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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Schließsystem bzw. eine Türöffneranordnung
für Türen gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1, sowie die Verwendung eines Schließblechs
gemäß dem nebengeordneten
Anspruch.
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Ein
Schließsystem
der betreffenden Art umfasst in der Regel ein an der Türe bzw.
am Türblatt angeordnetes
Türschloss
mit einer so genannten Schlossfalle und ein hierzu korrespondierendes Schließblech,
das typischerweise an der Türzarge angeordnet
ist. Das Schließblech
weist Aussparungen bzw. Ausnehmungen auf, in die die Schlossfalle des
Türschlosses
und gegebenenfalls auch ein Riegel des Türschlosses eingreifen um die
Türe geschlossen
bzw. verschlossen zu halten. Hinter bzw. unter dem Schließblech kann
eine Schwenkfalleneinrichtung mit einer Schwenkfalle angeordnet
sein.
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Die
Erfindung betrifft vorrangig die in den USA, Kanada und auch vielen
asiatischen Ländern eingesetzten
ANSI-Schlosssysteme (ANSI = American National Standard Institute),
die selbstverständlich
auch in Europa erhältlich
sind. Die beiden wesentlichen Ausführungsarten dieser ANSI-Schlosssysteme
sind Mortise- und Zylinderschlösser.
Beim Mortise-Schloss (mortise lock; Einsteckschloss) wird das gesamte
Türschloss
von der Türkante
her in eine entsprechende Ausnehmung bzw. Ausfräsung des Türblatts eingesetzt. Hingegen
werden beim Zylinderschloss (cylindrical lock) in der Regel zwei
senkrecht aufeinanderstehende Bohrungen im Türblatt angebracht: eine größere von
der Vorderseite und eine kleinere Querbohrung von der Türkante aus,
in welche das Türschloss
und ein Betätigungsmechanismus
eingesetzt werden. Wegen des geringeren Aufwands bei der Montage
sind Zylinderschlösser häufig bevorzugt.
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Die
Erfindung betrifft insbesondere ein ANSI-Türschloss (beider zuvor genannter
Ausführungsarten)
deren Schlossfalle mit einer so genannten Fallensperrfunktion ausgestattet
ist. Die Be wegung der Schlossfalle wird hier durch einen Abtaststift
(Fallensperrstift; deadbolt) freigegeben oder blockiert. In einer
gedrückten
bzw. betätigten
Stellung dieses Abtaststiftes wird die Schlossfalle gesperrt bzw.
blockiert – ein
manipulatives Öffnen
der Türe
von außen durch
Zurückdrücken der
Schlossfalle ist nicht möglich.
In der nicht betätigten
Stellung des Abtaststiftes ist die Schlossfalle freigegeben und
kann sich bspw. federnd bewegen. Beim Mortise-Schloss ist dieser Abtaststift
meist oberhalb und/oder unterhalb der Schlossfalle angeordnet. Beim
Zylinderschloss sitzt der Abtaststift in der Regel auf der Rückseite
der Schlossfalle an der planen Fläche an; dies zeigt 1.
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Um
die weit verbreiteten Varianten beider Türschloss-Ausführungsarten
abzudecken, werden bisher Schließbleche mit Zwischenstücken (lip
brackets) auf dem Markt angeboten, die zusammen mit einer Schwenkfalleneinrichtung
eine einbaufertige integrale Einheit (Türöffnereinheit) bilden. Diesen Stand
der Technik zeigt 2. Das hier als Zwischenstück bezeichnete
Bauelement dient als Schließblechträger, als
Distanzstück
zur Schwenkfalleneinrichtung und als Abdeckung einer für den Einbau
erforderlichen Ausfräsung
am Türzargenspiegel (Zargen-Sichtseite).
