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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Penta- und Hexaalkylguanidinium-alkylsulfaten und deren Verwendung
als ionische Flüssigkeiten.
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Entsprechend
dem Stand der Technik wurden bereits eine Reihe von Penta- und Hexaalkylguanidinium-Salzen
beschrieben, die in der Regel durch Umsetzung von Tetra- oder Pentaalkylguanidinen
mit Alkylhalogeniden hergestellt werden (vgl. bspw. J. Dale,
O. I. Eriksen, Acta Chem. Scand. B 1988, 42, 242–246 oder H.
Kessler, D. Leibritz, Chem. Ber. 1971, 104, 2158).
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So
betrifft die
US-Patentschrift
5,082,968 Hexaalkylguanidinium-halogenide, welche durch
Umsatzung von Tetraalkylguanidin mit einem Alkylierungsmittel auf
Basis von Alkylhalogeniden in Gegenwart von Basen und ggf. einem
Phasentransfer-Katalysator hergestellt werden. Die entsprechenden
Hexaalkylguanidinium-Salze werden vor allem als Phasentransfer-Katalysatoren
in nucleophilen aromatischen Substitutionsreaktionen eingesetzt.
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Aus
dem
US-Patent 5,229,482 sind
ebenfalls Hexaalkylguanidinium-Salze bekannt, wobei die entsprechenden
Halogenidsalze, insbesondere Chlorid und Bromid als bevorzugt angesehen
werden. Die beschriebenen Hexaalkylguanidinium-Salze eignen sich
ebenfalls hervorragend als Phasentransfer-Katalysatoren bei der
Herstellung von höhermolekularen Polyether-Polymerverbindungen.
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Des
Weiteren werden in der US-Patentanmeldung
US 2003/0211389 A1 unsymmetrisch
substituierte Hexaalkylguanidinium-Salze offenbart, wobei als Anionen
vorzugsweise Halogenide oder bis-Trifluoromethansulfonylimide in
Frage kommen. Die diesbezüglichen Guanidin-Derivate werden
als nicht-wässrige Elektrolyte in elektrochemischen Zellen
empfohlen.
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Pentaalkylguanidinium-Salze
lassen sich auch aus Pentaalkylguanidinen und Halogenwasserstoff-Säuren
gewinnen (vgl. hierzu H. Lecher, F. Graf, Liebigs Ann. Chem.
1924, 438, 154).
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Nachteilig
bei Halogenid-haltigen Guanidin-Salzen ist die Tatsache, dass diese
keine ausreichende thermische Stabilität besitzen, korrosiv
und in elektrochemischen Systemen zu instabil sind.
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Außerdem
werden im
US-Patent 5,081,298 Bis-pentaalkylguanidiniumalkansalze
und deren Verwendung als Phasentransfer-Katalysatoren bei der Herstellung
von organischen Verbindungen beschrieben, die durch Umsetzung von
polaren mit unpolaren Verbindungen synthetisiert werden. Die Herstellung
der entsprechenden Guanidinium-Salze erfolgt in einer 3-stufigen
Reaktion. In der ersten Stufe wird Tetraalkylharnstoff mit Phosgen
bzw. Phosphoroxychlorid oder Tetraalkylthioharnstoff mit einem N,N-Dialkylcarbamoyl-Halogenid umgesetzt,
wobei die entsprechenden Chloroformamidinium-Salze entstehen. In
der zweiten Reaktionsstufe werden dann die Chlorformamidinium-Salze
mit einem Monoalkylamin zur Umsetzung gebracht. Das hierbei entstehende
Pentaalkylguanidinium-Salz lässt man abschließend
in der dritten Stufe mit einem Alkylendihalogenid reagieren. Aufgrund
dieser mehrstufigen Reaktionsführung erscheint dieses Herstellverfahren
für Pentaguanidinium-Salze technisch relativ aufwendig.
Außerdem ist das Arbeiten mit Phosgen aus Sicherheitsgründen äußerst
problematisch.
