DE102007012039B4 - Seilschuh für eine Sicherheitsgurtanbringung und Baugruppe bestehend aus einem solchen Seilschuh und einem Seil - Google Patents
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Abstract
Seilschuh für eine Sicherheitsgurtanbringung miteinem Befestigungsabschnitt (20) undeinem Halteabschnitt (24), der im umgeformten Zustand ein Seil (12) umfaßt und zwei Ränder (26, 28) aufweist, die im umgeformten Zustand aneinander angreifen,dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Rand (26) wenigstens einen Vorsprung (30) mit einer seitlichen Verdickung (32) und ein zweiter Rand (28) wenigstens eine Aussparung (34) mit einem Hinterschnitt (33) aufweist und der Vorsprung (30) des ersten Randes (26) im umgeformten Zustand in die Aussparung (34) des zweiten Randes (28) und die Verdickung (32) in den Hinterschnitt (33) eingreift,und dass wenigstens eine Richtung Innenseite zum Seil (12) vorstehende Einbuchtung (36) am Halteabschnitt (24) vorgesehen ist, die durch Prägen gebildet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Seilschuh für eine Sicherheitsgurtanbringung und eine Baugruppe bestehend aus einem solchen Seilschuh und einem Seil. Insbesondere betrifft die Erfindung einen Seilschuh für eine Gurtschlossanbringung.
- In der Regel sind an der Rücksitzbank eines Kraftfahrzeugs, das für fünf Personen zugelassen ist, drei Gurtschlösser vorgesehen, in welche jeweils eine Steckzunge eines Sicherheitsgurtes eingesteckt werden kann. Jedes Gurtschloss, insbesondere ein Rahmen jedes Gurtschlosses, ist mittels eines ersten Befestigungselementes an einem Seil angebracht, und das Seil ist über ein zweites Befestigungselement an einer Fahrzeugkarosserie fixiert.
- Aus dem Stand der Technik sind mittels Kaltfließen hergestellte Befestigungselemente bekannt, die beispielsweise durch Lochen und/oder Stanzen nachbearbeitet werden müssen. Diese Verfahrensschritte verteuern die Herstellung der Befestigungselemente. Darüber hinaus werden für die Anbringung des Gurtschlosses am Seil und die Befestigung des Seils an der Fahrzeugkarosserie meist zwei unterschiedlich ausgebildete Befestigungselemente verwendet.
- Aus der gattungsgemäßen
DE 40 07 969 A1 ist ein Seilschuh für eine Sicherheitsgurtanbringung mit einem Befestigungsabschnitt und einem Halteabschnitt bekannt, der im umgeformten Zustand ein Seil (12) umfasst und zwei Ränder (26, 28) aufweist, die im umgeformten Zustand aneinander angreifen. - Aus der
DE 42 32 626 A1 ist ein Quetschverbinder für Leiterdrähte mit ineinander greifenden Vorsprüngen und Aussparungen bekannt, - Die
DE 197 51 922 A1 beschreibt eine Seilbefestigung mit einer Hülse, die verpresst wird und die Vorsprünge aufweist, die zur Innenseite Richtung Seil weisen. - Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Seilschuh, mittels dem ein Gurtschloss oder ein Beschlag für einen Gurt einfach und kostengünstig an einer Fahrzeugkarosserie befestigt werden kann, und eine Baugruppe bestehend aus dem Seilschuh und einem Seil bereitzustellen, die ein Gurtschloss oder einen Beschlag einfach und sicher an der Fahrzeugkarosserie befestigt.
