. gleichwirkende oder funktionsgleiche, äquivalente Elemente zur Vereinfachung in der gesamten Beschreibung die gleichen Bezugszeichen verwendet werden.
-
Bezugnehmend auf 1 wird der Aufbau der Temperatursensorstruktur für ein Halbleiterbauelement gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung detailliert erläutert. Die Temperatursensorstruktur 1 für eine Halbleiterbauelement 50 weist ein Halbleitersubstrat 10 mit einer Hauptoberfläche 12 und einem Dissipationsgebiet 14 auf. Auf der Hauptoberfläche benachbart zu dem Dissipationsgebiet befindet sich eine erste Schichtanordnung 16, über die eine zweite Schichtanordnung 18 mit einer dazwischen liegenden Isolationsschicht 20 angeordnet ist. Zusammen bilden die erste und die zweite Schichtanordnung und die Isolationsschicht eine Schichtstruktur auf der Hauptoberfläche 12 oberhalb des Dissipationsgebietes aus. In der zweiten Schichtanordnung 18 ist ein Schaltungselement 22 angeordnet, wobei das Schaltungselement eine temperaturabhängige Charakteristik aufweist und mit dem Dissipationsgebiet 14 thermisch gekoppelt ist.
-
Die erste oder die zweite Schichtanordnung der Temperatursensorstruktur 1 weist Polysilizium auf, aber beispielsweise auch andere in der Halbleitertechnik eingesetzte isolierende oder leitfähige Materialien. Die Größe und Form der ersten und zweiten Schichtanordnung können unterschiedlich sein, aber die Schichtstruktur bestehend aus erster und zweiter Schichtanordnung und Isolationsschicht sollte oberhalb des Dissipationsgebietes des Halbleiterbauelementes 50 angeordnet sein. Die Dicke dieser Schichtstruktur und die verwendeten Materialien können die thermische Ankopplung des temperaturabhängigen Schaltungselementes 22 an das Dissipationsgebiet beeinflussen. Die Dicke der Schichtstruktur liegt in einem Bereich von 50–500 nm, von 100 bis 300 nm oder in einem Bereich von ungefähr 250 nm.
-
Das Halbleitersubstrat 10 kann z. B. Silizium aufweisen, aber auch andere für die Realisierung des Halbleiterbauelements verwendete und in der Halbleitertechnik eingesetzte Materialien, wie z. B. SiC, SiGe, GaAs, InP.
-
Bei dem Halbleiterbauelement kann es sich um ein Leistungsbauelement wie z. B. einen Leistungstransistor, einen IGBT, einen MOSFET, eine Leistungsdiode, einen DMOS-Transistor, einen Thyristor oder auch andere Halbleiterbauelemente, wie z. B. eine Gleichrichterdiode handeln, deren Temperaturerfassung und Überwachung von Nutzen ist. Die Temperatursensorstruktur kann auch Teil eines Halbleiterbauelementes sein, wobei die Temperatursensorstruktur monolithisch in dem Halbleiterbauelement integriert sein kann. Dies kann z. B. durch die Verwendung der Smart-Power-Prozesstechnologie oder anderer Leistungstechnologien erzielt werden. Die Herstellung der Temperatursensorstruktur kann beispielsweise auch im Rahmen der CMOS-, BICMOS oder Bipolartechnologie erfolgen und in übliche Halbleiterherstellungsschritte eingebunden werden.
-
Das Halbleiterbauelement 50 weist ein Dissipationsgebiet 14 auf, dessen Temperatur durch die Temperatursensorstruktur 1 erfasst und/oder überwacht und geregelt werden kann. In dem Dissipationsgebiet eines Halbleiterbauelementes kann es in dem aktiven Bereich zu einer Erwärmung aufgrund von thermischen Prozessen durch beispielsweise die Rekombination von Ladungsträgern kommen. In dem Dissipationsgebiet kann ein erheblicher Teil der Verlustleistung des betreffenden Halbleiterbauelementes in Form von Wärme abgegeben werden. Oberhalb des Dissipationsgebietes des Halbleiterbauelementes kann die Schichtstruktur aus erster und zweiter Schichtanordnung mit einer dazwischen liegenden Isolationsschicht zur galvanischen Trennung angeordnet sein.
