DE102007011874B4 - Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeug-Rücksitzanlage - Google Patents
Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeug-Rücksitzanlage Download PDFInfo
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Abstract
a) wenigstens einem Sitzteil (3, 3b),
b) einer relativ zum Sitzteil (3, 3b) verriegelbaren ersten Lehne (4), die mittels eines ersten Bedienelementes (13) entriegelbar und dann relativ zum Sitzteil (3, 3b) um eine Achse (A) schwenkbar ist,
c) einer relativ zum Sitzteil (3, 3b) verriegelbaren zweiten Lehne (4a), die wenigstens mittels eines zweiten Bedienelementes (13a) entriegelbar und dann relativ zum Sitzteil (3, 3b) schwenkbar ist,
d) verriegelbaren Beschlagen (5), mittels denen die erste Lehne (4) und die zweite Lehne (4a) am Sitzteil (3, 3b) angebracht sind, und die mittels der zugeordneten Bedienelemente (13, 13a) entriegelbar sind, wobei die zweite Lehne (4a) auch mittels des ersten Bedienelementes (13) entriegelbar ist, wobei
e) jedem Bedienelement (13, 13a) eine vom Bedienelement (13, 13a) antreibbare Welk (11, 11a) zugeordnet ist, die vom Bedienelement (13, 13a) angetrieben sich in eine Bedienrichtung drehen lässt und dadurch die...
Description
- Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz, insbesondere eine Kraftfahrzeug-Rücksitzanlage, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruches 1.
- Es sind verschiedene Fahrzeugsitze bekannt, bei denen die Lehnen teils mittels Lehnenschlössern mit der Fahrzeugstruktur und teils mittels Beschlägen mit den Sitzteilen verriegelt sind. Die erste Lehne ist in der Regel breiter als die zweite Lehne, beispielsweise im Verhältnis 2/3:1/3. Es sind auch Fahrzeugsitze mit drei Lehnen bekannt, welche dann beispielsweise im Verhältnis 40%:20%:40% geteilt sind, wie der aus der
DE 10 2004 011 137 A1 bekannte Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art. Die zweite Lehne ist unabhängig von der ersten Lehne schwenkbar, d. h. die erste Lehne kann beim Schwenken der zweiten Lehne verriegelt bleiben. Hingegen wird beim Schwenken der ersten Lehne die zweite Lehne mitgenommen, was durch geeignete Anschläge oder eine Anlenkung der zweiten Lehne an der ersten Lehne anstatt an dem Sitzteil erreicht wird. Allerdings muss dann die zweite Lehne zuerst entriegelt werden, was bei einer Anordnung der Bedienelemente auf verschiedenen Fahrzeugsitzseiten etwas die Bedienung erschwert. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art weiter zu verbessern, insbesondere den Bedienkomfort zu erhöhen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Erfindungsgemäß erfolgt eine Verriegelung der Lehne mittels Beschlägen und eine Entriegelung mittels – vorzugsweise fluchtender – Wellen, die jedem Bedienelement zugeordnet sind und die zugeordneten Beschläge der Lehnen entriegeln. Indem die zweite Lehne auch mittels des ersten Bedienelementes entriegelbar ist, muss der Benutzer für jede erlaubte Kombination von schwenkenden Lehnen nur einmal entriegeln, was eine schnellere und einfachere Bedienung bewirkt und den Bedienkomfort erhöht. Dies gilt – je nach Fähigkeiten des Fahrzeugsitzes – sowohl für die Komforteinstellung verschiedener Gebrauchsstellungen als auch für das Schwenken in Nichtgebrauchsstellungen, beispielsweise in Tischstellungen oder Bodenstellungen mit ebener, vorgeschwenkter Lehne und gegebenenfalls zusätzlich Absenkung des Sitzteils, oder beispielsweise beim Freischwenken (Easy Entry).
- Zur Umsetzung der Bedienarten zwischen den beiden Wellen ist eine Entkopplungseinheit vorgesehen, welche nur in eine Richtung, d. h. vom ersten Bedienelement zur zweiten Lehne, ein antreibendes Drehmoment überträgt, in der anderen Richtung, d. h. vom zweiten Bedienelement zur ersten Lehne, einen Freilauf aufweist. Dies kann durch Anschläge in Umfangsrichtung erreicht werden, welche nur in einer Richtung zusammenwirken und in der anderen sich voneinander entfernen.