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Schließlich
ist aus der
WO 2005/075 413 ein
Verfahren zur Herstellung von Guanidinium-Salzen bekannt, wobei
auch Penta- und Hexaalkylguanidinium-Salze beschrieben werden, die
als Anion u. a. auch Alkyl- oder Arylsulfate aufweisen können.
Die Herstellung dieser Guanidinium-Salze erfolgt durch Umsetzung
einer Dichlorharnstoff-Verbindung mit einem Salz zur Bildung der
entsprechenden Halogenformamidinium-Verbindung, die anschließend
mit einem Amin zu den entsprechenden Guanidinium-Salzen umgesetzt
wird. Nachteilig bei diesem Verfahrensweg ist die Tatsache, dass
die Dihalogenharnstoff-Verbindung durch Chlorierung aus Phosgen
hergestellt werden muss, welches – wie bereits dargelegt – in
sicherheitstechnischer Hinsicht als sehr problematisch angesehen
werden muss. Außerdem fallen bei dieser zweistufigen Umsetzung
jeweils große Mengen an Salzen an, was aus Gründen
des Umweltschutzes ebenfalls unerwünscht ist.
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Der
vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Herstellung von Penta- und Hexaalkylguanidinium-alkylsulfaten
zu entwickeln, welches es erlaubt, diese Verbindungen in technisch einfacher
Weise und in guten Ausbeuten herzustellen. Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß mit
Hilfe des Verfahrens nach Anspruch 1 gelöst.
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Es
hat sich nämlich überraschenderweise gezeigt,
dass sich die entsprechenden Guanidinium-alkylsulfate in guten Ausbeuten
und auf sehr umweltfreundliche Weise herstellen lassen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zur Herstellung
von Penta- oder Hexaalkylguanidinium-alkylsulfaten der allgemeinen
Formel (I)
mit
R
1 bis
R
5 = C
1-C
8-Alkyl,
R
6 =
H, C
1-C
8-Alkyl,
R
7 = C
1-C
6-Alkyl.
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Vorzugsweise
bedeuten R1 bis R4 einen
C1-C4-Alkylrest
und insbesondere einen Methylrest. Außerdem stellen gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform R5=R7=Methyl oder Ethyl sowie R6=H,
Methyl oder Ethyl dar.
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Die
erfindungsgemäße Herstellung der N,N,N',N',N''-Pentaalkylguanidinium-alkylsulfate
bzw. N,N,N',N',N'',N''-Hexaalkylguanidinium-alkylsulfate kann nach
verschiedenen Verfahrensvarianten erfolgen.
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So
lassen sich die erfindungsgemäßen N,N,N',N',N''-Pentaalkylguanidinium-alkylsulfate
relativ einfach aus den N,N,N',N'-Tetraalkylguanidinen mit Dialkylsulfat
ohne oder in Gegenwart eines inerten organischen Lösemittels
entsprechend Gleichung (1) herstellen. (Stufe a
1))
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Alternativ
hierzu können die N,N,N',N',N''-Pentaalkylguanidinium-alkylsulfate
erfindungsgemäß dadurch hergestellt werden, dass
man N,N,N',N'-Tetraalkylguanidinium-alkylsulfate mit N,N,N',N',N'',N''-Hexaalkylguanidinium-alkylsulfaten
ohne oder in Gegenwart eines inerten organischen Lösemittels
entsprechend Gleichung (2) reagieren lässt. (Stufe c))
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Auch
die erfindungsgemäße Herstellung der N,N,N',N',N'',N''-Hexaalkylguanidinium-alkylsulfate
kann auf verschiedenen Wegen erfolgen.
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Bei
der ersten Verfahrensvariante, welche die drei Verfahrensstufen
b1), b2) und b3) umfasst, werden zunächst – wie
bereits beschrieben – in Stufe b1)
N,N,N',N'-Tetraalkylguanidine mit Dialkylsulfat ohne oder in Gegenwart
eines inerten organischen Lösemittels entsprechend Gleichung
(1) zum N,N,N',N',N''-Pentaalkylguanidinium-alkylsulfat umgesetzt.
