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Die
Erfindung betrifft eine Gurtzunge für ein Sicherheitsgurtsystem
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein
Sicherheitsgurtsystem für
ein Kraftfahrzeug weist grundsätzlich
wenigstens ein Gurtband, eine mit diesem Gurtband verbundene Gurtzunge und
ein Gurtschloss, in welches ein Rastabschnitt der Gurtzunge eingerastet
werden kann, auf. In den allermeisten Fällen erstreckt sich das Gurtband
von einem Aufroller über
einen Umlenker bis zur Gurtzunge, dort durch eine Öse und bis
zu einer Ankerplatte, welche zumeist mit dem Fahrzeugboden verbunden ist.
Hierbei bildet der Abschnitt zwischen Umlenker und Gurtzunge den
Schulterabschnitt des Gurtbandes und der Abschnitt zwischen Gurtzunge
und Ankerplatte den Beckenabschnitt. Im nicht angeschnallten Zustand
wird die Gurtzunge zumeist bis zum Umlenker gezogen und hängt dort
mit dem Rastabschnitt nach unten am Gurtband.
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Es
sind weiterhin Sicherheitsgurtsysteme mit zwei Hufrollern bekannt,
wobei sich vom ersten Aufroller ein Schultergurt bis zur Gurtzunge
und von einem zweiten Aufroller ein Beckengurt bis zur selben Gurtzunge
erstreckt. Die Enden von Schultergurt und Beckengurt sind jeweils
fest mit der Gurtzunge verbunden. Auch hier ist es erwünscht, dass
im nicht angeschnallten Zustand die Gurtzunge zum ersten Aufroller
oder zum Umlenker, welcher zwischen erstem Aufroller und Gurtzunge
angeordnet ist, gezogen wird und somit auf Hals- oder Kopfhöhe griffbereit
an der B-Säule
anliegt. Hierbei zieht jedoch der erste Aufroller über den
Schultergurt und der zweite Aufroller über den Beckengurt an der Gurtzunge,
so dass es passieren kann, dass sich die Gurtzunge derart ausrichtet,
dass ihr Rastabschnitt im wesentlichen waagrecht in den Innenraum
des Kraftfahrzeugs hineinragt und somit eine Gefährdung für einen nicht angeschnallten
Insassen darstellt.
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Aus
der
US 3 790 209 ist
ein Sicherheitsgurtsystem bekannt, welches drei Gurtbandabschnitte aufweist.
Hierbei trägt
ein Gurtband ein Gurtschloss, ein weiteres eine Schlosszunge, wobei
die Schlosszunge weiterhin ein Langloch zum Einhängen eines Beschlagteiles des
dritten Gurtbandes aufweist. Im eingehängten Zustand ist das Beschlagteil
des dritten Gurtbandes schwenkbar an der Gurtzunge gehalten, wobei
die Schwenkachse senkrecht zur Ebene der Gurtzunge steht.
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Die
DE 42 37 627 A1 zeigt
ein hierzu ähnliches
Sicherheitsgurtsystem. Hier ist das Gurtschloss an einem kurzen
Stück Gurtband
angeordnet und es sind weitere zwei Gurtbandabschnitte vorhanden, wobei
diese beiden Gurtbandabschnitte an Aufrollern aufgerollt sind. Hierbei
weist ein Gurtbandabschnitt eine Gurtzunge auf, welche in das erste
Gurtschloss einsteckbar ist. Von dieser Gurtzunge erstreckt sich ein
Kopplungselement, in welches ein zweites Gurtschloss, welches sich
am zweiten Gurtbandabschnitt befindet, einsteckbar ist. Das Verbindungselement kann
hierbei um einen gewissen Winkel schwenkbar an der Gurtzunge gehalten
sein.
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Hiervon
ausgehend stellt sich die vorliegende Erfindung die Aufgabe, eine
Gurtzunge zu schaffen, die in einem Sicherheitsgurtsystem mit zwei
Aufrollern eingesetzt werden kann, und welche das oben beschriebene
Problem vermeidet.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Gurtzunge mit den Merkmalen des Anspruchs
1 gelöst.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Sicherheitsgurtsystem
mit zwei Aufrollern zu schaffen, bei der eine Gefährdung des
Insassen durch eine waagrecht ins Innere des Kraftfahrzeugs stehende
Gurtzunge ausgeschlossen ist.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Sicherheitsgurtsystem mit den Merkmalen des
Anspruchs 7 gelöst.
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Erfindungsgemäß weist
die Gurtzunge ein erstes Befestigungselement zum Befestigen eines Gurtbandes
auf, welches schwenkbar bezüglich
des Rastabschnittes direkt oder indirekt mit diesem verbunden ist.
An diesem ersten Befestigungselement wird zumindest der Beckengurt
befestigt, so dass der Zug im Beckengurt nicht mehr dazu führen kann, dass
sich der Rastabschnitt der sich im Ruhezustand befindenden Gurtzunge
aufrichten kann.
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Es
ist zu bevorzugen, starr mit dem Rastabschnitt ein zweites Befestigungselement
vorzusehen, an welchem der Schultergurt befestigt wird. Durch die örtliche
Beabstandung der Befestigungsabschnitte, welche auf diese Weise
sehr platzsparend erreicht werden kann, wird insbesondere die Endmontage der
Gurtzunge an den Gurten erleichtert.
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Die
Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug
auf die Figuren näher
erläutert.