- Im Folgenden ist die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels naher erläutert. Es zeigen
-
1 eine perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels ohne Polsterung, -
2 eine Explosionsdarstellung der Entkopplungseinheit, und -
3 einen Schnitt durch die Entkopplungseinheit entlang der Linie III-III in2 . - Ein Fahrzeugsitz
1 ist als Rücksitzanlage eines Kraftfahrzeuges ausgebildet. Der Fahrzeugsitz1 umfasst ein erstes Sitzteil3 und ein zweites Sitzteil3b , welche – je einzeln – längseinstellbar mit der Fahrzeugstruktur des Kraftfahrzeuges verbunden sind. Das erste Sitzteil3 nimmt ungefähr 60% der gesamten Breite des Fahrzeugsitzes1 ein, während das zweite Sitzteil3b ungefähr 40% der besagten Breite einnimmt. Eine erste Lehne4 sowie eine zweite Lehne4a sind jeweils mittels Beschlägen5 am ersten Sitzteil3 schwenkbar angebracht, während eine dritte Lehne4b mittels bauartgleicher Beschläge5 am zweiten Sitzteil3b schwenkbar angebracht ist. Die zweite Lehne4a ist zwischen der ersten Lehne4 und der dritten Lehne4b angeordnet. - Die Sitzteile
3 und3b und die Lehnen4 ,4a und4b sind in an sich bekannter Weise mit Polstern versehen. Die erste Lehne4 und die dritte Lehne4b nehmen ungefähr 40% der gesamten Breite des Fahrzeugsitzes1 ein, während die zweite Lehne4a ungefähr 20% der besagten Breite einnimmt. Vorliegend fluchten die durch die Beschläge5 definierten Schwenkachsen, so dass alle Lehnen4 ,4a ,4b um eine gemeinsame Achse A schwenkbar sind. Die Achse A verläuft horizontal und senkrecht zur Fahrtrichtung, wodurch die nachfolgend verwendeten Richtungsangaben definiert sind. - Die Beschläge
5 sind alle bauartgleich. Jeder Beschlag5 weist ein mit dem zugeordneten Sitzteil3 oder3b fest verbundenes, d. h. sitzteilfestes, erstes Beschlagteil und ein mit der zugeordneten Lehne4 ,4a oder4b fest verbundenes, d. h. lehnenfestes, zweites Beschlagteil auf, welche relativ zueinander verdrehbar sind. Die beiden Beschlagteile können in baulicher Hinsicht eine scheibenförmige Einheit bilden und beispielsweise durch einen Umklammerungsring zusammengehalten werden. Vorliegend ist der Beschlag5 als Rastbeschlag aus gebildet, d. h. die beiden Beschlagteile sind mittels beweglicher Riegel miteinander verriegelbar. Die Riegel werden beispielsweise durch einen federbelasteten Exzenter in eine verriegelnde Stellung bewegt. Der Beschlag5 weist einen Mitnehmer9 auf, welcher von außen zugänglich ist. Der vorzugsweise im Zentrum des Beschlags5 angeordnete Mitnehmer9 ist vorzugsweise hohl ausgebildet, d. h. mit einer zentralen, vorzugsweise profilierten Durchtrittsöffnung versehen. Mittels Drehung des Mitnehmers9 können die Riegel, gegebenenfalls unter Mitwirkung einer Mitnehmerscheibe, in eine entriegelte Stellung bewegt werden, in welcher die Beschlagteile relativ zueinander verdrehbar sind. In einer abgewandelten Ausführung ist der Beschlag als Getriebebeschlag mit Freischwenkung ausgebildet, beispielsweise mit einem Exzenterumlaufgetriebe zwischen zwei Beschlagteilen und einer Klinkenverriegelung zu einem lehnenfesten dritten Beschlagteil. - Die Lehnen
4 ,4a , und4b können mittels der Beschläge5 einerseits in ihrer Neigung relativ zu den Sitzteilen3 und3b eingestellt werden und dabei verschiedene Gebrauchsstellungen für den Sitzgebrauch einnehmen und andererseits nach vorne in eine Nichtgebrauchsstellung geschwenkt werden, welche einem erleichterten Zugang zur nächsten Sitzreihe oder der Vergrößerung der Ladefläche dient. Sowohl für den Sitzgebrauch als auch für die Vergrößerung der Ladefläche, beispielsweise zum Einladen langer Gegenstände, ist es sinnvoll, wenn die erste Lehne4 und die zweite Lehne4a unabhängig voneinander relativ zum ersten Sitzteil3 schwenkbar sind. - Erfindungsgemäß ist eine erste Welle