Anschließend lässt man in Stufe b2)
die N,N,N',N',N''-Pentaalkylguanidinium-alkylsulfate mit Basen in
Wasser und/oder C1-C4-Alkoholen
zur Herstellung der N,N,N',N',N''-Pentaalkylguanidine entsprechend
der Reaktionsgleichung (3) reagieren.
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Die
auf diese Weise erhaltenen N,N,N',N',N''-Pentaalkylguanidine können
destillativ oder extraktiv in reiner Form isoliert und in der anschließenden
Stufe b3) mit Dialkylsulfat ohne oder mit
einem organischen Lösemittel entsprechend Reaktionsgleichung
(4) umgesetzt werden, wobei die N,N,N',N',N'',N''-Hexaalkylguanidinium-alkylsulfate
entstehen.
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Es
ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung möglich, die N,N,N',N',N''-Pentaalkylguanidinium-alkylsulfate
nach deren Behandlung mit den Basen in Stufe b2)
ohne weitere Aufreinigung mit Dialkylsulfat zu den N,N,N',N',N'',N''-Hexaalkylguanidinium-alkylsulfaten
entsprechend der Reaktionsgleichung (4) umzusetzen.
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Alternativ
zu diesem 3-stufigen Verfahren können die N,N,N',N',N'',N''-Hexaalkylguanidinium-alkylsulfate
auch dadurch hergestellt werden, dass man 1 Mol der N,N,N',N'-Tetraalkylguanidine
mit mindestens 2 Mol Dialkylsulfat in Gegenwart von Basen entsprechend
der Reaktionsgleichung (5) reagieren lässt. (Stufe a
2))
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Diese
Umsetzung wird erfindungsgemäß in Gegenwart von
Basen in Wasser und/oder C1-C4-Alkoholen
oder in einem 2-Phasensystem durchgeführt wird, welches
aus Wasser und/oder C1-C4-Alkoholen
sowie einem inerten organischen Lösemittel besteht.
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Die
Reaktionsbedingungen für die erfindungsgemäße
Herstellung der N,N,N',N',N''-Pentaalkylguanidinium-alkylsulfate
sowie N,N,N',N',N'',N''-Hexaalkylguanidinium-alkylsulfate ist relativ
unkritisch, doch hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen,
die Reaktionsstufen a1), b1),
b3) und c) mit Dialkylsulfat ggf. in Gegenwart
eines inerten organischen Lösemittels bei Temperaturen
von 0 bis 200°C, insbesondere 100 bis 160°C, durchzuführen.
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Als
inertes organisches Lösemittel werden insbesondere aliphatische
C1-C12-Kohlenwasserstoffe,
cycloaliphatische C5-C12-Kohlenwasserstoffe,
aromatische C6-C10-Kohlenwasserstoffe,
aliphatische und aromatische Chlorkohlenwasserstoffe sowie aliphatische,
aromatische, aliphatisch-aromatische und cyclische Ether sowie Carbonsäure-alkylester
oder Halogencarbonsäure-alkylester verwendet.
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Auch
die molaren Verhältnisse zwischen Dialkylsulfat und dem
eingesetzten Alkylguanidin(-Salz) ist ebenfalls in weiten Grenzen
variierbar, wobei man das Dialkylsulfat ggf. im stöchiometrischen Überschuss
in Mengen von 1 bis 10 Mol, bezogen auf 1 Mol des eingesetzten Alkylguanidinium(-Salzes),
einsetzt.
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Die
Umsetzungen der N,N,N',N'-Tetraalkylguanidine entsprechend der Reaktionsgleichung
(5) (Stufe a2)) oder der N,N,N',N',N''-Pentaalkylguanidinium-alkylsulfate
entsprechend der Reaktionsgleichung (3) (Stufe b2)
in Wasser und/oder C1-C4-Alkoholen
in Gegenwart der Basen wird vorzugsweise bei einer Temperatur von –20
bis 100°C durchgeführt.