-
In 1 und den weiteren Figuren ist das Schaltungselement 22 als Teilbereich der zweiten Schichtanordnung 18 dargestellt. Es ist jedoch möglich, dass die zweite Schichtanordnung das Schaltungselement teilweise oder auch vollständig ausbildet. In der zweiten Schichtanordnung ist ein Schaltungselement mit einer temperaturabhängigen Charakteristik angeordnet, wobei die zweite Schichtanordnung dabei teilweise oder auch vollständig als das Schaltungselement mit der temperaturabhängigen Charakteristik ausgebildet sein kann. Das heißt nur Abschnitte der zweiten Schichtanordnung bzw. in der zweiten Schichtanordnung oder die gesamte zweite Schichtanordnung sind als das Schaltungselement mit der temperaturabhängigen Charakteristik wirksam.
-
Bezugnehmend auf 2 wird beispielhaft der Aufbau der Temperatursensorstruktur 1 für ein Halbleiterbauelement 50 – hier einen Transistor, gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung detailliert erläutert. Bei dem Transistor kann es sich z. B. um einen Leistungstransistor handeln. Die Temperatursensorstruktur 1 für den Transistor weist ein Halbleitersubstrat 10 mit einem Dissipationsgebiet 14 eines Transistors auf, eine erste Schichtanordnung 16, die auf der Hauptoberfläche 12 des Halbleitersubstrats 10 benachbart zu dem Dissipationsgebiet 14 des Transistors angeordnet ist, eine zweite Schichtanordnung 18, die auf der ersten Schichtanordnung 16 mit einer dazwischen liegenden Isolationsschicht 20 zur galvanischen Trennung angeordnet ist, einen Source-Anschluss 32 des Transistors, einen Drain-Anschluss 30 des Transistors und einer ersten Schichtstruktur 16, die als Gate-Anschluss für den Transistor ausgebildet ist. Zum Erfassen der Temperatur ist ein Schaltungselement 22, das in der zweiten Schichtanordnung 18 angeordnet ist, verwendet, wobei das Schaltungselement eine temperaturabhängige Charakteristik aufweist, und mit dem Dissipationsgebiet 14 thermisch gekoppelt ist. In 2 sind außerdem Bereiche 26a, 26b, 26c dargestellt, die beispielsweise andersartig dotierte Bereiche 26b des Halbleitersubstrats oder auch Isolationsschichten, wie z. B. ein Feldoxid 26a oder das Oxid eines Spacers 26c, darstellen, wie sie in realen Halbleiterbauelementen vorkommen können.
-
Das Schaltungselement 22, das in der zweiten Schichtanordnung 18 angeordnet ist, kann beispielsweise ein resistives Element, eine Diode oder einen Bipolartransistor aufweisen, das ausgebildet ist, um entsprechend seiner temperaturabhängigen Charakteristik auf eine elektrische Anregung hin, ein von der Temperatur des Dissipationsgebiets 14 abhängiges Signal bereitzustellen. Der betreffende Transistor kann bei Überschreiten einer vorgegebenen Maximaltemperatur über eine Auswerteeinheit und einen Regelkreis abgeschaltet werden. Bei einem resistiven Element kann die temperaturabhängige Änderung des Widerstandeswertes zur Temperaturbestimmung herangezogen werden. Bei der Diode und dem Bipolartransistor kann die Temperaturabhängigkeit des Stromes bzw. der Spannung des Halbleiterbauelementes zur Bestimmung der Temperatur dienen.
-
Bei der ersten Schichtanordnung 16 und der zweiten Schichtanordnung 18, die ein Schaltungselement mit einer temperaturabhängigen Charakteristik aufweist, handelt es sich um Polysiliziummaterial. Dabei kann die erste Schichtanordnung 16 einen Steueranschluss für den Transistor ausbilden.