11 , welche drehfest mit den beiden Mitnehmern9 der beiden Beschläge5 der ersten Lehne4 verbunden ist, und eine zweite Welle11a vorgesehen, welche drehfest mit den beiden Mitnehmern9 der beiden Beschläge5 der zweiten Lehne4a verbunden ist. Beispielsweise sind die profilierten Wellen11 und11a durch die zugeordneten, hohlen und mit einem Innenprofil versehenen Mitnehmer9 gesteckt. Die beiden Wellen11 und11a fluchten mit der Achse A. - Ein – vorliegend als Hebel ausgebildetes – erstes Bedienelement
13 sitzt drehfest auf der ersten Welle11 an dem von der zweiten Lehne4a abgewandten Ende. Ein – vorliegend ebenfalls als Hebel ausgebildetes – zweites Bedienelement13a sitzt drehfest auf der zweiten Welle11a an dem von der ersten Lehne4 abgewandten Ende. Die Beschläge5 sind jeweils so angeordnet, dass die Richtung, in welcher die beiden Bedienelemente13 und13a geschwenkt werden müssen, damit die Mitnehmer9 sich so drehen, dass die Beschläge5 entriegeln, für beide Bedienelemente13 und13a gleich ist. Im Folgenden ist diese Richtung als Bedienrichtung bezeichnet. Die Bedienrichtung zeigt vom ersten Sitzteil3 nach oben zu den beiden Lehnen4 und4a , wie allgemein üblich. An den beiden Bedienelementen13 und13a können beispielsweise Schlaufen angebracht sein, mittels denen sie mit der Hand ergriffen und geschwenkt werden können. - Zwischen den beiden Wellen
11 und11a , genauer gesagt zwischen den einander zugewandten Enden der beiden Wellen11 und11a , ist eine Entkopplungseinheit21 vorgesehen. Die Entkopplungseinheit21 umfasst ein Entkopplungselement23 , vorliegend mit einem angeformten Haken25 , und ein Mitnehmerelement27 , vorliegend mit einem zur Achse A parallelen Zapfen29 . Der Haken25 öffnet sich in der Bedienrichtung. Der Zapfen29 befindet sich in der Ausgangsstellung innerhalb des Hakens25 . Das der ersten Welle11 zugeordnete Entkopplungselement23 und das der zweiten Welle11a zugeordnete Mitnehmerelement27 stehen jeweils radial (bezüglich der Achse A) von den zugeordneten Weilen11 und11a ab, vorzugsweise indem sie drehfest auf ihnen sitzen und beispielsweise verclipst, gecrimpt, aufgeschrumpft oder dergleichen sind. - Wird die erste Welle
11 vom ersten Bedienelement13 angetrieben in die Bedienrichtung gedreht, koppelt die Entkopplungseinheit21 die zweite Welle11a an. Das Entkopplungselement23 nimmt hierfür das Mitnehmerelement27 mit, vorliegend indem der Haken25 den Zapfen29 mitnimmt. Die sich drehenden Wellen11 und11a drehen die zugeordneten Mitnehmer9 , welche die Beschläge5 der ersten Lehne4 und der zweiten Lehne4a entriegeln, so dass beide Lehnen4 und4a geschwenkt werden können. - Wird die zweite Welle
11a vom zweiten Bedienelement13a angetrieben in die Bedienrichtung gedreht, entkoppelt die Entkopplungseinheit21 die erste Welle11 . Das Mitnehmerelement27 trennt sich hierfür vom Entkopplungselement23 , vorliegend indem der Zapfen29 den Haken25 verlässt. Die erste Welle11 wird nicht gedreht. Die sich drehende zweite Welle11a dreht die zugeordneten Mitnehmer9 , welche die Beschläge5 der zweiten Lehne4a entriegeln, so dass die zweite Lehne4 alleine geschwenkt werden kann. Das Entkopplungselement23 und Mitnehmerelement27 sind somit in Umfangsrichtung (bezüglich der Achse A) wirksame Anschläge. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeugsitz