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Als
Basen werden die üblich alkalisch reagierenden Verbindungen,
wie z. B. Natriumhydroxid (NaOH), Kaliumhydroxid (KOH), Natriumcarbonat
(Na2CO3), Kaliumcarbonat
(K2CO3), Natriummethylat
(NaOMe), Kaliummethylat (KOMe), Natriumethylat (NaOEt) sowie Kaliumethylat
(KOEt) verwendet.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform wird die Base hierbei in einer
Menge von 1 bis 10 Mol, insbesondere 2 bis 3 Mol pro Mol eingesetzter
Alkylguanidinium-Verbindung eingesetzt.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
der N,N,N',N',N''-Pentaalkylguanidinium-alkylsulfate bzw. N,N,N',N',N'',N''-Hexaalkylguanidinium-alkylsulfate
in ionischen Flüssigkeiten, da sie niedrige Schmelzpunkte
aufweisen oder beim Raumtemperatur flüssig sind.
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Aufgrund
ihrer hervorragenden thermischen Stabilität eignen sich
die entsprechenden Guanidinium-Salze außerordentlich gut
als Lösemittel für chemische Reaktionen bzw. Abtrennung
von Stoffen sowie als Katalysator für chemische Reaktionen.
Außerdem können die erfindungsgemäßen
Guanidinium-Salze auf dem Gebiet der Elektrolyse, oder galvanische
Prozesse sowie bei vielen elektrochemischen oder optischen Vorrichtungen,
wie z. B. Solarzellen, elektrochemischen Solarzellen, optischen
Anzeigen, wie Displays oder organischen Leuchtdioden verwendet werden.
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Die
nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung näher veranschaulichen.
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Beispiele
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Beispiel 1
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Herstellung von N-Ethyl-N',N',N'',N''-tetramethylguanidinium-Ethylsulfat
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Ein
Kolben wird mit 30 ml Pentan befüllt und ausgeheizt. Anschließend
werden 125 g Diethylsulfat vorgelegt und mit weiteren 20 ml Pentan überschichtet,
auf 125°C erhitzt und 90 g Tetramethyl-guanidin über
3 h hinweg zugetropft. Das Reaktionsgemisch wird des weiteren mit
20 ml Dichlormethan versetzt, die Lösung bei RT 1 h gut
durchgerührt, mit 30 ml Pentan versetzt, die Suspension
1 h gerührt, die leicht trübe Pentanphase abgetrennt,
das Reaktionsgemisch nochmals mit 30 ml Pentan versetzt und 1 h
gerührt. Abschließend wird die Pentanphase erneut
abgetrennt, die organische Phase mit 20 ml Dichlormethan in einen
Einhalskolben übergeführt und die flüchtigen
Bestandteile bei 75°C/10 mbar über 4 h und bei
100°C/0.01 mbar über 4 h hinweg abdestilliert.
Ausbeute 208.2 g (0.77 mol, 99%).
nD 20 = 1.487
EA [gef (ber)]: C 39.70 (40.13),
H 8.53 (8.61), N 15.59 (15.60), S 13.11 (11.90) IR (ATR): 3480,
3260, 3184, 3106, 2978, 2939, 2901, 2818, 1670, 1610, 1596, 1571,
1511, 1469, 1455, 1437, 1406, 1386, 1356, 1319, 1239, 1207, 1181,
1135, 1107, 1061, 1041, 1015, 950, 913, 891, 758, 738, 640, 619
cm–1.
1H-NMR
(500 MHz, CD3CN): δ [ppm] = 1.10-1.24
(m, 6H, CH2CH3),
2.75-3.05 (m, 12H, NCH3), 3.15-3.30 (m, 2H,
NCH2CH3), 3.87 (q, 3JHH = 7.2 Hz, 2H,
OCH2CH3), 6.95 (s,
1 h).
13C-NMR (125 MHz, CD3CN): δ [ppm]
= 13.33, 15.44, 15.65, 40.21, 40.28, 40.42, 40.62, 41.01, 44.37,
63.00, 162.67.