Nachteilig bei dieser Lösung
ist die relativ große
Ausfräsung
für den
Einbau am Zargenspiegel, sodass neben dem problematischen Brand-,
Wärme-
und Schallschutz vor allem auch der Installations- bzw. Montageaufwand
hoch ist. Fernerhin ist eine solche Lösung unschön anzuschauen. Ebenfalls stellt
das Zwischenstück
einen Manipulationszugang über
den Zargenspiegel zum Türöffner dar.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Schließsystem der eingangs genannten
und gattungsgemäßen Art
bereitzustellen, das einen verbesserten Einbruchsschutz und eine
leichtere Montage bietet. Fernerhin soll eine ansprechende optische
Darstellung gegeben sein.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch die Merkmale des Anspruches 1. Bevorzugte und vorteilhafte Weiterbildungen
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Der nebengeordnete Anspruch betrifft die Verwendung eines zur Erfindung
gehörenden
neu entwickelten Schließblechs
in Kombination mit einem Türschloss
mit Schlossfalle ohne Fallensperrfunktion.
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Die
erfindungsgemäße Lösung zielt
maßgeblich
auf die Gestaltung des Schließblechs
ab. Das Schließblech
weist gattungsgemäß wenigstens
eine Ausnehmung auf, in welche die Schlossfalle eingreifen kann.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass das Schließblech
im Wesentlichen eben ausgebildet ist, und dass die Kontur der Ausnehmung
vollständig
geschlossen ist, wobei die Ausnehmung einen zentralen im Wesentlichen
rechteckigen Bereich umfasst, dem sich in Türöffnungsrichtung ein Bereich
mit verminderter Ausdehnung anschließt, der auch als Aussparung
oder Ausfräsung
bezeichnet werden kann. Die Ausnehmung kann bspw. durch Stanzen
oder Fräsen
hergestellt sein.
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Bei
geschlossener Türe
befindet sich die Schlossfalle des Türschlosses in der Ausnehmung des
Schließblechs.
In diesem Zustand ist der Abtaststift der Fallensperrfunktion aufgrund
eines hier nicht näher
beschriebenen Mechanismus in einer gegenüber der Schlossfalle zurückgesetzten
Position, sodass die Schlossfalle gesperrt ist, was Stand der Technik
ist. Zum Öffnen
der Türe
muss der Abtaststift wieder in eine ausgefahrene bzw. nicht gedrückte Stellung
gebracht werden, sodass die Schlossfalle entsperrt wird und zurück bewegt
werden kann, um außer
Eingriff mit dem Schließblech
zu kommen. Dies geschieht in der Regel während die Türe bereits in Türöffnungsrichtung
bewegt wird, wobei die Schlossfalle des Türschlosses gegenüber dem
(bzw. relativ zum) Schließblech
bewegt wird. Das in der 1 gezeigte Zwischenstück gemäß dem Stand der
Technik stellt für
diese Bewegung der Türfalle
in Türöffnungsrichtung
kein Hindernis dar, sobald die hier ebenfalls umfasste Schwenkfalle
aus ihrer Sperrposition ausgelöst
ist. Jedoch ist dieses Zwischenstück wie bereits dargelegt mit
diversen Nachteilen behaftet.
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Gemäß der Erfindung
ist eine geschlossene Kontur für
die Ausnehmung im Schließblech
vorgesehen. Diese geschlossene Kontur erhöht signifikant die mechanische
Stabilität
des Schließbleches,
womit das Türschließsystem
insgesamt gegen Gewalteinwirkung besser geschützt ist.
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Die
geschlossene Kontur der Ausnehmung im Schließblech begrenzt jedoch die
Bewegungsmöglichkeit
der Schlossfalle in Türöffnungsrichtung, dadurch,
dass der auf der planen Rückseite
der Schlossfalle angeordnete Abtaststift am vorderen Randabschnitt
(bezogen auf die Türöffnungsrichtung)
der Ausnehmung anschlägt
und ein Auslaufen bzw. Ausgleiten der Schlossfalle verhindert wird.