- 3
- erstes Sitzteil
- 3b
- zweites Sitzteil
- 4
- erste Lehne
- 4a
- zweite Lehne
- 4b
- dritte Lehne
- 5
- Beschlag
- 9
- Mitnehmer
- 11
- erste Welle
- 11a
- zweite Welle
- 13
- erstes Bedienelement
- 13a
- zweites Bedienelement
- 21
- Entkopplungseinheit
- 23
- Entkopplungselement
- 25
- Haken
- 27
- Mitnehmerelement
- 29
- Zapfen
- A
- Achse
Claims (10)
- Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeug-Rücksitzanlage, mit a) wenigstens einem Sitzteil (
3 ,3b ), b) einer relativ zum Sitzteil (3 ,3b ) verriegelbaren ersten Lehne (4 ), die mittels eines ersten Bedienelementes (13 ) entriegelbar und dann relativ zum Sitzteil (3 ,3b ) um eine Achse (A) schwenkbar ist, c) einer relativ zum Sitzteil (3 ,3b ) verriegelbaren zweiten Lehne (4a ), die wenigstens mittels eines zweiten Bedienelementes (13a ) entriegelbar und dann relativ zum Sitzteil (3 ,3b ) schwenkbar ist, d) verriegelbaren Beschlagen (5 ), mittels denen die erste Lehne (4 ) und die zweite Lehne (4a ) am Sitzteil (3 ,3b ) angebracht sind, und die mittels der zugeordneten Bedienelemente (13 ,13a ) entriegelbar sind, wobei die zweite Lehne (4a ) auch mittels des ersten Bedienelementes (13 ) entriegelbar ist, wobei e) jedem Bedienelement (13 ,13a ) eine vom Bedienelement (13 ,13a ) antreibbare Welk (11 ,11a ) zugeordnet ist, die vom Bedienelement (13 ,13a ) angetrieben sich in eine Bedienrichtung drehen lässt und dadurch die zugeordneten Beschläge (5 ) entriegelt, wobei zwischen der vom ersten Bedienelement (13 ) antreibbaren ersten Welle (11 ) und der vom zweiten Bedienelement (13a ) antreibbaren zweiten Welle (11a ) eine Entkopplungseinheit (21 ) vorgesehen ist. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Entkopplungseinheit (
21 ) ein der ersten Welle (11 ) zugeordnetes Entkopplungselement (23 ) und ein der zweiten Welle (11a ) zugeordnetes Mitnehmerelement (27 ) umfasst, welche von den zugeordneten Wellen (11 ,11a ) abstehen. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das auf der ersten Welle (
11 ) sitzende Entkopplungselement (23 ) und das auf der zweiten Welle (11a ) sitzende Mitnehmerelement (27 ) als Anschläge in Umfangsrichtung zusammenwirken. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Entkopplungselement (
23 ) einen sich in der Bedienrichtung öffnenden Haken (25 ) aufweist, während das Mitnehmerelement (27 ) einen mit dem Haken (25 ) zusammenwirkenden wenigstens teilweise parallel zur Achse (A) ausgerichteten Zapfen (29 ) aufweist. - Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Entkopplungseinheit (
21 ) beim Antreiben der ersten Welle (11 ) die zweite Welle (11a ) ankoppelt und zu einer Drehung antreibt. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass beim Antreiben der ersten Welle (
11 ) der Haken (25 ) den Zapfen (29 ) umschließt und mitnimmt. - Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Entkopplungseinheit (
21 ) beim Antreiben der zweiten Welle (11a ) die erste Welle (11 ) entkoppelt und angedreht lässt. - Fahrzeugsitz nach Anspruch 4 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass beim Antreiben der zweiten Welle (
11a ) der Zapfen (29 ) den Haken (25 ) verlässt. - Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Lehne (
4a ) um die Achse (A) relativ zum Sitzteil (3 ,3b ) schwenkbar ist. - Fahrzeugsitz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedienelement (
13 ,13a ) drehfest auf der ihm zugeordneten Welle (11 ,11a ) sitzt.
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