- Zu diesem Zweck sieht die Erfindung einen Seilschuh für eine Sicherheitsgurt-, insbesondere eine Gurtschloss- oder Schlossstrafferanbringung vor, mit einem Befestigungsabschnitt und einem Halteabschnitt, der im umgeformten Zustand ein Seil umfasst und zwei Ränder aufweist, die im umgeformten Zustand aneinander angreifen, wobei der erste Rand wenigstens einen Vorsprung mit einer seitlichen Verdickung und der zweite Rand wenigstens eine Aussparung mit einem Hinterschnitt aufweist und der Vorsprung des ersten Randes im umgeformten Zustand in die Aussparung des zweiten Randes und die Verdickung in den Hinterschnitt eingreift. Gemäß der Erfindung sind die beiden Ränder des Halteabschnitts so ausgebildet, dass sie im umgeformten Zustand formschlüssig ineinander greifen und sich verhaken. Durch das Verhaken der Ränder lassen sich höhere Kräfte übertragen. Wenn der Seilschuh Teil einer Schlossstrafferanbringung ist, kann er die aus einer Straffbewegung resultierenden Zugkräfte aufnehmen und das Seil halten.
- Als „umgeformter“ Zustand wird hier der Zustand bezeichnet, der nach dem Biegen und Verpressen eines Blechteils vorliegt.
- Vorzugsweise sind der wenigstens eine Vorsprung und die wenigstens eine Aussparung so ausgebildet, dass sich im umgeformten Zustand am Übergang der Ränder eine durchgehende Fläche ergibt, d.h. im umgeformten Zustand ist weder ein Spalt zwischen dem wenigstens einen Vorsprung und der wenigstens einen Aussparung vorgesehen noch überlappen sich der wenigstens eine Vorsprung und die wenigstens eine Aussparung. Eine Bewegung des Vorsprungs und der Aussparung gegeneinander in der Haupterstreckungsebene des Vorsprungs ist nicht möglich.
- Erfindungsgemäß ist wenigstens eine Richtung Innenseite vorstehende Einbuchtung am Halteabschnitt vorgesehen die durch Prägen gebildet ist. Die Einbuchtung ist eine von außen verursachte, partielle Verformung, die bis zur Oberfläche des Seils reicht. Die Einbuchtung, die quer zur Zugrichtung ist, erschwert das Ausziehen des Seils beträchtlich.
- Die Oberfläche des Befestigungsabschnitts und/oder des Halteabschnitts ist bevorzugt geprägt. Die gesamte Oberfläche der Innenseite des Seilschuhs, also der Seite, die bei eingelegtem Seil an das Seil angrenzt, wird durch eine Prägung, insbesondere Waffelprägung, mit einer Struktur versehen, wodurch sich der Ausziehwiderstand für das Seil erhöht.
- Der Befestigungsabschnitt und/oder der Halteabschnitt kann eine Beschichtung aufweisen, wobei die Beschichtung das Ausziehen des Seils erschwert. Wenn die Oberfläche des Halteabschnitts und/oder das Befestigungsabschnitts geprägt sind, haftet die Beschichtung besser.
- Vorzugsweise gehen der Befestigungsabschnitt und der Halteabschnitt einstückig ineinander über, so dass sie nicht nachträglich miteinander verbunden werden müssen. Die Herstellung des Seilschuhs ist deswegen billig.
- Der Befestigungsabschnitt und der Halteabschnitt sind insbesondere aus einem Metallteil gestanzt.
- Ferner betrifft die Erfindung eine Baugruppe bestehend aus einem erfindungsgemäßen Seilschuh und einem Seil, wobei der Halteabschnitt in seinem umgeformten Zustand das Seil umgreift und hält. Hinsichtlich der Vorteile wird auf die obigen Erläuterungen verwiesen.
- Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen. Die Erfindung wird anhand einer Ausführungsform beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
- -
1 eine schematische Ansicht einer Gurtschlossanbringung mit einem Gurtschloss, das über einen ersten erfindungsgemäßen Seilschuh mit einem Seil verbunden ist, wobei das Seil mittels eines zweiten erfindungsgemäßen Seilschuhs an einer Fahrzeugkarosserie angebracht ist, - -
2 eine Ansicht des Seilschuhs von1 im abgewickelten Zustand, - -
3 eine perspektivische Ansicht des Seilschuhs der1 und2 in einem Zwischenzustand, - -
4 eine perspektivische Ansicht der Vorderseite des Seilschuhs der1 bis3 im umgeformten Zustand, und - -
5 eine perspektivische Ansicht der Rückseite des Seilschuhs der1 bis4 im umgeformten Zustand mit Einbuchtungen. - In
1 ist schematisch ein Gurtschloss 10 gezeigt, in das eine Steckzunge (nicht gezeigt) eines Sicherheitsgurtes eingesteckt werden kann. Das Gurtschloss 10 ist über ein Seil 12 an einem Blechteil 14 einer Fahrzeugkarosserie befestigt. Das Seil 12 ist dazu jeweils mit seinem ersten und mit seinem zweiten Ende in einem ersten bzw. zweiten Seilschuh 16 aufgenommen. Der erste und der zweite Seilschuh 16 können Befestigungsmittel 18 aufnehmen, die das Gurtschloss 10 an dem ersten Seilschuh 16 fixieren und mittels denen der zweite Seilschuh 16 am Blechteil 14 der Fahrzeugkarosserie befestigt werden kann. - Der Seilschuh 16, der das Gurtschloss 10 an das Seil 12 koppelt, und der Seilschuh 16, der das Seil 12 an der Fahrzeugkarosserie befestigt, sind identisch ausgebildet und bestehen aus einem Blechstanzteil, welches im noch nicht gebogenen Zustand in
2 gezeigt ist. Der Seilschuh 16 hat einen Befestigungsabschnitt 20 mit zwei Öffnungen 22, die die Befestigungsmittel 18 aufnehmen können und der Anbringung des Seilschuhs 16 an der Fahrzeugkarosserie oder an dem Gurtschloss 10 dienen. - Der Befestigungsabschnitt 20 geht einstückig in einen Halteabschnitt 24 über, wobei der Halteabschnitt 24 zwei Ränder 26, 28 mit komplementären Vorsprüngen 30 und Aussparungen 34 hat.
- Der (bezüglich
2 ) linke, erste Rand 26 hat zwei Vorsprünge 30, die jeweils eine seitliche Verdickung 32 haben. Zwischen den beiden Vorsprüngen 30 und (bezüglich2 ) unterhalb des unteren Vorsprungs 30 ist eine Aussparung 34 vorgesehen, die einen Hinterschnitt 33 hat. - Am (bezüglich
2 ) rechten, zweiten Rand 28 sind ebenfalls zwei Vorsprünge 30 und zwei Aussparungen 34 ausgebildet, wobei am rechten Rand 28 auf Höhe des Vorsprungs 30 des linken Randes 26 eine Aussparung 34 vorgesehen ist und auf Höhe der Aussparung 34 des linken Randes 26 ein Vorsprung 30 ausgebildet ist. - Im umgebogenen Zustand (
3 ) greift der Vorsprung 30 des ersten Randes 26 in die Aussparung 34 des zweiten Randes 28 ein und zwar so, dass im umgeformten Zustand (siehe insbesondere4 und5 ), also dann wenn der Seilschuh 16 verpresst ist, eine durchgehende Fläche vorliegt, d.h. es ist kein Spalt und keine Überlappung zwischen den Vorsprüngen 30 und den Aussparungen 34 vorgesehen. - Die Vorsprünge 30 und die Aussparungen 34 greifen im umgeformten Zustand so ineinander ein, dass bei einer auf das Seil 12 aufgebrachten Kraft, sich die Vorsprünge 30 und die Aussparungen 34 nicht gegeneinander bewegen können und so das Seil 12 nicht aus dem Seilschuh 16 herausgezogen werden kann.
- Auch bei einer Straffbewegung durch einen Straffer (nicht gezeigt), bei dem eine hohe Auszugskraft auf das Seil 12 wirkt, gewährleisten die ineinander verhakten Vorsprünge 30 und Aussparungen 34 des Seilschuhs 16, die sich nicht gegeneinander bewegen können, dass das Seil 12 sicher im Seilschuh 16 gehalten wird.
- Gegebenfalls kann an der gesamten oder nur an einem Teil der Vorderseite des Seilschuhs 16, also an der Seite, die dem eingelegten Seil 12 zugewandt ist, eine Prägung 35 (
2 ) und/oder eine Beschichtung (nicht gezeigt) vorgesehen sein, die den Ausziehwiderstand erhöhen. - Im folgenden wird auf die Herstellung des Seilschuhs 16 eingegangen.