Um dieses Anschlagen des Abtaststiftes zu verhindern ist erfindungsgemäß ferner
vorgesehen, dass sich einem zentralen im Wesentlichen rechteckigen
Bereich dieser Ausnehmung in Türöffnungsrichtung
gesehen ein Bereich mit verminderter Ausdehnung anschließt, wobei
dieser taschenartige Bereich mit verminderter Ausdehnung dazu vorgesehen
ist, den Abtaststift der Schlossfalle aufzunehmen, während die
Schlossfalle aus der Ausnehmung des Schließbleches ausgleitet.
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Der
taschenartige Bereich mit verminderter Ausdehnung ist dabei so dimensioniert,
dass er die gängigen
Größen von
Abtaststiften aufnehmen kann, ist andererseits jedoch möglichst
klein ausgelegt, was einerseits eine hohe mechanische Festigkeit
des Schließbleches
bedingt und was andererseits den Manipulationsspalt klein hält. Vorzugsweise
ist dieser Bereich in der Draufsicht ebenfalls rechteckig ausgebildet.
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Entgegen
den bisherigen Lösungen
mit Zwischenstück,
die eine aufwändige
Präparierung
der Türzarge
zum Einbau erfordern und auch unschön anzuschauen sind, reduziert
sich der Einbauaufwand erheblich, wobei auch der optische Eindruck
verbessert wird, da das Schließblech
kaum mehr in die Zargen-Sichtseite (Zargenspiegel) hineinragt und
daher auch bei geschlossener Türe
an und für
sich nicht mehr sichtbar ist. Damit besteht auch kein Manipulationszugang
mehr über
die Zargen-Sichtseite.
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Das
erfindungsgemäße Türschließsystem
ist vorteilhafterweise für
Mortise- und Zylinder-Türschlösser gleichermaßen geeignet,
wobei auch eine Nachrüstung
für bestehende
Türschließsysteme möglich ist.
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Ein
solches Schließblech
eignet sich im Übrigen
auch für
die Verwendung in Kombination mit Türschlossarten bzw. -systeme
ohne Fallensperreinrichtung bzw. -funktion, was Gegenstand des nebengeordneten
Anspruches ist.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der zentrale
rechteckige Bereich und der taschenartige Bereich mit verminderter
Ausdehnung dieser Ausnehmung zueinander mittig angeordnet sind.
Dadurch ergibt sich ein symmetrischer Aufbau, so dass das erfindungsgemäße Türschließsystem
für rechts
und links öffnende
Türen sowie
waagrecht öffnende
Türen geeignet
ist. Damit ist dieses Türschließsystem
aber auch sowohl für
einwärts
und auswärts
drehende Türen,
sowie Doppelflügel-Türen geeignet.
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Eine
ebenfalls bevorzugte Weiterbildung sieht vor, dass das Schließblech an
seiner bezogen auf die Türöffnungsrichtung
vorderen Kante eine Einlaufschräge
für die
Schlossfalle umfasst, die durch Abwinklung bzw. Abkantung der vorderen
Schließblechkante
nach unten ausgebildet ist. Die Richtungsangabe „nach unten" bezieht sich dabei
auf die Sichtseite des Schließblechs
(im Montagezustand). Beim Schließen der Türe ermöglicht diese Einlaufschräge ein leichtes
Eingleiten der Sperrfalle in die Ausnehmung, wobei die in der Regel
abgeschrägte Vorderseite
der Schlossfalle und die Einlaufschräge sozusagen aufeinander abgleiten
und dabei die Schlossfalle entgegen einer Federkraft in das Türschloss
zurückgedrückt wird.
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Als
Weiterbildung hiervon kann der Bereich der Ausnehmung mit verminderter
Ausdehnung bis in die Einlaufschräge hineinreichen, um den zur
Verfügung
stehenden Platz bis zur vorderen Kante des Schließblechs
bestmöglich
auszunutzen.
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Gemäß einer
Weiterbildung ist vorgesehen, dass im Übergang des Bereichs mit verminderter Ausdehnung
in den zentralen rechteckigen Bereich der Ausnehmung wenigstens
eine Auslaufschräge, bevorzugt
zwei Auslaufschrägen,
angeordnet ist bzw. sind, die durch Abwinklung eines Randabschnitts
der Ausnehmung nach unten gebildet ist bzw. sind. Die Richtungsangabe „nach unten" meint die von der Sichtseite
des Schließblechs
wegweisende Richtung (im Montagezustand sozusagen in die Türzarge hinein).