MS (ESI, CH3CN): m/z = 144.15 (Kat+).
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Beispiel 2
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Freisetzung des N-Ethyl-N',N',N'',N''-tetramethylguanidins
durch Base
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Ethyl-tetramethyl-guanidinium-ethylsulfat
(200 mmol, 53.9 g) wird vorgelegt, mit 500 ml Diethylether überschichtet
und auf 0°C gekühlt. Anschließend wird Natronlauge
(9.4 M, 1.0 mol) auf 0°C vorgekühlt und über
2 h hinweg zugetropft und noch weitere 2 h gerührt. Anschließend
werden die Phasen unter Eiskühlung getrennt. Die wässrige
Phase wird zwei mal mit je 250 ml Ether extrahiert, die Etherphasen
vereinigt und über 34.5 g Kaliumkarbonat 1 h gerührt,
abdekantiert, erneut über 34.5 g Kaliumkarbonat 1 h gerührt,
wobei nun eine klare Lösung erhalten wird. Nach dem Filtrieren
wird der größte Teil des Ethers bis 400 mbar/40°C
abrotiert. Es werden 23 g Rohprodukt erhalten. Eine Vakuumdestillation über
eine 20 cm Vigreux-Kolonne bei 20 mbar ergibt zwei Fraktionen. Erste
Fraktion von 16–62°C, 0.94 g Vorlauf. Zweite Fraktion
bei 62–63°C, 19.55 g, Produktgemisch aus 77% (110
mmol) ethyliertem (B) und 23% (33 mmol) protonierten (A) Produkt
(etwa 10:3). Ausbeute 55%.
nD 20 = 1.463
IR (ATR): 2995, 2962, 2928,
2865, 2840, 2798, 1616, 1606, 1494, 1453, 1445, 1409, 1361, 1312,
1247, 1235, 1140, 1108, 1077, 1064, 1058, 1002, 932, 891, 781, 747
cm–1.
1H-NMR
(400 MHz, CD3CN): 8 [ppm] = 1.07 (t, 3JHH = 7.2 Hz, 3H,
NCH2CH3), 2.57 (s,
6.3H, NCH3 von B), 2.66 (s, 3.6H, NCH3 von A), 2.70 (s, 5.7H, NCH3 von
B), 3.11 (q, 3JHH =
7.2 Hz, 2H, NCH2CH3),
5.22 (s, 0.3H, NH).
13C-NMR (100 MHz,
CD2Cl2): δ [ppm]
= 18.37 (NCH2CH3),
39.05 (NCH3 von B), 39.38 (NCH3 von
A), 39.71 (NCH3 von B), 43.84 (NCH2CH3), 158.99 (CN3 von B), 167.42 (CN3 von
A).
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Beispiel 3
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Herstellung von N,N-Diethyl-N',N',N'',N''-tetramethylguanidinium-Ethylsulfat
aus N-Ethyl-N',N',N'',N''-tetramethylguanidin
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Das
Gemisch aus Ethyl-tetramethyl-guanidin/TMG (160 mmol/50 mmol, 28.6
g) wird vorgelegt und auf 0°C gekühlt. Diethylsulfat
(0.20 mol, 31 g) wird über 12 min hinweg zugetropft, wobei
eine leichte Wärmetönung auftritt. Das Gemisch
lässt man noch weitere 45 min unter Kühlung rühren.