-
Im Rahmen einer Flash-Prozessierungsumgebung (Flash-Technologie) besteht die Möglichkeit, eine Doppel-Polysiliziumschicht aufzubringen. Die erste Schichtanordnung 16 weist Polysilizium auf und kann als Gate-Anschluss für den in das Halbleitersubstrat 10 integrierten Transistor mit seinem Dissipationsgebiet 14, seinem Source-Anschluss 32 und seinem Drain-Anschluss 30 dienen. Die zweite Schichtanordnung 18 weist auch Polysilizium auf und ist durch eine Isolationsschicht 20, die beispielsweise Oxid-Nitrid-Oxid (ONO) aufweist, von der ersten Schichtanordnung getrennt, so dass eine galvanische Trennung vorliegt, was eine elektrische Beeinflussung des Transistors durch die Temperatursensorstruktur verhindert.
-
Bei dem Leistungstransistor kann es sich um einen MOSFET handeln, wobei die Schichtstruktur eine weitere Isolationsschicht 24 zwischen dem Halbleitersubstrat 10 und der ersten Schichtanordnung 16 aufweist. Die weitere Isolationsschicht 24 kann als Gate-Isolationsschicht und die erste Schichtanordnung 16 als Steuer- bzw. Gate-Anschluss für den MOSFET dienen.
-
Die Schichtstruktur über dem Dissipationsgebiet 14 des Transistors weist eine Dicke in einem Bereich von 50 bis 500 nm, von 100 bis 300 nm oder vorzugsweise in einem Bereich um 250 nm auf. Der thermische Widerstand der weiteren Isolationsschicht 24, die z. B. Oxid aufweist, und der Isolationsschicht 20, die z. B. Oxid-Nitrid-Oxid aufweist, kann im Vergleich zu Silizium um einen Faktor 10 größer sein. Der thermische Widerstandsanteil kann jedoch kleiner sein, im Vergleich zu einem beispielsweise mehrere Mikrometer ausgedehnten Siliziumgebiet zur Ausbildung eines neben dem Dissipationsgebiet befindlichen Temperatursensors, wenn die Gesamtdicke der weiteren Isolationsschicht 24 und der Isolationsschicht 20 beispielsweise 50 nm beträgt oder die weitere Isolationsschicht 24 z. B. eine Dicke von 26 nm und die Isolationsschicht 20 z. B. eine Dicke von 22 nm aufweist.
-
Der Temperatursensor für einen Leistungstransistor kann in der zweiten Schichtanordnung 18 zwei Bipolartransistoren als temperaturabhängige Schaltungselemente aufweisen. Für eine korrekte Funktionsweise sollten beide gleiche Temperaturen aufweisen, weshalb der Temperaturgradient zwischen den beiden Bipolartransistoren möglichst gering sein sollte und deshalb der Temperatursensor zwar galvanisch getrennt, aber mit guter thermischer Kopplung, möglichst nah, z. B. oberhalb des aktiven Bereiches des Leistungstransistors angeordnet sein.
-
3 zeigt die Draufsicht auf eine Temperatursensorstruktur 1 für einen Leistungstransistor, mit seinem Source-Anschluss 32, den Drain-Anschluss 30 und der ersten Schichtanordnung 16, die als Gate-Anschluss dienen kann. Eine zweite Schichtanordnung 18, die auf der ersten Schichtanordnung mit einer dazwischen liegenden Isolationsschicht zur galvanischen Trennung angeordnet ist, bildet eine Schichtstruktur auf der Hauptoberfläche oberhalb des Dissipationsgebiets des Transistors. In der zweiten Schichtanordnung 18 ist ein Schaltungselement 22 angeordnet, wobei das Schaltungselement eine temperaturabhängige Charakteristik aufweist und mit dem Dissipationsgebiet thermisch gekoppelt ist. Das Schaltungselement kann so ausgebildet sein, dass es sich um ein resistives Element, eine Diode oder einen Bipolartransistor handelt, um entsprechend dessen temperaturabhängiger Charakteristik ein von der Temperatur des aktiven Bereichs des Leistungstransistors abhängiges Signal bereitzustellen.