Diese Auslaufschrägen
kommen beim Öffnen der
Türe mit
der planen Rückseite
der Schlossfalle in Kontakt, und dienen als Faltenführung. Die
plane Rückseite
der Schlossfalle und die Auslaufschräge können sozusagen aufeinander
abgleiten, wobei die Schlossfalle entgegen einer Federkraft in das
Türschloss
zurückgedrückt wird,
und die Türe
geöffnet werden
kann. Der Bereich der Ausnehmung mit verminderter Ausdehnung (im
Schließblech)
lässt sich demnach
auch als eine Art Aussparung in der Mitte dieser Fallenführung auffassen.
Der beim Öffnen
der Türe
in dieser Aussparung aufgenommene Abtaststift der Fallensperreinrichtung
behindert nicht das Zurückdrücken bzw.
-gleiten der Schlossfalle an der Fallenführung bzw. den Auslaufschrägen.
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Eine
andere Weiterbildung sieht vor, dass sich bezogen auf die Türöffnungsrichtung
hinter dem zentralen rechteckigen Bereich der Ausnehmung im Schließblech ein
weiterer im Wesentlichen rechteckiger Bereich mit ebenfalls verminderter
Ausdehnung anschließt.
In diesem Bereich ist bei geschlossener Türe die Schlossfalle im Wesentlichen
formschlüssig aufgenommen,
was die Möglichkeit
zur Manipulation mittels Werkzeugen stark einschränkt.
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Eine
besonders bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Tüschließsystems
sieht vor, dass unter dem Schließblech eine Schwenkfalleneinrichtung
mit einer Schwenkfalle angeordnet ist. Bei einer solchen Schwenkfalle
handelt es sich bspw. um eine fernsteuerbare Festhalteeinrichtung
für die Schlossfalle
eines Türschlosses,
die mittels einer Schwenkbewegung die Schlossfalle sperrt oder freigibt,
wodurch die Türe
verschlossen gehalten wird oder geöffnet werden kann. Die Richtungsangabe „unter" bezieht sich auf
den Montagezustand des Schließblechs
in der Türzarge;
die Schwenkfalleneinrichtung ist auf der der Sichtseite des Schließblechs abgewandten
Seite (sozusagen im Zargeninneren) angeordnet.
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Die
Kombination des erfindungsgemäßen Schließsystems
mit einer Schwenkfalle gewährleistet,
dass im Verlauf des Türöffnungsvorganges,
also nach dem die Schwenkfalle entriegelt (bzw. entsperrt oder freigegeben)
wurde, die Schlossfalle entgegen der Federkraft in das Türschloss
eingedrückt
werden kann. Die hierzu erforderlich Kraft wird (wie oben bereits
beschrieben) mittels der Fallenführung
(Auslaufschrägen)
erzeugt. Bei geschlossener Türe
ist die Schlossfalle von der Schwenkfalle fixiert, vorzugsweise
in dem bereits oben beschriebenen hinteren rechteckigen Bereich
(mit verminderter Ausdehnung) der Ausnehmung im Schließblech.
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Bevorzugt
ist dabei das Schließblech
direkt mit der Schwenkfalleneinrichtung verbunden (bspw. mittels
Verschraubung), was eine hohe Widerstandskraft gegen manipulative
Gewalteinwirkung bedingt.
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Als
Weiterbildung hiervon kann vorgesehen sein, dass die Ränder bzw.
Kantenflächen
des zentralen rechteckigen Bereichs der Ausnehmung als Führung und/oder
als Anschlag für
die Schwenkfalle ausgebildet sind. Damit kann die obere Spitze bzw. Oberkante
der Schwenkfalle beim Schwenken (also beim Öffnen oder Schließen der
Türe) sicher
geführt werden
und die Schwenkbewegung kann zudem durch das Anschlagen der Schwenkfallenspitze
definiert begrenzt werden. Dies bringt einerseits eine spürbare Leichtgängigkeit
mit sich, andererseits wird die Gefahr der Manipulation durch Gewalteinwirkung gesenkt.