Nun tropft man bei 0°C innerhalb von 20 min die ebenfalls
auf bei 0°C vorgekühlte Natriumhydroxydlösung
(9.4 M, 1 mol) zu. Nach 1 h intensivem Rühren wird mit
100 ml Diethylether extrahiert. Es ergeben sich drei Phasen, oben
die Etherlösung, in der Mitte die IL-Schicht und unten
das wässrige Gemisch. Die Phasen werden getrennt und die
IL-Phase noch zweimal mit derselben Menge Diethylether und Natronlauge
extrahiert. Die IL-Phase wird mit 40 ml Dichlormethan versetzt,
wobei sich Wasser abscheidet und abgetrennt wird. Die Dichlormethanlösung
wird mit Kaliumkarbonat getrocknet, filtriert, das Kaliumkarbonat
mit 20 ml Dichlormethan nachgewaschen und die Dichlormethanlösung
am Rotationsverdampfer bei 75°C/6 mbar eingeengt. Es wird
zuerst eine bei Raumtemperatur noch flüssige, leicht gelbliche
Substanz erhalten. Diese verfestigt sich über Nacht. Es
bleibt eine kleine Menge Flüssigkeit auf der erstarrten
Masse, welche abpipetiert wird. Die annähernd farblose
Masse wird mit Dichlormethan und anschließend Pentan (jeweils
wenige ml) gewaschen. Durch Versetzen mit Dichlormethan (20 ml)
und zweimaliges Extrahieren mit Pentan (je 20 ml) und anschließendem
Trocknen am Rotationsverdampfer bei 70°C/6 mbar erhält
man nach einigen Minuten bei Raumtemperatur ein farbloses kristallines
hartes Produkt. Ausbeute 22.9 g (77.0 mmol, 48%)
Smp.: 56°C
EA
[gef (ber)]: C C 44.17 (44.42), H 9.13 (9.15), N 14.15 (14.13),
S 11.65 (10.78)
IR (ATR): 3541, 3483, 2976, 2937, 2898, 2813,
1600, 1563, 1473, 1456, 1436, 1410, 1366, 1384, 1289, 1239, 1220,
1205, 1152, 1110, 1059, 1020, 995, 950, 912, 892, 863, 805, 753,
723, 619 cm–1.
1H-NMR
(400 MHz, CD3CN): δ [ppm] = 1.13
(t, 3JHH = 7.2 Hz,
6H, NCH2CH3), 1.17
(t, 3JHH = 7.2 Hz,
3H, OCH2CH3), 2.91
(s, 6.3H, NCH3), 2.94 (s, 5.7H, NCH3), 3.25 (m, 4H, NCH2CH3), 3.83 (q, 3JHH = 7.2 Hz, 2H, OCH2CH3).
13C-NMR
(100 MHz, CD2Cl2): δ [ppm]
= 13.31 (NCH2CH3),
15.68 (OCH2CH3),
40.27 (NCH3), 40.46 (NCH3), 44.22
(NCH2CH3), 62.38
(OCH2CH3), 163.97
(CN3).
MS (ESI, CH3CN):
m/z = 172.18 (Kat+), 469.36 ([2·Kat
+ An]+).
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Beispiel 4
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Direkte Herstellung von N,N-Diethyl-N',N',N'',N''-tetramethylguanidinium-Ethylsulfat
aus N-Ethyl-N',N',N'',N''-tetramethylguanidiunium-Ethylsulfat
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Ethyl-tetramethyl-guanidinium-ethylsulfat
(0.75 mol, 202 g) wird vorgelegt, mit 600 ml Ether überschichtet,
auf 0°C gekühlt und tropfenweise mit 400 ml Natronlauge
(9.4 M, 3.75 mol) versetzt. Anschließend lässt
man über Nacht rühren. Es entstehen drei Phasen.
Die Wasser- und die IL-Phase extrahiert man mit vier mal 300 ml
Diethylether. Die Etherlösung wird mit 104 g Kaliumkarbonat
(geglüht) getrocknet, filtriert und am Rotationsverdampfer
bis auf 40°C/820 mbar eingeengt (ca. 400 ml). Die IL-Phase
aus der Extraktion wird mit 150 ml Dichlormethan aufgenommen, das
Wasser abgetrennt und einrotiert. Nach der Alkylierung wird diese Phase
mit der Etherphase vereinigt. Die Etherphase wird bei 0°C
tropfenweise mit Diethylsulfat (0.75 mol, 86 g) versetzt, nach dem
Zutropfen 30 min am Rückfluss gekocht, (Vereinigung mit
erster IL-Phase), wiederum auf 0°C gekühlt und
tropfenweise mit 400 ml Natronlauge (9.4 M, 3.76 mol) versetzt (ca.