-
Die zweite Schichtanordnung 18 weist Messanschlüsse 34 für das in der zweiten Schichtanordnung angeordnete temperaturabhängige Schaltungselement auf. Die Messanschlüsse können beispielsweise in einem Silizierungsprozess auf der zweiten Schichtanordnung ausgebildet werden. Mit der Strukturierungsoption von Silizid kann ein Kurzschluss zwischen den Messanschlüssen 34 vermieden werden. Die Messanschlüsse 34 können so ausgebildet sein, dass sie die von dem Schaltungselement 22 mit der temperaturabhängigen Charakteristik bereitgestellten Signale, die von der Temperatur des Dissipationsgebiets abhängig sind, an eine Auswerteeinheit koppeln. Die Temperatursensorstruktur kann so ausgebildet sein, dass sie keine zusätzliche Chipfläche benötigt, da die Temperatursensorstruktur über dem Halbleiterbauelement, z. B. dem Dissipationsgebiet eines Leistungstransistors, angeordnet werden kann. Die Größe und Form der ersten und zweiten Schichtstruktur kann dabei unterschiedlich sein.
-
In 4 ist ein Flussdiagramm dargestellt, welches das Verfahren zur Herstellung einer integrierten Temperatursensorstruktur benachbart zu einem Dissipationsgebiet eines Halbleiterbauelements darstellt.
-
Das Verfahren zur Herstellung einer integrierten Temperatursensorstruktur benachbart zu einem Dissipationsgebiet eines Halbleiterbauelements weist ein Bereitstellen 40 eines Halbleitersubstrats mit einem integrierten Halbleiterbauelement, ein Aufbringen 42 einer ersten Schichtanordnung auf das Halbleiterbauelement, wobei die erste Schichtanordnung über dem Dissipationsgebiet des Halbleiterbauelements liegt, das Aufbringen 44 einer zweiten Schichtanordnung auf die erste Schichtanordnung mit der dazwischen liegenden Isolationsschicht, wobei die erste und zweite Schichtanordnung und die Isolationsschicht eine Schichtstruktur auf der Hauptoberfläche oberhalb des Dissipationsgebiets des Halbleiterbauelements bilden, und das Anordnen 46 eines Schaltungselements in der zweiten Schichtanordnung, das eine temperaturabhängige Charakteristik aufweist und thermisch mit dem Dissipationsgebiet des Halbleiterbauelements gekoppelt ist auf.
-
Bei dem Halbleitersubstrat mit einem integrierten Halbleiterbauelement kann es sich beispielsweise um ein Si-Substrat, um ein SiGe-Substrat, um ein SiC-Substrat, um ein GaAs-Substrat oder auch anderen in der Halbleitertechnik eingesetzten Substratmaterialien handeln. Das integrierte Halbleiterbauelement kann beispielsweise ein Leistungsbauelement, wie z. B. ein Leistungstransistor, ein IGBT, ein Thyristor, eine Leistungsdiode, aber auch ein Bipolartransistor oder ein anderes Halbleiterbauelement, das ein Dissipationsgebiet aufweist sein.
-
Das Aufbringen 42 einer ersten Schichtanordnung auf das Halbleiterbauelement sollte so erfolgen, dass die erste Schichtanordnung, über dem Dissipationsgebiet des Halbleiterbauelements angeordnet ist. Bei der Isolationsschicht kann es sich um eine isolierende dielektrische Schicht handeln, die z. B. Oxid oder Nitrid oder eine Kombination von Oxid-Nitrid-Oxid aufweist. Das Aufbringen 44 einer zweiten Schichtanordnung auf die erste Schichtanordnung mit einer dazwischen liegenden Isolationsschicht zur galvanischen Trennung, sollte so erfolgen, dass die erste und zweite Schichtanordnung und die Isolationsschicht eine Schichtstruktur oberhalb des Dissipationsgebiets des Halbleiterbauelements ausbilden.