- Der Seilschuh 16 mit dem Befestigungsabschnitt 20 und dem Halteabschnitt 24 wird einstückig aus einem Metallteil gestanzt. Ein Ende des Seils 12 wird auf die Vorderseite des Seilschuhs 16 gelegt, und zwar so, dass das Seil 12 in etwa parallel zu den Rändern 26, 28 ist und über die gesamte Länge des Halteabschnitts 24 am Seilschuh 16 anliegt.
- Nach dem Einlegen des Seils 12 werden die beiden Ränder 26, 28 um das Seil 12 gebogen (
3 ) und verpresst (4 bis6 ), so dass der Halteabschnitt 24 im Schnitt gesehen rechteckig ist. Im umgeformten Zustand liegt eine durchgehende Fläche ohne Spalt und Überlappung im Bereich der Vorsprünge 30 und der Aussparungen 34 vor (4 ). Insbesondere wird nur der Halteabschnitt 24 verpresst. - Nach dem Verpressen des Halteabschnitts 24 werden Einbuchtungen 36 in die Rückseite des Halteabschnitts 24 geprägt.
5 und6 zeigen drei, im Wesentlichen runde, übereinanderliegende Einbuchtungen 36. Die Einbuchtungen 36 sind so in den Halteabschnitt 24 geprägt, dass sie quer zur Zugrichtung Z in Richtung des Seils 12 vorstehen (6 ) und dieses verformen. - Obwohl drei übereinanderliegende Einbuchtungen 36 auf der Rückseite des Seilschuhs 16 gezeigt sind, können auch mehr oder weniger Einbuchtungen 36 im Bereich der umgeformten Vorsprünge 30 vorgesehen sein.
- Sowohl die Oberfläche des Befestigungsabschnitts 20 als auch die Oberfläche des Halteabschnitts 24 können geprägt sein und beispielsweise eine Waffelprägung ausbilden und anschließend mit einer Beschichtung versehen werden, um die Rauhigkeit der Oberfläche und damit den Ausziehwiderstand für das Seil 12 zu erhöhen. Die Beschichtung haftet aufgrund der Prägung besser.
Claims (7)
- Seilschuh für eine Sicherheitsgurtanbringung mit einem Befestigungsabschnitt (20) und einem Halteabschnitt (24), der im umgeformten Zustand ein Seil (12) umfaßt und zwei Ränder (26, 28) aufweist, die im umgeformten Zustand aneinander angreifen, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Rand (26) wenigstens einen Vorsprung (30) mit einer seitlichen Verdickung (32) und ein zweiter Rand (28) wenigstens eine Aussparung (34) mit einem Hinterschnitt (33) aufweist und der Vorsprung (30) des ersten Randes (26) im umgeformten Zustand in die Aussparung (34) des zweiten Randes (28) und die Verdickung (32) in den Hinterschnitt (33) eingreift, und dass wenigstens eine Richtung Innenseite zum Seil (12) vorstehende Einbuchtung (36) am Halteabschnitt (24) vorgesehen ist, die durch Prägen gebildet ist.
- Seilschuh nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Vorsprung (30) und die wenigstens eine Aussparung (34) so ausgebildet sind, dass sich im umgeformten Zustand am Übergang der Ränder eine durchgehende Fläche ergibt. - Seilschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Befestigungsabschnitts (20) und/oder des Halteabschnitts (24) geprägt ist.
- Seilschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsabschnitt (20) und/oder der Halteabschnitt (24) eine Beschichtung aufweist.
- Seilschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsabschnitt (20) und der Halteabschnitt (24) einstückig ineinander übergehen.
- Seilschuh nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsabschnitt (20) und der Halteabschnitt (24) aus einem Metallteil gestanzt sind.
- Baugruppe bestehend aus einem Seilschuh (16) nach einem der vorhergehenden Ansprüche und einem Seil (12), wobei der Halteabschnitt (24) in seinem umgeformten Zustand das Seil (12) umgreift und hält.
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