30 min). Im Scheidetrichter werden die zwei Phasen mit 400 ml Ether
extrahiert, über Nacht bilden sich anschließend
drei Phasen in der Reihenfolge Ether, IL und Wasser. Die IL-Phase
wird abgetrennt, nochmals mit 100 ml Ether extrahiert, abgetrennt,
in 200 ml Dichlormethan aufgenommen, mit wenig Kaliumcarbonat (ca.
14 g) getrocknet und am Rotationsverdampfer bis 70°C/10
mbar eingeengt. Es wird eine fast farblose, aber trübe
Flüssigkeit (139 g) erhalten. Das Produkt wird in 200 ml
Dichlormethan aufgenommen, über ca. 30 g Aluminiumoxid
(Merk 101097) gerührt, die Lösung filtriert, das
Aluminiumoxid mit zweimal 50 ml Dichlormethan nachgewaschen und die
vereinigten Filtrate am Rotationsverdampfer eingeengt bis 70°C/20
mbar. Die ölige, leicht immer noch trübe Substanz
wird mit ca. 10 ml Benzol (abs.) versetzt, gerührt und
wiederum am Rotationsverdampfer bis auf 70°C/10 mbar eingeengt.
Es werden 129.3 g (0.43 mol, 57%) einer klaren fast farblosen öligen
Substanz erhalten. Diese Verfestigt sich bei Raumtemperatur nach
einigen Stunden zu einer harten, kristallinen Masse.
Smp.:
53°C
IR (ATR): 3542, 3473, 2975, 2937, 2899, 2814,
1600, 1563, 1468, 1456, 1435, 1410, 1384, 1366, 1290, 1240, 1219,
1206, 1148, 1109, 1062, 1020, 995, 950, 912, 892, 863, 837, 804,
753, 723, 619 cm–1.
1H-NMR (500 MHz, CD3CN): δ [ppm]
= 1.13 (t, 3JHH =
7.2 Hz, 6H, NCH2CH3),
1.18 (t, 3JHH =
7.2 Hz, OCH2CH3), 2.88
(s, 6.3H, NCH3), 2.91 (s, 5.7H, NCH3), 3.23 (m, 4H, NCH2CH3), 3.83 (q, 3JHH = 7.2 Hz, OCH2CH3).
13C-NMR
(125 MHz, CD2Cl2): δ [ppm]
= 13.33 (NCH2CH3),
15.68 (OCH2CH3),
40.40 (NCH3), 40.60 (NCH3), 44.33
(NCH2CH3), 62.73
(OCH2CH3), 164.20
(CN3).
MS (ESI, CH3CN, pos.): m/z =
172.18 (Kat+), 469.35 ([2·Kat +
An]+).
MS (ESI, CH3CN, neg.): m/z =
125.00 (An–), 422.16 ([2·An
+ Kat]+).
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Beispiel 5
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Darstellung von N,N,N',N',N'',N''-Hexamethylguanidinium-methylsulfat
aus N,N,N',N'-Tetramethylguanidin und Dimethylsulfat
-
- a) In 40 ml Methanol werden 11.52 g (0.1 mol)
Tetramethylguanidin (Degussa) vorgelegt und bei RT innerhalb von
20 min langsam 12.61 g (0.1 mol) Dimethylsulfat zugetropft. Man
lässt über Nacht rühren. Über
2 Tropftrichter werden dann jeweils 0.1 mol Dimethylsulfat und 0.1
mol technische Natriummethylat-Lösung unter Rühren
so zugetropft, dass die Alkoholat-Lösung etwas schneller
tropft als das Dimethylsulfat. Nach 1 h Rühren wird erneut
jeweils 0.1 mol Dimethylsulfat und 0.1 mol NaOMe in gleicher Weise
zugetropft. Man lässt noch 2 h rühren und engt
vollständig im Rotationsverdampfer ein. Der Rückstand
wird in 200 ml Acetonitril aufgekocht. Man lässt unter
Rühren abkühlen und filtriert. Das Filtrat wird
eingeengt und der Rückstand aus 30 ml Ethanol umkristallisiert.