Die parallel zur Türöffnungsrichtung
verlaufenden Ränder
des zentralen rechteckigen Bereichs der Ausnehmung dienen dabei
als Führung
für die Schwenkfalle
bzw. die Schwenkfallenspitze, die senkrecht zur Türöffnungsrichtung
verlaufenden Kanten bzw. Kantenabschnitte dienen dementsprechend
als Anschläge.
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Um
die Höhen
der Schwenkfallenspitze bzw. -oberkante und der Fallenführung auf
gleiches Niveau zu bringen, kann eine Justiereinrichtung umfasst
sein, bspw. eine Stellschraube. In einfacher Form ist eine solche
Justiereinrichtung als einstellbarer Drehwinkelanschlag für die Schwenkfalle
ausgeführt.
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Die
zum Schließblech
weisende obere Kante bzw. Oberkante der Schwenkfalle kann zudem
verlängert
ausgebildet sein und eine Ausnehmung aufweisen, die bevorzugt mittig
und korrespondierend zu dem vorderen Bereich der Ausnehmung mit
verminderter Ausdehnung im Schließblech ausgebildet ist. Die
Verlängerung
verbessert die Führungs-
und Anschlageigenschaften der Schlossfalle in der zentralen mittigen
Ausnehmung des Schließblechs.
Mittels der Ausnehmung in dieser Verlängerung lassen sich die Bewegungen
des Abtaststifts (und damit die Steuerzeiten) der Fallensperreinrichtung
beim Öffnen
und Schließen
der Türe
verändern.
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Ebenfalls
kann vorgesehen sein, dass zwischen dem Schließblech und der Schwenkfalleneinrichtung
ein Distanzstück
angeordnet ist. Diese Distanzstück
ist bevorzugt als einstückiges
Gussteil oder als mehrlagige Blechkonstruktion ausgeführt, wobei
im letzteren Fall vorgesehen ist, dass das Distanzstück aus separierbaren
und im Wesentlichen ebenen Einzellagen gebildet ist, um einen Abstand zwischen
Schließblech
und Schwenkfalleneinrichtung über
Blechanzahl und Blechstärke
einstellen zu können.
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Das
Schließblech
ist bevorzugt eben bzw. flach ausgebildet, vorzugsweise als Blechformteil
mit einheitlicher Stärke.
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Ebenfalls
ist bevorzugt, dass das Schließblech
und die Schwenkfalleneinrichtung und ggf. das Distanzstück zu einer
so genannten Türöffnereinheit zusammengefasst
sind und eine integrale Baueinheit ausbilden.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den im folgenden im Zusammenhang
mit den Figuren beschriebenen Ausführungsbeispielen. Die Figuren
zeigen:
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1:
ein Türschloss
in Zylinderbauweise gemäß einem
Stand der Technik in perspektivischer Ansicht;
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2:
eine Türöffnereinheit
gemäß einem Stand
der Technik in perspektivischer Ansicht;
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3: eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Türöffnereinheit
in Explosionsansicht und perspektivischer Ansicht;
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4: eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Türöffnereinheit
in Explosionsansicht und perspektivischer Ansicht;
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5:
eine als Aufschraubstück
ausgebildete Schwenkfalle mit modifizierter Oberkante in perspektivischer
Ansicht;
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6: eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schließbleches
in verschiednen Ansichten;
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7:
eine alternative Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Schließblechs
in perspektivischer Ansicht; und
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8:
eine weitere alternative Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Schließblechs
in perspektivischer Ansicht.
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1 zeigt
ein insgesamt mit 1 bezeichnetes Türschloss, dass hier als Zylinderschloss
ausgebildet ist. Ein solches ist in bzw. an einem Türblatt angeordnet.