Hierbei zeigen:
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1 Ein
erstes Ausführungsbeispiel
einer Gurtzunge in einer Aufsicht,
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2 einen
Schnitt entlang der Schnittlinie I-I aus 1,
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3 eine
Ansicht entlang der Sichtlinie II-II aus 1,
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4 ein
zweites Ausführungsbeispiel
einer Gurtzunge in einer der 1 entsprechenden
Darstellung und
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5 ein
Sicherheitsgurtsystem mit einer Gurtzunge im Ruhezustand in einem
der 2 entsprechenden Schnitt.
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Die 1, 2 und 3 zeigen
ein erstes Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Gurtzunge 10 in
verschiedenen Ansichten. Die Gurtzunge ist zweiteilig aus dem ersten
Bauteil 12 und dem Bügel 20 aufgebaut.
Das erste Bauteil 12 ist ein einstückiges Metallteil und weist
den Rastabschnitt 14 und den sich hieran anschließenden Verbindungsabschnitt 16 auf.
Der Rastabschnitt 14 kann, wie bei einer gewöhnlichen
Gurtzunge auch, in ein Gurtschloss gesteckt und dort eingerastet
werden.
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An
den Rastabschnitt 14 schließt sich der Verbindungsabschnitt 16 an,
durch welchen sich die Öse 18 erstreckt.
Durch die Öse 18 kann
das Ende eines Gurtbandes gefädelt
und zu einer Schlaufe vernäht
werden, so dass der Verbindungsabschnitt 16 ein Befestigungselement
zum Befestigen eines Gurtbandes bildet. Diese Befestigungselement
wird hier als zweites Befestigungselement bezeichnet.
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Von
den Stirnseiten des Verbindungsabschnitts 16 erstrecken
sich Bolzen 17, an welchen die seitlichen Schenkel 22 des
Bügels 20 schwenkbar um
die Achse A-A gehalten sind. Die Achse A-A liegt in der Ebene des
Rastabschnitts 14. Die beiden seitlichen Schenkel 22 sind
durch den mittleren Schenkel 24 verbunden, um welchen das
Ende eines Gurtbandes geschlauft werden kann, so dass der mittlere Schenkel 24 ein
Befestigungselement, welches hier als erstes Befestigungselement
bezeichnet wird, bildet. Der mittlere Schenkel 24 ist um
die Achse A-A schwenkbar. Die Funktionsweise der Gurtzunge wird später mit
Bezug auf die 5 erläutert, welche eine Gurtzunge
im montierten Zustand zeigt.
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4 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel einer
Gurtzunge. Dieses unterscheidet sich vom ersten Ausführungsbeispiel
lediglich dadurch, dass die Bolzen 17 durch Endkappen 30 abgedeckt
sind, welche starr mit den seitlichen Schenkeln 22 verbunden sind.
Der Bügel 20 ist
in der Regel aus Metall gefertigt und kann so ausgestaltet sein,
dass die seitlichen Schenkel 22 schon bei Aufbringung relativ
geringen Drucks derart auf den Verbindungsabschnitt 16 gedrückt werden
können,
dass eine Schwenkbewegung verhindert wird. Drückt also der Insasse beim Anschnallen
auf die beiden Endkappen 30, bleibt die Gurtzunge während des
Anschnallvorgangs in sich starr, was den Anschnallvorgang erleichtert.
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Die 5 zeigt
die Funktionsweise der eben beschriebenen Gurtzungen. Hier ist mit
dem als zweites Befestigungselement dienenden Verbindungsabschnitt 16 ein
Schultergurt 42 dadurch verbunden, dass sein Ende durch
die Öse 18 gefädelt und
zu einer Schlaufe vernäht
ist. Von hier an erstreckt sich der Schultergurt 42 über einen
Umlenker 41 zum ersten Aufroller 40. In ähnlicher
Weise ist das Ende des Beckengurtes 46 mit dem als erstes
Befestigungselement dienenden mittleren Schenkel 24 verbunden. Von
hier erstreckt sich der Beckengurt 46 zum zweiten Aufroller 44.
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5 zeigt
den Ruhezustand des Sicherheitsgurtsystems, in dem der Rastabschnitt 14 der Gurtzunge 10 nicht
in ein Gurtschloss eingesteckt ist, sondern knapp unterhalb des
Aufrollers 40 an der Seitenstruktur S des Kraftfahrzeuges
anliegt. Der Verbindungsabschnitt 16 hängt in einer Schlaufe des Schultergurtes 42.
Hierdurch kann keine Kraft derart auf die Gurtzunge 10 derart übertragen
werden, dass deren Rastabschnitt 14 in eine waagrechte
Position gelangt. Der mittlere Schenkel 24 hängt in einer Schlaufe
des Beckengurtes 46 und wird von diesem nach unten gezogen.
Aufgrund der Schwenkbarkeit zwischen erstem Bauteil 12 und
Bügel 20,
kann diese Bewegung nicht auf den Rastabschnitt 14 übertragen werden,
so dass die in 5 gezeigte Position eingenommen
wird.
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- 10
- Gurtzunge
- 12
- erstes
Bauteil
- 14
- Rastabschnitt
- 16
- Verbindungsabschnitt
- 18
- Öse
- 20
- Bügel
- 22
- seitlicher
Schenkel
- 24
- mittlerer
Schenkel
- 30
- Endkappe
- 40
- erster
Aufroller
- 42
- Schultergurt
- 44
- zweiter
Aufroller
- 46
- Beckengurt
- S
- Seitenstruktur
- A-A
- Achse