-
Das Aufbringen der zweiten Schichtanordnung kann auch so durchgeführt werden, dass die zweite Schichtanordnung teilweise oder auch vollständig als das Schaltungselement mit der temperaturabhängigen Charakteristik ausgebildet wird. Das heißt das Aufbringen wird so durchgeführt, dass nur Abschnitte der zweiten Schichtanordnung bzw. Abschnitte in der zweiten Schichtanordnung oder auch die gesamte zweite Schichtanordnung als das Schaltungselement mit der temperaturabhängigen Charakteristik wirksam sind.
-
Die Strukturierung der ersten und zweiten Schichtanordnung und der dazwischen liegenden Isolationsschicht kann mit den in der Halbleitertechnik üblicherweise eingesetzten Verfahren der Beschichtung mit Lack und Bestrahlung mit elektromagnetischer Strahlung oder Teilchen durch eine geeignete Maske erfolgen. Durch eine gegebenenfalls mehrmalige Anwendung der aus der Halbleitertechnik bekannten Lithographie-, Ätz-, Ofen- und Dotiertechniken kann so auf dem Halbleitersubstrat die gesamte Strukturierung der Temperatursensorstruktur erreicht werden.
-
Bei dem Anordnen eines Schaltungselements mit einer temperaturabhängigen Charakteristik, die auf eine elektrische Anregung hin ein von der Temperatur des Dissipationsgebietes abhängiges Signal bereitstellen kann, kann es sich beispielsweise um ein resistives Element, eine Diode oder einen Bipolartransistor handeln. Das Schaltungselement der temperaturabhängigen Charakteristik sollte eine leicht interpretierbare eindeutige Temperaturabhängigkeit aufweisen. Da es sich bei der zweiten Schichtanordnung um eine Polysilizium aufweisende Schicht handelt, kann beispielsweise ein Polywiderstand oder eine Polydiode ausgebildet werden. Die Temperaturabhängigkeit der Diodenspannung einer Polydiode kann zur Herleitung der Temperatur verwendet werden. Hierzu sollte das Polysilizium die geeignete n-/p-Dotierung aufweisen. Die Dotierung kann dabei z. B. über thermische Diffusion oder Implantation erreicht werden. Da es sich bei der ersten Schichtanordnung um eine Polysiliziumschicht und bei der zweiten Schichtanordnung ebenfalls um eine Polysiliziumschicht handelt, kann die Herstellung einer integrierten Temperatursensorstruktur benachbart zu einem Dissipationsgebiet eines Halbleiterbauelements im Rahmen einer Flash-Prozessierungsumgebung mit einem Doppel-Polysilizium-Prozess, wie er beispielsweise zur Herstellung monolithisch integrierter Smart-Power-Schaltungen eingesetzt wird, durchgeführt werden.
-
Die Herstellung der Temperatursensorstruktur bzw. des Halbleiterbauelements mit Temperatursensorstruktur kann auch im Rahmen einer anderen Halbleiterprozessarchitektur, wie z. B. der Bipolar-, der BICMOS- oder der Bipolar/CMOS/DMOS-Technologie durchgeführt werden. Optional kann das Schaltungselement mit der temperaturabhängigen Charakteristik auch in die erste Schichtanordnung integriert werden, um eine andere Funktionalität des Halbleiterbauelements zu unterstützen.
-
Es ist auch denkbar, dass die Temperatursensorstruktur mit weiteren Temperatursensorstrukturen oder herkömmlichen Temperatursensoren, welche an einer anderen Stelle eine Vergleichstemperatur erfassen und einem Regelschaltkreis so gekoppelt ist, dass sich aus dem Unterschied der räumlich getrennt erfassten Temperaturen und den daraus resultierenden temperaturabhängigen Signalen eine Änderung für die Funktionsweise der Temperatursensorstruktur, wie beispielsweise dem Abschalten des überwachten Halbleiterbauelementes ergibt.