Dieses weist eine federnd gelagerte Schlossfalle 2 auf,
an deren Rückseite
an der planen Fläche 3 ein Abtaststift
bzw. Fallensperrstift (latch-bolt, dead-bolt) 4 anliegt,
der ebenfalls federnd gelagert ist. Fernerhin weist das Zylinderschloss 1 einen
insgesamt mit 5 bezeichneten Betätigungsmechanismus auf, in
dem u. a. eine Feder angeordnet ist, die die Schlossfalle 2 und
den Abtaststift 4 in den gezeigten Positionen vorspannt
(und mittels der durch Ansetzen eines Türgriffs oder -knaufs die Schlossfalle 2 auch
entgegen der Federkraft zurückbewegt
werden kann, um die Türe
zu öffnen).
Der Abtaststift 4 lässt
sich unabhängig
von der Schlossfalle 2 zurückbewegen. Die Bewegung der
Schlossfalle 2 wird jedoch durch den Abtaststift 4 freigegeben
oder blockiert bzw. gesperrt. In der gezeigten nicht betätigten Stellung
des Abtaststiftes 4 ist die Schlossfalle 2 freigegeben
und kann sich federnd zurückbewegen.
In einer zurück
gedrückten bzw.
betätigten
Stellung des Abtaststiftes 4 wird die Schlossfalle 2 gesperrt
und ein manipulatives Öffnen der
Türe von
außen
durch Zurückdrücken der Schlossfalle 2,
bspw. mittels eines Werkzeugs oder eines Magneten, ist nicht möglich.
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2 zeigt
eine Türöffnereinheit 10 gemäß dem Stand
der Technik, umfassend ein Schließblech 12 mit Blickrichtung
auf die Sichtseite dieses Schließblechs, eine unterhalb dieses
Schließblechs
(bezogen auf die Blickrichtung) angeordnete Schwenkfalleneinrichtung 14 mit
einer Schwenkfalle 15 und ein in Türöffnungsrichtung O (angezeigt
durch Pfeil) seitlich angeordnetes so genanntes Zwischenstück 16.
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Beim
Schließen
der Türe
gelangt die abgeschrägte
oder konvex gekrümmte
Vorderseite der Schlossfalle 2 mit der Oberkante bzw. Spitze 17 der Schwenkfalle 15 in
Kontakt, worauf die Schlossfalle 2 entgegen ihrer Vorspannkraft
zurückgeschoben
wird und die Vorderseite der Schlossfalle 2 über die Schwenkfallenspitze 17 hinweg
gleitet, bis sie in die Ausnehmung 19 des Schließblechs 12 sozusagen einrastet,
wo sie von den drei Rändern
bzw. Kanten dieser Ausnehmung 19 und der Schwenkfalle 15 fixiert
wird, sodass die Türe
verschlossen ist. Der Abtaststift 4 des Türschlosses 1 sitzt
dabei in einer zurück
gedrückten
Stellung auf der Schwenkfallenspitze 17 auf, sodass die
Schlossfalle 2 gesperrt ist und nicht mehr manipulativ
bewegt werden kann (Fallensperrfunktion).
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Beim Öffnen der
Türe wird
die Schwenkfalle bspw. mittels einer Fernsteuerung freigegeben und kann
in Türöffnungsrichtung
O wegschwenken. Bei einem gleichzeitigen Bewegen der Türe in Türöffnungsrichtung
O gelangt der Abtaststift 4 des Türschlosses 1 in seine
nicht sperrende Stellung und die Schlossfalle 2 kann über die
geschwenkte bzw. gekippte Schwenkfalle 15 hinwegbewegt
werden, wobei sie bei Bedarf auch in das Türschloss 1 einfedern kann.
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Das
Zwischenstück
(lip bracket) 16 sorgt für die Kompatibilität der Türöffnereinheit 10 mit
den beiden gängigen
Türschlossarten
bzw. -systemen (Mortise- und Zylinderschlösser), wobei zuvor lediglich
die Zusammenwirkung mit einem Zylinderschloss beschrieben wurde.