Ausbeute: 8.52 g (38%).
- b) 12.61 g (0.1 mol) Dimethylsulfat werden vorgelegt und dazu
bei RT langsam eine Lösung aus 11.52 g (0.1 mol) Tetramethylguanidin
(Degussa) in 20 ml Methanol zugetropft, wobei die Lösung
sehr heiß wird und der Methylalkohol leicht siedet. Man
lässt über Nacht bei RT rühren. Dann
fügt man 18 g (0.1 mol) einer technischen Methanolat-Lösung
in Methanol (30%) zu. Im Anschluss daran werden 12.61 g (0.1 mol)
Dimethylsulfat hinzugetropft, wobei sich das Reaktionsgemisch erhitzt.
Nach 15 min gibt man erneut 18 g (0.1 mol) der NaOMe-Lösung
und kurz darauf 12.61 g (0.1 mol) Dimethylsulfat hinzu, wobei wieder
eine starke Wärmetönung zu beobachten war. Man
lässt abkühlen und engt vollständig ein.
Der Rückstand wird in 300 ml Acetonitril aufgekocht. Nach
dem Abkühlen wird filtriert und am Rotationsverdampfer
das Lösungsmittel entfernt. Man kristallisiert aus 27 ml
Ethylalkolhol um und erhält 12.42 g (49%).
- c) 15.14 g (0.12 mol) Dimethylsulfat werden in 20 ml Acetonitril
vorgelegt und bei RT 11.52 g (0.10 mol) Tetramethylguanidin (Degussa)
langsam zugetropft. Das Lösungsmittel wird im Rotationsverdampfer
entfernt. Zum Rückstand gibt man 20.73 g (0.15 mol) K2CO3 in 50 ml DMF.
Es wird kurz zum Sieden erhitzt und ohne weitere Wärmezufuhr
7 d bei RT gerührt. Anschließend tropft man 15.14
g (0.12 mol) Dimethylsulfat zu und rührt 1 h. Danach werden über
einen Claisenkühler mit Vorlage alle flüchtigen
Bestandteile abdestilliert. Nach der Zugabe von 300 ml Acetonitril
wird kurz aufgekocht und warm filtriert. Das Filtrat wird im Rotationsverdampfer
eingeengt. Der Rückstand wird aus 30 ml DMF umkristallisiert.
Nach der Trocknung wird aus 20 ml eines 1:1 Gemisches aus DMF und
Ethanol erneut umkristallisiert und mit Ether gewaschen. Man erhält
10.88 g (43%).
-
Physikalische und spektroskopische Daten
von N,N,N',N',N'',N''-Hexamethylguanidinium-methylsulfat
-
- Schmp.: 197°C [Lit: 196–197°C
(Ethanol/Aceton (10:1), W. Kantlehner et. al., Liebigs Ann.
Chemie 1984, 108–126]. – IR (direkt,
ATR): ν ~ = 2942 (C-H), 1596 (C-N), 1221 (MeOSO3)
cm–1. – 1H-NMR
(250 MHz, CD3CN): δ = 2.88 (s,
18H, NMe2), 3.50 (s, 3H, MeOSO3). – 13C-NMR (63 MHz, CD3CN): δ =
39.05 (NMe2), 52.59 (MeOSO3),
163.00 (CN3).
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - US 5082968 [0003]
- - US 5229482 [0004]
- - US 2003/0211389 A1 [0005]
- - US 5081298 [0008]
- - WO 2005/075413 [0009]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - J. Dale, O.
I. Eriksen, Acta Chem. Scand. B 1988, 42, 242–246 oder
H. Kessler, D. Leibritz, Chem. Ber. 1971, 104, 2158 [0002]
- - H. Lecher, F. Graf, Liebigs Ann. Chem. 1924, 438, 154 [0006]
- - W. Kantlehner et. al., Liebigs Ann. Chemie 1984, 108–126 [0035]