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Die
Türöffnereinheit 10 weist
aufgrund des Zwischenstücks 164 die
eingangs beschriebenen Nachteile auf, wobei hier der relativ große Montageaufwand
in der Türzarge
und der problematischen Brand-, Wärme- und Schallschutz zu nennen
wären, neben
einem insgesamt auch minderwertigen optischen Eindruck.
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Die 3a zeigt
eine erste Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Türöffnereinheit 20 in
Explosionsansicht. Die Türöffnereinheit 20 umfasst
ein Schließblech 22 und
eine unterhalb dieses Schließblechs
angeordnete Schwenkfalleneinrichtung 24, mit einer Schwenkfalle 25.
Die Schwenkfalleneinrichtung kann bspw. elektromagnetischer Art
sein. Zwischen Schließblech 22 und
Schwenkfalleneinrichtung 24 ist ein aus mehreren Blechen
gebildetes Distanzstück 28 angeordnet.
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Das
Schließblech 22 weist
eine Ausnehmung 19 mit umseitig geschlossener Kontur auf.
Diese Ausnehmung 19 umfasst einen zentralen und im Wesentlichen
rechteckigen Bereich 19a, einen sich hieran in Türöffnungsrichtung
O anschließenden
Bereich 19b mit verminderter Ausdehnung und einen sich
entgegen der Türöffnungsrichtung
O anschließenden
Bereich 19c, ebenfalls mit verminderter Ausdehnung. Die
einzelnen Bereiche 19a, 19b und 19c der
Ausnehmung 19 sind in den 4a und 6c anschaulich
dargstellt.
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Das
Schließblech 22 weist
eine relative kurze und damit kompakte Einlaufschräge 21 auf, über die
die Schlossfalle 2 beim Schließen der Türe hinweg gleitet. Fernerhin
weist das Schließblech 22 zwei Auslaufschrägen 23 auf,
die durch Abwicklung eines Randabschnitts der Ausnehmung 19,
beidseits des Bereichs 19b mit verminderter Ausdehnung,
nach unten ausgebildet sind. Diese Auslaufschrägen 23 dienen als
Gleitflächen
für die
Schlossfalle 2 beim Öffnen
der Türe.
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Die 3b zeigt
die Türöffnereinheit 20 der 3a als
integrale Baueinheit. Gut zu erkennen ist hier, wie die Ränder der
Ausnehmung 19 und auch die Ausnehmungen des Distanzstücks 28 als
Führung
und/oder Anschlag für
die Schwenkfalle 25 bzw. deren Oberkante 27 dienen.
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Die 4a zeigt
die Türöffnereinheit 20 in Explosionsdarstellung
mit geöffnetem
Schwenkfallengehäuse
der Schwenkfalleneinrichtung 24, so dass der Blick auf
die elektromagnetische Entsperrvorrichtung für die Schwenkfalle 25' freigegeben
ist. Die Schwenkfalle 25' weist
hier eine verlängerte Schwenkfallenspitze
bzw. Oberkante 27' auf,
wodurch sich die Führungseigenschaften
in der Ausnehmung 19 verbessern lassen, was sich sehr gut aus
der 4b ergibt.
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Die 5 zeigt
eine solche Schwenkfalle 25',
die hier als so genanntes Aufschraubstück ausgebildet ist, mit modifizierter,
verlängerter
Oberkante 27'.
Die Oberkante 27' weist
beiderseits an ihren Enden Ausnehmungen in Form von Abstufungen
auf. Eine solche Ausnehmung kann auch in der Mitte der Oberkante 27', wo im geschlossenen
Zustand der Abtaststift 4 der Schlossfalle 2 aufliegt,
ausgebildet sein, um die Steuerzeiten für den Abtaststift 4 der Fallensperreinrichtung
zu verändern
(zeitliche Verlagerung der Entsperrung der Schlossfalle nach vorne beim Öffnen der
Türe).
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Nachfolgend
soll nun ein Öffnungsvorgang beschrieben
werden. Bei geschlossener Türe
befindet sich die Schlossfalle 2 im hinteren Bereich 19c der
Ausnehmung 19 und wird in Türöffnungsrichtung (O) von der
arretierten Schwenkfalle 25 bzw. 25' festgehalten. Die Schwenkfalle 25 bzw. 25' kann dabei wie
gezeigt an einem Vorsprung der Ausnehmung 19 (im Übergangsbereich
zwischen den Ausnehmungsbereichen 19a und 19c)
anliegen. Der Abtaststift 4 der Fallensperreinrichtung
sitzt in einer zurück
gedrückten
Stellung auf der Oberkante 27 bzw. 27' der Schwenkfalle 25 bzw. 25' auf. Ein manipulatives Öffnen der
Türe ist
wegen der betätigten
Fallensperre nicht möglich.
Ein Öffnen
der Türe
ist nur durch Betätigung
eines Türgriffs
(zurückziehen
der Schlossfalle) oder durch Auslösen bzw. Freigeben der Schwenkfalle 25 bzw. 25' möglich.
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Nachdem
die Schwenkfalle 25 bzw. 25' bspw. durch ferngesteuertes Auslösen eines
Elektromagneten freigegeben ist, kann diese in Türöffnungsrichtung O wegschwenken,
falls die Türe
in Türöffnungsrichtung
bewegt wird. Die Oberkante 27 bzw. 27' der Schwenkfalle 25 bzw. 25' ist dabei im
zentralen Bereich 19a der Ausnehmung 19 geführt, wobei jedoch
eine Führungsfunktion
auch von dem Distanzstück 28 übernommen
werden kann. Infolge des Wegschwenkens der Türfalle 25 bzw. 25' kann der gedrückte Abtaststift 4 der
Fallensperreinrichtung ausfahren wodurch die Fallensperrfunktion
aufgehoben wird. Beim weiteren Vorwärtsbewegen der Türe gelangt
schließlich
die plane Rückseite 3 der Schlossfalle 2 and
die Auslaufschrägen 23 der
Ausnehmung 19, wobei dann die nicht gesperrte Schlossfalle 2 durch
diese Auslaufschrägen 23 zurückgedrückt wird
(Abgleitvorgang an schräger
Ebene). Der ausgefahrene Abtaststift 4 befindet sich währenddessen
in dem vorderen Bereich 19b der Ausnehmung 19 und
kann somit den Abgleitvorgang zwischen Schlossfalle 2 und
Auslaufschrägen 23 (die auch
als Faltenführung
bezeichnet werden) nicht behindern. Nachdem die nicht gesperrte
Schlossfalle 2 zurückgedrückt ist,
kann die Türe
im weiteren Verlauf frei geöffnet
werden.
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Die
in Türöffnungsrichtung
weggeschwenkte Schwenkfalle 25 bzw. 25' taucht sozusagen
unter den Einlaufschrägen 23 hindurch,
wobei der maximale Schwenkwinkel durch eine Justierung einstellbar ist.
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Der
Schließvorgang
ergibt sich sinngemäß selbsterklärend in
umgekehrter Reihenfolge, wobei die Schlossfalle 2 die Schwenkfalle 25 bzw. 25' zunächst in
ihre Arretierungsposition zurückbewegt.
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Die 6a bis 6d zeigen
eine Ausführungsform
des zuvor beschriebenen Schließbleches 22 in
perspektivischer Ansicht, in Vorderansicht, in Draufsicht und Seitenansicht.
Hierbei sind auch gängige
Abmessungen in Millimetern angegeben.
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Die 7 und 8 zeigen
erfindungsgemäße Türschließbleche 22' und 22'' in abweichenden Ausführungsformen,
wobei die Abweichungen in der Anordnung und Ausführung der Montagebohrungen bestehen,
sowie insbesondere in den unterschiedlichen Schließblechlängen, die
im Grunde genommen je nach Anwendungsfall frei wählbar sind.
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Die
erfindungsgemäßen Schließblech sind vorzugsweise
aus einem Eisenwerkstoff gebildet. Die Oberflächenrauheit der Sichtseite
beträgt
vorzugsweise RZ = 15 μm.